1898 / 251 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Oct 1898 18:00:01 GMT) scan diff

beobachteten warmen Hingabe vor; besonders sprach aus dem Gebet „Vater des Alls“ tiese Innigkeit. Ihre Leistung war um erkennenswerther, als sich manche Saͤtze in einer für eine Altstimme Herr van Eweyk sang mit vor⸗

recht hohen Tonlage bewegen. klang weich

Sein Bariton Dierich war gut bei Stimme und brachte 68 8 In derartigen Werken kann

Ruhe. auch Herr

nehmer stets;

seine Tenor⸗Arien trefflich zur Geltung. chester nur immer

dem Philharmonischen Or

erz gelegt werden, die Begleitung, die v Hena e vitzuspielen hat, recht leise auszuführen, elodien soweit fortreißen zu lassen, um den Sängern den Professor Blumner dirigierte

mit der an ihm gewohnten Ausdauer und musikalisch bedeutenden

diese

Vorrang streitig zu machen.

Auffassung des Werks.

m Königlichen Opernhause geht am morgigen Geburts⸗ tage en Lortzing's des Meisters Oper „Undine“ unter Kapell⸗ meister Dr. Muckes Leitung und in folgender Besebenses Scene: Bertalda: Frau Herzog; Ritter Hugo: Herr Sommer; mann; Undine: Fräulein Hiedler; Veit: H Im Ballet tritt Fräulein dell'⸗Era auf. Am

ontag findet eine Aufführung von Güore⸗ Bizet’s Oper „Carmen mit Fräulein Rothauser in der Titelrolle Herr Hoffmann, den Don José Herr Philipp. Im Königlichen Schauspielhause wird morgen, am neue Lustspiel von

Frß Knüpfer.

Montag und Dienstag das 8 und Kadelburg „Auf der Sonnenseite“ mit

t ben; außerdem treten die Damen 16““ 8g Vollmer, Christians und Hartmann darin Ludwig Fulda's Drama „Herostrat“

Mayburg und die

auf. Die erste Aufführung von

Herr

ist für Mittwoch, den 26. d. M., festgesetzt.

m Neuen Königlichen Opern⸗Theater gebt morgen Abersd bei ermäßigten Preisen, neu einstudiert das Lustspiel „Der ariser Taugenichts“, nach dem Französischen von Carl Töpfer in .“ Nachmittags um 3 Uhr findet eine Vorstellung von Herrn LeopoldoFregoli statt. Herr Fregoli veranstaltet auch am Montag

und an den folgenden Tagen Vorstellungen.

Der Spielplan des Heutschen Theaters weist für die nächste Woche folgende Vorstellungen auf: Morgen Abend, am Montag,

ielfach die Melodien der und sich nicht durch

tatt. Den Escamillo singt

errn Emil Thomas schramm, Poppe, von

Mittwoch, Freitag und nächsten Sonntag Abend:

Bergerac“; Dienstag:

Donnerstag: „Die versunkene Glocke“ (mit Josef Kainz Herich Sonnabend: „Johannes“. Biberpelz“, am nächstfolgenden Sonnta n mittagsvorstellung Ibsen's Schauspiel Nora“ gegeben.

Im Berliner Theater kommt „Zaza“ morgen, am Montag, Dienstag und Sonnabend nächster Woche zur Darstellung. Die Erst⸗ aufführung von Philippi's Schauspiel „Das Erbe“ ist für Mittwoch Wiederholungen dieses Schauspiels finden am Donnerstag, Morgen Nachmittag wird

angesetzt.

d nächsten Sonntag Abend statt. 1 e nüvsten Sonntag Nachmittag „Othello“

iller⸗Theater kommt in der morgigen Nachmittags⸗ von Wildenbruch's Schauspiel „Die Haubenlerche“ zur wird das Lustspiel „Mauerblümchen“ Am Montag geht „Die

„Maria Stuart“, geführt.

Im S Vorstellung

Aufführung. Morgen Abend

von Blumenthal und Kadelburg gegeben.

benlerche“, am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend das Volks⸗ sanß 116“ Töchter“ in Scene. Am Mittwoch wird „Mauer⸗ blümchen“, Freitag Langmann’'s Drama „Bartel Turaser“ wiederholt. In dem morgen im Bürgersaale des Ratbhauses veranstalteten „Lortzing⸗Abend“ 8. Fsg . 5 ammersänger uard Feßler und 8 err August Wellmer.

Julius Bachmann,

neckow mit. Den einleitenden Vortrag hält Zum Vortrage gelangen vierzehn Nummern aus Lortzing's volks⸗ thümlichen Opern „Czar und Zimmermann“, „Undine“, „Der Waffen⸗

schmied“, „Der Wildschütz“.

m Lessing⸗Theater findet die 1 Schodsnter am Sonnabend, den 29. Oktober statt.

Für den erkrankten Herrn Ferdi

rolle des Werkes spielen sollte,

Wetterbericht vom 22. Oktober,

8 Uhr Morgens.

nand Bonn, 1 wurde Herr Paul Wiecke vom

Dresdener Hoftheater verpflichtee. Im übrigen ist der

„Hamlet“ (mit Josef Kainz in der Titelrolle);

Morgen Nachmittag wird zum ersten Male als

Schoch und die Herren

Premièdre von Max Halbe’s

——

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp

red. in Millim

Wind.

Wetter.

in o Celsius

5 * C. = 40R.

Temperatur

747 746 753 766 764 762 763

Belmullet.. Aberdeen.. Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda.

t. Petersburg

5 G 8

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4 halb bed. 9 bedeckt 3 halb bed. 2heiter Ulsbedeckt 4 bedeckt 1 bedeckt

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Cork, Queens⸗ -owian Cherbourg. elder... hün, amburg.. winemünde Neufahrwasser Memel

752 762 762 763 764 766 765 762

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765 762 766 765 767 765 765 766

Parts.. Münster Wstf. Karlsruhe.. Wiesbaden München.. Chemnitz.. Berlin . Breslau..

