1898 / 277 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 23 Nov 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Die Kartoffelernte siel in den zentralen Ackerbau treibenden und

in den zentralen Wolga. Gouvernements uabefriedigend oder schlecht aus, in den anderen Schwarzerde⸗Gouvernements erreichte sie beinahe eine Mittelernte, und im Gebiet ohne Schwarzerde war die Ernte durchaus befriedigend und sogar gut.

Die im Kaukasus und in einigen neurussischen Gou⸗ vernements haben unter dem Frost und Wind im Frühjahr gelitten und später unter der Dürre und Hitze, und außerdem auch noch unter Insekten, infolge dessen ist auch die Obsternte nicht ganz befriedigend ausgefallen. Gute und stellenweise reiche Obsternten hatten die industriellen Gouvernements aufzuweisen. Die Aepfel sind überall besser als die Birnen gerathen und haben in vielen Gegenden eine reiche Ernte gegeben, aber in Bezug auf die Qualität waren sie nicht

anz befriedigend; sie waren wurmstichig, fleckig und häufig klein. icht ganz befriedigend war auch die Qualität der Birnen, die zum Eeee Theile eine Mittelernte nicht überstiegen und in vielen egenden sogar nicht einmal eine Mittelernte erreichten. Die Pflaumen⸗ ernte ist schlecht ausgefallen. Die Kirschenernte ist recht bunt aus⸗ gefallen, aber im allgemeinen war sie nicht ganz befriedigend. bef Fifolge der Dürre war der Ertrag des Gartengemüses nicht ganz efriedigend.

Die Gurkenernte war zu Beginn des Sommers fast überall gut, aber später 88 die Gurken infolge der Dürre und Hitze vielfach ein⸗ egangen. Der Kohl hat überall unter Dürre und schädlichen In⸗ 8 en gelitten und hat einen unbefriedigenden Ertrag gegeben. Die Wassermelonen ergaben ihrer Quantität nach einen guten Ertrag, nur waren sie klein.

Praktische Schweinezucht. Von C. Nörner. Mit 77 in den Text gedruckten Abbildungen. Verlag von J. Neumann in Neudamm. Preis geb. 5 Dieses Werk behandelt, wie schon sein Titel andeutet, unter Vermeidung aller Untersuchungen und Er⸗ örterungen, die nur einen theoretischen Werth haben, die rationelle Schweinezucht lediglich von dem Gesichtspunkt praktischer Anwendung, indem der Verfasser die zahlreichen Errungenschaften der neuesten Zeit auf dem Gebiete der Züchtungs⸗ und der Fütterungs⸗ lehre, der Seuchenbekämpfung und des Genossenschaftswesens in geschickter Weise den alten Erfahrungen der Praxis anreiht. Zunächst

wird dargelegt, wie der Stall beschaffen sein muß, dem der Züchter mit Aussicht auf Erfolg seine Thiere anvertrauen will. In dem Kapitel „Schweinerassen“ beschreibt der Verfasser nicht etwa alle von zivilisierten Völkern gezüchteten Arten, sondern nur die in Deutschland be⸗ liebten Typen, also das deutsche Edelschwein (Yorkshire), das Berk⸗ shire⸗Schwein und das veredelte und unveredelte deutsche Landschwein. In den folgenden Abschnitten über Fütterung, Zubereitung der Futter⸗ mittel und Züchtung ist alles fleißig zusammengetragen, was sich auf diesen Gebieten in alter und neuer Zeit als bewährt erwiesen, was der Herausgeber in selbst ausgeübter Praxis erfahren, was an anderen Orten im rationellen Betrieb erprobt und schließlich was exakte Ver⸗ suche von namhaften Männern der Wissenschaft an Resultaten ergeben haben. Die sich hieran anschließende Besprechung der Schweineseuchen stützt sich auf die neuesten Ergebnisse der Veterinärwissenschaft. Im etzten, „Maßregeln zur der Schweinezucht“ überschriebenen Abschnitt endlich sind alle jene neuzeitlichen Bestrebungen der genossen⸗ schaftlichen Züchter, ferner die von den einzelnen Landwirthschafts⸗ kammern zur Hebung der Schweinezucht getroffenen Maßregeln und schließlich auch die staatsseitigen Maßnahmen gegen die Einschleppung vernichtender Seuchen aus dem Auslande besprochen. Den sich neu bildenden Zuchtgenossenschaften werden die wörtlich wiede gegebenen Statuten bereits bewährter Genossenschaften einen willkommenen Anhalt gewähren. Auch für andere Fragen finden die Genossenschaften n dem Buche sorgsam erwogenen Rath.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Gestern Abend gelangte Richard Skowronnek's „Dorf⸗ komödie“: „Nr. 17“ zur ersten, im Ganzen erfolgreichen Aufführung; erst am Schluß der Vorstellung machte sich dem Beifall gegen⸗ über einiger Widerspruch bemerkbar. In diesem neuen Stück hat der fleißige Dichter sich bemüht, die eigenartigen Gestalten und Bilder des dörflichen Lebens, die einem kleinen Orte an der preußisch⸗russischen Grenze angehören, der Wirklichkeit möglichst ent⸗ prechend oder, ig. man zu sagen pflegt, „mit photographischer Treue“ auf die Bühne zu stellen. Man könnte sagen, er folge hier den Bahnen Gerhart Hauptmann's, der seine Dichtungen gern auf dem

