1898 / 161 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 11 Jul 1898 18:00:01 GMT) scan diff

vorgestern

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unternahmen

Direktion ist jedoch befugt, Brandvergütungen von verhältnißmäßi eringerer Höhe in einer Summe auszuzahlen, wenn sie über die ee. Verwendung derselben kein Bedenken hat.

Absatz 2. Die Direktion ist befugt, ausnahmsweise die Zahlung der ersten Hälfte von dem Nachweise des Beginns der Wiederherstellung oder des Aufbaues abhängig zu machen. Auch kann sie die zweite Hälfte in Theilzahlungen entsprechend dem ihr nach⸗ zuweisenden Fortschreiten des Baues auszahlen. M

Absatz 3. Zur Zahlung von Zinsen für die festgesetzte Brand⸗ vergütung ist die Sozietät nur verpflichtet, wenn ihr eine schuldbare Verzögerung der Auszahlung zur Last fällt. Unterbleibt die Zahlung eines Theils der Brandvergütung nur mit Rücksicht auf den zeitigen Stand der Kasse, so ertheilt die Direktion dem Beschädigten einen Brandvergütungsschein, worin sie ihm die Zahlung des übrigen

Theils der Brandvergütung mit Zinsen innerhalb Jahresfrist zusichert.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Bekanentmachung.

Es besteht die Absicht, die Entwürfe zu einer bbe die jetzt in der Großen Berliner

kunst⸗-Ausstellung dem Publikum zugänglich sind, demnächst im Kunstgewerbe⸗Museum zu Frankfurt am Main auszustellen.

Die betheiligten Künstler, soweit ihnen ein Verfügungs⸗ recht über ihre Entwürfe zusteht, werden hiermit aufgefordert, für den Fall, daß sie die Ausstellung in Frankfurt am Main nicht wünschen, ihre Arbeiten bis spätestens den 15. Juli d. J. durch Vermittelung der Ausstellungs⸗Kommission der Großen Berliner Kunst⸗Ausstellung hier zurückzuziehen.

Wer eine Veröffentlichung seines Namens wünscht, hat sich mit dem Vorstande des Mitteldeutschen Kunstgewerbe⸗ Vereins in Frankfurt am Main in Verbindung zu setzen.

Die Zurücknahme der Entwürfe ist vom 15. August d. J. ab durch Vermittelung des Bureaus der Königlichen Akademie der Künste in Berlin zu bewirken.

Berlin, den 8. Juli 1898.

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er geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

1— “*“ von Weyrauch.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Neuwied ist der Predigt⸗ amts⸗Kandidat Liese zu Ottweiler als Seminar⸗Hilfslehrer angestellt worden.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats⸗ und Justiz⸗Minister Schön⸗ stedt, in die Provinz Schleswig⸗Holstein.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen, wie W. T. B.“ meldet, an Bord der Nacht „Hohenzollern“ gestern

8 Vormittag in Gudwangen ein. Am Nachmittage fuhren Seine Majestät von dort zu Wagen nach Stalheim und kehrten

bei schönstem Wetter Nachts zu Fuß nach Gudwangen zurück.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Abend mit Ihrer Königlichen Hoheit er Pr eesfin Heinrich von Preußen und en Prinzen Söhnen von dem am Donnerstag unter⸗ nommenen Ausfluge auf der Segelyacht „Iduna“ nach Kiel zurückgekehrt. 8

m Donnerstag Abend war die „Iduna“ vor Höruphaff bei Sonderburg vor Anker gegangen. Am Freitag Morgen hre Majestät mit Ihrer e Hoheit der Prinzessin 8e. und den Prinzen Söhnen einen Ausflug nach Augustenburg. Am Nachmittage segelte die „Iduna“ nach Glücksburg, wo Ihre Majestät Seiner Hoheit

dem Prinzen Julius zu Schleswig⸗Holstein⸗Glücksburg einen Besuch abstatteten.

Am Sonnabend Vormittag wurde bei

günstigem .v die Rückfahrt nach Kiel angetreten.

1 Gestern Morgen wohnten Ihre Majestät die Kaiserin und königin in Kiel mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin

Heinrich, Ihrer Hoheit der Herzogin Friedrich Ferdinand

zu Schleswig⸗Holstein⸗Glücksburg und den Prinzen Söhnen em Gottesdienst in der Nicolai⸗Kirche bei. Das Frühstück nahmen Ihre Majestät um 1 Uhr bei dem Wirklichen Ge⸗ heimen Rath von Esmarch und dessen Gemahlin, der Prin⸗ essin Henriette zu Schleswig⸗Holstein ein. Heute Vormittag fand im Schlosse zu Kiel die Feier des Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Heinrich

vpon Preußen und um 1 Uhr ein Frühstück im Familienkreise

uf der Segelyacht „Iduna“ statt. Heute Nachmittag ge⸗ achten Ihre Majestät mit der „Iduna“ wieder in See zu

ehren.

gehen und morgen Nachmittag, kurz vor der Abreise nach 8. 21 8*

ilhelmshöhe, nach Kiel zurü

Nach der im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellten Nach⸗ weisung der auf deutschen Eisenbahnen ausschließlich Bayerns im Monat Mai d. J. vorgekommenen Betriebsunfälle waren zu verzeichnen:

Entgleisungen auf freier Bahn 9. 8 in Stationen . . 17 Zusammenstöße auf freier Bahn . 1 in Stationen . . 12

sonstige Betriebsunfälle. . 151 6 zusammen 190

Die Betriebslänge betrug 40 388 km, an Zugkilometern wurden geleistet 30 416 709, sodaß je ein Unfall auf 213 km Betriebslänge oder auf 160 088 Zugkilometer entfällt.