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wolkig bedeckt Nebel bedeckt Nebel wolkig

heiter

bedeckt Nebel Regen bedeckt Regen bedeckt Nebel Dunst

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und

leborn: F err Lieban; Kellermeister:

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edel wie

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Hoff⸗

Blumenthal

„Cyrano von

als Meister Der Nach⸗

auf⸗

Julius Zar⸗

Spielplan der nächsten Woche wie folgt festgesetzt: Morgen Uenah Montag, Mittwoch, Freitag, sowie am naͤchsten Sonntag Nachmittag: „Im weißen Röß'’l“; morgen Nachmittag, Dienstag und e „Großmama“; nächsten Sonntag Abend: „Der Eroberer“.

Im Theater des Westens setzt Herr Kammersänger Goetze

morgen als Lyvonel in „Martha“ und am Mittwoch und Freitag als Alessandro Stradella in F. von Flotow's gleichnamiger Oper sein Gastspiel fort. Am Montag wird „Die weiße Dame“, am Dienstag „Eugen Onégin“ gegeben. Als Opern⸗Vorstellung bei halben Preisen gehen am Donnerstag „Die Hugenotten“ in Scene. Am Sonnabend und nächsten Sonntag Abend gelangt Nicolai's komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ zur Aufführung. Als Nachmittags⸗Vorstellungen bringt das Schiller⸗Theater neu einstudiert morgen „Romeo und Julia⸗ und am Sonntag Grillparzer's Trauerspiel „Die Ahnfrau ur Aufführung. 8 Theater finden in der nächsten Woche allabendlich, mit Ausnahme des Montag, Wiederholungen von Thilo von Trotha's Lustspiel „Hofgunst“ statt. Am Montag gehen zum ersten Mal die Lustspiele „Papa kommt“ und „Frauenkampf“ in Scene. Als Nach⸗ mittags⸗Vorstellung gelangt morgen Lessing's Trauerspiel „Emilia Galotti“ zur Aufführungt; am nächsten Sonntag Nachmittag werden die Lustspiele „Papa kommt“ und „Frauenkampf“ gegeben.

Chr. D. Grabbe's Schauspiel „Napoleon“ gelangt im Belle⸗ Alliance⸗Theater am Dienstag, und zwar bereits zum 25. Male zur Aufführung und wird außerdem morgen und am nächsten Sonntag Abends sowie am Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend wiederholt. Im Montags⸗Abonnement geht „Dorf und Stadt’“, im Freitags⸗ Abonnement zum ersten Mal „Der Pfarrer von Kirchfeld“ in Scene. Morgen Nachmittag wird „Der Graf von Hammerstein“, nächsten Sonntag Nachmittag „Dorf und Stadt“ aufgeführt.

Das Thalia⸗Theater hat den Gastspielvertrag mit Herrn Fritz Helmerding bis zum 1. Dezember verlängert. Der Künstler tritt allabendlich in der Gesangsposse „Unser lustiges Berlin“ auf und wird in der nächsten Novität die komische Hauptrolle spielen.

Im Olympia⸗Theater sind im Auftrage der „Chicago Kinematograpb Company“ die Hauptscenen des Ausstattungsstückes „Mene Tekel“ aufgenommen worden. Die Direktion beabsichtigt, einen Theil dieser lebenden Photographien, ehe sie nach Amerika gesandt werden, dem Berliner Publikum vorzuführen, und zwar in

den Zwischenakten. Jagd.

Am Dienstag, den 25. d. M., findet Königliche Par⸗ force⸗Jagd statt. Stelldichein: 1 Uhr im Jagdschloß Grunewald und 1 ½ Uhr am Saugarten.

Mannigfaltiges.

Der Magistrat beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung ein⸗ gehend mit der Frage wegen der Betheiligung der Stadtgemeinde Berlin an der Erbauung des Kanals Berlin—Stettin. Auf Vorschlag der vom Magistrat zur Vorberathung dieser Angelegenheit eingesetzten Kommission hat das Kollegium beschlossen, die vom Staat an die Stadt⸗ gemeinde gestellte Forderung einer Garantie in Höhe von 50 % zu über⸗ nehmen, dagegen die Zustimmung zu versagen, daß Berlin zu den Kosten der Anlage des Kapitals noch 5 Millionen Mark für die von der Regierung in den letzten Jahren vorgenommenen Verbesserungen des alten Finow⸗Kanals beitrage. Hinsichtlich der Garantie für das Aufkommen der ½ „%igen Tilgungsquote war das Kollegium der Ansicht, daß dieselbe erst nach Ablauf von 15 Jahren nach Inbetriebsetzung des Kanals einzutreten habe. Die Ga⸗ rantiepflicht soll sich nur bis auf die Höhe der Anschlags⸗ summe erstrecken, für etwaige Ueberschreitungen soll der Staat allein haften. Bleiben die Bau⸗ und Betriebskosten unter der Anschlags⸗ summe, so sollen bei der Abrechnung nur die wirklich entstandenen Kosten in Ansatz gebracht werden. Bei der Festsetzung der Kanal⸗ tarife soll die Stadt Berlin gehört werden. Die Proomz Brandenburg

Kollegium beschlossen, unter dem Vorbehalt seine Geneigtheit zu seiner Betheiligung zu erkennen zu geben, daß der Kanal nicht nur bis Magdeburg, sondern bis Berlin weitergeführt werde. erner sollen die hierbei Interessierten: die Städte Charlottenburg

Potsdam, Brandenburg a. H., die Prsvinz Brandenburg und di

orporation der Berliner Kaufmannschaft sich an dem Unternehmen finanziell betheiligen. Mit Rücksicht auf das Volksschullehrer

Besoldungsgesetz vom 3. März 1897 beschloß das Magistrats. Kollegtum vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten⸗ Versammlung, den Vorschullehrern eine pensionsfähige Funktions⸗ Zulage von 300 zu gewähren.

