Zinsen des “ felteschehn für das Halbjahr vom..
8 8S.. ten mit w. Pf. bei der Kämmereikasse in Fraustadt. Frraustadt, ten
Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner⸗ halb vier Fenssch nach blauß des Kalenderjahres 2 Fheinner, wi 8 8
nmerkung. ie Namensunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faksimilestempeln zede es ee doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Provinz Posen. Regierungsbezirk Posen. Anweisung zu dem Anleihescheine der Stadt Fraustadt te Ausgabe, Buchstabe „Nr. „ über Mark. Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die .. . . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre bis bei der Kämmerei⸗ kasse in Fraustadt, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch er⸗ hoben wird. Fraustadt, den .. ten bö “ Der Magistrat.
Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder des Magistrats können mit Lettern oder Faksimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.
Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
... ter Zinsschein V ... . ter Zinsschein
Anweisung.
SDer Königliche Hof legt heute für Ihre Kaiser⸗ ö 1eg h6. h. ie verwittwete Se. on Toscana die Trauer auf acht T. 1 Berlin, den 7. Dezember 1898. ““ Der Ober⸗Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Der Königliche Hof legt heute für Ihre Königliche die rchs shet F1“ von Bagtsche eimar, Prinzessin von Württemberg, die Trauer auf acht Tage an. Berlin, den 7. Dezember 1898. Der Ober⸗Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Der Königliche Hof legt heute für Ihre Königliche
eG die verwittwete fue, für. Friedrich⸗ 88
ürttemberg die Trauer auf acht Tage an 8 Berlin, den 7. Dezember 1898.
Der Ober⸗Zeremonienmeister.
8 Graf A. Eulenburg. 8
11 11 166
Zum Mitglied des Preußischen Versicherungs⸗ beiraths ist von den Ministern für Landwirthschaft herunge⸗ und Forsten, des Innern und für Handel und Gewerbe er⸗ nannt worden: Dr. jur. Leibbrand, Direktor der Lebens⸗ versicherungs⸗ und Ersparnißbank in Stuttgart.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der praktische Arzt Dr. med. Doerrenberg in Soest t zum Kreisphysikus des Kreises Soest ernannt worden.
Königliche Akademie der Künste. “ Bekanntmachung. .“ Das laut Bekanntmachung vom 1. Juli 1898 aus⸗ geschriebene Stipendium der Adolf Menzel⸗Stiftung ist laut Beschluß des Kuratoriums der genannten Stiftung für das Jahr 1898/99 dem Studierenden, Maler “ Rudolf Thienhaus aus Engelskirchen b verliehen worden. 1I1n1“ Berlin, den 8. Dezember 1898. 8 Der Vorsitzende 1b des Kuratoriums der Adolf Menzel⸗Stiftung. Direktor der gantclechen aköreerbe Dirrektor der Königlichen akademischen Hochschule 16 e de Fitre. eet. Loschnle
Bekanntmachung.
„Auf Grund des § 3 der in Nr. 284 des „Deutschen
Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ vom
2. Dezember 1891 veroͤffentlichten und am 1. Januar 1893 in
Kraft orschriften für die Lieferung und Prüfung von Papier zu amtlichen Zwecken
hat ferner die folgende Fabrik ihr Wasserzeichen bei der unter⸗
zeichneten Anstalt angemeldet.
Die Anmeldungen Nr. 1 — 7 sind im „R.⸗A.“ Nr. 84 d. J. 1892, . 8— 111
22 2 2 2 22 2 82 2 2 22 2 2 2 2 2 2 2 2 2 22 72 2 12 22 2 2 2 2 82 27 2 2 82
2 2 22 F 2 22 2 82 122 21 2 82 Ir 2 2 22 22 2 2 22 82 2 27 2 2 22 2 „N 2 2 / „ 2 2 2 2
8 6 Wortlaut des Wasseneichens
Osecar Dietrich, Weißenfels a/S.
Oscar Dietrich
Weißenfels a‚S. Normal..
Das bisherige, unter Nr. 57 eingetra dieser Fabrik „Gebr. Dietrich, Weißenfels a gelöscht worden.
Charlottenburg, den 6. Dezember 1898. Königliche mechanisch⸗technische Versuchsanstalt. In Vertretung: Rudeloff.
ene Wasserzeichen S.“ ist glei
Richtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 8. Dezember.
Seine Majestät der Kaiser und König em im Stadtschlosse zu Potsdam heute Vormit dgnn. Kriegs⸗Minister, General⸗Lieutenant von G und arbeiteten darauf mit dem Chef d General von Hahnke
tag um 9 Uhr oßler zum Vortrage es Militärkabinets,
1 Der Ober⸗Hofmeister Ihrer Majestät der Kai Königin Freiherr von Mirbach i Weihnachten nach Belgien beurlaubt.
serin und von heute ab bis
In der am 3. d. M. unter Ministers, Posadowsky⸗Wehner Bundesrath für 1899 genehmigt. Gesetzentwurf, betreff Etats für 1899, dem Gese Anleihe für
dem Vorsitz des Staats⸗ Staatssekretärs des Innern Uris abgehaltenen Plenarsitzung G wurf des Etats der Reichsschuld Die Zustimmung wurde ertheilt: dem Feststellung des Reichshaushalts⸗ tzentwurf wegen Aufnahme einer des Reichsheeres u. s. w., ie Friedenspräs enderungen des
s wurde der Entwu
Zwecke der Verwaltungen d sowie den Gesetzentwürfen, betreffend d des deutschen Heeres und betreffend A Militärgesetzes vom 2. Mai 1874.
elten die vereinigten Ausschüsse des Bundes⸗ andel und Verkehr ehr Sitzungen.
