Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der n. Zinsscheinreihe an den Inhaber des Anleibescheins, sofern dessen Vor⸗ zeigung rechtzeitig geschehen ist.
Zur Sicherung der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem Vermoͤgen und mit ibrer Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt. “ Stolp i. Pomm, den .. ten 88 (Stadtsiegel.) Der Magistrat. Anmerkung. Die Anleihescheine sind außer mit den Unter⸗ Sn beiden Magistratsmitglieder mit dem Siegel der Stadt zu versehen.
Provinz Pommern. Resierungsbezirk Köslin. 8 Zinsschein zu dem Anleihescheine der Stadt Stolp i. Pomm. . . te Ausgabe, i..; 1a1b Mark, zu 3 ½ % Zinsen über Pfennig.
Der Inhaber dieses Zinsscheins empfängt gegen dessen Rückgabe
in der Zeit vom 2. Januar (bezw. 1. Juli) 18 ‧.. ab die Zinsen des .
vorbenannten Anleihescheins für das Halbjahr vom . . ten
wbEETb. Mark Pfennig bei der Stadt⸗Hauptkasse in Stolp.
Stolp, den .. ten 189. 8
Der Magistrat der Stadt Stolp.
(Unterschriften.) 8
Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Gelobetrag nicht inner⸗
b vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit
erhoben wird.
Anmerkung. Die Namenzsunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Leitern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. 8
8 Regierungsbezirk Köslin. Anweisung zum Anleihescheine der Stadt Stolp i. Pomm. w. te Ausgabe, Buchstabe Nr über
Provinz Pommern.
Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die sehn Jahre 19... bis 19... bei der Stadt⸗Hauptkasse in Stolp, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch erhoben wird.
Stolp, den . . ten 18 8 8
Der Magistrat der Stadt Stolp. (Unterschriften.) 8
Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lett in nachstehender Art abzudrucken: 166
... ter Zinsschein V w... ter Zinsschein
Anweisung.
Die durch das Ableben ihres bisherigen Inhabers erledigte Rentmeisterstelle bei der Königlichen Kreiskasse in Marburg ist dem früheren Rentmeister, jetzigen Steuer⸗Sekretär Vial in Cassel verliehen worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗und Medizin al⸗Angelegenheiten. 8
Bekanntmachung.
Das Diphtherie⸗Heilserum mit den Kontrol⸗ nummern 317 und 319 von den Farbwerken vorm Meister, Lucius u. Brüning zu Höchst a. M. ist wegen eingetretener Verminderung seines Gehalts an Immunisierungseinheiten zur Einziehung bestimmt. 141“ “ Berlin, den 28. November 1898. Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ von Weyrauch.
*
Am L. ordentliche Seminarlehrer Habri Oberlehrer und
am Schullehrer⸗Seminar zu Karalene der bisherige kom⸗
ür.
zu Boppard als Seminar⸗
missarische Lehrer, Rektor Düring als ordentlicher Seminar⸗
lehrer angestellt worden.
Bekanntmachuüng. Aus den 186 der bei der Universität Berlin be⸗ stehenden Johann an Studierende, insbesondere Söhne von Uni⸗ versitäts⸗Professoren und von höheren Staats⸗ beamten, wenn sie von einer höheren Bildungsanstalt mit dem Zeugniß der Reife entlassen sind, während ihrer Berliner Studienzeit und auch über ihre Studienzeit hinaus, behufs Erlangung einer höheren ,115 chaftlichen Ausbildung, Unter⸗ stützungen von jährlich 900 bis 1800 ℳ zu vergeben. Die dem Einzelnen zu gewährende Unterstützung wird immer nur 84 ein Jahr bewilligt, kann jedoch demselben Stipendiaten, sofern er sich bewährt, vier bis fünf Jahre intereinander zuertheilt werden. Zur Zeit der erstmaligen Bewerbhung muß der Antragsteller jedenfalls auf der hiesigen Universität immatrikuliert sein. Studierende haben ihrer Bewerbung das Zeugniß der Reife, das Anmeldungsbuch, die Abgangszeugnisse etwa früher besuchter Universitäten und ein Dekanatzeugniß, in welchem ausdrücklich hervorgehoben sein muß, daß die Prüfun behußs Bewerbung um eine Unter küßung aus der Johann Christian Jüngken⸗Stiftung erfolgt ist, sufügen. 8 iederbewerber, welche nicht Fehr auf, der hies en 1 Pewerfeta immatrikuliert sind, müssen ihr R. fejeug ß, ihre Univer itetegeugnise⸗ sowie Zeugnisse über ihre sittliche Fuͤh⸗ rung und ihre wissenschaftliche Tüchtigkeit einreichen. 8 Das Kuratorium ist außerdem berechtigt, von jedem Be⸗ werber vor der Verleihung einen eingehenden Bericht über 15 Thätigkeit, fowie eine verl;unh 885 ichen Ziele zu erforbern, kann auch im Falle der
“
ehrerin ze Panten ist der bisherige
hristian Jüngken⸗Stiftung sind.
Bewerbung um eine erneute Verleihung einen Bericht über und Standarten der einzelnen venxpenteln sclossen
die Studien des letztvergangenen Eöbee verlangen.
Bewerbungen um die für das Jahr 1. April 1899/1 u vergebenden Unterstützungen sind schriftlich an den Aaerzenh neten Vorsitzenden des Kuratoriums
bis zum 31. Dezember d. J.
einzureichen.