Das Comité zur Veranstaltung volksthüm liche Hochschulkurse macht bekannt, daß die erste Serie von Vor tragscyclen am 1. November beginnen wird. Es handelt si zunächst um sechs Cyelen mit je sechs Vortragsabenden von etwa 1 stündiger Dauer, die für Männer und Frauen zugänglich sind. Der Eintrittspreis für Cyelus beträgt 1 Es werden zunächst vortragen: 1) der Rektor der Universität, Geheime Medizinal.⸗Rath, Professor Dr. Waldeyer „über das Knochengerüst und die Gelenke des menschlichen Körpers“ im Hörsaal des anatomischen Instituts Luisenstraße 56, an jedem Montag Abend. Beginn: Montag, den 7. No vember. 2) Professor Dr. Schmoller „über die Handelspolitik de wichtigeren Kulturstaaten des 18. und 19. Jahrhunderts“ in der Aul des Friedrichs⸗Werderschen Gymnasiums, Dorotheenstraße 13/14, an jedem Dienstag Abend. n 1. 1 3) Professor Dr. Alfred Gotthold Meyer „öüber Kunstdenkmäler Berlins“ im Hörsaal des Kunstgewerbe⸗Museums, straße 7, an jedem Mittwoch Abend. Beginn: 2. November. 4) Gebeimer Medizinal⸗Rath, Professor Dr. Heubner „über natuͤrliche und künstliche Ernährung des Säuglings“ in der Aula des Friedrichs⸗Werderschen Gymnasiums Dorotheenstraße 13/14, an jedem Donnerstag Abend. Beginn

Beginn Freitag, den 4 November. Die Verkau

Im Hörsaal der „Urania“ (Taubenstraße) wird am Montag „Die Astronomie und der Kalender“ halten.

aus Astoria (Oregon) zufolge wurden durch das Platzen von Kesselröhren auf dem amerikanischen

„Davis“ vier Mann getödtet und drei verwundet. .“

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Kreta gemeldet wird, protestierte der Präsident des Exekutivcomités telegraphisch bei den Ministern des Aeußern der vier Mächte gegen die Zurücklassung eines kleinen türkischen Detachements zum der türkischen Flagge, wobei er ausführte, daß dies der P

mischen.

Kommission beauftragt, mit den Staatsbehoͤrden zu verhandeln. 1 Femtste des Reeinczeser. Elbe⸗Kanale (Mittelland⸗Kanal) hat das

Beginn: Dienstag, den 1. November. rinz Albrecht⸗ Mittwoch, den

Donnerstag, den 3. November. 5) Geheimer Justiz⸗Rath, Professor Dr. D. Kahl „öüber die Deutsche Reichsverfassung“ in der Aula des riedrichs⸗Werderschen Gymnasiums an jedem Freitag Abend. Beginn den 4. November. 6) Geheimer Bergrath, Professor

Dr. Wedding „über Eisenhüttenkunde“ im Auditorium 1 der König. lichen Bergakademie, Invalidenstraße 43/44, an Freitag Abend. sstellen der Eintritts⸗

karten werden durch Säulen⸗Anschlag bekannt gegeben werden. 8

11n“

err Geheimer Regierungs⸗Rath, Professor Dr. Foerster, Direktor

85 hiesigen Königlichen Sternwarte, einen Vortrag über das 8

London, 21. Oktober. (W. T. B.) Einem Llopd⸗Telegramm . Torpedoboot

Konstantinopel, 22. Oktober. (W. T. B.) Wie

orte Anlaß geben könnte,

sich wieder in die inneren Angelegenheiten der Insel zu

der die

767 764

Ile d'Aix.. Nizza...

Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum liegt nordwestlich von eFhanatie zu Aberdeen Südsturm verursachend, während über Zentral⸗Europa das Barometer allent⸗ Barometrische Fesnh lagern

an

halben gestiegen ist.

über Frankreich und dem Innern Ruß! 8 sber Fünt c9 das Wetter ruhig, vorwiegend trübe und erheblich wärmer; in Süddeutschland ist seit gestern reichlich Regen gefallen, 23 mm zu Friedrichs⸗

Deutsche Seewarte.

1“

heiter

—, boeeoneSen

Theater

8 8

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern⸗ haus. 209. Vorstellung. Geburtstag Albert Lortzing's. Romantische Zauber⸗Oper in 4 Akten von Albert Lortzing. Text nach Fouqué's Erzählung

Undine.

frei bearbeitet. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.

229.

Vorstellung. Sonnenseite. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oscar

wolkig

Auf

In

der

Haupt⸗

Blumenthal und Gustav Kadelburg. (Heinrich 7 ½ Uhr. ü Neues Opern⸗Theater. Neu einstudiert: Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Aufzügen. .“ Französischen von Carl Töpfer. Anfang 7 ½ Uhr.

Montag: Opernhaus. 210. Vorstellung. Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. Text von Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer ovelle des Prosper Mérimée. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 230. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement A. 35. Vorstellung. Auf der Sonnenseite. Lustspiel in 3 Aufzügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. (Heinrich Wulkow: Herr Emil Thomas, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Opernhaus. Dienstag: Unter Leitung des Kom⸗ ponisten. Zum 50. Male: Der Evangelimann. Mittwoch: Die Meistersinger von Nüruberg. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Odysseus’' Heim⸗ kehr. Freitag: Margarethe. Sonnabend: Die Afrikanerin. Sonntag: Die Stumme von Portici. 8 Schauspielhaus. Dienstag: Auf der Sonnen⸗ 8 (Herr Emil Thomas, als Gast.) Mittwoch: Zum ersten Male: Herostrat. Donnerstag: Auf der Sonnenseite. (Herr Emil Thomas, als Gast.) Freitag: Herostrat. Sonnabend: Auf der Sonnenseite. (Herr Emil Thomas, als Gast.) Sonntag: Herostrat. 6 Reues Opern⸗Theater. Sonntag: Der Präsident. Die Dienstboten. 1733 Thaler Bi

groschen.

Deutsches Theater. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Der Biberpelz. Abends 7 ½ Uhr:

Cyrano von Bergerac. Montag: Cyrano von Bergerac.

Dienstag: Hamlet.

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8 8 .““ Berliner Theater. Sonntag, Nachmittags 2 Uhr: Maria Stuart. Abends 7 ½ Uhr: Zaza.

Montag: Zaza. Dienstag: Zaza.

