1898 / 24 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Jan 1898 18:00:01 GMT) scan diff

den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse: dem Kammerherrn und Rittergutsbesitzer von Za⸗ a dzky auf Jürtsch bei Kanth in Schlesien; den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife und der Königlichen Krone:

dem Zeremonienmeister und Kammerherrn, Mitglied des errenhauses und Rittergutsbesitzer von Esbeck⸗Platen auf

apelle bei Gingst auf Rügen; den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse mit der Königlichen Krone: dem Landrath des Kreises Herzogthum Lauenburg Grafen Finck von Finckenstein zu Ratzeburg; den Königlichen Kronen⸗Orden erster Klasse: dem General⸗Intendanten der Königlichen Schauspiele Grafen von Hochberg zu Berlin; 8 den Stern zum Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse:

ddem Mitgliede des Herrenhauses, Rittmeister à la suite der Armee, 1“ Standesherrn und Kreis⸗Deputirten Per en Biron von Curland auf Groß⸗Wartenberg,

urchlaucht; den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse: dem Leibarzt Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, Geheimen Medzzinal Rath und General⸗Arzt zweiter Klasse à la suite des Sanitätskorps Dr. med. Zunker zu Berlin; den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse:

dem Polizei⸗Präsidenten von Balan zu Potsdam;

den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse: dem Königlichen Kellermeister Weigand zu Berlin; das Kreuz der Inhaber des Königlichen Haus⸗Ordens von Hohenzollern: dem Königlichen Hüsserier Neumann zu Berlin und dem Königlichen Büchsenspanner Rollfing zu Berlin; ö“ Allgemeine Ehrenzeichen:

dem Königlichen Leibkutscher Krejci zu Berlin und dem Keibeeittnecht Ebeling zu Berlin.

Seine Majestät haben ferner Allergnädigst zu verleihen geruht:

dem Ober⸗Schloßhauptmann Grafen von Perponcher⸗ Sedlnitzky auf Ornshagen im Kreise Regenwalde und dem Ober⸗Küchenmeister Grafen von Doͤnhoff zu Berlin für ihre Personen fortan beim Königlichen Hofe gleichen, vom 27. Januar 1898 datierenden Rang mit den Wirklichen Geheimen Räthen,

dem Zeremonienmeister und Kammerherrn, Mitglied des

auses der Abgeordneten, Fideikommißbesitzer Werner von eltheim auf Schönfließ bei Berlin die Würde eines Schloß⸗

hauptmanns von Freienwalde, 8 1

dem Landschafts⸗Rath und Hannoverschen Kammerherrn, Mitglied des Reichstages und des Herrenhauses Grafen zu Inn⸗ und Knyphausen⸗Lütetsburg, Edlen Herrn zu Lütetsburg und Bergum auf Lütetsburg bei Hage (Ostfries⸗ iech. den Charakter als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Excellenz“, 1 dem Geheimen Registrator im Geheimen Zivilkabinet Knorre und den beim Ober⸗Hof⸗Marschallamt angestellten Hofstaats⸗Sekretären Schiffmann, Buro und Waldmann den Charakter als Hofrath.

Anus demselben Anlaß haben Seine Majestät Aller⸗ gnädigst geruht, den nachstehenden Offizieren ꝛc. Auszeichnungen zu verleihen, und zwar:

die Königliche Krone zum Großkreuz des Rothen

Abler⸗Ordens mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe:

Allerhöchstihrem General⸗Adjutanten, General der In⸗

fanterie von Winterfeld;

das Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens mit Eichen⸗ laub und Schwertern 98 Ringe und der Königlichen rone:

8 Allerhöchstihrem General⸗Adjutanten, General der Ka⸗ vallerie 8 Bülow, kommandierenden General des XIV.

Armee⸗Korps, 3 General⸗Adjutanten, General der In⸗ fanterie von Lindequist, kommandierenden General des

XIII. (Königlich Württembergisches) Armee⸗Korps;

den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichenlaub⸗ dem Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von Goßler;

den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife: dem Geheimen expedierenden Sekretär, Geheimen Fe. Mili

