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zum Maschinen⸗Ingen., Maschinen⸗Unter⸗Ingen., —
16. d. M. wurde über zablreiche,
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Kaiserliche Marine. “ Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen Versetzungen. Potsdam, GandtscJ—hen5⸗ 12,19 8% b“ v 8 “ „Huß, Kapitän⸗Lt., zum Führer des Matrosen⸗Art. ’ gibushoe Art. Offizier vom Platz und Vorstand G“ erwaltung daselbst ernannt. v. der Groeben, Fregatten⸗Kapitän e zum Marinekabinet, zum überzähl. Kapitän zur See, Capelle, Korv. Kapitän, beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte⸗ es Vorstandes der Etats⸗Abth. des Reichs⸗Marineamts, zum Fre⸗ getereKapitän, Schliebner, Kapit. Lt. u. Kommandant S. M. Aviso 5Gr. if 8 Dunbar, Kapitän⸗Lt., kommandiert zur Dienstleistung beim eichs⸗Marineamt, Lans, Kapitän⸗Lt., — zu Korv. Kapitäns v. Osten, Pindter, Dewitz, Lts. zur See, zu Kapitän⸗Lts., 8 verschen, Tietze, Schultz (Rudolf), Madlung, Unter⸗ 8. zur See, zu Lts. zur See, — befördert Kraus e, Kapitän⸗Lt. 3. D., Bureauchef und Bibliothekar der Marine⸗Akademie und „Schule, der Charakter als Korv. Kapitän verliehen. Ihn, Korv. Fapstän g. D. zuletzt beauftragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Kavigations⸗Direktors der Werft zu Wilhelmshaven, die Aussicht auf An⸗ stellung im Zivildienst ertheilt. Bantleon, Maschinen⸗Unter⸗Ingen, Pant 8 . ’“ zum überzähl. schi befördert. enfeld, überzähl. Maschinen⸗Unter⸗Ingen., nach Maßaabe des Etans in eine Ss- Etatsstelle eingerückt. Müttrich, Unter⸗Lt. zur See der Seewehr 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Hamburg, zum Lt. zur See der See⸗ wehr 1. Aufgebotg des See⸗Offizlerkorps, Schubert, Vize⸗Steuer⸗ mann der Seewehr 1. Aufgebots im Landw. Bezirk 11 Altona, zum Unter⸗Lt. zur See der Seewehr 1. Aufgebots des See⸗Offfzier⸗ korps, Hoefer, Vize⸗Steuermann der Res. im Landw. Bezirk 1 Oldenburg, zum Unser⸗Lt. zur See der Res. des See. Offizierkorps 8 chwaegermann, Vize⸗Maschinist der Seewehr 1. Aufgebots im Landw. Bezirk Stade, zum Maschinen⸗Unter⸗Ingen. der Seewehr . Nüegebots. egel. Mschinenban. Inzen. Aspir. der Seewehr Aufge in Landw. Bezirk Barmen, zum inenbau⸗Unter⸗ Ingen. der Seewehr 1. Aufgebots, — befb dert. CWWT11“ Potsdam, Stadtschloß,
Abschiedsbewilligungen. Langreuter, Unter⸗-Lt. zur See der Res. des See⸗
Dezember. im Marinekabinet kom⸗
öe 8 zterkorps im Landw. Bezirk II Bremen, der Abschied bewilligt. Sanitäͤts⸗Korps. Potsdam, E. dstedoög. 1295. zem ber. Dr. Presuhn, Dr. Knoke, Marine⸗Unterärzte, zu Marine⸗ Assist. Aerzten, Dr. Cyron, Dr. Bernin g. Marine⸗Assist. Aerzte der Rej. im Landw. Bezirk II Trier bezw. I1 Bochum, zu Ober⸗ “ Aerzten der Res. der Marine⸗Sanitätsoffiziere, Dr. Ehrich 8 bel in g. Nieny, Dr. Noll, Unterärzte der Res. im Landw. Bezirk Kiel bezw. Kiel, Kiel und Hersfeld, zu Assist. Aerzten der 86 8 Meastae Semtegtsoffhiere, — befördert. Dr. Stude ne⸗Ober⸗Assist. Ar ehufs ee 1 Marine ige enflishen zt, behufs Uebertritts zur Armee aus dem
Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 17. Dezember.
Seine Majestät der Kaiser und Köni sind Hannover kommend, gestern Abend 81 ¼ Uhr . 888 s eingetroffen. deg 111““ 1 eute Morgen von 8 ³¾ Uhr an hörten Seine Majestät im Stadtschlosse daselbst den Vortrag des Chefs des Wrlestät 1 ös. und daran anschließend den⸗
en de efs des Generalstabes d rmee Grafen von Sthfe fdes “
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1““
In der am 15. d. M. zunächst unter dem Vorsi d
Staats⸗Ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Uendes von Posadowsky⸗Wehner und sodann unter dem Vorsitz des Königlich bayerischen Gesandten Grafen von Lerchen⸗ feld⸗Koefering abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes⸗ raths wurde der Vorlage, betreffend die anderweite Fest⸗ setzung der Gebühren für Postanweisungen und für Sen⸗ dungen von Waarenproben, und der Vorlage wegen Er⸗ theilung der Befugniß zur Zollabfertigung von Wollengarn als haries Kammgarn an die obersten Landes⸗Finanzbehörden die Zustimmung ertheilt. Die Allgemeine Rechnung über den Landeshaushalt von Elsaß⸗Lothringen für 1894/95 und eine Vorlage von Schaumburg⸗Lippe, betreffend die lippische Thronfolgefrage, wurden den zuständigen Ausschüssen über⸗ wiesen. Außerdem wurde über mehrere vom Reichstage zum Bürgerlichen Gesetzbuche gefaßte Resolutionen sowie über ver⸗ schiedene Eingaben Beschluß gefaßt. 9
In der Sitzung des atzj⸗ am — ür Handel, Gewerbe und Landwirthschaft wichtige Tariffragen verhandelt. Von allge⸗ meinerem Interesse waren insbesondere die folgenden:
Schon seit langer Zeit schweben Berathungen darüber, ob es angängig sei, den denaturierten und den zur Denaturierung bestimmten Spiritus in den Spe ialtarif III. aufzunehmen. Spiritus tarifiert in der llgemeinen Wagenladungsklasse, eine solche Deklassifikation wuͤrde also eine bedeutende Ermäßigung der Fracht bedeuten. Der Landes⸗ Eisenbahnrath hat sich für die Deklassifikation des denaturierten Spiritus ausgesprochen.