Berlin, den 16. Oktober 1898.
Das Kuratorium der Johann Christian Jüͤngken⸗Stiftung. 8 Waldeyer, z. Rektor der Universität.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 37 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthäͤlt unter
Nr. 10 041 den Allerhöchsten Erlaß vom 5. November 1898, betreffend die Rang⸗ und Titelverhältnisse der höheren Bergbeamten. h
Berlin W. den 1. Dezember 1898. Königliches Gesetz⸗Sammlungsamt.
8 Weberstedt. 8
8
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. S 357) sind bekannt gemacht:
1) der Allerhöchste Erlaß vom 8. August 1898, durch welchen der Stadtgemeinde Charlottenburg das Recht verliehen worden ist, die in den Gemarkungen Spandau, Gatow und Staaken belegenen Grundflächen, welche zur Herstellung der behufs Trockenlegung der durchfeuchteten Landkomplex; im Norden und Osten der städtischen Rieselfelder bei Karolinenhöhe und Gatow geplanten Anlagen er⸗ forderlich sind, im Wege der Enteignung zu erwerben oder mit einer dauernden Beschränkung zu belasten, durch das Amtsblatt der König⸗ lichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 45 S. 467, ausgegeben am 11. November 1898;
2) der Allerhöchste Erlaß vom 5. Oktober 1898, betreffend die Verleihung des Rechts zur dauernden Beschränkung des Grundeigen⸗ thums an die Große Berliner Straßenbahn in Berlin behufs An⸗ bringung von Rosetten an den Straßenseiten von Häusern zwecks Befestigung von Querdrähten für den elektrischen oberirdischen Straßen⸗ bahnbetrieb in denjenigen Straßen Berlins und der Vororte, in welchen aus verkehrspolizeilichen Rücksichten die Aufstellung von Masten für solche Querdrähte nicht genattet werden kann, durch das Amtsblatt der Könfglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 45 S. 472, ausgegeben am 11. November 1898;
3) der Allerhöchste Erlaß vom 5. Oktober 1898, betreffend die Verleihung des Rechts zur Chausseegelderhebung ꝛc. an den Kreis Königsberg N.⸗M. für die von der Oderbrücke bei Zäckerick bis zur Grenze des Kreises Oberbarnim in der . auf Alt⸗Ranft führende Chaussee, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. Nr. 45 S. 313, ausgegeben am 9. November 1898;
4) das Allerhöchste Privilegium vom 5. Oktober 1898 wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Anleihescheine der Stadt Feönhens vor der Höhe im Betrage von 2000 000 ℳ durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Wiesbaden Nr. 44 S. 395, ausgegeben am 3. November 1898;
5) das Allerhöchste Privilegium vom 5 Oktober 1898 wegen Ausgabe auf den Inhaber lautender Provinzial⸗Anleibescheine der Provinz Posen bis zum Betrage von 10 Millionen Mark durch die Amtsblätter
der Königlichen Regierung zu Posen Nr. 44 S. 483, aus⸗ gegeben am 1. November 1898,
der Königlichen Regierung zu Bromberg Nr. 44 S. 593, aus⸗ gegeben am 3. November 1898. b
Die Personal⸗Veränderungen in der Arm ee ꝛc. befinden sich in der Ersten Beilage. 8
111414X“X“”“
Seine Majestät der Kaiser gedenken mit den ver⸗ bündeten Regierungen und dem deutschen Volke in innigster Antheilnahme des Tages, an welchem unser Erlauchter Bundes⸗ genosse Kaiser Franz Joseph vor fünfzig Jahren den Thron der Habsburgischen Monarchie bestiegen hat. Möge die Vorsehung das theure Leben des edlen Herrschers noch lange Jahre erhalten zum Segen Oesterreich⸗Ungarns und zum Heil des europäischen Friedens! “
8 . 1 8 1 8
Preußen. Berlin, 1. Dezember.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Stadtschlosse zu Potsdam heute Vormittag die Vorträge des Kriegs⸗Ministers, General⸗Lieutenants von Goßler und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke.
Um 11 Uhr begaben Sich Ihre Majestäten der Kaiser und König und die Kaiserin und Königin nach Charlottenburg und von dort nach dem Schlosse Bellevue, um Ihren Einzug in Berlin zu halten.