Bei den Unfällen wurden: tübtet lest v(6616161611111 Bahnbeamte und Bahnarbeiter im Dienst. 36. 76 Post⸗, Steuer⸗, Telegraphen⸗, Polizei⸗Beamte ꝛc.

11XX““ 1 1 fremde Personen, einschließlich der nicht im Dienst befindlichen Beamten und Arbheiter, aber ausschließlich der Selbstmörder . . . 17

zusammen

Der Kaiserliche Gesandte in Bern, Wirkliche Geheime Rath Freiherr von Rotenhan hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legations⸗Raͤth von Bülow als Geschäftsträger.

Der Kaiserliche General⸗Konsul für Egypten, Legations⸗ Rath von Müller hat einen ihm bewilligten Urlaub ange⸗ treten, während dessen Dauer die Geschäfte des Kaiserlichen General⸗Konsulats von dem Legations⸗Sekretär Grafen von Oberndorff wahrgenommen werden.

Der Kaiserliche Minister⸗Resident in Bangkok Dr. von Seldeneck hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte Kaiserlich russische Botschafter Graf von der Osten⸗Sacken hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschafts⸗Rath von Boulatzell als Geschäfts⸗ träger.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Gesandte der Hansestädte Dr. Klügmann hat Berlin verlassen

Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Stosch“, Kommandant: Kapitän zur See Freiherr von Maltzahn, am 10. Juli in Bergen angekommen und beabsichtigt, am 19. Juli nach Queensferry (Edinburg) in See zu gehen; S. M. Yacht „Hohenzollern“, Kommandant: Kontre⸗Admiral Freiherr von Bodenhausen, ist am 10. Juli in Gudwangen angekommen und wieder in See gegangen; S. M. S. „Hela“, Kommandant:

orvetten⸗Kapitäan Sommerwerck, ist am 9. Juli von Bergen abgegangen; S. M. Tpbt. „S 78“, Kommandant: Lieutenant zur See Hering, ist am 10. Juli in Trondhjem angekommen und beabsichtigt, am 12. Juli in See zu gehen; der Reichs⸗Postdampfer „König“ mit der abgelösten Be⸗ satzung S. M. S. „Condor“, Transportführer: Lieutenant zur See Mommsen, ist am 9. Juli in e angekommen und hat an demselben Tage die Heimreise fortgesetzt.

Oldenburg. H) Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des

Gro herzogs, Höchstwelcher am 8. d. M. sein 71. Lebensjahr

vollendete, ist im ganzen Lande festlich begangen worden.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Obmänner⸗Konferenz der deutschen Oppo⸗ sitionsparteien berieth, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern mit zweistündiger Unterbrechung von 11 Uhr Vormittags bis 5 ½ Uhr Nachmittags über die Frage, ob die deutschen Oppo⸗ sitionsparteien in unverbindliche Besprechungen mit dem b Grafen Thun über die Regelung der Sprachenfrage eintreten sollten. Der Beschluß soll heute früh bekannt gegeben werden; bis dahin wurde strengste Geheim⸗ haltung beschlossen.

Wie „Wiener Blätter“ melden, fand gestern in Eger ein von Anhängern Schönerer'’s einberufener Volkstag zur Erinnerung an den vorjährigen Egerer Volkstag statt. Es wurde eine Resolution angenommen, in welcher allen Deutschen das Festhalten an ihrem vorjährigen Beschlusse in Eger ans Herz gelegt wird. Der Volkstag verlief ruhi

E111“ 8* 5 Frankreich. 8 bEE1u“* 8 1

In dem am Sonnabend abgehaltenen Ministerrath wurde, dem „W. B. B.“ zufolge, auf Antrag des Marine⸗ Ministers Lockroy beschlossen, die Vertheidigung der über⸗ Hfischen Flottenstützpunkte, welche bisher dem Kolonial⸗

inisterium oblag, dem Marine⸗Ministerium zuzuweisen.

Die Deputirtenkammer erklärte vorgestern die Wahl des ehemaligen Ministers der öffentlichen Arbeiten Turrel 8 ungültig. Derselbe hatte einem Blatte die Militärakten eines Gegenkandidaten, eines ehemaligen Offiziers, mitgetheilt. Turrel erklärte, er habe dies infolge von Verleumdungen seitens seines Gegners gethan, und forderte selbst zur Ungültig⸗ keitserklärung auf. 1b 8

Rußland.

