1898 / 73 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Mar 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Wiesbaden, 24. März. Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold traf heute Nachmittag zum heduch Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Luise ier ein.

Kiel, 24. März. Die fünfzigjährige Gedenkfeier der Erhebung Schleswig⸗Holsteins im Jahre 1848 wurde, wie „W. T. B.“ berichtet, heute früh mit Glockenklang ein⸗

eleitet; darauf folgte die Schmückung der Gräber der Ge⸗ auf dem Friedhofe und ein Festgottesdienst in der Nicolai⸗Kirche. Dem Vorbeimarsch des imposanten Fest⸗ uges sahen Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich und Ihre Königliche Hoheit die Prinze ssin Heinrich von einem Fenster des Schlosses aus zu. Bei dem Festmahl m Rathhause, an welchem Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig⸗Holstein, der Ober⸗Präsident von Koeller, der Wirkliche Geheime Rath, Professor von Es⸗ narch, der Admiral Koester, der Vize⸗Admiral Thomsen, die Kontre⸗Admirale Oldekop, Bendemann und von Arnim, die Spitzen der Zivilbehörden sowie zahlreiche alte Kampfgenossen theilnahmen, brachte der Herzog Ernst Günther den Trink⸗ spruch auf Seine Majestät den Kaiser und König aus. Höchstderselbe erinnerte dabei an die ernste Feier, welcher dieser Tag geweiht sei, gedachte der Verstorbenen, begrüßte die er⸗ schienenen ehemaligen Mitkämpfer und fuhr sodann fort: Meine Gedanken und wahrscheinlich auch die vieler unter Ihnen auf meinen verewigten Großvater und meinen Vater, der mit Ihnen für Schleswig⸗Holsteins und Deutschlands Ehre gestritten und gerungen hat. Manch’ Hoffnungen wurden vernichtet und manch Einer wurde zu Grabe getragen; aber Schleswi „Holsteins Erhebung, ieselbe Flamme, die manche Dörfer versengte, 88 ganz Deutschland entzündet, und allmählich stieg aus ihr der Phönix der deutschen Einheit unter der Führung der deutschen Fürsten empor!“ Der Herzog dankte sodann dafür, daß man seinem verewigten Vater ein Denkmal zu errichten im Begriff sei, mit den Worten: „Meine Herren! Sie schicken sich an, meinem Vater ein Denkmal zu errichten. Er stand nicht bei Seite, als es galt, Deutschland im Jahre 1870 zu schützen, trotzdem er vieles verloren und viel erlitten hatte. Meine Herren! Ich verkünde mit Stolz: Sie wollen für einen deutschen Mann ein Denkmal setzen.“ Herzog Ernst Günther erinnerte ferner an die neue schöne Aufgabe der Herzogthümer in dem nunmehr festgefügten Deutschen Reiche, die darin bestebe, den stolzen Kriegshafen Kiel zu schirmen und als hauptsächlichstes Kontingent für die Bemannung unserer Flotte deutsche Treue und deutsche Manneszucht in der Welt bekannt und gefürchtet zu machen. Der Herzog schloß seine Rede mit den Worten: „Wenn es uns wieder beschieden sein sollte, die deutsche und Holsten⸗Art mit dem Schwerte in der Hand zu beweisen, dann werden wir es thun, der Führung unseres Kaisers solgend mit dem Rufe: „Seine Majestät der Kaiser und König Wilhelm II. Hurrah!“ 8

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Beseler toästete auf das Deutsche Reich. Abends vereinigten sich die Festtheil⸗ nehmer zu einem Kommerse, bei welchem der Admiral Koester den Toast auf Seine Majestät den Kaiser und König ausbrachte. Die Betheiligung der Einwohnerschaft war trotz des stürmischen Schneetreibens eine allgemeine.

Auch in Altona, Schleswig und Flensburg wurde

der gestrige Tag festlich begangen. Württemberg.

Die Kammer der Abgeordneten setzte gestern die

Berathung des Verfassungsgesetzes fort. Es wurde zunächst die Ziff. 7 des Art. 1 (Vertreter der Universität und der Techni chen Hochschule) durch Annahme erledigt, dann bei der zurückgestellten Ziff. 4 (Zahl der lebenslänglichen Mitglieder der Ersten Kammer) nach nochmaliger Debatte ein Antrag Sachs: Höchstzahl von 10 (wie im Entwurf), worunter mindestens 3 außerhalb des Kreises der Staatsbeamten zu wählen mit 50 gegen 34 Stimmen abgelehnt und der Kom⸗ missionsantrag (⅛½ der Zahl der Prinzen und Standes⸗ herren) angenommen. In der Gesammtabstimmung wurde der Art. 1 mit 70 gegen 14 Stimmen angenommen. Weiterhin wurden erledigt Art. 2 und 3: Wahl der ritterschaftlichen Mitglieder. Bei Art. 5 wurde mit 63 gegen 18 Stimmen der Antrag angenommen, das Alter für den Eintritt in die Ständeversammlung auf 25 Jahre festzusetzen (für die Standes⸗

herren bleibt es bei der bisherigen Bestimmung). 1 Elsaß⸗Lothringen. 8 Der Landesausschuß hat in der Sitzung vom 23. März den Gesetzentwurf, betreffend die Besoldung der Lehrer und Lehrerinnen an öffentlichen Elementarschulen, in dritter Berathung nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen.