6868

Schiller⸗Theater. (Wallner⸗Theater.) Sonn⸗ tag, Nachmittags 3 Uhr: Die Haubenlerche. Schauspiel von Ernst von Wildenbruch. Abends 8 Ühr: Mauerblümchen. Lustspiel in 4 Akten

von O. Blumenthal und G. Kadelburg. Montag, Abends 8 Uhr: Die Haubenlerche.

und die Stadt Charlottenburg sollen sich mit einem angemessenen Beitrage an dem auf Berlin entfallenen Theile der Garantie be⸗ theiligen. Auf Grund dieser Beschlüsse hat das Kollegium ihre

Wulkow: Herr Emil Thomas, als Gastv.) Anfang tag. Ntaczmittchs 3eir. Z Falben Presers Gah. Tragödie in 8 Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel des Königlichen Kammer⸗ sängers Emil Goetze.

zu Richmond. Romantische Oper in 4 Akten von Fr von Flotow.

Stradella. zu halben Preisen: Die Hugenotten. Stradella. Windsor.

Theaters. Die Ahnfrau. Abends: Die lustigen Weiber von Windsor.

kommt.

(Fortsetzung de

Theater des Westens. (Opernhaus.) Sonn⸗

el des Schiller⸗Theaters. Romeo und Julia.

v 5 Akten von W. Shakespeare.

Martha, oder: Der Markt

Montag: Die weiße Dame. Dienstag: Eugen Onégin. Mittwoch: Gastspiel Emil Goetze. Alessandro Volksthümliche Opern⸗Vorstellung Gastspiel Emil Goetze. Alessandro Die lustigen Weiber

Sonntag Nachmittags: Gastspiel des Schiller⸗

Donnerstag:

Freitag:

Sonnabend: von

Lessing⸗Theater. Direktion: Otto Neumann⸗ Hofer. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volks⸗ thümlichen Preisen (Parquet 2 ℳ): Großmama. Abends 7 ½ Uhr: Im weißen Röß’l. 8 Montag: Im weißen Röß’l.

Dienstag: Großmama.

Neues Theater. Direktion: Nuscha Butze Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei volksthümlichen Preisen: Emilia Galotti. Abends 7 ½ Uhr: Hofgunst. vpunft (8. Abonnements. Vorstellung): Papa Lustspiel in 1 Akt von Carl Theod. Schultz. Hierauf: Frauenkampf. Lustspiel in 3 Akten nach Scribe von Olfers. Dienstag und folgende Tage: Hofgunst.

8 ad- . Belle-Alliance-Theater. bee Er F. straße 7/8. Sonntag: Gastspiel Gustav Kober. e g8 Anfang 8 Uhr. Nachmittags: Der Graf von Hammerstein. Montag: Dorf und Stadt. Dienstag: Zum 25. Male: Napoleon. (Gustav Z1“ 8

1““ 1 8 Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Sonntag: Der Herr Sekretär. (Inviolable.) Schwank in 3 Akten von Maurice ennequin. Deutsch von Max Schoenau. In cene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Vorher: Mein treuer Antoine. Schwank in 1 Akt von Arthur Rüdiger. In Scene gesetzt von Hermann Werner. dnan 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer. Schauspiel in 4 Akten von

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: unter Regie von Julius Türk. 1 5h. Schauspiel in 5 Akten. Abends 7 ½ Uhr: Gastspiel Helmerding. Unser lustiges Berlin. Große Ge⸗

8 Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und 8

Dritten Beilage.)

Montag und Dienstag: Der Herr Serretär. Vorher: Mein treuer Antoine.

Thalia-Theater. Dresdenerstraße 72/73. Volksvorstellung Mutter und Sohn.

sangsposse in 4 Bildern von E. Sondermann und Ch. Bischoff. Kuplets von Alfred Bender. von Curt Goldmann.: . Montag: Dieselbe Vorstellung.

Olympia-⸗Theater. (Zirkus Renz.) straße. Täglich 8 Uhr Abends: Mene Tekel. Berliner Ausstattungsstück mit Kuplets, Aufzügen und Kolossal⸗Ballets in 3 Akten (10 Bildern). Parquet 2,10

Konzerte.

Philharmonie. Sonntag, Mittags 12 Uhr: auptprobe zu dem II. Philharmonischen

onzert. 8 Montag, Anfang 7 ½ Uhr: II. Philharmonisches Konzert. Dirigent: Arthur Nikisch. Solist: Willy Burmester.

Industrie⸗Gebünde. Kommandanttenstraße 77 d Beuthstraße 20. Karl Meyder⸗Konzert. Entrge 50 8 861,2,9 7 ½ Uhr, Sonntags 6 ½ Uhr.

Familien⸗Nachrichten.

Verehelicht: Hr. Hauptmann Richard Zietzschmann mit Frl. va, de. hn Groch (München— Breslau). Hr. Fet 1 88. Frl. Margarethe Langer (Ratibor Patschkau). 3

8 Ein ohn: Hrn. Ametsrichter Lewin (Grünberg, Schlef.). Hrn. Rentmeister A. Campe (Hameln). Eine Tochter: Hrn. Amtsgerichts⸗Rath Goldschmidt (Bernstadt, Schles.).

Gestorben: Hr. Reichsgerichts⸗Rath a. 9, 3 280 Lesser (Berlin). Hrn. Pastor H. 14+‿ *135 Martin (Berlin). Hrn. Rittmein 997 211 von Veltheim Tochter Asta (Pasewal⸗ 634 + 77

300 15 4

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

ruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ 8 Anstalt Berlin SW., Züchfehactraße Nr. 32.

Acht Beilagen

Dienstag, Abends 8 Uhr: Hasemann’s Töchter.

Georges Ohnet.

leinschließlich Börsen⸗Beilage).

Musik

Karl⸗

5

s⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Königlich Preußische Armee. Evangelische Militär⸗bezw. Marine⸗Geistliche.

25. Juni. Dr. Brandt, Div. Pfarrer der 35. Div. in Graudenz, zum 1. Oktober d. J. mit Pension in den Ruhestand

versetzt. 18. August. Grunwaldt, Div. Pfarrer der 2. Div. in zur 35. Div. nach Graudenz

Allenstein, zum 1. Oktober d. J. Marmé, Hilfsprediger in Deutz, zum

versetzt. z6 September. b als Div. Pfarrer der 2. Div. in Allenstein Kraschnitz,

1. ebher d. J. berufen.