Die Königin von Griechenland begab sich, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, am Sonnabend von Pawlowsk nach St. Petersburg und wurde daselbst auf dem Bahnhofe von dem Kaiser, der Kaiserin und der Kaiserin⸗Mutter empfangen. 7 1

Am Sonnabend stattete der Kommandant des deutschen Schulschiffes „Charlotte“, Kapitän zur See Vüllers, dem stellvvertretenden Marine⸗Minister, Admiral Avellan, dem Kommandanten der Residenz, General⸗Lieutenant Adelson, dem Marine⸗Kommandanten, Vize⸗Admiral de Livron, dem Stadtpräfekten, General⸗Lieutenant Kleigels und dem detschen Botschafter von Radolin Besuche ab. Die Besuche wurden im Laufe des Nachmittags erwidert. Gestern Vor⸗ mittag wurde der Kapitän zur See Vüllers von dem General⸗ Admiral Gefärsgen Alexis empfangen. Am Nachmittag ging der Großfürst Alexis in See, um der Groß⸗

herzogin Anastasia Höchstwelche nach Kopenhagen abreiste, „Standard“ bis Kronstadt das Geleit zu eben. Als die Nacht mit dem Großfürsten an Bord passierte, gab die „Charlotte“ den üblichen Salut ab, die Kadetten und Schiffsjungen paradierten auf den Raagen, die Wache präsen⸗ tierte, die Kapelle spielte die russische Nationa lhymne, und die Besatzung brachte ein dreifaches Hurrah aus. Die Großfürst⸗ liche Nacht dankte für die Begrüßung.

Italien.

In der vbghegt gs Sitzung der Deputirtenkammer erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Minister⸗Präsident Pelloux bei der Berathung des Kommissionsberichts, be⸗ treffkend die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung der bei den letzten Unruhen verhafteten Deputirten: er befinde sich im Einverständniß mit der Kommission hinsichtlich ihres Vorschlags, die Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung der Deputirten Pescetti, de Andreis, Turati und Morgari zu ertheilen. In Betreff des Vor⸗ schlages, hinsichtlich der Deputirten Bissolati, Costa und Bertesi die Genehmigung zu versagen, halte er es für seine Pflicht, der Kammer zu bedenken zu geben, wie schwerwiegend die Entscheidung sei, die sie zu treffen habe, und wie schwerwiegend auch der Eindruck sein könne, den diese Entscheidung im Lande hervor⸗ rufen würde. Das Ministerium glaube jedoch nicht, daß ein Anlaß dazu vorliege, von der Kammer ein Votum über eine Frage zu verlangen, die auf dem Gebiete der parlamen⸗ tarischen Prärogativen liege. Der Minister⸗Präsident drückte sodann die Zuversicht aus, daß der vorübergegangene Sturm in Wahrheit eine harte Lehre gewesen sei, welche Allen ihre, wenn auch zum theil schmerzlichen Pflichten ins zurückgerufen habe. Das Ministerium werde sich der Abstimmung enthalten. Der Theil der Tages⸗ ordnung, nach welchem die Genehmigung zur gerichtlichen Verfolgung der Deputirten Bissolati, st

auf der Nacht

Costa und Bertesi versagt werden soll, wurde sodann durch Erheben von den Sitzen fast einstimmig angenommen, derjenige Theil, nach welchem hinsichtlich der Deputirten Pescetti, de Andreis, Turati und Morgari die Genehmigung ertheilt werden soll, wurde in namentlicher Abstimmung mit 207 gegen 57 Stimmen bei 16 Stimmenthaltungen ebenfalls angenommen. Unter den dafür Stimmenden befanden sich auch die Deputirten Crispi, Zanardelli, Sonnino und Giolitti. Gestern begann die Berathung der, zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung erforderlich gewesenen zeitweiligen Maßnahmen, und zwar 1) der Verhängung des Belagerungszustandes, 2) der Wieder⸗ inkraftsetzung des Gesetzes, heireffend den Zwangswohnsitz, 3) der Vertagung der administrativen Wahlen und 4) der militärischen Organisation des Eisenbahn⸗Personals. Die Be⸗ rathung wird heute fortgesetzt werden.

Spanien.

Der Minister⸗Präsident Sagasta und der Minister des Auswärtigen Herzog von Almodovar haben, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, die Gerüchte über Einleitungen von Friedensverhandlungen für unbegründet erklärt.

Nach einer Meldung aus San Sebastian hätte der Marschall Martinez Campos erklärt, der gegenwärtige Augenblick sei für Verhandlungen über den Frieden nicht geeignet. Der Marschall habe ferner in Abrede gestellt, gesagt zu haben, daß ihn weniger der Verlust des Geschwaders Cervera's als die Lage der Regentin beschäftige. Er glaube zwar, daß Spanien und die Monarchie eng mit einander verbunden seien, aber in erster Reihe sei er Spanier, und wenn er auch die Königin sehr liebe, so liebe er doch Spanien noch mehr.

Türkei.

Der russische Botschafter ist, wie „W. T. B.“ meldet, am Freitag vom Sultan in Audienz empfangen worden. Das Rundschreiben der Pforte an die Botschafter

in London, Paris, St. Petersburg und Rom (siehe Nr. 160 d. Bl.) charakterisiert, dem iener „Telegr.⸗Korresp.⸗ Bureau“ zufolge, die gegenwärtige kretische National⸗ versammlung, welcher die Admirale die Verwaltung des Inneren der Insel zu übertragen beabsichtigten, als eine Versammlung von Führern der Aufständischen, welche das Eigenthum, den Handel und die Industrie schwer geschädigt, die Ordnung und Ruhe Kretas zum Nachtheil ihrer moha⸗ medanischen Landsleute gestört hätten. In dem Rundschreiben wird erklärt: der Entschluß, der Nationalversammlung die Verwaltung zu übertragen, widerspreche dem Prinzip des Rechtes und der Billigkeit und sei mit den von den Großmächten der Pforte gegebenen Versicherungen und der in denselben versprochenen Respektierung der Souveränitäts⸗ rechte der Pforte und der territorialen Integrität des Otto⸗ manischen Reiches unvereinbar. Das Rundschreiben erklärt es schließlich für unmöglich, die neue, durch die Entschließung der vier Mächte geschaffene Lage anzuerkennen, und 1 die Ver⸗ antwortlichkeit für die daraus entstehenden Konsequenzen ab. Ueber die Antwort der Mächte auf diesen Protest der Pforte verlaute, daß die britische Regierung hervorgehoben abe, die für die Verwaltung Kretas beschlossenen Maßnahmen seien nur temporär, und daß Graf Murawiew eine ähnliche Erklärung abgegeben habe. Uebrigens werde die Meinung der Pforte bei der definitiven Regelung dieser Frage eingeholt werden. Außer dem Rundschreiben an die genannten vier Mächte hahe die Pforte noch ein anderes Rundschreiben von fast demselben Inhalt an die Vertreter der Türkei bei allen