18 wurde mit großer Mehrheit befürwortet, Zucker zur Ausfuhr aus dem Spezialtarif I in den Spezialtarif III zu versetzen, und ebenso für Futtermittel einschließlich der Kleie den Spezialtarif III. zu gewähren. Zu sehr eingehenden Verhandlungen führte die Frage einer weiteren Tarif⸗ ermäßigung für Thomasphosphatmehl in Verbindung mit einer solchen für Superphosphate. Die Mehrheit des Landes⸗Eisenbahnraths war der Ansicht, daß z. Zt. noch erhebliche Bedenken entgegenständen, und vermochte die Ermäßigungen nicht su befürworten. Eine Vorlage, be⸗ treffend Frachtermäßigung ür Obst in Wagenladungen, wurde zur nochmaligen Berathung in den Ausschuß zurü verwiesen.
Zum Mitgliede des ständigen Ausschusses des Landes⸗ Süsegcechrath an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten aus⸗ geschiedenen Geheimen Kommerzien⸗Raths Dr. Websky wurde der Staats⸗Minister Graf von Zedlitz⸗Trützschler und zu dessen Stellvertreter der Kommerzien⸗Rath Arnhold gewählt.
1““ “ 8 8 Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando
der Marine haben folgende Schiffsbewegungen stattgefunden: Der Reichs⸗Postdampfer Heen mit 98 abge⸗
und
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glieder der Friedens⸗Konferenz haben, wie „W. T. B.“
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nach I 18 See Phrpangen.
M. S. „Prinzeß Wil 8 8 atten⸗Kapitän ernei Admiral von Diederichs in Nagasaki eingetroffen und beabsichtigt, nach Shanghai in See zu gehen.
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Sachsen⸗Meiningen.
von Schloß Altenstein nach Meiningen verlegt.
Sachsen⸗Altenburg. 1
„Der Landtag hat die Vorlagen, betreffe
weitige Regelung der Besoldungsverhältnisse
und der Gehalts⸗ und Dienstverhältnisse angenommen.
6 Reuß ä. L. Seine Durchlaucht der Fürst Greiz nach Nachod in Böhmen Jagden Seiner Durchlaucht des Schaumburg⸗Lippe abgereist. 12 8“
“ Oesterreich⸗Ungarn.
Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Verord Gesammt⸗Ministeriums, wonach die öö Uhee Wietsnce sopengein Ne 8 und Tarnomw, in denen rre Wirksamkeit infolge der Unruhen aufge “ in 88 treten haben. Der ungarische Minister⸗Präsident Baron Ban wie dem „W. T. B“ aus Badapest gemeldet wird, vfC hat pathie⸗Kundgebung der Arader Bürgerschaft mit einem längeren Schreiben beantwortet, in welchem er erklärt, die Obstruktion sei durch keinerlei politisches Motiv gerecht⸗ fertigt; der Vorwurf, mit dem man diese Taktik zu begründen versucht habe, daß die Regierung bezüglich des Ausgleichs nicht Farbe bekannt habe, sei unbe⸗ gründet, da er (der Minister⸗Präsident) in jedem Stadium umfassende Aufklaͤrungen ertheilt habe. Wiederholt habe er namentlich dargelegt, daß er das selbständige Verfügungsrecht nicht so verstehe, daß eine Absonderung von Oesterreich durch Zollschranken eintreten müsse. Ferner erklärt Baron Banffy in dem Schreiben, daß er jedes Kompromiß mit der Ob⸗ struktionspartei perhorresziere, da dies fast eine Anerkennung der Obstruktion als zulaͤssiger Waffe des parlamentarischen Kampfes bedeuten würde. Was die lex Tisza betreffe, so sei diese nicht als eine im voraus erfolgende Zusicherung der Indemnität oder als eine allgemeine Ermächtigung, sondern nur als eine Kundgebung der Solidarität der Mehrheit mit der Regierung in der jetzigen kritischen Lage aufzufassen, in welcher der Vollzug gewisser Regierungsakte, welche nicht verabsäumt werden dürften, unerläßlich sei. In einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung der liberalen Partei kandidierten der Minister des Innern von Perczel als Präsident, die Abgg. Tallian und Gabriel Daniel als Vize⸗Präsidenten des Unterhauses. Die liberalen Wähler des Wagvecseer Wahl⸗ bezirks haben dem aus der liberalen Partei ausgetretenen Abg. Grafen Szechenyi ihr Mißtrauen ausgesprochen. Die Nationalpartei hat die Beschlußfassung über die Besetzung des Präsidiums des Unterhauses Die Kossuthpartei hat beschlossen, eine Diskussion über die Grundsätze, welche der neue Präsident befolgen solle, herbeizuführen; es scheint somit, daß die Präsidentenwahl erst nach mehrtägiger Debatte vollzogen werden wird.
Großbritannien und Irland.
Der Premier⸗Minister Lord Salisbury hielt gester Abend im „Constitutional Club“ zu London vnfgüchn in welcher er sich, dem „W. T. B.“ zufolge, über innere wie äußere Angelegenheiten in allgemeinen Wendungen verbreitete. Er betonte dabei die Nothwendigkeit, die Probleme der auswärtigen Politik mit größter Diskretion zu behandeln, und bemerkte, die Kritik müsse die auswärtige Politik als Ganzes betrachten und nicht einzelne Punkte herausgreifen. Ehe man die Regierung ver⸗ damme, weil sie keinen Krieg angefangen habe, müsse man sicher sein, daß keine anderen Komplikationen vorhanden ge⸗ wesen seien, welche es erforderlich gemacht hätten, mit den Kräften hauszuhalten.