Um 12 ½ Uhr stiegen Seine Majestät der Kaiser daselbst zu Pferde, während Ihre Majestät die Kaiserin in einem offenen vierspännigen Galawagen Platz nahmen. Seine Majestät waren begleitet von den Generalen von Hahnke, von Plessen und von Scholl, dem Oberst⸗Lieutenant von Pritzelwitz, dem Ober⸗Stallmeister Grafen von Wedel, vheeend neben dem Wagen Ihrer Majestät, in welchem auch die Ober⸗Hofmeisterin Grchin rockdorff Platz genommen hatte, der Ober⸗Hofmeister
reiherr von Mirbach ritt. Vor dem Brandenburger
hor, wo der kommandierende General des Garde⸗Korps von Bock und Polach und der Gouverneur von Berlin Graf von Wedel Ihre F erwarteten, wurden Aller⸗ höchstdieselben von dem Bürgermeister Kirschner, welcher dort mit den Vertretern des Magistrats und der Stadt⸗ verordneten Aufstellung genommen hatte, mit einer Ansprache begrüßt, auf ver Seine Majestät huldvoll dankten. Seine SS der Kaiser durchritten hierauf das Thor, der Wagen Ihrer Majestät der Kaiserin folgte. Vom Pariser Platz bis zum Schlosse bildeten die Truppen der Garnisonen von Berlin und n end im Paradeanzuge Spalier. Beim Nahen Ihrer Ma estäten präsentierten die Truppen unter den Klängen der Musik und Hurrahrufen. Die Fahnen
sich Seiner Majestät an, und unter dem Jubel der Bevölkerung
und dem Gelaͤut der Kirchenglocken bewegte der Kaiserliche
deg sich weiter nach dem Schlosse. Im Lustgarten nahmen eine Majestät sodann den Vorbeimarsch der Fahnen⸗Kom⸗
pagnie und der Standarten⸗Escadron sowie der nach dem
östlichen Stadttheil abmarschierenden Regimenter ab
1“ “
“
„ Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten usschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Eisen⸗ bahnen, Post und Telegraphen.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der deutsche Botschafter Graf zu Eulenburg⸗Herte⸗
feld und der deutsche Militär⸗Attaché, Oberst Lieutenant Graf von Moltke überreichten, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag in besonderer Audienz Seiner Majestät dem Kaiser das Jubiläumsgeschenk Seiner Majestät des Heutschen Kaisers, bestehend in einem in der preußischer orzellan⸗ Manufaktur hergestellten kostbaren Porzellan⸗Semsce. Nach der Ueberreichung des Geschenkes fuhren der deutsche Bot⸗ schafter Graf zu Eulenburg⸗Hertefeld und der Militär⸗Attaché Graf von Moltke bei dem Minister des Auswärtigen Grafen Goluchowski vor.
Die „Wiener Zeitung“ neräcfentlcht ein Handschreiben des Kaisers an den Justiz⸗Minister Dr. von Rubner, i welchem Allerhöchstderselbe anläßlich des Regierungsjubiläums volle Amnestie für Verhrechen der Majestätsbeleidigung oder der Beleidigung von Mitgliedern des Kaiserlichen Hauses, di bis zum 2. Dezember d. J. begangen sind, ertheilt und 548 anderen Sträflingen der Rest der Freiheitsstrafe erlassen wird
Das österreichische Herrenhaus genehmigte gestern den Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag mit Japan. Der Berichterstatter von Inama⸗Sternegg verwies auf die Bedeutung des Vertrages für Oesterreich und bemerkte, Oesterreich, welches an der gegenwärtigen Vertheilung großer Weltgebiete nicht betheiligt sei, habe großes Interesse an der Erschließung des ostasiatischen Handelsverkehrs. Der Handels⸗ Minister Rüchenr von Dipauli betonte, daß die Auswechse⸗ lung der Ratifikationen bereits am folgenden Tage erfolgen müsse, weshalb die Genehmigung äußerst dringlich gi.
Der Eisenbahnausschuß des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses berieth gestern das Lokalbahngesetz für 1898. Im Laufe der Debatte bemerkte der Eisenbahn⸗ Minister von Wittek auf eine Anfrage des Abg. Dr. Ruß, daß die Verhandlungen über einen Staatsvertrag mit Sachsen, betreffend einige neue Eisenbahnanschlüsse an der böhmisch⸗sächsischen Grenze, meritorisch bereits zum Abschluß gelangt seien. Nach diesem Staatsvertrage solle die Betriebs⸗ fährung auf der ganzen Linie Roßbach—Adorf der österreichi⸗ chen Staatsbahnverwaltung vorbehalten bleiben.
Nach dem ungarischen Staatskassen⸗Ausweise für das dritte Quartal betragen die Einnahmen 133 674 752 Gulden, die Brutto⸗Ausgaben 132 380 496 Gulden. Die Einnahmen sind um 2365 550, die Ausgaben um 567 817 Gulden geringer, als im gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres. Mithin ist die Bilanz des dritten Quartals um 1 797 733 Gulden ungünstiger als die des gleichen Quartals im Vorjahre. 111“
8 . Frankreich. 8
Die spanisch⸗amerikanische Friedenskommiss beschäftigte sich, dem „W. T. B.“ zufolge, in ihrer gestrigen Sitzung mit der Abfassung der drei ersten Friedensartikel, be⸗ treffend die Abtretung Cubas, Porto Ricos und der Phi⸗ lippinen, über welche die Kommission im Prinzip Ueberein⸗ stimmung erzielte. Sodann wurde in eine generelle Be⸗ sprechung der folgenden Artikel eingetreten. Es kam jedoch zu keinem Beschluß, die Sitzung wurde 89 heute vertagt.
Der Senator Fabre beabsichtigt für den Fall, daß der Kassationshof sich bezüglich des Prozesses Picquart vollständig passiv verhalten sollte, eine neue Interpellation einzubringen. Ein anderer Senator soll die Absicht haben, darüber zu inter⸗ pellieren, weshalb das „Journal Officiel“ jene Stelle der Rede des Minister⸗Präsidenten Dupuy fortgelassen habe, in welcher es heiße, der Kassationshof besitze diskretionäre Gewalt.
Beim Beginn der gestrigen Sitzung der Gruppe der Pro⸗
ressisten der Deputirtenkammer sprach sich der Deputirte Felon über seine Haltung in der Sitzung der Deputirten⸗ kammer vom Montag aus - er habe von seiner Erklärung nichts zurückzunehmen und habe seiner Pflicht und seinem Ge⸗ wissen gehorcht. Er habe in seinem eigenen Namen gesprochen und behalte sich vor, bei geeigneter Gelegenheit nochmals einzugreifen. Die Partei druͤckte darauf Barthou von neuem ihr Vertraue
1I1u“ I11“ “ 1““
Rußland.
