1898 / 262 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 Nov 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Bülow zugegen war, dessen Vortrag Seine Majestät später ent⸗ gegennahm. Ihre Majestät die Kaiserin stattete inzwischen dem von dem Dr. Sandretzki geleiteten und unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hoheit der öö“ von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin stehenden Marienstift einen Besuch ab. Am Nachmittag besuchten Ihre Kaiserlichen Majestäten das Johanniter⸗Hospiz, in welchem Seine hochselige Majestät der Kaiser Friedrich als Kronprinz im Jahre 1869 gewohnt hat, sowie die unlängst eingeweihte englisch⸗protestantische Kirche und später die Königsgräber und das sogenannte neue Golgatha. Um 3 Uhr wohnten Ihre Mafestäten mit dem Gefolge einem Gottesdienst in der Erlöserkirche bei, zu weelchem auch die Mitglieder der evangelischen Gemeinde zahl⸗ reich erschienen waren. Die Predigt hielt der Ober⸗Hofprediger, General⸗Superintendent D. Dryander.

Meber den Besuch Ihrer Kaiserlichen Majestäten

in dem evangelischen Waisenhause Talitha Kumi und dem deutschen katholischen Hospiz berichtet „W. T. B.“ noch aus⸗ führlicher . Beide Majestäten suchten am Mittwoch Mittag das deutsche evangelische Waisenhaus Talitha Kumi auf, die älteste protestantische Anstalt in Jerusalem, welche schon der hochselige Kaiser Friedrich als Kronprinz im Jahre 1869 besucht hatte. Dieselbe Oberin, Schwester Charlotte, welche damals den Kron⸗ prinzen begrüßt hatte, empfing Ihre Majestäten. Nachdem die syrischen Zöglinge die deutsche Nationalhymne vorgetragen hatten, besichtigten der Kaiser und die Kaiserin eingehend alle Räume der Anstalt, welche durch Sauberkeit einen sehr günstigen Eindruck machte. Ihre Majestäten verweilten uͤber eine Stunde im Gespräch mit den Diakonissinnen.

Von Talitha Kumi beaaben Sich Allerhöchstdieselben nach dem deutschen katholischem Hospiz, das mit deut⸗ schen Fahnen geschmückt war. Am Eingange erwartete der Direktor des Hospizes, Pater Schmidt, umgeben von den im Hospiz thätigen Borromäischen Schwestern, Ihre Majestäten. Nachdem der Kaiser und die Kaiserin in dem Fauptsaal⸗ Platz genommen hatten, der mit den Bildern Ihrer Majestäten geschmückt war, hielt Pater Schmidt nach⸗ stehende Ansprache:

b „Mit ehrfurchtsvoller Freude begrüße ich Eure Kaiserlichen Majestäten in den Räumen des deutschen katholischen Hospizes. Unsere Anstalt ist noch jugendlich, aber sie ist dem Saatkorn gleich, das freudig aufsproßt und Hoffnung giebt auf gute Blüthe und Ausgestaltung zu einem fruchtbaren Baume. Hier im Orient herrscht viel Trockenheit und Dürre, aber wenn auf das von der Sonne verbrannte Land endlich der Schatten fällt, gedeiht und blüht alles. Auf den Boden, worin unser Samenkorn ruht, ist der Schatten des Kaisers gefallen, kühlend und rfrischend. Wohin dieser Schatten fällt, da 8 Schönes und Großes emporsprießen. Die Gründung dieser Anstalt war noth⸗ wendig, denn bei dem allgemeinen Wettbewerb der Nationen und Konfessionen, dem Heiligen Lande Gutes zu thun, durfte der katholische Theil des großen Deutschen Reichs nicht zurückbleiben. Wackere Männer geistlichen und weltlichen Standes haben darum das Werk in die Hand genommen, edle Begeisterung für den Glauben und des Vaterlandes Ehre hat es bieher gefördert, der Segen des Vaters unserer Kirche hat es befruchtet, und in hochsinniger Weise haben Eure Majestät der Anstalt Aller⸗ höchsten Schutz und thätiges Woblwollen zugewendet. Ich bitte Eure Kaiserliche Majestät, ehrfurchtsvollen Dank des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande dafür entgegennehmen zu wollen, einen Dank, der zugleich den Millionen deutscher Katholiken aus der Seele gesprochen ist. Wenn ich nun vor drei Tagen auf der Höhe von Zion in freudiger Dankesbewegung Eurer Majestät in Erinnerung an zwei große Namen, die mit dem Berge Zion verknüpft sind, die lange, glorreiche und kraftvolle Re⸗ gierung des Königs David wünschte, so habe ich für heute noch einen dritten Wunsch, wom wieder der Ort, auf dem wir stehen, mir Anlaß bietet. Nicht weit von diesem Hause hier stand vor Jahrtausenden der Prophet Jesaias und sprach die Weissagung von der Jungfrau und vom Immanuel, die in ihrer Erfüllung das Antlitz der Erde umgestaltet hat. Diesen Immanuel und das ist das Beste, was Eurer Majestät gewünscht werden kann wünschen wir Allerhöchstdenselben für all die großen Pläne, deren Ausführung Sie in der Seele tragen, daneben die starke und freudige Glaubens⸗ zuversicht jenes erleuchteten Propheten. Und nun unserer Landesmutter, der hochedlen Dame an Eurer Majestät Seite, was soll Ihr als unser Aller Herzenswunsch ausgesprochen werden? Vor zwei Jahr⸗ tausenden, denn so lange ist es fast her, weilte hier in Palästina die erste christliche Kaiserin, die heilige Kaiserin, die heilige Helena; ihr Andenken ist, weil sie alle ihre Schritte mit Gutesthun begleitete, bis auf diese Stunde bei den Ortentalen gesegnet. Ein solches unvergängliches Andenken hier im Heiligen Lande wünschen wir Ihrer Majestät, und wenn Hochdieselbe sach kangemn Leben das Diesseits verläßt, möge Sie einen hohen und önen Helena. Unserem Hause aber, das darf ich wohl noch beifügen, möge nun eine Periode des Wachsthums und freudigen Gedeihens anbrechen unter dem erfrischenden und kühlenden Schatten Eurer Majestät.“

