1898 / 226 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Sep 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Werk sich der Umformung, behufs musikalisch⸗dramatischer Verwend⸗ Wern heneibre als recht spröde erweisen würde. Dem Librettisten, wer er auch sei, ist es denn auch nur gelungen „eine Folge von Bil⸗ dern aneinanderzureihen, welche in großen Zügen den Inhalt des Evpos wiedergeben. Aber auch die Charaktere mußten eine Umwand⸗ lung erfahren. Dieser Onsgin der Oper, der die Liebe Tatjana's zuerst kühl zurückweist und später, da er sie als Gemahlin eines Fürsten wiederfindet, in heißer Liebe zu ihr entbrennt, um nun erkennen zu müͤ sie ewig für ihn verloren sei, ist nicht der blasierte,

arkastische Onsgin Puschkin's. Er ist vielmehr ein vornehmer

Kavpalier mit stark lyrischen Empfindungen. In richtiger Erkenntniß dieser Schwächen der dramatischen Umarbeitung hat Tschaikowsky seinem Werk nicht die Bezeichnung „Oper“, sondern „Lyrische

Scenen“ gegeben, und es wäre besser gewesen, wenn auch der hiesige Theaterzettel diese Benennung beibehalten hätte. Für die Schwächen des

(von A. Bernhard auch nicht besonders geschickt übersetzten) Textes wird man indessen durch die Schönheiten der Musik vollauf ent⸗

chädigt. Schon der Anfang des Werkes mit seinen schwermüthigen

ecorden und dem nachfolgenden subtil gearbeiteten Quartettgesange nimmt den Zuhörer gefangen, und die Meisteeschaft, mit welcher

Tschaikowsky die Instrumentation bebandelt hat, fesselt auch im ganzen weiteren Verlaufe der Oper das Interesse. Von großer Wirkung sind die Chöre, in denen besonders der slawische Charakter hervortritt, und die Tänze: „Tanz der Schnitterinnen“ (1. Akt); „Ballscene“ (2. Akt); „Russischer Tanz“ (3. Akt). In den Sologesängen herrscht der lyrische, liedartige Charakter vor. Der Aufführung ist uneingeschränkte Anerkennung zu zollen, besonders wenn man die großen Schwierigkeiten bedenkt, welche die Einstudierung dieser durchaus nicht leichten Musik zu überwinden hatte In 88 Linie ge⸗ bührt der vortrefflichen Leistung der Frau Burrian⸗Jelinek in der

artie der Tatjana Lob. Die Dame, welche sich vor mehreren ahren hier als Marie in Smetana's Oper „Die verkaufte

Braut“ vortheilhaft einführte, hat seitdem große künstle⸗ rische Fortschritte gemacht und dürfte ein sehr verwend⸗ bares Mitglied des neuen Opern⸗Theaters werden. In der Rolle des Onégin stellte sich Herr Gribb, ein junger Bariton, vor, der sich seiner Aufgabe gut entledigte, und von dem noch Besseres für die Zukunft zu hoffen ist. In den übrigen Aufgaben zeichneten sich noch die Damen Geller⸗Wolter, Brackenhammer und Detschy, sowie die Herren Battisti, Dreßler und Patek aus. Auch der Chor und das Ballet, denen zum ersten Male größere und schwierige Auf⸗ gaben zugefallen waren, zeigten sich denselben vollkommen ge⸗ wachsen. Einen hohen Genuß gewährte wiederum, unter Kapellmeister Ruthardt’s zielbewußter Leitung, das Orchester. Das Publikum bereitete dem Werke eine warme, zum theil enthusiastische Aufnahme und rief zum Schluß den Ober⸗Regisseur Ehrl, der für eine stimmungsvolle Inscenierung gesorgt hatte, und den Direktor Hofpauer mit den Darstellern wiederholt vor den Vorhang.