oden seiner schlesischen Heimath erwachsen läßt und mit Vor⸗

liebe ihre schlichten Landbewohner handelnd einführt. Während aber Hauptmann für diese Menschen tragische Konflikte ersinnt, die sich ernst und düster entwickeln und lösen, verweilt Skowronnek lieber auf der Sonnenseite des Lebens. In der neuen Dorfkomödie steigern sich seine frohe Laune und sein Humor freilich bis zur herben Satire, wenn er z. B. den gemüthvollsten und auch eigentlich ehrlichsten Menschen seines Stückes, den alten Pruchnow, einen ge⸗

wohnbeitsmäßigen Holzdieb sein läßt. der nach seiner Zelle, in welcher

er gleichsam Heimathsrecht erworben hat, „Nr. 177 genannt wird. Das tragische Verhängniß, das den Alten zu diesem Leben drängte, liegt weit zurück; aber es wirft seine atten auf das Schicksal seiner Tochter, der armen Magd Maria, welche den Sohn ihrer

errin, der reichen Krugwirthin Kalinka, liebt. Von menschlicher lugheit ist wenig oder nichts in dem alten Holzdieb zu entdecken, ja er erträgt sein Leben mit fast kindlicher Fröhlichkeit, ist gutmüthig und stets zu Scherzen aufgelegt; dabei besitzt er eine Fülle von Gemüth, die ihn zu einer aufopfernden That treibt: er selbst läßt sich als Schmuggler verhaften, um den verfolgten jungen Sohn der Krugwirthin zu retten, und erkauft mit diesem Opfer das Glück seiner Tochter. Die Gestalten, welche sich um diese „Nr. 17“ bewegen, sind weniger klar und wirksam ge⸗ zeichnet und dienen zumeist nur zur intimeren Milieuschilderung. Recht derbe Redewendungen, die ihnen in den Mund gelegt werden, sollen den freien dörflichen Ton kennzeichnen. Die Darsteller schienen sich aber in dieser Tonart nicht zurecht finden zu können, sodaß die eabsichtigte, kräftig humoristische Wirkung nicht immer erzielt Am glücklichsten traf die lustige bäuerische Eigenart Har Vollmer in der Rolle eines trinkfrohen Augustin; auch Herr Heine erregte als Pferdehändler Sandelholz viel Heiterkeit. Herr Pohl gab die halb rübrende, halb komische Gestalt des Titelhelden „Nr. 17“ mit starker Empfindung, und Fräulein Hausner zeichnete sich in der Rolle der braven Tochter darstellerisch aus. Frau Schramm spielte die alte Krugwirthin sehr geschickt und Frau von Hochenburger ganz vorzüglich ihre „gebildete“ Tochter, die Verlobte des Kreisausschußschreibers, dessen Standes⸗ bewußtsein Herr Hartmann mit drolliger Würde zum Ausdruck brachte.

wurde.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Wilhelm Kienzl's

musikalische Tragikomödie „Don Quixote“ mit Herrn Bulß in der Titelrolle gegeben. Den Sancho Pansa singt Herr Lieban. Kapell⸗ meister Dr. Muck dirigiert. Im Königlichen Schauspielhause wird morzen Richard Skowronnek’s Dorfkomödie „Nr. 17“ mit den Damen Schramm, von Hochenburger, Hausner, Abich, Mallinger und den Herren Vollmer, Pohl, Junker, Hartmann und Heine wiederholt.