14. Oktober. Hünemörder, Hilfsprediger in zum Marinepfarrer berufen.

Militär⸗Justizbeamte. Durch Allerhöchste Bestallung. 6. Oktober. von der Kall, Gerichts⸗Assessor, zum Auditeur ernannt. Durch Verfuͤgung des General⸗Auditeurs der Armee. 13. Oktober. von der Kall, Auditeur, die Zweite Auditeurstelle

bei der 1. Div. übertragen.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Abschied. 6. Oktober. Prietzel,

Kanzlei⸗Rath, Geheimer Registrator im Kriegs⸗Ministerium, bei dem

Ausscheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Geheimer Kanzlei⸗Rath, Wagener, Zahlmstr. vom Gren. Regt. Kronprinz Friedrich Wilhelm (2. Schles.) Nr. 11, bei seinem Ausscheiden aus P28 Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungs⸗Rath, verliehen. 8

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 11. August. Hassenstein, Rechnungs⸗Rath, Lazareth⸗Ober⸗Insp. in Bromberg, auf seinen Antrag zum 1. Oktober 1898 mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.

1. September. Keil, Lazareth⸗Insp. in Halberstadt, zum Lazareth⸗Verwalt. Insp. ernannt. 1

30. September. Brunke, Lazareth⸗Ober⸗Insp. in Danzig, auf seinen Antrag zum 1. Januar 1899 mit Pension in den Ruhe⸗ stand versetzt.

1. Oktober. Gabe, Intend. und Baurath bei der Intend. des XVI. Armee⸗Korps, zur Intend. des VII Armee⸗Korps zum 1. April 1899 versetzt. Hohmann, Lazareth⸗Insp. in Schleswig, zum Lazareth⸗Verwalt. Ing. ernannt.

4. Oktober. teinebach, Regierungs⸗Baumeister in St. Avold, zum Garn. Bauinsp. ernannt und die Stelle eines technischen Hilfsarbeiters bei der Intend. des XVI. Armee⸗Korps übertragen.

8. Oktober. Krüger, Lazareth⸗Ober⸗Insp. in Glogau, auf

8 seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 13. Oktober. Schobert, Major z. D. und Bezirks⸗Offizier beim Bezirkskommando Wasserburg, in gleicher Eigenschaft zum Bezirks⸗ kommando Augsburg versetzt. Scheller, Oberst⸗Lt. z. D. beim Be⸗ zirkskommando Vilshofen, Frhr. v. Pechmann, Oberst⸗Lt. z. D. beim Bezirkskommando Erlangen, zu Bezirks⸗Kommandeuren, Zechmeyer, Major z. D. beim Bezirkskommando Wasserburg, Graf v. Bullion, Hauptm.⸗ D. beim Bezirkskommando Regensburg, zu Bezirks⸗ Offizie’*s . ernannt.

Die nachgenannten Offizier⸗Aspiranten zu Portepee⸗Fähnrichen ernannt bezw. befördert: Neuffer, Vize⸗Wachtm. der Res., derzeit dienstleistend im 3. Feld⸗Art. Regt Königin⸗Mutter, Waibel, Lehner, Unteroffiziere, sämmtlich in diesem Regt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Schoch, Hauptm. des Kriegs⸗Ministeriums, à la suite des Generalstabs, als Mitglied zur Ober⸗Examinations⸗Kommission für Kandidaten des höheren Militär⸗Verwaltungsdienstes an Stelle des zum Bats. Kommandeur im 1. Inf. Regt. König ernannten Majors Köppel kommandiert.

Im Beurlaubtenstande. 12. Oktober. Hagen, Sec. Lt. der Res. vom 19. Inf. Regt. König Humbert von Italien, zum 20. Inf. Regt. versetzt. Götzger, Sec. Lt. der Res. im 1. Pion. Bat., Dasch, Sec. Lt. der Res. im Eisenbahn⸗Bat., zu Pr. Lts., Krücke (Erlangen), Vize⸗Feldw. der Res. im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, zum Sec. Lt., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 12. Ok⸗ tober. Wagner, Sec. Lt. a. D., die Aussicht auf Anstellung im Zivildienst nachträglich ausnahmsweise verliehen.

13. Oktober. Sckell, Oberst z. D. und Kommandeur des

Landw. Bezirks Vilshofen, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Ingen. Korps, Ulmer, Oberst⸗Lt. z. D. und Kommandeur des Landw. Bezirks Erlangen, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold, Baldauf, Majeoer z. D. und Beäirks⸗Offizier beim Bezirkskommando Augsburg, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, Loreck, Major z. D. und Bezirks⸗Offizier beim Bezirkskommando Regensburg, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 11. Inf. Regts. von der Tann, sämmtlichen mit den für Verabschiedete vor⸗ geschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 12. Oktober. Neher (1 München), Pr. Lt., Seiler (1 München), Sec. Lt., beide von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt. 8

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

12. Oktober. Schels, Zahlmstr. des 8. Inf. Regts. Pranckh, vom II. zum IJ. Armee⸗Korps versetzt. Kiermaier, Zahlmstr. Aspir. des 11. Inf. Regts. von der Tann, zum Zahlmstr. im II. Armee⸗ Korps ernannt.

Kunst und Wissenschaft. Die allgemeine Konferenz der Internationalen Erd⸗

„mesung, welche vom 3. bis 12. Oktober d. J. in Stuttgart tagte,

ihren Verlauf eine besondere wissenschaftliche und kultur⸗ Bedeutung erlangt, deren kurze Darlegung, in Ergäzzung den Zeitungen erschienenen einzelnen Berichte, von öffent⸗ sse sein dürfte. 90 rnationale Organisation der Erdmessung, welche zuerst unter . „ꝙ amen „Mitteleuropäische Gradmessung“ im Jahre 1863 von dem preußischen General Baeyer ins Leben gerufen, sodann durch die erste allgemeinere Versammlung im Jahre 1864 fester be⸗ gründet und in den nächsten beiden Jahrzehnten zur europätschen ded internationalen Gradmessung erweitert worden war, erfuhr im Fahre 1886 durch den Tod ihres hochverdienten Begründers und eiters eine tiefgehende Gefährdung ihrer gedeihlichen Weiter⸗ entwickelung. Es gelang jedoch der im Herbst 1886 von der preußischen Re⸗ gierung nach Berlin berufenen allgemeinen Konferenz der Gradmessung, f68 Krisis dadurch zu überwinden, daß an Stelle jenes mehr Fersänlichen Zusammenhalts eine festere vertragsmäßige Organi⸗ on des ganzen Unternehmens durch die bisher daran be⸗