Der Ausschuß des nationalen Verbandes der liberalen Vereine versammelte sich gestern in Birmingham und nahm eine Resolution an, welche dem Bedauern über den Rücktritt Sir William Harcourt'’s Ausdruck giebt; ein Zusatz⸗ antrag, in welchem derselbe gebeten werden sollte, seinen Entschluß zurückzunehmen, wurde abgelehnt. Nach eingehender Debatte wurde ein Antrag auf Berathung der Frage der Führer⸗ schaft in der liberalen Partei zurückgezogen.
Frankreich.
Die spanischen sowie die amerikanischen Mit⸗ meldet, gestern Abend Paris verlassen.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer interpellierte der Deputirte Viviani die Regierung über die Wahlungehörigkeiten, welche bei der vom Parlament angeord⸗ neten Untersuchung über die Wahl in Narbonne an das Licht gekommen seien. Der Redner rügte in heftiger Weise die von Möline und Barthou geübte Wahlpraxis, welche er als skandalös bezeichnete. Die Deputirten Barthou und Möline wiesen die Angriffe Viviani's zurück und erklärten, sie hätten allen Beamten unbedingte Unparteilichkeit anbefohlen. (Vielfache Unterbrechungen und Protest auf der äußersten Linken.) Der Minister⸗Präsident Dupuy nahm eine von dem Deputirten Klotz vorgeschlagene Tagtsordmung an, in welcher es heißt: Die Kammer tadelt offizielle Wahlbeeinflüssungen, rechnet darauf, daß die Regierung in bestimmter Weise die Freiheit des allgemeinen Wahlrechts von ihren Beamten achten lassen werde, und geht zur Tagesordnung über. Das Fenshum verlangte die Sne Tagesordnung. Der Minister⸗ Präsident Dupuy lehnte unter dem Beifall der Linken die einfache wv ab, welche darauf mit 303 gegen 177 Stimmen verworfen wurde. (Große Bewegung. Rufe:
lösten Besatzungen der Schiffe des Kreuzer⸗Ge⸗ shwaders, anzonrnahter. apitän zur See Koellne
1 Es lebe die Republik!) Der Deputirte Perrier beantragte,
Seine Hoheit der Herzog hat gestern seinen Aufenthalt
die ander⸗ der Geistlichen der Volksschullehrer,
ist am Donnerstag von zur Theilnahme an den Prinzen Wilhelm zu
ist am heutigen Tage in Colombo eingetroffen und alsbald
8 re⸗ mit dem Geschwader⸗Chef, VFre an Bord, ist am 16. Dezember am 8 Dezember
der Tagesordnung Klotz die Worte hi 1 nzu 8 Politik auch immer am Ruder sein enhezuscgen; vech. Präsident Dupuy nahm diesen Zusatz an und füücte „Unser Verhalten wird nicht von Poligit⸗ sondern von der Moral geleitet.“ (Protestkundgebun 858 bh der Rechten, Beifall auf der Linken. Rger ieder mit Möline, es lebe die Republik!) Die esammt⸗ Tagesordnung wurde hierauf einstimmig mit 335 timm 3 angenommen. Infolge der Annahme der Tagesordnung Klon seitens des Minister⸗Präsidenten hatten der Minister bes öffentlichen Arbeiten Krantz und der Unter⸗Staatssekretär 88 Ministerium des Innern Legrand die Absicht kundgegeben, zu demissionieren, allein nach der Ecklärung des Minister⸗ dae gstan sie darauf. 8 a em Schluß der Sitzung der Deputi
traten der Minister der “ Arbeiten “ Minister für die Kolonien Guillain, der Handels⸗Minister Delombre und der Unter⸗Staatssekretär Legrand zu einer Besprechung usammen. Einige Deputirte gaben zu daß die von dem 2 einister⸗Präsidenten Dupuy gegen Ende der Sitzung abgegebene Erklärung zu der von dem Deputirten Klotz vorgeschlagenen Tagesordnung jeden Verdacht einer gegen
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und den Finanz⸗Minister ytr wünschten, daß E Schluß der Session beginne.
8 unter dem stabes der Armee eine Abänderung des Militä 11““ g des Militärstrafgesetzbuchs
Metropolit von St Z““;
Agentur“ meldet, nach Prüfung
estern mit 83 gegen 19 Stimmen die
des Staats nicht erschüttert würden. Augenblick aufhören, alle seine Bemühungen auf die Konsol dierung des ihm so theuren Landes zu richten.
