8 der Rechtsanwalt, Justiz⸗Rath Dr. Bitzer in Hamm zum Notar für den Bezirk des Ober⸗Landesgerichts Hamm, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Hamm, ernannt worden.
9
Bei dem Ministerium für Handel und Gewerbe sind der Geheime Registrator, Kanzlei⸗Rath von Dobrogoiski zum Geheimen Kanzlei⸗Direktor, 8 der Geheime Kanzlei⸗Inspektor Breier zum Geheimen Registrator, der Geheime Kanzlei⸗Sekretär Fischer zum Geheimen Kanzlei⸗Inspektor und der Kanzlei⸗Diätar Wandrey zum Geheimen Kanzlei⸗ Sekretär ernannt worden. 8 6
Bekanntmachung.
Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 wird hiermit bekannt gemacht, daß das kommunal⸗ steuerpflichtige Reineinkommen der Stargard⸗ Küstriner Eisenbahn aus dem Betriebsjahre 1897/98 auf
315 000 ℳ festgestellt worden ist. 1 Posen, den 18. Oktober 1898. 1 Der Königliche Eisenbahn⸗Kommissar.
Roepell, 8 Eisenbahn⸗Direktions⸗Präsident.
Berlin, 21. Oktober.
Ueber den Besuch Ihrer Kaiserlichen und König⸗ lichen Majestäten in Konstantinopel und die am Hofe Seiner Majestät des Sultans zu Ehren Allerhöchst⸗ derselben veranstalteten Festlichkeiten und Ausflüge meldet
W. T. B.“ weiter: Bei dem vorgestrigen Ritt um die Mauern der Stadt wourde Seine Majestät der Kaiser von der Bevölkerung überall lebhaft begrüßt. Bei dem Empfange der Botschafter wurden sämmtliche Vertreter der Großmächte und der päpstliche Delegat einzeln von Seiner Majestät empfangen. n der Zwischenzeit empfing Ihre Majestät die Kaiserin die Gemahlinnen der Botschafter und hielt sodann Cercle für die Botschafter ab, zu dem auch der Kaiser erschien. Nach der Frühstückstafel begaben Sich Ihre Kaiser lichen Majestäten um 4 ½ Uhr mit dem Gefolge sowie dem deutschen Botschafter Freiherrn von Marschall und dem Botschafts⸗ personal nebst Damen auf dem Stationsschiff „Loreley“ nach Therapia. Dort ging der Botschafter Freiherr von Marschall an Land, um Ihre Majestäten auf der Land ungs⸗ brücke des Sommerpalais der Botschaft zu empfangen. Seine Majestät der Kaiser, Allerhöchstwelcher Husarenuniform trug, und Ihre Majestät die Kaiserin schifften Sich auf der Pinasse der Nacht „Hoh enzollern“, welche die „Loreley“ begleitet hatte, aus und sprachen wiederholt Ihre 14 über die schöne Dekorierung der Botschaft aus. Es wurden daselbst Thee und Erfrischungen eingenommen, wobei Seine Majestät der Kaiser Sich längere Zeit mit dem Professor Wiegand, Nachfolger als Leiter der Ausgrabungen von Milet, unterhielt. Der Ausflug auf der „Loreley“ wurde hierauf noch bis zum Schwarzen Meere ausgedehnt und um 6 ½ Uhr auf der Schraubenyacht „Teschrifie“ die Rückfahrt nach der Bucht von Beikoz angetreten, wo die Allerhöchsten Herrschaften auf der Nacht „Sultanie“ das Diner einnahmen. Sodann begann die Fahrt zur Besichtigung der Festbeleuchtung längs der Ufer des Bosporus. Alle Kaiser⸗ lichen Häuser sowie sämmtliche Staatsgebäude und Privathäuser waren aufs prächtigste erleuchtet, und nicht minder glänzenden Lichterschmuck wiesen die türkischen Kriegsschiffe auf. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin gaben wiederholt Ihrem Entzücken über das herrliche Schauspiel Ausdruck. Ueberaus prächtig war auch die Beleuchtung der vor Dolma Bagdsche liegenden drei deutschen Kriegsschiffe, die allgemeine Bewunderung erregten. Als die „Loreley“ um 11 ¼ Nachts zurückkehrte, wurden von drei türkischen Kriegsschiffen Feuerwerke ab⸗ ebrannt. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin andeten in Dolma Bagdsche und fuhren um 11 ½ Uhr zu Wagen nach Nildiz zurück. Gestern Morgen begaben Sich Ihre Majestäten der Füise⸗ nd die Kaiserin an Bord des deutschen Stationsschiffs „Loreley“ nach Haidar Pascha, dem Anfangspunkt der Anatolischen Eisenbahn, von wo aus ein Ausflug nach Hereke unternommen werden sollte. Die Ankunft an der in türkischen und deutschen Farben reich ge⸗ schmückten Landungsstelle erfolgte um 10 Uhr Vormittags. Zum Empfange waren die Präftdenten des Verwaltungsraths der Anatolischen Bahn, Bankdirektor Dr. Siemens und Ge⸗ heimer Rath Lindau, der Direktions⸗Präsident Zander, sowie Mitglieder des Verwaltungsraths erschienen, welche durch den Botschafter Freiherrn von Marschall Ihren Majestäten vor⸗ Pren. wurden. Auf der kurzen Strecke bis hur Bahnstation ildete Militär Spalier, und eine zahllose Menge von Ein⸗
hre Majestäten zu begrüßen. Während Algerhochftdiegiben
usik Eisenbahnschule Die Wagen des Zuges
e Zi sowie viele Deutsche hatten sich eingefunden, um
spielte die
ich an den Eisenbahnzug begaben, 8 ie