Seine Majestät der Kaiser und König geruhten hierauf Folgendes zu erwidern:

„Zunächst danke Ich Ihnen für Ihre patriotische Ansprache. Ihre Anstalt steht, wie Sie sagten, unter Meinem Schatten. Dieser Schatten geht aus von demselben schwarzweißen Schilde, den Ich aus⸗ gereckt habe auch über Ihre Brüder und Glaubensgenossen, welche im fernen Osten ihr Leben und ihr Blut ihrem Heiland zu Liebe für die Ausbreitung des Evangeliums einsetzen. Sie zu beschützen, ist jetzt Mein Bruder draußen mit der gepanzerten Macht Meiner Schiffe, deren Flagge auch hier schützend über Ihnen weht. Bei Meiner Heimkehr in das Vaterland werde Ich dafür Sorge tragen, daß Ihre Landsleute erfahren sollen,⸗ wie mühsam Sie hier draußen arbeiten und welche vortrefflichen Resultate Ihre Anstalt aufzuweisen hat, deren ausgezeichneter Ruf Mir bereits zu Ohren gekommen war. Sie ist in der That ein Segen für die hiesige Bevölkerung und das hiesige Land.“

Nachdem hierauf im Namen der Zöglinge der Anstalt ein arabisches Mädchen in deutscher Sprache eine Huldigung an Ihre Majestäten vorgetragen hatte, sangen alle Kinder ge⸗ meinsam in arabischer Sprache ein Gedicht in arabischem Versmaß, welches, der 8 Freude über den Besuch der Deutschen Kaiserlichen Majestäͤten Ausdruck gebend, für Aller⸗ höchstdieselben langes Leben, Glück und Segen erflehte. Nach⸗ dem Ihre Majestäten die Borromäischen Schwestern, von denen mehrere während der Feldzüge von 1866 und 1870 in den preußischen und deutschen Lazarethen thätig gewesen waren, mit Fedsgen Ansprachen und Händedruck ausgezeichnet hatten, verließen Allerhöchstdieselben das i den begei terten

3 BII“

Hochrufen aller Anwesenden.

latz im himmlischen Jerusalem gewinnen neben der Kaiserin

Der e, der Vereinigten Staaten von Amerika am hiesigen erhöchsten Hofe Andrew D. White hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Erste Botschafts⸗Sekretär John Brinck hoff Jackson als interimistischer Geschäftsträger. G

8 Laut telegraphischer Meldungen an das Ober⸗ ndo der Marine ist S. M. S. „Kaiser⸗, Kommandant: Kapitän ur See Stubenrauch,

eschwaders, Vize⸗Admiral von Diederichs an Bord, am 2 November in Amoy angekommen; S. M. S. „Gefion“, Kommandant: Korveiten⸗Kapitän mit Oberst⸗Lieutenantsrang Follenius, ist am 2. November in Kiautschou eingetroffen.

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Württemberg.

In Stuttgart fand gestern Mittag die Vermaͤhlung Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin Olga von Württem⸗ berg mit Seiner Durchlaucht dem Prinzen Maximilian u Schaumburg⸗Lippe statt. Nach dem standesamtlichen

kte, welcher von dem Minister des Königlichen Hauses, Minister⸗Präsidenten Dr. Freiherrn von Mittnacht in den sogenannten offiziellen Zimmern der verewigten Königin Olga im Residenzschlosse vollzogen wurde, erfolgte in Gegenwart Ihrer Majestäten des Königs und der Königin sowie der anderen Fürstlichkeiten im großen Marmorsaale die kirchliche Trauung durch den Prälaten D. von Schmid. An dieselbe schloß sich eine Gratulations⸗ cour im Thronsaale und unmittelbar darauf das Diner im Weißen Saale an, bei welchem Seine Majestät der König einen Trinkspruch auf das Hohe neuvermählte Paar ausbrachte. Um 4 ³l Uhr Nachmittags verließen Seine Durch⸗ laucht der Preng und Ihre Königliche Hoheit die Prin⸗ zessin Maximilian zu Schaumburg⸗Lippe Stuttgart und traten eine Reise nach Italien an.

Hessen. hre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die 1““ haben sich gestern mit Ihren Kaiserlichen Hoheiten dem Großfürsten und der Großfürstin Sergius von Rußland, sowie den Großfürsten Kyrill und Boris Sen bl; nach Paris begeben. 98

Oesterreich⸗Ungarn.