swesen und
raths für ür Handel und Ve
er Ausschuß
hiesige argentinische Gesandte Carlos Calvo hat Spezialmission beim Päpstlichen seiner Abwesenheit ardo Seeber als
sich zur Erledigung einer Stuhle nach Rom begeben fungiert der Legations⸗Sekretär Dr. Ric interimistischer eschäftsträger. 5
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine ist S. M. S. „Arcona“, Komn Kapitän Reincke, am 5. Dezember in K S. M. S. „Kaiserin Augusta“, zur See Gülich, nach Hongkong und S. M. S. mandant: Korvetten⸗Kapitän Brussatis,
Kapitän Schröder,
Portorico eingetroffen Port au Prince in See zu gehen; mandant: Fregatten⸗Kapi in Montevideo eingetro nach Buenos Aires in See zu gehen.
mmandant: Fregatten⸗ iautschou eingetroffen; Kommandant: Kapitän ist am 6. Dezember von Kiaut „Cormoran“,
Shanghai
Kommandant: ist am 6. Dezember in San Juan de am 9. Dezember nach - M. S. „Nixe“, Kom⸗ tän von Basse, ist am 6. Dezember chtigt, am 12. Dezember
„Moltke“, Fregatten⸗
und beabsich
een und beabsi
liste der Kaiserlich deutschen Marine
1— h — efehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs redigiert im Marinekabinet (abgeschlo am 30. November 1898), ist im Verlage von Er Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, hierselbst er⸗
„Die Ran für das Ja
nst Siegfried
Buayern. Hoheit der Prinz⸗Regent ist vor⸗
Seine Königliche agden im Spessart wieder in München ein⸗
gestern von den
Die Zweite Kammer hat sich am Dienstag von neuem
vertagt und wird erst wieder zusammentreten, wenn
Kommissionsarbeiten erledigt sind.
Mecklenburg⸗Schwerin.
„Der Landtag hat, den „Meckl. Nachr.“ zufo die Vorlage, betreffend die Errichtun arnemünde und Gjedser, mit
angenommen.
einer Dampffähre gegen 18 Stimmen
Oesterreich⸗Ungarn. 1
chsausschuß des österreichis geordnetenhauses hat gestern den Artikel 10 des Zoll⸗ und Handelsbündnisses, betreffend das Konsularwesen, Bei Artikel 11, betre Material, beantragte der Abg. Lecher: im Einvernehmen mit der ungarischen Regierun jzerischen Bundesregierun ischen Dienst zu schaffen, Handels⸗Minister Freiherr von Dipauli erklärte, er stehe diesem Antrage sympathisch gegenüber. — ausschuß nahm die Regierungsvorlage, betreffend die Er⸗ weiterung der Hafenanlagen von Triest, an.
chen Ab⸗
eend das statistische ie Regierung möge der Anregung nternationalen igst nahetreten.
angenommen.
Der Budget⸗
des ungarischen Unter⸗
verlesen Seen
eines neuen Präsidenten den
nehmen. (Stürmische Rufe links: Nein! 1 beantragte im Namen frinle Partei, 1 Eö“ Demission des Präsidenten nicht zur Kenntn Abg. Polonyi (Unabhängigkeitspartei) unterbreitete de Hause eine Resolution, welche von der
des Präsidenten nicht Kenntniß nimmt
ersucht, seine Demission zurückzuziehen.
Se Baron Banffy. Agn unter großem Lärm der
nken das Wort. Der Vize⸗Präsident suchte vergebens d
Ruhe wiederherzustellen. Schließlich erklärte der Minister⸗ Präsident Baron Banffy, er bedaure den Rücktritt 8. Präsidenten von Szilagyi. Dieser Schritt liege nicht im Interesse des Landes. Er erkläre, der Präsident sei von Niemandem veranlaßt worden, ungesetzlich die Hausordnung anzuwenden oder gewaltthätig vorzugehen. Dem gegen den Prä⸗ identen von Szilagyi gerichteten Artikel eines auswärtigen Blattes tehe er fern und identifiziere sich durchaus nicht mit demselben. Uebrigens habe der Präsident schon früher seine Absicht zurück⸗ zutreten mitgetheilt. Er nehme mit Bedauern von dem Rück⸗
tritt desselben, der einen Verlust für das Land bedeute,
Kenntniß. Der Abg. Graf Apponyi ersuchte um Annahme folgenden Antrages: Das Haus nimmt die Demission nicht zur Kenntniß und ersucht den Praͤsidenten, seine Stelle bei⸗ zubehalten. Die Abgg. Molnar 8 und
em Antrage an,
Hegedues (liberal) schlossen sich die welcher einstimmig angenommen wurde. Nach dieser Kund
ebung des Hauses beantragte der Vorsitzende, die Sitzung zu schließen und das Protokoll sofort zu genehmigen, da di dan b selbe so bald als möglich dem Präsidenten von Szilagyi über⸗ reicht werden könne. Weiter beantragte derselbe, das Haus möge die nächste Sitzung auf Freitag anberaumen und die Antwort von Szilagyi’'s auf die Aufforderung des Hauses als einzigen Prgt auf die Tagesordnung setzen. Der Antrag
wurde nach längerer Diskussion angenommen.
Die Unabhängigkeitspartei faßte gestern den Beschluß,
daß, falls der Gesetzentwurf Koloman Tisza s (siehe Nr. 289
d. Bl.) SheFacdhüc dem Abgeordnetenhause vorgelegt werde, verrath zu betrachten sei. “ werde dem
dies als Ho Gesetzentwurf gegenüber eine Aktion zur Vertheidi Verfassung einleiten und mit allen Mitteln das kommen des Gesetzes zu verhindern suchen.
