Finanz⸗Ministerium.
Bei der Königlichen Seehandlung ist der Buch⸗ halter Tetzlaff zum Kassierer der Haupt⸗Seehandlungs⸗Kasse, der Kassen⸗Sekretär Kayser zum Buchhalter und der Bureau⸗Diätar Kurth zum Kassen⸗Sekretär ernannt
worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem h ebah a. D. Fuchs zu Ludwigsburg ist die kommissarische Verwaltung der Kreis⸗Thierarztstelle für den
Krreis Bernkastel, mit dem Amtswohnsitz in Bernkastel, über⸗ tragen worden.
ö
Ministerium des Innern. .—
Dem Ober-⸗Regierungs⸗Rath Dr. Schnaubert ist die Stelle als Dirigent der Kirchen⸗ und Schulabtheilung bei der Regierung in Königsberg, Pis 8
dem Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. jur. Bre dow die Leitung der Finanz⸗Abtheilung in Angelegenheiten der Domänen⸗ und Forstverwaltung bei der Regierung in ö a. O. und
dem Ober⸗Regierungs⸗Rath von Wolff die Leitung der Finanz⸗Abtheilung in Angelegenheiten der Domänen⸗ und Forst⸗ 6 bei der Regierung in Merseburg übertragen worden.
Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung. “
Bei den Schiedsgerichten der Arbeiterversiche⸗ rung sind nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stell⸗ vertretenden Vorsitzenden ernannt worden:
der Amtsgerichts⸗Rath Klein in Kreuznach zum Vor⸗ sitzenden der Schiedsgerichte daselbst;
der Amtsrichter Dr. Benner in Calbe a. S. zum stell⸗ vertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst.
Berlin, den 16. April 1898.
Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.
Zu Königlichen Baugewerkschul⸗Oberlehrern sind ernannt worden: die Lehrer Dreesmann in Buxtehude, Gebhardt in Idstein, Dieckmann und Funke in Posen und Graeber
Höxter.
Kriegs⸗Ministerium.
Der Militär⸗Intendantur⸗Sekretär Korsch von der
ntendantur des I. Armee⸗Korps ist zum Geheimen expedierenden
ekretär und Kalkulator im Kriegs⸗Ministerium ernannt worden. “ 1u“
Nichtamtliches. Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 18. April.
1 ¹ . “ “
eine Majestät der Kaiser und König trafen, von Wiesbaden kommend, heute Vormittag 10 ¼ Uhr in Karlsruhe zum Besuch der Grgööherho lich badischen Herrschaften ein und wurden auf dem Bahnhofe daselbst von Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog und Seiner Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Carl von Baden empfangen.
uf der Fahrt nach Karlsruhe arbeiteten Seine Majestät
Wolff⸗Metternich.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben der Lehrerin Fräulein Johanne Rehage in Barmen die silberne Frauen⸗Verdienstbrosche am weißen Bande Aller⸗ gnädigst zu verleihen geruht.
Der chinesische Gesandte Lü⸗Hai⸗Hwan ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandischaft wieder uͤbernommen.
Der chilenische Gesandte Ramon Subercaseaux ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Rath von Schnell ist hier angekommen.
Der Regierungs⸗Assessor Felsch 1. Neuhaldensleben ist der Königlichen Polizei⸗Direktion in Stettin zur dienstlichen Verwendung überwiesen, der Regierungs⸗Assessor Dr. jur. Auwers zu Berlin dem Landrath des Rrezsr Ortelsburg, der Regierungs⸗Assessor Dr. Mosler zu Greifswald dem Landrath des Kreises Stolp und der Regierungs⸗Assessor Freiherr von Schuckmann dem Landrath des Kreises Höchst im Regierungsbezirk Wiesbaden zur Hilfeleistung in den land⸗ räthlichen Ge chozten zugetheilt worden.
Die Regierungs⸗Referendare Dr. von Brüning aus Wiesbaden, von Schenck aus Magdeburg, von der Wense aus Lüneburg und Freiherr von 9 edlitz⸗Leipe aus Wies⸗ baden haben die zweite Staatsprüfung fuͤr den höheren Ver⸗
waltungsdienst bestanden. 8
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Geier“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Jacobsen, am 16. April in Pernambuco an⸗ n und beabsichtigt, am 20. d. M. nach Bahia in See zu gehen. 8
8 38 ““
hre Majestät die Kaiserin von Oesterreich ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute früh, von Territet kommend, in Kiffingen eingetroffen.
“
Zu Ehren des General⸗Obersten Grafen von Waldersee gab der Senat der Freien und Hansestadt Lübeck vorgestern Nachmittag im Rathsweinkeller ein Festmahl. Abends wurde dem Grafen von Waldersee von den militärischen Vereinen ein Zapfenstreich und Fackelzug gebracht.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die vorgestrige Frühjahrs⸗Parade der Wiener Garnison verlief in glänzendster Weise. Im Gefolge des Kaisers befanden sich der Erzherzog Franz Ferdinand und alle anderen Erzherzoge sowie die Generalität und die fremden Militär⸗Attachés. Das diplomatische Korps wohnte der Parade auf einem reserviecten Platze bei. Nach der Parade begab sich der Kaiser unter lebhaften Ovationen des Publikums nach Schönbrunn. 1
Das aus Kreta zurückgekehrte österreichisch⸗ ungarische Bataillon wurde bei der Landung in Pola von dem Kriegs⸗ Minister von Krieghammer, dem Korps⸗Kommandanten von Succovaty, den dienstfreien Offizieren, unter denen sich auch der Kontre⸗Admiral Hinke befand, und zahlreichen Zuschauern empfangen. Der Kriegs⸗Minister schritt die Front des Bataillons ab und hielt darauf eine Ansprache an das Offizierkorps, um im Allerhöchsten Auftrage der Zufriedenheit des Kaisers mit der Disziplin und der Haltung des Bataillons während seines Aufenthalts in Kreta Ausdruck zu geben.
