1898 / 291 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Dec 1898 18:00:01 GMT) scan diff

Das Belle⸗Alliance⸗Theater bereitet als nächste Novität das dreiaktige Schauspiel „Der Muth zur Wahrheit“ von Hans Hauptmann vor. Die Erstaufführung ist auf Donnerstag, den 15. De⸗

mber, angestht m Residenz⸗Theater findet am Sonntag Nachmittag eine Aufführung von „Odette“ zu halben Preisen statt. Die Titelrolle spielt Fräulein Hedwig Pauli.

Für das im Thalia⸗Theater mit dem 1. Januar beginnende und auf mehrere Monate berechnete Gastspiel des Herrn Emil Thomas hat der bekannte Bühnenschriftsteller Herr Wilhelm

Mannstaedt eine dreiaktige Berliner Gesangsposse vollendet, die mit dem Gast in der ersten komischen Charakterrolle vorbereitet wird.

Auch für die übrigen Hauptkräfte des Thalia⸗Theaters bietet die NRannstaedt'sche Posßse entsprechende Aufgaben. 114“

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Mannigfaltiges. X“

„In der Sitzung der Stadtverordneten verlas zunächst der Vorsteher Dr. Langerhans folgendes Dankschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich für die Glückwünsche zu Allerhöchstihrem Geburtstage: „Mit lebhafter Befriedigung und aufrichtigem Danke für den Mir in so warmer Weise bezeigten Antheil habe Ich die freundliche Zuschrift empfangen, mit welcher die Stadtverordneten Mich zum N1. November begrüßten. Ich wiederhole auch bei diesem Anlaß gern, daß Ich nicht aufhören werde, allen Bemühungen der städtischen Behörden, welche auf Förderung des Gemeinwohls gerichtet sind, Meine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Windsor⸗Castle, den 29. November 1898. Victoria, verwittwete Kaiserin und Königin Friedrich.“

Bei der dann folgenden Berathung über die Annahme des Professor on'schen Legats erhielt zunächst der Direktor der Charité, Stadtv. Spinola das Wort, der sich gegen den Vegetarismus aussprach und es als eine Beleidigung des Aerztestandes hinstellte, daß derselbe von dem Kuratorium des vegetarischen Heims ausgeschlossen sein solle. Redner plaidierte für die Ablehnung des Legats. Stadtv. Wallach empfahl die Annahme des Legats mit dem Sachs'schen Antrag, der im wesentlichen darauf hinauslief, daß das eventuell zu errichtende vegetarische Kinderheim als eine städtische Einrichtung nicht angesehen werden könne. Auch der Stadtv. Professor Dr. Virchow wandte sich gegen den Vegetarismus; er hielt ebenfalls, wie Stadtv. Spinola, den Ausschluß der Aerzte von dem Kuratorium für erniedri⸗ gend für dieselben. Nach einer längeren Debatte, in welcher der Stadtrath Marggraff die Magistratsvorlage (Annahme des Legats) vertrat, wurde der Antrag des Ausschusses, der die Ablehnung der Vorlage

empfohlen hatte, mit 53 gegen 48 Stimmen angenommen. Die Versammlung trat sodann in die Berathung der Magistratsvorlage, betreffend die Anerkennung einer Anzahl Bureauhilfsarbeiter als Ge⸗ meindebeamte, ein. Die Magistratsvorlage empfiehlt, 440 Bureau⸗ hilfsarbeiter als Gemeindebeamte anzustellen; die bei den Standes⸗

beamten angestellten Hilfsarbeiter sollten, weil deren Beschäftigung

nur eine mechanische sei, von der Anstellung ausgeschlossen werden. Namens des Magistrats begründete Stadtsyndikus Weise die Vorlage; Stadtv. Meyer beantragte, dieselbe einem G. zu überweisen. Stadtv. Singer wollte auch die Hilfsarbeiter bei den Standesämtern als Gemeindebeamte angestellt wissen. Der Antrag auf Ueberweisung der Vorlage an einen Ausschuß wurde nach weiterer Debatte an⸗ genommen. Alle übrigen Gegenstände wurden von der Tagesordnung abgesetzt und die Sitzung darauf geschlossen.

Im Verein Berliner Kaufleute und Industrieller wird am Mittwoch, den 14. Dezember, Herr Direktor Dr. M. Wil⸗ helm Meyer (im großen Saale des Kaiserhofs, Abends 8 Uhr) den bereits angekündigten Vortrag vor Herren und Damen halten. lautet: „Eine Fahrt nach Spitzbergen“ (mit Projektions⸗ ildern).