Der Kaiser wohnte, wie „W. T. B.“ meldet, gestern
der Enthüllung des in Sebastopol errichteten Denkmals des vessee Nachimow bei und kehrte darauf nach Livadia urück.
In der Anstalt des St. Petersburger Kadetten⸗Korps wurde gestern eine Büste Nachimow'’s enthüllt, und in allen Marine⸗Garnisonen des Reichs wurden feierliche Seelen⸗ messen für denselben abgehalten. 1“ 8
Spanien.
Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, hat die spanische Regierung an Montero Rios telegraphiert, daß er die sofort e Freilassung der auf den Philippinen befindlichen wanischen Gefangenen, Schiffahrts⸗ und Zollver⸗ ünstigungen im Verkehr mit den früheren sszschen Beft Faen sowie die Regelung der Philippinen⸗ schuld und, wenn möglich, der cubanischen Schuld ver langen solle.
Von der Regierung der Vereinigten Staaten war der Wunsch zu n gegeben worden, das durch den spanisch⸗ amerikanischen Krieg außer Kraft gesetzte Protokoll von 1877 wieder erneuert zu sehen, welches amerikanischen Staats⸗ angehörigen besondere Vergünstigungen in allen sbencschen Territorien einräumt; die rgesch. Regierung hat jedoch die Ratifikation des Protokolls abgelehnt.
i zu seiner politischen Leitung der Gruppe aus.
In den letzten aus Bilbao in Bordeaug eingetroffenen Blättern wird von dortigen Umtrieben der Carlisten be⸗ richtet. Wie es heißt, sollen in der Umgebung von Bilbao ver⸗ schiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen sein und namentlich die Klöster überwacht werden. Ferner werde erzählt, daß die Bilder Don Carlos' und Don Jaime'’s unter Briefumschlägen verbreitet würden. In der Provinz Castillon habe sich bei Alcatä eine kleine Bande gebildet, welche von der Gendarmerie
verfolgt werde.
ä1ä1 “ Die Einnahmen des Schatz amts der Vereinigten Staaten im Novemher belaufen sich auf 38 900 915 Dollars,
die Ausgaben auf 48 499 000 Dollars.
Aus Guaäatemala meldet „W. T. B.“, der General
Regelado, welcher sich zum Diktator in San Sal⸗
vador aufgeworfen habe, verlange von den Staaten onduras und Nicaragua, als Präsident von San alvador anerkannt zu werden. — Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ wäre in New York ein Telegramm aus Managua eingetroffen, welches besage, die Begründer der Vereinigten Staaten von Zentral⸗Amerika hätten die Große Republik von Zentral⸗Amerika für aufgelöst erklärt. Nicaragua und die anderen Staaten nähmen wieder den Charakter als vollkommen selbständige Staaten an. Der Friede erscheine bisher nicht bedroht. In den Finanzausschüssen des Kongresses der Vereinigten Staaten von Brasilien legte gestern der Präsident Campos Salles die Finanzpolitik der Re⸗ gierung dar. Es wurde ein vollständiges Einvernehmen erzielt. Die Ausschüsse nehmen es auf sich, die Annahme eines Budgets durchzusetzen, das auf Verminderung der Aus⸗ gaben und Vermehrung der Einkünfte gegründet ist. Hierfür wurde bereits die Zustimmung des Kongresses gesichert. Der Arbeits⸗Minister hat eine Ausgabenverminderung in der Höhe von 10 000 Contos Reis angesetzt. 8 Der Chef⸗Ingenieur der chilenischen Grenzkommission Bertrand begrebt sich, wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Valparaiso berichtet, am 6. Dezember nach London als tech⸗ nischer Beirath der chilenischen Gefandtschaft in dem Grenz⸗ streite zwischen Chile und Argentinien, welcher dem Schieds⸗ spruche Großbritanniens unterbreitet wird. Der frühere Sekretär der Gesandtschaft in Washington Eastman begleitet Bertrand. 1 8 8 Alsien. 8 Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Bombay meldet, ist dort die Nachricht eingetroffen, daß der Mullah von Hadda die Berge besetzt halte, welche die Straße von Pandschkora nach Chitral beherrschen, und dadurch den Verkehr auf dieser Straße bedrohe. Es gehe das Gerücht, daß derselbe Chakdara und Malakand anzugreifen beabsichtige. Die Zahl der An⸗ hänger des Mullah habe bedeutend zugenommen. 8 Eine in Ma drid einggetroffene Depesche des Generals Rios meldet, daß die in Ilo⸗Ilo stehenden Truppen einen Ausfall gemacht, die Aufständischen zurückgeworfen, sie ver⸗ Hech und ihnen zahlreiche Verluste beigebracht hätten. Der Aufstand auf den Visayas⸗Inseln nehme zwar zu; derselbe richte sich aber gegen die Amerikaner, nicht gegen Spanien.
Afrika. In Brüssel eeingetroffenen Nachrichten vom Congo zufolge hat der Major Henry am 16. Juli Lado am Bahe⸗ el⸗Djebel besetzt.
Parlamentarische Nachrichten.