Ein von dem Abg. SSe; im Namen des Verbandes der deutschen Volkspartei des Reichsraths veröffentlichtes Exposé über die innere politische Lage erklärt, wie „W. T. B.“ berichtet, daß die Obstruktion mit Gewalt⸗ anwendung an sich Fafhicha zu thun habe und selbstverständ⸗ lich auch nur Mittel zum Zweck sein könne. Weiter werden sodann eingehend die Gründe erörtert, weshalb die deutsche Volkspartei den Antrag des Abg. Schönerer auf Versetzung des Ministeriums Gautsch in den Anklagezustand nicht mitunter⸗ eichnet habe. Die deutsche Volkspartei betrachte es als ihre flicht, einer grsesechen Lösung der Sprachenfrage, welche endlich erfolgen müsse, nach Kräften vorzuarbeiten; es sei aber nothwendig, daß sich die verschiedenen deutschen Parteigruppen über die in Betracht kommenden Gesichtspunkte zuvor unter einander einigten; außerdem müsse der Boden so weit vor⸗ bereitet werden, daß auch die Gewähr für ein Entgegen⸗ kommen der sonstigen Betheiligten geschaffen sei.
Im ungarischen Unterhause erklärte vorgestern Koloman Tisza gegenüber den am Freitag von mehreren Rednern gegen die Vorlage, betreffend die Congrua nicht⸗ katholischer Geistlichen, geäußerten Bedenken, daß er als treuer Sohn seines Vaterlandes und seiner Kirche die Vorlage freudig begrüße und annehme.
Großbritannien und Irland.
Auf Anweisung der Regierung der Vereinigten Staaten ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Dampfer „New⸗York“ der „American Line“ am Sonnabend von Southampton nach New⸗York in See gegangen. Der derselben Linie gehörige Dampfer „St. Paul“ 1” ebenfalls von der amerikanischen Regierung requiriert worden.
Frankreich.
Der Präsident Faure wohnte, wie aus Nizza gemeldet wird, vorgestern an Bord des „Brennus“ den Seemanövern bei. Bei seiner Rückkunft wurde derselbe von dem britischen Penzeesehhc „Ramillies“ und der Hacht der Königin von
roßbritannien „Asträa“ mit 21 Schüssen b Der Prä⸗ sident begab sich darauf nach Gg zurück und tauschte mit dem Prinzen Ferdinand von Rumänien Besuche aus.
Der Minister⸗Präsident Méline erstattete gestern in Remiremont seinen Wählern einen Rechenschaftsbericht über seine Ausübung des Deputirtenmandats. Er rechtfertigte, dem „W. T. B.“ zufolge, die Politik des von ihm geleiteten Kabinets und hob den Dienst hervor, den dasselbe Frankreich durch die Allianz mit Rußland, durch die Verbesserung der Lage in Madagaskar und Tunis sowie durch die kolonialen Erwerbungen in China erwiesen habe. Er rühmte sodann die Politik Hanotaux' und betonte bezüglich der inneren Verhältnisse: seine (des Minister⸗Präsidenten) Politik sei eine solche praktischer Re⸗ formen, wie sie den Grundsätzen Gambetta's und Ferry's entspreche. Er sei auch für Freiheit in religiösen Dingen. Schließlich sprach sich der Minister⸗Präsident noch gegen die Einführung einer Einkommensteuer aus.
Rußland.
Der Osterfeier im Winter⸗Palais in der Nacht zum Sonntag wohnten, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg be⸗ richtet, der Kaiser und die Kaiserin, die Kaiserin⸗ Wittwe sowie die anderen Mitglieder des Kaiserlichen Hauses und das diplomatische Korps bei.
Der Verweser des Ministeriums des Fasserlichen Höfes Baron Fredericks ist zum Minister des Kaiserlichen Hofes worden.