Regling vom Kriegs⸗Ministerium, beschäftigt im tär⸗ kabinet; bhs 22 u6 8

den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse mit der Königlichen Krone:

dem Hauptmann von Gontard, à la suite des Königin

Augusta Garde⸗Grenadier⸗Regiments Nr. 4 und Militär⸗Gou⸗

verneur des Prinzen Adalbert von Preußen, Königliche Hoheit;

ddenn Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse: 68 dem Hauptmann Schroeder vom Schlesischen Pionier⸗ Bataillon Nr. 6;

den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse:

Allerhöchstihrem Flügel⸗Adjutanten, Major Freiherrn von Berg, b dem Major Behn, Kon des Schlesischen Pionier⸗ Bataillons Nr. 6; .

den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse: dem Seeet hen stuge vom Pionier⸗Bataillon von Rauch (Brandenburgisches) Nr. 3, 8 dem 1u1““ Alsleben vom Schlesischen Pionier⸗Bataillon Nr. 6, G“ dem Geheimen Kanzlei⸗Sekretär Zippel vom Kriegs⸗ Ministerium, beschäftigt im Militärkabinet;

as Allgemeine Ehrenzeichen:

dem Feldwebel Raabe, dem Sergeanten Tamchina, dem Sergeanten Adam, dem Sergeanten Herzog, dem Ge⸗ freiten Hahnemann, dem Gefreiten Graupe, sämmtlich vom ScFlasgchen vVP 6 60 8“

Ferner haben Seine Majestät dem Oberst⸗Lieutenant

Ferno, Kommandeur des Jäger⸗Bataillons von Neumann (1. Schlesisches) Nr. 5, den Adel zu verleihen geruht.

898

Auus der gleichen Veranlassung haben in der Kaiserlichen Marine erhalten:

den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse: der Ingenieur und Kaufmann Leopold Reincke in London;

CCäa Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse:

der Geheime Registrator im Marinekabinet, Kanzlei⸗Rath Schwandt.

Weiter haben Seine Majestät der König Allergnädigst geruht, den nachbenannten Personen folgende Auszeichnungen zu verleihen, und zwar:

den Königlichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse: dem Landrath, Geheimen Regierungs⸗Rath von Loesch zu Bolkenhain; v““

den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse: dem Kreis⸗Deputirten von Kölichen zu Kittlitztreben im Kreise Bunzlau;

den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse:

dem Amtsvorsteher, Major der Landwehr von Witz⸗ leben zu Moys, Kreis Görlitz,

dem Kreis⸗Deputirten, Rittergutsbesitzer von Diesbach zu Spree im Kreise Rothenburg O.L.,

dem Kreis⸗Deputirten, Rittergutsbesitzer von Eichel zu Niederheidersdorf im Kreise Lauban,

dem Falkenthal zu Spremberg,

dem Landrath Haenel von Cronenthal zu Sorau,

dem Landrath Dr. pp zu Guben, Landwehr a. D. Bulß zu Birkholz, Kreis Westprignitz,

Leppin im Kreise Westprignitz, dem Bürgermeister Lehmann zu Forst;

den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse:

dem Amtsvorsteher Kelz zu Michelsdorf Landeshut,

den Kreis⸗Baumeister Müller zu Liegnitz,

dem Amtsvorsteher Neumann zu Ober⸗Göriss

Kreise Löwenberg,

8 8

im Kreise Schönau, 8 1 88 Kreis⸗Sekretär Sünr e Hirschberg, dem Kreisausschuß⸗Sekretär Richter zu Hirschberg,

dem Amtsvorsteher, Gutsbesitzer, Premier⸗Lieutenant der

dem Amtsvorsteher, Rittergutspächter Ir mer zu Klein⸗ im Kreise

dem Amtsvorsteher Tschentscher zu Hermannswaldau

Kreise Hirschberg,

85 Amtsvorsteher Arndt

Hirschberg,

dem Stadtrath Schur zu Spremberg,

dem Stadtverordneten Trupke zu Forst, dem Stadt⸗Baurath Möhle zu Guben, dem Regierungs⸗Baumeister Dubis law Hirschberg, 1““

dem Kreisausschuß⸗Sekretär Fischer zu Guben;