St. Petersburg, 9. Dezember. (W. T. B.) In der ver⸗ gangenen Nacht wurde St. Petersburg von einer Ueberschwem⸗ mung heimgesucht. Eine Sturmfluth brachte das Wasser plötzlich zum Steigen, sodaß es einen Stand von 9 Fuß über normal erreichte. Die niedrig gelegenen. Stadttheile stehen unter Wasser, der Verkehr wird durch Boote und Lastfuhr⸗ werke vermittelt. Eine Anzahl Flußfahrzeuge ist gescheitert und Eigenthum vernichtet. Ueber Verluste von Menschenleben ist amtlich nichts bekannt. Gegen Morgen nahm das Wasser langsam ab. In der Nacht herrschte in den überschwemmten Stadttheilen große Panik.

New York, 8. Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer „Vedamore“ von Liverpool passierte Cape Henry (Virginia) mit 45 Mann der Besatzung des verlassenen Dampfers „London“ an Bord. „Vedamszre“ berichtet nichts über das Schicksal der übrigen Mannschaften des „London“.

Nach Schluß der Redaktion eingegangen Depeschen.

Stuttgart, 9. Dezember. (W. T. B.)

Der frühere Finanz⸗Minister Dr. von Renner ist gestorben.

Wien, 9. Dezember. (W. T. B.) Dem Abgeordneten hause ist ein Gesetzentwurf zugegangen, betreffend die Ver längerung der Wirksamkeit des

ferner ein Gesetzentwurf, nach welchem die Beitragsleistung für gemeinsame Angelegenheiten in den ersten sechs Monaten des Jahres 1899 unverändert bleibt. Dieses letztere Gesetz soll mit dem 1. Januar 1899 unter der Voraussetzung in Wirksamkeit treten, daß die entsprechenden Bestimmungen über die Beitragsleistung in Ungarn Gesetzeskraft erlangen. Paris, 9. Dezember. (W. T. B.) Die „Agence Havas“ veröffentlicht folgende Information: Die Kommentare, welche die jüngste Rede des britischen Botschafters Sir Edmond Monson auf dem Bankett der hiesigen britischen Handels⸗ kammer hervorgerufen hat, zeigen, daß der Gedanke des Bot⸗ schafters nicht verstanden oder nicht mit genügender Klarheit ausgedrückt worden ist. Sir Edmond Monson wollte sich in keiner Weise in die inneren Verhältnisse Frankreichs einmischen oder über dessen Politik ein Urtheil fällen, denn er ist in keiner Weise berechtigt, dies zu thun, und es ist nicht seine Aufgabe. Uebrigens widerspricht seine ganze Haltung jedem Verdacht einer übelwollenden Absicht. Belgrad, 9. Dezember. (W. T. B.) Der Finanz⸗ Minister Popovic hat seine Demission eingereicht; zu seinem Nachfolger wurde Vucasin Petrovic ernannt.

New York, 9. Dezember. (W. T. B.) Nach einem Telegramm der „Tribune“ aus Washington wird sich die nächste Expedition nach Manila in New York Ende dieses Monats einschiffen. Die Fahrt geht durch den Suez⸗Kanal.

Calcutta, 9. Dezember. (Meldung des „Reuter'’schen Bureaus“.) Neueren Meldungen zufolge hat der Nabob von Dir die Uebermacht über den Mullah. Eine Anzahl seiner Stammesgenossen hat letzteren verlassen; aber andere haben sich ihm angeschlossen, und ein neuer Kampf steht bevor. Die Wahrscheinlichkeit eines Eingreifens der britischen Truppen nimmt täglich ab, obwohl die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, daß die Militärbehörden in der Lage sind, eine Streit⸗ macht dechh über die Grenze zu bringen, falls dies noth⸗ wendig wird.

1. Untersuchungs⸗Sachen.

22 Uasoacbone Zustellungen u. dergl. 3. Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ꝛc. Versicherung. 4. Verssuse Verpachtu ngen, Verdingungen ꝛc. 5. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.

Oeffentlicher Anzeig

——

6. ö“ aften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch⸗ 7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften

8. Niederlassung ꝛc. von Rechtsanwälten.

9. E“ 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1 Zoll⸗ und Handels⸗ bündnisses mit Ungarn sowie des Verhältnisses zur Oesterreich⸗Ungarischen Bank bis zum 30. Juni 1899,

1) Untersuchungs⸗Sachen.

