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welchem Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent einen
von Wales eine gute Nacht. Die Besserung im Befinden
interessen widmen solle.
W. T. B.“
5* Gestern fand, wie „W. T. B.“ meldet, in Kraßnoje⸗ Sselo in Anwesenheit des Kaisers, der v ran 8
sodann ein Umritt der Allerhöchsten Herrschaften im Lager statt.
Nichtamtliches.
Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 27. Juli.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besucht estern das Rothe⸗Kreuz⸗ u“ des Sia seluchten assel orgen wird der Besuch Ih 8 der Herzagin 1“ Ferdinand zu Sateereͤdeir
g in Wil t gedenk Ihre Majestät Sich mit Ihrer Erlauchten eee 8 Coburg zu begeben, um den Vermählungsfeierlichkeiten Seiner Hoheit des Herzogs Ernst Günther zu S leswig⸗Holstein mit
Frauen⸗Vereins zu Cassel.
ücksburg in Wilhelmshöhe erwartet. Am 1. Augu
der Prinzessin
orothea von Sachsen⸗Coburg beizuwohnen.
Zuverlässiger Nachricht aus Barcelona zufolge sind seit euer im
dem Abend des 18. Juli d. J. die drei elektrischen Hafen von Gijon nicht mehr angezündet g
Sämmtliche Feuer der Provinz Oviedo einschließli des Leuchtthurms I. Klasse „Cabo de Pesias“ gsch 81
falls gelöscht. A““ 8
Der Kaiserliche Gesandte in Bern,
die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Kaiserliche Gesandte in Buenos Aires Freiherr von Mentzingen hat einen ihm Allerhöchst emiütatah fübherr. an⸗ getreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft Freiherr von dem Bussche⸗Haddenhausen als Geschäfts⸗
träger.
Der Königlich großbritannische Botschafter Sir Frank Cavendish Lascelles ist vom Urlaub 8 Berlin gekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder über⸗
nommen. 88
Nach .“ Meldungen an das Ober⸗Kommando der
G 2. Nachtẽ „Hohenzollern“, Kommandant: Kontre⸗Admiral Freiherr von Bodenhausen, und S. M. S. „Hela“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Sommerwerck,
arine sind S.
i Mo in See gegangen.
8 ——
heute
“
89 8
Palais Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Karl Theodor in Bayern zu München fand 1I Anwesenheit Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten 8 und zahlreicher anderer Fürstlicher Gäste die Trauung Ihrer
Königlichen Hoheit der Herzogin Sophie mit dem Grafen von 1 Toerring⸗Jettenbach statt. Den standesamtlichen Akt vollzog, wie „W. T. B.“ meldet, der Staats⸗Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern Dr. Freiherr von Crailsheim, die kirchliche Trauung der Erz⸗ bischof Dr. von Stein. An die Trauung schloß
siich ein größeres Dejeuner im Herzoglichen Palais, bei
Trinkspruch auf die Neuvermählten ausbrachte. Seine König⸗ iche Hoheit der Herzog Karl Theodor brachte ein Hoch agf Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten aus.
8
8 ODesterreich⸗Ungarn.
Die „Wiener Abendpost“ schreibt: Die Session des Reichsraths ist geschlossen worden, nachdem 1b Versuche, die Wiederaufnahme der „normalen Funktionen des Abgeordnetenhauses zu ermöglichen, erfolglos geblieben
nd. Der erste scheiterte an der Stellungnahme der Vertreter der Linken in der Konferenz der Club⸗Obmänner om 6. Juli d. J. gegen die damals gegebenen Anregungen, eine Reihe wichtiger Gesetzentwürfe der parlamentarischen Be⸗ rathung zuzuführen. Seither — nach der Vertagung des Reichsraths — hat die Regierung eine Aktion unter⸗ nommen, um eine Einigung der Parteien betreffs der Neuregelung der Sprachen⸗Verhältnisse in Böhmen und Mähren zu erzielen: eine Einigung, welche die Mög⸗ lichkeit der Aufhebung der Sprachenverordnungen vom 24. Februar d. J. geboten hätte. Auch dieser Schritt hat in⸗ folge der ablehnenden Haltung der Vertreter der Linken zu keinem Ergebniß geführt. Angesichts dieser Sachlage ist nun⸗ mehr die Schließung der Session des Reichsraths erfolgt und hierdurch der Regierung die erhöhte Freiheit der Aktion ge⸗ geben worden.
Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Verordnung, betreffend die Errichtung eines arbeitsstatistischen Amt im Handels⸗Ministerium, sowie das Statut desselben. u
Großbritannien und Irland. Nach dem gestern ausgegebenen Bulletin hatte der Prinz
schreitet ohne Störung fort.
Im Unterhause erklärte gestern der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Curzon, daß die Regierung die Frage der Ernennung eines zweiten Attachés für Fandelcsachen in China in Erwägung ziehe, welcher seine gesammte Zeit den Handels⸗
Frankreich. 1 . Der Vize⸗Präsident des Staatsraths Laferriére ist, wie meldet, zum General⸗Gouverne Algerien ernannt worden.
der Königin von Griechenland ein Zapfenstreich und
- Wirkliche Gehei Rath Freiherr von Rotenhan ist von dem blich Alechöme beeoeggten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat
mänien trafen gestern in Granica
Obersten Baron von Taube,
em Aufenthalt von 40 Minuten pfangen. Nach
wurde die Reise
mittags erfolgte. Bahnhofe der General⸗Gouverneur
und die Kapelle stimmte die an. Nachdem der König den grüßt und die Front der
* E 2 schritten hatte, hrenkompagnie
begab Allerhöchstderselbe
Arseniew. Abends 7 Uhr Imeritinsky ein Diner und Abends 9 Uhr Festvor in Lazienki⸗Palais statt. Die Abfahrt nach St.
burg erfolgte heute Vormittag 9 ½2 Uhr. von der Bevölkerung enthusiastisch begrüßt. Spanien.
In Uebereinstimmung mit den Anordnun
„Isla de Luzon“ und „Isla de
und zurück nach Spanien behufs Ueberfü⸗ 3 Gefangenen. p hufs Ueberführung der s
Türkei. Aus Konstantinopel erfährt das Wiener
Nikolaus sicher gewesen. .“ Serbien.