gelnngen Täg⸗ Aemna, weitere Frist verlangt habe, um für die Freilassung des fran⸗ zösischen Missionars Sorge vreglaffüng 1— bellen in Sz'tschwan gefangen genommen wurde. li⸗-Yamen erklärte, würden,
die progressistische Partei gerichteten Spi gschlie
sti rtei pitze ausschließe. Unte diesen Un e in 2 issi detge nständen wird niemand ein Demissionsgesuch ein
Die Regierung hat in der Deputirtenkam 8 gierung n mer eine G.setzentwurf eingebracht, durch welchen die Polizeigewalk Thonkag bedtncns dden, Präͤfekten übertragen wird. Am eabsichtigt die Regierung, der Kammer ei 2
entwurf, betreffend die 8 1 E1“ 3w “ 8 Budgets, vorzulegen. . eIn der Budgetkommisston kam es gestern zu eine Feischenfall Der Berichterstatter Pr ten gef ver där die
orschläge des Finanz⸗Ministers mit dem Hinzufügen, die Kommission könne der Kammer nicht ein mit einem Defizit ab⸗ schließendes Budget vorlegen. Der Präsident der Kommission M 6fureur erwiderte hierauf, die Vorschläge des Finanz⸗Ministers seien annehmbar, und er beantrage, das Budget der Kammer vor Schluß der Session vorzulegen, anderenfalls werde er seine Entlassung geben. Pelletan drohte hierauf ebenfalls mit srafide Nenüifsion, 88 8 Fenbfrnehfien zwischen ihrem Pr en und ihrem erichterstatter wieder beschloß die Kommission, den E . d zu befragen, die Kammer die Berathung des Zudgets vor Der Kriegs⸗Minister de Freyeinet hat eine Kommission Vorsitz des Chefs des General⸗
Rußland. G Wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg me det, ist der
Petersburg Palladius heute früh
11“ Die Deputirtenkammer setzte gestern die Berathung des
Budgets des Ministeriums des Auswärtigen fort. Der Minister⸗ Prästdent Pelloux erklärte auf eine Agan s des De⸗ putirten del Balzo, daß für die ruhige Politik, welche die Regie⸗ rung in Afrika zu befolgen beabsichtige, 7 Millionen festgesetzt seien; dies genüge, um jeder Eventualität zu begegnen; im übrigen wiederhole er, daß selbst in einem unvorhergesehenen und nicht zu erwartenden Falle die Lage in Erythräa gestatte, die nothwendigen Verstärkungen aus Italien abzuwarten. “ 8g E11“ namens i udget eingesetzte Summe fü 23 — 85 tz für Erythräa zu streichen. den Antrag Costa nicht annehmen könne. 8 vio schlug namens seiner Freunde folgende Tagesordnung des Ministers, fordert geben. Der Minister des Auswärtigen Canevaro sprach sich hierauf dahin aus, daß er die Tagesordnung Bovio gleichfalls nicht annehmen könne. Abstimmung mit 172 gegen 83 Stimmen abgelehnt. wurde auch der Antrag Costa mit großer Mehrheit abgelehnt 8 sns. eeat des “ des Auswärtigen genehmigt. e Kammer ging nunmehr zur Berathun 2 Ministeriums des Innern 8 hu 1
I. Der er Sozialisten, uswärtigen Canevaro erwiderte, daß er Der Deputirte Die
ammer, nicht beruhigt durch die Erklärungen
die Regierung auf, Erythräa aufzu⸗
Dieselbe wurde dann in namentlicher
Hierauf
Schweiz. Numa Droz hat, wie die „Schweizerische Depeschen⸗ n der ihm aus Athen zu⸗ egangenen Antwort auf seine Vorschläge, endgültig den ihm
angebotenen Posten eines Adjunkten des kreti Ober⸗Kommissars abgelehnt 8 . GöFöö
Rumänien. 1 Die Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ meldet, Adresse als Antwort
uf die Thronrede angenommen. — Der König empfing
v des Senats, welche die Adresse über⸗ Rumänien muüssse, 8 behaupten, unablässig den vorgezeichneten Weg verfolgen und
In seiner Erwiderung sagte
— Allerhöchstderselbe: um seine
errungene gute Stellung zu
nunterbrochen darüber wachen, daß die gesunden Grundlagen Er werde nicht einen
1 Amerika. Präsident Me Kinley hat, wie dem
— W aus Washington berichtet wird, eine Verordnung unterzeichnet, nach welcher 81 Cuba vom 1. Januar 1899 ab ein neue
Der
olltarif in Kraft tritt. Nach dem neuen Tarif werden die ölle durchschnittlich um 62 Lch. ermäßigt. — 1 Die argentinische Kammer hat die Regierung er⸗
mgchtigg, eine Frkesse Fen In. Goldpesos aufzunehmen unter Garantierung des Zinsendienstes durch das Erträgniß der Branntweinsteuer. 8 8
Asien. 1““ 1— dem „Reuter'schen Bureau“ vom daß das Tsung⸗li⸗YNamen eine
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Aus Peking wird
zu tragen, welcher von den Re⸗ Das Tsung⸗ daß, falls Gewaltmaßregeln ergriffen der Gefangene wahrscheinlich umgebracht werden
ürde, und daß nur durch Unterhandlungen mit dem Rebellen⸗
qhxer. fanah iner Meldung der „Times“ aus Shanghai haben 1
Nach ein b 7 mannigfaltiges. Nicht nur als Porträtist, als Maler der wirklichen Erscheinungen der Menschenwelt, ist er hochgeschätzt, seinem inneren Auge erschließt sich auch die stille Poesie klassischer und Auen mit jenen halbgöttlichen Gestalten des Mythos, die
und unbekannt mit dem Elend des Menschendaseins paradiesischen Freuden dahinleben. In
tigen ngewilligt, allen Konsuln ihre Zustimmung zur Ver⸗ größerung innerhal
Weigerung geblieben, fangai das „Reuter'sche Bureau“ aus Yokohama erfährt, -
japanischen Regierung auf Erhöhung der Grundsteuer. Volksversammlung, welche einberufen worden sei, um gegen
Bewilligung provisorischer
Minister⸗Präsidenten Dupuy ob sie
Debut der „Prozession des Corpus Domini zu Chieti“, das mit seiner lebensfrohen, lauten, schreienden Buntheit wie ein Feuerwerk in die Kunst hereinbrach, folgten bereits 1878 die überaus interessanten Bilder „Frühling und Liebe“, „Der Kuß“, die Morticelli, das „Gelübde“, jahlreiche Pastellbilder süditalienischer Landschaften, in unvergleichlicher Feinheit der Beobachtung und reizender Koloristik. — Verschiedene Be⸗ sitzer von Werken Michetti's in Italien haben
die Freilassung des Gefangenen zu erreichen sei. Der ce weslhr habe sich hiermit einverstanden erklärt,
Behörden in Verfolg eines Befehles des Vize⸗
der Fremdenniederlassung mit gleichen Rechten b derselben für alle Nationen einschließlich Frankreichs amtlich bekannt zu geben; doch seien die Behörden bei ihrer
der Forderung einer Ausdehnung der ischen Konzession allein zu willfahren.
ntwickelte sich eine heftige Opposition gegen den Antrag der den Antrag zu protestieren, sei von der Polizei aufgelöst
worden. Als man die Angelegenheit im Landtage vorgebracht habe, sei es zu lärmenden Scenen gekommen.