Oesterreich⸗Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Abge⸗ ordnetenhauses widmete zunächst der Präsident Dr. von e der verstorbenen Erzherzogin Natalie einen warmen

achruf. Sodann setzte das Haus die Debatte über die Er⸗ klärung des Minister⸗Präsidenten Grafen Thun fort. Der Abg. Steinwender führte aus, das deutsche Volk müsse vor allem erfahren, wie sich die Regierung zu den Sprachen⸗ verordnungen verhalte. Daß die Regierung ihrer Pflicht gemäß dieselben durch ein Gesetz ersetzen wolle, sei bekannt. Es handle sich aber darum, daß die Sprachenverhältnisse sofort durch ein Gesetz geregelt würden, welches den Rechten des deutschen Volkes entspreche. So lange diese Frage nicht ge⸗ ordnet sei, würden keine Rekruten, kein Budget und kein Aus⸗ gleich bewilligt werden. Der Minister⸗Präsident möge sich dadurch nicht täuschen lassen, daß das Parlament jetzt halbwegs ruhig berathe. Die Arbeit auf dem Gebiete der volkswirth⸗ schaftlichen und sozialen Reformen sei das beste Mittel zur Minderung der nationalen Gegensütze. Davon könne jedoch keine Rede sein, so lange man den Deutschen nicht gerecht werde Der Abg. Freiherr von Dipauli (katholische Volks⸗ partei) erklärte, er fühle sich durch die Erklärung des Minister⸗ Präsidenten nicht befriedigt. Seine Partei stehe in keinem Verhältniß zur Regierung, sie werde aber gern der Regierung sowie jeder Regierung des Kaisers vollständige Objektivität entgegenbringen unter der Bedingung der Wahrung und Berück⸗ sichtigung der Interessen der Wähler. Redner besprach sodann die Steuerreform und sagte bezüglich Ungarns: Das Zustande⸗ kommen des Ausgleichs, jedoch nur eines gerechten Ausgleichs, liege im Interesse der Monarchie. Er sei für eine gesetzliche Regelung der Sprachenfrage und wünsche, daß noch vor der Sesion der Delegationen ein Sprachenausschuß gewählt werde, der als ein Permanenzausschuß fungieren solle, um die Frage bis zur Wiedereröffnung des Parlaments nach der Delegations⸗ Session vorwärts zu bringen. Freiherr von Dipauli betonte, daß die katholische Volkspartei immer auf dem Standpunkt stehe, daß 8 möglich sei, die Sprachenverordnungen auf⸗

1“

ügleich ein Sprachengesezz zu erlassen,

Regierung habe keine Bestätigung Könige von Nanking und Hupe

Hunan übereingekommen seien, die Thales von Nanking aus zu leiten und dem Kaiser Stimme in den Angelegenheiten der Zentral⸗ und Provinzen Donald habe am 22. d. M. telegraphiert, nichts von einer derartigen bevorstehenden Ferner erklärte Curzon, die Regierung sei Handelsverträgen mit Deutschland und chen Waaren die Behandlung nach dem stigung zu sichern und für die Kolonien zu den Verträgen zu erlangen. Der Broderick beantragte die erste betreffend die Reserve Nach der Vorlage könnten die einer kriegerischen Die Miliz sei jetzt nur im f den Kanalinseln, auf die Vorlage bestimme, daß ste auch für andere Orte stellen könne. 8 Jahres nicht übersteigen. Anläßlich der dritten Lesung en Lawther und Ashmead⸗ gierung betreffs Chinas. ärte: Er verstehe die Zurückhaltung Beantwortung der Fragen, während aber er wünsche Aufschluß Räumung Thessaliens ft über folgende

des Gerüchts, daß die Vize⸗ sowie der Gouverneur von Angelegenheiten des Yangtse⸗

en aufzuheben, ohne Eine endgültige Re⸗ e Verständigung zwischen den daß die Stellung der ch die Haltung der Linken chen in Böhmen ten nationalen und nicht⸗

Die Deutschen stellten Standpunkt,

entfremdet

es aber schwierig sei, Verordnung für eine gesetzliche Regelung zu gelung könne nur durch eine frei Völkern erfolgen. katholischen ert werde.

Es sei bed olkspartei Die Ansprüche der Deuts eine Mischung von berechtig berechtigten politischen Ansprüchen.

westlichen gewähren.

Gesandte Meo

ellion bekannt. bestrebt, in den neuen Belgien für die britis Grundsatz der Meistbegün die Berechtigung zum Beitritt Parlamentssekretär des Krieges Lesung der Novelle zu und die Miliz, und erklärte: ervisten im ersten Jahre im Falle Operation einberufen werden. stande, sich freiwillig Malta und Gibraltar zu stellen; sie sich zu solchem Dien Der Dienst solle den Zeitraum eine Die erste Lesung wurde angenom der Appropriationsbill verlang schluß über die Politik der Re

politischen Alpenvolk in Oesterreich katholische d. Oesterreich könne Staat sein: Oester⸗ nalitäten. Wer Oesterreich er⸗ den Völkern anstreben. Redner in der historischen

wodurch sie Schwächung der Deut Trotzdem biete chen in Böhmen die Han slavischer noch ei ei ein Staat der Natio müsse den Fried dee erblickt nicht slavisch, Die Deutschen möchten den ver⸗ e aufgeben

weder ein in deutscher

dem Gesetze, halten wolle, Die österrelchische I Weiterentwickelung, sein dürfe. renden Kampf un d sich der Aufgabe namentlich der Heranziehun Der Redner sch bahnung des Friedenswerkes.

lung abgebrochen. Akg. Steinwender auf tionen ab. Die Abgg. Funke und C. einen dringlichen Antrag eir hebung des Erlasses des Un bruar d. J., we gegen Studenten, welche ihre a rt mit Relegation vorzugehen ha In der Abendsitzung brachte en einen dringlichen Antrag ein, worin die Ministers, betreffend die neuer⸗ n vor der Inskription, sowie des Farbenverbots und d Disziplinar⸗ m sodann die Wahl der ur Vornahme der Dele⸗ Abg. Steinwerder erklärte namens ,dagegen protestieren zu müssen, daß bevor die

für den Dienst au d die eingebildete Hegemoni eines wahren Kulturvolkes widmen, g der anderen Völker. auf die loß mit einem Appell zur An⸗ Hierauf wurde die Verhand⸗ Haus lehnte sodann den Antrag des Vertagung der Wahlen der Delega⸗ Genossen haben die sofortige Auf⸗ terrichts⸗Ministeriums vom 5. Fe⸗ daß die akademischen Behörden kademischen Pflichten verletzen,

n die Abgg. Wolf und Aufhebung

eigene Höhe.