1 Italien. 8 Der Graf von Turin hat sich vorgestern Abend, wie „W. T. B.“ meldet, begleitet von dem Major Carpineto, von Turin nach London begeben und wird sich am 27. d. M. in Southampton zu einer Reise um die Welt, zunächst nach einschiffen. urch eine am Sonnabend veröffentlichte Verordnung ist der Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant Asinari di San Marzano wegen Ueberschreitung der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt worden und damit aus der aktiven Armee ausgeschieden. Bei der gestern in Palermo vorgenommenen Depu⸗ tirtenwahl wurde Crispi wiedergewählt. Von 3840 ein⸗ eschriebenen Wählern gaben 1503 ihre Stimmen ab; hiervon gtelen 1176 auf Crispi, 295 auf Barbato; 32 Stimmen waren ungültig oder Frjplittent Die Deputirtenkammer beschloß vorgestern, zpei gegen das Duell eingebrachte Anträge in Erwägung zu ziehen und an die Bureaux zu verweisen. Der eine, von dem Deputirten di Martino eingebrachte Antrag bezweckt die Einsetzung einer Ehren⸗Jury, der andere, von dem Deputirten Bernini im Namen der Sozialisten gestellte die Anwendung des ge⸗ meinen Rechts auf das Duell. “
Spanien. .“ In dem am Sonnabend abgehaltenen I”
1 wurde die Umwandlung der Dampfer der „Comp
atlantica Espanola“ in Kriegsschiffe genehmigt. Der Ministe
für die Kolonien verlas die aus Cuba eingetroffene Korrespon⸗ denz. Der Marine⸗Minister theilte das Ergebniß der Unter⸗ suchung in Betreff der „Maine“⸗Explosion mit, welches der Ministerrath sorgfältig prüfte und in dem amtlichen Blatte zu veröffentlichen beschloß. Der Ministerrath beschäftigte sich sodann mit dem Stande der internationalen Beziehungen Spaniens. Die Minister des Krieges und der Marine machten von den in letzter Zeit getroffenen Anordnungen Mittheilung und legten mit Rücksicht auf die möglicherweise eintretenden Ereignisse weitere, Maßnahmen zur Annahme vor. Ferner wurde über die Vorlagen berathen, welche dem Parlament sofort unter⸗ breitet werden sollen. Der Ministerrath währte drei Stunden.
Die „Gazzetta di Venezia“ veröffentlicht ein Schreiben von Don Carlos an den Deputirten von Estella, Melle, welches, dem „W. T. B.“ zufolge, lautet:
An der Grenze von Navarra, welches Dich zu seinem Vertreter in den Cortes ernannt hat, hatte ich den Schmerz, mich von Spanien zu trennen. Ich sagte Dir jedoch, daß ich vielleicht wiederkommen würde. Jetzt naht die Stunde heran, da ich mein Versprechen einlöse. Daher wende ich mich an Dich, damit Du, als Abgeordneter meines mir unvergeßlichen Estella, es verkündest. Zweiundzwanzig Jahr patriorischer Sammlung liefern den Beweis, daß ich weder ehrgeizi noch ein Verschwörer bin. Wenn man in Madrid den Handschuh auf⸗ nehmen wird, den Washington Spanien ins Antlitz schleudert, werde ich auch fernerhin dasselbe Beispiel der Entsagung geben, welches ich bis jetzt gegeben habe, voll des Bedauerns, am Kampfe nur mit wee. Wünschen und dem Einfluß meines Namens theilnehmen zu können Mit ganzem Herzen werde ich diejenigen, welche des Glück haben, ins Feuer zu kommen, glücklich preisen und es so ansehen, als wenn diejenigen Carlisten, welche sich zum Krieg gegen die Vereinigten Staaten verpflichten, meiner Sache dienten, wer es auch sei, der si anführen wird. Wird jedoch, wie nach Allem zu befürchten steht, di Politik der Erniedrigung fortgesetzt, dann entreißen wir die Waffen Plnen hen die nicht würdig sind, sie zu tragen, und nehmen ihren
atz ein. 3
In verschiedenen Hauptorten der Provinzen ist es aber⸗ mals zu Kundgebungen gekommen. In Malaga durchzogen 8öe Manifestanten die Straßen. Vor dem Hause des amerikanischen Konsulats machten sie Halt und bewarfen das⸗ selbe mit Steinen. Einer aus der Menge stieg auf einer. Leiter zu dem Wappenschild des Konsulats hinauf, riß es her unter undschleifte es durch die Straßen. Der Präfekt tratden Ruhe⸗ störern entgegen und forderte sie zur Ruhe auf. Die Kundgebunge dauerten indessen den ganzen Abend fort. Die Gendarmerie un die Polizei schritten wiederholt mit blanker Waffe ein; die Manifestanten antworteten mit Steinwürfen. Einige Personen wurden leicht verletzt, viele wurden verhaftet. Gestern Vor⸗ mittag war die Stadt ruhiger. Der Minister des Innern hat den Präfekten von Malaga angewiesen, dem Konsul der Vereinigten Staaten Genugthuung zu gewähren und die Urheber der Un⸗ ruhen in Haft zu setzen. Das Wappenschild des amerikanischen Konsulats wurde unter dem lärmenden Widerspruch der Menge wieder angebracht. — In Cadix versuchten am Freitag Abend Studenten eine Kundgebung zu veranstalten, wurden aber an der Ausführung ihres Vorhabens durch die Polizei verhindert Zwei Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Polizei über⸗ wacht das amerikanische Konsulat. — In Barcelona ist in⸗ folge der politischen Kundgebungen die Universität geschlossen worden. 1..
Türkei.
Wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ aus Kon⸗ stantinopel meldet, haben die Botschafter in einer am Freitag abgehaltenen Konferenz über zwei Noten, betreffend die griechi e Anleihe und die Räumung Thessaliens, berathen Die Noten sollen nach Erfüllung der Anleihe⸗Formalitäten über reicht werden.
Der „Times“ wird berichtet, Djevad Pascha werde sich in einer Spezialmission, welche die kretische Gouverneur⸗
fruge und die Zahlung der Rückstände aus der Kriegsent⸗
chädigung betreffe, nach St. Petersburg begeben.
Der bulgarische Agent Markow ist nach Konstantinopel zurückgekehrt.