Die gestrige Sitzung des Wiener Gemeinderaths wurde von dem Bürgermeister Dr. Lueger mit der Erklärung eröffnet: es sei, dank den Maßnahmen der Behörden und dem zielbewußten Vehgetgen aller berufenen Organe, erreicht worden, daß die früheren Gesundheitsverhältnisse Wiens wiederhergestellt worden seien. Jedwede Gefahr einer weiteren Infektion sei beseitigt und nicht der mindeste Grund zu irgend welcher I““ mehr vorhanden. Auf eine Anfrage, wie der Bürgermeister die „slavische Gefahr“ von Wien abzuwenden gedenke, gab Dr. Lueger zu, daß eine Anzahl von Slaven ungeziemend aufträten. Gegen dieselben werde er mit aller der Entschiedenheit vorgehen, welche die Wahrung des deutschen Charakters der Stadt Wien ihm auferlege. Sodann wurde die Generaldebatte über den Tramway⸗Vertrag mit der Finge Siemens u. Halske zum Abschluß gebracht. Sämmtliche Abänderungsanträge wurden abgelehnt und das Eintreten in die Spezialdebatte beschlossen.

Die ungarische Quoten⸗Deputation verhandelte in ihrer gestrigen Sitzung über den Vorschlag der österreichischen Quoten⸗Deputation. Der Referent unterbreitete eine Resolution, welche die Antwort auf den österreichischen Vorschlag bildet. Nach längerer Erörterung wurde einstimmig beschlossen: „Die ungarische Deputation erachtet den österreichischen Vor⸗ schlag für unannehmbar und für weitere Verhandlungen nicht geeignet. Die Abweichung zwischen den beider Quoten⸗Deputationen ist so weitgehend und so groß, daß die ungarische Deputation keine Hoffnung hegt, durch weitere Verhandlungen ein Einvernehmen zu erzielen.’“ Die Depu⸗ tation betraute ihren Präsidenten damit, das Präsidium der österreichischen Deputation von diesem Beschluß zu verständigen. Die ungarische Deputation wird zu einer weiteren Sitzung einberufen werden, sobald eine Rückäußerung der österreichi⸗ schen Deputation erfolgt ist. Die ungarische Quoten⸗Deputation hat auch einen Bericht an den ungarischen Reichstag festgestellt. Bei der Unmöglichkeit, ein Einvernehmen zwischen den Quoten⸗ Deputationen zu erzielen, muß, dem Gesehe entsprechend, ein Versuch zu einer Einigung in beiden Parlamenten selbst gemacht werden. .

Großbritannien und Irlannd.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet: Es sei jest guter Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß die politische Lage eine bessere werde. Es könne mit Bestimmtheit behauptet werden, daß, wenn die Ursache der Verstimmung zwischen Frankreich und England behoben sei, was man in Kürze erwarte, die Thür wieder geöffnet sein werde zur Wiederauf nahme solcher freundschaftlichen Verhandlungen, wie sie dem normalen Stande der Beziehungen zwischen Frankreich und England entsprächen. Die Lage in China sei gegenwärtig durchaus 5 Deshalb dürfe dem Umstande, daß die britische Flotte in Wei⸗Hai⸗Wei in Bereitschaft liege, keine un⸗ nöthige Bedeutung beigelegt werden. Es könne venec nicht daran gezweifelt werden, daß die Geschwader in allen Marine⸗ stationen des britischen Reichs für alle Eventualitäten in volle Bereitschaft ggiefß würden.

Aus Sheffield meldet „W. T. B.“: der Erste Lord der Admiralität Goschen, welcher eingeladen worden sei, dort bei einem Bankett zu sees habe sich mit der Erklärung

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entschuldigt, daß er zur Zeit ganz unabkömmlich sei; seine Anwesenheit in der Admiralität sei dauernd nothwendig, und dies gehe jedem Vergnügen vor.

Frankreich. Der Ministerrath beschäftigte sich gestern mit der Faschoda⸗Frage. Wie „W. T. B.“ meldet, verlautet erüchtweise, daß der Major Marchand in Kairo eine In⸗ ftruttion erhalten werde, welche dahin 22 den egyptischen Kommandanten von Faschoda Besitz ergreifen zu lassen.

Spanien.

Die „Agencia Fabra“ meldet, daß die öffentliche Meinung in Spanien lebhaft mit den amerikanischen Ansprüͤchen

mit dem Chef des Kreuzer⸗

auf die Philippinen beschäftigt sei. Die Presse erkenne an,

daß jeder Appell an Europa vollständig nutzlos sein würde, denn Europa sei von anderen Fragen vollständig in Anspruch ge⸗ Spanien ganz und gar sich selbst uͤber⸗

Türkei.

Zum Haupt der türkischen Mission, welche den Kaiser von Rußland in Livadia begrüßen soll, ist, dem W. T. B.“ zufolge, der frühere Minister des Aeußern Turkhan Pascha ernannt worden.