Großbritannien und Irland.
Lord Kitchener ist gestern Vormittag von London nach Kairo abgereist, wo er sich mehrere Tage aufhalten wird.
Von Kairo wird sich Lord Kitchener nach Omdurman be⸗
geben. Frankreich. Bei Beginn der vorgestrigen Sitzung der anisch⸗ amerikanischen Friedenskommission Köerrt hich 85 dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, Montero
Rios über den die Explosion der „Maine“
Passus der Botschaft des Präsidenten Me Kinley. ontero
Rios legte in beredten Worten Verwahrung ein gegen die gegen .
Spanien gerichteten unwürdigen Verdächtigungen und wandte ich energisch gegen die vor aller Welt von neuem erhobene Unschuldigung, die in dem Augenblick erfolgt sei, in welchem die Arbeiten der Friedenskommission sich ihrem Ende näherten, und zwar wahrscheinlich in der Absicht, für die Beraubungen, denen Spanien aus esetzt gewesen, eine Erklärung zu geben und sie zu rechtfertigen. Montero Rios schlug am Schluß seiner Ausführungen vor, einer aus Vertretern Deutschlands Feantteiche und Englands zusammengesetzten internationalen Kommission die Aufgabe zu übertragen, die Ursachen der Explosion auf der „Maine“ zu erforschen und festzustellen, wen die Verantwortung treffe, und erklärte, Spanien sei von vornherein bereit, sich den Schluß⸗ folgerungen des Schiedsspruches zu fügen. Die amerikanischen Kommissare beschränkten sich darauf, den Vorschlag einfach zurückzuweisen. — Die aa gestern angesetzte Sitzung der Kommission wurde auf den Wunsch der smhesiscen Kommission
heute vertagt. G
Türkei. Das Wiener „DTelegr.⸗Korr.⸗Bureau“ meldet aus Kon⸗
stantinopel, daß die Pforte den Botschaftern ein Projekt,
betreffend die “ Zuschlagstaxe von 1 Prozent auf alle auf der Insel Samos zur Einfuhr gelangonden Waaren, unterbreitet habe. Der Ertrag der Zusch agstaxe sei zur Herstellung von Quaibauten bestimmt. Die Botschafter hätten zur Berathung des Entwurfs ein aus den zweiten Dragomanen bestehendes Comité eingesetzt, dessen erste itzun heute stattfinden solle. v1I111A“
Amerika.
Der Schatzsekretär Gage hat gestern, wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, im Kongreß den Bericht über das Rranzichr 1898 vorgelegt. In demselben heißt es:
ie Gesammteinnahmen des Staats für das mit dem 30. Juni seere Fiskaljahr betrugen 494 333 953 Dollars, die Ausgaben 532 381 201 Doll. Dies ergiebt im Vergleich zum Sscaülre bei den Einnahmen eine Zunahme von 63 946 785 oll., bei den Ausgaben ein Anwachsen von 77 594 423 Doll. Beim Schatzamt selbst betrugen die Gesammteingänge 738 549 255 Doll., die Auszahlungen 827 588 124 Doll., sodaß die allgemeine Bilanz des Schatamfs, welche zu Beginn des Jahres 864 790 237 Doll. be trug, am Schlusse desselben eine Herabminderung um 89 038 869 Doll. aufweist. In dem Charakter der Aktiven des Schatzamts zeigt sich insofern eine Hefleruns. als der Goldbestand und die Depositen bei den Nationalbanken zugenommen haben, während der Silberbestand und die Schatznoten eine Abnahme erfahren haben. Ausgeprägt wurden im Laufe des 5 64 634 865 Doll. in Gold, 10 002 780 Silber⸗Dollars, 6 482 804 Doll. in Silberscheidemünze und 1 489 484 Doll. in kleiner Münze. Die Goldausbeute der Vereinigten Staaten wird für das Kalenderjahr 1897 auf 2 774 985 Unzen = 57363 000 Doll., die Silberproduktion auf 53 860 000 Unzen = 32 316 000 Doll. Handelswerth und 69 637 000 Doll. Münzwerth schänt. In dem Stande der verzinslichen Staatsschuldver⸗ chreibungen, welche am S S. des vorigen iskaljahres 847 320 000 Doll. betrugen, ist bis kurz vor Schluß des Fiskaljahres eine wesentliche Aenderung nicht eingetreten. Am 13. Juni wurde im Einklang mit dem geseß vom gleichen Tage eine Subskription auf 200 000 000 Doll. dreiprozentige Bonbs eröffnet, welche noch vor der vorgesehenen Frist von 30 Tagen vielfach überzeichnet wurde. Zum ersten Male hat die Ausfuhr 100,000 000 im Mongt überstiegen, sie betrug 1 231 482 330 Doll. gegen eine Einfuhr im Werthe von
In der gestrigen
hauses wurde das Schreiben des Präsidenten von Szilagyi
616 049 654 Doll. Die Steigerung der Ausfuhr erstreckt sich auf alle
in welchem dieser seinen Rücktritt anzeigt. Di⸗ brach nach der Verlesung in denmenssrates ldhe aus. Der Vize⸗Präsident Lang meldete gleichfalls seinen Rücktritt an, bemerkte fir werde bis zur Wahl
1 orsitz führen und ersu . Haus, von der Demission des Präsidenten zersüche 8
as Fühe möge die iß nehmen. Der
8 b orjahr 0,9 Millionen Hektoliter) und im ganzen deutschen 8 Für das