ZE11“

zu Lomnitz im Kreise

im Kreise

den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗ Ordens von Hohenzollern:

dem Lehrer Resagk zu Kriebau im Kreise Sorau; sowie

das Allgemeine Ehrenzeichen:

dem stellvertretenden Amtsvorsteher, Privatförster Schulz zu Lomnitz im Kreise Hirschberg, dem Gemeinde⸗Vorsteher Weihrauch zu Michelsdorf im Kreise Landeshut,

dem Schwimmlehrer Gerlach zu Löwenberg, dem Gemeinde⸗Vorsteher Elsner zu Hartmannsdorf im Kreise Lauban,

Schönau, 9 dem Gemeinde⸗Vorsteher Hänchen zu Werdeck im Kreise Rothenburg O.⸗L., dem Rohrmeister Hain zu ddirschberg, 8 1 88 ecenbarmen Mathis zu Erdmannsdorf im Kreise irschberg, 8 5 Pendarmerie⸗Ober Wachtmeister Engler se Srrschberg dem Gemeinde⸗Vorsteher Niesche zu Groß⸗Bademeusel im Kreise Sorau, 11“ dem Gemeinde⸗Vorsteher Kuhlee zu Sellessen im Kreise Spremberg, 3 dem ar her Klawisch zu Gubinchen im Landkreise Guben, 1 dem Gemeinde⸗Vorsteher Altschmidt zu Pohsen im Land⸗ kreise Guben, 8 dem Gemeinde⸗Vorsteher Krüger zu Schenkendorf im Landkreise Guben, b 8 dem Gemeinde⸗Vorsteher Mathe zu Strega im Landkreise

Guben und 8 dem Gendarmen Burgfeldt zu Triebel im Kreise Sorau.

1“ 11“

Seine Majestät der König

auf den Vorschlag Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, im Hinblick auf den diesfälligen früheren Beschluß Ihrer Majestät der hochseligen Königin Elisabeth und des damaligen Kapitels der ersten Abtheilung des Lui en⸗O dem Fräulein Anna von Massow zu Stettin, dem Fräulein Anna Jordan zu Putbus und der Ehefrau des Predigers Kittel, Marie geborenen

Jordan, zu Menz bei Gransee,

den Luisen⸗Orden erster Abtheilung mit der

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Ferner haben Seine Majestät auf den Vorschlag Ihrer

Majestät der Kaiserin und Königin und des Kapitels der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens

der Ehefrau des Superintendenten Blech,

eborenen Hein, zu Düsseldorf,

dem Fräulein Agnes von Gerlach

der 1 esser, zu Berlin und

von Bodelschwingh, zu Berlin

mit der Ja reszahl 1865 zu verleihen geruht.

den Direktor der Staats⸗Archive und des

Staats zu ernennen, sowie

und zwar rakter als Geheimer Kanzlei⸗Rath,

Lilienthal den Charakter als Rechnungs⸗Rath und

Charakter als Kanzlei⸗Rath, ferner

zu Oels den persönlichen dau der Räthe vierter Klasse, un

Kalkulator Plate den Charakt leihen. 1

E““

1“ 8

dem Amtsvorsteher Buchwald zu Erdmannsdorf im

dem Gemeinde⸗Vorsteher Kluge zu Rohrlach im Kreise

haben Allergnädigst geruht:

dens 11“

Jahreszahl 1866

Mathilde

zu Königsberg N.⸗M., reifrau Agnes von Rosenberg, geborenen von

der Wittwe des Ober⸗Hofpredigers Kögel, Lina geborenen

die zweite Klasse der zweiten Abtheilung des Luisen⸗Ordens

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Geheimen Staats⸗Archivs, Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Rein⸗

old Koser zu Berlin zum Historiographen des preußischen

den nachgenannten Beamten im Ministerium des Innern, em Geheimen Registrator, Kanzlei⸗Rath Hirst den Cha⸗ dem . expedierenden Sekretär und Kalkulator dem Geheimen expedierenden Sekretär Mittelstaedt den dem Königlichen Baurath Johann Maria Wein 8

dem im Bureau des Hauses der Abgeordneten angestellten er als Rechnungs⸗Rath zu ver⸗

““ 1 88 111“

er Reichs⸗-Anz

Ber Bezugapreis beträgt vierteljährlich 4 50 ₰. Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;

Insertionnpreis für den Raum einer Bruckzeile 30 ₰.