die deutsche Nationalhymne, und stimmte patriotische Lieder an. waren in alttürkischem Stile prächtig ausgestattet und von der Firma Siemens u. Halske mit .eeae sehge Beleuchtung versehen worden; von der Landungsstelle bis zu den Wagen waren kostbare Teppiche ausgebreitet. Sofort nachdem Ihre Majestäten den Zug bestiegen hatten, sebte sich derselbe unter erneuten Ovatlonen der Volksmenge i Bewegung, für welche Seine Majestät der Kaiser huldvoll dankte. Ihre Majestäten, Allerhöchstwelche Sich während der Fahrt meist im letzten Aussichtswagen aufhielten, ließen Sich im Vorbeifahren bei Guebzeh das Grab Hannibal's zeigen. Seine Majestät der Kaiser erkundigte Sich nach dem Einfluß, den die Anatolische Bahn, besonders auf die Landwirth⸗
schaft, ausüäbe. Auf der festlich geschmückten Station
Pendik wurde kurzer Aufenthalt genommen. Der Empfang, welchen Ihre Majeftten Mittags bei Ihrer Ankunft in Hereke fanden, war glänzend. Man hatte eine Triumphpforte er⸗ richtet, und eine Abtheilung Marinetruppen bildete Spalier und erwies die Ehrenbezeugungen. Der Minister der Zivil⸗ liste, Johannes Effendi, und der Direktor der Fabrik empfingen die Herrschaften und übernahmen die Führung Allerhöchst⸗ derselben. Ihre Majestäten ließen Sich mit großem Interesse über die Maschinen, die Einrichtung, die Herstellungsart der Teppiche und die Arbeit der in der Fabrik beschäftigten achthundert Kinder berichten. Ihre Majestät die Kaiserin unterhielt Sich mit vielen Kindern. So⸗ dann erfolgte die Besichtigung der Ausstellung von Teppichen, insbesondere des Riesenteppichs, den Seine Majestät der Sultan zum Geschenk für Seine Majestät den Kaiser bestimmt hatte. Bei dieser Gelegenheit machten Ihre Kaiserlichen Majestäten für die jungen Mädchen, die an diesem Teppich gearbeitet haben, eine Stiftung, aus welcher dieselben bei ihrer Verheirathung eine Aussteuer erhalten sollen. An dem in dem neu erbauten großen Kiosk am Meere veranstalteten Frühstück nahmen 70 Per⸗ sonen theil. Der Kaiser und die Kaiserin statteten dem Suitan für den Ihnen bereiteten Empfang Ihren herzlichen Dank in einem Telegramm ab, das der Sultan sofort freudigst beantwortete. Die Rückfahrt gestaltete sich zu einer großen Kundgebung, indem die am Ufer versammelten Arbeiter und Arbeiterinnen sowie zahlreiche türkische Frauen Ihren Majestäten ein stürmisches „Tschok Jascha“ zuriefen und dabei in die Hände klatschten. Diese Kundgebung dauerte ununterbrochen etwa 20 Minuten lang, bis die „Loreley“ sich in Bewegung setzte. Das Kaiser⸗ liche Paar dankte huldvoll. Um 7 Uhr Abends trafen Ihre Majestäten wieder in Konstantinopel ein und nahmen um 8 Uhr im Merassim⸗Kiosk das Diner ein.
Heute gedachten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin F 9 und 11 Uhr Vormittags die Sofien⸗Moschee und das Museum sowie hierauf die von dem Botschafts⸗Dragoman von Eckardt für Ihre Majestät die Kaiserin in der Botschaft arrangierte Ausstellung türkischer Erzeugnisse in Augenschein zu nehmen. Um 1 Uhr sollte die Truppenrevue, am Nachmittag der Besuch des deutschen Spitals und Abends ein Galadiner im Yildiz⸗Kiosk stattfinden, an welchem auch das diplomatische Korps theilnimmt.
I1“
Das „Berliner Tageblatt“ hatte in den Nummern vom 14. und vom 17. Oktober d. J. unter den Ueberschriften „Eine Indiskretion, die den Eisenbahn⸗Minister angeht“ und „Der Rückgang der Dortmund⸗Gronauer Bahn⸗Aktien“ mit Bezug auf die geplante Herstellung einer Eisenbahn von Courl nach Mengede behauptet, das Eisenbahn⸗Ministerium habe es geschehen lassen, daß die Nachrichten über das Bestehen dieses Projektes dementiert würden, und es sei der den Bau dieser Bahn genehmigende Aller⸗ höchste Erlaß vom 8. August d. J. zu spät veröffentlicht worden. Die Zeitung folgerte im Hinblick auf den inzwischen eingetretenen Kursrückgang der Aktien der Dortmund⸗Gronauer Eisenbahn daraus, daß unzweifelhaft die Kenntniß von dem bevorstehenden Bahnbau vor der Veröffentlichung des Erlasses von eingeweihter Seite zu günstigen Verkäufen von Aktien der Dortmund⸗Gronauer Eisenbahn, mit welcher die neue Bahn in Wettbewerb treten werde, ausgenutzt worden sei.
Einen ähnlichen Artikel hatte „Die Welt am Montag“ gebracht.
Beide Zeitungen sind auf Grund des § 11 des Ge⸗ setzes über die Presse vom 7. Mai 1874 von dem Minister der öffentlichen Arbeiten zur Aufnahme folgender Berichtigung veranlaßt worden:
1) Es ist dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten nicht bekannt gewesen, daß die Nachrichten über die geplante Her⸗ stellung der Eisenbahn von Courl nach Mengede von einem Blatte dementiert worden sind.
