8 LVorsignale.
Wo die Stellung des Signals an einem Signalmaste schon in einer gewissen Entfernung vor dessen Standort kennt⸗ lich gemacht wird, ist ein mit jenem Signal in Abhängigkeit stehendes Vorsignal aufzustellen. Dasselbe soll aus einer um eine Achse drehbaren, runden Scheibe, mit welcher eine Laterne verbunden ist, bestehen. (u. s. w. wie bisher.)
VII.
Signale am Zuge.
17) Kennzeichnung der Spitze des Zuges b. wenn der Zug ausnahmsweise auf dem nicht für die V“ bestimmten Gleise einer zweigleisigen ahnstrecke fährt, oder wenn er auf eingleisiger Bahn ein nicht angesagter Sonderzug oder ein Zug ist, der ur Vorfahrt über eine fahrplanmäßige Kreuzungs⸗ tation hinaus berechtigt ist, ohne daß die Kreuzung
aselbst stattgefunden hat: bei Dunkelheit:
bei Tage: (Signalbild wie bisher).
(Signalbild wie bisher).
Kennzeichnung des Schlusses des Zuges (Schlußsignal): 111AAA“
(Signalbild). 8
An der Hinterwand des letzten Wagens eine roth und weiße runde Scheibe und außerdem am letzten Wagen zwei nach vorn und hinten sichtbare Laternen oder viereckige Scheiben. Für einzeln fahrende Lokomotiven auf freier Bahn genügt die roth und weiße runde Scheibe. “ b bei Dunkelheit: (wie bisher).
19) Es folgt ein Sonderzug nach:
bei Tage: 8
1 (Signalbild). 3
Signal 18 mit der Abänderung, daß die Laternen oder
viereckigen Scheiben auf einer oder auf beiden Seiten des Wagens durch grüne runde Scheiben ersetzt werden.
8 bei Dunkelheit: 1b (wie bisher). 8
22) Der Bahnwärter d. 1Se. seine Strecke untersuchen: ei Tage: 22 Ein Zugbediensteternschwingt se. Mütze oder einen anderen Gegenstand dem Wärter zugewendet oder winkt in Ermange⸗ lung eines solchen Fegen agdes dem Wärter in auffallender Weise mit dem Arme. 8 48 “ bei Dunkelheit: b (wie bisher). Ber n 23. Mai 1898. (Der RNeichstanzler. b ürst zu Hohenlohe.
8
“
8
Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Normen für den Bau und die Ausrüstung der Haupteisenbahnen Deutsch⸗ gguuand vom 5. Juli 1892. 8 Vom 23. Mai 1898.
In der Sitzung vom 12. Mai 1898 hat der Bundesrath auf Grund der Artikel 42 und 43 der Reichsverfassung die nachstehende Aenderung des § 36 ) der Normen für den Bau und die Ausrüstung der Haupteisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 beschlossen. Die Aenderung tritt am 1. Oktober
1898 in Kraft. 4 1 11A4“
(2) Bei Fahrzeugen mit drei und mehr in einem gemein⸗
samen Rahmen gelagerten Achsen ist bei den Mittelrädern ein
Gesammtspiel (bei übrigens gleichem li hten Abstande zwischen
den Radreifen) bis 40 Millimeter zulässig. 8
Beerlin, den 23. Mai 1898. 88 Der Reichskanzler.
Fürst zu Hohenlohe.
8
1“ 8 Bekanntmachung,
betreffend Aenderung der Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892.
Vom 23. Mai 1898.
In der Sitzung vom 12. Mai 1898 auf Grund der Artikel 42 und 43 der eichsverfassung die nachstehenden Aenderungen der §§ 23, 25, 27 ), 29 und 32 der Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 beschlossen. Die Aenderungen treten am 1. Ok⸗ tober 1898 in Kraft. 8
Stärke der Füge.
Mehr als 120 Wagenachsen sollen in keinem Zuge be⸗ fördert werden. Miilitärzüge sollen nicht über 110 Wagenachsen stark sein.
§ 25. Bildung der Züge.