.“ der Skupschtina gelangte, dem sfterf ein Schreiben des Amnige an den M
8 6
nahme der Vorlage, betreffend Aenderungen in der
schritt der Armee
glänzenden Beweis ihrer Vaterlandsliebe gegeben. Amerika.
französische Botschafter Cambon hat spanischen Regierung und auf Ansuchen
dem sich der französische Botschafter entfernt hatte, hatten die Sekretäre Alger und Long eine längere Besprechung mit dem Präsidenten MeKinley. Die Mittheilung Spaniens ist in allgemeinen Ausdrücken gehalten, sie macht keine bestimmten Vorschläge bezüglich Cubas oder der Phi⸗ lippinen und beschränkt gic darauf, den Wunsch nach Eröffnung der Friedensunterhandlungen auszudrücken. Der Präsident MaKinley hat sich die Antwort vorbehalten und er⸗ klärt, er werde die Angelegenheit dem Kabinet unterbreiten. Dann werde er dem französischen Botschafter eine neue Unterredung gewähren, um ihm mitzutheilen, ob die Ver⸗ einigten Staaten zur Eröffnung von Unterhandlungen bereit seien. — Es stehe noch nicht fest, in welcher Weise die Unterhandlungen geführt werden sollen, falls die Vereinigten Staaten den Vorschlag Spaniens an⸗ nehmen. Man halte es aber für wahrscheinlich, daß der amerikanische und der spanische Botschafter in Paris mit der Führung der Verhandlungen von dem Punkte an würden betraut werden, bis zu welchem der Präsident MeKinley und der französische Botschafter Cambon sich einigen würden. Der General Miles ist vorgestern bei Guanica auf Porto Rico gelandet. Der Regierung in Washington ging darüber gestern Nachmittag folgende, vorgestern Nachmittag 2 Uhr in Guanica aufgegebene Depesche zu: „Die Expedition des Generals Miles, welche am Donnerstag von Guantanamo abge⸗ gegangen war, ist heute hier nach einem Scharmützel zwischen spa⸗ nischen Truppen und der aus 30 Mann bestehenden Besatzung einer Schaluppe des Hilfskanonenbootes „Gloucester“ gelandet. In dem Scharmützel sind auf spanischer Seite 1 Offizier und nees des eh wesndet 1 88 amerikanische Streitmacht ell vorrücken, um si er nach Po ü 8 u bemächtigen“. 8 u““ on Santiago ist ein Regiment zu Mras es ens rgfise 5 EI er Dampfer „City of Rio de Janeiro“ ist gestern mi einem Transport von 900 Soldaten von San 1 B in 3 gegangen. Eine in Colon (Panama) eingetroffene Depe Cartagena vom 24. d. M. besagt, . 18 T. Eüsche aus⸗ daß der italienische Admiral Candiani am 23. d. 8 der Regierung von Columbien die formelle Aufforderung über⸗ reicht habe, die Gültigkeit des Schiedsspruches Cleveland's in der Angelegenheit des italienischen Staatsangehörigen Cerruti anzuerkennen und die volle Erfüllung der aus diesem Schieds⸗ spruch hervorgehenden Verpflichtungen zu gewährleisten. Wie verlaute, sei für die Antwort eine Frist von 20 Tagen festgesetzt. Inzwischen werde das italienische Geschwader die übrigen Häfen an der columbischen Küste anlaufen. Aon dre deen L19- vae ve hir meldet, hat der . 1 eschlossen, vom 1. August ab die Zu ö von 21 ½ Proz. wieder einzusühtere .““ 8 Asien. m Jandol⸗Thal an der afghanischen Grenze hat, nach einer Meldung des „Reuter’schen Fihaniche aus 2 bat, 98 24. Juli ein Zusammenstoß zwischen den Streitkräften des
Nawab von Dir und Mannschaften von Bajaur statt⸗ gefunden. Der Nawab verlor 31 Todte und 50 Verwundete.
81“1“
ein un wurden am Bahnhofe von dem Gouverneur Hekrokowsky dem rumänischen Gesandten am russischen Hofe Rosetti⸗ Solesco und dem russischen Militär⸗Attaché in Bukarest, einem b nach Warschau fortgesetzt, wo die Ankunft kurz vor 3 Uhr Nach⸗ Zum Empfange . 88 dortigen Wiener ůr meritinsky, der General⸗Adjutant Arseniew und mandant Kamarow anwesend. Die Ehrenwache präsentierte, rumänische Nationalhymnme General⸗Gouverneur be⸗ sch camit aban i mit Gouverneur in offenem Wagen nach dem Lazienki⸗Palats; der Prinz Ferdinand folgte mit dem General⸗Adjutanten Die Truppen der Garnison bildeten Spalier. fand bei dem General⸗Gouverneur Fürsten tellung Peters⸗ Der König wurde
des Prä⸗ sidenten Me Kinley a1. ö amerikanische Konsul in Ueberseedampfern la anay“, die jetzt in Cadiz liegen, Geleitbriefe ausgestellt zur Fahr nach ö. anischen
„Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureau“, daß der Sultan auf eine Depesche, S der Fürst von Bulg arien über den ihm in St. Petersburg gewordenen Empfang an ihn gerichtet, seinen Dank mit dem Bemerken ausgesprochen habe: er sei dessen mit Rücksicht auf ihre beiderseitigen freundschaftlichen Beziehungen zu dem Kaiser
W. T. B.“ zufolge, Georgiewitsch zur Verlesung, in E11““ eigenen, wie im Namen der Armee seinen Dank für die An⸗ organisation, cfe eht⸗ für den begindege d egder diesen Beschluß hätten “ “
Wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, ist ester nachstehende Wliche Auslassung bekangt gegeben “
8 im der un es Ministers des Aeußern dem Präsidenten MeKinley heute J im Weißen Hause eine Botschaft der spanischen Regie⸗ rrung überreicht, welche das Ende des Krieges und die Feststellung der Friedensbedingungen bezweckt. Nach⸗
Der König und der hühn⸗ Ferdinand von Ru⸗; r
3
Arbeitslosigkeit, die erste kommunale Einrichtung dieser Art in Deutschland, hat sich im vergangenen Jahre weiter Seng, et Aus dem für die erste Betriebszeit vom 9. Mai 1896 bis zum 31. Mär; 1897 erstatteten Geschäftsbericht wird in den „Jahresberichten der preußischen Regierungs⸗ und Gewerberäthe für 1897“ Folgendes mitgetheilt: Die Wirksamkeit der Kasse war zunaͤchst ziemlich beschränkr; wahrscheinlich war dies begründet durch die der Eröffnung der Kasse vorhergegangenen milden Winter, in denen eine ausgedehnte Arbeitslosigkeit nicht eingetreten war, durch die Neuheit des Unternehmens an sich verständliche
Hoffnung des ferigen. at sich als berechtigt erwiesen. Das Verhalten der Arbeiter gegen⸗ über der Kasse hat sich inzwischen wesenrlich gebessert, naeeee hauptsächlich aus Saisonarbeitern bestehenden, versicherten, beschäfti⸗
Aus Hongkong wird der „Times“ berichtet, daß, na
den aus Wu⸗tschou eingetroffenen Rachrbcgicht der — in dem südlichen Theile der Provinz Kwang⸗si fortdauere. Die Zahl der Aufrührer werde auf 40 000 efcharn Am 16. d. M. sei der Ort Kwailing angegriffen worden. Die Mandarinen hätten 7400 Mann zur Verfügung. 2000 Mann 85 sahen von 88 Aufständischen in der Nähe
ig⸗jun geschlagen worden. Das briti boot „Tweed“ liege noch immer in Wu⸗tschou.