Der russische Botschafter in Konstantinopel Sinowjew begiebt sich, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ meldet, heute auf dem russischen Stationsschiffe nach Livadia.

us Kanea vom gestrigen Tage wird der „Agence Havas“ gemeldet: der Gouverneur habe den Admiralen auf deren letzte Eröffnung erwidert, daß er den darin ent⸗ haltenen 1“ „in der bestimmten Frist nachkommen werde. ie letzten türkischen Truppenabtheilungen schifften sich gegenwärtig ein; es verblieben dann auf Kreta nur noch 500 türkische Soldaten ohne Waffen, welche das Kriegsmaterial zur Einschiffung ö“ sollten. Wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ berichtet, besetzten gestern früh um 3 Uhr die internationalen Truppen die Wälle von Kanea und alle dortigen türkischen Kasernen. Heute früh sollten die Flaggen der vier Großmächte auf dem Platze vor dem Konak gehißt werden. Eine von den Admiralen erlassene Prokla⸗ mation verbürgt insbesondere den Schutz der Mohamedaner.

Asien.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Peking hat Lord Charles Beresford gestern Tientsin verlassen und sich nach Niutschwang begeben, um mit den dortigen Kaufleuten zu konferieren.

Demselben Bureau wird aus Hongkong berichtet, daß in den dortigen Marine⸗ und Armeekreisen in den letzten Tagen eine außerordentliche Thätigkeit geherrscht habe, über deren Zweck jedoch nichts Authentisches zu erfahren sei. Alle dort liegenden englischen Kriegsschiffe nähmen Vor⸗ räthe und Schießbedarf ein. Es heiße, sie hätten Befehl er⸗ halten, sich bereit zu halten, um sofort in See zu gehen. Der Kreuzer „Bonaventure“, welcher von Manila zurückberufen wurde, sei am Mittwoch in ongkong angekommen und nehme nun eiligst Kohlen ein. Es verlaute auch, daß die Kanonenboote des englischen ostasiatischen Geschwaders sich in Hongkong vereinigen sollten. 1

Afrika. 1

Der Major Marchand ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Kairo eingetroffen.

Aus Ta nger wird dem „Reuter'schen Bureau“ berichtet, daß, einer Mittheilung aus Marrakes zufolge, Frankreich der marokkanischen Regierung mitgetheilt habe, es sei sehr zu wünschen, daß der Aufstand an der Grenze schleunigst vhenst werde. Wie verlaute, hätten die Verschwörer, welche ürzlich den Versuch gemacht hätten, sich des Kaiserlichen Schatzes in Tafilet zu bemächtigen, die Absicht, den Onkel des Sultans zum Regenten auszurufen

Nr. 44 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge 8

sundbeitsamtz“ vom 2. November hat folgenden Inhalt: Personal Nachrichten. Gesundheitsstand und 8. der Volkskrankheiten. Fn . Maßregeln gegen Pest. Pesgl. gegen Gelbfieber. anitätsbericht über die preußische Armee ꝛc., 1894/96. Medizinal⸗ bericht von Württemberg, 1895. Weitere Mittheilungen aus

Britisch⸗Ostindien, 1896/97. Geburten und Sterbefälle in Maine,

1894/95. Gesetzgebung u. s. w. (Preußen.) Eisenbahnwagen für Gänse. Syphilitischeꝛc. (Berlin.) Desgl. Butter. (Nordhausen.) Schlachthof. Bavyern.) Drogen⸗ Seeeeeü2 Maul⸗ und Klauenseuche. Schwarzburg⸗Rudolstadt.)

liche ꝛc. Betriebe. 88es. Stark wirkende Arzneimittel Heeilpflasterpräparate. Alrol. Gang der Thierseuchen ir

Oesterreich, 3. Vierteljlahr. Desgl. in Schweden. Zeitweilize

Fegrzaean gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg.⸗Bez. Bromberg, Stade 9 erreich.) Vermischtes. (Luxemburg.) Butter ꝛc. (Japan.) Gesundheitswesen. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbe fälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäufern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung.

Statistik und Volkswirthschaft.

““ Zur Arbeiterbewegung. 8

Aus Lübeck wird der „Magdb. Ztg.“ geschrieben: In der Taback⸗ und Zigarrenfabrik von Rose u. Schweighoffer ist ein Ausstand ausgebrochen, weil die Inhaber die Forderung der schäftigten weiblichen Personen, den Männer zu erhalten, nicht bewilligen wollten. Der seitherige Verdienst der Arbeiterinnen betrug 10 bis 14 in der Woche. Die Fabrik ist die größte ihrer Art am Platze und beschäftigt gegen 100 Arbeiter. Der Betrieb wird zunächst eingeschränkt.

.Hier in Berlin bat eine Versammlung der in den Buch⸗ bindereien beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen sich, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, mit den Verhandlungen der Ortsverwaltung mit den Arbeitgebern einverstanden erklärt. Die Versammelten beauftragten die Ortsverwaltung der hiesigen Zahlstelle des Verbandes, bei gelegener Zeit mit den . 8 aufs neue in Verbindung zu treten, um eine einheitliche Bezahlung, besonders der Ueberstunden nicht unter 33 ½ v. H. des üblichen Tagelohns, zu erzielen ꝛc.