Aus Kumanowo in Altserbien sind in Belgrad, wie „W. T. B.“ erfährt, Nachrichten über ernste Unruhen ein⸗ getroffen, welche infolge eines Streits unter den Serben und den zum bulgarischen Exarchat Gehörigen um den Besitz jener Kirche entstanden, die vor einem Jahre von Serben mit Gewalt weggenommen worden war. Am orthodoxen Charfreitage drangen Serben in die Kirche ein und bewachen sie gegenwärtig. .
Aus Kanea wird gemeldet, daß es vorgestern bei Fv zwischen Soldaten des russischen Detachements und
ohamedanern, die wegen Viehdiebstahls verfolgt wurden, zu einem heftigen Gefecht gekommen sei.
Griechenland.
Der Kronprinz und die eerigsefi sowie der Prinz Georg werden, dem „W. T. B.“ zufolge, am 21. d. M. von Athen nach Kopenhagen reisen.
8*
v111““] **
Serbien.
Die Wahlen für die Skupschtina sollen,
„W. T. B.“ zufolge, in Bel verlautet, Ende Mai statt⸗
1B5. Bald darauf soll die Skupschtina nach Nisch einberufen werden.
Amerika.
Der Senat hat am Sonnabend, wie „W. T. B.“ meldet, mit 67 gegen 21 Stimmen die von der Mehrheit der Kom⸗ mission für auswärtige Angelegenheiten beantragte Reso⸗ lution mit einem Amendement des Senators Turpie an⸗ F in welchem die Anerkennung der cubanischen
epublik ausgesprochen wird. Gleichzeitig wurde ein Zusatz⸗ antrag des Senators Davis angenommen var. 7 besagt: die Ver⸗ einigten Staaten bestritten die Absicht, die Souveränetät, Jurisdiktion oder Herrschaft (control) über Cuba ausüben zu wollen, außer zum Zweck der Pazifikation, und seien ent⸗ lalofen. nach Durchführung derselben die Regierung und die Herrschaft über die Insel der einheimischen Bevölkerung zu überlassen.
Das Repräsentantenhaus wird heute über die Resolution des Senats nebst den dazu angenommenen Zusatz⸗ anträgen berathen.
Einer Meldung aus Havanna zufolge ist in einer Zu⸗ sammenkunft der Generale der Vertheidigungsplan für den Fall eines Krieges festgesetzt worden. Vertreter der Handels⸗ welt von Havanna statteten dem Marschall Blanco einen Besuch ab und boten ihre unbedingte Unterstützung an. Der General Pando hat die Befestigungen von Cienfuegos be⸗ ficage velche⸗ zur Zurückweisung jeden Angriffs in Stand
zlowo 1 sind. Die in Nebenbetrieben thätigen Personen werden als solche
BCGewerbebetrieb nur nebenher thätig sind) bei den
Wie dem ‚Reuter'schen Bureau“ aus Shanghai ge⸗ meldet wird, verließ der deutsche Kreuzer „Gefion’ gestern früh die Gützlaff⸗Insel. Das Dampfboot „Victoria“ mit dem deutschen General⸗Konsul Dr. Stübel an Bord stieß bei Wusun ur „Gefion“. Seine Königliche Frhen der Prinz Heinri sandete inoffiziell um 11 ½ Uhr Vormittags. Die Kauffahrtei⸗ schiffe und die Nachten im Hafen trugen Naggenschmns. Der Taotai von Wanghan traf unmittelbar nach der Ankunft des Prinzen zur Begrüßung Höchstdesselben im Konsulat ein. Am Nachmittag begab sich Seine Königliche Hoheit nach der Pagode von Lungwha, etwa 5 Meilen von Shanghai, und begrüßte dort die deutsche Kolonie, die ein großes 1 veranstaltet hatte. Gestern Abend fan zu Ehren des Prinzen
einrich im Konsulat ein Diner statt, an welches sich ein impfang anschloß. 1b
Der Höchstkommandierende des “ Geschwaders in China, Vize⸗Admiral Seymour, und drei andere Offiziere wurden vorgestern in Sv von dem Tsung⸗li⸗YNamen in Audienz empfangen und begaben sich alsdann nach Tientsin.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Nokohama, daß der Plan, den Grafen Itagati in das Kabinet aufzunehmen, gglchlthr sei. Die Liberalen würden sich nunmehr wahr⸗
cheinlich der Opposition anschließen. Afrika. Aulus Pretoria erfährt das „Reuter’'sche Bureau“, daß die Antwort der Transvaal⸗Regierung auf die letzte
Mittheilung des britischen Staatssekretärs für die Kolonien Chamberlain dem britischen Agenten überreicht worden sei.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Tagesordnung für die morgen stattfindende 62. Plenar⸗ sitzung des Hauses der Abgeordneten (Beginn: Vormittags 11 Uhr) lautet, wie folgt: 1) Verlesung der Interpellation der Abgg. von Brockhausen und Ücüe betreffend den Detailhandel der Waaren⸗ häuser u. s. w. 2) Begründurng und B der Inter⸗ pellation der Abg zmula und Genossen, betreffend die Beseitigung des Mangels an sgändigen Dienstboten und landwirthschaftlichen Ar⸗
beitern in den östlichen Provinzen. 8
Nr. 13 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ egeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 15. April, has folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß vom 28. März 1898, betreffend Aenderung der Verwaltungsbezirke einzelner Eisenbahn⸗ Direktionen. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 28. März 1898, betreffend Regelung der Verpflichtung zur Unter⸗ haltung der infolge einer Eisenbahn⸗Anlage neu hergestellten oder veränderten Wege; vom 3. April 1898, betreffend Reiseentschädigungen der im diätarischen Mersen befindlichen Anwärter für die Stellen der nichttechnischen und technischen Eisenbahn⸗Sekretäre; vom 4. April 1898, betreffend Ermittelung des Verkehrs auf Straßenübergängen in Schienenhöhe; vom 5. April 1898, betreffend Reisekosten der Aich⸗ meister. — Nachrichten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zahl und Größe der Gewerbebetriebe im Deutschen Reiche nach der gewerblichen Betriebszählung vom 14. Juni 1895.