Inserate nimmt an: die Königliche Expedition

für Berlin anßer den Post-Anstalien auch die Expedition

SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Einzelne Nummern kosten

Denutsches Reich.

Dem zum Vize⸗ und Deputy⸗General⸗Konsul der Ver⸗

einigten Staaten von Amerika in Berlin ernannten Herrn

8

8

6. Februar 1875

Charles H. Day ist ertheilt worden. 8

das Exequatur namens des Reichs

Dem Verweser des Kaiserlichen Konsulats in Amoy,

Merz ist auf Grund des § 1 des Gesetzes vom

ai 1870 in Verbindung mit § 85 des Gesetzes vom

für den Amtsbezirk des Konsulats in Amoy

und 888 die Dauer seiner dortigen Geschäftsführung die Er⸗

mäch von

8 Geheimen Kaiserlichen

ung ertheilt worden, bürgerlich gültige Eheschließungen eichsangehörigen und Schutzgenossen, mit Einschluß der unter deutschem Schutze lebenden Schweizer, vorzunehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Der Geheime Sekretariats⸗Assistent Frank ist zum expedierenden Sekretär und Kalkulator in der arine ernannt worden.

Die Ausgabe des „Handbuchs für das Deutsche

Reich“ auf das Jahr 1888 ist erschienen. 8

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den bisherigen General⸗Konsul für Egypten, Gesandten

Grafen Wolff Metternich zu Allerhöchstihrem außerordent⸗

ichen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei den Groß⸗ erzoglich mecklenburgischen Höfen und den Hansestädten zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

6 den Direktor des städtischen Realgymnasiums und Gym⸗ nasiums in Düsseldorf Dr. Adolf Matthias zum Provinzial⸗ Schulrath zu ernennen.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der Provinzial⸗Schulrath Dr. Matthias ist dem Pro⸗ vinzial⸗Schulkollegium in Koblenz überwiesen worden.

5*

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 27. Januar.

Ihre Majestät die Kaäiserin und Königin haben

rau Kommerzien⸗Rath Hermann Gilka, der Frau

. der Frau Polizei⸗Lieutenant Leisterer, dem

räulein Elise Smidt zu Berlin, der Frau Oberförster

oulon zu Potsdam und der Frau Pfarrer Schläger zu

Rummelsburg die silberne Verdienstbrosche am weißen Bande zu verleihen geruht. k

8 8 8

83E 116A“ 2 1 6 Die Königliche Akademie der Wissenschaften ver⸗ sammelte sich zur Feier des Geburtsfestes Seiner Majestät des Kaisers und Königs und des Jahres⸗ tages König Friedrich's II. heute Nachmittag 2 Uhr im Saale der Akademie (Unter den Linden) zu einer Festsitzung. Der vorsitzende Sekretar Herr Diels gedachte, nachdem er die Glückwünsche der Akademie für Seine Majestät dar⸗ Frract. der Besetzung von Kiaotschau und gab den as en usdruck, welche die Wissenschaft an diese Festsetzung eutsch⸗ lands in China knüpft. Sodann zum Gedächtniß Friedrich's II. übergehend, erinnerte der Redner daran, daß in dieses Jahr die zweihundertjährige Geburtstagsfeier ihres ehemaligen Präsidenten Maupertuis fällt, welcher im Auftrage Friedrich's des Großen die Reorganisation der Akademie in glänzender Weise durchgefuͤhrt hat. Eingehender verweilte er bei dem freundschaftlichen Verhältnisse des Königs zu jenem franzoͤsischen Gelehrten und eine Reihe von zum theil ungedruckten Briefstellen aus ihrer Korrespondenz mit, welche den glänzenden Geist und den liebenswürdigen Charakter des Königs von W neuen Seite beleuchtet. Besonders schön zeigt sich diese warme Antheilnahme in dem beklagenswerthen Streit Maupertuis' mit Voltaire, den der Vortragende ausführlicher verfolgte.