Im Königlichen Opernhaufe gelangt morgen Richard Wagner’s Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ in nachstehender Besetzung zur Aufführung: Walther von Stolzing: Herr Grüning; Hans Sachs: Herr Bachmann; Pogner: Herr Mödlinger; Eva: Fräulein Hiedler; Magdalena: Frau Goetze; David: Herr Lieban; Kothner: Herr Knüpfer. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr. 8

Im Königlichen Schauspielhause geht morgen zum ersten Male „Jörg Trugenhoffen“, ein deutsches Schau piel in 5 Aufzügen von Rudolph Strotz, in Scene. In den Hauptrollen sind die Damen Lindner, ven Hochenburger, Stollberg, Abich, die Herren Matkowsky, Ludwig, Molenar, Kraußneck, Nesper,. Vollmer, Arndt, Link, Heine und Pohl beschäftigt. Das Stück ist von Herrn Ober⸗Regisseur Max Grube in Scene gesetzt. 1

In der morgigen Aufführung des „Postillon von Lonjumeau“ im Theater des Westens, mit Herrn Werner Alberti in der Titelpartie, singt Frau Schuster⸗Wirth die Madeleine, Herr Steffens den Bijoun und Herr Patek den Marquis de Corcy. Im dritten Akt wird Herr Werner Alberti die Einlage „Gute Nacht, du mein herziges Kind“ singen. Am Sonntag Nach⸗ mittag bringt das Schiller⸗Theater zu halben Preisen die letzte Wiederholung von Grillparzer’s Märchendrama „Der Traum ein Abends geht die Tschaikowsky'sche Oper „Eugen Onégin“ in Scene. 8. 8 EE11“ F1ö11e1“ 11.“ 8

Mannigfaltiges.

„Im Jahre 1895 wurde in Kiel auf Anregung Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen die gemeinnützige Gesellschaft „Seemannshaus für Unteroffiziere und Mannschaften der Kaiserlichen Marine“ begründet. Die Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gestellt, Seemannshäuser für Unteroffiziere und Mannschaften der Kaiserlichen Marine zu errichten und zu unterhalten. Diese Seemannshäuser sollen mit gut eingerichteten

Erfrischungs⸗, Billard⸗, Lese⸗ und Schreibzimmern und Bibliothek ver⸗ sehen 52 den Mannschaften außerhalb des Schiffs und der Kaserne ein Heim zur Erholung bieten. Die Besucher finden darin gesunde körperliche und geistige Nahrung und werden den Einflüssen des Straßenlebens, schlechter Lokale und Gesellschaft entzogen. Das erfte Seemannshaus wurde am 1. November 1895 in Kiel von dem Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen eröffnet, Höchst⸗ welche auch das Protektorat über die Gesellschaft übernommen haben. Die Hoffnungen und Erwartungen, welche an dieses Seemannshaus geknüpft wurden, haben sich, wie eine soeben erschienene, sehr gefällig ausgestattete und mit den Bildnissen der hohen Protektoren sowie vielen Abbildungen vom Innern und Aeußern des Hauses geschmückte Schrift über die Thätigkeit des Seemannshauses in den Jase 1895 bis 1897 darlegt, in erfreulicher Weise verwirklicht. Der von dem Vorsitzenden des Aufsichtsraths, Hofmarschall, Kontre⸗Admiral Freiherrn von Secken⸗ dorff erstattete Bericht kennzeichnet zugleich die weiteren Ziele der Gesell⸗ schaft und sucht für diese Aufgaben neue Freunde und Mitarbeiter zu ewinnen. Zunächst strebt man danach, in Wilhelmshaven ein eemannshaus zu begründen, aber auch in Kiautschou macht sich das Bedürfniß nach einer Zweigniederlassung dringend geltend. Die Gesellschaft hat daher beschlossen, zu diesem Zweck Mittel zu sammeln, und die hohen Protektoren haben diesen Beschluß genehmigt. Ein öffentlicher Aufruf ist nicht beabsichtigt, dagegen wendet sich die Gesellschaft mit der Bitte, einen Beitrag zu leisten oder Mitglied zu werden, an alle Personen, die sich für die Bestrebungen der Gesellschaft interessieren. Jeder, der bereit ist, die Gesellschaft zu unterstützen und dem der oben erwähnte Thätigkeitsbericht nicht zugegangen ist, wird gebeten, einen solchen von dem Aufsichtsrath der Gesellschaft (Adresse: Hofmarschallamt Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen in Kiel) einzufordern, worauf der Bericht von dort unent⸗ geltlich und portofrei verabfolgt wird.