158862] Steckbrief. Der Arbeiter Theodor Jankowski aus Wielichowo, Kreis Kosten, Prov. Posen, geboren am 6. Januar 1857, katholisch, welcher sich verborgen hält, ist durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Kosten vom 5. April 1898 wegen Bedrohung mit der Be⸗

ehung eines Verbrechens und der Erregung ruhe⸗ süörenden Lärms zu einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen verurtheilt worden. Verfolgt von dem Königlichen Amtsgericht in Kosten, welches um Strasvollstreckung und Nachricht zu den Akten 3 D. 98/98 ersucht.

Kosten, den 1. Dezember 1898.

Koöhnigliches Amtsgericht.

I Beschluß. 1 In der Strafsache gegen den Nikolaus Spartz, Ackerer, katholisch, Sohn der Eheleute Jacob Spartz und Maria, geb. Diederich, geboren am 3. August 1873 zu Preischeid, zuletzt daselbst wohnhaft, wegen Entziehung der Wehrpflicht, wird auf den Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Trier die durch Beschluß der Straskammer des Königlichen Land⸗ gerichts zu Trier vom 12. Mai 1894 über das Ver⸗ mögen dieses Angeklagten verhängte Beschlagnahme aufgehoben. Trier, den 25. November 1898. Königliches Landgericht. Strafkammer. (gez.) Dr. Schneider. van Ham. Closset. Für die gleichlautende Ausfertigung: Der Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts: (L. S.) Große.

2) Aufgebote, Zustellungen

[586344 Zwangsversteigerug.

Im Wege der Feen it beeen soll das im Grundbuche von den Umgebungen im Kreise Nieder⸗ barnim Band 46 Nr. 2231 auf den Namen des Pessiger⸗ Julius Rohrbach hier eingetragene, zu

eerlin, Bremerstraße 58, belegene Grundstück am 3. Februar 1899, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Erdgeschoß, Flügel C., Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist bei einer Fläche von 5 a 59 qm mit 5500 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt. Das Weitere enthält der Aushang an der Gerichtstafel. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. Februar 1899, Vor⸗ mittags 11 Uhr, ebenda verkündet werden. Die Akten 88 K. 90. 98 liegen in der Gerichtsschreiberei Zimmer 17, zur Einsicht aus. 8

Berlin, den 29. November 1898. 8 Koönigliches Amtsgericht I. Abtheilung 88.

ur Wangeverstetgernge des dem Schlachter⸗ meister Georg Ribke zu 12 Fhörigen Ackerstückes Nr. 1 778 in den ¾ Theilstücken beim Klütergrat auf Plauer Feldmark steht nach dem vom Groß⸗ herzoglichen Amtsgerichte am 19. September 1898 erlassenen Verkaufsproklame der Ueberbotstermin auf Freitag, den 6. Januar 1899, Vormittags 11 ½ ÜUhr, an. Derselbe wird vorschriftsmäßig hiedurch öffentlich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem heute stattgefundenen ersten Verkaufstermine für das beregte Ackerstück ein Bot

nicht abgegeben worden ist. ““ [59045]

Plau, 5. Dezember 1898 Der Gerichtsschreiber.

158835]

In der Emilie Zachow'schen Zwangsversteigerung K. 91. 98 Freienwalderstr. 19 Umgebungen von Niederbarnim 31 Nr. 1591 wird das Verfahren und die Termine am 20. Januar 1899 aufgehoben. Berlin, den 3. Dezember 1898.

Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 85.

1

[586122]21 Aufgebot.

Der Kaufmann Adolf Sondermann hat als Pfleger des abwesenden Thomas Deny Sargent aus ondon das Aufgebot der zuletzt in dessen Besitze gewesenen dreißig Kuxscheine der Grube „Neue Rhonard“ Nr. 913 bis 941 und 949 beantragt zwecks Kraftloserklärung derselben. Der im Ge⸗ werkenbuche der Grube „Neue Rhonard“ als Eigen⸗ thümer der oben genannten Kuxscheine eingetragene Thomas Deny Sargent oder wer später in den Besitz der Kuxscheine gelangt ist, wird hiermit auf⸗ gefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine, am 27. März 1899, Vormittags 10 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Kuxscheine vorzulegen, widrigenfalls die be⸗ treffenden Kuxscheine für kraftlos erklärt werden.