Bartlett Auf Sir W. Harcourt erkl der Regierung in der

kritische Unterhandlungen schwebten, über Englands Stellung betreffs der und betreffs Kretas. Was sind die Fol⸗ aus Kreta? Man sage auch, Handeln die Mächte ge⸗ Thessaliens zu sichern? didatur des Prinzen Georg? Auswärtigen Curzon er die Abberufung der d der Haltung züglich der R meinsam, er gla Vertrage gemäß entschieden Georg aufgenommen

Das Hau

ngebracht, betr.

Ferner wünsche er Auskun gen von Deutschlands Rückzug daß Oesterreichs Rückzug bevor⸗ meinsam, um die Räumung geschieht hinsichtlich der Kan⸗ Der Parlaments⸗Sekretär des oviel er wisse, ändere chen Streitkräfte von Kreta nichts an der Verantwortlichkeit der Mächte. äumung Thessaliens handelten alle Mächte ge⸗ üube daher, daß man auf die Räumung dem

cher verfügte,

des Erlasses des Unterrichts liche Angelobung der Studierende die Rückgängigmachung aller anläßlich des Studentenstrikes verfügten Releg strafen verlangt wird. Das Haus nah Quotendeputation vor, worauf es gationswahlen schritt. Der der Deutschen Volkspartei Delegationen und unter

klärte darauf: S

gierungen un

Kandidatur Betreffs Chinas etwas seiner Erklärung die er bei der neulichen Debatte auf den über China abgegeben habe. Ertheilung der von den Abgeordneten ge⸗ ür das Staatsinteresse in Appropriationsbill

zusammenträten, dieser Rechtsverwahrung in den Wah Der Abg. Wolf erklärte namens der An⸗ den Delegationswahlen Obstruktion die Sprachenverordnungen nicht auf⸗ die Theilnahme an diesen genüber der Regierung. den von ten Böhmens mit den schimpflich Vornahme der Delegationswahlen olklich) gegen die Be⸗ schen durch die Theil⸗ en der Regierung m Interesse des Gemein⸗ chen Partei gegen die den Delegationswahlen des⸗ dieselben nicht habe hindern gierung kein Liebesdienst, wenn Interessen

stimmt sei, gong einzutreten. Schönerer’'s, nicht theilnehmen

hinzufügen, trag Bartlett's zu sagen, daß die wünschten Auskunft ernste Folgen f sich schließen könne. wurde angenommen. trag an, durch welchen die Regieru che Anleihe zu garantieren.

Sir Michael Hicks Beach erklärte: sich auf 6 800 000 Pfund. eichgewichts in Griechenland

Von der Anleihe würden

ahlung der Kriegsentschädigung und dt, 1200000 Pfund im Budget erforderlich. Die killionen werde erfolgen, sobald emacht werden können.

rung der schwebenden

daß sie an Er zögere nicht

Die dritte Lesung der Das Unterhaus nahm ferner den An⸗ ng ermächtigt wird, die Der Kanzler der Schatz⸗ Die Höhe

Sie erachteten einen Liebesdienst ge erklärte Redner, deutschen Abgeordne abgeschlossenen Ko schmählich ansehe. protestierte de merkung des an den Delegationswahl Liebesdienst erwiesen, und bedauerte i wohles dieses Auftreten ei Seine Partei habe an halb theilgenommen, s geschehe der Re ie Delegation eintrete und dort die Deutschen wahre. Der Abg. Pergelt (deutsch⸗ gegen die Behauptung lbetheiligung habe nur den Zweck, Delegation zu bringen, welche schen einträten. Wir Deutschen, Delegation für die Aufrecht⸗ sch⸗österreichischen Bündnisses cin, Volkes, und bekämpfen die gegnerischen erte ferner gegen die Behauptung des bezüglich der Delegations⸗ Die Deutschen Böhmens seien mit chen anderer Kronländer vorgegangen. Einigkeit seiner Vertreter. Wolf auf das tiefste. ich dagegen, daß er die Einheit die Mehrheit des deutschen ls schimpflich an.

atzwahl

gehoben seien. Wahlen als Schließlich einem Theile der

der Anleihe Herstellung des finanziellen Gl. sei im Jahre 1903 zu 3 800 000 Pfund für die Z ür Entschädigung von P eien zur Deckung des Defizits Ausgabe einer Anleihe von 5 die nöthigen Vereinbarungen 9 ei eine Million zur Konvertie Die übrigen 800 000 Pfund je nachdem

r Abg. Kayser (deutsch⸗v

Abg. Wolf, daß die Deut erwarten.

rivatpersonen verwan ner deuts

können; e Opposition in d und Rechte der fortschrittlich) protestierte g Woif's und erklärte, die Wah möglichst viele Deutsche in die dort für das Interesse der Deut sagte Pergelt, erhaltung des deut Herzenssache unseres Bestrebungen. Redner protesti Abg. Wolf, daß das Kompr Wahlen schimpflich sei stimmung der Deuts as deutsche Volk Er bedauere daher Der Abg. Wolf verwahrte der Deutschen durchbrochen habe: Volks in Böhmen sehe das Kompromiß a Die Debatte wurde hierauf abgebrochen. der gestern vo Reichsrath im Wahlbe; Anhänger Schönerer’s Der deutschvolkliche Kandi Kandidat 400 Stimmen. Bei den gestrigen Ergänzun Gemeinderath wurden im zweiten Deutschfortschrittliche, nationale und zwei C Im ungarischen des Budgetgese

erforderlich. ausgegeben werden, träge nothwendig seien. n Bonds zu dem höchsten erreichbare Griechenland zahle während der sodann 3 % Proz.

sie zur Deckung etwaiger Fehlbe Die Anleihe werde in 21 prozentige preise ausgegeben werden. ersten 5 Jahre 2 ½ Proz., innerhalb 53 Jahren mittels Der Kanzler der Schatzkan entschädigung werde die