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Die Stadtv ordneten nahmen in ihrer gestrigen Sitzung die Vorlage, betreffend den Erweiterungsbau des Maschinen⸗ und Kesselhauses der Pumpstation des III. Radialsystems auf dem Grund⸗ stück Schönebergerstraße 21, welcher im Voranschlag auf 158 000 berechnet war, infolge Steigung der Materialien⸗ und Arbeits⸗ preise, wie einer geodiegenen Ausführung der Fagade aber jetzt 171 000 erfordert, ohne Debatte an. Ebenso wurde auf Antrag des Magistrars die Annahme eines Vermächtnisses des verstorbenen früheren Subdirektors der Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechsel⸗Bank Alexander Großmann im Betrage von 136 000 zur Gründung eines Kinderasyls beschlossen. Die Vorlage, betreffend die Annahme der Professor Dr. Leo⸗Stiftung zur Ausbreitung und Aus⸗ gestaltung von Volksbibliotheken, wurde nach kurzer Debatte einem Ausschuß zur Vorberathung überwiesen, damit eingehender die Möglichkeit einer Veräußerung des Dr. Leo'schen Grundstücks in der Matthäikirch⸗ straße, das nach dem Willen des Erblassers nicht unter 2 Millionen Mark verkauft werden soll, erörtert werden könne. Der Antrag der Stadtverordneten Friederici u. Gen., den Magistrat um Auskunft zu ersuchen, weshalb mit der Ausführung der im Etat bewilligten Bauten namentlich der dringend norhwendigen Schulbauten noch nicht begonnen sei, sührte zu einer längeren Debatte. Stadt⸗Baurath Hoffmann erwiderte dem Antragsteller, daß die Fassung des Antrages wohl nicht ganz zutreffend sei, denn thatsächlich sei mit einer großen Anzahl der im vorigen Jahre bewilligten Bauten, darunter auch drei Schulbauten, begonnen worden. Nach weiteren Ausführungen der Stadtv. Dinse, Wallach, Singer und Friederici erklärte der Vorsteher Dr. Langerhans den Antrag als durch die Debatte erledigt. Es folgte der Antrag der Stadtv. Borgmann und Genossen, den Magistrat um Auskunft zu ersuchen, warum der Beschluß der Ver⸗ sammlung vom 16. Dezember v. J, betreffend die Krankenversicherung der städtischen Arbeiter, nech nicht zur Ausführung gekommen ist. Den Antrag begründete der Stadtv. Dupont. Bürgermeister Kirschner beantwortete die Anfrage dahin, daß der Magistrat eine besondere Kom⸗ mission eingesetzt habe, vm die Angelegenheit zu r⸗ geln. Bei der Ver⸗ schiedenartigkeit der Berufe und Löhne der städtischen Arbeiter sei dies aber schwierig und ein umfangreiches statistisches Material erforderlich. Er sei selbst Vorsitzender dieser Kommission und könne versichern, daß die Angelegenheit ihre schleunigste Förderung finden werde, sodaß der Versammlung schon in einigen Monaten eine Vorlage werde zugehen können. Nach dieser Auskunft des Bürg meisters wurde die Anfrage für erledigt erachtet. Der dann folgende Antrag der Stadtv. Rast und Gen., den Magistrat zu ersuchen, geeignete Maßnahmen zu treffen, um den bei starken Regengüssen auftretenden Mißständen durch Ueberschwem⸗ mungen der Straßen und Keller Abhilfe zu schaffen, wurde ohne Debatte angenvommen. Mit der Bewilligung eines Beitrags von 50 000 zu dem Ausbau der Landwege Zehlendorf Klein⸗Machnow öbö und Gütergotz— Schenkendorf sowie ein⸗ tretendenfalls der trecke Gütergotz— Philippsthal ertlarte sich die Versammlung einverstanden. Der Antrag des Stadtv. Rosenow u. Gen., betreffend die beschlossene Errichtung einer Umwehrungsmauer

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und eines Eingangsthores am Friedhof der Märzgefallen

Friedrichshain, e. wegen Abwesenheit des Antragstellers bn 5

Sitzung vertagt. Auf die öffentliche folgte eine geheime itzung.