25 ₰.

des Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers ““ Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Er schloß mit den Worten: „Uns bleibt die Genug⸗ thuung, daß der unglückliche Mann, dem zwei hochberühmte Landsleute, Gesinnungsgenossen und Freunde treulos die FferchheFe gebrochen haben, anhängliche Liebe und dankbares Andenken über das Grab hinaus bei denen gefunden hat, die immer noch wie zu Tacitus' Zeit die „halsstarrige Treue“ für die erste Mannestugend erachten. So betrachtet, wird die traurige Lebensgeschichte des Präsidenten Maupertuis zu einem unverwelklichen Blatte im Ruhmeskranze Friedrich's des Großen und seiner Akademie.“ Alsdann folgte die Bericht⸗ erstattung über die Bi es aae⸗ größeren wissenschaftlichen Unternehmungen der Akademie und über die mit derselben verbundenen Stiftungen und Institute (s. d. Erste Beilage).

Die Akademie der Künste hielt ihre öffentliche Fest tung zur des Geburtstages Seiner I des Kaisers und Königs heute Vormittag um 11 Uhr in der Sing⸗Akademie. Händel’s Krönungshymne eröffnete die Festfeier. Darauf hielt der neuernaante Erste ständige Sekrekar und Senator, Professor Dr. W. von Oet⸗ tingen die Festrede über das Thema „National“.

Des Kaisers Geburtstag so etwa äußerte sich der Redner lenkt die Gedanken eines Jeden auf die heute so deutlich hervor⸗ tretende freudige Bewegung der ganzen deutschen Nation. Seitdem Deutschland zu einer solchen geeinigt ist, leben wir, gleichsam mit erweitertem Horizont und mit ö Selbstvertrauen, ein frischeres, bedeutenderes Leben. in solches Leben läßt de. erhalten durch unablässige, strenge Arbeit an nationalen Auf⸗ gaben; aber es wird gefährdet durch den nationalen Dünkel, der sich neben jedem Erfolge entwickelt und durch tönende Phrasen über nationale Tugenden, nationale Leistungen und Verdienste genährt wird. Das Wort „national“ sollte genau betrachtet werden, ehe man es anwendet. Es ist harmlos, wenn man es nur auf die Gesammt⸗ heit des Volkes an sich bezieht, 3 B. „nationaler Reichthum“ im Sinne von: „der Gesammtreichthum des Volkes“. Es wird dagegen bedenklich, wenn man von Nationaltugenden und „Lastern redet; denn es giebt weder Tugenden noch Laster, die einer Nation aus⸗ schließlich angehören. Genau genommen heißt „national“: dem Wesen eines Volks entsprechend; und da wir diese Bedeutung un⸗ willkürlich in die anderen Anwenduagen hineintragen, kommen Mißverständnisse und oft verderbliche Revensarten zu stande. So giebt es auch keine nationalen Wissenschaften und nationalen Künste, wie an dem Beispiele der deutschen Kunst leicht nachzuweisen ist. Ihre Werke können Zugehörigkeit zu deutschen Schulen durch allerlei Stilmerkmale verrathen; aber daß sie ihrem Wesen nach deutsch seien, wird selten, und warum sie unter Umständen deutsch erscheinen, wird nie zu sagen sein. Der Begriff national“ läßt sich für ein bestimmtes Volk ebensowenig genau definieren, wie der Kern einer einzelnen Individualität. Wir ahnen nur den Geist unserer Nation: uns umgiebt über ihn wie über uns selbst ein gewisses Geheimniß. Aber wir glauben an ihn, und um so eifriger sind wir bestrebt, unsere Kräfte und Gaben in seinem Dienste anzuwenden. Wir erweisen uns als vollgültige Deutsche, wenn es uns gelingt, im deutschen Geiste zu schaffen. In solcher Arbeit geht uns der Kaiser voran, und das gedenken wir ihm dankbar an seinem Geburtstage.

Mit Weber'’s „Jubel⸗Ouvertüre“ schloß die Feier, deren musikalischer Theil von Professor Dr. Joachim geleitet wurde.