tände, namentlich auf Ackerbau⸗ und Industrieerzeugnisse, die 5 asaeheaphne bilden Baumwollprodukte. Dies erklär⸗ sich aber daraus, daß die bisherigen Abnehmer dieser Waaren die Baum⸗ wolle jetzt roh aus den Vereinigten Staaten beziehen und selbst verarbeiten. Die Goldeinfuhr betrug 120 391 674 Doll., die Goldausfuhr 15 406 391 Doll., die Silbereinfuhr 30 927 781 Doll., die Silberausfuhr 55 105 239 Doll. Die Fesbeeesstange zum Auslande sind jeder einzelnen Nation gegenüber zufriedenstellend, im Verkehr mit Europa hat die Ausfuhr um 160 420 601 Doll. zu⸗ enommen, während die Einfuhr um 124 258 514 Doll. gesunken t. Auch im Verkehr mit den übrigen Erdtheilen, besonders aber mit Asien, weist die Ausfuhr eine ansehnliche Steigerung auf, hier hat sich die Ausfuhr, welche 44 707 791 Doll. beträgt, seit zwei Jahren nahezu verdoppelt. An inneren Steuern gingen 170 866 819 Doll. ein gegen 140 619 593 Doll. im Vorjahre. Bezüglich der Einwanderer⸗ rage schlägt der Bericht vor, um eine Zurückweisung von Einwanderern ür die Zukuaft möglichst zu vermeiden, schon in den Hrenpltbene wo die Immigranten sich auf das Schiff begeben, eine Prüfung der⸗ selben vorzunehmen und die nicht erwünschten Elemente so von vornherein auszuschließen. Der Bericht kommt sodann auf die Erfolge des Krieges mit Spanien zu sprechen, namentlich auf die Erwerbung neuer Landestheile und auf die damit ver⸗ bundene Ausdehnung des kommerziellen Einflusses. Zur Sicherung dieses Einflusses sei zunächst die Einführung regelmäßiger Schiffs⸗ verbindungen mit den neuerworbenen Gebieten nöthig. Dies gelte namentlich für Asien, an dessen Märkte die Vereinigten Staaten jetzt beträchtlich näher herangerückt seien, aber auch für den ganzen Stillen Ocean und Süd⸗Amerika. Auf Förderung des einheimischen Schiff⸗ baus sei deshalb die größte Wichtigkeit zu legen. Der Bericht be⸗ spricht sodann die Rivalität der Großmächte bei der wirth⸗ schaftlichen Ausbeutung in Ost⸗Asien und zieht aus dem Ver⸗ gleich der bei diesen Mächten geübten Methoden den Schluß, daß es der Legislative verbältnißmäßig leicht fallen müsse, Mittel zur Befriedigung der dringendsten Anforderungen auf kommerziellem Ge⸗ biete, vor allem durch Entwickelung der Handelsmarine, zu finden. Bezüglich der Währungsverhältaisse auf Portorico empfiehlt der Be⸗ richt, als Fe für die Zolleingänge den festen Satz von 1 Peso = 0,60 Doll. anzunehmen. Zum Schlusse be⸗ spricht der Schatzsekretär die dringende Nothwendigkeit der Währungs⸗ und Bankreform; namentlich sei das auf Handel und In⸗ dustrie schädlich einwirkende, bisher als gesetzliches Zahlungsmittel (legal tender) umlaufende Unions⸗Papiergeld durch ein der fort⸗ schreitenden Entwickelung des Landes mehr entsprechendes Umlaufs⸗ mittel (Noten der Banken) zu ersetzen. Von einzelnen Punkten, be⸗ sonders den Bestimmungen über die Notendeckung abgesehen, sei das Vorbild Canadas in dieser Beziehung der Beachtung werth. Im einzelnen verweist der Schatzfekretär auf das von ihm in dem vor⸗ jährigen Jahresberichte dargelegte Programm der Bank⸗ und Wäh⸗ Phne es. und empfiehlt dasselbe aufs neue der Erwägung des
ongresses.
Der Vorsitzende der Militärkommission des Repräsentanten⸗ hauses Hull hat einen Gesetzentwurf eingebracht, durch welchen die Armee auf annähernd 100 000 Mann gebracht und zur
ührung des Oberbefehls über dieselbe ein General⸗Lieutenant owie eine genügende Anzahl von General⸗Majoren und rigade⸗Generalen ernannt werden soll.
Die „Times“ meldet aus Montevideo vom gestrigen Tage, daß der Finanz⸗Minister, der Minister der öffentlichen Arbeiten sowie der Minister des Innern vom Amt zurückgetreten seien, um bü Senatoren gewählt werden zu können. Das Kabinet werde in der kommenden Woche wieder ergänzt werden. 8 8 Asien.
Dem „Reuter'schen Bureau’“ wird aus Peking vom Fefbeigen Tage gemeldet, daß die Kaiserin⸗Wittwe an den
inesischen Gesandten in Tokio den Befehl habe V. lassen, sich unter allen Umständen der Person Kang⸗MNu⸗Wei'’s zu ver⸗ jichern. — Der französische Gesandte habe es durchgesetzt, daß zum Schutze der Priester in SeSe. wohin die Truppen Kangsu's unterwegs seien, Kavallerie⸗Mannschaften ent⸗ sandt würden. Wegen der Forderung des Gesandten, betreffend die Befreiung des von den Aufständischen gefangen gehaltenen franubsgschen Missionars, sei das agetehenaes in Verlegen⸗ eit. Die Aufständischen entwickelten wieder eine rege Thäͤtig⸗ keit, und die Behörden erklärten es für unmöglich, den Ge⸗ fangenen zu befreien.
Seeag.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der Ersten Beilgge.