Kunst und Wissenschaft. 888

Die erste Sitzung der Archäologischen Gesellschaft nach der Sommerpause eröffnete hers Wirklicher Geheimer Rath Schöne mit einer Begrüßung der zahlreich erschienenen Mitglieder und Gäste und der Vorlegung der neuen Eing r. Sodann gab Herr R. Oehler, nach einem Hinweis auf die Verdienste französischer Gelehrten um Erforschung der Alterthümer des römischen Afrika, einen Ueberblick über den jetzigen Stand der Frage, betreffend die Häfen von Karthago. Herr B. Graef berichtete in eingehender Weise über die Punkte der Geschichte der griechischen Vasenmalerei, die durch Boehlau's Werk „Aus ionischen und italischen Nekropolen“ neues Licht erhalten haben. Herr Diels sprach über eine metrische rhodische In schrift und förderte deren Verstaͤndniß durch e Ergänzung einer nur in wenigen Buchstaben und Buchstabenresten er⸗ haltenen Zeile. Zum Schluß nahm Herr Trendelenburg das Wort, um an die Gesellschaft als eine Art Gerichtshof in archäolo⸗ gischen Fragen in eigener Sache zu appellieren und die Unterstellungen zurückzuweisen, die sich in einer Besprechung seiner „Bendis“ in der „Berliner philologischen Wochenschrift“ finden. Die Ausführungen des Redners erfuhren in keinem Punkte aus der Mitte der Fach⸗ genossen Widerspruch.

(Breslau.)

Medizinaltare. (Oesterreich.) Form⸗ aldehyd. (Großbritannien.) Trunksucht. (Belgien.) Gefähr⸗

dort be⸗ gleichen Lohn wie die

Literatur.

iographischen Institut in Leipzig und Wien unternommene Herausgabe einer „Sammlung illustrierter Literatur⸗ geschichten“ hat mit den beiden ersten bisher erschienenen Theilen, der englischen und der deutschen Literaturgeschichte, wohlverdienten Beifall gefunden. Die jetzt beginnende „Geschichte der italienischen Literatur von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart“ von Dr. Berthold Wiese und Professor Dr. EE1“ dürfte noch mehr willkommen geheißen werden, weil eine vollständige italienische, bis auf die Gegenwart herabreichende Literaturgeschichte überhaupt noch nicht in Deutschland erschienen ist. Die beiden Bearbeiter, Dr. Wiese und Professor Dr. Poͤrcopo, sind kundige Forscher auf ihrem Spezialgebiet und besitzen auch Verständniß und Geschick für eine populäre, gefällige Darstellung, die Wissenschaftlichkeit des Inhalts mit gewinnender Form vereinigt. Wesentlich unterstützt wird der Text durch zahlresche und gute Illuüstrationen. Vor⸗ zügliche Proben davon bieten die dem I. Heft beigebenen Tafeln: „Der Centaur Nessus führt Dante auf seinem Rücken und Virgil an dem Blutstrom entlang zur Furt“ (zu Dantels „Göttlicher Komödie“), eine technisch vollendete Reproduktion in Farbendruck von dem be⸗ treffenden Blatt in dem Codex der vatikanischen Bibliothek; ferner das schöne Holzschnitt⸗Porträt des Dichters Vittorio Alfieri und vier Bilder aus dem komischen Epos „Ricciardetto“ von Forteguerri. Als Faksimile⸗Beilage enthält das erste Heft ein Blatt aus „Della Com- del Mondo“ von Nistoro d’'Arezzo. Der Text der ersten ieferung handelt von den Anfängen der italienischen Literatur; die weiteren (im Ganzen 14) Lieferungen zum Preise von je 1 sollen in rascher Folge erscheinen. Das vollständige Werk wird in elegantem Halblederband zum Preise von 16 zu beziehen sein.

Von der bekannten wohlfeilen Sammlung „Meyer’'s Volksbücher“ (Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien) ist soeben eine neue Serie, die Nummern 1211 bis 1230 umfassend, erschienen. Die ersten Heftchen (1211/12) enthalten das Drama von Carl Hepp „Der Prior von San Marco“, als dessen Held die Gestalt des kühnen Moͤnchs Savonarola auftritt: ein sicher und mit Energie gezeichnetes Charakterbild im Rahmen einer glücklich ö historisch bedeutenden Umgebung. Von dem Dramatiker

tto Ludwig, der jetzt auch als erzählender Dichter die Be⸗ findet, die er verdient, bringen die folgenden Nummern die aus dem Thüringer olksleben gegriffene Geschichte „Die Heiterethei“ (Nr. 1213 bis 1216) und als humoristisches Widerspiel dazu „Aus dem Regen in die Traufe“ (Nr. 1217 u. 1218). Die originelle Eigenart E. T. A. Hoffmann'’s lernt man in den „Lebensansichten des Katers Murr“ (Nr. 1221 bis 1226) besser kennen als in manchem anderen seiner Werke. Von deutschen Schriftstellern ist endlich der noch immer viel gelesene Heinrich Zschokke mit der Erzählung „Tantchen Rosmarin“ (Nr. 1227 u. 1228) glücklich vertreten. Aus der englisch⸗amerikanischen Literatur bietet die neue Serie die „Sylvpesterglocken“ von Charles Dickens (Nr. 1219 u. 1220), längst ein auch der Deutschen, und ein Bändchen „Novellen“ von Edgar Allen Poe (Nr. 1229 u. 1230), beide in sorgfältigen Uebersetzungen. Jede Nummer von, Meyer's Volksbüchern“ kostet in handlichem Taschenformat, geheftet und be⸗ schnitten, bei sauberem, lesbarem Druck und gutem Papier, nur 10 ₰.