Statistik und Volkswirthschaft.
Auswärtiger Handel Deutschlands im Juni
(Nach dem vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Juniheft)
Einfuhrmengen im Juni in Tonnen zu 1000 k : 3 679 300 gegen 3 501 641 im Juni 1897, daher mehr 177 6590 Cein⸗ metalle: 84. „An der Zunahme sind hauptsächlich betheiligt: Getreide und andere Landbauerzeugnisse mit 160 655, Holz ꝛc. und Waaren daraus (136 221), Oel und Fette (13 818), Steine und Steinwaaren (24 727), während die Einsuhr von Eisen und Eisenwaaren (um 19 408), von Erden, Erzen ꝛc. (74 313), von Material⸗ ꝛc. Waaren d ““ von Kohlen (51 442) zurück⸗ gang st. on olltarifnummern 98 d9 vogges rsese f n ergeben eine erhöhte, ie Gesammteinfuhr im 1. Halbjahr 1898 beträgt 19 443 263 gegen 18 115 567, daher mehr 1 327 696. Htervon “ 288 Vorwiegend haben zugenommen: Holz ꝛc. (508315), Droguerie⸗ ꝛc. Waaren (258 238 — Eis allein 280 244 —), Kohlen (212 797), Getreide ꝛc. (176 285), Steine und Steinwaaren (103 373). Am meisten von den ö mit LE“ sind Material⸗ ꝛc. Waaren urückgegangen, dann e (73 88 1 isen⸗ ann b2 nchs gangen, fälle (73 886) und Eisen und Eisen usfuhrmengen im Juni in Tonnen zu 1000 kg rein: 2529 530 gegen 2922 635 im Zuni 1897, daher mehr 96,9965, Edelmetalle: 57. 26 von den 43 Zolltarifnummern ergaben eine Zunahme, 17 eine Abnahme. An der Zunahme sind haupt sächlich betheiligt: Eisen und Eisenwaaren (mit 33 199). Material⸗ ꝛc. Waaren (47,900), Steine ꝛc. (11 822), Kohlen (202 218), während die 17 Nummern mit geringeren Ausfuhrmengen nur eine Gesammt⸗ abnahme von 12 707, darunter Holz 8059, erfuhren. Die Gesammtausfuhr im 1. Halbjahr 1898 beträgt 14 281 900 gegen 12 849 558, daher mehr 1 432 342. Hiervon Edelmetalle 58. An der Zunahme sind 31 von 43 Zolltarifnummern betheiligt und hierunter hauptsächlich: Kohlen (940 411), Getreide und andere Land⸗ bauerzeugnisse (181 252), Eisen und Eisenwaaren (161 209), Erden, Erze ꝛc. (133 287). Erheblich hat die Ausfuhr von Material⸗ ꝛc. ö 9 LCC“ die Ausfuhr von Rohzucker a und nach den Vereinigten Staaten insbesondere i ebechg sütee f g en insbesondere im Juni — infuhrwerthe für das 1. Halbjahr 1898 nach den fü 1897 festgesetzten Einheitswerthen — für die 5 8. die Süee 1 1 ermittelt — in 3 gegen 2 334 980 im Vorjahr, dahe . 2 T“ 1 890 gegen 54 122¹ ssae usfuhrwerthe für das 1. Halbjahr 1898 nach d 1897 festgesetzten Einbeitswerthen — füb die Eööb6“ Mehlarten wurden die Preise für 1898 besonders ermittelt — in 1⁰00 ℳ: 1 926 086 gegen 1 820 897 im Vorjahr, daher mehr 105 189. Hiervon Edelmetalle: 121 360 gegen 58 412. 8 Gestiegen ist hauptsäͤchlich der Einfuhrwerth (in Millionen Mark) von Baumwolle und Baumwollenwaaren (20), Erden, Erzen, Edelmetallen (81), lachs ꝛc. (12), Getreide und anderen Landbau⸗ erzeugnissen (65), Häuten und Fellen (8), Holz ꝛc. (32), Instrumenten, Maschinen ꝛc. (3), Kautschuck (3), Kupfer ꝛc. (7), Leder und Leder⸗ waaren „(5), Material⸗ ac. Vaaren (25), Oel (19), Seide (6), Wolle (28). Um 5 Millionen ist der Werth der Abfälleeinfuhr zutück⸗
gegangen, um 5 Millionen der Werth der Vieheinfuhr.
Gestiegen ist hauptsächlich der Ausfuhrwerth (in Millionen
Mark) von Droguerie⸗, Apotheker⸗ und Farbewaaren (20), Eisen und Eisenwaaren (21), Erden, Erzen, Edelmetallen (64), Gebenne ꝛc. (21),
2
Häuten und Fellen (4), Instrumenten, Maschinen ꝛc. (9), Kupfer (5 Kohlen (10), während der Werth der Ausfuhr 898 I Kupfer 16). Waaren um 29, von Baumwollenwaaren um 4, von Wolle und Wellenwaaren um 17 Millionen Mark zurückgegangen ist.
Versicherung gegen Arbeitslosigkeit in Köln.