Statistik und Volkswirthschaft.
Nach den amtlichen Nachweisungen über Bierbrauerei und Bierbesteuerung hat in allen deutschen Steuergebieten die Er⸗ fenhung und der Verbrauch von Bier im Rechnungsjahre 1897 gegen früher recht erheblich zugenommen. In der Hauptsache wird dieses Ergebniß auf die günstige Lage von Gewerbe und Handel und die dadurch hervorgerufene bessere Lebenshaltung großer Bevölkerungs⸗ kreise zurückgeführt; doch haben auch die geringe Obst⸗ und Weinernte des Jahres 1897 sowie nicht ungünstige Witterung mitgewirkt, den i. g zu fördern.
„Im Brausteuergebiet (dem deutschen ohne Bayern, Württemberg, Baden, Elsaß⸗Lothringen und Luxemberg) wurden im letzten
Rechnungsjahre 41,6 (Vorjahr 38,4) Millionen Hektoliter Bier er⸗
zeugt, in Bayern 17 (Vorjahr 16,2) Millionen He toliter, Württem⸗ berg 4,1 (Vorjahr 3,8) Millionen Hektoliter, Baden 2,7 (Vorjahr 2,2) Millionen Hektoliter, in Elsaß⸗Lothringen 1 Million Hertoliter ollgebie
eins 29. 66,6 (Vorjahr 61,6) Millionen Hektoliter. 5 eeeeee Württemberg und Elsaß⸗Lothringen
eziehen sich diese Zahlen auf die Zeit vom 1. April bis 31. März, für Bayern und Baden auf das Kalenderjahr, wobei zu bemerken ist,
daß in Baden mit dem 1. Januar 1897 ein neues e in
vom 1. Dezember 1895 bis zum des Jahres 1896 umfaßt hat. Unter Berücksi tigung der Ein⸗ und Ausfuhr berechnet sich der Bier⸗ verbrauch im letzten Jahre auf den Kopf der Bevölkerung für das Brausteuer⸗Gebiet zu 103,5 1 (Vorjahr 97,4 1), Bayern 243,5
Kraft getreten ist und das vn Esitgc Steuerjahr die 13 Monate u
b 649) 1, Wärttemberg 194,8 (183,1) 1, Baden 154,8 (126,1) 1,
lsaß⸗Lothringen 76,0 (74,8) 1 und für das ganze deutsche Zollgebiet
zu 123,1 (116,0) 1.
„In dem neuesten „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen
Reichs“ sind genauere Nachweise über den Tabackbau und die
Tabackernte des deutschen Zollgebiets im Jahre 1897 sowie vorlaufige Angaben über den Anbau von Taback im Jahre 1898 versffentlicht. Im erstgenannten Jahre hatten 155 517 Pflanzer innerhalb des deutschen Zollgebiets eine Gesammtfläche von 21 569 ha mit Taback bepflanzt (1896 158 010 Pflamner 22 076 ha) und geerntet 45 332 t Taback in dachreifem trockenen Zustande oder 2102 kg auf 1 ha
3 1 46 266 t oder 2096 kg auf 1 8 2n Durchschnittspreis für
dz dieser Erntemenge wurden ermittelt 75,75 ℳ (1896 80,42 ℳ),
1 Pdaß der Gesammtwerth der Tabackernte sich auf 34,3 Millionen
ark (1896 37,2 Mihlionen Mark) berechnet. Im Jahre 1898 sind nach den vorläufigen Ermittelungen inner⸗
halb des deutschen Zollgebietes nur 17 658 ha mit Taback bepflanzt
worden, sodaß gegen 1897 sich eine Abnahme des Tabackbaues um 18 % ergiebt. Diefe Abnahme, die sich auf alle wicht'geren Anbau⸗ bezirke vertheilt, erklärt sich ohne Zweifel durch die verhältnißmäßi veeee ine ee die aus dem 1897 er Taback von den Pflanzern gelöst worden sind.
Zur Arbeiterbewegung.
Gegenüber der eteebeng in Krefeld (vgl. Nr. 287 d. Bl.) haben fast sämmtliche dortigen Seidenwebereien, 46 an der Zahl, der „Köln. Ztg.“ zufolge, gestern folgende Bekanntmachung erlassen: „Gegenüber den wachsenden Bestrebungen, die Arbeiter der mechanischen Stofffabriken zu ungerechtfertigten Ausständen zu veranlassen und durch Behinderung der arbeitswilligen Elemente bei den eeinzelnen Fabriken stets steigende Forderungen durchzusetzen, haben die unterzeichneten Firmen beschlossen, um diesem Terrorismus entgegenzutreten, daß, im Falle ein Ausstand nach Prüfung der zu diesem Iwace ein⸗ gesetzten Kommission sich als ungerechtfertigt erweist, der Betrieb nach vorhergegangener Kündigung der Arbeiter binnen 14 Tagen in sämmt⸗ S Viitgn lces Stoffwebereien Krefelds gleichzeitig eingestellt werden soll. 8 8 5
Kunst und Wissenschaft.
Die Schongauer⸗Ausstellung im Königlichen Kupferstich⸗Kabinet.