Der Ertrag der Anleihe we zur Verfügung geste 1 werde gemäß dem Abkommen zw und Griechenland gezahlt werden. um Thessalien zu räumen; ihren Verpflichtungen nach als möglich z den anderen M und die Bedingungen für die alls ein Druck au

Die Anleihe sei hrlicher Ziehungen rückzahlbar. die Zahlung der Kriegs⸗ Räumung Thessaliens herbeiführen. rde der internationalen Kommission Entschädigung an die Türkei ischen den sechs Mächten Die Türkei müsse das Geld es liege in ihrem Interesse, nd Thessalien so früh Die britische Regierung tausche mit über das genaue Datum tschädigung

amer meinte, Ut werden. Die

verlange vor allem

das Vorgehen des Abg. zukommen u

u verlassen. ächten ihre Ansicht hlung der Kriegsen die Türkei nothwendig werden

aus, sodaß, f 2 ck von den europäischen Mächten werde ein⸗

sollte, dieser Dru

rgenommenen Ers müthig ausgeübt werden.

k Falkenau⸗Graslitz wurde der Hofer mit 1198 Stimmen gewählt.

dat erhielt 435, der sozialdemokratische der Deputirten⸗

der Präsident mit, in welchem

rigen Sitzung T. B.“ zufolge, Schreiben erhalten habe, Mandat als Deputirter nieder⸗ bitte, seine Demission anzunehme ion Crispi's ohne Erörterung geäußert, Cris zur Wahl aufstellen lassen. rmittag ein öffentliches April 1897 von San Jago dee ch den Kardinalshut

Am Schluß der kammer theilte, dem daß er von Crispi ein dieser erkläre, daß er sein lege und die Kammer 2 Die Kammer nahm die Demiss an. In den Couloirs wurde werde sich wieder in

Der Papst h Konsistorium ab, zu Kardinälen Compostella, Lyon, aufsetzte. Anwesend waren d

das diplomatische der Stadt und zahlreiche Fremde. De l saß und mit der Tiara g und Rückwege lebhaft begrü orium abgehalten, in wel prache die Wahl Gir n Melchiten bestätigte und chöfen die Bischöfe Ko von Freiburg im Breisgau nd der ganzen, Papst bei bestem

gswahlen zum Wiener Wahlkörper Sozialpolitiker, hristlichsoziale gewählt. Unterhause wies gestern bei der tzes der Berichterstatter des einer Schlußrede darauf hin,

Ausschusses Hegedues in s Vermehrung der Einnahmen sondern ein Zeichen

ielt heute Vo in welchem er den am 19. ten Erzbischöfen Rennes und Rouen feierli as Kardinals⸗Kollegium, Bi Korps, die Vertreter der ersten r Papst, welcher auf

chmückt war, wurde Sodann wurde

der Entwickelung

stärkerer Besteuerung, als habe das liberale

Gegenüber den Einwendungen,

egenwärtige und die egedues kennzeichnete das auf Ver⸗ e nicht nur gegen die Nichtkatholiken gerichtet inem Schlußwort dem lbe stehe rathlos da und wisse nicht, Anforderungen in der Zukunft befriedigt Minister von Lukacz erwiderte, teigenden Be⸗ nahme der Hilfsque lenden Ersparnisse befriedigt de auf Sonnabend

n auf, welche die schaffen haben. Gebahren der Volkspartei,

Reihe von Schöpfunge früheren Re eingehend das dummung abziele, und dessen Umtrieb en, sondern überhaupt gegen die

Der Abg. Horanz Finanz⸗Minister vor, womit die steigenden werden könnten. er habe s

Prälaten,

dem Thronsesse auf dem Hin⸗ ic ein geheimes Konsist in einer feierlichen Ans i der griechische

gierungen ge

kraft voll ist, ky warf in se

um Patciarche odann außer hundert Bis n zu Erzbischöfen p München⸗Freising präkonisierte. Dauer der Konsistorien war der

Serbien. ierung ernannte zu ihren über den Abschluß eines s den serbischen C

und den ehemaligen

Der Finanz⸗ mp und von wiederholt ausgeführt, daß die durch die natürliche Zu den Konversionen zu erzie werden müßten. Die Abstimmung wur

Großbritannien und Irland.

des Auswärtigen Amts erklärt, wie ationellen Gerüchte über den Ge⸗ 's und dessen angeblichen aus unbegründet. sei wieder gekräftigt

Vertretern bei den Ver⸗ serbisch⸗tü

handlungen i Gesandte

Handelsvertrag nopel Novakowits Stojanowitsch.

Konstanti⸗

Ein Communiqué sta dels⸗Minister

W. T. B.“ meldet, die sens d Lord Salisburn Rücktritt für dur efinde sich bedeutend besser, nach der Riviera abreisen.

gestern der Parlaments⸗ auf eine Anfrage:

ndheitszustan demnächstigen Salisbury b und werde morgen

Im Unterhause erwiderte Sekretär des Auswärt

Schweden und Norwegen.

ß des schwedisch zufolge, die hn von Gellivara nach

en Reichs⸗

Der Budgetausschu Regierungs⸗

tages lehnte, dem vorlage, betreffend die

gen Curzon

norwegischen Grenze, ab. Es verlautet, der Staats⸗ Boström werde bei der Berathung der Vorlage Kammer aus der Angelegenheit eine Vertrauensfrage

machen. Amerika.

Der Präsident der Vereinigten Staaten Me Kinley hat, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, in einer Unter⸗ redung mit hervorragenden Vertretern des hauses nachdrücklich erklärt, er werde alles in seinen Kräften Stehende thun, um einen Krieg zu verhindern, und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß er hierzu im stande sein

werde.

Im Senat hielt gestern der Senator Turston eine leidenschaftliche Rede, in welcher er dazu aufforderte, Gewehre

und Nahrungsmittel nach Cuba zu senden.

Aus Havanna wird berichtet, daß die Kolonne des Generals Castellanos die Aufständischen bei Camaguey weimal geschlagen und sich ihres wichtigen befestigten Lagers emächtigt habe. Die Verluste der Aufständischen seien be⸗

deutend.