Großmächten gerichtet.

Infolge wiederholter Schritte der russischen Botschaft ilh Konstantinopel wurden den türkischen Behörden an der türkisch⸗

russischen Grenze Instruktionen ertheilt, nach denen die Rück⸗

kehr dir s Armenier aus dem Kaukasus

für den Fall gestattet werden solle, daß diese türkische Unter thanen sind.

Die französische Regierung hat, wie dasselbe Bureau

meldet, der 18 der Ottomanbank in Paris mitgetheilt,

sie solle für die Befriedigung der französischen Forderung, treffend die Schadloshaltung französischer Staatsangehöriger

Verluste während der armenischen Verfolgung, 1 200 000 Fr. von der am 10. Juli fälligen letzten griechischen Kriegs⸗

entschädigungsrate zurückhalten. Die Pforte habe Kenntniß von diesem Schritt, doch zweifele sie daran, daß die franzö sische Regierung zu dieser Maßnahme, deren Rechtmäßigkei bestritten werden könne, greifen werde. Bisher habe die

auf die diesbezüglichen Schritte der verschiedenen Botschaften nicht geantwortet. Der amerikanische Gesandte habe gleichfalls neuerlich Vorstellungen wegen ähnlicher Reklama⸗ tionen der Vereinigten Staaten gemacht. 1“

von Mecklenburg⸗ Schwerin,

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Amerika.

Ein Telegramm des Generals Shafter aus Santiago vom 9. Juli, 3 Uhr 40 Minuten Nachmittags, bezeichnet, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, die Lage als unver⸗ ändert. Er befinde sich in uneinnehmbarer Stellung und fürchte keinen Angriff. Er habe nunmehr die in den Kämpfen vom 1. und 2. Juli erlittenen Verluste der Amerikaner vollständig festgestellt. Es seien 22 Offiziere und 208 Mann gefallen, 81 Offiziere und 1203 Mann verwundet worden, und 79 Mann würden vermißt.

Ein von dem Depeschenboot „Wanda“ auf der Höhe von Juragug in New York eingetroffenes Telegramm vom 9. Juli meldet, daß kurz vor Mittag spanische Offiziere mit einem Schreiben des Generals Toral eingetroffen seien, in welchem dieser dem General Shafter mitgetheilt habe, er sei bereit, die Stadt zu übergeben, vorausgesetzt, daß seinen Truppen erlaubt werde, unangefochten mit Waffen und Feldzeichen nach jeder Richtung hin abzuziehen. Dem „Evening⸗Telegramm zufolge habe der General Toral hinzugefügt, daß er ausreichende Ver⸗ stärkungen erhalten habe, aufs beste verschanzt und mit Munition und Proviant wohl versehen sei; er habe ferner darauf hingewiesen, daß seine Armee an das Klima gewöhnt sei; die Amerikaner aber würden während der Belagerung sicherlich durch Feensfet sehr mitgenommen werden. Ueber die gestellte Bedingung sei nach Washington berichtet worden, doch verlaute daselbst von autoritativer Seite, daß der Präsident Me Kinley nur eine hbedingungslose Uebergabe annehmen werde.

„W. T. B.“ meldet ferner vom gestrigen Tage aus Washington, das Kriegsdepartement sei benachrichtigt worden, daß das Bombardement von Santiago gestern begonnen habe. Nach einer in Madrid eingetroffenen amtlichen Depesche des Blanco ist dasselbe aber wieder unterbrochen worden.

Die von Tampa abgegangenen Verstärkungen, sechs Batterien und zwei Regimenter Infanterie, sind am Sonn⸗ abend vor Santiago eingetroffen.

8 vGX“ 8. hat. an 5 dane e Sarfcsg ong telegraphiert, er glaube, daß das spanische Panzerschi „Erkstobar Colön“ noch zu retten sei da es Fac Ferichif gutem Zustande befinde; auch sei in gewissem Maße die Hoffnung auf Erhaltung der „Maria Teresa“ und der „Vizcaya“

berechtigt.

Der Kreuzer „St. Louis“ ist mit dem Admiral Cervera

und anderen Gefangenen an Bord gestern früh in Ports⸗

mouth (Virginien) eingetroffen.

Dem Londoner „Observer“ wird gemeldet, daß 5 Schwa⸗ dronen reguläre amerikanische Kavallerie in San Antonio den Befehl erhalten hätten, nach der Grenze von Mexiko

abzugehen, um die Amerikaner gegen die Angriffe der Anhaͤnger . Spaniens am

Rio Grande zu schützen

Asien.