Der Betrachtung der Zahl und Größe der Gewerbebetriebe nach den im Ergänzungsheft zum ersten „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“ für 1898 mitgetheilten Hauptergebnissen der gewerb⸗ lichen Betriebszählung vom 14. Juni 1895 sind folgende Bemerkungen vorauszuschicken:
In den Haushaltungslisten der allgemeinen Berufs⸗ zählung, mit der die gewerbliche Betriebszählung bekanntlich verbunden war, wurde schon die berufsmäßige Gewerbethätigkeit der einzelnen gewerbtreibenden Individuen nach verschiedenen Richtungen hin erfragt und festgestellt, jedoch ohne Rücksicht auf den Gewerbe⸗ betrieb, in dem dieselben zur Zeit thätig waren, wohl aber auch rück⸗
chtlich der Stellung im Beruf (oder Gewerbe), d. h. ob
e als „Selbständige“ oder als Abhängige gewerb⸗ thätig waren. Diejenigen selbständigen Gewerbetreibenden und Hausindustriellen, in deren Betrieb mehr als eine Person thätig waren oder Motoren verwendet wurden, hatten noch einen besonderen „Gewerbebogen“ zu beantworten, in welchem Angaben über die Art und Größe des Betriebs, über das in der Regel oder im Durchschnitt des Jahres oder der Betriebszeit im Betriebe beschäftigte Personal, nach der Stellung, die es darin einnimmt, und nach dem Geschlecht, beim Arbeiter⸗ personal auch darüber, wie viele jugendliche, erwachsene Arbeiter, Lehr⸗ linge und verheirathete Frauen sich darunter befinden, welche Beschäf⸗ tigungen die Arbeiter im Betriebe thatsächlich ausüben, sowie Angaben über Verwendung von Motoren, deren Pferdestärken und über die Ver⸗ wendung von Arbeitsmaschinen nach einzelnen Arten zu machen waren. Diese Gewerbebogen ergeben sonach das Material für die Betriebsstatistik für alle Betriebe, mit Ausnahme der Alleinbetriebe ohne Motoren, für welche sich die nöthigen Daten schon in den Haushaltungslisten der Berufszaͤhlung befanden, da hier die Person des selbständigen Ge⸗ werbetreibenden mit seinem Betriebe sich deckt.
Zu erstrecken hatten sich die Ermittelungen:
A. auf die Kunst⸗ und Handelsgärtnerei, die gewerbsmäßige nicht landwirthschaftliche Thierzucht und die Fischerei,
B. auf die eigentlichen Handwerks⸗, Industrie⸗ und Fabrikations⸗ gewerbe, einschließlich des Bergbaues und des Baugewerbes,
C. auf die Handels⸗ und Verkehrsgewerbe, einschließlich der Gast⸗ und Schankwirthschaft.
Nicht einzubeziehen dagegen waren: die Land⸗ und Forst⸗ wirthschaft, das Medizinalwesen, die Rechtsanwaltschaft, die Unter⸗ nehmungen für Wissenschaft und Unterricht, für musikalische und theatralssche Aufführungen und für Schaustellungen aller Art, sowie der Eisenbahn⸗, Post und Telegraphenbetrieb — abgesehen von Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Werkstätten, Posthaltereien und Straßen⸗
bahnen, die einzubeziehen waren.
Wo verschiedene Gewerbearten in einem Betriebe vereinigt S6g so waren diese verschiedenen Gewerbearten möglichst getrennt, jede für sich als ein Betrieb, zu rechnen, wobet in der 1895 er Zählung 320 Gewerbearten (Produktionszweige ꝛc.) unter⸗ schieden wurden gegen nur 248 im Jahre 1882. Filialen, Zweig⸗ geschäfte waren als selbständige Betriebe zu behandeln.
Bei der Unterscheidung von Haupt⸗ und Nebenbetrieben wurden als vrx * solche angesehen, in denen „eine oder mehrere Perfonen mit ihrer alleinigen oder Hauptbeschäfti⸗ gung thätig sind“, als Nebenbetrieb dagegen solche, in denen
l die Inhaber wie die sonst Beschäftigten; nur neben⸗ ruflich (neben einem anderen gewerblichen Se thätig nicht gezählt, vielmehr kommen sämmtliche im Gewerbe haupt⸗ oder nebensächlich thätigen Personen (auch solche, die, nach ihrem Hauptberuf nicht dem Gewerbe f einem a e
ieben
zur Verrechnung.