Bei Bildung der Züge ist darauf zu achten, daß die Wagen gehörig zusammengekuppelt sind, die Belastung in den einzelnen Vich thunlichst gleichmäßig vertheilt ist, die nöthigen
at der Bundesrath
Signalvorrichtungen angebracht und die nach § 24 erforder⸗ lichen Bremsen bedient und thunlichst Keichmäßig im Zuge vertheilt sind. Kommt auf einer Strecke eine eigung von mehr als 5 % (1: 200) ununterbrochen in einer Länge von 1000 m oder darüber vor, oder ist die gerade Verbindungs⸗ linie zwischen denjenigen zwei Punkten des Längenschnitts, die bei 1000 m Entfernung den größten Höhenunterschied zeigen, stärker als 5 % (1: 200) geneigt, so muß der letzte Wggen eine bediente Bremse 16 8 1“*“
8 8
(1) (Wie bisher bis „angehängt werden“”“.)
[Der Schlußsatz fällt weg.] 1 v“ Abfahr. 1“ (1) Kein Zug darf eine Station verlassen, bevor die Abfahrt von dem zuständigen Beamten gestattet ist.
(2) Bei einer Fahrgeschwindigkeit von mehr als 15 km. in der Stunde darf ein Zug einem anderen in derselben Rich⸗ tung abgelassenen Zuge nur in Stationsabstand folgen.
(3) Kein zur Beförderung von Personen bestimmter Zug darf vor der im veröffentlichten Fahrplane bekannt gegebenen Zeit die Station verlassten. 18
1
“ 8 6 8
Zugpersonal. (1) Jeder zur Personenbeförderung dienende Zug ist außer
Beamten zu besetzen.
mit dem Lokomotivführer mit mindestens einem begleitenden
(2) Das Zugpersonal darf während der Fahrt nur einem Beamten untergeordnet sein. Derselbe hat einen Fahrbericht
zu führen, worin die Abgangs⸗ und einzelnen Anhaltepunkten und außerg genau zu verzeichnen sind.
Berlin, den 23. Mai 1898.
Der Reichskanzler.
Ankunftszeiten auf den ewöhnliche Vorkommnisse
Fürst zu Hohenlohe.
Auf Grund des in der Fassung des Gesetzbl. S. 379)
75 a des Krankenversicherungsgesetzes esetzes vom 10. April 1892 (Reichs⸗ ist folgenden Krankenkassen:
1) der Krankenkasse „Frisch auf“ (E. H.) in Hamburg,
2) der
Eingeschriebenen Hilfskasse
für Arxchitekten,
Ingenieure und Techniker Deutschlands in Berlin
von neuem die Bescheinigung erthe
behaltlich der Höhe des Krankengeldes
§ 75 des Krankenversicherungsgesetzes Berlin, den 21. Mai 1898.
ilt worden, daß sie, vor⸗
„ den Anforderungen des LEE1“ 1“
genügen.
Der Reichskanzler. Im Auftrage: von Woedtke.
ees süshelüne “
Der Fernsprechverkehr mit
Ohligs und Vohwinkel ist eröffnet worden.
für ein gewöhnliches Gespräch bis zur beträgt je eine Mark. Berlin C., den 26. Mai 1898. Kaiserliche e
Wabner.
Bekanntmachung.
Kruschwitz, Pakosch, Die Gebühr Dauer von drei Minuten
direktion.
16
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 23 des „Reichs⸗Gesetzblatts“ enthält unter
Nr. 2483 die Bekanntmachung,
betreffend Aenderung der
Betriebsordnung für die Haupteisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892, vom 23. Mai 1898; unter
Nr. 2484 die Bekanntmachung,
betreffend Aenderung der
Bestimmungen über die Befähigung von Eisenbahnbetriebs⸗
beamten vom 5. J
uli 1892, vom 23. Mai 1898; unter
Nr. 2485 die Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Signalordnung für die Eisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli
1892, vom 23. Mai 1898; unter Nr. 2486 die Bekanntmachung,
betreffend Aenderung der
Normen für den Bau und die Ausrüstung der Haupteisen⸗ bahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892, vom 23. Mai 1898;
und unter Nr. 2487 die Bekanntmachung,
betreffend Aenderung der
Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen Deutschlands vom
5. Juli 1892, vom 23. Mai 1898. Berlin W., den 28. Mai 1898.
Kaiserliches Post⸗Zeitungs⸗Amt. Weberstedt.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗Assessor von Rosenstiel in Lissa zum
Landrath und
den bisherigen Seminar⸗Oberlehrer Dr.
Friedrich
Wendt su Brieg zum Seminar⸗Direktor zu ernennen, sowie
info
e der von den städtischen Kollegien
zu Celle ge⸗
troffenen Wahl den Stadtrath Dr. Tepelmann in Gotha
als Syndikus der Stadt Celle⸗ 8 bestätigen.