Die „Urania“ versendet das Programm der populär⸗wissen, schaftlichen Vorträge, welche im ersten Quartal des Winters in dem Institut Taubenstraße 48/49 gehalten werden sollen. Von den zu⸗ sammenhängenden Kursen seien diejenigen über „Elektrotechnik⸗ (Dr Spies), „Astronomie“ (G. Witt), „Biologie“ (Professor Müller) „Technologie des täglichen Lebens“ (Dr. Naß) hervorgehoben. 8

Memel, 23. September (W. T. B.) Dem „Memeler Dampf⸗ boot“ zufolge sind während der Sturmfluth in der Nacht vom Montag zum Dienstag an der russischen Küste zwischen Polangen und Libau gegen 120 Fischer ertrunken.

Pforzheim, 23. September. (W. T. B.) Im benachbarten Brötzingen sind gestern Nachmittag 12 Wohngebäude und 8 Scheunen niedergebrannt. Beim Löschen wurd Feuerwehrleute verletzt.

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Leipzig, 22. September. (W. T. B.) An dem hiesigen Seminar des Deutschen Vereins für Knaben⸗Handarbeit wurde heute der erste Informationskursus für höhere Schulbeamte und Schulleiter durch den Vorsitzenden von Schenckendorff eröffnet und die Leitung desselben dem Direktor des Seminars Dr. Götze übertragen. Der Kursus, der zehn Tage währt, ist von einer Reihe deutscher Unterrichts.Ministerien, Landesdirekt ionen und Regierungen, sowie von Städten aus fast allen Theilen Deu tschlands beschickt und gut besucht. Es folgten die ersten Vorträge von Schenckendorff's über „Die soziale Frage und die Erziehung zur Arbeit in Jugend und Volk“ und Dr. Götze's über die wichtigsten methodischen Fragen.

Budapest, 22. September. (W. T. B.) In der Ortschaft Szikszo (Komitat Abauj⸗Torna) sind 40 Häuser nebst vielem Zu⸗ behör niedergebrannt.

St. Petersburg, 23. September. (W. T. B.) Die russische Gesellschaft vom Rothen Kreuz übersandte der spanischen Gesellschaft vom Rothen Kreuz 40 000 Fr. zur Unterstützung der Opfer des spanisch⸗amerikanischen Krieges. Eine gleiche Hilfeleistung wurde von der russischen Gesellschaft den Vereinigten Staaten an⸗ geboten, von diesen jedoch mit dem Ausdruck ihres Dankes abgelehnt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Stettin, 23. September. (W. T. B.) Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin trafen mittels Sonderzuges heute, Mittags 12 Uhr, zur Feier der Eröffnung des neuen Hafens hier ein. Zur Begrüßung Ihrer Majestäten waren auf dem Bahnhof erschienen der Ober⸗ Präsident, Staats⸗Minister von Puttkamer, der kommandierende General des II. Armce⸗Korps, General⸗Lieutenant von Langen⸗ beck und der Ober⸗Bürgermeister, Geheime Regierungs⸗Rath Haken. Ihre Majestäten fuhren vom Bahnhof zu Wagen nach der unterhalb der Eisenbahnbrücke errichteten Landungsbrücke und begaben Sich an Bord des bereitliegenden Torpedo⸗Divisions⸗ bootes „D. 1“ die Oder abwärts und durch den Oder⸗Dunzig⸗ kanal nach dem neuen Hafen. An der Feier nahmen ferner theil die Staats⸗Minister Thielen, D. Dr. Bosse, Frei⸗ herr von der Recke und Brefeld. Ferner sind an auswärtigen Gästen erschienen der Bürgermeister Kirschner⸗Berlin, Ver⸗ treter der Provinz Pommern und der Stadtverwaltung von Berlin, sowie die Bürgermeister von Charlottenburg, Stral⸗ sund, Greifswald, Stargard, Stolp, Köslin, Kolberg, Swine⸗ münde, Demmin und Anklam. Die Stadt und die Schiffe im Hafen sind festlich geschmückkt. 8 11“

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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No. 226.