Nachstehende Zahlen geben ein Bild Häufigkeit der chsteh Zah geben ein Bild von der
ebenbetriebe im Vergleich mit der der Hauptbetriebe: Hauptbetriebe Nebenbetriebe 1895 1882 1895 1882 Motoren 1 880 831 2 530 885 457 846 545 177 Mitinhaber⸗, Gchilfen: 1 und Motorenbetrieb 1 264 146 1 075 916 55 254 59 167
Zusammen Haupt⸗ 3 144 977 3 005 457 513 100 607 344
Alleinbetrieb ohne
L“ Die verhältnißmäßig geringe Bedeutung der Nebenbetriebe, wie sie neben der Natur der Sache auch diese Zahlen ergeben, läßt es ge⸗ rechtfertigt erscheinen, hier von einer weiteren Betrachtung derselben Abstand zu nehmen und lediglich E1“ nach Zahl und Größe nunmehr einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Es werden dabei, soweit nichts Anderes bemerkt ist, 8 vorliegenden Ver⸗ öffentlichung des Kaiserlichen Statistischen Amts ents rechend, verstanden werden: unter „Alleinbetrieben“ nur die Alleinbetriebe ohne Motoren, dagegen unter „Gehilfenbetrieben“ sämmtliche Mit⸗ inhaber⸗, Gehilfen⸗ und Motorenbetriebe.
„Wiee die oben bereits mitgetheilten Zahlen erkennen lassen, hat die Anzahl der Allein⸗ und der Gehilfenbetriebe sich von 1882 bis 1895 in entgegengesetzter Richtung bewegt, die Alleinbetriebe haben um 8,7 % ab⸗, die Gehilfenbetriebe um 26,9 % zugenommen. Im Jahre 1895 machten die Alleinbetriebe nur 54,5 % aller Betriebe (Hauptbetriebe) aus, im Jahre 1882 noch 62,5 %; die Gehilfen⸗ betriebe dagegen 1895: 45,5 % gegen 37,5 im Jahre 1882. Wie sehr trotz ihrer auch 1895 noch überwiegenden Anzahl die Alleinbetriebe hinter den Gehilfenbetrieben an Bedeutung zurückstehen, lassen folgende Zahlenangaben über das Personal erkennen. Es waren nämlich von dem gesammten im “ 8 Personal 8e
in Alleinbetrieben. . 1 714 351 = 16,7 % 1 877 872 = 25,6 % in Gehilfenbetrieben 8 554 918 = 83,3 % 5 462 917 = 74,4 %
Zusammen 10 269 269 = 100,0 % 7 340 789 = 100,0 % Wie bereits angedeutet, sind für die Alleinbetriebe Gewerbe⸗ karten nicht ausgefüllt, vielmehr ihrer Zählung die Angaben in der Haushaltungsliste zu Grunde gelegt worden, wobei natürlich der mehr oder minder scharfen Auffassung des Begriffs „Selbständig“ ein ganz erheblicher Spielraum gelassen war. Jedenfalls mag durch die genauere Zählung von 1895 eine große Anzahl von Personen aus der Kategorie der Alleinbetriebe ausgemerzt worden sein, die 1882 unverdienter⸗ maßen als „Betriebe“ gezählt worden waren; pöllig nnzalässig wäre es daher, diesen Rückgang der Zahl der Alleinbetriebe ohne weiteres als Ausdruck des Rückgangs des Kleingewerbes oder etwa des Handwerks aufzufassen. Wie es damit in Wirklichkeit steht, lehrt folgende Uebersicht der kleinen, mittleren und Großbetriebe. 8 Betriehe 8 Zu⸗ oder Abnahme seit 1882 “ 8,7 %
Kleinbetriebe: 8 Alleinbetriebe(ohne Motoren) 1 714 351 = Gehilfen⸗ (oder Motoren⸗)
Betriebe mit 1—5 Per⸗ onen . . ... 0889868 zusammen 2 934 723 = 93,3 %
Mittelbetriebe: Betriebe mit 6 — 10 Personen 113 547 + 8 98 ,2 /q0
„ 82 11— „ =
zusammen 191 299 = 6,1 % Großbetriebe:
Betriebe mit 51— 200 Pers. 15 624 0,5 % 8 „ 201 — 1000 „ 3 076 0,1 % 8 „ Über 1000 „ 255 0,0 % 0,6 % 100,0 %
zusammen 18 955 Summealler Betriebe 3144 977 =
„Aus dieser Zusammenstellung“ — so bemerkt hierzu der Bericht des Kaiserlichen Statistischen Amts — „erhellt zunächst das gewaltige Uebergewicht, welches die Klein betriebe unter der Felcgnchas. der Betriebe einnehmen.“ Nicht weniger als 93,3 % aller Betriebe entfielen 1895 auf sie, nur 6,7 % auf die Mittel⸗ und Großbetriebe. Die absolute Zahl der Kleinbetriebe ist nur bei den Alleinbetrieben zurückgegangen, bei den Gehilfen⸗ (oder Motoren⸗) Betrieben von 1 bis 5 Personen ist die Betriebszahl um 21,4 % gewachsen. „Von einem förmlichen Verschwinden der Kleinbetriebe“ — sagt der Bericht — „ist also keine Rede, ihre Zunahme hielt nur nicht gleichen Schritt mit derjenigen der größeren Betriebe, von denen die Mittelbetriebe eine Mehrung um 69,7 % der Betriebe, um 76,3 % des Personals, die Großbetriebe sogar eine Mehrung um 90,0 % und 88,7 % aufweisen.“ — Die Zahl und das Personal der Kleinbetriebe (Allein⸗ betriebe ohne Motoren und Gehilfen und Mpvtoren mit 1 bis 5 Personen) haben in der Abtheilung C, Handel und Ver kehr einschließlich Gast⸗ und Schankwirthschaft, am stärksten zu⸗ genommen. Auch in der Abtheilung A, Kunst, und Handels⸗ gärtnerei, nichtlandwirthschaftliche Thierzucht und Fischerei, ist die 5 nahme in beiden Beziehungen eine beträchtliche gewesen. Eine Ab⸗ nahme der Zahlen weist der Kleinbetrieb nur in der In⸗ dustrie ꝛc. auf, wobei jedoch auch hier wieder zu bemerken ist, daß die Abnahme ausschließlich die Alleinbetriebe be⸗ troffen hat, deren Zahl (und Personal) 1882 noch 1 430 465 betrug, während die Zahl der Gehilfen und Motorenbetriebe mit 1 bis 5 Personen 1882 nur 745 392 und ihr Personal 1 839 939 ausmachte. Als bemerkenswerth bezeichnet der Bericht des Statistischen Amts besonders die geringe Berschiedenhest der Zunahmeziffern der industriellen Mittel⸗ und Großbetriebe bezüglich der Zahl der Be⸗ triebe wie des Personals, während man hier vielleicht eine absolut höhere Zunahme des Felerga als der Betriebe erwartet habe. Die Technik hat der Industrie eben in erhöhtem Maße mechanische Hilfs⸗ kräfte zur Verfügung gestellt. .