Die bei der Gedächtnißfeier der Königlichen Akademie der Künste am Sonnabend, den 29. v. M., zur Ehrung ihres verstorbenen Mitgliedes, des Professors Friedrich Geselschap von dem Ersten ständigen Sekretar und Senator der Akademie, Professor Dr. Wolf⸗

ang von Oettingen in der diesigen Sing⸗Akademie gehaltene Gedächtnißrede ist nun auch im Druck erschienen und damit weiteren Kreisen zugänglich gemacht. (Verlag der Königlichen Hof⸗ buchhandlung von C. S. Mittler u. Sohn in Berlin; Preis 60 ₰.)

„Das Skizzenbuch meines Lebens.“ Von Dagobert von Gerbhardt (Gerhard von Amyntor). Zweiter Band. Breslau, Schlesische Verlags⸗Anstalt von S. Schottländer. Der Verfasser gehört zu jenen Schriftstellern, die Talent und Charakter vereinen. Die Offenheit und Entschiedenheit, mit der er, unbekümmert um Gunst oder Feindschaft, um Anerkennung oder Spott, für seine Ideale eintritt, verdient auch die Achtung derer, die seine Welt⸗ anschauung und Lebensauffassung nicht oder nicht in allen Punkten theilen. Nach einem reichen Leben, das ihn in Beziehung zu vielen der hervorragendsten Persönlichkeiten seiner Zeit gebracht hat, erzählt er in diesem Buche die Geschichte desselben, und kann schon deshalb auf einen weiten Kreis von Zuhörern rechnen. Der Beifall, der dem ersten Bande zu theil geworden ist, dürfte auch dem vorliegenden

achtung

zweiten Band nicht fehlen, der unter anderem von den 188 en

Kaisern Wilbelm I. und Fee sowie von dem Grafen Moltke

manchen interessanten und bedeutsamen Zug mittheilt.

De unverhoffte Arwschaft. Erzählung von Felix Stillfried. Preis geheftet 2,50. (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗ Anstalt.) Der Verfasser, ein Landsmann Fri Reuter's, ist mit dem Charakter von Land und Leuten seiner mecklenburgischen Heimath wohl vertraut und gleicht dem berühmten Humoristen insofern, als ihm die Gabe verliehen ist, neben der übersprudelnden derben Laune auch jene tiefer greifende Wirkung zu erzielen, die das innerste Gemüth ers t. Beide Seiten des echten Humors, der den Leser unwiderstehlich zum Lachen zwingt, ihm aber gelegentlich auch eine Thräne herzlichen Mitgefühls ins Auge drängt, offenbaren sich in dieser heiteren Kleinstadtgeschichte. Sie führt dem Leser eine ganze Reihe drolliger Figuren vor, deren Ideenkreis sich um eine un⸗ verhoffte Erbschaft dreht; besonders gelungen ist dem Dichter die

igur der poetischen „Tante Jette“, die eine Art Gegenstück zu euter’s „Onkel Bräsig“ bildet.

Katechismus der Petrographie (Gesteinskunde) von 1 Dr. J. Blaas. Mit 86 evee . Zweite, ver⸗ mehrte Auflage. In Originalleinenband Pr. 3 Verlag von J. J. Weber in Leipzig. Die Petrographie, die Lehre von der Beschaffen⸗ heit, Lagerung und Bildungsweise der Gesteine, ist eine noch junge Wissenschaft. In den Lehrbüchern der Geologie werden zwar meistens ihre Grundzüge mitgetbeilt, es können darin aber besonders die wichtigen

mikroskopischen Verhältnisse nur eine oberflächliche Behandlung er⸗

ahren. Ein Gestein läßzt sich nicht eher dem System einordnen, evor man nicht nach dieser Richtung vollkommene Klarheit erlangt hat. Hierzu bietet sich das vorliegende Werkchen als ein Fübe dar, der trotz gedrängter Kürze gründlich informiert und durch zahlreiche mitrostöpfsche Abbildungen von Gesteinsdünnschliffen erläutert ist.

Die Illustrierten Oktav⸗Hefte von „Ueber Land und Meer“ (Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt, Pr. 1 ℳ) bringen in ihrem zweiten Heft des laufenden Jahrgangs neben der Fortsetzung des neuesten Romans von Ossip Schubin „Vollmondzauber“, der der beliebten Verfasserin neue Freunde gewinnen dürfte, eine kultur⸗ historische Novelle „Das Ehe⸗Examen“ von Adolf Schmitthenner, dem bekannten Verfasser des Romans „Psyche“, dessen gemüthstiefe und fein humoristische Erzäh lungskunst hier ein anziehendes Bild aus der mittelalterlichen Glanzepoche Heidelbergs darbietet. Zu den schönen Aquarellen Wilhelm Hoffmann's vom Garda⸗See, die in mustergültigem Farbendruck wiedergegeben sind, erzählt Richard Boß, unter den lebenden Novellisten gewiß der beste Kenner Italiens ein Erlebniß, das ihm hier an der Schwelle des Wunderlandes begegnet