Die Berliner Sammlungen haben von jeher darauf verzichtet, mit den älteren, die aus dem Jahrhunderte hindurch .. Privatbesitz alter Dynastien entstanden, zu rivalisieren; aber in weiser Beschränkung haben sie die von jenen vernachlässigten Gebiete der primitiven Kunst gepflcgt. Seit dann Berlin Reichshauptstadt geworden, sahen sie ihre Aufgabe im Ausbau der Sammlung nationaler, d. h. deutscher Kunst im weitesten Sinne. So besitzt Berlin in seiner Galerie die glänzendste und vielbeneidete Reihe von Bildern Dürer's, und, im Publikum noch immer zu wenig bekannt, aber der gleichen Beachtung werth, eine große Anzahl der kostbarsten Zeichnungen Dürer's, zum größten Theil in den beiden letzten Dezennien erworben. Daß man das Kupferstich⸗ und Holzschnittwerk des größten deutschen Meisters nicht nur vollständig, sondern auch in den erlesensten Drucken vereinigt hat, ist selbstverständlich; die diesmalige Ausstellung der Stiche Martin Schongauer's läßt erkennen, daß man bei dem Größten nicht stehen blieb und bestrebt war, die ganze Zeit, auch die Anfänge der deutschen Kunst möglichst vollständig vertreten zu haben. Bietet doch der Kupferstich gerade im ärmeren Norden, bei dem Fehlen der monumentalen Kunst, zwar kein Aequi⸗ valent, aber doch einen willkommenen Ausweg, alles das auszusprechen, was in der wesentlich auf die Altarbilder angewiesenen Malerei nicht zu Worte kam. Da ün ein Künstler von besonderem Werth, der, ohne zu den größten zu gehören, doch für ihre Entwickelung den größten unentbehrlich war, und es ist ein dankenswerthes Unternehmen, sein Lebenswerk so, wie es hier geschieht, mit einem Blick übersehen zu lassen. Ein so vollständiges und aus so schönen, zum theil sogar hervor⸗ ragenden Drucken zusammengestelltes Exemplar von Schongauer's 116 Blatt umfassendem Werk besitzt kaum irgend eine andere Samm⸗ lung. serhf wenn man das fast immer unübertroffene British Museum
eranzieht.
Der Einfluß, den der Colmarer Meister auf die deutsche Kunst ausübte, ging nicht aus von einer starken Persönlichkeit, die sich zu gewaltsam Neuem gedrängt fühlte. Schon vor ihm hatten Meister die Stechkunst von dem ö“ Bann der Goldschmied⸗ werkstatt, wo sie und ausgebildet war, losgelöst und sie zur freien Kunst mit freien dscsben erhoben. Aber erst er weiß seine Kunst auch allgemein verständlich zu machen und in einer nicht mehr suchenden, ausgeglichenen Technik vorzutragen, die auch dann noch sein Verdienst bleibt, wenn er, der eben kein Pfadfinder war, das Beste flandrischen Meistern, wie man es wahrscheinlich gemacht hat, ver⸗ danken sollte.
Die ausgestellten Blätter hat man in chronologische Reihenfolge zu bringen versucht. In Technik und Stil machen sich da thatsächlich Wandlungen bemerkbar; die Typen, anfangs sehr realistisch und oft karikiert, werden allmählich abgeklärter und gewinnen schließlich einen in eeises Grenzen offenbar idealisierten Charakter, der freilich häufig dem
usdruck weniger zu gute kommt als jene früheren knochigen und herben Köpfe, die im besten Sinne an die ausdrucksvolle Kunst eines Rogier van der Weyden erinnern. Und gleichzeitig durchläuft die Technik alle Stadien von der zeichnerischen, nur mit kleinen Häkchen schattierenden, flächenhaft und hellwirkenden Manier bis zu den dunkler gehaltenen, in dichteren seidigen Lagen modellierten Blättern. Einen Höhepunkt seines Schaffens bezeichnet wohl die Folge der Passion an der zweiten Wand; hier hat er die Schwierigkeit der Technik völlig überwunden und kann mit dieser Sicherheit sich seinem malerischen Gefühl völlig überlassen. Die Kühnheit der Verkürzung und Raum⸗
ausnutzung, die Vertheilung von Licht und Schatten über eine
Menge von Figuren ist ihm kaum je besser gelungen als in der Verspottung Christi und der Grablegung, vor allem aber in der unter dem Thor hervordrängenden Kreuztragung aus dieser Folge. 2 zeigt sein Talent sich auch in seiner E Be⸗ schränkung; er umfaßt mit echtem Künstlerblick die ganze Welt, aber das Stille, von Anderen Unbemerkte zieht ihn mehr an als laute und geofe Ereignisse; ihm liegt das Dramatische weniger gut als das Lyrische, und um Leidenschaften darzustellen, wie in den Kriegsknechten der Passionsscenen, ahmt er oft die grellen Uebertreibungen der gleichzeitigen Schauspielmanier nach. Um so besser gelingen ihm die edlen, großen Charaktere. Sein Christus in der großen Kreuz⸗ tragung ist an Hoheit des Ausdrucks im Leiden wohl nie, auch nicht von Raffael, dessen Vorbild er war, übertroffen worden. Dies Blatt, neben der tollen Versuchung des heiligen Antonius, die den jungen Michelangelo zu einer ähnlichen Darstellung angeregt haben soll, das bedeutendste der früheren Zeit, läßt erkennen, in wie weiten Grenzen sich sein Geist bewegte, wie von der reichen und fein als Hintergrund der Gestalten abgestuften Landschaft bis zu dem doch klar geordneten Gewühl des Zuges ihm alles gleich gelingt, und wie sein scharfer psvchologischer Blick sich in der großen Skala der Typen, vom edelsten bis zum gemeinsten, verräth; selbst die Thiere hat er genau studiert, und was da lebt, scheint ihm auch liebevoller Darstellung werth. Er bringt dergleichen gern in religiösen Scenen an, wo sich Gelegenheit bietet; so in der frühen Anbetung des Christkindes, wo eine von Epheu übersponnene Ruine der hl. Familie Schutz gewährt; in der poetischen Flucht nach Egypten geben ein paar Bäume mit huschenden Eidechsen die ganze Waldstimmung. Aber mitunter nimmt er sich auch das Recht, aus diesen Nebensachen sein Thema zu machen, und dann zeigt sich, mit welchem Humor er aufzufassen migs. die ö der Bauer, der seine 8 auf dem Esel zur Stadt führt, der Eseltreiber und die raufenden Ferert leschsecen find so frisch beobachtet, daß sich in diesen frühesten Sittenbildern wirklich eine freiere ausspricht. Für Deutschland war er ewiß der Erste, dem es gelungen ist, K den freigewordenen künst⸗ erischen Gedanken auch den geklärten Ausdruck zu finden.