Was die Vertretung des Klein⸗, Mittel⸗ und Großbetriebes in den verschiedenen Gewerbegruppen betrifft, so entfallen (1895) von sämmtlichen Betrieben auf diese 3. Betriebsgrößenklassen in der von und Handelsgärtnerei: 90,2 — 9,5 — 0,2 %; in der Thierzucht und Fischerei: 98,8 — 1,2 — 0,0 %. In der Abtheilung C, Handel ꝛc., ergeben sich folgende Verhältnißzahlen: Handelsgewerbe: 94,9 — 5,0 — 0,1 %; Versicherungsgewerbe: 90,8 — 8,5 — 0,7 %; Verkehrs⸗ gewerbe: 95,2 — 4,4 — 0,4 %; Beherbergungs⸗ und Erquickungs⸗ gewerbe: 94,1 — 5,9 — 0,0 %. Erheblich größere Abweichungen kommen zwischen den einzelnen Gruppen der Gewerbeabtheilung B, Industrie ꝛc., vor, wie folgende Uebersicht des prozentualen Antheils des Klein⸗, Mittel⸗ und Großbetriebs an der Gesammtzahl der Betriebe
sonals zeigt: Nets Nesn. ahl der Personen
Zahl der Betriebe Klein⸗ Mittel⸗ Groß⸗ Klein⸗ Mittel⸗ Groß⸗ Betriebe
nb Betriebe
Bergbau en,
Berhan, 2 . 43,5 % 27,4 % 29,1 % % 4½ % ½ % 2. 4 2
Steine und Erden 65,3 „ 30,7 „ 4,0 eesertrereresie e E11 89 2 „ 80,8 „ “ 90,3 1,9 18,9 „ 59,0 6 98,6 „ 81.2
mente.. Chemische Industrie 79,2 3,
ifenꝛc. 69,0 3,2 45,1 „ 39,7 Leuchtstoffe, Seifen ꝛc. 69, 8 81 89⁄ 3, 31,5 „ 50,8
Textilindustrie 94,2 8 0,5 24,9 „ 24,5
3
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54,5 %3 21,4 %
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Diese Zahlen werden bei aufmerksamer Durchsicht in erster Linie das Verlangen nach Kenntniß der Verhältnisse in den einzelnen, die Gruppen bildenden Gewerbearten wachrufen, dem hier indeß Rücksicht auf den Raum nicht entsprochen werden kann. Umsomehr dürften sie dem Zweck dienen, zum eigenen Studium des Quellenwerks
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In Wald bei Solingen ist, einer Mittheilung des „Vorwärts zufolge, der Ausstand der Former bei der Firma Großmann nach einer Bauer von vier Wochen durch Vergleich beigelegt worden. Alle am Ausstande betheiligten Arbeiter werden wieder eingestellt.
n Nürnberg befinden sich nach demselben Blatt die Stuckateure im Ausstande. Die Zahl der Ausständigen wird mit 450 angegeben.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Italien.
Der italienische Minister für Landwirthschaft, Industrie und Handel hat bezüglich der Einfuhr von Vieh und thierischen Produkten auf dem Seewege nach Italien unter dem 31. v. M. Folgendes verordnet:
Art. 1.
Das Verbot der Einfuhr bleibt aufrechterhalten bezüglich:
a. der Rinder und Schafe aus folgenden Staaten und Ländern: aus der Europäischen und Asiatischen Türkei, der Insel Cypern, Egypten, den russischen Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres, Bulgarien, Griechenland, Kapkolonie, Oranje⸗Freistaat, Transvaal, Sansibar, den Somaliländern, Abyssinien, der Erythräischen Kolonie, Hindustan, Siam und Australien,
b. der Rinder von der Insel Malta,
c. der Schweine aus der Europäischen und Asiatischen Türkei, 18 8 8 Cypern, Egypten und aus den Vereinigten Staaten
on Amerika.
Art. 2.