8 Aus Hongkong wird dem „Reuter’schen Bureau“ be⸗ richtet, daß die Aufständischen, einer aus Kanton cinge⸗

8 troffenen Depesche zufolge, Moning (2) und Tien⸗pak genommen

hätten und Wuchnenhsin in der Provinz Kwantung umzingelten. Viele Likinbeamte seien getödtet worden. Die Lage in Wu⸗tschou sei kritisch; viele wohlhabende Eingeborene flüchteten. Die Aufständischen beständen aus Schwarzflaggen und Annamiten, welche letztere von französischen Deserteuren ausgebildet seien, und würden von drei Ausländern geführt. Eine Truppe Auf⸗ ständischer sei zur Fet auf dem Marsch gegen Kwang⸗ Tschou⸗Wung auf der Halbinsel Lien⸗tschou, um die anzugreifen. Sechs Kanonenboote seien mit 3000 ann Manrsche⸗ Truppen von Canton nach Pakoi entsandt worden. Die Truppen sollten von dort über Land nach Wutschou marschieren. 1 Dem ‚Reuter'schen Bureau“ wird aus Nokohama be⸗ richtet, daß in Söul wiederum ein Komplot gegen die Re⸗ feenas entdeckt worden sei. Verschiedene angesehene Beamte

seien verhaftet worden. Einige andere Persönlichkeiten, unter denen sich auch der frühere Kriegs⸗Minister befinde, seien ge⸗

8 Das Geschwader des Admirals Camara ist, wie

„W. T. B.“ meldet, gestern wieder in Port Said eingetroffen.

Fünf Schiffe desselben sind bereits wieder in See gegangen, wie es heißt, nach Cartagena. Die zum Geschwader gehörigen

Torpedojäger „Audarz“, „Proserpina“ und „Osaya“ trafen orgestern in Messina ein.

Statistik und Volkswirthschaft. Die Königliche Technische Hochschule zu Berlin wird

im laufenden Sommersemester von 2170 immatrikulierten Studierenden

sowie 748 Hospitanten und Personen, welche auf Grund der §§ 35

nd 36 des Verfassungsstatuts zur Annahme von Unterricht berechtigt bezw. zugelassen sind, im Ganzen also von 2918 Hörern besucht, während der Lehrkörper aus 343 Personen, und zwar 79 etats⸗ mäßig angestellten Professoren bezw. selbständigen, aus Staats⸗ mitteln remunerierten Dozenten, 57 Privatdozenten und Lehrern ür fremde Sprachen und 207 zur Unterstützung der ozenten bestellten Assistenten besteht. Von den 2170 immatrikulierten Studierenden widmen sich 359 der Architektur, 426 dem Bau⸗ Ingenieurwesen, 1037 dem Maschinen⸗Ingenieurwesen, 153 dem Schiff⸗ und Schiffsmaschinen⸗Bau, 193 der Chemie und der Hütten⸗ kunde und 2 allgemetnen Wissenschaften. 263 immatritulierte Studierende und 31 Hospitanten, insgesammt also 294 Hörer sind Ausländer, und zwar 113 aus Rußland, 35 aus Oesterresch⸗Ungarn, 30 aus Norwegen, 23 aus Schweden, 20 aus Rumänien, 14 aus den Vereinigten taaten von Amerika, 13 aus der Schweiz, aus Luxemburg, 7 aus Großbritannien, je 4 aus

den Niederlanden und Chile, je 3 aus Italien, Serbien, Bulgarien und Brasilien, je 2 aus Belgien, Mexiko und Japan und je 1 aus Portugal, der Türkei und Persien. Die große Mehrzahl der immatrikulierten Ausländer, nämlich 144 von 263, widmet sich dem Maschinen⸗Ingenieurfach, dann folgen die Abtheilungen für Chemie und Hüttenkunde mit 63, Bau⸗Ingenieurwesen mit 37, Schiff⸗ und Schiffsmaschinenbau mit 9, Architektur mit 8 und allgemeine Wissenschaften mit 2 Ausländern. Unter den Personen, welche nach § 35 des Verfassungsstatuts zur Annahme von Unterricht berechtigt sind, befinden sich 9 Re⸗ ierungs⸗ Bauführer, 116 Studierende der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität und 2 Studierende der Landwirthschaftlichen Hochschule; von den Personen, denen nach §.36 des Verfassungsstatuts gestattet ist, dem Unterricht beizuwohnen, sind 30 kommandierte Offiziere und Maschinen⸗Ingenieure der Kaiserlichen Marine. 1“

8 Arbeiterversicherung.

Bei der Invaliditäts⸗ und Alters⸗Versicherungs anstalt Berlin sind im Laufe des Vierteljahres April/ Juni 1898 75 Anträge auf Gewährung von Altersrenten eingegangen; aus

der Zeit vor dem 1. April 1898 lagen 26 Anträge vor, hinsichtli deren die Entscheidung noch ausstand. Von diesen 101 Hüchmc wurden bewilligt 59, abgelehnt 28, anderweit erledigt 3 und unerledigt auf das folgende Vierteljahr übernommen 11. Bis zum 30. Junit 1898 sind insgesammt 3808 Altersrenten bewilligt worden. Von diesen sind ausgeschieden durch Tod 1075, aus anderen Gründen 92, zusammen 1167, sodaß am 1. Juli 1898 2641 Altersrenten⸗ Empfänger vorhanden waren. Innerhalb des gleichen Vierteljahres sind ferner 640 Anträge auf Gewährung von Invalidenrenten eingegangen und 174 unerledigt aus dem Vorvierteljahr übernommen. Von diesen 814 Invalidenanträgen wurden 460 bewilligt, 154 ab⸗ gelehnt, 32 anderweit erledigt, 168 unerledigt auf das folgende Quartal übernommen. An Invalidenrenten sind bis zum 30. Junk 1898 überhaupt 5821 bewilligt worden. Ausgeschieden sind inzwischen durch Tod 1851, aus anderen Gründen 133, zusammen 1984; mithin war am 1. Juli 1898 ein Bestand von 3837 Invalidenrenten⸗ Empfängern aufzuweisen. Bei der Versicherungsanstalt Oldenburg lagen in den