—
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Krefeld wird dem „W. T. B.“ zum Ausstande der Weber weiter berichtet: Die Vereiniguag der Stofffabrikanten beschloß einstimmig, die neuen Forderungen der Arbeiter zurückzuweisen und überhaupt nicht früher wieder in Verhandlungen einzutreten, als bis die Arbeiter, die zum größten Theil kontraktbrüchig sind, die Arbeit wieder aufnehmen. Auch die Weber halten an den von ihnen gestellten Bedingungen fest. In der Stadtverordnetensitzung am Donnerstag theilte Beigeordneter Bertram mit, es seien von Arbeits⸗ willigen Gesuche um polizeilichen Schutz gestellt worden. Daraufhin seien die Beamten angewiesen worden. unter allen Umständen Arbeitswillige zu schützen und vor thätlichen Beleidigungen zu bewahren.
Die Michetti⸗Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste, die am 21. Dezember im Akademiegebäude (Unter den Lnden) eröffnet werden wird, verspricht ein Hauptereigniß unserer diesjährigen Kunstsaison zu werden. Da es gelungen ist, eine große Anzahl der Werke sowie eine lange Reihe von Studien Franceebco Paolo Michetti's für die Ausstellung zu sichern, so wird dieee das Lebenswerk des originellen und gegenwärtig größten Malers Italiens übersihtlich vorführen. Sein Hauptwerk der letzten Periode, „Die Tochter Jorio's“, ferner die Bildnisse Ihrer Majestäten des Königs und der Königin von Italien, verschiedene Genrebilder, Landschaften, Porträts und andere Arbeiten, die hier überhaupt noch nicht zur Ausstellung gelangt sind, werden mit den nahezu 300 fein beobachteten, farbenreichen und flott hingeworfenen Studien nicht bloß bei Künstlern und Kunst⸗ kennern, sondern allgemeines Aufsehen erregen. Michetti, 1851 zu Tocca da Casauria (Chieti) als Sohn eines Tagelöhners geboren, zeigte frühzeitig originelle und bedeutende Anlagen für die Kunst. Ein Kunstmäcen brachte ihn später zu dem originellen italienischen Maler Domenico Morelli, der den jungen Künstler in seiner Eigenart pflegte und bildete. Im Jahre 1877 stellte Michetti zum ersten Male in Paris aus und errang einen reichen Erfolg. Auf dieses glänzende
ihre Schätze zur Ehrung ihres Landsmannes, der seit 1892 unserer Akademie als ordent⸗ liches Mitglied angehört, dargeliehen.
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Der Verlag von Franz Hanfstaengl in München beschert den Fheden moderner Kunst zum diesjährigen Weihnachtsfeste eine Mappe mit Bildnissen Franz von Lenbach's und eine Kollektion hervorragender Werke von Franz Stuck.
Von dem größten lebenden Meister der Porträtkunst zeigt die uns vorliegende Mappe in Photogravuren nach den Original⸗ Gemälden fast ausschließlich neuere, noch wenig bekannte Bildnisse, die meist nicht über das Jahr 1895 zurückdatieren. Die Reihe beginnt mit einem charaktervollen Selbstporträt, für das der Künstler ein spanisches Wamms mit gefälteltem Kragen gewählt und auch jenen düsteren, stolzen Blick angenommen hat, wie man ihn auf den Männerporträts seines genialen Vorbildes Velasquez sehen kann. Weit freundlicher erscheint der Meister auf einem anderen Blatt, das ihn den Kopf an sein liebliches Töchterchen Marion lehnend zeigt. Dann folgt eine Reihe ron Bildnissen berühmter Männer, voran Fürst Bismarck und Graf Moltke. Der greise Kanzler ist dargestellt in halber
igur, in einen Sessel tief zurückgelehnt, die linke Hand über der Brust altend, körperlich sichtlich leidend, aber über den matten Zügen noch immer aus den Augen Geistesblitze schießend. In der langen Reihe der Bildnisse, die dem Münchener Meister von dem großen Dahin⸗ geschiedenen aufzunehmen vergönnt war, dürfte dieses (es trägt die Jahreszahl 1896) eines der letzten gewesen sein, ein Umstand, der es besonders werthvoll macht. Aus der Folge der Porträts des Grafen Moltke ist das hier reproduzierte deshalb interessant, weil es im Gegensatz zu den früheren Studien und Köpfen den Feldmarschall einahe in ganzer Figur und geöffnetem Ueberrock, in jener vornehmen aufrechten Haltung zeigt, in der er der Oeffentlichkeit, besonders auch als Reichstagsmitglied, am bekanntesten war. Werthvoll sind ferner die Bildnisse des seit einem halben Jahre auch nicht mehr unter den Lebenden weilenden englischen Staatsmanns William Ewart Gladstone, des berühmten Hygienikers Max von Pettenkofer, des Münchener Poeten Hermann Lingg, des norwegischen Dichters und Politikers Biörnstierne Björnson, des Tanz⸗ und Operetten⸗Komponisten ohann Strauß, des Lyrikers und Novellisten Paul Heyse und des Dichters der Marschen Hermann Allmers. Sie geben die dargestellten Persönlichkeiten mit jener intimen Kunst voller Erfasung der geistigen und Charaktereigenschaften wieder, in der Franz von Lenbach unerreicht dasteht. Mit einem leben⸗ sprüͤhenden Jugendbildniß des Malers Arnold Böcklin aus dem Jahre 1874 (Skizze des Kopfes) schließt die Reihe der männlichen Porträts er Mappe. Die weiblichen Bildnisse sind meist anonym, aber darum nicht minder anziehend. Besonders liebevoll ausgeführt sind die Porträts von Marion Lenbach, dem blonden Töchterchen des Meisters, und der rau Marie Braun, die er in der Pose der Herodias nach Tizian gemalt hat. on jugendlichem Liebreiz ist das auch im übrigen mit großer Zart⸗ behandelte Brustbild des blonden Fräuleins Lily Seitz, nteressante Sinnes⸗ und Charakterschilderungen liest man aus den Feniak hingeworfenen Profilskizzen der Miß P. und der Frau L., während ie dem sorgfältiger ausgeführten Bildniß einer älteren Miß beigege⸗ ene, von ihr geliebkoste Katze wohl kein absichtsloses Attribut bedeutet. 