Bei der Ersa wahl zum Hause der Abgeordneten
im 7. Lüneburger ahlbezirk (Stadt⸗ und Landkreis Harburg) wurde nach amtlicher Feststellung der Geheime Ober⸗Regierungs⸗ Rath Schweckendieck (natl.) mit 194 von 246 Stimmen gewählt. Der Gegernkandidat, Amtsrichter Hottendorf (Bund der Landwirthe), erhielt 52 Stimmen.
4 Bei der Ersatzwahl sas Hause der Abgeordneten im 10. Wiesbadener Wahlbezirk (Ober⸗Taunuskreis, Frank⸗ a. M. Land) wurde der Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Dr.
öschen in Frankfurt a. M. (nationalliberal) mit allen 196 abgegebenen Stimmen gewählt.
Nr. 48 des „Gentralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 25. November, hat folgenden Inhalt: 2 onsulat⸗Wesen: Ernennungen; — Exequatur⸗ Ertheilung. — 2) Finanz⸗Wesen: Nachweisung der Einnahmen des Reichs für die Zeit vom 1. April 1898 bis Ende Oktober 1898. — 3) Handels⸗ und Gewerbe⸗Wesen: Vertrag über die Unterbaltung deutscher Postdampfschiffsverbindungen mit Ost⸗Asien und Australien. — 4) Militär⸗Wesen: Nachtrags⸗Verzeichniß derjenigen Lehranstalten, welche zur Ausstellung von Zeugnissen über die Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigt sind. — 5) Zoll⸗ und Steuer⸗Wesen: estellung von Stations⸗Kontroleuren; — Abände⸗ rung des § 18 der Ausführungs⸗Vorschriften zum Gesetze, betreffend die Besteuerung des Tabacks. — 6) Marine und Schiffahrt: Er⸗ scheinen des III. Nachtrags zur Amtlichen Liste der Schiffe der deutschen Kriegs⸗ und Handelsmarine für 1898. — 7) Polizei⸗Wesen: Aus⸗ weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 48 der „WVeröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ [undheitsamts“ vom 39. November hat folgenden Inhalt: Per⸗ sonal⸗Nachricht. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest und Cholera. — Desgl. gegen
est. — Desgl. gegen Pocken. — Aus dem statistischen Jahrbuche iens, 1896. — Niieederländischer Sanitätsbericht, 1894/95. — Ge⸗ sundheitsstand in Christiania, 1897. — Gesetzgebung u. s. w. (Pefubeni) Aerztliche Atteste. — (Charlottenburg.) Fleischwaaren. — esterreich.) Privat⸗Entbindungs⸗Anstalten. — (Kärnten.) Kranken⸗ anstalten. — (Schweiz. Kanton St. Gallen.) Gifte. — Arzneistoffe ꝛc. — (Norwegen.) Viehtuberkulose. — (Rußland.) Heilmittel⸗ ꝛc. Einfuhr. — Gang der Thierseuchen. Maul⸗ und Klauenseuche im Deutschen Reich, 1897. — Thierseuchen in Italien, 3. Vierteljahr. — Desgl. in Bulgarien. — Zeitweilige r es. gegen Thierseuchen. (Deutsches Reich, Preuß. Reg.⸗Bezirke Bromberg, Stade, Baden, Oesterreich, Belgien, Dänemark, Schmweden.) — Vermischtes. (Sachsen.) Fleisch⸗ beschau, 1897. — (Oesterreich. Wien.) Impfstoffgewinnungsanstalt, 1897. — (Belgien. Besft Impfstoffgewinnungsanstalt, 1897. — (Portugal. Lissabon.) Tollwuth, 1897. — Geschenkliste. — Wochen⸗ tabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Er⸗ krankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Beuthen war der „Schl. Ztg.“ am 28. Nopember tele⸗ graphisch gemeldet worden, daß die Nachmittagsschicht des Blei⸗ und Zink⸗Erzbergwerks Samuelsglück, 300 Mann stark, wegen genauer durchfabrung der Arbeitsordnung die Einfahrt ver⸗ weigert habe; nur zwölf Mann fuhren ein. Inzwischen hat sich die Belegschaft den Anordnungen der Verwaltung gefügt und ist wieder vollzählig eingefahren.
Aus Krefeld wird der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ geschrieben: In dem Sitzungssaale der Handelskammer fand am Dienstag eine Ver⸗ sammlung statt, zu der sämmtliche hiesige mechanische Stoff⸗ webereien Vertreter geschickt hatten. ie Versammlung war infolge der in verschiedenen Betrieben eingetretenen Ausstands⸗ bewegung zusammenberufen worden. Es wurde beschlossen, einen Ausschuß zu wählen, um die Grundzüge einer Lohnliste festzustellen. Ferner wurde bechlosen daß Arbeiter, welche mit irgend einer Firma in Lohnstreitigkeiten stehen, bei anderen Hrn nicht eher eingestellt werden sollen, bis die eitigkeiten beigelegt sind. 8
Bauwesen.