8
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und
Medizinal⸗Angelegenheiten. 1 Dem Seminar⸗Direktor Dr. Wendt ist das Direktorat
des Schullehrer⸗Seminars zu Reichenbach O.«L.
worden.
verliehen
Justiz⸗Ministerium.
Versetzt sind: richter Kaupisch in Oppeln, Gerdauen und der Amtsrichter Le
der Amtsrichter Bethke und der Amts⸗ der Amtsrichter Boesler in
hmann in Katscher als
Landrichter an das Landgericht in Oppeln und der Amts⸗ richter Schirmer in Rosenberg O.⸗Schl. an das Amtsgericht
in Oppeln.
Dem Landgerichts⸗Rath Bütemeister
in Stade ist die
Iöö Dienstentlassung mit Pension ertheilt.
em Notar Hildebrand in
Schönlanke ist die nach⸗
gesuchte Entlassung aus dem Amt ertheilt. Zu Notaren sind ernannt: der Rechtsanwalt Astecker in
Mohrungen und der Rechtsanwalt T den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts In der Liste der Rechtsanwalte anwalt anwalt
hemal in Sensburg für zu Königsberg i. Pr. sind gelöscht: der Rechts⸗
wainski bei dem Landgericht in Oppeln, der Rechts⸗ ildebrand bei dem Amtsgericht in Schönlanke und
der Rechtsanwalt Jüngst bei dem Amtsgericht in Hötensleben.
In die Liste
der Rechtsanwalte sind eingetragen: der
Rechtsanwalt Jüngst aus Hötensleben bei dem Landgericht
in Nordhausen, der Rechtsanwalt bei dem Amtsgericht in Krappitz, de
Iwainski aus Oppeln r Rechtsanwalt Czygan
aus Rhein bei dem Amtsgericht in Sensburg, der Gerichts⸗
Assessor Dr. Mehl bei dem Landgericht
in Guben, der
Gerichts⸗Assessor Dr. phil. Wilhelm Meyer bei dem Land⸗ gericht in Bielefeld, der Gerichts⸗Assessor Peus bei dem Amts⸗
ericht und dem Landgericht in
uttmann bei dem Ametsgericht Magdeburg und der Gerichts gericht in Hötensleben.
sesor Fl
Münster, der Gerichts⸗Assessor
und dem Landgericht in
Ministerium des Innern.
Dem Landrath von Rosenstiel ist das Landrathsamt im Kreise Lissa übertragen worden.
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung wegen Ausreichung der Zinsscheine Reihe V zu Schuldverschreibungen der Preußischen dierten 3 ½ vormals 4prozentigen Staats⸗An eihe von 1876 bis 1879.
Die Zinsscheine Reihe V Nr. 1 bis 20 zu den Schuld⸗ verschreibungen der Preußischen konsolidierten 3 ½ vormals 4 prozentigen Staats⸗Anleihe von 1876 bis 1879 über die Zinsen für die ßent vom 1. Juli 1898 bis 30. Juni 1908 nebst den Anweisungen zur Abhebung der folgenden Reihe werden vom 7. Juni 1898 ab von der Kontrole der Staats⸗ papiere hierselbst, Oranienstraße 92/94, unten links, Vor⸗ mittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats, aus⸗ gereicht werden. 1
Die Zinsscheine können bei der Kontrole selbst in Empfang genommen oder durch die Regierungs⸗Hauptka en, sowie in 18.. a. M. durch die Kreiskasse bezogen werden.
er die Empfangnahme bei der Kontrole selbi wünscht, hat derselben persönlich oder durch einen Beauftragten die zur Ab⸗ hebung der neuen Reihe berechtigenden Zinsschein⸗Anweisungen mit einem Verzeichniß zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda und in Hamburg bei dem Kaiserlichen Postamt Nr. 1 unentgeltlich zu haben sind. Genügt dem Einreicher eine numerierte Marke als 11“ so ist das Ver⸗ eichniß einfach, wünscht er eine ausdruͤckliche Bescheinigung, 2 ist es doppelt vorzulegen. In letzterem Se erhalten die Einreicher das eine Exemplar, mit einer mpfangsbescheini⸗ gung versehen, sofort zurück. Die Marke oder mpfangs⸗ bescheinigung ist bei der Ausreichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben.
In Schriftwechsel kann die Kontrole der Staatspapiere sich mit den Inhabern der Zins⸗ schein⸗Anweisungen nicht einlassen.