Die Einfuhr ist gestattet für Schafe von der Insel Malta unter der Bedingung, daß sie auf Kosten der Interessenten im Ausschiffung hafen einer thierärztlichen ö unterzogen werden.
Die Einfuhr von gesalzenem, geräuchertem oder in anderer Weise zur Konservierung zubereitetem Schweinefleisch ist verboten.
Die Einfuhr derselben ist gestattet, sobald sie aus v Ungarn, Serbien, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Dänemark oder aus den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika kommen und von einem Gesundheitsattest seitens der Behörde des Ursprungslandes begleitet sind.
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Die Einfuhr von jeder Art, von Fett⸗ oder Naturwolle, b Hörnern, Hufen, Haaren ꝛc. ist aus folgenden Ländern verboten:
Marocco, Tunis, Tripolis, Algier, der Insel Malta, Cypern, Griechenland, aus der Europäischen und Asiatischen Türkei sowie aus den am Schwarzen und “ belegenen russischen Gebieten.
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Aus anderen Ländern ist die Einfuhr von trockenen, rohen, ge⸗ salzenen und gegerbten Häuten, von Wolle, gesalzenen Gedärmen, Knochen, Hörnern, Klauen und anderen thierischen Bestandtheilen von Rindern und Schafen gestattet.
Art. 6. 8 Unbeschadet der Bestimmungen im Art. 3 wird festgesetzt, daß die einzuführenden Thiere, Produkte und thierischen Bestandtheile von einem von der Lokalbehörde ausgestellten Gesundheits⸗ und Ursprungs⸗ attest begleitet sein müssen, das von dem zuständigen italienischen Konsul oder Konsular⸗Agenten ist. . 2. Die ministeriellen Verordnungen vom 26. Januar, 13. April und 18. Juni 1897 werden eh
rt. 8. Die Präfekten der Seeprovinzen, die Hafenkapitanate und S
lichen Hafenbehörden sind mit der Ausführung dieser Verordnung, die
heute in Kraft tritt, beauftragt. 8
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Djeddah, 16. April. (W. T. B.) Vorgestern sind hier zwei
an der pest gestorben, gestern ist eine an der Pest erkrankt.
ie egyptische Regierung hat für die aus Mekka zurückkehrenden Pilger eine zehntägige Quarantäne im Hafen von Tor angeordnet.
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 17. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Seel „Dresden“, n. Baltimore best., 16. April Vm. Lizard passiert.
— 18. April. (W. T. B.) Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große“, v. New⸗York kommend, 18. April Mrgs. Seilly pass „Friedrich der Große“ 18. April Mrgs. v. New⸗York in Bremerhaven eingetr. „Prinz⸗Regent Luitpold“, v. Australien kommend, 17. April in Colombo eingetr. „Ellen Rickmers“, v. Galveston kommend, 17. April Doverpass. „Aller“, 16. April Mittags v. New⸗York n. Genua abgeg. „Barbarossa“, v. Australien kommend, 17. AÄpril in Bremerhaven S
Hamburg, 16. April. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Virginia“ ist, von hemburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen. D. „Auguste Victoria“, von New⸗ York kommend, ist heute Nachmittag in Cuxhaven eingetroffen.
London, 16. April. (W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer „Pembroke Castle“ ist auf der Heimreise am Donnerstag von Kapstadt abgegangen. D. „Dunottar Castle“ ist auf der Heim⸗ reise gestern in Plomeutt angekommen.
— 18. April. “ Union⸗Linie. Dampfer „Goth“ ist auf der Lemg se am Sonntag in Southampton an⸗
ekommen. . „Spartan“ ist auf der Ausreise am Freitag in Capetown eingetroffen. D. „Gascon“ ist auf der Ausreise am Sonnabend von Southampton abgegangen.
Rotterdam, 16. April. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Spaarndam“, von Rotterdam nach New⸗York, hat gestern Na mittag Lizard passiert.
Theater und Musik.
“ Thalia⸗Theater. 8 Daß den Gebirgsbewohnern des oberbayerischen und tiroler Sert landes ein gewisses Schauspielertalent eigen ist, beweisen die Ober⸗ ammergauer Passionsspiele und die Meraner Dasg eace der Be⸗ freiungskämpfe unter Andreas Hofer. Auch in Berlin haben vor einigen Jahren Schlierseer Bauern unter der Leitung des Münchener ofschauspielers Conrad Dreher bemerkenswerthe Proben ihrer Begabung abgelegt. Nicht minder zu loben ist das Bauern⸗ Ensemble der „Tegernseer“, welches am Sonnabend unter der Direktion des Königlich bayerischen Hofschauspielers Rudolf Opel im Thalia⸗Theater eine Reihe von Gastvorstellungen in erfol reicher Weise eröffnete. Zur Aufführung gelangte eine fünfaktige Komödie von Michael Hirsch, „Die Haberer“ betitelt, welche ein fesselndes Bild von den Sitten und der Anschauungsweise der Anhänger jenes bäuerlichen Vehmgerichts entrollte, das noch heute zuweilen in dem so⸗ enannten „Haberfeldtreiben“ trotz aller Unterdrückungsmaßregeln seünen heimlichen Fortbestand kundgiebt. Die treibende Kraft des Stückes ist Adelheid, das Ränke spinnende Weib des Einödshofbauern
Alois. Um ihren ungeliebten Gatten aus dem Wege zu räumen, bezeichnet 85 säi Peeneimnader Wolfgang gegenüber, der den Haberern an⸗
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