Berlin, Sonnabend, den 22. Oktoher

theiligten Staaten gesetzt wurde. Zugleich wurde durch die Uebereinkunft von 1886 eine auf regelmäßigen übrlurch diese trägen der betheiligten Staaten beruhende Geldverwaltung zum Zwecke der wissenschaftlichen Organisation gewisser gemeinsamer Arbeiten geschaffen und der Aufgabenkreis der Vereinigung ent⸗ 8 dahin gemachten öö erweitert, was auch enennung „Erdmessung“ statt isheri . nefiaane u ltte⸗ tim. 82 f der bisherigen „Grad ausführendes Organ der Erdmessun „sowohl für die Ver⸗ waltung als für die Leitung der wissenschastlichen N.dün, wurde auch fernerhin das schon im Jahre 1864 in Berlin eingesetzte inter⸗ nationale Zentralbureau anerkannt, welches inzwischen in enge Verbin⸗ dung mit dem von der preußischen Regierung errichteten geodätischen Institut getreten war und von dem Leiter des letzteren mit verwaltet wurde. An die Spitze des geodätischen Instituts und des Zentralbureaus wurde sodann von der preußischen Regierung, bee 5 E“ anderen Länder, . utendsten und anerkanntesten Geodäten der Zei Professor Dr. Helmert, gestellt. 8

Da die Uebereinkunft von 1886 zunächst im Sinne einer Er⸗ probung der neuen Organisation nur auf zehn Jahre abgeschlossen worden war, trat schon an die im Jahre 1895 in dem vertrags⸗ mäßigen dreijährigen Turnus zu berufende allgemeine Koͤnferenz die Aufgabe heran, über die Ergebnisse der Erprobung und über die dauernde Fortführung oder Erweiterung und Vervollkommnung der Organisation zu berathen. Die zu diesem Zweck wiederum nach Berlin eingeladene Konferenz von 1895 erklärte sich einmüthig für die Fortführung; des internationalen Zusammenwirkens, und sie vereinbarte nach sehr eingehenden und bewegten Verhandlungen schließlich einstimmig eine neue wesentlich erweiterte Uebereinkunft, laut welcher mit Erhaltung der wesentlichen Grundzüge der bisherigen Arbeitsgemeinschaft, insbesondere der Stellung des Zentralbureaus und seiner Verbindung mit dem preußischen geodätischen Institut unter der bewährten und überall gewürdigten Leitung des Herrn Professors Dr. Helmert, die internationale Organisation der Erdmessungs⸗ Arbeiten nunmehr dauernd vertragsmäßig gesichert sein und zunächst für weitere zehn Jahre auf der Grundlage erhöhter Beiträge der Staaten auch eine namhaft höhere Dotation für die Kosten eines erweiterten wissenschaftlichen Zusammenwirkens erhalten sollte.

Während des Jahres 1896, des letzten durch die Uebereinkunft von 1886 umfaßten, sind alsdann die meisten der bis dahin an der Erdmessung vertragsmäßig betheiligten Staaten der neuen Berliner Uebereinkunft definitiv beigetreten, sodaß am Anfang des Jahres 1897 der Fort⸗ bestand der Organisation als gesichert angenommen werden konnte und die Förtfäfeung der von ihren Organen zu leitenden wissenschaftlichen Arbeiten keinerlei Unterbrechung zu erfahren brauchte.

Im Laufe des Jahres 1897 und zu Anhang 1898 sind sodann, bis auf zwei füdamerikanische Staaten, die ihre spätere Entscheidung noch vorbehalten haben, die sämmtlichen bisher betheiligten Staaten dem neuen dauernden Verxtragsverhältniß beigetreten, und auch der nämlich Großbritannien, hat sich, gerade im Hinblick auf die er⸗ weiterten Aufgaben und Leistungen der Erdmessung, entschlossen, eben⸗ falls an der neuen Organisation theilzunehmen.

Die Versammlung zu Stuttgart war nun die erste der auch fernerhin im allgemeinen in dreijährigen Perioden abzuhaltenden Generalkonferenzen unter dem Regime der neuen Uebereinkunst. Sie war sehr vollzählig, besucht, und es waren insbesondere alle großen Kulturstaaten der Erde durch Delegirte vertreten, Großbritannien durch Professor George Darwin aus Cambridge, einen Sohn von Charles Darwin, einen der bedeutendsten Astronomen und Geophysiker der Gegenwart.

Die Konferenz zu Stuttgart wird am Ende des Jahrhunderts einen Lichtpunkt in der Entwickelung wissenschaftlicher Erforschung der Erde und förderlichen Zusammenwirkens der Nationen bilden. Die freudige Einmüthigkeit, mit welcher die wichtigsten Beschlüsse gefaßt wurden, und die Größe der wissenschaftlichen Unternehmungen, welche von dieser Konferenz theils definitiv ins Leben gerufen, theils vor⸗ bereitend ins Auge gefaßt wurden, geben dieser Versammlung eine Füs tdenü Bedeutung nicht bloß in der Erinnerung der Theil⸗ nehmer.