8 in Arbeiten dieser Art von keinem anderen Institut übertroffene anfstaengl'sche Atelier hat auf eine gewissenhafte Reproduktion der dn⸗ dem Meister selbst hierzu ausgewählten Gemälde * Skizzen die größte, von künstlerischem Feinsinn geleitete wiorgfalt verwandt, und die Blätter wurden denn auch, Ne sie vorliegen, von dem Künstles rückhaltlos gutgeheißen. 8 Uebereinkunft mit Franz von Lenbach soll die Publikation dieser sa ildnisse⸗, von einem gewissen Zeitabschnitte ausgehend, in fort⸗ rf kndem Erscheinen sein an. Lebenswerk darstellen. Die Ausgabe 5 vlgt in Mappen mit je 20 Blättern (Bildgröße circa 30:38 cm, apierformat 57: 45 cm) zum Preise von 90 ℳ (gebunden 100 ℳ). lageg 9. andere Weihnachts⸗Publikation des Hanfstaengl'schen Ver⸗ b. esteht in einer Mappe mit 30 Photogravuren 82 Werken ranz Stuck (Format 38 % 50 cm, auf echt holländischem
Handpapier gedruckt; gebunden
reis: in Mappe 75 ℳ, in Lederband Schaffensgebiet dieses schnell be⸗
90 ℳ) 2a8 Meisters ist ein außerordentlich
ühmt gewordenen jungen
rei von Zwang in ewigen seinen Centauren⸗ und jauchzt die erotische Heiter⸗
aun⸗Idyllen tummelt sich und hellenischen Sagenwesen.
beit und der sonnige Humor der
Aber nicht in der Darstellung solcher traumhaften Phantasien allein glänzt Franz Stuck's Meisterschaft, er hat sie in höherem Maße noch Ei bestätigt durch seine großen Werke symbolischen und religiösen Inhalts, FEine wie Christi“ ꝛc. der charakteristischsten Gebieten seiner Als Porträtisten lernt man ihn schätzen in dem vortrefflichen Bildniß Seiner Königlichen
Bayern Drbd meister⸗Stellvertreter des St. Hubertus⸗Ordens, ferner in seinem
bekannten Selbstporträt mit den Feueraugen, sowie mehreren an⸗ ziehenden weiblichen Porträtstudien. Auch die ergreifende Todtenmaske Beethoven'’'s gehört in diese Reihe. fassung biblischer Scenen erweist er mit den von den Ausstellungen bekannten großen Gemälden der „Kreuzigung Christi“ und des „verlorenen Paradieses“, seine geniale Gestaltungskraft für symbolische Vorwürfe durch die Bilder, die den Krieg, das Laster, das böse Gewissen, die wilde Jagd und einen Herbstabend zum Gegenstande haben. Die übrigen Blätter gehören alsdann jenem oben charakterisierten Dar⸗ stellungskreise aus der griechischen Mythologie an. Brustbildern der Athene und einer kämpfenden Amazone Haupte der Medusa, der Sirene antike Würde und Größe, während die genrehaften Kompositionen
„Der Krieg“, „Das verlorene Paradies“, „Die Kreuzigung Das vorliegende Sammelwerk vereinigt eine Reihe Schöpfungen aus den verschiedensten Thätigkeit nach des Meisters eigener Wahl. Prinz⸗Regenten Luitpold von
oheit des Tracht als Ordens⸗
in der schwarzen spanischen
Seine Originalität in der Auf⸗
Sie zeigen in den sowie dem
Gruppe der Sphinx
und der „Spielende Faune“, „Kämpfende Faune“, „Sommerlust“, „Centaurenliebe“, „Tänzerinnen“, „Der Tanz“, Bacchantenzug“, „Im Zauber⸗ wald“ anz von übermüthiger Lust erfüllt sind und die antiken Vorstellungen in moderner Auffassung und mit frischem Leben erfüllt neu erstehen lassen. Am wenigsten selbständig zeigt sich der Meister in einem dekorativen Entwurf, der aber zur Beurtheilung seiner Auffassung solcher Aufgaben dennoch von Werth ist. — Die vorzüglich gelungenen Photogravüren geben alle Reize und Feinheiten der Originale gewissenhaft wieder und versuchen selbst die Farben⸗ gebung durch sorgsame Abtönung und Schattierung anzudeuten.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Rotterdamer Getreidemarkt.
Rotterdam, den 10. Dezember 1898. Der Gang der Preise im abgelaufenen Monat kann für die meisten Artikel als günstig be⸗ eichnet werden, wenn auch die Stimmung vielfach lustlos und nur elten fest war. Die Vorräthe blieben im großen Ganzen klein.
Weizen. Häufig überstieg das Angebot die Nachfrage, indem insbesondere die hiesigen Müller angesichts des Wettbewerbs amerika⸗ nischen Mehls nur das Nothwendigste kauften. Ihre Zurückhaltung kam bisweilen den rheinischen Käufern zu gute.
Roggen. Das Angebot von auswärts und die Auswahl waren nist groß. Namentlich wirklich gute Sorten kamen wenig auf den
arkt. Gerste wurde nicht viel angeboten und hätte andernfalls sicher Abnehmer gefunden. Die Stimmung war recht fest.
In Hafer wurde nur wenig umgesetzt.
Mass. American Mixed fand schnell Abnehmer. Dabei blieb die Zufuhr erheblich.