Wer die Binsf eine durch eine der oben genannten Provinzialkassen beziehen will, hat derselben die 1“ mit einem doppelten Verzeichniß ein zureichen. Das eine Ver⸗ zeichniß wird, mit einer Empfangs escheinigung versehen. so⸗ gleich zurückgegeben und ist bei Aushändigung der Zinsscheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesen Verzeichnissen sind bei den gedachten Provinzialkassen und den von den König⸗ lichen Regierungen in den Amtsblättern zu bezeichnenden sonstigen Kassen unentgeltlich zu haben.
Der Einreichung der Schuldverschreibungen bedarf es zur Er⸗ langung der neuen Zingscheine nur dann, wenn die insschein⸗ Anweisungen abhanden gekommen sind; in diesem Falle sind die Schuldverschreibungen an die Kontrole der Staatspapiere oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels besonderer Eingabe einzureichen. 1
Berlin, den 23. Mai 1898.
auptverwaltung der Staatsschul 8 Hoffmann. 8
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 15 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter Nr. 9995 den Allerhöchsten Erlaß vom 23. Mai 1898, betreffend Bau und Betrieb der in dem Gesetz vom 20. Mai 1898 (Gesetz⸗Samml. S. 91) vorgesehenen neuen Eisenbahn⸗ linien. 8 Berlin W., den 28. Mai 1898. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. . Weberstedt.
Abgereist: b Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen, nach der Provinz Schlesien.
8
Die SeJIne. ns in der Arme befinden sich in der Ersten Beilage.
Preußen. Berlin, 28. Mai.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag von 9 bis 1 Uhr zuerst den Vortrag des Chefs des Generalstabes der Armee, Generals Grafen von Schlieffen, und demnächst denjenigen des Chefs des Militär⸗ kabinets, G ls von Hahnke.
8 8
6
Den Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin hat vom 29. d. M. bis einschl. 4. Juni der Königliche Schloßhauptmann, Zeremonienmeister und Kammer⸗ herr von Veltheim⸗Schönfließ übernommen. .
11. d. M. von neuem die Behauptung aufgestellt, daß man innerhalb der Regierung die Absig t befe⸗ das verfassungs⸗ mäßige Wahlrecht zu bcseitigen ir sind im Interesse der Wahrheit zu der wiederholten Erklärung ermächtigt, daß diese Behauptung jeder thatsächlichen Grundlage entbehrt.
88 4
mme bei dem Amts⸗ 1““ 82 16 8 7
In der Oeffentlichkeit ist trotz unseres Dementis vom
Zuverlässiger Nachrich Cartagena vom 19. d. M. ab bei Nacht geschlossen, da mit dem Legen von Torpedolinien begonnen worden ist. Bei Tage müssen Segelschiffe mit mehr als 2 ½ m und Dampfer mit mehr als 2 m Tiefgang Lootsen an Bord nehmen.
Der Hafen der Insel Cabrera ist seit dem 20. d. M. durch eine Torpedolinie in der Tiefe von 3 m gesperrt.
b114“
Ein Nachtrag zur Rangliste der Kaiserlich deutschen Marine für das Jahr 1898 — auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs redigiert im Marine⸗ kabinet — ist soeben im Verlage von E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung hierselbst, erschienen. Der Inhalt dieses Nachtrags ist am 25. d. M. abgeschlossen.
“
Der hiesige Königlich schwedisch⸗norwegische Gesandte vson Lagerheim hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations⸗Sekretär
von Trolle als Geschäftsträger.ͤ
8 EEE11116“ 1“
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine sind S. M. Schiffe „Deutschland“ und „Kaiserin Augusta“, Divisions⸗Chef: Kontre⸗Admiral Prinz Hein⸗ rich Preußen, Königliche Hoheit, gestern in Port Arthur eingetroffen und beabsichtigten, heute nach Wei⸗Hai⸗ Wei in See zu gehen. “ “
Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent ist mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Therese von Wien wieder in Muͤnchen eingetroffen.
Die Kammer der Abgeordneten hat gestern mit 77 gegen 70 Stimmen endgültig die von der Regierung vor⸗ geschlagene und von der Kammer der Reichsräthe bereits ge⸗ nehmigte Gehaltsaufbesserung der Geistlichkeit ab⸗ Gegen die Erhöhung stimmten das Zentrum und der Bauernbund, für dieselbe die Liberalen und die Konservativen. — des Landtages ist bis zum 8. Juni ver worden. 1 v
yBabden. 8 Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin sind vorgestern früh von Koblenz wieder in
Karlsruhe eingetroffen.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Seine Königliche Hoheit der erzo⸗ ist gestern mit Ihrer Königlichen Hoheit der Erbprinzessin zu Hohenlohe⸗ Lnhs enburg von Coburg nach Langenburg abgereist.