2) Die Thatsache, daß die Herstellung der Eisenbahn von Courl nach Mengede in die Wege geleitet und die Anfertigung von Vorarbeiten für diese angeordnet worden ist, war durch den Bezirksausschuß zu Arnsberg in meinem Auftrage bereits am 18. Juni d. J. öffentlich bekannt gemacht worden. In⸗ zwischen ist unter unausgesetzter Förderung der Vorarbeiten die zum Beginn der Bauausführung erforderliche Allerhöchste Genehmigung erwirkt und gleichfalls öffentlich bekannt gemacht worden, sobald die für eine solche Bekanntmachung maßgebenden sachlichen Voraussetzungen erfüllt waren.
Es wird hierzu erläuternd bemerkt, daß die Annahme auf Irrthum beruht, als müßten Allerhöchste Erlasse ohne weiteres und namentlich vor Erfüllung der hierfür maß⸗ gebenden sachlichen Voraussetzungen veröffentlicht werden. Beispielsweise erfolgt die Bekanntmachung Allerhöchst ertheilter Konzessionsurkunden für neue Eisenbahnen häufig erst einige Monate nach ihrer Vollziehung. Auch im vorliegenden Fall war die Bekanntgabe des Allerhöchsten Erlasses erst angängig, nachdem durch einen Bericht der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Essen, welcher von dem genannten Minister nach Eingang des Allerhöchsten Erlasses erfordert worden, festgestellt war, daß Bedenken hiergegen nicht mehr bestanden. Im übrigen war die Thatsache selbst, daß die Herstellung der Bahn in die Wege
eleitet sei, bekannt. Schon am 9. Juni d. J. war der König⸗ ichen Eisenbahn⸗Direktion zu Essen der Auftrag ertheilt worden, ausführliche Vorarbeiten „für eine Verbindungs⸗ bahn von Block Nette bei Station Mengede nach Station Courl zur Umgehung des Bahnhofs Dortmund“ anzufertigen, sowie mit den in Betracht kommenden industriellen Werken wegen etwaiger Herstellung von Anschlüssen in Verbindung zu treten, damit hierauf schon bei der Linienführung Rücksicht genommen werden könne. Außerdem hatte der Bezirksausschuß zu Arnsberg bereits durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Arnsberg vom 18. Juni d. J. öffentlich bekannt gemacht, daß der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion zu Essen zur Vornahme von Vorarbeiten „behufs Herstellung einer Verbindungsbahn von Block Nette bei Station Mengede nach Station Courl zur Umgehung des Bahnhofs Dortmund“ gestattet werde, die Vorarbeiten für diese Bauausführung in den in Betracht kommenden Gemeinden des Kreises Dortmund (Land) auf fremdem Grund und Boden nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen vorzunehmen.
Der hiesige Königlich dänische Gesandte von Vind ist
vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäft der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Regierungs⸗Rath Dittrich zu Berlin (Ministerium der öffentlichen Arbeiten) ist der Königlichen Regierung zu Posen zur weiteren dienstlichen Verwendung bermwiesen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Freiherr von Spitzemberg zu
Nauen ist dem Königlichen Ober⸗Präsidium zu Hannover und der Regierungs⸗Assessor Suche zu Hannover der König⸗ egierung zu Potsdam zur weiteren dienstlichen Ver⸗
lichen R wendung überwiesen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Zeihe, zur Zeit auf Domäne
Althausen, Kreis Kulm, ist dem Landrath des Kreises -
ssessor von Puttkamer zu Seelow dem Landrath des Reerfussafh 3
bostel im Regierungsbezirk Lüneburg, der Regierungs
Havelland, der Regierungs⸗Assessor Heegewaldt in Labiau dem Landrath des Landkreises Elbing, der Regierungs⸗Assessor htschan für einige Monate dem
ummersbach, Regierungsbezirk Köln, und der Regierungs⸗ Assessor Dr. jur. Alter bis auf weiteres dem Landrath des
Kreises Labiau im Regierungsbezirk Königsberg zur Hilfe⸗
leistung in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden. Die Regierungs⸗Referendare Dr. jur. Minden, Steinmeister
prüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
Anhalt.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen und Ihre Hoheit die Herzogin Sophie von Oldenburg haben, wie der „Anh. St.⸗A.“
meldet, Wörlitz gestern verlassen und im Residenzschlos zu 8
Dessau Aufenthalt genommen.
8 9 11““ “ “ n Budapest den dortigen Ober⸗Bürgermeister Markuß und 8 richtete folgende Worte an denselben: „Es war mein lebhafter Wunsch, der Vertretung und der gesammten Bevölkerung meiner ungarischen Haupt⸗ und Residenzstadt auch persönlich Dank
Der Kaiser und König empfing gestern Nachmittag i
su sagen für die wahrhaft ergreifend tiefe Theilnahme an em Ableben Ihrer Majestät. Sie wissen, wie sehr die ver⸗ ewigte Königin Budapest und Gödöllö geliebt hat, mit welcher “ sie dort verweilte. Ich bin überzeugt, daß Sie ihr Andenken pietätvoll bewahren werden. Auch mir ist es ein Bedürfniß, jetzt längere Zeit an jenen Orten zuzubringen, an denen die Verewigte mit ganzem Herzen hing.“ — Gestern Abend kehrte Seine Majestät, nach achttägigem Verweilen in Gödöllö, nach Wien zurück.
Wie die „Politische Korrespondenz“ meldet, trifft der russische Minister des Aeußern Graf Murawjew heute Nachmittag zu mehrtägigem Aufenthalt in Wien ein und wird von dem Kaiser in besonderer Audienz empfangen werden. Der Minister begiebt sich von Wien direkt nach Livadia, um dem Kaiser von Rußland über verschiedene politische Tagesfragen Vortrag zu halten und dessen Befehle entgegenzunehmen. Nach acht⸗ bis zehntägigem Aufenthalt in Livadia wird der Minister nach St. Petersburg .ö Der zur Zeit in Abbazia weilende russische Botschafter Graf Kapnist trifft heute zur Begrüßung des Grafen Murawjew in Wien ein. Aus derselben Veranlassung ist auch der Minister des Aeußern Graf Goluchowski aus Galizien nach Wien zurückgekehrt.
Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern die Debatte über die Kaiserlichen Verordnungen, betreffend das Budgetprovisorium, fort. Der Abgeordnete Stojalowski griff in zweistündiger Rede den Polenklub auf das heftigste an, besprach die Zustände in Galizien und erklärte, seine Partei werde in heftigster Opposition gegen die Regierung, jedoch nur auf parlamentarischem Boden, beharren. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wurde sodann angenommen und die Ver⸗ handlung abgebrochen.
Im ungarischen Unterhause setzte die Opposition auch in der gestrigen Sitzung die Obstruktion fort. G“ “
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath theilte, „W. T. B.“ meldet, der Minister des Auswärtigen Delcassé ein Telegramm des französischen Gesandten in Peking mit, in welchem dieser meldet, daß der Pöbel in Pak⸗lungeinen fran⸗ zösischen Missionar und mehrere ka tholksche Chinesen
etödtet und ihre Leichen verbrannt habe. Dem französischen
esandten, welcher unverzüglich energische Vorstellungen gemacht und Geldentschädigung verlangt habe, sei die Anweisung zu⸗ gegangen, dem Tsung⸗li⸗Yamen zu erklären, daß die franzüstsche Regierung sich ihre Aktion vorbehalte, wenn China nicht in kürzester Frist Maßnahmen treffe, welche für die völlige Sicherheit für das Leben der Missionen leisten.
In einer von dem Munizipalrath von Paris ge⸗ faßten Resolution heißt es: Da Forschungsreisen und Kolonial⸗ expeditionen den Nationen immer als Werke der Zivilisation ingestellt würden, so wünsche der Munizipalrath, daß die ranzösische Regierung, ohne die materiellen und moralischen
8. des Landes zu vernachlässigen, alles aufbiete, um einen schweren Konflikt mit England wegen der Faschoda⸗ Frage zu vermeiden. 8
Der „Temps“ bemerkt zu der Rede, welche der britische Schatzkanzler Sir Michael Hicks Beach vorgestern in Norih Shields hielt: Es würde kindisch 68 die ernste Bedeutung der Rede zu leugnen. Wenn die britische Regierung sich den An⸗ schein gebe, als ob sie die Brücken hinter sich verbrennen werde, so müsse sie wissen, daß ihre Haltung auf die öffent⸗ liche Meinung in Frankreich eine Rückwirkung ausüben und die ohnehin schwierige Aufgabe der Diplomatie immer schwieriger gestalten werde.
Wie das „Echo de Paris“ aus Brest meldet, dauern die Maßnahmen zur Besetzung der Küstenvertheidigungswerke mit 928 orderlichen Mannschaften fort. Die Land⸗Armee werde
ann
Artillerie stellen.
Landrath bes Kreises
Meyen aus aus Potsdam, Kloubert aus Danzig, Bollert aus Breslau, von Werner aus Koblenz und von Geldern aus Hannover haben die zweite Staats⸗
wie
reiwillige für Marine⸗Infanterie und Marine⸗
Rußland.
Wie die „Nowoje Wremja“ vernimmt, ist der russische Botschafter in Konstantinopel Sinowjew nach Livadia berufen worden. Der Minister des Auswärtigen Murawiew kehre am 27. Oktober von seiner Urlaubsreise zurück. Alsdann solle der Termin für die Zusammenberufung der internationalen Konfe⸗ renz zur Begrenzung der Rüstungen festgesetzt werden. Das genannte Blatt nimmt an, daß die Konferenz zu Anfang
Januar nach St. Petersburg berufen werden dürfte.
Schweiz.
Der Voranschlag des Staatshaushalts⸗Etats der Eidgenossenschaft pro 1899 beziffert, wie „W. T. B.“ meldet, die Einnahmen mit 95 925 000 Fr., die Ausgaben dit 98 210 000 Fr
1.1“ 888 “ E1616“
¹ 8
Die „Politische Correspondenz“ meldet, daß übereingekommen seien, die s a wne h ihrer Truppen⸗ kontingente auf Kreta auf 14 500 Mann zu erhöhen. Infolge dessen würden weitere 3000 Mann, darunter 1200 Eng⸗ sänder, demnächst nach Kreta abgehen. . 1 Wie der „Times“ aus Kanea gemeldet wird, würden nach dem Abzuge der türkischen Truppen sämmtliche türkische Beamte, einschließlich Ismail Bey'’s, ihrer Aemter enthoben werden. Wenn sie sich weigern sollten, ihre Posten zu ver⸗ lassen, würden sie mit ihren Angehörigen auf einen Dampfer gebracht und nach einem anderen Orte befördert werden. Amerika. 1
Das chilenische Ministerium hat, nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Santiago, mit Ausnahme des Handels⸗Ministers, seine Demission zurückgezogen. 1
Aus Buenos Aires berichtet das „Reuter’'sche Bureau“, daß die Puna⸗Atacama⸗Frage geregelt worden sei. Chile erkenne an, daß das streitige Gebiet Argentinien gehöre.
Asfien.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Hon kong vom gestrigen Tage, daß, den aus Canton eingetro eenen Nach⸗ richten zufolge, die Behörden von Sunon die Behörden von Canton um Entsendung von Truppen zur Ver⸗ treibung des in dem Distrikt sich aufhaltenden Gesindels ersucht hätten; 500 Mann seien daraufhin von Canton ab⸗ gesandt worden (Sunon liegt nördlich von britisch Kaulung und schließt einen Theil des neuen, kürzlich von Großbritannien Hongkong gegenüber erworbenen Gebiets in sich)h. Gerücht⸗ weise verlaute, daß Gelder gesammelt würden, um die Be⸗ völkerung von Sunon zum Zwecke des Widerstandes gegen die britische Gebietserweiterung zu bewaffnen. b
Der Marquis Ito hat, wie der „Times“ aus Shanghai emeldet wird, dort den Vize⸗König Tschang⸗Tschi⸗tung befucht und sich dann nach Nanking zum Besuche des Vize⸗ Königs Liu begeben.