. Von den andern illustrierten Beiträgen ist einer dem Andenken des Fürsten Bismarck gewidmet, ein zweiter farbig illustrierter Aufsatz childert die Hochlandsjagd in den Rocky⸗Mountains, ein dritter die

itten und Gebräuche der Deutschen Siebenbürgens. In den nicht illustrierten Artikeln finden die Interessen det Gegenwart vielseitige Berücksichtigung. Eine sehr willkommene abe wird den Abonnenten die Serie illustrierter Postkarten sein, die dem Heft bei⸗ liegt und mit anmuthigen Schwarzwaldansichten nach Originalen von

Feso Reiß ceschmüct i

Land⸗ üSs Forstwirthschaft.

Der Stäaͤndi schaftsraths wir

ge Ausschuß des Deutschen FTandwirly⸗

am 9. und 10. Dezember d. J. in Berlin zu

einer Sitzung zusammentreten, um u. A. über folgende F

zu berathen: 1) die Reichsbankfrage; 2) den Entwurf eines Hypot

eken⸗

bankgesetzes; 3) die Novelle zum Invaliditätsversicherungsge 2678 4) das

landwirt schaffliche Interesse an der Ausarbeitung eines neuen für den deutschen Zolltarif; 5) die sogenannte Fleischnoth.

emas 8

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist am 3.

Maßregeln.

ber der

No Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche vom Viehhofe zu München gemeldet worden.

öö“]

Ueber die Einrichtungen für das öffentliche Gesund⸗ heitswesen in Japan theilen die „Veröff. d. Kais. Ges.⸗Amts“ nach dem amtlichen „The Sanitary Institutions of the Imperial

Government of Japan, published b

the Central Sanitary

Bureau of the Home Department, 1898“ betitelten Bericht Fol⸗

gendes mit:

Die oberste Gesundheitsbehörde Japans ist das dem Ministe rium

des Innern

(Home Department) unterstellte Zentral⸗Sanitäts⸗

Bureau, an dessen Spitze ein Direktor und ein Vize⸗Direktor stehen. Das Land ist in 7 Sanitätsbezirke mit je einer Geschäftsstelle für das Gesundheitswesen getheilt. Die Saritätsverwaltung jeder Ortschaft liegt einem örtlichen Gesundheitsrath ob, welcher der Polizeibehörde

unterstellt ist

Diesem sind je zwei Sachverständige zugetheilt, welche

aus den ortsansässigen Aerzten, Apothekern und Thierärzten bestellt werden und dem örtlichen Gesundheitsrath über choleraartige und

andere gefahrdrohende Erkrankungen,

sowie über das öffentliche

Gesundheitswesen (Woönung, Ernährung, Kleidung u. a.) unmittelbar

zu berichten haben, Gesu

e nachprüfen und behändigen u. a. Die

Vorsitzenden der Geschäftstellen haben mit den Leitern der Orts⸗ behörden, der Regierungsschulen, der Krankenhäuser ꝛc. zu berathen und statistische Aufzeichnungen zu machen.

Die Vorbereitungen für den Beruf der Aerzte und Apotheker sind durch Festsetzung des Studienganges und der Prüfungen geregelt.

Nieder⸗Oesterreich

Ober⸗Oesterreich. Salzburg Steiermark. Krain Küstenland.

Tirol Vorarlberg Böhmen

Mähren Schlesien

Galizien

Bukowina.. Dalmatien ..

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Maul⸗ und Klauensen

Lungenseuche

Teb8eeeö1e““ 1¹11““ Rothlauf der Schweine . . 33 129 565 35 129 575 34 125 577 115 520 117

Schweineseuche

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Basel⸗Stadt 1 Appenzell a. Rh. t. Gallen 1 Graubünden 43 22

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Reothlauf der Schweine un Kantone:

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15. September.

Orte: Shalle:

Die Zulassung zur Ausübung des Berufes bedarf in Zukunft der

Genehmigung des Ministeriums des Innern, welche in der Regel

vlt ehae des Studiennachweises sowie gewisser Gebühren er⸗ eilt wird.

Das Zentral⸗Sanitäts⸗Bureau ist in drei Abtheilungen getheilt, von denen je eine die öffentliche Gesundheit, die Seuchenverhütung und das Medizinalwesen bearbeitet. Die statistischen und allgemeinen Arbeiten entfallen als Nebenamt auf das dem Direktor persönlich zugetheilte Bureau. Die erstgenannte Abtbeilung be⸗ bandelt Wasserwerke, Kanalisation, Abfallbeseitigung, Gewerbehygiene, Arbeiter⸗ und Armenpflege, Nahrungsmittel und Getränke, Arznei⸗ handel u. a., die zweite die Kontrole und Verhütung von Volks⸗ krankheiten, die Serumbehandlung, das Impfwesen, sowie die wissen⸗ schaftliche Untersuchung von epidemischen und endemischen Krankheiten, die dritte bearbeitet die Angelegenheiten der Medizinalversonen, Aerzte, Apotheker, Hebammen, die Arzneimittel, Krankenhäuser ꝛc.