Elsaß⸗Lothringen. 8 Der Kaiserliche Statthalter Fürst zu Hohenlohe⸗ Langenburg hat sich zu einem a ttägigen Aufenthalt von Straßburg nach Langenburg begeben.
1“
Der Kaiser ist gestern Abend von Budapest wieder in Wien eingetroffen. Seine Majestät stattete auf der Fahrt nach Schönbrunn den Erzherzogen Ernst und Rainer einen Beileidsbesuch ab.
Die Leiche des Erzherzogs Leopold traf gestern Abend in Wien ein und wurde nach der Pfarrkirche der Hofburg überführt und dort aufgebahrt. In Vertretung des Deutschen Kaisers wird, dem „W. T. B.“ zufolge, der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen an der Bei⸗ setns seer theilnehmen.
ie Session der Delegationen ist gestern geschlossen worden. Der Reichs⸗Finanz⸗Minister Baron von Källay sprach im Namen des Kaisers Allerhöchstdessen Anerkennung für die rasche und günstige Erledigung der Vorlagen aus.
Großbritannien und Irland.
8 6 Delegirten bei der Brüsseler Konferenz über die Abschaffung der Zuckerprämien sind, dem „W. T. B.“ sufolge, ir Francis Plankett, Sir Henry Bergel, Lord Ampthill und M. Ozanne ernannt worden. Als Experten sind den Delegirten Neville Lubbock und George Martineau beigegeben.
“ Frankreich. Eine Note der „Agence Havas“ erklärt die gestern mit⸗ gecheilte Meldung des „Matin“, nach welcher der Marine⸗ inister den ausschließlichen Oberbefehl über die Garnisonen in den Kolonien übernehme, für un⸗ begründet. 8 8 v 8 Der Hetman⸗Lieutenant des Heeres der Donischen Kosaken, General der Kavallerie Fürst Sswiatopolk⸗Mirsky ist, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, zum Mitglied des Reichsrathes e annt worden. 5 8
vII““ itzung des Senats vertheidigte, wie „W. T. B.“ berichtet, Primo de Rivera, der frühere ouverneur der Philippinen, seine Verwaltung und führte erner aus, die Amerikaner machten sich Illusionen, wenn sie glaubten, Luçon nehmen zu können, da die Eingeborenen geß en sie seien. Der Marine⸗Minister Aunon erwiderte, er illige weder, noch mi billige er die Verwaltung Primo di Rivera's, er halte es aber für inopportun, über den Krieg zu prechen. Der Correa erklärte, die Regierung ei mit der Dienstführung Rivera's zufrieden gewesen. b In der Deputirtenkammer erwiderte der Minister er Kolonien Romero Giron auf eine Anfroge⸗ daß der ouverneur der Philippinen 38 sei, so zu handeln, eie er es für das Beste halte, um die . ingeborenen der Sache paniens geneigt zu machen.
b “ In der gestrig
t zufolge bleibt der Hafen von
gewiesen.
ö“
Der Bundesrath hat den Urheber und Leiter des Zuges der italienischen Arbeiter von Lausanne an die italienische Grenze, einen Anarchisten Namens Peduzzi, aus⸗
8 8 “ 7 “
EI11“
„W. T. B.“ aus Kon tantinopel berichtet wird, stattete gestern der russische Botschafter dem Fürsten von Bulgarien einen Besuch ab. Der Fürst und die Fürstin wohnten gestern dem Selamlik bei, wurden alsdann von dem Sultan in Abschiedsaudienz empfangen und reisten am Abend ab.
Die „Kölnische Zeitung“ meldet aus Konstantinopel: der Minister des Aeußern Tewfik Pascha habe sich bei dem Doyen der Botschafter, Freiherrn von Calice darüber beschwert, daß die Griechen noch immer einen Theil des früheren griechischen Grenzbezirks, der durch den Friedensvertrag an die Turkei ab⸗ Fötreten sei, besetzt hielten und nicht räumen wollten. Die Bot⸗ chafter hätten sich dahin ausgesprochen, daß die Beschwerde ge⸗ rechtfertigt sei, und beschlossen, ihren Regierungen die Ausübung eines Druckes auf Griechenland zu empfehlen, da die Be⸗ stimmungen des Art. 1 des Friedensvertrages von der Vollendung der Räumung Thessaliens abhängig gemacht würden. 8— 6 1 .“ vͥ“ Die Räumung der zweiten thessalischen Zone ist, wie dem „W. T. B.“ aus Athen Füdes wird, nahezu beendet. Den in Athen erscheinenden Blättern zufolge steckten die Einwohner der Ortschaft Koutzoulliani, welche an die Türkei abgetreten ist, die Gebäude an und ließen sich diesseits er neuen Grenze nieder.