Der Kapitän Baratier, welcher die Devpesch n des Majors Marchand für die französische Regierung über⸗ bringt, ist gestern Abend in Kairo eingetroffen und setzt heute seine Reise nach Paris fort. Bei dem Aufbruch Baratier's aus Faschoda befanden sich Marchand und die Mitglieder seiner Expedition wohl. 11““
111“ 8 11“ *₰ 8 6.
“ Literatur. 1
Erinnerungen aus dem Leben des General⸗ Adjutanten Kaiser Wilhelm’'s I. Hermann von Boyen. Mit einem Bildnisse, dem Faecsimile eines Schreibens des Kaisers Wilhelm I. und genealogischen Anlagen. Herausgegeben von Wolf von Tümpling, Kaiserlichem Legations⸗Sekretär. Verlag von E. S. Mittler und Sohn in Berlin. Preis 5,50 ℳ, geb. 7ℳ — Den in letzter Zeit erschienenen Memoirenwerken, welche die Schilderung persönlicher Be⸗ siebungen zu Kaiser Wilhelm I. zum Inhalte haben, schließen sich diese Erinnerungen in würdiger Weise an. Derartige Veröffentlichungen sind um so werthvoller, in je innigerer Berührung mit dem Hochseligen Kaiser die Verfasser gestanden haben. Bei keinem aber dürfte dies in höherem Maße der Fall gewesen sein, als bei dem General von Boyen, welcher von 1848 bis 1879 nur mit kurzen Unterbrechungen zu der allernächsten Umgebung des Kaisers gebörte, und der ereits in dem erstgenannten Jahre, während des Aufenthaltes des damaligen Prinzen von Preußen in England, in enge Be⸗ ziehungen zu diesem trat, die in seltener Weise bis zum Lebensende des Generals im Jahre 1886 fortbestanden haben. Insbesondere dürfen in dem vorliegenden Werke die Mittheilungen aus den Jahren 1850, 1852, 1860 und 1861, sowie die Schilderungen der politischen und militärischen Ereignisse der Jahre 1866, 1870 und 1871 die weiteste Beachtung beanspruchen.
— Von dem illustrierten Lieferungswerk „Das XIX. Jahr⸗ hundert in Wort und Bild“ von Hans Kraemer (Berlin W., Deutsches Verlagshaus Bong & Co.) liegen nunmehr 13 Lieferungen vor. Die politische Geschichte wird in diesen Heften bis zum Tode Napoleons J., am 5. Mai 1821, fortgeführt und durch zahlreiche zeit⸗ genössische Darstellungen, Porträts, Nachbildungen von Zeitungsblättern ꝛc. lebhaft illustriert. In letzterer Beziehung ist besonders interessant das Facsimile der „Leipziger Zeitung“ vom 22. Oktober 1813, enthaltend einen vom Abend des 19. Oktober datierten, vier Druckseiten langen, ausführlichen Bericht über alle Einzelheiten der Völkerschlacht, die bekanntlich an jenem Tage mit der Flucht Napoleons endete. Den Schluß des 13. Hefts bildet ein interessantes Kapitel über „Stein⸗ und Buchdruck“, welches die äußerst einfachen Druck⸗Vorrichtungen bis zur Erfindung der ersten Doppel⸗Schnellpresse der „Times“ durch die Deutschen Köͤnig und Bauer im Jahre 1814 in eingehender Weise behandelt. — In 60 Lieferungen zum Preise von je 60 ₰ soll das chöne, von der Bongy'schen Kunst⸗Anstalt mit farbigen Tafeln und chwarzweißen Textbildern außerordentlich reich und gediegen ausge⸗
ttete Werk vpollständig werden.
— Die Lieferungen 43 — 49 der neuen wohlfeilen Ausgabe von „Ludwig Anzengruber's gesammelten Werken“ bringen den achten Band zum Abschluß und führen noch in den neunten, den vor⸗ letzttn der Sammlung, hinein. Eß sind Stücke mit, scharf aut Pprägten weiblichen Charakteren wie „'s Jungfeengift und Die
rutzige“, welche der achte Band darbietet. Sie entstanden in jener eit emsigen dramatischen Schaffens, da ihn das Talent bekannter iener Darstellerinnen dazu anregte, Stücke für ihre Veranlagung 5 schreiben. Die Mitte des Bandes nimmt „Stahl und Stein, ein, enes Stück, worin der Dichter den kecken Vorwurf seiner Erzählung „Der Einsam“ in ergreifender Weise dramatisch umgewandelt 6- — In 60 Lieferungen zum Preise von je 40 ₰ soll diese Ausgabe (Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, Nachfolger, in Stutt⸗ gart) vollständig werden.
aus-
8 1
— Katechismus der Malerei von K. Raupp. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 50 in den Text gedruckten Abbildungen und 4 Tafeln. In Originalleinenband Pr. 3 ℳ Ver⸗ lag von J. J. Weber in Leipzig. — Dieses Werkchen will kein Lehr⸗ buch der Malerei sein, wohl aber dem angehenden Künstler und Di⸗ lettanten ein Hilfsmittel bieten, das ihm in Bezug auf Technik und Material nützliche Winke giebt und in Zweifelsfällen Rath ertheilt. Das in diese Auflage neu aufgenommene Kapitel über Temvera hat der bekannte Marinemaler Hans Petersen, den Abschnitt über den photographischen Apparat und seine Anwendung für malerische Zwecke der als geschätzte H. Frank in München verfaßt. In⸗ struktive Abbildungen erläutern besonders das wichtige Kapitel über das Zeichnen.