Die Versicherungskasse der Stadt Köln egen
und die miß⸗ Auffassung der Versicherungsbestimmungen. Die es Vorstands, daß die Macht der Thatsachen die Auffassungen und das Mißtrauen zerstreuen werde,
ungslos gewordenen Arbeiter während der Zeit vom 15. Dezember is 15. März die Vortheile der Kasse erfahren und schätzen gelernt
haben. Ungetheilte Anerkennung seitens der Versicherten fand die Aft der Geschäftsführung, der es gelang, den versicherten sand, gie i, körperlichen und geistigen Fähigkeiten entsprechende Beschäftigung zu⸗ zuweisen. Im Ganzen meldeten sich 229 Personen EEö davon wurden 9 Personen zurückgewiesen, sodaß 220 Versicherte Eüfig bliebehin hierdon, 5 vr’a. 81 blieben mit ihren Bei⸗ rägen im Rückstand, sodaß am 15. . 32 Ufeicean. Dezember 132 bezugsberechtigte ezember bis 15. März 96 als arbeitslos; 15 derselben er⸗ hielten dauernde Beschäftigung, und von den übrigen 81 Personen wurde 79 vorübergehende Beschäftigung mit zusammen nachgewtesen. Das Bezugsrecht der 81 Versicherten erstreckte sich auf 3589 Tage; da sie 2181 Tage beschäftigt wurden, standen ihnen für 1408 Tage Tagegelder zu, die mit 1948,50 ℳ an 66 verheirathete und mit 406,50 ℳ an 15 unverheirathete Personen, zusammen also mit 2355 ℳ, ausgezahlt wurden. sicherten waren 19 50 Tagelöhner.
wenn sie nicht Tagegelder erhielten, lohnende, ihren
vorhanden waren. Von diesen meldeten sich vom
Von den Tagegelder beziehenden Ver⸗ Maurer, 10 Anstreicher, 2 Schreiner und
Die Lage der Industrie in Oest i nach dem Bericht der nlere, 1h stter ich, , Inspektoren für das Jahr 1897.
Der allgemeine Bericht des österreichischen Gewerbe⸗Inspektorats
für das Jahr 1897 bezeichnet den Eindruck, den das aus den Einzel⸗ berichten über die 17 Aufsichtsbezirke der Monarchie 18..n 8..H-. bild von der wirthschaftlichen Lage der Arbeiter im Berichtsjahr macht, als einen nicht besonders günstigen. stand werde erklärlich, wenn man die nicht befriedigende v
1he Industrien in Betracht ziehe. Nur im B ei an
Dieser bedauerliche Um⸗
augewerbe
einzelnen Orten eine Vermehrung der Arbeitsgelegenheit
Der Verlust der Bajauris beträgt 136 Todte und Verwundete.
zu verzeichnen gewesen, und zwar zum thbeil bedingt durch die Ver⸗ heerungen der Wasserkatastrophen des verflossenen Sommers. Infolge
dessen seien auch in den Steinbhrüchen, Ziegelwerken, Kalk⸗
2181 Tagen
Stadt⸗Theater in Köln hat, dem „Centralbl. der Bauverw.“
und Zementfabriken sowie in der Holzindustrie die Arbeiter gesucht und gut beschäftigt gewesen. 4
Diesen Gewerben ständen die Industrien gegenüber, die infolge des Ieeg- zwischen der angewachsenen Produktion und dem einge⸗ schränkten Absatz auf dem in⸗ und ausländischen Markte, sowie info he der gedrückten Hreig vieler Produkte thatsächlich unter einer wirth⸗ schaftlichen Depression litten.
Zunächst gelte dies von der Textilindustrie. Zum theil sei daran, wie der Bericht sagt, auch der Niedergang der Haus⸗ weberei schuld, die bisher einem großen Theile der in den Sudeten⸗ ländern einheimischen Weberbevölkerung während des Winters, wenn auch nicht lohnende Beschäftigung, so doch einen Zuschuß zu dem sonstigen Erwerbe geliefert habe. Recht traurig lägen die Verhält⸗ nisse in der Baumwollenindustrie. Die in ihr durch Ueber⸗ produktion herbeigeführte andauernde Krisis erstrecke sich ebenso auf die Spinnereien wie auf die⸗Webereien. Die Leinenindustrie habe immer noch eine Abnahme des inländischen Konsums zu ver⸗ zeichnen, zumal da für die Armee, für öffentliche Anstalten und fär Krankenhäuser der billigeren Baumwollwaare der Vorzug eingeräumt werde. Hauptsächlich infolge der überseeischen Zoll⸗ und Geschäfts⸗ verhältnisse sei auch der Export ins Stocken gerathen, sodaß die Webereien in neuerer Zeit noch schlechter beschäftigt gewesen seien. Dies habe natürlich auf die Spinnereien zurückgewirkt. Auch in der Tuch⸗ industrie lägen die Verhältnisse nicht günstig. Der ehemals leb⸗ hafte Export gehe langsam, aber stetig zurück, worin der Hauptgrund der fortschreitenden Stagnation zu suchen sei.
In der Mühlenindustrie stehe es nicht besser. Namentlich litten darunter die in den mittleren und kleineren Betrieben beschäf⸗ tigten Arbeiter, weil deren materielle Lage besonders innig mit dem momentanen Geschäftsgange verknüpft sei. Wohl habe es zur Ernte⸗ zeit den Anschein gehabt, daß sich infolge des theilweise erfolgten Weg⸗ falls der ungarischen Konkurrenz wenigstens die böhmischen und mährischen Mühlen erholen könnten; die Erwartung sei aber nur in beschränktem Maße in Erfüllung gegangen.
Die Zuckerindustrie habe in den letzten Jahren die Kampagne auf 4 bis 6 Wochen zusammendrängen müssen, und es hätten dadurch die in ihr Beschäftigten, zumeist landwirthschaftliche Arbeiter, gegen früher eine empfindliche Einbuße am Verdienst erlitten. Eine Herabsetzung der Löhne an sich sei nicht eingetreten, schon weil wegen der Kürze der Kampagne das Angebot an Arbeitern ein geringes gewesen sei. „Die mit dieser schleichenden Krisis im Zusammen⸗ hange stehenden Erscheinungen“ — sagt der Bericht wörtlich —, „namentlich aber die durch den verminderten Rübenanbau und wegen des auf einen bedauerlichen Tiefstand gesunkenen Rüben⸗ preises geschwächte Kaufkraft der landwirthschaftlichen Bevölkerung nehmen vielfach Einfluß auf den geringen Absatz der Erzeugnisse der andern Industrien und sind auch Ursache, daß die in den Zucker⸗ fabriken sonst jedes Jahr vorgenommenen Neueinrichtungen und Um⸗ Cö nunmehr auf das allernothwendigste Maß beschränkt werden.“
Einen ähnlichen, wenn auch nicht so weittragenden Einfluß übe die ungünstige wirthschaftliche Lage der Malzindustrie, der es nicht gelingen wolle, die dominierende Stellung am Weltmarkt, welche die deutsche Malzindustrie bereits vor Jahren an sich gerissen habe, zurückzuerobern. 3
Diese Verhältnisse erklärten, daß neben denjenigen Maschinen⸗ fabriken, welche sich mit der Einrichtung der Textilindustrie befaßten, auch der Theil der Maschinenindustrie, welcher die für Zucker⸗ und Malzfabriken nothwendigen Einrichtungen liefere, und der namentlich gelernten Arbeitern reichl ichen Verdienst gewährt habe, seit Jahren wenig beschäftigt sei. 8 1
Daneben habe noch eine Reihe anderer Umstände, z. B. die Mißernte des Berichtsjahres und das wiederholte Fehlschlagen der Obst⸗ und Weinernte, den Eisenmarkt in ungünstigster Weise beein⸗ flußt, weil dadurch der vom Bodenertrag lebende Theil der Bevölke⸗ rung, welcher sonst der Eisenindustrie bedeutende und ausschlag⸗ gebende Abnehmer zugeführt habe, gezwungen sei, seinen Bedarf ein⸗ zuschränken. Das erkläre auch die schwache Beschäftigung der kleineren, für den Lokalbedarf arbeitenden Betriebe.