Aus Anlaß der dreihundertsten Wiederkehr des Geburts⸗ tages des Bildhauers und Baumeisters Bergini besuchten gestern, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, einheimische und fremde Künstler, Behörden und ein zahlreiches Publikum Bernini's Grabstätte und wohnten der Enthüllung der an seinem Hause angebrachten v * tafel und Büste bei, Am Nachmittag fand auf dem Kapitol eine Gedächtnißfeier statt, an nec der Bürgermeister, die Behörden und die Spitzen der Gesellschaft theilnahmen.
G. Füst 9.” Kunstverlag in . . und genen „ der sich die Aufgabe gestellt hat, die , schätze alter Kunst und alten Kunstgewerbes in Faksimile⸗Abbi dungen für die nwart
und Hilssmittel in Ateliers, Werkstätten und Schulen vielfach benutzt
werden, hat soeben einen Kakalog ausgegeben, welcher sich Kunstfreunden
nutzbar b machen, und dessen Publikationen als ausgezeichnete Lehr⸗ bei der Auswahl von Weihnachtsgeschenken als ein nützlicher Führer
erweisen dürfte. Derselbe verzeichnet u. a. folgende Werke bezw. periodische Publikationen: „Der Formenschatz“ (21 Jahrgänge), „Der Stil in den bildenden Künsten und Gewerben“, „Kulturgeschichtliches Bilderbuch“, „Das deutsche Zimmer der Gothik, Renaissance ꝛc.“, „Meister⸗Holzschnitte aus vier Jahrhunderten“, „Die deutsche Bücher⸗ Illustration der Gothik und der Früh⸗Renaissance“, „Bücher⸗Orna⸗ mentik der Renaissance“, „Liebhaber⸗Bibliethek alter Illustratoren“ Jost Ammann, Tobias Stimmer, Virgil Solis, Lucas Cranach, lbrecht Dürer, Hans Holbein, Hans Burgkmair, Albrecht Altdorfer), „Album für Frauenarbeit“ ꝛc. Das mit vielen guten Probeabbildungen ausgestattete Heft ist in jeder Buchhandlung zur Ansicht zu erhalten und wird auf Verlangen auch von der Verlagshandlung kostenfrei versandt.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Köln (Rhein) ist die dritte eng lische Post uͤber Ostende vom 7. d. M. ausgeblieben. Grund: die Dampferfahrt war wegen Sturms an der englischen Küste ausgefallen.
Nizza, 7. Dezember. des T. B.) Die internationale EEE bestimmte auf Vorschlag des russischen
elegirten Ismailow, daß die nächste Versammlung der Konferenz am 15. Juni 1899 in St. Petersburg zusammentreten solle.
Bremen, 8. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Wittekind“, n. d. La Plata best., 6. Dez. in Coruna angek. „Wittenberg“ 7. Dez. auf der Heimkehr v. Habre abgeg. „Coblenz“, n. Brasilien best., 7. Nov. in Bahia angek. „Dresden“, 7. Dez. v. Baltimore n. Bremen abgeg. „Ems“ 7. Dez. v. New. York n. Genua abgeg. „Prinz⸗Regent Luitpold“ 7. Dez., v. Australien kommend, in Suez angek. „Kaiserin Friedrich“ 7. Dez. v. New York in Bremerhaven angek. „Sachsen“, v. Ost⸗Asien kommend, 7. Dez. in Genua angekommen. .
Hembne. 7. Dezember. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗
St. Thomas angek., letzterer heute Morgen Seilly passiert.
Theater und Musik
* A“ Berliner Theater. 8
Das Schauspiel „Zaza“ von Pierre Berton und Charles Simon wurde gestern bereits zum fünfzigsten Male wiederholt; der vollständig besetzte Zuschauerraum legte Zeugniß dafür ab, daß im Phhttrvan 898 immer ein großes Interesse für die virtuose schauspielerische
eistung der Frau Prasch⸗Grevenberg rege ist. Die Künstlerin wurde nach jedem Akt mehrfach hervorgerufen und mit Blumen und Beifall über⸗ schüttet. Wie bei der Erstaufführung spielten die Damen Wenck, Wulff, Pazatka, die Herren Stahl und Bassermann die anderen Fesee Rollen und trugen das Ihrige zum Gelingen der ganzen ufführung redlich bei. Lessing⸗Theater.