Die Königliche 11“”“ hielt heute Mittag aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs in Kolossalbüste Allerhöchstdesselben und mit schmückten Aula einen Festakt ab, welchem der Unter⸗ Staatssekretär im Ministerium der geistlichen ꝛc. An⸗ gelegenheiten D. Dr. von Weyrauch, der Ministerial⸗ Direktor Dr. Althoff, der General⸗Direktor der König⸗ lchin Museen, Wirkliche Geheime Rath Dr. Schöne sowie zahlreiche andere Ehrengäste beiwohnten. Unter dem Gesange des von Plötz gedichteten, von Putsch komponierten „Kaiser⸗ liedes“ erfolgte der Einzug des akademischen Lehrkörpers. Die Festrede hatte der Geheime Regierungs⸗Rath, Professor Dr. von Wilamowitz⸗Moellendorff übernommen. Das Thema derselben lautete: „Volk, Staat und Sprache“.

Im Gegensatz zu dem modernen Axiom, daß die Sprache hin⸗ reiche, eine Volksindividualität zu schaffen, und daß jedes solches Volk ein Recht auf staatliche Sonderexistenz habe, zeigte er aus der Ge⸗ schichte, daß es Völker giebt, die, obwohl sie ihre Sprache bewahren, es weder zu einem Staate noch zu einer Kultur gebracht haben, während andere die Kultur der Nation tief beeinflussen, in die sie aufgegangen sind. Er zeigte ferner, namentlich an dem griechischen Volke, daß eine überlegene Kultur trotz staatlicher Schwäche die Fähigkeit besitzt, fremde Völker aufzusaugen, und daß die Juden sich dieser Fasancgea erst entzogen haben, als der Flechische Staat ihre Religion gewaltsam hellenisieren wollte. Der

edner stellte also vielmehr den Satz auf, daß nur eine Kultursprache befähigt und berechtigt sei, die Individualität eines Volks zu erhalten, aber nicht die staatliche Selbstaͤndi keit, ö. dagegen ein kulturloses Volkund e. Sprache kein Existenzrecht hätte. Mit dem Wunsch, daß das deutsche

Bolk auch in Zukunft einen weiteren Kreis umspannen möge, als der deutsche Staat, und daß die deutsche Kultur, getragen von diesem Staate, ihre Kraft und Eigenart bewahren möge, schloß die Rede.

Die Technische Hochschule veranstaltete ihren Festakt zur Feier des Geburtstages -2 Majestät des Kaisers und Königs bereits Efemn Abend in der festlich geschmückten Aula. Vor der einen Schmalwand war eine prächtige Palmen⸗ und Lorbeergruppe aufgestellt, aus deren frischgrüner Mitte auf hohem Postament die von Begas modellierte Büste Seiner

der mit der Blumen ge⸗

Majestät aufragte. Die studentischen Körperschaften der Hoch⸗

11““ BI“ 1“ 11“ 11“ 88 16“ 8

schule waren mit ihren Fahnen erschienen. Dem Festakt wohnten der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Feesps dngel gepes en D. Dr. Bosse und zahlreiche Vertreter der Behörden bei. Mit

von L. Widmer gedichteten, von A. Dregert kom⸗ ponierten Hymnus: „Hör’' uns, o Gott, Fer der Welt, dem sich alles beuget“ begann der Festakt. Den Festvortrag hielt der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Witt über „die Lebensbedingungen der modernen chemischen Industrie“ (s. d. Erste Beilage)h. Mit dem Gesang des Liedes „Ein Deutsch⸗ land“, gedichtet von C. Rinne, komponiert von R. Buck, schloß die Feier.

Auch die Berg⸗Akademie hatte bereits gestern einen Festakt zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs in ihrer mit den Büsten der drei Kaiser und mit Blumen reich geschmückten Aula veranstaltet. Zu Seiten der Rednertribüne hatten die Chargierten des Ausschusses in ihrer bergmännischen Tracht mit dem Banner der Akademie sowie die Vertreter der beiden akademischen Vereine „Schlägel und Eisen“ und „Berg⸗ und hüttenmännischer Verein“ mit ihren Fahnen stellung genommen. Das Ministerium für Handel und Gewerbe war durch den Ministerial⸗Direktor, Ober⸗Berghauptmann Freund vertreten. Die Kapelle des 4. Garde⸗Regiments er⸗ öffnete die Feier mit dem Vortrage eines Musikstückes. Dann sang die Festversammlung das Lied „Auf, Brüder, auf, be⸗ ginnt das Lied der Weihe“. Die Festrede hielt Professor

örmann. Dieselbe behandelte die Bedeutung des

aschinenwesens für unsere heimische Industrie und Landwirthschaft und die Entwickelung desselben unter der Regierung der Hohenzollern, die ihr hohes Interesse für industrielles Schaffen stets schon dadurch bekundet hätten, daß sie selbst ein Handwerk erlernen. Die Rede klang in ein Ho auf Seine Majestät aus. die Feier.