Ueber die Differenzen zwischen Chile und Argen⸗ tinien wird der „Times“ aus Santiago jede der beiden Mächte werde binnen zwei Monaten der anderen eine neue Grenzlinie vorschlagen.

keiner Einigung komme, werde Chile Regierung auffordern, einem Vertrage setzung der Grenze zuzustimmen oder

verstanden zu erklären, daß die ganze Ang Schiedsspruch Englands unterbreitet werde.

tinien sich weigere, dies zu thun, solle der Krieg erklärt werden. Man nehme allgemein an, daß Argentinien

gungen annehmen werde.

k Asien. Die chinesische Regierung hat,

mit einer Abtretung. Afrika.

Gegen den französischen Gouverneuer in Algier Lépine, kam es dem „W. T. B.“ zufolge gestern zu feindseligen Kundgebungen. Anläßlich der Verhaftung semitischen Agitators Max Regis veranstaltete eine beträcht⸗ liche Menschenmenge eine Kundgebung vor dem Stadt⸗ gefängniß. Zuaven gingen mit dem Bajonnett gegen die

enge vor, welche mit Steinwürfen antwortete. Soldaten wurden verletzt. Die Zuaven trieben die Menge auseinander, wobei etwa 10 Personen verhaftet wurden.

Ruhe wurde dann nicht mehr gestört.

Aus Kairo meldet das „Reuter'sche Bureau“, britisch⸗egyptische Streitmacht gestern Morgen von dem Lager bei Ras⸗Hudi aus eine Rekognoscierung ausgeführt habe, ohne mit dem Feinde in Berührung gekommen zu sein. Man nehme jetzt an, daß die Derwische in einem dichten Gebüsch, dreißig Meilen aufwärts am Atbara lagerten.

Repräsentanten⸗

Falls es zu argentinische

die Fest⸗ damit ein⸗ elegenheit dem Wenn Argen⸗

Peking vom gestrigen Tage meldet, sämmtliche Forderungen Rußlands bewilligt. Die Zugeständnisse seien 1) die Verpachtung Port Arthurs auf 25 Jahre als be⸗ festigten Marinestützpunktes; 2) die Verpachtung von Talienwan als offenen Hafens und zugleich als Endstation mandschurische Eisenbahn auf eine ebenso lange Zeitdauer und mit dem Recht auf Befestigung; 3) die Berechtigung Rußlands, eine Eisenbahn von Petuna nach Talienwan und Port Arthur unter denselben Bedingungen wie bei der Mandschurischen Bahn zu erbauen. Das Telegramm der „Times“ fügt hinzu, daß China seine Stellung durch Bei⸗ behaltung nomineller Oberhoheitsrechte zu wahren gesucht habe; aber die Verpachtung sei im übrigen gleichbede utend

für die Trans⸗

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichstages, des Herrenhauses und des H. Ab geordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten

Beilage.

s Hauses der

Kunst und Wissenschaft.

1 v“““ 1“

Am 22. März sind die drei ersten Denkmäler in der Sieges⸗Allee in Gegenwart Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten enthüllt worden. Der in Nr. 68 d. „R.⸗ u. St.⸗Anz.“ gegebenen bistorisch⸗biographischen Erläuterung möge nun eine Würdi⸗

in der Mitte muck einfachernste

gung derselben als Kunstwerke folgen.

Die Anordnung ist allen Denkmälern gemeinsam: erhebt sich ein mäßig hohes Postament, dessen Sch romanische Ornamente bilden, mit der Gestalt eines der Mar In geringem Abstande umgiebt jedes Denkmal im Halbkreise eine Marmorbank, die vorn nach der Straßenseite dekorativen Abschluß durch im Sinne des frühen Mittelalters stilisierte Adler erhält. Rechts und links erheben sich von der Rückenwand der Bank mäßig hohe Sockel und tragen die Halbfigur eines hervor⸗ ragenden Zeitgenossen jener Fürsten, sodaß immer zwei Figuren zur Vervollständigung einer jeden Gruppe gehören. Die erste Gestalt, wenn man von der Siegessäule her kommt, ist die Qtto's 1., ein Werk des Bildhauers Unger. Die Hand des Markgrafen ruht leicht auf seinem Schwert, das linke Bein, im Kettenpanzer in seinen krästigen Formen noch deutlich hervortretend, ist weit vorzesetzt, das schöne Antlitz etwas erhoben: ein gefälliges, wenn auch von einer ewissen Pose nicht ganz freies Werk. Zur Linken sieht man einen ehäbigen Möach, eine prächtige, individuelle Gestalt, die besonders gelungen erscheint, den Abt Sibold von Lehninz rechts, im vollen

1

Gegensatz zu ihm, einen Mann mit markigem Gesicht, das von That⸗ im Panzer mit malerisch drapiertem Pelz den Slavenfürsten Pribislaw. Das mittlere S Oito II. dar, den thatkräftigen Fürsten, der vor dem drohenden Bann des Papstes nicht zitterte. Ein fast düstres Antlitz, voll von Energie! ie in tiefem Sinnen legt er die Re⸗ der rechte Arm ruht fest auf der linken Hand, die sich auf das mächtige Schwert stützt, sodaß die Last des Körpers mit auf diesem zu ruhen scheint. Den Leib umhüllt der Kettenpanzer; umwallt die Gestalt und ist mit einem Zipfel quer über die Brust en. Als seine Zeitgenossen erscheinen Johann uklitz, mit dem Modell der Kirche des Klosters, das er gegründet, n der einen und der Stiftungs⸗Urkunde für dassfelbe anderen Hand, scharf, wie ein kühner Mann herausschauend; und, in tiefes Sinnen verloren, die linke Hand ans Kinn gelegt, rechten Buch und Feder, Heinrich von Antwerpen, der älteste Chronist der Mark Brandenburg, wie die in gothischen Lettern gehaltene schrift, die sich rings um die Bank zieht, rühmt. 8b das Werk des Bildhauers Uphues. Albrecht II., die dritte 8 tatue, steht da mit dem gezückten Schwert 84 Kopf stark nach links gewendet, als erwar on dort den Feind; die linke Hand, welche