Die Glasindustrie, die unter dem Druck erhöhter Produktions⸗ kosten und sinkender Verkaufspreise leide, empfinde noch immer die Folgen des Kampfes, den sie gegen die durch die zahlreichen ungarischen Neugründungen ihr entstandene Konkurrenz aufzunehmen gehabt habe. Aber auch sonst sei ihre Lage wegen der bedeutenden Ueberproduktion und wegen der verminderten Absatzverhältnisse eine sehr gedrückte.
Auch die Papierindustrie leide eingestandenermaßen an Ueber⸗ produktion. Insbesondere habe die Holzstoff⸗ und Zellulosefabrikation einen scharfen Konkurrenzkampf mit Deutschland, Schweden und Nor⸗ wegen zu bestehen, der sie anweise, die Produktion auf das aller⸗ geringste Maß zu beschränken.
Im allgemeinen gut beschäftigt waren die leistungsfähigen Firmen der Großindustrie, die sich mit der Lieferung und Erzeugung des Eisenbahn⸗Oberbaumaterials befaßten, ferner die Brücken⸗ und Eisenkonstruktionswerkstätten, die Loko⸗ motiv⸗ und theilweise auch die Waggonfabriken, sowie die Fa⸗ briken für elektrische Kraft⸗ und Lichtanlagen.
Der Lederindustrie spricht ein Einzelbericht (Königgrätz) einen erfreulichen Aufschwung zu, während ein anderer (Prag) die wesentlich verschlechterten Exportverhältnisse der Handschuhleder⸗ fabriken beklagt. 6 “ 888 111““
Zur Arbeiterbewegung. “
Aus Delitzsch wird der Berliner „Volks⸗Ztg.“ berichtet: Sämmtlichen 200 Arbeitern der mechanischen Schuhfabrik von Sonntag u. Franke ist gekündigt worden, da infolge der Einführung von Accordlöhnen statt der bisherigen Wochenlöhne Streitigkeiten entstanden waren.
Aus Dresden wird der „Frkf. Ztg.“ gemeldet, daß der Aus⸗ stand der Zimmerleute beendet ist. Die Arbeiter haben nur einen kleinen Theil ihrer Ferdreragen erreicht.
In Greiz wird, einer Mittheilung der „Geraer Ztg.“ zufolge, der Ausstand der Maurer ohne Erfolg enden, da die Meister Ersatz für ihre bisherigen Arbeiter aus Schlesien und Böhmen erhalten haben.
Aus Budapest wird der „Frkf. Ztg.“ geschrieben: In den Fünfkirchener Kohlenwerken der Gran⸗Szaßvarer Gesellschaft sind 360 Arbeiter in den Ausstand getreten. Vier Agitatoren wurden verhaftet. Gendarmerie hält die Gruben besetzt. Bisher ist keine ernstliche Störung eingetreten. — In der Konservenfabrik von Manfred Weiß haben, der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, sämmtliche Arbeiterinnen, etwa fünfzig an Zahl, die Arbeit niedergelegt. “
Bauwesen.
Zur Erlangung von Entwurfsskizzen für ein neues ufolge, die dortige Stadtvertretung die Veranstaltung einer pre sbewerbung unter den Architekten Deutschlands, Oester⸗ reichs und der Schweiz beschlossen. Das für 18900 sitzende Fülgeuen einzurichtende Theater soll auf den Grundstücken zwischen absburger Ring, Aachener, Händel⸗ und Richard Pagier.S derart erbaut werden, daß sich die eiien entweder am Habsburger Ringe, oder als Ecklösung zwischen diesem und der Aachener Straße entwickelt. Durch Verlegung oder Ueberbrückung der Engelbert⸗ straße, die den zwischen den Pranein Straßenzügen liegenden Block durchschneidet, kann das Grundstück am Ringe auf Kosten des hinteren Grundstücks vergrößert werden. In der unregelmäßigen Gestaltung des Platzes sowie in dem Vorhandensein der Engelbert⸗
großer Theil des Grundstücks ist für einen Restaurationsgarten frei⸗
zuhalten, mit dem das Foyer und die auch für Tagesverkehr einzu⸗ richtende Restauration in guter Verbindung stehen müssen. Das Bühnenhaus soll für große Opern und Schauspiele eingerichtet werden und eine Bühne von 27:20 m erhalten. Die Bühnenöffnung ist auf 12:11 m, das Orchester auf etwa 100 qm zu bemessen. Die Kosten des Gebäudes dürfen den Betrag von 1 850 000 ℳ nicht über⸗ schreiten; seine Hauptfront ist für Werkstein, die Nebenfronten sind für Putz und Haustein in würdigen, einfachen Formen zu entwerfen. Die Preise betragen 3500, 2500 und 1000 ℳ Preisrichter sind die Herren Ober⸗Inspektor der Königlichen Theater Brandt und Baurath von der Hude in Berlin, Professor Fr. von Thiersch in München, Stadt⸗ Baurath Heimann, Geheimer Baurath Pflaume, Geheimer Baurath Stübben und Beigeordneter Thewalt in Köln. Tag der Einlieferung der Pläne ist der 31. Oktober d. J Um den Charakter des Skizzen⸗ Wettbewerbes zu wahren und die Leistung der Frist und den Preisen anzupassen, sind an Zeichnungen nur ein Lageplan, zwei Hauptgrund⸗ risse im Maßstabe 1: 200 sowie die Grundrisse sämmtlicher Ränge mit Platzeintheilung im Maßstabe 1:100 verlangt, ferner zwei Querschnitte des Zuschauerhauses in schematischer Darstellung ohne Angabe der Konstruktion und Architektur, aus denen insbesondere die Höhenverhältnisse der Ränge, Bühne u. s. w., die Lage der Treppen, des Foyers und der Restauration ersichtlich sind (Maßstab 1:100).