6 ersten Monaten des laufenden Jahres (die Zahlen für den gleichen Zeitraum des Vorjahres sind in Klammern beigefügt) vor: 209 (162) Anträge auf Bewilligung von Invalidenrente, 62 (60) Anträge auf Bewilligung von A tersrente, 411 (402) Anträge auf Bei⸗ tragserstattung in Heirathsfällen, 63 (29) Anträge auf Beitrags⸗ erstattung in Todesfällen und 85 (79) Anträge auf Uebernahme des Heilverfahrens. Es wurden in dem genannten Zeitraum fest⸗ esetzt 147 (121) Invalidenrenten, 44 (47) Altersrenten, 366 (312) Er⸗ tattungen in Heirathsfällen und 58 (27) in Todesfällen. Die Höhe der bewilligten Invalidenrenten betrug durchschnittlich 131,73 ℳ, im Ganzen 19 365 ℳ, die der Altersrenten durchschnittlich 137,30 6, im Ganzen 6041,20 ℳ, für sämmtliche Renten zusammen 25 406,20 Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes wurden auf 2887 Anträge 2376 Renten in der Höhe von 297 383,30 bewilligt und bei 1930 Erstattungsanträgen in 1789 Fällen die Beitragserstattung verfügt. Das Heilverfahren wurde in 40 (—) Fällen (darunter 23 (—) Lungenkranke) eingeleitet, in 30 Fällen (darunter 22 Lungenkranke) abgelehnt. Am 1. Juli befanden sich 21 (—) Kranke in der Fürsorge der Versicherungsanstalt, darunter 15 (—) Lungenkranke, an 4 verschie⸗ denen Kurorten. Der Aufwand für die Krankenfürsorge betrug in dem oben bezeichneten Zeitraum 6952,91 (8042) 88

Ende Mai d. J. hat sich in Frankfurt a. M. ein Verein unter dem Namen „Reichswohnungsgesetz“ gebildet, dessen Ziel eine durchgreifende Verbesserung der Wo nungsverhältnisse im Wege der Reichsgesetzgebung ist.

Zur Arbeiterbewegnung. . Aus Breg lau berichtet „W. T. B.“, daß die dortigen M r gestern wegen Lohnstreites den allgemeinen Ausstand beschlossen haben. In Dresden beschlossen, der „Köln. Ztg.“ zufolge, die Zimmerleute, am heutigen Montag in den Ausstand zu treten, wenn ihnen nicht von den Meistern ein Stundenlohn von 48 ge⸗ währt würde.

Aus Lübeck wird demselben Blatt zur Lohnbewegung der dortigen Bauarbeiter geschrieben: Nachdem die Lohnbewegung der Maurer und Zimmerer durch gütliches Uebereinkommen mit den Meistern beendet ist, sind nun die Bauarbeiter, die sogenannten Handlanger, in eine solche eingetreten. Schon im vorigen Jahre er⸗ zwangen die Bauarbeiter durch einen 14 Tage währenden Ausstand eine Erhöhung des Stundenlohnes von 33 auf 35 ₰, jetzt verlangen sie 37 3 Da die Meister die Forderung nicht bewilligten, so haben bis jetzt rund 200 Bauarbeiter die Arbeit niedergelegt.

Ia Rostock sind einer Mittheilung des „Vorwärts“ zufolge die Steinmetzen der Firma A. Schraep (27 Mann) wegen Lohnstreits ausständig.

Die Londoner „A. K.“ berichtet: Der Verband der Bergleute von Großbritannien hat einen Frieden mit den Grubenbesitzern im Westminster⸗Palace⸗Hotel in London abgeschlossen. Vom 1. Ok⸗ tober an sollen die Arbeiter eine Lohnerhöhung von 2 ½ % erhalten bis zum 1. Januar 1899. Außerdem soll ein Versöhnungsrath auf zwei Jahre eingesetzt werden, um etwa entstehende Streitigkeiten zu

schlichten.

Für die nächstjährige Deutsche Kunstausstellung in Dresden wird eine besondere dem Altmeißner Porzellan ge⸗ widmete Abtheilung geplant. In drei Räumen soll die Thätigkeit der beiden Hauptmeister des Meißner Porzellans im vorigen Jahr⸗ hundert, Herold und Kändler, zur Anschauung gebracht sowie die Marcolini⸗Periode in ihren Erzeugnissen vorgeführt werden. Der erste Raum soll das Gepräge einer für lichen Sammlung tragen, der zweite wird als Festsaal mit gedeckter Tafel, der dritte als Boudoir einer vornehmen Dame eingerichtet werden. Schon jetzt sind werth⸗ volle Zusagen von Besitzern Altmeißner Porzellans eingegangen; Näheres bleibt späterer Mittheilung vorbehalten. Mit der Veran⸗ staltung dieser Spezialausstellung sind die Herren Geheimer Hofrath Graff und Professor Berling betraut.