A. F. In der vorgestrigen Sitzung des Architekten⸗ Vereins sprach Professor Bubendey auf Grund einer im letzten Sommer unternommenen Studienreise „über französische Häfen und Küsten“. Es geschieht, wie der Vortragende ausführte, zur Zeit außerordentlich viel in Frankreich für die Verbesserung der Häfen und für die Sicherung der Küsten, soweit diese Flachküsten sind und des Schutzes gegen die Gewalt des Meeres bedürfen; doch scheint alle Fürsorge den Schiffsverkehr der meisten Häfen nicht wesentlich heben zu können, ein Vorgang, der um so auffälliger ist, als gleichzeitig die benachbarten belgischen, niederländischen und italienischen Häfen ein sehr beträchtliches An⸗ wachsen zeigen. Ein Vergleich der Hafeneingänge von 1887 und 1896 belehrt darüber, daß, in Millionen Registertonnen ausgedrückt, der Ver⸗ kehr zurückgegangen ist in Bordeaux von 1,25 auf 0 93, in Havre von 2,05 auf 1,97, dagegen zugenommen hat in Marseille von 3,33 auf 3,70, in Bayonne von 0,15 auf 0,20, in St. Nazaire von 0,51 auf 0.58, in Nantes von 0,07 auf 0,19, in Rouen von 0,68 auf 0,75, in Dünkirchen von 0,97 auf 1,24. Die Gesammtzunahme des Verkehrs dieser acht Handelsbäfen betrug 9,56 gegen 9,04 Millionen Register⸗ tonnen. In der gleichen Zeit stiegen die Eingänge von Antwerpen von 3,70 auf 5,82, von Genua von 2,13 auf 2,82, von Bremen von 1,44 auf 2,01, von Hamburg von 3,92 auf 6,44 Reg.⸗T. Im einzelnen hat die Fürsorge der französischen Regierung keinem Hafen gemangelt: in Dünkirchen fand eine beträchtliche Vergrößerung des Areals durch Hinsweschtebung des östlichen Hafendammes weiter nach Osten statt.
ugleich wurde ein Bassin zur Speisung der Docks angelegt, das in 3 Stunden 75 000 chm Wasser liefert, und bei den Baggerungs⸗ arbeiten schonte man so wenig die Kosten, daß der Preis des Kubik⸗ meters gebaggerten Sandes sich auf 20 Cts. stellte. Auch in Calais wurde ein Wasserbecken von bedeutenden Abmessungen geschaffen. Boulogne unterscheidet zwischen einem alten und einem neuen Hafen; letzterer gestattet das Einlaufen der Poftschiffe auch zur Zeit der tiefsten Ebbe und dient somit als Füer Nothhafen selbst für Kriegs⸗ schiffe. Zur Erreichung der gleichbleibenden Tiefwasserhöhe sind be⸗ deutende Neubauten hergestellt, u. a. ist ein großer Damm weit hinaus in die See angelegt worden. Hapre, der eigentliche Seehafen der Seine, wird immer S vom Wasser der Seine hergestellt, während das stromaufwärts gelegene Rouen durch Verbesserung des Fahrwassers selbst größeren Seeschiffen erlaubt, ihren Kurs bis dahin zu nehmen. St. Nazaire leidet unter den furchtbaren, von der Loire mitgeführten Sandmassen, welche auch die Zugänglichkeit des Hafens von Nantes erschweren. Für die Schiffbarmachung der Loire ist seit langer Zeit eine große Bewegung im Gange. Die Folgen sind bereits sichtbar: 1870 war Nantes für große Schiffe noch unnahbar, jetzt wird es von Schiffen bis zu 8 m Tiefgang erreicht. La Rochelle an der Charente⸗ Mündung ist bei niedrigem Wasser ein geringer kleiner Hafen. Charakteristisch für alle diese Häfen ist, daß die Schleusen keine Fluththore besitzen, die sie bei dem Fehlen von Sturmfluthen an diesen Küsten auch entbehren können. Recht erheblich zurückgegangen ist Bordeaux als Hafen, sodaß z. B. Sendungen von dort nach Ost⸗Asien den Weg über Ham⸗ burg nehmen. Die Garenne führt kolossale engen Sink⸗ stoffe mit sich; in den Dockhäfen hat man deshalb große Noth, den Wasserstand zu erhalten. Um hier Abhilfe zu schaffen, ist ein Reehpehasih angelegt, dessen vve Hochwasser doch auch unter Zuhilfenahme der Garonne erfolgt. ocks scheinen nicht recht für die eigenthümlichen Stromverhältnifse der Garonne zu taugen; dagegen läßt fich ut mit Buhnen arbeiten. Besondere Fürsorge fand in den letzten drei Jahren der elen von Bayponne, wo der einen breiten Dünengürtel durchbrechende Adour einen interessanten Kampf gegen das Meer führt. Marseille besitzt von Alters her so gediegene Hafen⸗Anlagen, daß dort an Neuerungen eigentlich nur ein vorzüglich wirksamer Wellenbrecher zu verzeichnen ist. Der Schutz der flachen Westkäste zwischen Gironde⸗ und Loire⸗ und nördlich der Loire⸗Mündung, einer Küste, die offenbar früher Meeresboden war, da sie sich ganz allmählich im überall gleichen Verhältniß von 1: 1000 aus dem Meere erhebt, ist durch Anpflanzung von Kiefern in sehr vollkommener Art erreicht worden. Der Dünenboden ist von besserer Qualität, als man ihn bei uns kennt; dies hat zur Folge, daß, ähnlich wie in unserem Grunewald, sich grüner, üppiger Untergrund gebildet hat. Die Aehnlichkeit mit dem Erunewalb ist auch dadurch gegeben, daß dieser ausgedehnte Waldgürtel die viel besuchte Er⸗ hol sftätte für die Bewohner der benachbarten Ortschaften ist.