Die Königliche Landwirthschaftliche Hochschule beging die Feier des Allerhöchsten Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers und Königs gleichfalls bereits am gestrigen Mittwoch, Mittags 12 Uhr. Dem Festakt, welcher im

wohnten bei: Ministerial⸗Direktor Dr. Thiel und der ime Regierungs⸗Rath Dr. Müller vom Ministerium 8 Land⸗ wirthschaft, Domänen und Forsten, ferner viele geladene Gäste

schulen und andere hervorragende Persönlichkeiten, sowie die gesammten Lehrer und Beamten und Studierende der Hochschule. Zum Empfange der Festtheilnehmer hatten sich die Char⸗ gierten der bei der Hochschule bestehenden Korporationen in ihrem farbenprächtigen Wichs im großen Lichthof des Museums aufgestellt und geleiteten von dort aus den feierlichen Einzug der Festversammlung in den eigentlichen Festraum, das Auditorium I. Dasselbe prangte im Schmuck der studentischen

ewächse, die Marmorbüste Seiner Majestät. Nach dem Vortrage des von Studierenden der Hochschule gesungenen Liedes: „Gebet für den Kaiser“, von Hennig, gab der Rektor, Professor Dr. Fleischer, in kurzen vücgen einen Bericht über das Leben der Hochschule im letzten ahre, worauf der Gesang des Liedes: „Das treue deutsche erz“, von Otto, zur eigentlichen Festrede überleitete, welche von Sng; des preußischen Staats“ 1. wurde (s. d. Erste kälage) Nach dem Hoch auf Seine Majestät, in welches alle Anwesenden begeistert einstimmten, ertönte der Schluß⸗ esang: „Gebet für Kaiser und Reich“, von Lwoff, womit die Fler ihren würdigen Abschluß fand.

Die Thierärztliche Hochschule beging den Geburts⸗ tag Seiner Majestät heute durch einen Festakt in ihrer schönen Aula, die zu Ehren des Tages reichen Pflanzenschmuck er⸗ halten hatte. Von dem E“ für Landwirthschaft ꝛc. war der Unter⸗Staatssekretär Sterneberg mit dem Geheimen Regierungs⸗Rath Küster und dem Regierungs⸗Rath Schröter erschienen. Das Militär⸗Veterinärwesen vertrat der In⸗ heeene⸗ Major von Beaulieu⸗Marconnay, die Militär⸗

oßarztschule der Major von Keller, dem sich die Korps⸗ Roßärzte und die Inspizienten aengsschlossen atten. Die Studierenden erschienen in vollem Wichs mit ihren Fahnen. Ein Doppelquartett des a Opernchors leitete die Feier mit Gesang ein. Die Festrede des Professors Eber be⸗ handelte die Frage der „Autointoxikation“ bei Thieren (s. d. Erste Beilage). t Gesang schloß die Feier.

Die Königliche Turnlehrerbildungs⸗Anstalt hielt heut⸗ Vormittag um 9 ½½ Uhr im großen Turnsaal eine estfeier ab, welcher als Vertreter des Ministeriums der eistlichen ꝛc. Angelegenheiten der Geheime Ober⸗ egierungs⸗Rath Brandi beiwohnte. Der Akt begann mit der Hymne „Dir möcht' ich meine Lieder weihen“,

1— 11“ 8 8

dem Gesang des

Auf⸗ 1

Abermaliger Gesang beschloß 8

großen Hörsaale des Hochschulgebäudes abgehalten wurde, der Unter⸗Staatssekretär B“ der ehe

aus den Kreisen der Landwirthschaft, Vertreter anderer Hoch⸗ ahnen und frischer Blumengruppen, und unter einem schwer

eerniederwallenden Baldachin erhob sich, inmitten immergrüner

rofessor Dr. Gruner über das Thema: „Bodenver⸗

die von den Eleven unter Leitung des Schulraths Dr. Küppers