In

werk darüber: tandbild stellt

chte an sein Kinn;

ein Mantel

Diese Gruppe

te der Markgraf

prangt ganz im Eisenschmuck, dessen Ketten sogar sein mit der Krone geschmücktes Haupt umrahmen. Zur Linken sieht man die behagliche, wohlbeleibte Gestalt Eike von Repgow's, des Verfassers des „Sachsenspiegels“, in pelzbesetztem Gewande, in das offene Buch schauend, das er vor sich hin hält, die Feder, die er wohl nur einen Augenblick ruhen läßt, in der Rechten. Der große Deutschordens⸗ meister Hermann von Salza. der sich rechts befindet, blickt voll heraus zum Beschauer: ein schöner Mann mit wallendem Bart, die linke Hand auf die Brust gelegt, in der rechten eine Ur⸗ kunde haltend. Das breite Kreuz auf dem reichen Ge⸗ wande, unter dem der Panzer hervorsieht, deutet auf seine Mission im Dienste des Glaubens. Diese Gruppe ist von dem Bildhauer Böse geschaffen. Sehr zu rühmen ist die schöne und sorgfältige Durchführung der Details. Die geistvollen romanischen Ornamente sind an allen drei Monumenten mit wunderbarer Feinheit herausgearbeitet und heben sich leicht und klar zugleich vom Grunde ab. Die Denkmäler halten sich, im Ganzen betrachtet, auf dem gleichen künstlerischen Ripeau. G. Gr.

In der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 17. d. M. (vorsitzender Se⸗ kretar: Herr Diels) las Herr Erman „über drei Inschriften der Gräber von Elephantine“. Drei Fürsten von Elephantine aus dem Ende des alten Reiches (um 2500 v. Chr.) haben, wie der Vortragende aus⸗ führte, Inschriften in ihren Gräbern hinterlassen, in denen sie ihre Reisen in Nubien und den angrenzenden Wösten erzählen. Dem einen gelang es, außer anderen Schätzen auch einen Zwerg von dort mitzubringen, an dem der Könfg besonderes Ge⸗ fallen hatte; der Brief, den der König ihm daraufhin schrieb, ist uns auch in dem Grabe erhalten. Der zweite wurde an die Küste des Rothen Meeres gesandt, wo die Beduinen einen egyptischen Offizier, der ein Sch iff abschicken sollte, getödtet hatten. Der dritte zog aus, um die Leiche seines Vaters, der in der Fremde gestorben war, heim⸗ zuführen; es gelang ihm, und er brachte auch alle Schätze, die der Vater erworben hatte, glücklich zu dem König, der ihn dafür be⸗ lohnte. Herr A. Weber legte das von ihm herausgegebene Werk „Indische Studien“, XVIII. Band (Leipzig 1898) vor.

In der Sitzung der physikalisch⸗mathematischen Klasse der Akademie der Wissenschaften von demselben Tage (vorsitzender Sekretar: Herr Auwers) las Herr Fuchs eine Mittheilung „zur Theorie der simultanen linearen partiellen Differentialgleichungen.“ Der Verfasser hatte in früheren Mittheilungen die Ableitung nach einem Parameter t der Lösung y einer in Bezug auf eine Variabele x gebildeten linearen Differentialgleichung als linearen Differential⸗ ausdruck in x dargestellt, und die Abhängigkeit des y von t insbesondere für den Fall erörtert, wo die Koeffizienten des Differentialausdrucks ebenso wie die der ursprünglichen Gleichung rationale Funktionen von X und t sind. Die gegenwärtige Mit⸗ theilung enthält ohne jede Voraussetzung über die Natur dieser

veffiztenten die Grundlage für das Studium der Abhängigkeit des y von t in allen Fällen. 1

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Mitswoch Abend Herr Fabrik⸗Direktor Heinrich Lorenz über „Die Entwickelung des Schiffbaus und seine Bebdeutung für das Kunstgewerbe.“ Mit Hilfe zahlreicher Projektionsbilder wurde die Entwickelung der dekorativen Seite des Schiffbaus vom Alterthum an durch das Mittelalter und die neueren Zeiten vorgeführt. Die prunkvollen öe mit denen die mächtigen Borde der Kauffahrtei⸗, riegs, und Prachtschiffe einst verziert wurden, erwecken, soweit sie in den Modellen oder in den seltenen Originalen uns erhalten sind, noch heute Bewunderung. Seit der Einführung der Dampfkraft ist man im Aeußeren der Schiffe mit dekorativen Zuthaten sparsamer gewesen. Ein um so reicheres Feld hat auf den heutigen Schiffen die Innen⸗ „dekoration gefunden. Es ist erfreulich, daß mit dem gewaltigen Auf⸗ schwunge des Schiffbaus in Deutschland auch die innere Ausstattung Schritt gehalten hat und weiter rüstig vorwärts schreitet. Zur Erläuterung waren alle Wände des Saales mit Originalarbeiten und Abbildungen neuerer deutscher Schiffs⸗ Dekorationen bedeckt, unter denen besonders lehrreich die Pläne des „Vulkan“ in Stettin und von Blohm u. Voß in Hamburg waren, die mit Erlaubniß des Reichs⸗Marineamts, des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗Aktiengesellschaft vor⸗ geführt wurden. Von den Einzelarbeiten, welche heute für die mannig⸗ fachen Räume unserer Schnelldampfer in Deutschland geleistet werden, gaben zahlreiche Details für den neuesten Bau der Schichau'schen Werft in Elbing. den „Kaiser Friedrich III.“, ausgeführt von J. C Pfaff in Berlin, sowie die Pläne zu dem Postdampfer „Imperator“ der Linie Stralsund— Trelleborg, von Professor Otto Rieth, ein vor⸗ treffliches Zeugniß. 8 ““

Der Maler Theodor Johannsen hat sich entschlossen, seine Atelier⸗Ausstellung (Steglitzerstraße 45/46), welche sich bisher eines regen Besuchs zu erfreuen hatte und über welche in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet wurde, bis zum 30. d. M. zu verlängern. Die Ausstellung ist in den Stunden von 11 bis 4 Uhr unentgeltlich geöffnet.