Leand⸗ und Forstwirthschaft. Saatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Aus Nicolajew liegt folgende Nachricht vor: Im allgemeinen ist das Wetter bis jetzt für die Reife des Getreides und für die Erntearbeiten günstig gewesen. Einem Bericht aus dem Chersoner Gouvernement zufolge steht dort das Wintergetreide nur mittelmäßig, während im Poltawaschen Gouvernement der Stand der Wintersaaten gut sein soll. Das Sommergetreide steht jedoch sowohl in hiesiger Gegend als auch in den nächstliegenden Gouvernements zur vollen Zufriedenheit der Landwirthe.

Angeführt wurde

seit dem 1. Januar 25. Juni 1898 18 382 100 Pud, Ausgeführt wurde w seit dem 1. Januar 25. Juni 1898 25 172 200

Der augenblickliche Lagerbestand stellt sich, wie folgt, auf

833 500 Pud, und zwar: Bestand am 1. Januar 1898. Angeführt per 25. Juni 1898.

7 623 600 Pud,

18 382 100 20 005 700 Pud, 1— 833 500 Pud.

““ E1““ Ernteaussichten und Getreidehandel in Rumänien. Galatz, den 4. Juli 1898. Der Saatenstand ist im allgemeinen recht befriedigend. Trotz vorwiegend kühlen und regnerischen Wetters im Juni haben sich die Hauptgetreidearten so günstig entwickelt, daß Rumänien vor einer qualitativ sehr guten Ernte steht. Regen und Hagel haben nur stellenweise geringen Schaden gethan. Quantitativ scheint die Weizenernte einiges zu wünschen übrig zu lassen. Fernerhin sprechen einige Zeitungen von einem Durchschnittsertrag von 17 bis 18 hl pro Hektar; die Ziffer dürfte aber wohl auf 15 bis 16 herabzusetzen sein, was etwa dem Durchschnitt der Jahre 1892 bis 1896 entspricht. Die Frühjahrs⸗ aaten sollen im allgemeinen besser stehen als die Wintersaaten; kais scheint zur Zeit relativ die besten Aussichten zu haben. Das Behacken hat früh und rechtzeitig begonnen. Gegen Ende Juni gab es die ersten Tage starke Hitze mit einigen Gewitterregen. Der Schnitt hat im Tiefland bei ziemlich ua Witterung überall be⸗ onnen; die vorliegenden ersten Proben von Weizen und Gerste sind von esonderer Güte und schwerem Gewicht. In der Moldau wird nun auch der Schnitt bald beginnen. Die Rapsernte ist mißrathen, was hier und da geerntet worden, reicht kaum hin zur De ung des Be⸗ a

darfs der hierländischen Oelfahriken. Ueber die Weinberge lauten die Berichte ungünstig, da die Reben bei andauerndem Regen wenig

rucht haben ansetzen können; auch scheinen gerade die

einbaugegenden, namentlich z. B. die berühmten guten Lagen von Cotnar, von Hagelschlag heimgesucht worden zu sein; die Verluste an der Quantität dürften aber durch die Qualität des gebliebenen Weines zum theil wettgemacht werden. Nach den vorliegenden Berichten glaubt man hier, daß Rumänien eine verhältnißmäßig bessere un größere Ernte als Rußland und namentlich Ungarn haben werde. Man rechnet darauf, daß die v. e.gv. Mühlen größere Posten hierländischen Weizens aus dem Markte nehmen werden. Zur Zeit herrscht im Handel vollständige Stagnation, zumal die nicht belang⸗ reichen Reste des vorjährigen qualitativ geringen Weizens jetz schwer verkäuflich sind. Die schlechten Preise lassen es an jeder An⸗ regung und Belebung des Geschäfts fehlen, auch die etwas festeren Nachrichten aus Amerika bleiben bei den Aufkäufen ohne Eindruck.

Exvorteure in Braila sollen nach Zeitungsnachrichten infolge der 118 Verluste von mehr als 4 Millionen Franken erlitten aben.

Die Frachten gingen auf 7/— pro Tonne ab Galat Braila nach England und dem Kontingent zurück, gleichwohl fand sich nur wenig Ladung. Für Hamburg wurden zuletzt 9/— erzielt

Die Preise per 1000 kg cif waren um die Monatswende etwa die folgenden:

Weizen . .. 1430 160 Gerte111.“ Ma“ 8

Die Vorräthe zur gleichen Zeit werden, wie folgt, angegeben:

in Galatz in Braila Weizen. 3 000 k 9 000 Roggen.. 200 Gerste 1X“ 500 WIWW“ - 42 000 ,

Aus Wiesbaden wird berichtet: Die diesjährigen Wein⸗ versteigerungen haben günstige Preise erzielt. Bewährt hat sich die im Vorjahre gebildete „Vereinigung Rheingauer Wein utsbesitzer“. Die meisten größeren Besitzer, namentlich auch die Königliche Domäne, sind ihr als Mitglieder beigetreten. Zweck der Vereinigung ist eine geeignete Regelung der Weinversteigerungen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

zur Berhätunß der Eizschlegvans ber Pest hat der bulgarisch ur Verhütung der Einschleppung der Pest hat der bulgarische Gesundheitsrath folgende Bestimmungen getroffen: 3

1) Säcke, welche direkt aus Kalkutta kommen, dürfen in Bulgarien nicht eingeführt werden.