Im Deutschen Theater spielt am nächsten Montag Herr Josef Kainz zum ersten Male wieder nach seiner Rückkehr vom Wiener Gastspiel die Titelrolle in „Cyrano von Bergerac“.

Im Theater des Westens gelangt morgen als Vorstellung zu ermäßigten Preisen Nicolai's komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ zur Aufführung. Am Freitag geht zum ersten Male Donizetti's Oper „Die Regimentstochter“ mit darauf folgendem E““] in Scene; die Titelpartie singt Frau Schuster⸗

ir Im Lessing⸗Theater findet die Erstaufführung des Hart⸗ leben'schen Einakter. Cyclus: „Der Fremde“, „Abschied vom Regiment“, „Die sittliche Forderung“, „Die Lore“ am Diens⸗ tag, den 29. November, statt. Der Billetverkauf für diese Vorstellung beginnt morgen an der Tageskasse des Theaters zwischen 10 und 2 Uhr. Das Gastspiel der Madame Jane Hading wird, wie schon gemeldet, am 15. Dezember mit einer Vorstellung der „Kameliendame“ eröffnet. Der „Kameliendame“ werden sich folgende Stücke anschließen: „L'Etrangère“, „L'Aventurière“, verbunden mit „Une visite de noces“, „La princesse de Bagdad“, „Adrienne Lecouvreur“, „Le maftre de forges“, „Frou-Frou“. Besonders interessant dürfte die letztgenannte Vorstellung werden, denn Madame Jane Hading gilt in Paris als die beste Darstellerin der Frou⸗Frou.

Jagd.

„Die fünfte, unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers und Königs stehende, 1899 er Deutsche Geweih⸗ Ausstellung wird abermals in den uns von den Herren Besitzern gütigst zur Verfügung belassenen Parterre⸗Räumen des Borsig'schen Hauses Berlin W., Voßstraße 1 hergerichtet und am 27. Januar 1899 eröffnet werden.

Indem wir dieses den Gönnern und Freunden des edlen 8 werks zur Kenntniß bringen, sprechen wir hierdurch die e. aus, auch diese Ausstellung wieder mit Hirschgeweihen, Elch⸗ un Damschaufeln, Rehkronen und Gemskrickeln, welche im Kalenderjahr 1898 von deutschen Jägern im In⸗ oder Auslande oder von Aus. auf deutschen Jagdrevieren gewonnen sind, reichlich beschicken zu wollen. 8

Prospekte und Anmeldelisten sind unentgeltlich durch das König⸗ liche Hof⸗Jagramt Berlin W. 9, Potsdamerstraße 181 c—— 9.

beziehen. Der Vorstand. S. A.

Freiherr von Heintze, Ober⸗Jägermeister vom Dienst Seiner Majestät des Kaisers önigs

Mannigfaltiges.

Im Monat Oktober sind in Berlin 254 Proben von Nahrungs⸗ und Genußmitteln und 27 von Gebrauchs gegenständen amtlich untersucht worden. Vo. zen wurde 49, von diesen 5 beanstandet. U. a. wurden 28 Milch⸗, 10 Butter⸗ und 2 Margarineproben beanstandet. Die Milchkontrole erstreckte sich auf 1114 Geschäfte mit 80 Beanstandungen, die Butterkontrole 1 349 Geschäfte mit 9 Beanstandungen.

Für die volksthümlichen Kunstausstellungen im Bürger saale des Rathhauses (künstlerische Leitung: Otto Feld) sind von hervor ragenden Künstlern außer den bereits angekündigten folgende Werke angemeldet: Professor Hugo Vogel stellt schon in der ersten Serie ein in Berlin noch unbekanntes Werk, eine Frucht seiner letzten

Sommerferien, aus, Professor Max Liebermann wird mit seinem Ge⸗

mälde „Die Geschwister“ vertreten sein, Professor Franz Skarbina mit zwei Bildern, die seine Eigenart auf das beste repräsentieren.