Es war ein für die Erneuerung und Stärkung der Erd⸗ messungs⸗Organisation im Jahre 1895 besonders glücklicher Umstand gewesen, 80⁄ die schon seit etwas mehr als einem halben Jahrhundert im Gange befindliche, für die Astronomie und die Erdmessung gleich wichtige Untersuchung, ob noch merkliche Lagen⸗Aenderungen der Erdaxe im Erdkörper (erkennbar in Veränderungen der geographischen Breiten) vorhanden seien, sehr bald nach dem Inslebentreten der Uebereinkunft von 1886 einen erneuten Antrieb empfing durch die Ergebnisse einer auf der Berliner Sternwarte angestellten, sehr genauen Wefiunasenhe welche die ersten deutlicheren Spuren einer kleinen Veränderlichkeit der geographischen Breite erkennen ließ. Die Erdmessungs⸗Organisa⸗ tion rief hierauf sofort, ganz im Geiste ihrer Aufgaben, ein Zusammen⸗ wirken mehrerer Sternwarten nach festem Plane ins Leben, und nach⸗ dem die Ergebnisse dieser Messungen in überraschendster Weise jene Spuren bestätigt und vervollständigt hatten, wurde mit den bereitesten Mitteln der internationalen Dotation der Erdmessung unge⸗ säumt eine Expedition nach der Mittel⸗Europa gerade gegenüber⸗ liegenden Seite der Erde, nämlich nach den Sandwich⸗ Inseln ausgerüstet, welche binnen 1 ½ Jahren durch Zusammenwirken mit den mitteleuropäischen Sternwarten alle Zweifel hob und das Vorhandensein einer zunächst anscheinend periodischen und auf wenige Zehntel der Bogensekunde begrenzten Lagen⸗Aenderung der Drehungsaxe im Erdkörper als eine wissenschaftliche Thatsache zu allgemeiner Anerkennung brachte. Das Zentralbureau der Erdmessung erwies auch weiterhin, angesichts dieser für die Sicherung zahlloser Messungen der Sternwarten und der geodätischen Beobachter sehr wichtigen Erkenntniß, die eminente Nützlichkeit der ihm in der Wissen⸗ schaft anvertrauten Stellung und Bethätigung durch die fortgehende Sammlung, Bearbeitung und Veröffentlichung der nun von vielen Sternwarten gelieferten immer feineren und vollständigeren Maßbestim⸗ mungen jener Bewegung der Erdaxe. Immer deutlicher stellte sich dabei heraus, daß die Gesetze der Erscheinung keineswegs einfache seien, und daß sehr wohl bei anhaltenden feinsten und gleichartigsten Messungen, wie es schon Helmholtz und Schiaparelli für möglich er⸗ achtet hatten, auch noch fortschreitende, sehr langsame, aber in Jahr⸗ hunderten und Jahrtausenden der Vergangenheit und Zukunft größere Bedeutung für die ganze Erde erlangende Lagen⸗ Aenderungen der Drehungsaxe zu Tage treten könnten. Aus den wissenschaftlichen Verhandlungen hierüber entstand sehr bald der Plan der internationalen Begründung und Durchführung eines Systems von unablässigen Beobachtungen der geographischen Breiten durch ein Zusammenwirken nahe gleichzeitiger Messungen auf einer Reihe von Beobachtungsstationen, die auf einem und demselben Pa⸗ rallelkreise möglichst gleichmäßig um die ganze Erde verthetlt seien. Es ward ee daß hierdurch und nur hierdurch auch die Er⸗ forschung der fortschreitenden Bewegungen der Erdaxe, vielleicht schon nach einigen Jahren, eine Grundlage gewinnen könne, welche von 5 astronomischen Bestimmungen und Voraussetzungen frei ein werde.

Dies war der Stand der Sache um die Zeit der Konferenz von 1895, und Erwägungen solcher Art führten schließlich auch

die Einmüthigkeit ihrer Entscheidung in Betreff der den Re⸗

einzige Großstaat, welcher die Uebereinkunft von 1886 abgelehnt hatte,

gierungen vorzulegenden neuen Uebereinkunft ihrer beblich vergrößerten finanziellen Anforderungen herbei. Es war erklärlich, daß durch diese vergrößerten Anforderungen eine kurze Krisis entstand, aber die wissenschaftliche Evidenz der Ng lichkeit sowohl der ganzen bisherigen Leistung der Or anisation, als der vorgeschlagenen neuen Unternehmungen siegte, ja sie führte, wie schon erwähnt, sogar den Entschluß Großbritanniens herbei, derselben internationalen Organisation sich einzufügen, welche dieser Staat in dem vorangehenden Stadium der Entwickelung als für seine Inter⸗ essen unerheblich abgelehnt hatte.

In Stuttgart wurde nun von dieser neuen, überaus erfreulichen Lage der Dinge, sowohl von den reichlicheren Geldmitteln, als von den inzwischen durch das Zentralbureau bestens vorbereiteten neuen Unternehmungsgebieten voller Besitz ergriffen.

Von Mitte künftigen Jahres ab wird hiernach ein unablässiger Be⸗ obachtungsdienst von sechs Stationen, zunächst mit einer fünfjährigen Erprobungszeit der Methode und Einrichtungen, die jeweilige Lage der Erdaxe sorgfältigst überwachen. Drei der Stationen werden auf dem alten Kontinent, Europa⸗Asien, die eine in Nord⸗Italien, die zweite im russischen Mittel⸗Asien, die dritte in Japan liegen, die drei anderen auf dem neuen Kontinent, die eine in Kalifornien, die zweite in der Nähe von Cincinnati, die dritte in der Nähe von Washington, alle sechs auf dem Parallelkreise von nahezu 39 Grad nördlicher Breite.

Natürlich wird auch die freie Forschung der Sternwarten in allen Theilen der Erde dem Problem zugewandt bleiben, aber die un⸗ entbehrlichste für alle praktischen Arbeiten auf diesem Gebiete wohl⸗ thätigste Grundlage für die Berücksichtigung dieser Erscheinung wird fortan allen Betheiligten geliefert werden durch die regelmäßigen periodischen Veröffentlichungen der Ergebnisse jenes inter⸗ nationalen wissenschaftlichen Dienstes seitens unseres Zentralbureaus. Man darf sagen, daß schon die ganze bisherige Entwickelung dieser Angelegenheit ein schönes Beispiel geliefert hat für die hohe Leistungs⸗ fähigkeit eines Zusammenwirkens von freiester individueller Initiative und Kritik mit der Stärke organisierter Zusammenfassung der Mittel und Frühte 8 G

ach anderen Richtungen hat die Stuttgarter Konferenz ebenfalls weite Ausblicke eröffnet für geodätische Bestimmungen der Gestalt⸗ verhältnisse der Erde in den verschiedenen Erdtheilen, insbesondere für eine mit den feineren Mitteln der Gegenwart zu veranstaltende Wiederholung und Erweiterung der im vorigen Jahrhundert durch rankreich am Aequator in Süd⸗Amerika ausgeführten Gradmessung. uch für die „Sicherung und Verbindung der in den verschiedenen Theilen der Erde bereits erlangten und noch zu vervielfältigenden Bestimmungen der Intensität der Schwere sind von der Konferenz die Vorschläge des Zentralbureaus mit lebhafter Zustimmung angenommen worden, sodaß auch hier, in Verbindung mit dem Fortgange kritischer Untersuchungen der bezüg⸗ lichen Messungsmittel seitens des Zentralbureaus selber, ein reger Seh ee auch für die Geologie so wichtigen Arbeiten zu

““

Literatur.