Aus Paris berichtet „W. T. B.“: Die feierliche Aufnahme des Ministers des Auswärtigen Hanotaux in die französische Akademie fand gestern im Beisein einer glänzenden Versammlung statt. Auch der Präsident der Republik Felix Faure wohnte der⸗ selben bei. In seiner Antrittsrede huldigte Hanotaux zunächst dem Gründer der Akademie, dem Kardinal Richelieu, und gab sodann ein Lebensbild Challemel⸗Lacour's, seines Vorgängers. Er lobte das literarische Schaffen desselben, seine zahlreichen Artikel über das philosophische, intellektuelle und künstlerische Deutschland. Challemel habe verfolgen können, wie die Kant'sche Lehre von Schopenhauer bis zu ihren äußersten Konsequenzen ent⸗ wickelt wurde, die diese selbst zerstören und auf nihilistische Sätze hinauslaufen. Diese Doktrin habe aber die Begeisterung an⸗ espornt, die Kräfte geschult und an großen muthigen Werken mitgewirkt. ‚ie Zukunft werde sagen, ob die kritische Kraft, welche sie aufrichtete, nicht zugleich den Keim der Zerstörung in ihre Grundwauern gelegt Habe. Von Challemel als Redner sprechend, rühmte Hanotaux seine Beredsam⸗ keit und zeichnete ein glänzendes Bild von seiner parlamentarischen Wirksamkeit. Melchior Vogusé antwortete Hanotaux; er legte dar, wie dieser sich an Richelieu anschließe, in welchem er einem ihm ver⸗ wandten Sinn für die nationale Geschichte und für die richtige Auf⸗ fassung von der Größe Frankreichs und dessen Mittel, diese zu be⸗ festigen, begegne. 8

Land⸗ und Forstwirthschaft. *

Das neu errichtete, in der Seestraße (Berlin N.) gelegene Institut für Gährungsgewerbe, welches Seine Majestät der Kaiser und König am 23. d. M., Vormittags, besichtigte, gehört zu der Königlichen Landwirthschaftlichen Hochschule, der Betrieb ist jedoch gewerblichen Verbänden aus den Kreisen der Brennerei, Brauerei, Stärke⸗, Hefen⸗ und Essigfabrik⸗Betriebe übertragen. Neben dem Lehr⸗ und Laboratoriumsgebäude, welches vielleicht die beste der neueren Laboratoriums⸗Einrichtungen darstellt und nach den Plänen des Geheimen E“ Professors Dr. Max Delb rüͤck von dem Baumeister Martens ausgeführt wurde, befinden sich die mit dem Institut verbundenen praktischen Versuchsanstohten, insbesondere die bekannte Versuchs⸗ und Lehrbrauerei und die eben fertig gestellte Versuchsbrennerei und Versuchsstärkefabrik. Neben der Anstalt liegen auch die ausgedehnten Versuchsfelder, welche für Hopfen⸗ plantagen und Anbauversuche für Gerste und Kartoffeln eingerichtet

find. An der Anstalt sind 60 Beamte thäti⸗, darunter 33 wissen⸗ 8 8

des Mantels erfaßt, hat er in die Hüfte Fen. Auch er

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe sprach am

schaftliche und 10 Abtheilungs⸗Vorsteher. Die Betriebskosten müssen von den gewerblichen Verbänden aufgebracht werden, welche zusammen 6000 Mitglieder zählen. Der Etat beläuft sich auf jährlich über 600 000 Die Anstalt besuchen jährlich 350 Schüler. Bei dem Besuche Seiner Majestät wurden in jeder Abtheilung die Erläuterunnen von den Abtheilungs⸗Vorstehern gegeben. Besonderes 1“ erweckten die Demonstrationen von Hopfen⸗, Gersten⸗ und

artoffelsorten, die Vorführung des Buchner'schen, ohne Gegenwart von Hefezellen Gährung erregenden Preßsaftes, makroskopische und mikroskopische Darstellungen von Heferassen, die Ausführung einer Hefezucht im Großbetrieb und endlich die vorgelegten Proben der Stärkeindustrie. Nach einem Durchgang durch das Maschinenhaus und das Sudhaus der Brauerei und nach Besichtigung der Kellereien endete der Rundgang im Saale der Versuchsbrauerei, in welchem Seine Majestät der Kaiser einen Trunk von dem Hochschulbräu und dem Bündelbräu der Anstalt entgegennahm. Seine Majestät verließ die Anstalt, von dem kräftigen Hurrah der Beamten und Schüler geleitet, um 12 ¾ Uhr.

Saatenstand und Getreidehandel in Syrien

Aus Beirut liegt folgende Nachricht vor: 1

Der Saatenstand an der syrischen Küste von Tripoli bis Haifa hat sich weiter günstig entwickelt; bei milder Witterung ist im Fe⸗ bruar genügend Regen gefallen.

In den Provinzen Damaskus, Aleppo und Adana hingegen find die noch unzureichend; der im Januar dort herrschende trockene Frost hat das Wachsthum der Saaten aufgehalten.

„Getreideexport hat im vergangenen Monat nicht stattgefunden, weil die Getreidepreise in Europa den hiesigen Händlern nicht ben der Jlebtzh bohen C

Infolge der letztjährigen hohen Getreidepreife hat man diesma größere Flächen mit Getreide bestellt. 8

Die Preise sind loko Beirut pr. 100 kg 15—18 Frank

Weizen und 12 ½ 13 Franken für Gerste. 16““

Saatenstand und Getreidehandel in Bulgarien.

Aus Varna liegen folgende Nachrichten vor:

Während des Monats Februar herrschte rauhe Witterung, doch haben die Saaten infolge reichlich gefallenen Schnees bisher keinen Schaden erlitten. In den letzten Tagen des vergangenen Monats ließ die Kälte nach, wodurch die Einsaat von Gerste und Hartweizen ermöglicht wurde.