Es bestehen drei hygienische Untersuchungslaboratorien, zu Vokio, Osaka und Yokohama, die nicht nur für die Obrigkeit, sondern gegen Entgelt zu festen Preisen auch für Privatpersonen Arbeiten ausführen und dem Ministerium des Innern unterstellt sind. Für die Begut⸗ achtung der Verwendbarkeit von Stoffen zu Heilzwecken ist insbe⸗ sondere auch die 1886 zerst erschienene, 1891 erweiterte j apanische Pharmakopöbe maßgebend.

An anderen gemeinnützigen staatlichen Einrichtungen sind zu er⸗ wähnen: der Botanische Garten für Medizinalpflanzen, das Sanitäts⸗ Museum, das Serum⸗Institut, die Anstalt für Lymphgewinnung und das Institut für Infektionskrankheiten, welches, nach deutschem Muster organisiert, von Dr. Kitasato geleitet wird.

Ein Zentral⸗Gesundheitsrath, welchem die leitenden Persönlich⸗ keiten aus der Armee und Marine, den Universitäten und Ministerien angehören und welchem 20 sachverständige Medizinalpersonen zur Seite stehen, dient als berathende Behörde.

Zur Verhütung von Infektionskrankheiten sind besondere Be⸗ stimmungen der obengenannten Abtheilung für Seuchenverhütung er⸗ lassen worden, insbesondere sind auch ausführliche Quarantäne⸗ maßregeln vorgesehen. Quarantänestationen, mit Desinfektions⸗ vorrichtungen und Hospitalanlagen ausgestattet, befinden sich in den fünf Hafenplätzen Nagasaki, Schimonoseki, Kobe, YPokohama und Hakodate. Schiffe, welche in anderen Häfen den Quarantäne⸗ neee unterworsen werden, haben einen der genannten Plätze anzulaufen.

Das Impfwesen ist durch die Einführung des Impfzwanges im Jahre 1885 geregelt worden

Nachrichten über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.

8 Oesterreich. 1 8 7. September. Orte: Höfe:

63 73 13³

Maul⸗ und Klauenseuche.. Rothlauf der Schweine ... Schweinepest (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine .. Schweinepest (Schweineseuche) Maul⸗ und Klauenseuche. . Schweinepest (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine .. Schweinepest (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine .. Schweinepest (Schweineseuche) Rothlauf der Schweine.. Schweinepest (Schweineseuche) Maul⸗ und Klauenseuche.. Rothlauf der Schweine .. Schweinepest (Schweineseuche) Maul⸗ und Klauenseuche..

Maul⸗ und Klauenseuche.

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2. September. 9. September.

8

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16.—30. September. Maul⸗ und Klauenseuche.

Zahl der verseuchten und verdächtigen Weiden: Orte: Ställe: Weiden:

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8

Schweineseuche.

28

Orte:

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Maulseuche. 82 3 1.— 15. September. 16.—30. September.

Zahl der verseuchten

Provinzen: Gemeinden: Provinzen: Gemeinden:

7 171 8 7 24

NRNiederlande. Maul⸗ und Klauenseuche.

Koomitate: Orte: Höfe: Kom.: Orte: Höf . 86 che 1 64 535 20 76 599 24 84 666 . 105

14. September. 21. September. Zahl der verseuchten 1 Orte: Höfe: O

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Ungarn.

Zahl de fense. ahl der verseuchten Kom.: Orte: Höfe: v2. 1—

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58 1884 1267

Verkehrs⸗Austalten. 8

Laut Telegramm aus Köln ist die zweite englis Post über Ostende vom 3. November ausgeblieben. Grun Die Fahrt des Dampfers ist wegen Sturmes ausgefallen.

Bremen, 3. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Halle“, n. d. La Plata best., 2. Nov. 8 angek. „Gera“, v. Australien kommend, 2. Nov. Reise v. Ant werven n. Bremen fortges. „Kaiser Wilhelm der Große“ 2. Nov. Reise v. Southampton n. New York fortgesetzt.

4. November. (W. T. B.) Dampfer „Aller“ 3. Nov. Vm. v. Genug über Reapel n. New York abgeg. „Werra“, v. New York kommend, 3. Nov. in Neapel, „Lahn“ 3. Nov. i New York angekommen.

Hamburg, 3. November. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika Linie. Dampfer „Phönicia“, v. New York kommend, heute in Cuxhaven angekommen.

London, 3. November. (W. T. B.) Union⸗Linie. Dampfe „Scot“' gestern auf Heimreise v. Kapstadt ab egangen.

Castle⸗Linie. Dampfer „Harlech Castle“ gestern auf Heim reise von Kapstadt abgegangen. 1

Rotterdam, 3. November. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Statendam“, v. Rotterdam n. New York, heute Nachmittag v. Rotterdam abgeg. „Spaarndam“, v. New York heute Nachmittag in Rotterdam angekommen.

Isolde“ von Richard Wagner in solgender Besetzung in Scene

Tristan: Herr e. König Marke: Herr Mödlinger; Kurwenal: Herr Hoffmann; Melot: Herr Berger; Brangäne: Frau Goetze. Als Isolde tritt die Königlich bayeresche Kammerängerin Frau Senger⸗Bettaque aus München auf. Herr Kapellmeister Richarh Strauß dirigiert.