“ Parlament meldet, durch eine Botschaft des Königs geschlossen worden, 2. das Gleichgewicht des Budgets und die Konversion der Staats⸗ schuld hervorhebt und dem Parlament für seine nützliche Arbeit und seine patriotische Unterstützung dankt.
Amerika.
Die Regierung der Vereinigten Staaten stößt, nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung, fortdauernd auf Schwierigkeiten bei dem Bemühen, die für die Expedition nach den Philippinen erforderlichen Schiffe zu miethen. Sie bedürfe noch 15 großer Transportschiffe und 6 kleinerer Sh zur Beförderung der Kohlen.
us Havanna wird gemeldet, daß das Geschwader des Admirals Cervera sich noch in Santiago de Cuba befinde. Die der Schiffe des Geschwaders des Admirals Sampson blockiere den dortigen Hafen. Der Commodore Schley überwache mit seinem Geschwader die Die amerikanischen Schiffe, die vor Cien⸗ uegos gelegen hätten, seien ausgelaufen. Vor Havanna seien vier amerikanische Schiffe noch in Sicht.
Der spanische Torpedobootsjäger „Terror“ ist, von Martinique kommend, in Fajardo (Porto Rico) eingetroffen und berichtet, daß er vor dem Eingang zur Bucht von San Juan de Porto Rico vier en Kriegsschiffe gesehen und deshalb seinen Kurs geändert habe.
Asien.
Die Londoner Blätter veröffentlichen, dem „W. T. B.“ zufolge, nachstehenden Bericht des Spezialkorrespondenten des „Shanghai Mercury“ über die Besitznahme von Wei⸗Hai⸗
ei durch die Engländer: Am 20. Mai landeten etwa 20 chinesische Offiziere in Wei⸗Hai⸗Wei und nahmen den Platz wieder formell in Besitz. Tags darauf landete der Taotai in Amtstracht und nahm die Pläne sämmtlicher Forts in Empfang. Nach diesem Vorgange, der etwa eine halbe Stunde in Anspruch nahm und bei dem kein Wort gesprochen wurde, schifften sich die Japaner ein. Darauf landeten 45 Mann von dem britischen Kriegsschiff „Narcissus“; die chinesischen Offiziere waren inzwischen verschwunden. Die Forts sollen in gutem Stande sein, indessen hätten die Japaner alle Geschütze fortgenommen.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Bielefeld wird der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ gemeldet: In der Näh maschinen⸗ und Fahrradfabrik von Serstenten u. Co., Aktiengesellschaft, ist es zu einem Ausstand der Schleifer ge⸗ kommen; 32 haben die Arbeit eingestellt.
In Luckenwalde ist einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge der Ausstand der Ziegler beendet, nachdem alle Firmen die ge⸗ forderte Lohnerhöhung bewilligt haben.
Zum Ausstande der südwallisischen Kohlengruben⸗ arbeiter berichtet die Londoner „A. K.“, daß die Delegirten der Ausständigen endlich am “ dem sog. provisorischen Ausschuß ganze Vollmacht, mit den Grubenbesitzern Frieden zu schließen, er⸗ theilt haben. Anfang nächster Woche wird eine Konferenz mit den Arbeitgebern stattfinden.
In Ancona befinden sich, wie der „Vormwärts“ meldet, die Hafenarbeiter wegen Lohnstreits im Ausstande.
Kunst und Wissenschaft. .