Getreidepreise und Vorräthe ergeben sich aus nachst
„Schaukelnde Mädchen“, „Die Rivalen“, „Neckerei“,
Getreidepreise im Monat November 1898.
Gerste Roggen und
Mais Last zu Last zu Last zu 2400 kg 2100 kg 2000 kg
11“ 3 Fl. 8 Fl.
Weizen: Redwinter II. 206 Odessa oder
Nicolajeff . [179 — 190 Donau 180 —- 190 Kansas. .182 - 186
Roggen: Donau. Bulgarischer. Hetee..
Schwarz⸗
v“ Western..
Gerste Hafer: Amerikan 1 Mixed.. 106-117 Odessa und 106- 115 112- 120
Foxenian. Cinquantin. 100 - 108
La Plata. ““
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Italien.
Im Hinblick auf die in Madras und auf der Insel Mada⸗ gaskar herrschende Beulenpest ist durch Verordnung des Königlich italienischen Ministeriums des Innern vom 4. d. M. (Nr. 9 be⸗ stimmt worden, daß die in den Verordnungen vom 8. Mai (Nr. 3) und 15. Juli v. J. (Nr. 6) vorgesehenen seesanitätspolizeilichen Maßregeln auch auf Provenienzen aus jenen Häfen Anwendung
finden. 8
Weizen
144 — 150 146 — 155 149 — 155
140 - 150 152 - 1
105 -113
Verdingungen im Auslande.
Serbien.
26. Dezember. Direktion der Staatsmonopole in Belgrad: Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von 1000 kg Gummi arabicum zum Gummieren von Briefmarken. Kaution 20 %; Muster und Bedingungen an Ort und Stelle. 1X“ 8
Verkehrs⸗Anstalten
Bremen, 16. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Königin Luise“, n. Australien best., 15. Dez. in Colombo angek. „Sachsen“, v. Ost⸗Asien kommend, 15. Dez. Reise v. Southampton n. Bremen fortges. „Aller“ 15. Dez. v. Genua n. New York abge. Weimar“ 15. Dez. v. New York n. d. Weser abgeg. „Kaiser ilhelm II.“ 15. Dez. in New York angek. „Pfalz“, v. La F kommend, 15. Dez. Hurst Castle pass. achen, v. La Plata kommend, 15. Dez. in Gravesend angekommen
best., 16. Dez. in kommend, 16. Dez. in kommend, 16. Dez. in Antwerpen angek. Southampton n. Antwerpen fortges. 16. Dez. Kap
„Avondale Castle“ heute auf
— 17. Dezember. (W. T. B.) Dampfer „Aller“, n. New YPork Antwerpen angek. „Nürnberg“, v. Ost⸗Asien Havre angek. „Sachsen“, v. Ost⸗Asien „Pfalz“ 16. Dez. Reise v.
„München“, n. Baltimore best., Henry passiert.
Hamburg, 16. Dezember. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗
Linie. Dampfer „Rhenania“ Donnerstag in St. Thomas ange⸗ kommen.
W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer eimreise in London angekommen. Union⸗Linie. Dampfer „Gascon“ gestern auf Heimreise v.
London, 16. Dezember.
Kapstadt abgegangen.
Rotterdam, 16. Dezember. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗
linie. Dampfer „Amsterdam“, v. New York n. Amsterdam, gestern Vormittag v. New York abgegangen.
Theater und Musik.
Kdoönigliches Opernhaus. Die vorgestrige Aufführung der komischen Oper „Die lustigen
Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai gewann besonderes Interesse durch das Auftreten des Fräuleins Helene Hohenleithner vom S Hoftheater in Coburg, welche die Partie der Frau Fluth ang. und verfügt über hinreichende Kraft und Fülle, um in unserem Opern⸗ hause wohl bestehen zu können. immer fein und geglättet zu Gehör, aber im Ganzen verdient die Leistung sowohl gesanglich wie schauspielerisch Lob. Neben dem Gaste that sich Frau Goetze (Frau Reich) wie immer durch die Frische ihres Gesanges und Spieles hervor; auch die Herren Stammer (Falstaff) und Mödlinger (Reich) verdienen anerkennende Erwähnung.
Die Sängerin besitzt ein angenehmes und wohlgebildetes Organ Die Koloraturen kamen nicht
Berliner Theater.
Gestern Abend gelangte das Zaubermärchen „Das tapfere
Schneiderlein“ von Aloys Prasch unter großem Jubel der versammelten großen und kleinen Zuschauer zur ersten Aufführung. Herr Prasch hat die komische und brave Gestalt aus dem deutschen Märchenreich, das tapfere Schneiderlein mit dem WahlspruchSieben auf einen Streich“, mit Geschick dramatisch verwerthet. Die Heldenträume des
jungen Schneiders Sixtus werden auf der Bühne lebendig; mit
naiver List fängt er das Wildschwein, das die Felder des Königs Zipperlein verwüstet, in einer Waldkapelle;
er wirft den beiden schlummernden Riesen aus dem sicheren Hinterhalt der Baumeshöhe Steine auf die Nase, daß sie sich wuthentbrannt gegenseitig todtschlagen, und als das fliehende Schneiderlein angstvoll auf einen Baum flüchtet, rennt das Einhorn, das von ihm erlegt werden soll, sich in dem Baumstamm so fest, daß es gefahrlos gefangen werden kann. Für diese klugen Heldenthaten gewinnt Sixtus das Königstöchterlein Rosa⸗ linde, das er aber erst gnädig als Gemahlin annimmt, als er in ihm das vermeintliche Bauernmädchen wieder erkennt, an das er sein Herz im Walde verloren hat. Dem ehrlichen Schneiderlein steht in dem Prinzen aus dem Affenlande der mißgünstige Nebenbuhler gegenüber, der durch seine lustigen Sprünge die besondere Heiterkeit der Kinder weckte. Die Inscenierung war von dem Streben geleitet, eine kindliche Märchenstimmung zu schaffen. Ein naiver Frohsinn be⸗ herrschte alle Gestalten und scenischen Arrangements: von der Mecker⸗ scene in der Schneiderstube mit ihren tanzenden Nadeln, Scheren und Fingerhüten an bis zur strahlenden Schlußapotheose. — Herr Schindler bot eine vortreffliche und lustige Leistung als tapferes Schneiderlein dar; mit komischer Einfalt schlug er die
sieben Fliegen auf dem Apfel todt und vollführte er seine andern
Schelmenstücke. Herr Graul entfesselte Lachstürme als drolliger Märchenkönig, und Herr Haßkerl weckte als Prinz aus dem Affenlande heitere Zirkuserinnerungen bei den Kleinen. Fräulein Wulf gab ernst und freundlich die Fee Gertrudis, und Fräulein von Pazatka war eine
liebliche Prinzesstn.