2) Säcke aus Indien, welche in einem europäischen Hafen auf ein anderes Schiff umgeladen worden sind, werden nach stattgehabter Desinfektion zugelassen.

äcke aus Indien, welche mit einem Zertifikat darüber ver⸗ sehen sind, daß sie in irgend einem europäischen Hafen zum freien Verkehr zugelassen oder daß sie bereits desinfiziert worden sind, dürfen in Bulgarien ohne Desinfektion eingeführt werden.

. . Oesterreich⸗Ungarn. 8 b 23. Juli, 12 Uhr. Priv. Fsterreichisch⸗ungarische Staats⸗Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft. Wien I, Schwarzenbergplatz 3: Lieferung von Mineralschmieröl. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. österreichisch⸗ungarischen Staats⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, Wien (10/2 hintere Südbahnstraße 19 und beim „Reichs⸗Anzeiger“.

25. Juli, 12 Uhr. Priv. österreichisch⸗ungarische Staats⸗Eisenbahn⸗ Gesellschaft, Wien I, Schwarzenbergplatz 3: Lieferung von Mineralöl. Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. österr.⸗ungar. Staats⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, Wien (X/2 hintere Südbahnstraße 1), und beim „Reichs⸗Anzeiger“.

. Niederlande.

16. Juli, 6 Uhr. Kohlenvereiniqung „Door Eendracht sterk“ zu Hoek in der Herberge bei C. Bakker: Lieferung von 350 000 und 370 000 kg Ruhrheizungskohlen. Bedingungen bei A. Bedet in Hoek erhältlich. 8 8

Verkehrs⸗Anstalten. 1A1“

Sofia, 9. Juli. (W. T. B.) Die Bahnbaulinie Radomir —Küstendil mit 87 km wurde um 12 475 000 Fres. an Djumalieff vergeben.

Bremen, 9 Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Fulda“ 8. Juli Abds. Reise v. Neapel n. New York fortges. „Willehad“, n. Baltimore best., 8. Juli Dover passiert. „Mainz“ 8. Juli Reise v. Antwerpen n. Bremen fortges. „Prinz Heinrich“, n. Ost⸗Asien best., 8. Juli in Aden an⸗ gekommen.

10. Juli. (W. T. B.) Dampfer „Coblenz“ 9. Juli v. Bahia n. d. Weser abgegangen. „Preußen“ 9. Juli Reise v. Antwerpen n. Bremen fäzgeset

London, 9. Juli. (W. T. B.) Union⸗Linie. Dampfer „Guelph“ ist auf der Heimreise heute in Southampton an⸗ gekommen. 1

Rotterdam, 9. Juli. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Rotterdam“, von Rotterdam nach New Pork, hat gestern Nachmittag Lizard passiert.

10. Juli. (W. T. B.) Dampfer „Spaarndam“ ist von New York gestern Nachmittag nach Rotterdam abgegangen.

8 Theater und Musik. 1 8

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater geht morgen Mozart's Oper „Don Juan“ in Scene. Die Besetzung ist folgende: Don Juan: Herr Jean Lassalle von der Großen Oper in Paris; Donna Elvira: Frau Herzog; Komthur: Herr Lohfing; Donna Anna: Ree Reinl; Don Oectavio: Herr Sommer; Leporello: Herr

enüpfer; Masetto: Herr Sattler; Zerline: Frau Gradl.

Unter dem Titel „Metropol⸗Theater“ wird das bisberige „Theater Unter den Linden“ von seinem jetzigen Leiter, Herrn Direktor Richard Schultz, am 1. September neu eröffnet werden. Gegen⸗ wärtig ist eine Schaar von Maurern, Malern, Glasern, Vergoldern, Tapezierern ꝛc. mit der Renovierung des Innern beschäftigt. Anfang August trifft das zahlreiche Künstlerpersonal ein, um an den Proben zu der eeheee theilzunehmen.

Herr Otto Dienel wird bei dem am Mittwoch, den 13. Juli, Mittags 12 Uhr, in der Martenkirche stattfindenden F vortrage das vierte Orgelkonzert von Händel wiederholen. Mit⸗ wirken werden Fräulein Gertrud Mauksch, Fräulein Helene Breest, her Max Keller (Violinist) und Herr Karl Wendt. Der Eintritt st frei.

Mannigfaltiges. 1

Die Klage der Stadtverordneten⸗Versamm 88p gegen den Magistrat wegen der auf Anordnung des Ober⸗Präsidenten, Staats⸗Ministers Dr. von Achenbach erfolgten Beanstandung ihres Beschlusses vom 17. März d. J., auf den Gräbern der am 18. März 1848 Gefallenen einen Kranz niederzulegen, ist vorgestern von dem Königlichen Ober⸗Verwoaoltungsgericht zurückgewiesen worden, weil zur Beanstandung des Beschlusses befugt gewesen sei.

Der 15. Deutsche Feuerwehrtag ist gestern von der Ungunst. der Witterung schwer beeinträchtigt worden. Der im Programm vo⸗ 16 gesebene große Festzug, zu dem die Tausende von Festt eilnehme⸗, sich

schon zu ordnen vngeschikt hatten und der vom Bahnhof Th aus durch die Berliner⸗ und Wilmersdorferstraße nach de⸗ asshedenn

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