Erste

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Berlin, Freitag, den 23. September

des Klees und der Wiesen um die Mitte des Monats September 1898

Beilage

eiger und Königlich Preußischen Staats

und die Winterroggen⸗Ernte des Jahres 1898

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Um die Mitte des Monats September

berechtigten zu der Erwartung einer Nr. 1

ehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren

(durchschnittlichen), Nr. 4 geringen, Nr. 5 sehr geringen Ernte

Klee Kartoffeln. (auch Luzerne).

Ernte⸗Ertrag nach vorläufiger Schätzung. 100 kg vom ha.

Wiesen. Winter⸗Roggen.

Um die Mitte des Monats September Ernte⸗Ertrag berechtigten zu der Erwartung einer Nr. 1 8 1 sehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren (durchschnittlichen), Nr. 4 geringen, Nr. 5

sehr geringen Ernte 100 kg vom ha.

Klee Kartoffeln. (auch Luzerne).

Wiesen. Winter⸗Roggen.

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Wetterbericht vom 23. September,

8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

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Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp Temperatur

red. in Millim

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17 SW 1 wolkenlos Aberdeen. 771 NW L wolkig Christiansund 764 N. 4 Regen Kopenhagen. 759 N. 2 halb bed. Stockholm . 755 NW 6 bedeckt Haparanda . 753 still bedeckt

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Cork, Queens⸗ towcwwu 766 OSO Dunst Cherbourg. 766 O wolkig Helder 767 N. wolkig oöö“ 763 N wolkig Hamburg 763 NW wolkenlos winemünde 758 NW wolkig Neufahrwasser) 751 NW wolkig Memel .. 746 N wolkig WNW Föbedeckt Karlsruhe.. 766 NO halb bed. München 766 NW wolkig Chemnitz 764 SW bedeckt Berlin . 761 WNW A heiter Wien.. 762 NNW wolkig Breslau .. 760 WNW A;bedeckt

Triest. —.762 still wolkig

b Uebersicht der Witterung.

„Durch Wechselwirkung des Marimums über West⸗ Europa, das sich mit 765 mm übersteigendem Luft⸗ druck über die Britischen Inseln bis Süddeutschland erstreckt, und der heute Ost.Europa bedeckenden und Minima über den russischen Ostseeprovinzen auf⸗ weisenden Depression wehen über Zentral⸗Eurova mäßige bis starke 1- Winde. In Deutschland ist das Wetter daher wieder kühler, im Norden wolkig, im Süden bei schwacher Luftbewegung heiter; an der Küste fiel vielfach Regen, in Königs⸗ berg 21 mm. Kühles, heiteres, trockenes Wetter auch für Norddeutschland zu erwarten.

3 Deutsche Seewarte.

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Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. 182. Vorstellung. Die Meistersinger von Nürnberg. Große Oper in 3 Akten von Richard Wagner. (Walther von Stolzing: Herr Grüning, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus 201. Vorstellung. Zum ersten Male: Jörg Trugenhoffen. Ein deuntsches Schauspiel in 5 Aufzügen von Rudolvph Stratz. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag: Opernhaus. 183. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer Novelle des Prosper Mörimée. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 202. Vorstellung. Jörg Trugenhoffen. Ein deutsches Schauspiel in 5 Aufzügen von Rudolph Stratz. Anfang 7 ½ Uhr.

Der Veckauf der Abonnements⸗Billets für den Monat Oktober ecr. findet am Mittwoch, den 28. d. M., von 10—1 Uhr, in der Koͤniglichen Theater⸗ Hauptkasse statt. Es werden Billets zu je 30 Opern⸗ und Schauspiel⸗Vorstellungen ausgegeben.

Deutsches Theater. Sonnabend: Cyrauo von Bergerac. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Biber⸗ pelz. Abends 7 ½ Uhr: Cyvrano von Bergerac. Montag: Cyrano von Bergerac.

Verliner Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Zaza. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag, Nachmittaas 2 ½ Uhr: Faust, I. Theil. Abends 7 ½ Uhr: Zaza.

Montag: Zaza.

Schiller⸗Theater. (Wallner⸗Theater.) Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Die Haubenlerche. Schau⸗ spiel von Ernst von Wildenbruch.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Am Tage des Gerichts. Abends 8 Uhr: Madame Bonivard. Montag, Abends 8 Uhr: Hamlet.