Im Königlichen Opernhause wird am morgigen Geburts⸗ tage Weber's „Der Freischütz“ unter Leitung des Kapellmeisters Strauß und in folgender Besetzung gegeben: Fürst Ottokar: Herr Bulß; Agathe: Fräulein Hiedler; Aennchen: Fräulein Dietrich; Kaspar: Herr Mödlinger; Kuno: Herr Krasa; Kilian: Herr Stammer; Eremit: Herr Bachmann; Brautjungfern: die Damen Rothauser, Weitz, Kainz und Pohl; Samiel: Herr Oberg. Herr Slezak singt zum ersten Male den Max. Vorauf gehen die Ouver⸗ türe zu „Euryanthe“ und Ernst von Wildenbruch's Vorspiel „Hosterwitz“ in folgender Besetzung: Carl Maria von Weber: Herr Kraußneck; Caroline: Frau Conrad; Hofrath Kind: “ ; der Gärtner: Herr Eichholz; Hansel: Frau Gradl. — Am Montag geht Bizet's „Carmen“ mit Fränlein Rothauser in der Titelrolle in Scene. Kapellmeister Strauß dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause findet morgen und am Montag eine Aufführung von Blumenthal'’s und Kadelburg's Lustspiel
Auf der Sonnenseite’ mit Herrn Emil Thomas als Heinrich Wulkow statt.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theates gelangt S. zu ermäßigten Preisen Shakespeare’s Trauerspiel „Romeo und Julia“ zur Aufführung.
Das Deutsche Theater bringt in nächster Woche Wieder⸗ holungen von „Fuhrmann Henschel“ außer morgen Abend noch am Montag, sowie am Mittwoch, Freitag und nächstfolgenden Sonntag Abend; am Dienstag kommt „Cyrano von Bergerac“ zur Auf⸗ führung, am Donnerstag „Weh' dem, der lügt!“, beides mit Josef Kainz in der Hauptrolle; am Sonnabend bleibt das Theater ge⸗ schlossen. Als Nachmittags⸗Vorstellung ist für morgen „Johannes“, für nächstfolgenden Sonntag „Hamlet“ (Josef Kainz) angesetzt.
Das Berliner Theater bringt in nächster Woche Wieder⸗ holungen von „Zaza“ morgen, am Dienstag und Donnerstag; „Der Pfarrer von Kirchfeld“ wird am Montag, „Das Erbe“ am Mittwoch
egeben. Am Freitag (19. Abonnements⸗Vorstellung) geht zum ersten Mal „Der bunte Schleier“, Märchenspiel von C. G. Reuling in Scene. Morgen und am Mittwoch Nachmittag wird „Das tapfere Schneiderlein“ Füfben.
Das Schiller⸗Theater bringt morgen Nachmitttag als 4. Vorstellung im Schiller⸗Cyclus „Wallenstein'’s Tod“ zur Auf⸗ führung. Morgen Abend wird das Lustspiel „Mauerblümchen’, am Montag „Das vierte Gebot“, am Dienstag „Ehrliche Arbeit“ wiederholt. Am Mittwoch findet die erste — von Gerhart Hauptmann’'s Traumdichtung „Hannele's Himmelfahr und Oskar Blumenthal's Lustspiel „Abu Seid“ statt. Donnerstag wird diese evee; wiederholt. Am Freitag wird E. von Wolzogen's Komödie „Das Lumpengesindel“ gegeben. Am Sonnabend bleibt das Theater geschlossen. — Im Bürgersaale des Rathhauses findet morgen ein „Lortzing⸗Abend“ statt.
Der Spielplan des Theaters des Westens zeigt für Mittwoch nächster Woche die Erstaufführung der neuen Oper „André Chénier“ von Umberto Giordano an und für Freitag die erste Wieder⸗ holung derselben. Mit Rücksicht auf das bevorstehende Weihnacht fest veranstaltet die Direktion in nächster Woche ausnahms⸗ weise zwei Vorstellungen 88 halben Preisen, und zwar vom „Waffenschmied“ am Dienstag und vom ‚Freischütz“ am Donnerstag. Eine Wiederholung der Weihnachtskomödie „Schnee⸗ wittchen“ findet vor dem Feste nur noch am Mittwoch statt. Morgen Nachmittag geht zu halben Preisen „Die Regimentstochter“ und Abends „Zar und Zimmermann“ in Scene. Am Montag werden S e Weiber“ gegeben. Am Sonnabend bleibt das Theater geschlossen.
Im Lessing⸗Theater findet am Sonntag, dem ersten Weih⸗ nachtsfeiertage, die Premiore von „Mathias Gollinger“, Lustspiel von Oskar Blumenthal und Max Bernstein, statt. 1
Im Neuen Theater wird morgen, am Dienstag, Donnersta Freitag und nächsten Sonntag „Hofgunst“, am Montag und Mittw das Lustspiel „Die Barbaren“ gegeben. Als Rachmittagsvorstellung geht an diesem und dem nächsten Sonntag Scribe'’s Lustspiel „Frauen⸗ kampf“ mit Frau Nuscha Butze als Gräfin Autreval und vorher