Das Getreidegeschäft entwickelte sich im Februar ebenso schwach wie in den vorigen Monaten. Aus dem Inlande wird keine Waare zugeführt. Von den Varnaer Vorräthen wurden im Februar un⸗ gefähr 6000 t Weizen hauptsächlich vach England verladen. Der Durchschnittspreis für Weizen betrug hier 14,25 Fr. für 100 kg.

Die Bezirke Baltsik und Kavarna sind für Weizen auch geschäftslos geblieben, hingegen wurden von dort 3 Dampferladungen (ungefähr 7000 t) Gerste theils nach England, theils nach Gibraltar auf Ordre ausgeführt. Der Durchschnittspreis für Gerste belief sich in diesen beiden Bezirken auf etwa 7,90 Fr.

Mais wird sehr stark für Südbulgarien und Griechenland gesucht.

Verdingungen im Auslande.

Rußland.

Ohne Datum. Fabrik von Briansk (Bryanskoe Aktionernoe Obshchestoo) in Kertsch (Krim): Lieferung einer bedeutenden Menge Koks. Näheres unter obiger Adresse.

1 Italien. 88

31. März, 12 Uhr. Stadtverwaltung von Corleone (Palermo): Bau einer Trinkwasserleitung. Voranschlag 87 497 Fr. Vorläufige Kaution 4000 Fr. Kaution 12 000 Fr.

„1. April. 10 Ubr. Präfektur von Neapel: Regulierung des Mittelbaues und des südlichen Seitenflügels des Gebäudes Castel⸗ capuano in Neapel. Voranschlag 324 952 Fr. Vorläufige Kaution 30 000 Fr. Endgültige Kaution 50 000 Fr. Kosten 5400 Fr.

8 1“ Rumänien.

7. April. General⸗Direktion der rumänischen Eisenbahnen in Bukarest: Dammbau an der Linie von Bukarest nach Roman. Ver⸗ anschlag 95 188 Fr.

8. April, ebenda: Lieferung von 400 bedeckten Güterwagen.

7. April. 2 Uhr. Stadtverwaltung von Rimnicu⸗Valcea: Bau einer bedeckten Markthalle, Voranschlag 82 175 Fr., sowie Legung von Asphalt⸗Trottoiren mit Steineinfassung.

7. Mai. 2 Uhr, ebenda: Bau einer Trinkwasserleitung. Vor⸗ anschlag 178 950 Fr.

11. April. General⸗Direktion der Posten und Telegraphen in Bukarest: Lieferung von 55 000 Stück Porzellan⸗Isolatoren mit doppelter Glocke, 30 000 Stück Porzellanknöpfen.

Kriegs⸗Ministerium in Bukarest:

a. 25. April. Bau einer Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne des Regiments Gorj, ferner einer Baracke, von 4 Ställen für 64 Pferde und einer Remise bei der Artillerie⸗Kaserne von Terju⸗Jiu. Vor⸗ anschlag 412 000 Fr.

b. 26. Aprtl. Dgl. einer Baracke und zweier Ställe für 64 Pferde bei der Kaserne der Caralasfhi in Giurjevo, Voranschlag 119 000 Fr., 88 Fün Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne von Pitesti, Voranschlag

80 r.

c. 27. April. Dgl. je einer Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne von Piatra⸗Neamtz und Vaslut. Voranschlag je 114 000 Fr.

d. 28. April. Dgl. einer Baracke und zweier Ställe für 64 Pferde bei der Kaserne der Carglashi in Carlash und einer Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne derselben Stadt. Voranschlag 233 000 Fr.

e. 29. April. Dgl. je einer Baracke bei den Infanterie⸗Kasernen von Ilfoo in Bukarest und in Falticeni. Voranschlag je 114 000 Fr.

f. 30. April. Dgl. zweier Baracken bei der Infanterie⸗Kaserne von Romnic⸗Sarat Voranschlag 110 000 Fr. und einer Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne von Crajova, Voranschlag 114 000 Fr.

g. 2. Mai. Dgal. einer Baracke bei der Infanterie⸗Kaserne Berlad und Tecuci. Voranschlag je 114 000 Fr.

h. 3 Mai. Dgl. einer Baracke und zweier Ställe bei der Kaserne der Caralashi von Braila. Voranschlag 119 000 Fr.

1. 4. Mai. Dgl. einer Baracke und zweier Slälle für 64 Pferde bei der Kaserne von Plösti. Voranschlag 233 000 Fr.

1 5 7. 8 Dal. S . Lei * Fe

on Romniec⸗Valcea und von Tirgovisse. oranschla r. und 110 000 Fr. - clas 8

1. 9. Mai. Dgl. je einer Bavacke bei den Infanterie⸗Kasernen von Tucu⸗Magorele und von Camp llung. Voranschlag je 114 000 Fr.

m. 10. Mai. Dgl einer Borcacke bei der Infanterie⸗Kaserne von vee 114 89 Fr.

n. 11. Mai. Dgl. einer Yzaracke bei der Infanterie⸗Kaserne von Slatina. Voranschlag 114 000 Fr. 8

8 8 ne Serbien.

7. April. Militär⸗Pekleidungamt, Belgrad: Lieferung von 400 großen Zelten nedst Zubehör. Kaution 20 %; Muster und Be⸗ dingungen ebenda.

Brasilien.

M2. April. Abthe ilung des brasilianischen Schatzamts in London: Lieferung von 50 000 000 Nickelmünzen von 200 Reis und 100000000 is pon 8 Reis. Lieferzeit 8 Monate vom Tage des Vertrag⸗

usses ab.

24. Juli. Sekretariat der Stadtverwaltung von Belem (Para): Bau und Betrieb eines Schlachthauses mit Stall, und von zwei Markthallen; Bau von zwei Straßen.

Egypten. g98 8 ie. Weiwaltang 32 v Fg 86 18⸗ Lieferung 50 Schwellen von enholz und von 28 Uen von Pech⸗Kiefee nholh