Literatur.
Wörterbuch der Volkswirthschaft in zwei Bänden, herausgegeben von Professor Dr. Ludwig Elster, Geheimem Regierungs⸗Rath und vortragendem Rath im preußischen Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Erster Band: Abbau — Hypotheken⸗ und Grundbuchwesen. X und 1092 S. Verlag von Gustav Fischer in Jena. Preis des vollständigen Werks in zwei Bänden 20 ℳ — Die Kenntniß der Grundzüge der Volkswirthschaftslehre darf man jetzt zu den Erfordernissen des allgemeinen Wissens rechnen. Den aien über dieselben zu⸗ verlässig zu unterrichten, durch Mittheilung der positiven That⸗ sachen, Darlegung des statistischen Materials, Erklärung des gegenwärtigen Rechtszustandes nach Sinn und Absicht des Gesetz⸗ gebers, diese Aufgabe haben sich der Herausgeber des hier angezeigten Werks und seine zahlreichen Mitarbeiter gestellt. Schon der vor⸗ liegende erste Band läßt erkennen, in welcher Weise das Werk diesen Anforderungen gerecht wird. Wir können hier aus demselben nur einige wenige Aufsätze hervorheben, wie die über „Eigenthum“, „Grundbesitz“, „Ackerbau und Acker⸗ bausysteme“, „Domänen“, „Gutsherrschaft“, „Bauer“ (Geschichte des Bauernstandes). „Bauernbefreiung“, „Agrargeschichte“, „Agrar⸗ politik“, „Agrarkrisis“, „Bodenzersplitterung“, „Zusammenlegung der Grundstücke“, „Grundrente“, „Grundsteuer“, Hypotheken⸗ und Grundbuchwesen“, „Hypothekenschulden“, „Hypethekenversicherung“, „Hypothekenaktienbanken“, „Getreideproduktion“, „Getreidepreise“, „Getreidezölle“, „Getreidehandel“, „Brotpreise“, „Fleischverbrauch und Fleischpreise“, „Branntwein, Branntweinindustrie“, „Branntwein⸗ steuern“, „Bier und Bierbesteuerung“, „Handel“, „Ausfuhr und Ein⸗ fuhr“ (Außenhandel), „Ausfuhrprämien“, „Handelspolitik“, „Handels⸗ verträge“, „Handelsstatistik“, „Handelsbilanz“, „Handelskammern“, „Handelsgesellschaften“, „Aktiengesellschaften“, „Gesellschaften mit be⸗ schränkter Haftung“, „Hausierhandel“, „Geld“, „Edelmetalle“, „Goldwährung“, „Doppelwährung“, „Diskonto, Diekontopolitik“, „Börsenwesen“, „Börsensteuer“, „Banken“, „Emissionsgeschäft“ „Devot“, Devpotgeschäfte“, „FAbrechnungsstellen“ (GClearing⸗ verkehr), „Check“, „Giroverkehr“, „Darlehnskassenvereine. Neben diesen Artikeln dürfen diejenigen Aufsätze besondere Beachtung beanspruchen, welche die Arbeiter⸗ und die Handwerkerfrage zum Gegenstande ihrer Auseinandersetzung machen. Sie sind, wie jene, gründlich behandelt, und verbinden damit doch eine gemeinverständliche, im besten Sinne populäre Darstellungsart. Hierher gehören zunächst die Artikel über „Arbeiter“, „Arbeiterschutzgesetzgebung“, „Fabrikinspektion“, „Fabrikgesetzgebung“, „Arbeiterversicherung“, „Hilfskassen“, „Ge⸗ winnbetheiligung“, „Gewerkvereine“, „Arbeitsämter“, „Einigungs⸗ ämter“, „Arbeitseinstellungen“. „Arbeitslosigkeit und Arbeitslosen⸗ versicherung“, „Arbeitsnachweis“. In diesen Aufsätzen, denen sich Artikel über „Armenlast und Armensteuer“, „Armenwesen, Armen⸗ gesetzgebung und Armenpolizei“ sowie „Armenstatistik“ anschliegen, wird die „soziale Frage“ in den Gründen ihrer Entstehung, in ihrer Entwickelung, ihrer industriellen und landwirthschaftlichen Richtung eingehend versg g die Reformgedanken der jüngsten Zeit, wie sie sich z. B. in den Bestimmungen über Arbeiterschutz und Arbeiterversicherung äußern und in anderen, privaten zu Tage getreten sind, werden erklärt und begründet und die Erfolge der Arbeiterversicherung in Begleitung statistischer Tabellen dar⸗ gelegt. Auch die Handwerkerfrage wird nach ihren verschiedenen Seiten behandelt in den Ausführungen unter den Stichwörtern „Handwerk“, „Gewerbe“, „Gewerbegesetzgebung“ und „Befähigungs⸗ nachweis“, die mit Berücksichtigung der wichtigsten Kultur⸗ staaten die einzelnen Perioden des Gewerbewesens und der gewerblichen Gesetzgebung charakterisieren und den Gang der gewerb⸗ lichen Verfassung bis zur Neuzeit schildern. Hierher gehören auch die Aufsätze über „Gewerbevereine“, „Gesellenverbände und „vereine“, „Gewerbegerichte“, „Gewerbekammern“, „Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗ genossenschaften“, „Gewerbestatistik“, „Groß⸗ und Kleinbetriebe“, „Gewerbesteuer“, die ein gut gelungenes Gesammtbild der ganzen Lage entrollen. In den heißen geistigen Kämpfen der Gegenwart, in denen nur zu oft das Sachliche gegenüber dem Persönlichen und das Gemeinwohl gegenüber dem erklärlichen menschlichen Esoismus außer Acht gelassen wird, wirken diese objektiv klaren und maßvollen Erörterungen mit dem in ihnen webenden kühlen Hauch der Thatsachen wahrhaft erfrischend. Der stete Rückblick auf den Lauf der Geschichte ist für den Leser ebenso aufklärend wie anregend. Von den übrigen volkswirthschaft⸗ lichen und finanzwissenschaftlichen Aufsätze des Wörterbuchs verdient namentlich noch Beachtung ein Artikel über das „Bürgerliche Gesetzbuch“, der dessen Vorschriften von öffentlichem, insbesondere weitgehendem volkswirthschaftlichen Interesse und wesentliche Aender⸗ ungen des gegenwärtigen Rechtszustandes einführende Bestimmungen kurz erörtert. Ferner seien als schnelle und treffende Auskunft ertheilende Abschnitte hervorgehoben die Aufsätze über „Erbrecht“, „Ländliches Erbrecht“, „Beruf und Berufsstatistik“, „Bevölkerung“, „Geburten“, „Eheschließung“, „Frauenfrage“, „Auswanderung