Theater des Westens. (Opernhaus.) Sonn⸗ abend: Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 3 Akten von Ad. Adam. Im 3. Akt: Einlage: „Gute Nacht, du mein herziges Kind“, ge⸗ sungen von Herrn Werner Alberti.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: 3. Gastspiel des Schiller⸗Theaters. Der Traum ein Leben. Abends 7 ½ Uhr: Eugen Onégin.

Montag: Der Postillon von Lonjumeau.

Dienstag: Eugen Ouégin.

Lessing⸗Theater. Direktion: Otto Hofer. Sonnabend: Großmamͤa.

Sonntag Großmama. Montag: Im weißen Röß’l.

Neues Theater. Direktion: Nuscha Butze.

Sonnabend: Hofgunst. Belle-Alliance-Theater. Belle⸗Alliance⸗

straße 7/8. Sonnabend: Ueber Land und Meer. Sonntag: Er muß aufs Land. Nach⸗

mittags 3 Uhr: Ein toller Einfall. 8

Montag: Er muß aufs Land. 8 Dienstag: Zum ersten Male: Napoleon.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonnabend: Eifersucht. Lustspiel in 3 Akten von Alexandre Bisson. Deutsch von Max Schoenau. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten⸗ burg. Vorher: Frühlingswende. Ein Akt von Alfred Halm. Regie: Gustav Rickelt. Anfang 7 ½ Uhr.

Sonntag und Montag: Eifersucht. Vorher: Frühlingswende.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu balben Preisen: Jugend. Drama in 3 Akten von Max Halbe.

Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73.

Sonnabend: Unser lustiges Berlin. Große Ge⸗ sangsposse in 5 Bildern von E. Sondermann und

Ch. Bischoff. Kuplets von Alfred Bender. Musik von Curt Goldmann. Anfang 7 ½ Uhr 8

und Beuthstraße 20.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Sonntag, den 25. September, Nachmittags 3 Uhr: Volksvorstellung unter Regie von J. Türk. Der Sohn der Wildniß.

Konzerte.

Industrie-Gebünde. Kommandantenstraße 77 2 Karl Meyder⸗Konzert. Entrée 50 ₰. Anfang 7 ½ Uhr, Sonntags 6 ½ ÜUhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Rittergutsbesitzer und Sec.⸗ Lieut. d. R. Georg von Behr⸗Negendanck mit Frl. Else von Rocheid (Torgelow Marin i. Meckl.). Hr. Regierungs⸗Assessor Magnus Frhr. von Welck mit Frl. Sophie von Ehrenstein (Dresden). Hr. Prem.⸗Lieut. Walther Frhr. Treusch von Buttlar⸗Brandenfels mit Frl. Margarethe Damms (Cassel). Hr. Marine⸗Stabsarzt Dr. Schneider mit Frl. Margarethe Esmann (Berlin). Hr. Prem.⸗Lieut. Alfred Kuhr mit Frl. Martha Dittrich (Schreiberhau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Landrath Arthur von Falkenhayn (Berlin). Hrn. Professor Dr. Richarz (Greifswald). Eine Tochter: Hrn. Prem.⸗Lieut. Schwerk (Jauer).

Gestorben: Hr. Polizei⸗Präsident Dr. von Zander (Stettin). Hr. Regierungs⸗ und Forstrath Friedrich Christian Feddersen (Marienwerder). Fr. Oberst Laura von Kettler, geb. Seton (Scheveningen).

1b Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Seechs Beilagen (etnschließlich Börsen⸗Beilage).

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Dagegen im August Juli.

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Deutsches Reich. September 1898

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In allen Theilen Deutschlands herrschte während der Berichts⸗ periode Mitte August bis Mitte September andauernd trockenes Wetter mit hohen Tagestemperaturen. 1 günstig zur Ernte wie dieses Jahr, sodaß fast alle Feldfrüchte gut eingebracht werden konnten. Die Getreideernte ist überall beendet, nur spät bestellter Hafer in höheren Lagen stand Mitte dieses Monats hier und da noch auf dem Felde. Die anhaltend sonnigen und warmen Tage haben die Grummeternte sehr begünstigt, in vielen Bezirken sind aber Klee und Wiesen infolge der Trockenheit im Wachsthum zurück⸗ ürre fest gewordene Boden macht die Feibstbeellung der Aecker schwierig und vieler Orten fast unmöglich.

eldungen von Schäden durch Hagel, Mäuse, Schnecken liegen nur

geblieben. Der durch die

vereinzelt vor.