Erinnerungen eines französischen Offiziers an Sedan. Von Carl Bleibtreu. Mit Illustrationen von Robert Hau g. Dritte Auflage. Pr. geh. 1 ℳ% Verla in Stuttgart. Der Erfolg, den dieses Buch bei seinem erst Erscheinen hatte, ist bekannt; es verdankt ihn nicht den nur anfangs darin vermutheten authentischen Enthüllungen, sondern der anschaulichen Lebendigkeit und hohen dichterischen Kraft, womit das großartige Gemälde der Katastrophe von Sedan entrollt wird. Selbst die Gegner haben sich dem Ein⸗ druck nicht entziehen können, wie die vielen Auflagen der französischen Uebertragung beweisen. In seinem unlängst erschienenen (1. Zt. besprochenen) „Gravelotte“ hat Bleibtreu ein farbenglühendes Seitenstück hierzu geliefert, das in ähnlicher Weise die seelischen und materiellen Faktoren bei beiden kämpfenden Parteien beleuchtet.

chs. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten. Von Dr. Friedrich Neubauer, Oberlehrer an der Lateinischen Hauptschule der Francke'schen Stiftungen. III. Theil: Vom westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. Halle a. S. 1898. Großoktav, 221 Seiten. Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses. Nunmehr liegt dieses aus der Praxis des Unterrichts entstandene Lehrbuch der Geschichte mit dem dritten und letzten Theil fertig vor. Die Gegenwart verlangt vom Geschichts⸗ unterricht in den oberen Klassen der höheren Lehranstalten mehr, als vor vierzig Jahren gefordert wurde. Diesem Umstande Rechnung tragend, zerlegt der Verfasser das Pensum der Oberprima in z Zeitalter, von welchen das erstere das Emporkommen Preußens, das zweite die Vernichtung des alten und die Gründung des neuen Reich zum Inhalt hat. Die großen Kriege von 1813— 1815, 1866 und 1870 sind eingehend behandelt. Als Anhang hat der Autor Ueber⸗ sichten über gewisse g der Entwickelung des staatlichen, sozialen und wirthschaftlichen Lebens dargeboten. Was von den beiden ersten Theilen des Werks, Gruppierung und Inhalt betreffend, Anerkennendes gesagt wurde, das gilt auch von dem vorliegenden Schlußbande.

„Lehrbuch für Heilgehilfen und Massöre“. Im amtlichen Auftrage des Königlichen Polizei⸗Präsidiums verfaßt don Dr. med. Granier, Sanitäts⸗Rath und Königlichem Bezirks⸗ hysikus. Berlin, Richard Schoetz, 1898. Preis gebunden 4 ℳ. as vorliegende Buch soll denjenigen Personen, welche das, ent⸗ sprechend ministerieller Anordnung, von dem Königlichen Polizei⸗Prä⸗ sidium für die Stadtkreise Berlin und Charlottenburg eingeführte Examen als geprüfter Heilgehilfe und Masseur (der Verfasser schreibt „Massör*) bezw. geprüfte üg und Masseurin machen wollen, eine Uebersicht über das Wissensgebiet geben, welches sie beherrschen müssen. Es stellt aber nicht, wie man vielleicht annehmen könnte, nur eine Berufsbelehrung für diesen Sonderzweck dar, sondern es ist ein Lehr⸗ und Gebrauchsbuch für Alle, welche sich der bezeichneten Berufsart widmen und ähnliche Prüfungen innerhalb des Geltungsgebietes der Reichsgewerbeordnung ablegen wollen. Die Anweisungen und Belehrungen sind, der Absicht des Werkes gemäß, klar, bestimmt und volksthümlich gefaßt und alle theoretischen Erörterungen vermieden. Der Inhalt ist in folgende fünf Abschnitte eingetheilt: 1) „Bau und Lebenstbätigkeit des mensch⸗ lichen Körpers.“ 2) „Der Heilgehilfe und Masseur.“ 3) „Massieren.“ 4) „Erste Hilfe bei Unglucksfällen.“ 5) „Gesetzliche und polizeiliche Bestimmungen, Gebührenordnung.“ Im zweiten Theil ist auch die Desinfektion von üen. Sachen und Wohnungen eingehend berück⸗ sichtigt. Die Einführung wie die Anleitungen sind durch zahlreiche ute Abbildungen erläutert. In einer Leinwandtasche unter dem eckel ist dem Buche ferner die bewährte Pistor'sche Tafel „Die Behandlung Verunglückter bis zur Ankunft des Arztes“ beigegeben. Die bekannte vaterländische Wochenschrift „Der Bär“ (Ver⸗ lag von Fr. Zillessen, Berlin N. 58) enthält in der 43. Nummer des 24. Jahrgangs folgende Erzählungen, Aufsätze und kleineren Beiträge: Der Rovalist. Historische Erzählung von Hermann Hirschfeld. (Fort⸗ setzung.) Der Manzelbrunnen in Stettin. (Mit zwei Abbildungen.) Aus Paretz und Umgegend. Von Ernst Friedel. Branden⸗ burgisch⸗preußische Erinnerungstafel. Kleine Mittheilungen: Prinzessin Albrecht von Preußen †. Das Reiseprogramm Kaiser Wilhelm's II. Friedrich der Große nach der Schla

ir ae.“

Gedäͤchtnißmünzen Friedrich's II. . Büchertisch

von Carl Krabbe