und Auswanderungs⸗ politik“, „Freizügigkeit“, „Eisenbahnen“, sowie die Artikel über „Finanzen“*, „Finanzwissenschaft“, „Finanzverwaltung“, „Budget und Budgetrecht“, „Einkommen“, „Einkommensteuer“, „Erbschaftssteuer“, „Gebäudesteuer“, „Aufwandsteuern“, „Gemeindefinanzen“. Das Werk, dessen erster Band hier vorliegt, und dessen zweiter (Schluß⸗) Band in wenigen Monaten folgen soll, erscheint wohl geeignet, die Ein⸗ führung der gebildeten Latenwelt in das Gebiet der Volkswirthschaft zu fördern und die Bekanntschaft mit ihren einzelnen Zweigen zu vermitteln. Die Abfassung der einzelnen Artikel zeugt von sorg⸗ fältiger logischer Gliederung und ist bei aller Knappheit doch erschöpfend, bei aller Gemeinverständlichkeit nie oberflächlich. Wenn zuch der geschichtlichen Entwickelung mit Recht ein hoher Werth beigelegt und besondere Berücksichtigung zu theil ge⸗ worden ist, so sieht man doch, daß Brauchbarkeit für die Gegenwart überall das Ziel war, das die Verfasser zu erreichen strebten. Die neuesten Resultate der Forschung, die letzten Schritte der Gesetzgebung sind beachtet und verwerthet. Stets wird auch der Blick auf die Verhältnisse der außerdeutschen Kulturstaaten gerichtet und durch den nahegelegten Vergleich nicht nur der Gesichtskreis erweitert, sondern auch das Nachdenken angeregt. Werthvoll ist die Aufzeichnung der einschlägigen Literatur am Schlusse jedes Artikels, da sie jedem die Möglichkeit eröffnet, sich über einen besonderen Gegenstand seines Interesses oder eine Spezialfrage weiter zu informieren. So wird also auf diese Weise auch zu mancher Vertiefung des Wissens der Weg geebnet.
— Das Salzabgabengesetz nebst der Uebereinkunft wegen Erhebung einer Abgabe von Salz vom 8. Mai 1867 und sämmtlichen
straße und eines alten Wallgrabens, der —— Gründungstiefen verursacht, liegt eine Hauptschwierigkeit der Lösung. Ein mözlichst
Ausführungsvorschri erläutert von Dr. E
Regierungs⸗Rath und Mitglied der General⸗Zolldirektion zu Per Fens Verlag von Julius Springer, Berlin. Preis 5 ℳ — Seit dem Erscheinen des Appelt'schen Werks „Die Gesetzgebung über di Erhebung und Kontrolierung der im deutschen Zollverein be stehenden Salzabgabe’“ im Jahre 1870 ist ein ausführliche Kommentar zu dem ältesten in Deutschland geltenden Verbrauchs steuergesetze in Preußen nicht veröffentlicht worden. Jenes Werk ist noch jetzt werthvoll, da es eine reichhaltige Uebersicht der zahlreichen in den ersten Jahren nach dem Zustandekommen des Gesetzes i Preußen erlassenen besonderen Bestimmungen enthält. Es kann jedo dem Beamten und dem Gewerbetreibenden, der sich über Bedeutun und Auslegung der gegenwärtig geltenden einschlägigen unterrichten will, nicht mehr genügen, weil in den 27 Jahren, welche seit seinem Erscheinen verflossen sind, bei unberührt geblieben Gesetzgebung die Ausführungsvorschriften sehr zahlreiche und wichtige Abänderungen erfahren haben. Insbesondere sind die wenigen im Jahre 1870 in Geltung gewesenen Bestimmungen übe die abgabenfreie Verabfolgung des für landwirthschaftliche und gewerb liche Zwecke bestimmten Salzes zwei Jahre später durch umfassende anderweite, zum theil auf ganz neuer Grundlage ruhende Vorschriften ersetzt worden. Daher werden die Interessenten eine Neubearbeitun des Gegenstandes freudig begrüßen, zumal einen so gründlichen Kom mentar, wie ihn der Verfasser des eingangs erwähnten Werkes ge liefert hat, der namentlich in seiner früheren Thätigkeit als Mitg
der Königlichen Provinzial⸗Steuer⸗Direktion zu Magdeburg Gelegenhei hatte, sich eingehend mit der Anwendung der die Salzabgabe betreffen⸗ den Vorschriften zu beschäftigen, und dem in den Akten der Behörde ei reichhaltiges Material zur Verfügung stand. Erläutert sind die Ueber⸗ einkunft wegen Erhebung einer Abgabe von Salz vom 8. Mai 186 das Salzabgabengesetz des Norddeutschen Bundes vom 12. Oktobe 1867 und sämmtliche für das Reich und Preußen erlassenen Aus führungsbestimmungen. Auch die in außerpreußischen Bundesstaate ergangenen erläuternden Vorschriften sind berücksichtigt worden. Uebera läßt der Verfasser deutlich erkennen, ob der Inhalt der erläuternde Anmerkungen auf höheren Entscheidungen beruht oder die ihm bekannt gewordene Praxis mittheilt oder dessen eigene Ansichten ö
— Aerztliche Rechts⸗ und Gesetzkunde, unter Mit⸗ wirkung von Dr. J. Schwalbe in Berlin herausgegeben von Dr. O. Rapmund, Regierungs⸗ und Geheimem Medizinal⸗Rath in Minden, und Dr. E. Dietrich, Kreisphysikus in Merseburg. Erste Lieferung. Leipzig, Verlag von Georg Thieme. Preis 3,60 ℳ — Dieses Werk giebt eine Uebersicht über die im Deutschen Reiche und seinen Einzelstaaten geltenden, für den Arzt in Betracht kom⸗ menden rechtlichen Bestimmungen, die sich nicht nur auf die Medizinalgesetzgebung, sondern auch auf die einschlägige Recht⸗ sprechung erstreckt. Die vorliegende erste Lieferung, der bald die zweite, das Werk abschließende folgen soll, behandelt in vier Abschnitten die Organisation des Gesundheitswesens und der Medizinalbehörden in Deutschland, die Ausbildung des Arztes, die Rechte und Pflichten desselben in Bezug auf seine Person, der All⸗ gemeinbeit gegenüber und in besonderen Stellungen. Die gesetzlichen Bestimmungen sind nicht einfach zusammengestellt, sondern systematisch verarbeitet, sodaß sich der Arzt sehr leicht einen Ueberblick über die ihn interessierenden Rechtsfragen verschaffen kann und jederzeit in der S ist, sich in zweifelhaften Fällen auf diesem Gebiet zurecht zu