N
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Die für die Berichterstattung der land⸗ und forstwirthschaftlichen Sachverständigen bei den Kaiserlichen Vertretungen im Ausland bestimmte Beilage zu Nr. 21 der „Mittheilungen der Deutschen Landwirthschafs⸗Gesellschaft“ enthält den Schluß des Aufsatzes „Die Schweine auf der landwirthschaftlichen Jahres⸗Ausstellung zu Paris 1898“ von dem vom Auswärtigen Amt zur Berichterstattung über die Ausstellung entsandten Zucht⸗Direktor Rud. Behmer⸗Berlin, ferner eingehende Berichte über den Obstbau und Obsthandel in 58 von dem Sachverständigen bei der Kaiserlichen Botschaft in London und über die natürlichen Bedingungen der chilenischen Landwirthschaft von dem Sachverständigen in Santiago. “
*
3 1“ 8 8
8. Neumann s Taschenbuch und Notizkalender für den Landwirth auf das Jahr 1899. Verlag von J. Neumann, Neudamm. Preis, in Segelleinwand dauerhaft gebunden, mit Blei⸗ stift, 1 ℳ 20 ₰, 10 Exemplare 10 ℳ — Außer dem Kalendarium nebst Raum für Tagesnotizen findet der Landwirth in diesem Kalender eine große Anzahl für seinen Gebrauch Tabellen, aber auch nur diese. Denn es sollte der Umfang eines beguemen Taschenbuchs nicht überschritten werden. Durch den praktischen Einband ist auch dafür gesorgt, daß es sich nicht schon vor Ablauf des Jahres abnutze.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Dem Kaiserlichen Gesundheitsamt ist unter dem 30. No⸗ vember vom Schlacht⸗Viehhofe zu Köln das Erlöschen der M d uenseuche gemeldet worden
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankhelten.
(Aus den „Beröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, MNNKr. 48 vom 30. November 1898.) “
Rußland. In Anzob sind bis zum 17. November weitere Erkrankungen an der Pest nicht vorgekommen. Der Gesundheitszustand in den Nachbardoͤrfern ist ebenso wie in den übrigen Ortschaften von Samarkand und Buchara zufriedenstellend. Ein in das Krankenhau zu Samarkand aufgenommener pestverdächtiger Bauer litt, wie die ers ae., Untersuchung und die Leichenöffnung erwiesen, an schwerer Malaria. 8
Britisch⸗Ostindien. Zufolge einer Mittheilung vom 3. No⸗ vember war während der letzten Zeit ein bedeutender Rückgang der
esttodesfälle zu Bombay zu verzeichnen. Es starben an der Seuche n den drei Wochen vom 12. Oktober bis 1. November 150, 109 und 75 Personen (gegen 29, 47 und 44 im Vorjahre); an Pesterkrankungen sind 204, 137 und 93 bekannt geworden.
Vereinigte Staaten von Amerika. Die französische Bark „Duchesse Anne“ wie auch deren Besatzung ist aus der Quarantäne entlassen worden, weil über die Natur der Krankheit der während de Reise Verstorbenen sich nichts Bestimmtes ermitteln ließ.
Gelbfieber.
Bis zum 10. November sind seit dem letzten Bericht neue Aus⸗ brüche nicht gemeldet, in schon betroffenen Orten kamen folgende Fäll zur Anzeige: aus dem Staate Mississippi: in Harriston 5, Jackson 19, Madison 16, Natchez 5, DOrwood 1, Oxford 2 und Pazoo Citv 2. Aus Laredo (Texas) sind am 1. und 2. November 11 Er⸗ krankungs⸗ und 12 Todesfälle gemeldet. In Havanna gelangten i der Zeit vom 21. bis 27. Oktober 6, in Vera Cruz vom 14. bis 27. Oktober 27 Todesfälle zur Meldung. In Ris de Janeiro wurden in der Zeit vom 20. August bis 9. September je 18 Todes⸗ fälle an accesso pernicioso und an Gelbfieber festgestellt.
„Nach einer Mittheilung vom 2. November wird die Gelbsieber⸗ epidemie in New Orleans als erloschen angesehen. Amtlich fest⸗ sind in dieser Stadt vom 17. September bis Ende Oktob
02 Krankheits⸗ und 43 Todesfälle; doch sind zweifellos mehr Krank⸗ heitsjälle vorgekommen, die nicht angemeldet sind.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Antwerpen 3, Madrid 8, Moskau 5, St. Petersburg 2 Warschau 3 Todezfälle; Antwerpen (Krankenhäuser) 6, Paris 4, St. Petersburg 29, arschau (Krankenhäuser) 3 Erkrankungen; Gelbfieber: New York 1 Todesfall; Flecktypphus: Edinburg 10, St. Petersburg 2 Erkrankungen; Genickstarre: New York 8 Todesfälle; Keuchhusten: Reg.⸗Bez. Schleswig 76, Hamburg 62 Erkrankungen; Influenza: London 10, Moskau 3, St. Peters⸗ burg 6 Todesfälle; Lungenentzündung: Reg.⸗Bez. Schleswig 37 Erkrankungen; Tollwuth: Wien 2 Todesfälle und 1 Erkrankung; Lepra: Hamburg 1 Todesfall. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichts⸗ orte 1886/95: 1,15 %): in Beuthen, Dessau, Lübeck — Erkrankungen kamen zur Anzeige in den Reg.⸗Bezirken Aachen 374, Arnsberg 377, Aurich 202, Düsseldorf 205, Königsberg 242, Posen 184, in Lübeck 56, Amsterdam 206, Budapest 871, Christiania 22, Edinburg 196, Kopenhagen 102, New York 104, St. Petersburg 78, Prag 25, Wien 143 — desgl. an Scharlach (1886/95: 0,91 %): in Halle, ⸗ Plauen — Erkrankungen sind gemeldet in Berlin 45, Breslau 40, im Reg.⸗Bez. Königsbergs 134, in Hamburg 32, Budapest 49, Christiania 21, Edinburg 54, Kopenhagen 99, London (Krankenhänser) 319, New York 92, Paris 60, St. Petersburg 59, Prag 22, Wien 45, — desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 %): in Königs⸗ hütte — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 104, Breslau 20, im Reg.⸗Bez. Arnsberg 116, in München 20, Hamburg 30, Budapest 37, Fheitzane 22, Kopenhagen 34, London 187, New York 139, Paris 52, St. Peters⸗
urg 106, Prag 23, Steockholm 91, ien 52 — desgl. an Unterleibstyphus (1886/95: 0,75 %): in Brandenburg — Er⸗ krankungen kamen zur Meldung in Budapest 27, London (Kranken⸗ häuser) 45, New York 56, St. Petersburg 117.