— Von dem nachgelassenen Werk der Frau Frieda Lipper⸗ heide „Das Spitzenkloppeln“ (Berlin, Verlag von Franz Lipperheide) liegen zwei neue Lieferungen vor. An den Schluß der Uebungsmuster reihen sich im zweiten Heft in gesonderten Kapiteln Torchon⸗, Schwedische und Flecht⸗Spitzen. Jede dieser Spitzenarten ist durch schöne, charakteristische Muster vertreten. Die dritte Lieferun bietet eingehende Anleitung für die Genueser „Flechtarbeit“, die sie als schmale oder breite Borte vorzüglich zur Ausführung in farbiger Seide oder Goldfaden eignet und als schöne Ausstattung eleganter Toiletten empfiehlt. Nicht minder nachahmenswerth sind die im folgenden Abschnitt dargebotenen Bandspitzen, allgemein unter der Bezeichnung „Russische . bekannt, deren Eigenart in der aus einem oder mehreren Bändchen gebildeten Musterung be⸗ steht. Die früher erforderlich gewesenen weitläufigen Erklä⸗ rungen sind hier durch Tabellen in Chiffreschrift nach der Erfindung des Herrn Josef Ferjansiẽ in Klagenfurt ersetzt, welche ein fast mechanisches Arbeiten ermöglichen und spielend mit der Technik vertraut machen. Interessante geschichtliche Notizen über die Herkunft der verschiedenen Spitzenarten leiten die einzelnen Abschnitte ein. Im Ganzen wird das Buch 6 Lieferungen zu je 75 ₰ mit etwa je 18. reich illustriertem Text und 8 Seiten Tabellen⸗Anhang umfassen.
— Das Oktober⸗Heft von „Nord und Süd“” (Breslau, Schlesische Verlags⸗Anstalt von S. Schottländer) bringt vier Briefe von Justinus Kerner an Levin Schücking. die des letzteren Sohn L. L. Schücking mit einer orientierenden Einleitung veröffentlicht. Diese Briefe, die sich vorwiegend mit dem in den 50er Jahren alle Kreise beschäftigenden „Tischrücken und ⸗Klopfen“ befassen und einen interessanten Beitrag zur Kulturgeschichte des ablaufenden Jahrhunderts bilden, erhalten durch eingefügte, bisher ungedruckte Verse Kerner's, sowie durch sein beigegebenes Porträt, das des Dichters Tochter Marie Kerner gezeichnet hat, nebst Unterschrift, besonderen Werth. In demselben Heft macht Albert von Ruville in der Streitfrage um den „Ursprung des Siebenjährigen Krieges“ den Versuch, zwischen den bisher ver⸗ fochtenen Auffassungen zu vermitteln. Otto Neitzel läßt dem erfolg⸗ reichen Komponisten von „Hänsel und Gretel“, Engelbert Humper⸗ dinck, eine eingehende Würdigung zu theil werden und rückt die
ersönlichkeit des Tondichters dadurch, daß er ihn seine Lebensschicksale elbst in seiner driginellen, humoristisch gefärbten Manier erzählen läßt, dem Leser besonders nahe. Außer einer Reihe anderer Aufsätze enthält das Heft an belletristischen Beiträgen den ersten Theil eines das amerikantsche Gesellschaftsleben anschaulich schildernden Romans „Miß Anna⸗Belle“ von A. von Hellmann, sowie eine hübsche No⸗ vellette „Ueberwunden“ von J. Hutten. Den Beschluß macht eine Illustrierte Bibliographie. — Das Heft ist mit dem Porträt Humper⸗ dinck's, radiert von A. Pickel, geschmückt. 1
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregelnl.
v11F18 11s “
Bezüglich der Einfuhr unbearbeiteter Häute nach Finland ist am 4. d. M. eine Verordnung folgenden Inhalts veröffentlicht worden:
„Bei der Einfuhr von Viehhäuten aus dem Auslande sollen zwecks Nachweises über die Herkunft der Häute der betreffenden Zoll⸗ kammer folgende Ausweise und Atteste eingereicht werden:
I. bei direkter Einfuhr aus dem Produktionslande “ Ursprungszeugniß, ausgefertigt entweder von der zuständigen russischen Mission, dem Konsul, oder dem Konsular⸗Agenten,
oder von “ einer Handelskammer, Kommunal⸗ oder Polizeibehörde, oder auch -vppon der Zollkammer, welche das Fahrzeug, in welchem die Waare verladen war, ausklariert hat; sowie
II. bei (Transito⸗) Einfuhr, mit Umladen oder Löschen in einem anderen Lande als dem Ursprungslande, entweder 8
a. ein solcher Ursprungsnachweis, wie unter I angeführt, nebst einem Zeugniß der Handelskammer oder Zollkammer des Orts, wo die Umladung erfolgt ist und von wo die Häute direkt nach Finland abgehen, darüber, daß dieselben während der Penten Zeit, seit sie nach dem Umladungsorte gekommen sind, sich im ewahrsam der Behörden befunden haben und nicht mit Häuten von chinesischem Vieh oder mit anderen ansteckenden Stoffen in Berührung gekommen
nd; oder