Der „Verein zur Förderung der Kunst“ veranstaltet am Sonnabend. 8 ¼ Uhr, einen literarischen Vortragsabend im Bürger⸗ saale des Rathhauses. Frau Ria Claaßen aus München wird über „Hugo von Hofmannsthal und die Symbolik in Drama und Lyrik“ sprechen. Die Vortragende wird auch mehrere hier fast unbekannte Dichtungen des Genannten, wenigstens in Bruchstücken, rezitieren, um das Interesse für den Dichter, dessen „Donna Dianora“ in einer Auf⸗ führung der hiesigen „Freien Bühne“ und dessen „Thor und Tod“ soeben in einer Aufführung der Münchenee literarischen Gesellschaft Erfolg gehabt haben, anzuregen Ein neues Werk von Hofmanns⸗ thal, „Die Hochzeit der Sobeide“, kommt demnächst im Deutschen Theater zur ersten Aufführung. Ferner spricht der Musikschrift⸗ steller und Hof⸗Kapellmeister Dr. Wilh. Kleefeld über „Don Quixote als Opernstoff“. Karten für Gäste zu 1 sind bei Bote u. Bock, Ferpcastraß⸗ 37, und in der Buchhandlung von Hermann Lazarus, Friedrichstraße 66, sowie Abends an der Kasse käuflich.

Bremen, 22. November. (W. T. B.) Die Rettungs⸗ station Cuxhaven telegraphiert: Am 22. November von dem auf Scharhoern⸗Riff gestrandeten deutschen Dreimaster⸗ Schuner „Christoph. Kasten“, Kapitän Ukena, 6 Personen durch das Rettungsboot des zweiten Elbleuchtschiffes gerettet.

Rom, 22. November. (Provinz Calabrien) ist infolge von Ueberschwemmungen, welche durch Anschwellen der Flüsse verursacht wurden, von jedem Verkehr nach auswärts abgeschlossen. In ganz Calabrien ist der Verkehr unterbrochen. Der durch das Hochwasser angerichtete Schaden ist be⸗ deutend. Eine Brücke wurde von den Fluthen fortgerissen.

8 Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. Wien, 23. November. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski begiebt sich heute Nach⸗ mittag nach Budapest.

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(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

(W. T. B.) Die Stadt Catanzaro

vom 23. November, r Morgens.

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1¹) See leicht bewegt. ²) See unruhig. ³) See schlicht. ) Reif. ⁵) Abends Schnee, See ruhig. ⁶) Früh Schneebröckeln. Nachts Regen. 8) Schnee und Regen. ²2) Schneedecke 3 cm. ¹⁰) Reif, Abends Schnee. ¹1) See ruhig.

UNebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum ist über Irland erschienen, wobei das Barometer in 14 Stunden in der Irischen See 26, auf den Scillys 24 mm gefallen ist. Ein anderes Minimum liegt beim Rigaschen Busen, zu Wisbv. Schneesturm aus Nord erzeugend. In Deutschland, wo Regen oder Schnee gefallen ist, ist bei schwacher Luftbewegung das Wetter im Nord⸗ westen heiter, im Süden und Osten trübe; in den nordwestlichen und zentralen Gebietstheilen herrscht am Morgen allenthalben Frostwetter, welches dem⸗ nächst wieder milderem Wetter Platz machen dürfte.

1 Deutsche Seewarte.

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Künigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗ haus. 239. Vorstellung. Don Quixote. Eine musikalische Tragikomödie in 3 Aufzügen. Dichtung und Musik von Wilhelm Kienzl. Ballet von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff. Dekorative Einrichtung vom Ober. Inspektor anpt. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. Anfang

r.

Schauspielhaus. 260. Vorstellung. Nr. 17. Eine Dorfkomödie in 3 Aufzügen von Richard Skowronnek. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. 240. Vorstellung. Der Ring des Nibelungen. Erster Abend: Das Rheingold. Von Richard Wagner. (Alberich: Herr Fritz Friedrichs, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. 261. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 37. Vorstellung. Herostrat. Tragödie in 5 Aufzügen von Ludwig Fulda. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Fuhrmann Henschel. Anfang 7 ½ Uhr.