Olpe, den 25. November 1898.

8 Königliches Amtsgericht.

[58940] 8 Aufgebot.

a. Dem pensionierten Lehrer Wilhelm Wolff dahier ist angeblich das Sparkassebuch der Stadt Dinkelsbühl Litt O. Nr. 451 über eine sammt Zinsen und Zinseszinsen bis zum Ziel Gallus 1894 auf 277 48 angewachsene Spareinlage auf dessen Sohn, den Ingenieur Heinrich Wolff zu Nürnberg als Gläubiger und die genannte Stadt⸗ gemeinde als Schuldnerin lautend, zu Verlust ge⸗ gangen; ferner ist

b. dem Ausgedinger Johannes Bold in Oberdeuf⸗ stetten, A.⸗G. Crailsheim, angeblich das Sparkasse⸗ buch derselben Sparkasse, Litt. S. Nr. 570 über ein pro Gallus 1897 einbezahltes Guthaben von 1110 16 auf den ꝛc. Bold als Gläubiger und die mehrgenannte Stadtgemeinde als Schuldnerin lautend, ebenfalls zu Verlust gegangen.

Auf Antrag des Wilhelm Wolff als Bervoll⸗ mächtigten seines unter Litt. a. genannten Sohnes Heinrich Wolff und auf Antrag des Johannes Bold und beim Vorhandensein der gesetzlichen Voraus⸗ setzungen ergeht an den bezw. die Inhaber der oben bezeichneten Urkunden die Aufforderung, seine bezw. ihre Rechte spätestens im Aufgebotstermine beim unterfertigten Gerichte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der⸗ selben erfolgen würde. Der Aufgebotstermin selbst wird auf Samstag, den 31. Dezember 1898, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlichen Sitzungs⸗ saal anberaumt.

Dinkelsbühl, den 21. Juni 18c8é8.

Königliches Amtsgericht. 8 Wagner.

[58618] Aufgebot. Der Kaufmann Carl Brüninghaus hierselbst, vertreten durch die hiesigen Rechtsanwalte Dres. jur. Samson und Lippmann, Dr. jur. A. Blunck, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des von dem Antragsteller am 4. Oktober 1898 auf J. Levy in Hamburg, Große Drehbahn 5, Part., ausgestellten, von letzterem acceptierten und am 4. Januar 1899 fälligen Wechsels über 975,—. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, seine Rechte bei der Gerichtsschreiberei des unter⸗ zeichneten Amtsgerichts, Poststraße 19, 2. Stock, Zimmer Nr. 51, spätestens aber in dem auf Mitt⸗ woch, den 5. Juli 1899, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine im Justiz⸗ gebäude, Dammthorstraße 10, Parterre links, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. ““ Famburg, den 2. Dezember 1898. Das Amtsgericht Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. (gez.) Tesdorpf Dr., Oberamtsrichte Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreiber.

[58610]

Die Frau Dorothea Palaß, geb. Wiechmann, zu Göhren hat das Aufgebot des Hypothekenscheins über 1200 ℳ, eingetragen Fol. 3 des Erbpachtgehöftes

8

Nr. 2 zu Göhren als zinsenloses Altentheilsultimat für den verstorbenen Erbpächteraltentheiler Johann Wiechmann zu Göhren und dessen gleichfalls ver⸗ storbene Ehefrau Elise, geb. Bade, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 1. Februar 1899, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftlozerklärung der Urkunde erfolgen wird. Dömitz i. M., den 6. Dezember 1898. Großherzogliches Amtsgericht.

[58613] Aufgebot.

Der Kolon Heinrich Wulfekammer, gt. Westhowe, zu Wechte, hat das Aufgebot der Grundstücke Flur 1 Nr. 536/340, groß 70 a 6 am und 167/5, groß 1 a 35 qm der Steuergemeinde Lengerich wegen seiner Eintragung als Eigenthümer beantragt. Alle Eigen⸗ thumsprätendenten, insbesondere der Kolon Gerhard Heinrich Michel zu Wechte und dessen Rechtsnachfolger werden aufgefordert. spätestens in dem auf den 3. Februar 1899, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Auf⸗ gebotstermine ihre Rechte und Ansprüche auf die Grundstücke anzumelden widrigenfalls die Ein⸗ tragung des Besitztitels für den Antragsteller er⸗ folgen wird.