In der Woche vom 13. bis 19. November blieb der Gesund heitsstand in Berlin ein guter und die Sterblichkeit fast die gleich günstige wie in der Vorwoche; von je 1000 Einwohnern starben, auf das Jahr berechnet, 15,9 (in der Vorwoche 15,1). Unter den Fenrsaczen zeigten sich akute Darmkrankheiten zwar in be⸗ schränkter Zahl, doch führten sie etwas häufiger als in der Vorwoche zum Tode (in 38 Fällen gegen 31 der Vorwoche). Die an diesen Krankheitsformen Gestorbenen standen fast ausschließ⸗ lich im Alter von noch nicht 2 Jahren; doch war die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit etwas größer als in der Vorwoche; von je 10 000 Einwohnern starben in Berlin, auf das Jahr berechnet, 46 Säuglinge. Dagegen kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane seltener zum Vorschein, auch war der Verlauf ein milderer und die Zahl der Sterbefälle eine Fehose Erkrankungen an Influenza wurden gleichfalls seltener
eobachtet, ein Todesfall als Folge von Influenza gelangte nicht zur
Mittheilung. — Unter den Infektionskrankheiten blieben Er⸗ kungen an Unterleibstyphus selten; Erkrankungen an Masern und Scharlach kamen in beschränkter, an Diphtherie in gesteigerter Zahl zur Anzeige, und zwar zeigten sich Erkrankungen an Scharlach und Diphtherie besonders in der Rosenthaler Vorstadt sehr häufig, auch aus der Tempelhofer Vorstadt und aus dem Wedding wurden zahlreiche Er⸗ krankungen an Diphtherie mitgetheilt. Erkrankungen an Kindbett⸗ fieber wurden 3 bekannt. Erheblich häufiger als in der Vorwoche zeigten sich rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut. Zahlreich blieben auch Erkrankungen an Keuchhusten, doch nahmen sie einen milderen Verlauf an und endeten nur in 4 Fällen tödtlich. Rheumatische Beschwerden aller Art, namentlich akute Geleni⸗ rheumatismen, gelangten seltener zur ärztlichen Beobachtung.
London, 1. Dezember. (W. T. B.) Die „Daily Mail“ meldet aus Kairo, der Präsident des Quarantäneraths habe berichtet, daß bei Ankunft des von Bombay kommenden Dampfers „Caledonia“ in Suez ein Sanitäts⸗Offizier einen Eingeborenen an Bord, welcher Symptome von Beulenpest zeigte, und noch einen een-ng Pestverdächtigen entdeckte. Beide Personen seien isoliert worden.
Paris, 30. November. (W. T. B.) Der Minister der Kolonien erhielt die Bestätigung einer Nachricht aus London, nach welcher in Tamatave beulenpestartige Erkrankungsfälle axesen. sind. Es sind alle Maßregeln getroffen, um die Epidemie auf ihren Herd zu beschränken. .
Tananarivo (Madagaskar), 30. November. (W. T. B.) In Tamatave sind nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ vom 25. November mebrere Fälle von Beulenpest vorgekommen, welche jetzt amtlich bestätigt werden. Die Nachforschungen nach dem Ursprung ihres Erscheinens auf Madagaskar sind bisher ergebnißlos
eblieben. Rund um Tamatave sind Quarantänemahnahmen getroffen.
ie Epidemie ist daselbst stationär; sie ergreift besonders die Ein⸗ geborenen und verschont die europälschen Anstedler.
Verkehrs⸗Anstalten.
1“ Fe11“ 88 Frankfurt a. M., 30. November. (W. T. B.) Der Fern⸗ sprechverkehr zwischen Frankfurt und Basel wird am 5. De zember eröffnet werden. 8 1
Bremen, 30. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Kaiser Friedrich’ 29. Nov. v. New York n. Bremen g2-.. „Stuttgart“, v. Australien kommend, 29. Nov. in Antwerpen angekommen. 8
— 1. Dezember. (W. T. B.) Dampfer „Elisabeth Rickmertz“, v. Galveston kommend, 29. Nov. a. d. Weser angek. „Saale“, n.