Berliner Kunst⸗Ausstellung 1898. X“ II.*) . L. K. — Saal 4. Vier treffliche Porträts bilden die Haupt⸗ zierde des Saales: Carl Ziegler, der die ener ischen und doch jovialen Züge eines in mittleren Jahren stebenden mit außer⸗ ordentlicher Schärfe und Lebendigkeit efes Hateg hat (1125), bekundet im Arrangement die gleiche Vornehmheit des Geschmacks wie in seinen beiden Damenbildnissen, deren eines bereits erwähnt wurde. Die vor⸗ nehme Ruhe der Haltung, der Verzicht auf gesuchte Farben⸗ effelte verleihen dem dünn gemalten und etwas hart ge⸗ zeichneten Bilde den eigentlichen Werth einer ausgeglichenen Leistung. Ebenso erfreut Max Koner in den orträts des Grafen Herbert Bismarck und des Konsuls Wallich durch ehrliche, jeder künstlerischen Phrase abholde Auffassung, was besonders wohl⸗ thuend berührt im Vergleiche zu den beiden im gleichen Sale hängenden Männerbildnissen Hubert Herkomer'’s, der jeden vor⸗ geblich geistreichen Einfall mehrfach unterstreichen zu müssen glaubt, damit er nur ja dem Beschauer nicht entgehe. Ein Kabinetstück delikater Feinmalerei, die sich aber nicht selbstgesänig vordrängt, sondern lediglich als Ausfluß einer zartempfindenden, vornehmen Natur erscheint, stellt das Bild einer jungen Dame von dem Grafen Harrach dar. Der Liebreiz dieser jugendlichen Er⸗
scheinung prägt sich dem Beschauer unvergeßlich 81 1 daß man darüber die Kunst des Malers vergäße. Pikant in der dunkelen Farbenhaltung wirkt das Bild einer auf der Chaiselongue ruhenden Dame von Kley⸗Karlsruhe (534). Die wunderlich Bezeichnung „Kreuzersonate“ bezieht sich wohl auf die Lektüre von Tolstoi's gleichnamigem Roman, den die Leserin, nachdenklich gestimmt, aus der Hand gelegt hat. Allzuviel seelische Erre ung verrathen ihr Züge 7ir88g. nicht. In die etwas nüchtern⸗küble Stimmung de Ateliers von Caspar von Zumbusch führt uns Hans Temple au Wien, der eine Festf ier bei dem genialen Schöpfer des Beethoven Denkmals ohne besondere Kraft der Charakteristik schildert (984) Paul Meyerheim erfreut seine Bewunderer durch eine, wie immer witzige aber nicht besonders tiefgehende Darstellung aus dem Zirkus leben und ein Stillleben in zartem Silberton.
Unter den Landschaften des Saals erhebt Hans Herrmanns „»Abend in Maassluis“ (399) Anspruch auf Beachtung, da dieses Bild den Maler befreit zeigt von der eintönigen Manier, die er in dem 8 typischen „Blumenmarkt in Rotterdam“ (398) nicht ganz überwunden hat. Die feierlich ernste Abendstimmung klingt in vollen, tiefen Tönen aus; die virtuose Verzierung mit nur zum ersten Mal wirksamen, dann aber ermüdenden Effekten, die in dem an zweiter Stells genannten Bilde sich breit macht, hat der Künstler hier zum eigenen Vortheil beiseite gelassen. Philipp Franck hat ein Motiv aus der Mark Brandenburg mit frischen und lebendigen Farben festgehalten; nur vermißt man in der zierlichen Durchführung die Sicherheit, die bei Eugen Bracht (94) fast an Routine streift. Die Gleichartigkeit der von Bracht gewählten Motive, die oft erprobte Komposition mit ansteigendem todten Vor⸗ dergrunde, über den nur ein einsamer Baumwipfel hervorragt, beein⸗ trächtigt schließlich den Eindruck seiner, wie stets, vornehm gehaltenen 8 Malerei. Sinnige, träumerische Poesie liegt über dem Dorfweiher von Skarbina (935), der zu den schönsten Bildern seiner Hand zählt.
Saal 5. Das größte Bild dieses Raumes, eine Illustration des Bibelspruchs „Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer“, von Frithjof Smith in Weimar, kann leider nicht als das beste gelten. Gegen die Technik läßt sich schwerlich etwas einwenden, aber die sentimentale Auffassung des Vorwurfs entbehrt durchaus jener Tiefe, die gerade er verlangt. Einen überaus vortheilhaften Eindruck hinterläßt dagegen eine kleinere Landschaft von Otto H Engel: „Mittagsgluth“, die sich mit den besten Leistungen der frisch aufstrebenden Karlsruher Landschaftsmalerschule an Ernst und Größe der Auffassung messen kann. Ein ungarischer Maler, der in Berlin noch wenig bekannt sein dürfte, Géza Vastagh, führt sich mit einem großen Pusta⸗Bilde: „Kämpfende Stiere“ ebenfalls sehr vortheilhaft ein. Die heiße Luft über den baumlosen Viehtriften seiner Heimath weiß er mit einer an Josef Brandt gemahnenden Virtuosität zu malen ; scharf zeichnen sich die von Kampfeslust erhitzten Thierleiber von dem sonnigen Himmel ab. Trotz aller Flottheit der Malerei verräth das Bild ernste Studien, die sicherlich noch mehr erfreuliche 53 zeitigen werden.