8 Kartoffeln.

Die Aussichten auf eine gute Kartoffelernte haben sich gegen den Vormonat etwas verschlechtert. Die Frühkartoffeln, bei deren Pflanzen im allgemeinen große Nässe herrschte und auf deren Gedeihen der geringerem Einfluß war, sind ver⸗ Hnnnimähig nur klein geblieben, auch kommen bei ihnen beträͤchtlichere

Im allgemeinen hat die Dürre der säelns der Kartoffeln Einhalt gethan. Das Kraut ist häufig zu rüh abgestorben. In Fluren, denen die hin und wieder eingetretenen

spätere Witterungswechsel von

Verluste durch Fäule vor.

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Die Witterung war selten so

später Kartoffelsorten auf den für Kartoffelbau geeigneten Böden sehr gebessert. Die im Gange befindliche Kartoffelernte verspricht im Königreich Sachsen, Sachsen⸗Altenburg, Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, Schwarzburg⸗Rudolstadt und Bayern in Bezug auf Menge und Güte einen guten Ertrag. In Niederbayern und Oberfranken wird die Ernte vorwiegend als vorzüglich bezeichnet. Andererseits haben Ost⸗ preußen, Lippe. Braunschweig, der Schwarzwald⸗ und der Jagstkreis und der badische Bezirk Freiburg nicht einmal auf eine Mittelernte Aussicht. Für das Reich ist aber bei derselben Septembernote wie im Vorjahr 2,7 noch eine etwas über den Mittelertrag hinaus⸗ gehende Ernte zu erwarten. Klee.

Die Ernte ist im allgemeinen als beendet anzusehen; der Klee hat durchschnittlich einen ergiebigen Schnitt gegeben und ist gut ein⸗ gebracht worden. Der zweite Schnitt Klee, und der dritte Schnitt Luzerne sind zwar hinsichtlich der Menge hinter dem ersten Schnitt zurückgeblieben, jedoch übertrifft der letzte Schnitt die früheren be⸗ deutend an Nährwerth. Königreich Sachsen und Bayern namentlich bezeichnen die Beschaffenheit des Kleeheus als vorzüglich. Der junge Klee hat theilweise durch die Trockenheit gelitten; wo die Deckfrucht gelagert war, zeigen sich häufig Lücken. In der Saatenstandsnote

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Gewitter den erwünschten Regen brachten, haben sich die Aussichten

kommen hauptsächlich die Aussichten des jungen Klees zum Ausdruck sie weist (mit 2,5) gegen den Vormonat (2,3) einen Rückgang auf. Vereinzelt wird über Mäusefraß Klage geführt.

Wiesen.

Der zweite Wiesenschnitt entsprach nicht ganz den gehegten Er⸗ wartungen. Der Mengenertrag war auf den unbewässerten Wiesen im allgemeinen nur mittelmäßig, da die anhaltende Trockenheit und Hitze die Entwickelung sehr zurückgehalten hatte; namentlich auf hoch⸗ gelegenen Wiesen war die Menge eine geringere. Die Grummeternte war um die Mitte des Monats zum größten Theil beendet und bei dem schönen Wetter sehr gut eingebracht worden. Sachsen, Bayern und Württemberg heben die vorzügliche Beschaffenheit hervor. Der Nachwuchs ist bis jetzt dünn und hat sich wenig üppig entwickelt. Die Septembernote für das Reich (2,8) ist erheblich ungünstiger als die des Vorjahres (2,5).

Der Ertrag an Winterroggen stellt sich nach den auf Grund der ersten Drüsche vorgenommenen Schätzungen mit 15,3 dz auf den Hektar um 10,8 % höher als ihn die gleichartigen Schätzungen des Vorjahres bezifferten und übertrifft um 8,5 % den aus den Sep⸗ temberschätzungen für die letzten fünf Jahre berechneten Mittelwerth.

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Beellin, den 23. September 1898.

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