Nach langer Pause gelangte vorgestern das Schauspiel „Die Ehre“ von . Sudermann neu einstudiert zur Aufführung. Man konnte bei dieser Vorstellung aufs Neue die Beobachtung machen, wie schnell die sogenannten „modernen“ Theaterstücke veralten oder wenigstens an Wirkung verlieren. All die kleinen naturalistischen Einzelheiten, welche bei dem ersten Erscheinen des Schauspiels dem Sudermann'schen Stück zu einem sensaticnellen Erfolge verhalfen, haben das Ueberraschende und Neue verloren, und nur soweit der umor in den kleinen Scenen des Alltagslebens die entscheidende Rolle spielt, wirkte das Schauspiel mit unverminderter Kraft. — Die Darstellung war im Einzelnen und im Ganzen durch⸗ aus beifallswürdig, wenn sie auch nicht die Höhe der überhaupt ersten Aufführung erreichte. Die weibliche Hauptrolle der Alma wurde von Fräulein Meta Jäger mit überraschendem Geschick gegeben, insofern die Darstellerin jede Uebertreibung vermied und durch möglichst natür⸗ liches Spiel den sittlichen Fehlbetrag im Charakter jenes Mädchens glaubhaft zu machen wußte. Ganz vortrefflich war wieder Herr Klein, der den Grafen Trast vornehm im Wesen und warmherzig in der Empfindung gab. Die alten Heineckes wurden von Herrn Guther und Fräulein Marie Meyer tüchtig und belustigend gespielt. Schließli verdienen noch Herr Bonn, der die Gestalt des Robert eigenartig ver⸗ körperte, Frau Sauer, die als Leonore schlicht und herzlich erschien, und Herr Schönfeld, der den eleganten und leichtfertigen Kurt dar⸗ stellte, noch besondere Anerkennung.
Belle⸗Alliance⸗Theater.
Das Weihnachtsmärchen „Der Struwwelpeter“ von Onkel Arthur und Tante Anna ging vorgestern Abend als Weihnachtsgabe für die kleine Welt zum ersten Mal und mit schönem Gelingen in Scene. Dem liegt 1a.;eA. Hoffmann's aller Orten gekanntes Kinderbuch „Der
truwwelpeter“ zu Grunde, jenes epische Gedichtbüchlein, welches der i. J. 1894 verstorbene Frankfurter Arzt für seine eigenen Kinder schuf und das ihn unvermuthet fast zu einer literarischen Berühmtheit werden 8 Die dramatischen Bearbeiter haben für die sieben scenischen Bilder, aus welchen das Weihnachtsmärchen besteht, einen weihnachtlichen Rahmen geschaffen. Im Reiche des St. Nicolaus beginnt die Handlung: Gnomen bereiten eifrig die Weihnachtsgaben vor und schleppen sie in Säcken auf die Oberwelt, auf der der Heilige nun die Kinder inspiziert, um zu belohnen oder zu strafen. a kommen dann alle die unartigen Kinder herbei: der Struwwelpeter, die schwarzen Buben in dem Tintenfaß und der Zappelphilipp. Unter großem Jubel werden dem Daumenlutscher Conrad vom Schneider die Daumen abgeschnitten, und mit Staunen sehen die zuschauenden Kleinen den Suppencaspar fadendünn werden. Der eingeschlafene Onkel Piff wird vom Häslein erschossen, und der böse Ro fliegt mit seinem Regenschirm durch die Luft; die Kätzchen miauen jammervoll bei der Asche des verbrannten „Paulinchen mit dem Feuerzeug“, und Caro beißt den bösen Friedrich in die Beine. — Alle diese Scenen wirken um so drolliger, als
auch der Vaker, die Mutter und der Jäger erscheinen in den alt⸗ modischen Gewändern, sodaß ein gemüthlicher, fröhlicher Reiz über die ganze v 8— wird. Den unartigen Kindern wird als leuchtendes Vorbild das brave Gretchen “ das im Traume alle Gespielen in Nicolaus’ Reich zu guten und braven Kindern werden sieht. Der Heilige Abend versammelt dann alle Kinder unter dem 8F Christbaum; St. Nicolaus mit leuchtenden Feen und kleinen
nglein steht freundlich und fröhlich im Hintergrunde, und unter den weihnachtlichen Klängen des Liedes „Stille Nacht, beilige Nacht“ senkt ch der Vorhang. — Die kleinen und die großen Fescene⸗ vergnügten ch gestern Abend fast gleichermaßen bei der Vorstellung und begleiteten jeden Aktschluß mit stürmischem Beifall.
Konzerte.
Der gestrige vierte Symphonie⸗Abend der Königlichen Kapelle mit Herrn Kapellmeister Weingartner als Dirigenten wurde mit einer Balletsuite eröffnet, in welcher die anmuthigsten Balletmelodien aus den verschiedensten Opern Gluck's aneinander ge⸗ reiht sind. Felix Mottl ist der Verfasser dieser geschickten Zusammen⸗ stellung. Durch eine Reihe köstlichster Perlen, wie den „Reigen der seligen Geister“ aus „Orpheus und Eurydike“, „Mufette⸗ aus „Armide“ zieht wie ein rother Faden das „Air gai“ aus „Iphigenie in Aulis“, welches a das Ganze wieder zu wirkungsvollem Ab 8 bringt. Nach den Weisen des in Paris so geehrten Deutschen wurde ein Auszug aus der Symphonie „Romeo und Julia“ von Berlioz gespielt, des Franzosen, der in Deutschland eher als in seinem Vaterlande Würd Diese „Programmmusik“ erweckte wieder ungetheilten Beifall; die Pr „Romeo allein“ und „Stiller Garten und Liebesscene“ spielte die Kapelle meisterhaft, der Violoncello⸗ und Geigengesang schien oft zur Sprache darin zu werden. Hier ist so t 2 Be ünder der neu⸗
Schöpfergeist anregend wirkte.
deut ee herauszuerk der Ilos Wagner’s Seee 2 e. Aach Aeene, 2eh nfs FPammfit,
Linie. Dampfer „Sardinia“ und „Patria“, ersterer Dienstag in
die Kinder getreue Kopien des bekannten Bilderbuchs darstellen;