Fuhrmann Henschel. onnabend: Fuhrmann Henschel.

Berliner Theater. Donnerstag: Das Erbe. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag (15. Abonnements⸗Vorstellung): Zum ersten Male: Die Rose vom Kaukasus. Thörichte Liebe. 11“

Sonnabend: Zaza.

Schiller⸗Theater. (Wallner⸗Theater.) Donners⸗ tag, Abends 8 Uhr: Bartel Turaser. Drama in 5 Akten von Philipp Langmann.

Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Das vierte Gebot.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Das vierte Gebot.

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Theater des Westens. (Opernhaus.) Don⸗

nerstag: Volksthümliche Vorstellung zu ermäßigten reisen: Die lustigen Weiber von Windsor.

omantisch⸗phantastische Oper in 3 Akten von Otto Nicolat. 6 5 ““

Freitag: Die Regimentstochter. Ballet⸗ Divertissement.

Sonnabend: Die Jüdin.

Sonntag, Nachmittags: Des Meeres und der Liebe Wellen. Abends: Die Regiments⸗ tochter. Ballet⸗Divertissement.

Lessing⸗Theater. Direktion: Otto Neumann⸗ Hofer. Donnerstaa: Der Star.

Freitag: Ein Tropfen Gift. (Hedwig Nie⸗ mann)

Sonnabend: Großmama.

Sonntag: Im weißen Röß’l.

Neues Theater. Direktion: Nuscha Butze. Donnerstag: Hofgunst. Lustspiel in 4 Akten von Thilo von Trotha. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Hofgunst.

Belle-Alliance-Theater. Belle ⸗Allaance⸗ straße 7/8. Donnerstag: Gastspiel Gustav Kober. Napoleon. Anfang 8 Uhr.

Freitag: Wohlthäter der Menschheit. Vorher: Zum ersten Male: Die Buben. Karten⸗Tragödie in 1 Akt von Max Beyer.

Sonnabend: Napoleon. (Gustav

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Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lautenburg. Donnerstag: Mamsell Tourbillon. Schwank in 3 Akten von C. Kraatz und H. Stobitzer. Vorher: Der Küchenjunge. (1807.) Lustspiel in 1 Akt von Adolphe Aderer. Deutsch von Franz Wagenhofen. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag, Sonnabend und Sonntag: Mamsell Tourbillon. Vorher: Der Küchenjunge.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Der Hüttenbesitzer.

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Thalia⸗Theater. Dresdenerstraße 72/73. Donnerstag: Gastspiel Helmerding. Der Hypo⸗ theken⸗Schuster. Pos mit Gesang in 3 Akten von Leopold Ely. usik von Cornelius Schüler. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Olympia-Theater. (Zirkus Renz.) Karl⸗

straße. Täglich 8 Uhr Abends: Mene Tekel. Berliner Ausstattungsstück mit Kaplets, Aufzügen und Kolossal⸗Ballets in 3 Akten (10 Bildern). Parquet 2,10

Konzerte.

Sing-Akademie. Donnerstag, Anfang 7 ½ Uhr:

II. Konzert von Frau Irma Saenger⸗Sethe

mit dem Philharmonischen Orchester.

1.“

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Uhr:

Lieder⸗Abend von Fräulein Marcella Pregi.

Industrie⸗Gebüude. Kommandantenstraße 77

und Beuthstraße 20. Karl Meyder⸗Konzert. Entrée 50 ₰. Anfang 7 ½ Uhr, Sonntags 6 ½ Uhr.

nverrraEEhhrhhhh⅞˙‧˙˙˙˙e Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Margarethe Freiin von Stein mit Hrn. Bergwerksbesitzer und Sec.⸗Lieut. d. R. Dr. jur. Otto Schöppenthau (Berlin). Frl. Marie Ernst mit Hrn. Prem.⸗Lieut. Erich Köhne von Wranke⸗Deminski (Berlin).

Verehelicht: Hr. Amtsrichter Dr. Drobnig mit Frl. Else Rose (Myslowitz O.⸗S.).

Gestorben: Hr. Landesältester und Ritterguts⸗ besitzer Carl Löbbecke (Deutsch⸗Würbitz). Hr. Sec.⸗Lieut. Karl von Harling (Straßburg i. Els.). Hrn. Regierungs⸗ und Baurath E. May Sohn Walther (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage)

8

Schaumburg⸗Lippe.