Zarte Pleinair⸗Malerei im Stile Dettmann's pflegt Karl Storch, dessen Abendstimmung im Stranddorf (966) sich wirkungs⸗ voll aus ihrer Umgebung heraushebt, während eine Dämmerlichtstudie von Frieda von Wichmann bei hübschen Einzelheiten noch einige Unfertigkeit verräth.
Von Bildnissen seien erwähnt ein an Carrisre's Vorbild nicht ohne Geschick sich anlehnendes Damenporträt von Sabine Gold⸗ schmidt (321), eine überzarte Frauengestalt von Sabine Lepsius und das bescheiden ernste Bild einer weißhaarigen Matrone von Erich Brunkal, der hier seine derbe Malweise mit bestem Erfolg gemildert hat. ““
In der gestrigen Situsg der Akademie der Wissenschaften zu Wien wurden, wie „W. T. B.“ meldet, die Professoren von Cornelius⸗München und To bler⸗Berlin, ferner der Professor der slavischen Philologie Leskien⸗Leipzig und der Professor der Botanik Breslau zu korrespondierenden Mitgliedern der Akademie gewãh 8
8 b
.
Land⸗ und Forftwirthschaft.
Deie preußische Staatsforstverwaltung betrachtet es als eine ihrer Aufgaben, im Interesse der Landeskultur auf den Holz⸗ anbau in den Waldungen der Gemeinden, öffentlichen Anstalten, Tö u. s. w. anregend und fördernd auch dadurch ein⸗ zuwirken, daß sie gutes Pflanzenmaterial zum Selbstkosten⸗ preise denjenigen Waldbesitzern abgiebt, welche nicht Gelegenheit haben, sich die erforderlichen Pflanzen selbst zu erziehen. In der Zeit vom 1. April 1897 bis dahin 1898 sind auf diese Weise an Holz⸗ pflanzen aus den Staatsforsten abgegeben worden:
Nadelholz
Hundert dec
64 00112 48 825/85 68 500/14 2 732 86 24 964 70 28 167 91 18 792/10 680 36 43 153 75 3 08559 15 996,68 8 666,38
327 56744
Laubholz
Ostpreußen. Westpreußen. Brandenburg ommern. “ Schlesien. Sachsen. 8 Schleswig 8 Hannover. . Westfalen. . Hessen⸗Nassau.. heinprovinz 8
Im ganzen Staßt 8
tr im Ausland enthaltenden Beilage zu Nr. 10 (1898) der „Mittheilungen der Deutschen Landwirthschafts
Gesellschaft“ veröffentlicht der Sachverständige in Buenos Aire
den Schluß seines Berichts über die Kosten und Erträge der argentinische
Biehent. sowie eingehende Peet innehes über die Verwerthung der Viehzucht⸗Erzeugnisse, den Wollhandel und die Verwerthung der Thiere (Ausfuhr und Einfuhr lebender Thiere, Ausfuhr von Fleisch⸗ waaren, Gefrier⸗Anstalten, Pferdeschlächtereien, Häute⸗Ausfu r) in Argentinien, während der Sachverständige in Wien über die Ent⸗ wickelung der Steiermärkischen Sparkasse in Graz berichtet.
Theater und Musik.
Koönigliches Schauspielhaus. v rau Nina Sandow, welche bis vor kurzem dem Deutschen Theater als Mitglied angehörte, eröffnete gestern in der Rolle der Adelbeid Runeck in Gustav Freytag’s Lust viel „Die Journa⸗ listen“ ein Gastspiel auf Engagement. Daß die Künstleren ihre Aufgaben stets geistig beherrscht und sich anmuthig und ungezwungen auf der Bühne zu bewegen versteht, war von ihrem 8* 8 Wirkungskreise her bekannt. Diese Vorzüge bewährten sich auch gestern wieder auf das beste. Besonders erfreulich war b es außerdem, daß die aknastisch nicht allzu L.. Verhältnisse des Schauspielhauses die natürliche und dabei außer⸗ nn: klar verständliche Sprechweise der Künstlerin nicht im ge⸗ ringsten beeinträchtigten; auch die feinsten Schattierungen im leichten Flus des von ihr angeschlagenen Plaudertens gingen nicht verloren. er zweite Gast des Abends war Herr Thomas, der die Rolle de