Tecklenburg, den 1. Dezember 1898.

1 Königliches Amtsgericht.

8

L1“ . [58760] Oeffentliche Ladung.

Der Jacob Kyll, früher zu Urft, jetzt ohne be⸗ kannten Aufenthaltsort, wird hiermit auf den 28. Februar 1899, Vormittags 10 Uhr, vor das unterzeichnete Amtsgericht, Zimmer Nr. 12, geladen. Wenn der Vorgenannte vor oder spätestens in dem Termine einen Anspruch auf das Grundstück der Gemarkung Oberkail Flur 14 Nr. 239/47 unten auf der Acht Ackerland, groß 3,70 a mit 141⁄10%% Thlr. Rtrg. nicht erhebt, soll bei Anlegung des Grundbuchs als Eigenthümer der genannten Parzelle der Schmied Johann Gierten zu Oberkail ohne Einwilligung des Geladenen eingetragen werden.

Wittlich, den 5. Dezember 1898. Königliches Amtsgericht. IV.

16

[58939] Ausfertigung. Aufgebot. Auf Antrag:

a. des Gärtners Sebastian Dechant hier,

b. des Thurmwärters Johann Förtsch hier, bie. des Handlungsgehilfen Joh. Bapt. Köberlein

ier,

d. des General⸗Majors a. D. Karl Herrgott in München,

wird:

a. die Gärtnersehefrau Margaretha Dechant, geb. am 2. Mai 1843, im Jahre 1882 nach Amerika ausgewandert,

b. der Thurmwärterssohn Johann Förtsch von hier, eee am 28. Februar 1867, im Jahre 1883 nach Amerika ausgewandert und seit 1885 verschollen,

c. der Tapeziererssohn Georg Köberlein von hier, geboren am 13. September 1861, am 30. April 1882 nach Nord⸗Amerika ausgewandert, zuletzt wohn⸗ haft in New York,

d. der Gasthofbesitzerssohn Karl Röhring von hier, geb. am 17. Januar 1846, vermuthlich im Jahre 1872 nach Amerika ausgewandert,

für welche vier Personen bei dem unterfertigten Gerichte Vermögen verwaltet wird, aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, nämlich Samstag, den 16. Dezember 1899, Vormittags 9 Uhr, beim unterfertigten Gerichte, Zimmer 6, Sitzungs⸗ saal, persönlich oder schriftlich sich anzumelden, widrigenfalls dieselben für todt erklärt werden. An die Erbberechtigten ergeht die Aufforderung, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen. Alle diejenigen, welche über das Leben der vier

Verschollenen Kunde geben können, werden aufgefor⸗ dert, Mittheilung hierüber bei Gericht zu machen. Bamberg, den 26. November 18988. K. Amtsgericht. I. 8 Hiller. A.⸗R. Für die Richtigkeit der Ausfertigung: Bamberg, den 5. Dezember 1898. Gerichtsschreiberei des K. Amtsger Der Kgl. Sekretär: (L. S.) Ott.

[58614] Oeffentliche Aufforderung.

Für den am 9. November 1828 dahier geborenen, mithin nunmehr über 70 Jahre alten, seit mehr als 25 Jahren ohne Nachricht und mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesenden Wilhelm Philipp Friedrich Emil Ehrhard, Sohn des Hof⸗Apothekers Johann Wilbelm Anton Ehrhard, wird bei unterfertigter Behörde ein aus der Fcsiles ezc des am 5. Fe⸗ bruar 1871 dahier verstorbenen Rentners Friedrich Götz von hier stammendes, in dessen und dessen am 19. Dezember 1870 dahier verlebter Ehefrau Elisabethe, geb. Auding, vor unterfertigter Behörde errichtetem, eröffnetem und durch diese vollstrecktem Testament vom 14. Dezember 1870 den Testaments⸗ erben auferlegtes Legat von 5000 Gulden nebst Zinsen vom 6. Februar 1871 kuratorisch verwaltet. Dr. Johann Wilhelm Ludwig Ehrhardt Wittwe Barbara Katharina Mathilde, geb. Kaden, dahier, vertreten durch Gerichtskosten⸗Revisor Hohenstein, Wittwe des einzigen Bruders des Verschollenen, hat namens ihrer minderjährigen Kinder Johann Wilhelm Franz Ludwig Thomas Gottlob und Dorothea Rosa Mathilde Betty Einleitung des Aufgebotsverfahrens zwecks gerichtlicher Todes⸗ erklärung beantragt. Der Verschollene wird daher aufgefordert sich spätestens im Aufgebotstermin Freitag, den 3. März 1899, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterfertigten Gericht Zimmer Nr. 20 zu melden oder beglaubigte Nachricht von seinem Leben und derzeitigem Aufenthaltsort an die unterfertigte Behörde gelangen zu lassen, widrigen⸗ falls er für todt erklärt und sein kuratorisch ver⸗ waltetes Vermögen den nach obengenanntem Testa⸗ ment, Gesetz oder aus sonstigen Rechtsgründen Be⸗ rechtigten gegen Kaution ausgehändigt werden wird.