üh b. ein Attest, ausgefertigt von der Handelskammer des Um⸗ ladungsortes, sowohl über die Herkunft der Häute, nebst Angabe des originalen, im Produktionslande ausgefertigten Ursprungsnachweises, auf welches die diesbezügliche Bescheinigung der Handelskammer sich gründet, als auch darüber, daß die Häute während der Zeit, seit 18 aus dem Produktionslande nach dem in Rede stehenden Ort gebracht worden, nicht mit Häuten von chinesischem Vieh oder anderen an⸗ steckenden Stoffen in Berübrung gekommen sind, nebst einer beglaubigten Abschrift des vorerwähnten Ursprungsattestes; oder 1d
c. ein von der betreffenden Zollkammer im Umladungsort aus⸗ gefertigtes Attest, enthaltend eine gleiche Bescheinigung bezüglich des ÜUrsprungs der Häute, wie hinsichtlich der Handelskammer⸗Atteste unter b. vorgeschrieben ist, sowie darüber, daß die Häute während der ganzen Zeit, nachdem sie vom Produktionslande nach dem in Rede stehenden Ort gebracht worden, im Gewahrsam der Zoll⸗ behörden gewesen und nicht mit Häuten von chinesischem Viech oder anderen ansteckenden. Stoffen in Berübrung gekommen sind, nebst einer beglaubigten Abschrift des erwähnten Ursprungs⸗ zeugnisses, wobei sowohl in den unter 1. wie in den unter II er⸗ wähnten Attesten die Zahl der Ballen oder Colli, deren Zeichen oder Nummern sowie das Brutto⸗ und Nettogewicht der Häute angegeben
müssen.“ 1 8 T’ „Reichs⸗Anzeiger“ Nr. 109 vom 7. Mai 468
8
ien, 20. Oktober. (W. T. B.) Der Landes⸗San täte “ sich in einer außerordentlichen Sitzung, welche aus Anlaß des im Allgemeinen Krankenhause unter v estverdäch⸗ tigen Erscheinungen erfolgten Todesfalls (vgl. Nr. 249 d. Bl.) einberufen worden war, nach eingehendster Berathung und nach Prüfung der vorliegenden Berichte dahin aus, daß die getroffenen Vorsichtsmaßregeln als entsprechende bezeichnet werden müßten. Die von Anfang an beobachtete Vorsicht bei der Diagnose des an sich sehr schwierig zu deutenden Falls verdiene volle Anerkennung. Die Isolierung im Krankenhause sei keine ent⸗ sprechende gewesen, jedoch sei anzunehmen, daß angesichts der getroffenen, umfassendsten Vorsichtsmaßregeln eine 1 weitere Verbreitung der Krankheit nicht stattfinden werde. — Wie die Neue Freie Presse“ weiter meldet, ist eine der beiden Wär⸗ terinnen, welche den verstorbenen Laboratoriumsdiener Barisch ge⸗ pflegt hatten, unter Fieber⸗Erscheinungen erkrankt und vorsichtshalber in 88 Isolierzimmer des Infektionsspitals gebracht worden. — 21. Oktober. 1“ e Si6 r“ 8 rbenen Laboratoriumsdieners Bar gleichfa 8s In⸗ herstonbegespital gebracht worden. Doch geschah diese Ueberführung
nur vorsichtshalber. Bei keiner der beiden Wärterinnen sind Symptome einer Infektion vorhanden, das Unwohlsein scheint vielmehr nur eine olge der Aufregung zu sein. Gestern Abend war der Zustand beider 8 terinnen durchaus unbedenklich.
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗Ungarn. 24. Oktober, 12 Uhr. K. K. privilegierte Oesterreichische Nord⸗ westbahn, Wien: Lieferung des Bedarfs der Oesterreichischen Nord⸗ westbahn und Südnorddeutschen Verbindungsbahn an Stabeisen und Eisenblechen für das Jahr 1899. Näheres bei der Direktion der Oesterreichischen Nordwestbahn, Sektion D und beim „Reichs⸗Anzeiger“. Britisch⸗Indien. 31. Oktober, 12 Uhr. Birma⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft, Gresham House, Old Broad street, London E. C.: 1) Lieferung von Fairlie⸗ Lokomotiven, 2) beweglichen Puffern und Kuppelungen. Lastenhefte zum Preise von 20 Shilling für das erste und zum Preise von 10 Pee für das zweite Loos sind im Bureau der Gesellschaft zu haben.
Italien. 31. Oktober, 10 Uhr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und Präfektur in Genua: Vergebung verschiedener Bau⸗ arbeiten am Hafen von Genua. Anschlag 5 126 200 Lire. Kaution vorläufige 300 000 Lire, endgültige 10 %. Dauer der Bauausführung 5 Jahre. Endgültiger Zus⸗ ge 5 S 12 Uhr. ortugal.
31. Oktober. Minho⸗ und Duro⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft in Porto: Lieferung von 3000 t Kohle.
9. e Direktion der direkten Steuern in Lissabon: Lieferung des Bedarfs an Papier für die Jahre 1899, 1900 und 1901.
Rumänien. 8
17. November. General⸗Direktion der rumänischen Eisenbahnen in Bukarest: Vergebung der Maurerarbeiten für den Bau von 42 Brücken auf der Strecke Cernavoda —Constantza. Anschlag 268 042 Fr.
21. November. Finanz⸗Sekretär des Kriegs⸗Ministeriums in Bukarest: Lieferung von 150 000 Säcken für die Militärmagazine in Turah. Die Bedingungen können täglich von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme des Freitags und der Feiertage, bei der ausschreibenden Stelle sowie Dienstags und Sonnabends von 9 bis 12 Uhr in der Intendantur⸗Abtheilung des C“ eingesehen werden.
gypten.