Mecklenburg⸗Schwerin

. Erste Beilage chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anze

Berlin, Mittwoch, den 23. November

Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten um die Mitte des Monats November 1898 und die Ernte von Klee (auch Luzerne) und Wiesen im Jahre 1898.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

Um die Mitte des Monats November war der Stand der Saaten Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 git Nr. 3 Nr. 4 chlecht, Nr. 5 sehr schlecht.

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Bemerkungen. 1

zurückgegangen ist, obgleich die Kleesaaten selbst in den meisten Gegenden Deutschlands eine gute Entwickelung der Pflanze und gutes Aussehen zeigen. Vereinzelt ist der Klee infolge Lagerung des Ge⸗ treides dünn und lückenhaft. Ungünstigere Berichte über denselben geben das Ober⸗Elsaß, Rheinhessen, die Pfalz, Reuß j. L., Königreich Sachsen, Anhalt und die preußischen Regierungsbezirke Frankfurt, Liegnitz, Breslau, Bromberg, Posen und Königsberg. 1

Ernteschätzungen.

Wie die obenstehende Tabelle ausweist, sind die auf Grund der ersten Drusche vorgenommenen Schätzungen des Ertrages an Hafer höher ausgefallen als im Vorjahr und als in jedem einzelnen der letzten fünf Jahre. Der diesjährige Ertrag übertrifft mit 16,9 dz pro ““ Hektar den des en um 18,2 % und den Mittelertrag der letzten 86 ünf Jahre um 16,6 %. 6 85 Ertrag an Kartoffeln übertrifft mit 119,2 dz pro Hektar den des Vorjahres um 8,3 %, den Mittelertrag der letzten fünf Jahre aber nur um 1,9 %.

vI111““ 11“ 88 Auch die Erträge der Kleefelder und der Wiesen werden in diesem Jahr höher als in jedem der fünf Vöorjahre seschltt. Der Hektar⸗ Ertrag an Klee (auch Luzerne), in Heu angeschlagen, alle Schnitte zusammen, übertrifft mit 53,9 dz den des Vorjahres um 4,7 % und den Mittelertrag der letzten fünf Jahre um 29,6 %, und der Hen⸗ ertrag der Wiesen mit 43,8 dz pro Hektar den des Vorjahres um 2,3 % und den Mittelertrag der letzten fünf Jahre um 22,0 %.

Bei allen den Fenceen. für welche an dieser Stelle im Sop⸗ tember, Oktober und November Ernteschätzungen mitgetheilt wurdon, sind worauf rückblickend hier noch hingewiefen sein mag i diesem Jahr die Erträge höher ausgefallen als im jahr und als im Mittel der letzten fünf Vorjahre.

Wetter und Beschaffenheit des Bodens waren im abgelaufenen Berichtsmonat Mitte Oktober bis Mitte November günstig. Auf hinreichenden, durchdringenden Regen im Oktober folgte im No⸗ vember im allgemeinen feuchtwarme, milde Witterung, welche die Be⸗ stellung der Felder schnell zu Ende kommen ließ und den Winter⸗ saaten sehr bekömmlich war. Der Stand von Winterweizen und Spelz hat sich gegen den Vormonat gebessert. Im allgemeinen ist er Weizen kräftiger als der Roggen. Auch September⸗Saaten, welche infolge Trockenheit ungleich und dünn standen, haben sich meist ehr gut erholt. In Süd⸗ und Mitteldeutschland, sowie im ganzen Osten der preußischen Monarchie wird über erheblichen Mäuse⸗ schaden geklagt. Aus Königreich Sachsen insbesondere wird berichtet, daß die Feldmäuse mehrfach in unglaublichen Mengen auftreten. Schädigungen durch die Ackerschnecke werden aus fast allen Gegenden erwähnt, scheinen aber weniger erheblich zu sein; sie betreffen vorwiegend den Roggen. Der junge Klee hat in sehr vielen Be⸗ zirken c stark unter dem Mäuse⸗, theilweise auch unter Schneckenfraß zu leiden, daß seine Note (2,7) gegen den Vormonat (2,6) noch weiter