Darmstadt, den 29. November 1898.

Großh. Hess. Amtsgericht I. (gez.) Dr. Friedrich. Bekannt gemacht: Kümmel, Gerichtsschreiber.

[58619]

Am 15. Oktober 1898 ist in Lübeck die unver⸗ ehelichte Louise Marie Wilhelmine arae Ober⸗ köchin des Allgemeinen Krankenhauses zu Lübeck, gestorben, und zwar, soviel bekannt, ohne Hinter⸗ lassung einer letztwilligen Verfügung. Ihre etwaigen Erben sind unbekannt. Sie ist zu Groß⸗Trebbow bei Wiligrad in Mecklenburg⸗Schwerin in der Ehe des Müllergesellen Johann Harms und der Juliane Sofie Marie, geborenen Deling, am 14. Juni 1849 geboren. Der Werth des Nachlasses beläuft sich auf etwa 350 Auf Antrag des Nachlaßkurators, Rechtsanwalts Dr. Plitt hieselbst, ergeht hierdurch die Aufforderung

1) an die unbekannten Erben der Verstorbenen, ihre Ansprüche spätestens in dem Aufgebotstermine vom 11. Februar 1899, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, auch den Gegenstand und den Grund der Ansprüche anzu⸗ geben und die Beweisurkunden beizufügen, unter dem Rechtsnachtheile, daß der Nachlaß, wenn kein Erbe sich melden sollte, für erbloses Gut erklärt, bei er⸗ folgender Anmeldung aber dem sich legitimierenden Erben ausgeantwortet werden soll,

2) an die unbekannten Gläubiger des Nachlasses, ihre Forderungen spätestens in dem bezeichneten Termin bei dem Gericht anzumelden, widrigenfalls ihre Ansprüche an den Nachlaß nur noch insoweit geltend gemacht werden können, als derselbe durch Befriedigung der angemeldeten oder bekannten An⸗ sprüche nicht erschöpft ist.

Lübeck, den 29. November 1898.

Das Amtsgericht. Abtheilung IV.

8

Aufgebot. 1.“

Zwe

ite Beilage

Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Freitag, den 9. Dezember

Deutsches Reich. 8 Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide und Mehl im deutschen Zollgebiet.

Anzeiger.

Januar / November

Davon Einfuhr

d 2

verzollte

November 2. Hälfte

a. unmittelbar in den freien Verkehr (sofort

b. auf

Mengen) Mühlenlager

Novbr.

EEE Hälfte

Januar / November

c. auf Nieder⸗ lagen

Novbr.

2.

Januar / Novbr. Hälfte November dz

lager⸗

Seit dem 1. Januar im Mühlen⸗

verkehr verzollte Mengen

Abgang von Niederlagen in den freien Verkehr dz

a.

verzollte

Mengen

Hälfte

Januar / November

b. auf Mühlen⸗ lager

Novbr. 2

1 Januar / Hälfte

November dem 1. Januar

c. zollfrei von in⸗ ländischen Konten abgeschrieben

Seit

Gesammtausfuhr

dz

8

Novbr.

2. Januar/ Hälfte November

b Ausfuhr d z

November 2. Hälfte

aus freiem Verkehr b. aus Mühlenlagern Januar / November

4

c. von Nieder⸗ 1 lagen 1

Novbr. 2. Januar Hälfte November

Weizen... Roggen.. Gerste.. Hafer.. Weizenmehl Roggenmehl

856549 287920 982951 .. 133075 20419

506

14363086 8441373 10080422 4713607 260210J9üoG 16188-k 60

Außerdem zollfrei für Bewohner des Grenzbezirks: November 2. 1“ v IJannar / November:

Weizenmehl

480235 216969 757065 118990 12193 (‧ 172093

8 8176599

5815186 8269839 3493176

10163 729326

2942

1040

Einfuhrüberschuß Januar / Nov

18000 269826 358314 1096 107145 224790

5966

60788

14085

8

5916661 1896861 1703438 1217489

November 2. Hälfte

726 997 dz

41192 2287

.Hälfte: ( 2 173 dz

11 336 866 dz 7182 074. 9 830 944 3 837 970 .