31. Oktober, 12 Uhr. General⸗Direktor der Zölle in Kairo: Lieferung von 400 Oka Bindfaden (1 Oka = 1,236 kg). Die Be⸗ dingungen sind im europäischen Sekretariat der General⸗Zolldirektion an den Wochentagen von 8 bis 1 Uhr einzusehen. 8
14. November. Präsident der Staatseisenbahnen in Kairo: Lieferung verschiedener Artikel zur inneren Einrichtung von Personen⸗ wagen, insbesondere Büffelleder, Wachsleinwand, Linoleum, weiße ungebleichte Leinwand, Kattun, Bindfaden, vegetabilisches e Borten, Schnur aus Hanf und Leinen, verschiedene Troddeln, Stifte, Haken u. s. w.
Transvaal.
6. Januar 1899. Kommunalverwaltung in Johannesburg: Lieferung der vollständigen Einrichtung (Maschinen, Apparate u. s. w.) für die Erzeugung von Kohlenoxydgas. Näheres bei Robert Whyte u. Co. in London, E. C. Bury⸗Street, St. Mary Ax
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 20. Oktober. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Saale“, n. New York best., 19. Okt. Vm. Dover pass. „Marxburg“, v. Brasilien kommend, 19. Okt. Mrgs. in Ant⸗ werpen angek. „Heidelberg“, n. Ost⸗Asien best., 19. Okt. Mrgs. Dover paff „Roland“, v. Baltimore kommend, 19. Okt. Nm. ag. d. Weser angek. „Bamberg“, n. Ost⸗Asien best., 19. Okt. Vm. in Port Said angek. „Mainz“, n. Brasilien best., 19. Okt. Bm. in Ovorto angek. „Crefeld“, mit dem Marine⸗Transport v. Ost⸗Asien kommend, 19. Okt. Vm. St. Catherines Point pass. „Bayern“, n. Of⸗Asien best., 19. Okt. Nm. in Neapel angek. „Werra“ 19. Okt Mttgs. v. Genua in New York angek. „Mark“ 19. Okt. Reise v. Vigo n. Bremen fortges. „Pfalz“ 19. Okt. Reise v. Antwerpen n. d. La Plata fortgesetzt.
— 21. Oktober. (W. T. B.) „Crefeld“, mit Marine⸗ transport von Ost⸗Asien kommend, 19. Okt. 3 Nm. Eastbourne passiert. „Babelsberg“ 19. Okt. Nm. Yokohama angek. „Kaiser Wilhelm II“* 20. Okt. 10 Vm. v. Genua über Neapel u. Gibraltar n. New York abgeg. „Marxburg“ 20. Okt. 9 Vm. Reise von Antwerpen n. Bremen fortges. „Saale“, n. New PYork best., 20. Okt. 4 Megs. Lizard passiert. „Dresden“ 20. Okt. §8 Mrgs. Baltimore angek. „Arensburg“ 20. Okt. 8 Mrgs. v. Bahia über Antwerpen und Rotterdam n. d. Weser abgeg. „Fulda“, v. New York kommend, 20. Okt. 11 Vm. Neapel angek. „Friedrich der Große“, n Australien best, 20. Okt. Nm. Colombo angek. „Pfalz“ 20. Okt. 1 Nm. Reise v. Southampton n. Coruna fortges. „Mainz“ 20. Okt. 3 Nm. Reise v. Oporto n. Lissabon fortges. „Willehad“ 19. Okt. 2 Nm. v. Baltimore n. d. Weser abgegangen. 1
“ Oktober. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Lini. Dampfer „Allemania“, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas anger,. „Patria“, von New York kommend, estern Abend Lizard passiert.
86 — 21. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Patria“, v. New York kommend, heute früh 3 Uhr in Cuxhaven angekommen.
London, 19. Oktober. (W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer „Tantallon Castle“ auf Ausreise gestern in Kapstadt an⸗ gekommen.
Union⸗Linie. Madeira angek. abgegangen.
Dampfer „Moor“ auf Heimreise gestern in „Spartan“ auf Ausreise heute von Madeira
— 20. Oktober. (W. T. B. Union⸗Linie. Dampfer „Briton“ gestern auf der eimreise v. Kapstadt abgeg. „Spartan“ heute auf der Ausreise v. Canarischen Infeln abgegangen.
— 21. Oktober. (W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer
„Raglan Castle“ auf Heimreise Mittwoch Canarische Inseln assiert. E“ 20. Oktober. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Spaarndam“ v. Rotterdam n. New Pork, gestern Vorm. in New York angek. „Werkendam“ v. New Vork n. Rotterdam, gestern Nachm. Lizard passiert. „Rotter⸗ dam“ v. Rotterdam n. New York, heute Nachm. v. Rotterdam abgegangen. 2
— 21. Oktober. (W. T. B.) Dampfer „Werkendam“, v. New Yorken. Ro dam, heute Vm. in Rotterda k
Theater und Mufik.
Berliner Theater.
Pierre Berton’'s und Charles Simon's Schauspiel „Zaza“ erlebte gestern bereits die fünfundzwanzigste Aufführung, welche von gleich lebhaften Beifallsäußerungen begleitet war wie die erste. Die Hichter und die Darstellerin der Titelrolle, Frau Flch. Grevenberg, sind sich gegenseitig zu Dank verpflichtet. Die Darstellerin hat durch sör virtuoses Können die unvermittelt aneinander gereihten Abschnitte aus dem Leben der Volkssängerin Zaza zu einem einheit⸗ lichen Charakterbilde zusammengefügt, während sie selbst andererseits ihr Repertoire um eine Rolle bereichern konnte, die ihr Gelegenheit giebt, ihr Talent im hellsten Lichte erscheigen zu lassen. Mit gleicher Meister⸗ schaft charakterisierte sie gestern wieder die verführerische Chansonnetten⸗ Sängerin, die zärtliche Liebhaberin, das eifersüchtige und doch wieder klndlich zart empfindende Weib. Auch die übrigen Mitwirkenden, von welchen kaum einer Gelegenheit hat, schauspielerisch he lösten wieder ihre Aufgaben durchweg beisallswürdig.