nden. — Meyer's kleines Konversations⸗Lexikon ist in der neuen, sechsten, gänzlich umgearbeiteten und vermehrten Auflage bis zur neunten Lieferung vorgeschritten. Sie enthält innerhalb der Stichwörter „A—Bingelkraut“ schon jetzt eine reiche Fülle von Wissensstoff in knapper und doch nichts Wesentliches unbeachtet lassender Darstellung, die bei den wichtigeren Beiträgen durch vor⸗ treffliche Illustrationen erläutert wird. Der ersten Lieferung sind unter anderm beigegeben eine Karte von China und Japan und eine statistische Uebersicht von China mit Karte der Kiautschou⸗Bucht; auch die mit gleichwerthtigem Kartenmaterial ausgestatteten Ab⸗ schnitte über Amerika, Asien und Australien, wie die Artikel über Aus⸗ wanderung, Banken, Biersteuer ꝛc. bezeugen, daß diese neue Ausgabe allen Bewegungen und Strömungen der Gegenwart Rechnung trägt. Aus der Reihe der Buntdrucktafeln in den vorliegenden Heften seien ihrer prächtigen Ausführung wegen hervorgehoben: „Alpen⸗ pflanzen“, „Aquarium“, „Internationale Flaggen“, während von den ebenfalls technisch vollendeten Holzschnitten die Tafeln über die „Anatomie des Menschen“ das Interesse des Beschauers fesseln. Die neue Auflage des wohlfeilen und beliebten Nachschlage⸗ werks (Leipzig, Verlag des Bibliographischen Instituts) ist auf 80 Lieferungen zu je 30 ₰ oder auf 3 Halblederbände zu je 10 ℳ berechnet und wird mehr als 80 000 Artikel und Nachweise auf 2700 Seiten Text mit etwa 165 Illustrationstafeln (darunter 26 Farbendrucktafeln und 56 Karten und Pläne) und circa 100 Text⸗ beilagen umfassen.
— Familienhäuser für Stadt und Land von Georg Aster. Mit 110 Abbildungen von Wohngebäuden nebst dazugehörigen Grundrissen. In Originalleinenband, Preis 5 ℳ Verlag von J. J. Weber in Leipzig. — Je nervenangreifender der Lärm und das Treiben in den sich stetig vergrößernden Städten wird, desto dringender macht sich für die diesem Ansturm nicht Gewachsenen das Bedürfniß geltend, in die Vororte, aufs Land zu ziehen. Der Vorortverkehr der Eisenbahnen und die Straßenbahnen unterstützen diesen Zug der Zeit; Fahrrad und Telephon helfen gleichfalls, die Entfernungen zu über⸗ brücken. Das Ideal einer Wohnung ist und bleibt das freistehende Familienhaus als eigener Besitz; das schon früher besprochene Büchlein desselben Verfassers „Villen und kleine Familienhäuser“ hat daber vielen Beifall gefunden. Neben den darin enthaltenen Ent⸗ würfen zu kleineren Land⸗ und Familienhäusern findet man nun in dem vorliegenden Bändchen auch solche zu umfangreicheren Bauten. Die hier gebotenen 110 Pläne zu Villen im Preise von 5000 bis 100 000 ℳ Baukosten nebst Abbildungen und Grundrissen geben dem Bauherrn gute Anleitung zum Entwurf des eigenen Heims und tragen auch dem neuen, freieren Geschmack in der Bauart Rechnung.
— Anleitung zur Vorbereitung auf die den Militär⸗ anwärtern zugänglichen Subaltern⸗ und Unterbeamten⸗ stellen in den Verwaltungen der Kommunal⸗Verbände. Verwaltungsrecht und Verwaltungsorganisation. Von W. Maraun, Bürgermeister a. D. Berlin, Verlag der Liebel'schen Buchhandlung. Preis 3 ℳ — Diese „Anleitung“ ist dazu bestimmt, dem Militär⸗ anwärter die Kenntniß der Grundzüge des Verwaltungsrechts und der Verwaltungsorganisation sowie der Anforderungen des Kanzlei⸗, Registratur⸗, Sekretariats⸗, Kalkulatur⸗, Kassen⸗ und Exekutiv⸗ Dienstes zu vermitteln und ihm eine ausreichende Grundlage zu bieten, auf der er nach seinem Eintritt in den kommunalen Ver⸗ waltungsdienst die erforderliche geschäftliche Bildung sich anzueignen vermag. Der vorliegende Theil der Anleitung behandelt im nesn⸗ lichen das kommunale Verwaltungsrecht und die kommunale Ver⸗ waltungsorganisation. Weitere Theile, deren Erscheinen angekündigt wird, sollen dem Polizeirecht, dem Bureau⸗, Kassen⸗ und Außendienst in der Kommunal⸗ und Polizeiverwaltung gewidmet sein.
— Der Post⸗ und Telegraphen⸗Anwärter. Ein Hand⸗ und Hilfsbuch für Militäranwärter von R. Hüner, Ober⸗Post⸗ assistent. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Berlin, Verlag der Liebel'schen Buchhandlung. Preis geb. 3 ℳ — Das vorliegende Buch soll ein Leitfaden zur Vorbereitung der Mtlitäranwärter, nicht nur auf die Vorprüfung, sondern auch auf die Assistentenprüfung sein und enthält demgemäß alles, was der Postanwärter wissen muß, wenn er sein Ziel erreichen will. Neu hinzugekommen ist in der zweiten Auflage ein Abschnitt über den Verlauf des Probedienstjahres und die während desselben abzulegenden Prüfungen.
— Die Zeitschrift „Der Tourist“, Organ des Verbandes deutscher Touristenvereine (Geschäftsstelle: Frankfurt a. M., Zeil 63), bringt in Nr. 14 vom 15. Juli die Fortsetzung des Aufsatzes „Deutsche Ferienrouten“ und behandelt in demselben Niedersachsen als Wandergebiet des Femnevegüchen Gebirgsvereins. Das Heft enthält ferner eine reich illustrierte Schilderung der Sommerfrische ibenstock im Erzgebirge, einen Artikel über die Diät des Touristen und andere
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interessante Notizen.