209852 359598 99229

ember

7⁰839 58038 22817

56 21

1844 35 882

27 15

497 dz. 859

von S

5147792 1844363

25251

19200 30776

555 300 1016 736 311

100

8*

Roggenmehl

Berechneter Best W

221019

V

3

1

129552

3026220 1259299 249478 875637

93993 12018 69149 17596 59040

Ausfuhrüberschuß

2 Januar / November 125 559 dz 77 712

and *) in Zolllagern am 30. November 1898 i 825 267 dz

R *) Die eingelag ober 1898 von gemisch

Auslandsmengen

Dezember

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

sind nicht berücksichtigt. Kaiserliches 11“

8

November 2. Hälfte Weizenmeell.. dz

385769 893903

a. 78914 a. 92589 5096

54833

6136 10571 18439 40598

1150519 1118375

1875701 140924 151476

527856 33553

50638 1404 6922²

14316

98002

347781

159188 193028

149939

———

Marktort

Qualität

gering

mittel

gut

Gezahlter Preis für 1 Doppe

lzentner

niedrigster

höchster

niedrigster I höchster

niedrigste

r höchster

Verkaufte

Doppelzentner

Verkaufs⸗

Durchschnitts⸗ preis für 1 Doppel⸗ zentner

Am vorigen Markttage

Durch⸗ schnitts⸗ preis

(Spalte 1) nach überschläglicher Schätzung verkauft

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Beeskow

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Beeskow. . Landsberg a. W Krotoschin Hirschberg Döbeln. I6 Giengen... Laupheim. .

Colmar i. E..

Breslau. Glogau. . Ueberlingen.

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Breslau. Glogau . Neuß 8 Ueberlingen.

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Langenau i. W.

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Chäteau⸗Salins.

wird auf volle Doppelzentner

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14,10 13,80 14,41 14,00 14,10 14,40

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13,60 14,00 14,00 14,10 12,70 15,60

17,00 16,80 15,38 15,20 13,60 14,50 16,67

13,60 11,80 12,10 13,30 12,00 13,60

13,60 13,60 13,40 12,00 12,50

14,15

16,00 16,90 15,20 15,40 17,60 17,40 18,42 16,40 15,30 16,40 16,60 18,00

Roggen.

14,10 13,80 14,41 14,00 14,60 14,50

16,00 16,60

15,00 13,80 14,20 13,90

13,60 14,00 14 00 14,50 13,00 16,70

17,20 17,00 16,00 15,80 13,90 14,50 16,67

13,60 11,80 12,20 13,50 12,80 14,80

14,00 13,80 13,60 12,30 12,50

14,15

Weizen.

1

G

16,00 17,22 16,20 17,20 15,30 15,50

17,60 18,95

15,90 16,60 16,60 18,50

14,00 14,70 14,10 14,80 14,50 14,50

16,67

14,10 14,40 13,90

erste.

15,00 14,25 15,60

16,80 17,40 17,20 16,31

14,50 15,00 17,00 afer. 13,00 14,00 12,00 12,30 13,50 12,90

14,00 14,20 14,00

12,50 1270 12,40

15,00

16,00 17,22 16,20 17,30 15,50 15,60

18,30 18,95

16,60 16,60 16,80 18,50

14,00 14,70 14,10 15,30 14,60 14,75

16,67

14,60 14,40 14,40

15,00 14,25 16,00

17,60 17,80 17,20 16,31

15,60 15,00 17,00

13,00 14,00 12,00 12,40 14,00 13,00

14,40 14,60 14,20

12,70 12,70 13,40 15,00

Bemerkungen.

und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitget Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorg

eilt. Der Dur ommen ist, ein

10

chnittspreis wird aus letz

unkt (.) in d

17,22 16,00 16,50

17,60 17,40 18,55

16,40

I“

n sechs

17,22 16,00 16,82

17,60 17,60 18,68

16,50 16,40

14,60 13,97 14,42

16,50 15,97

14,40 13,84

13,92 14,72

16,00 17,40 17,40 17,00

den unabgerundeten