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Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den nachbenannten Beamten des Geheimen Zivilkabinets die Erlaubniß zur Anlegung der von Seiner Majestät dem Kaiser der Osmanen ihnen verliehenen Insignien zu ertheilen, und zwar: 1 des Osmanié⸗Ordens dritter Klasse: dem Geheimen Kabinets⸗Sekretär, Geheimen Hofrath Schneider und dem Geheimen Kabinets⸗Sekretär, Geheimen Hofrath Abb; ddes Medschidje⸗Ordens fünfter Klasse: dem Geheimen Kanzleidiener Wildhagen.
8 Deutsches Reich.
Bekanntmachung. 8
Am 16. d. M. ist im Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗ Direktion Erfurt die 1,61 km lange Reststrecke Taubenbach — Bock⸗Wallendorf der Nebenbahn von Probstzella nach e eheeüef für den Personen⸗ und Güteroerkehr eröffnet worden. “ 1
Berlin, den 18. Januar 1899. “
Der Präsident des Reichs Eisenba
eine Maäjestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Provinzial⸗Landtag der Provinz Ostpreußen zum 24. Februar d. J. nach der Stadt Königsberg und der Provinzial⸗Landtag der Provinz West⸗ preußen zum 14. März d. J. nach der Stadt Danzig be⸗ 8
rufen werde. 8
2 Miinisterium für Landwirthschaft, Domän und Forsten. 1“
3 Es sind ernannt: 1
Frick, Dozent an der Thierärztlichen Hochschule zu Han⸗ nover, zum Professor,
Dr. Olt, kommissarischer Dozent an derselben Lehranstalt, zum etatsmäßigen Dozenten,
Berndt, Kreis⸗Thierarzt in Neuhaldensleben, zum kommissarischen Departements⸗Thierarzt in Gumbinnen,
Klosterkemper, Kreis⸗Thierarzt in Coesfeld, zum kommissarischen Departements⸗Thierarzt in Osnabrück,
Kläger, Thierarzt in Loitz, zum kommissarischen Kreis⸗ Thierarzt in Neutomischel,
Hufnagel, Thierarzt in Sobernheim, zum interimistischen Kreis⸗Thierarzt in Meisenheim,
Zimmermann, Thierarzt in Tilsit, zum kommissarischen Kreis⸗Thierarzt in Kosel,
Heese, Hilfs⸗Polizei⸗Thierarzt in Berlin, zum kommissa⸗ rischen Kreis⸗Thierarzt in Meseritz und
Schmitt, kommissarischer Departements⸗ Thierarzt in Duüsseldorf, zum Departements⸗Thierarzt daselbst.
Nachbezeichnete kommissarische Kreis⸗Thierärzte wurden zu Kreis⸗Thierärzten ernannt: Blume in Tönning, Vater in Eupen, Bernhardt in Ranis, Hückstädt in Weißensee, Düwell in Blumenthal, Sepmeyer in Fürstenberg, Berner
in Guttstadt, Kissuth in Guhrau, Meyerstraße in Hünfeld, Prieur in Jarotschin, Griesor in Naumburg a. S. und Friedrich in Halle a. S.
Der Technischen Deputation für das Veterinärwesen wurden als Hilfsarbeiter mit Stimmrecht beigeordnet: der Dozent Dr. Eberlein von der eeder e⸗ Hochschule in Berlin und der Departements⸗Thierarzt Klebba in Potsdam.
Versetzt sind:
der Departements⸗Thierarzt Hinrichsen von Osnabrück
nach Münster i. W. und der Kreis⸗Thierarzt Liesenberg von Meseritz na Zielenzig.
1“
118““ “ EEEE““ Ministerium für Handel und Gewerbe. Bekanntmachung. Bei den Schieds gerichten der Arbeiterversicherung
sind nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stellvertretenden
Vorsitzenden ernannt worden:
der Regierungs⸗Rath Rave in Köslin zum Vorsitzen⸗ den und
der Bürgermeister Zemke in Lauenburg zum stellver⸗
tretenden Vorsitzenden des in Lauenburg errichteten Schieds⸗ 8 -e für die Regiebauten des Kommunalverbandes des
reises Lauenburg; der Amtsgerichts⸗Rath Dr. Heymann in Weilburg zum
6— Vorsitzenden und
der Regierungs⸗Assessor Dr. Graf von Mörner ebenda
1“ zum stellvertretenden Vorsitzenden der Schiedsgerichte daselbst.
Berlin, den 14. Januar 1899. Der Minister für Handel und Gewerbe. In Vertretung: 8 Lohmann.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 2
— 8 11“ 8 8 “
der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter
Nr. 10 051 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend
die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke
der Amtsgerichte Gemünd, Grevenbroich, Daun, Hillesheim, Neumagen, Perl, Warxweiler, Wittlich, Bitburg und Trier, 5. Januar 1899. Berlin W., den 19. Januar 1899. igliches Geset⸗Sammlungs Weberstedt. 8
Bekanntmachung.
Aus Anlaß der Feier des S Seiner Majestät es Kaisers und Königs werden am 27. d. M. folgende Ver⸗ kehrsbeschränkungen nothwendig:
I. In der Zeit von 9 Uhr Vormittags ab bis gegen 1 ½ Uhr Nachmittags wird der gesammte Verkehr über die Kaiser⸗Wilhelm⸗ Brücke, den Lustgarten, die Schloßfreiheit, die Schloßbrücke, die Plätze am Opern⸗ und am Zeughause nach Bedarf abgelenkt werden.
II. Von 5 Uhr Nachmittags ab erleidet der Fahrverkehr folgende Einschränkungen:
a. Das Befahren der Ftraß Unter den Linden ist auf der Süd⸗ seite nur in der Richtung nach Osten, auf der Nordseite nur in der Richtung nach Westen gestattet.
b. Soweit die Breitestraße freigegeben werden kann, wird ihr Befahren nur in der Richtung nach der Gertraudtenstraße und dem Mühlendamm gestattet.
c. Die Schloßfreiheit darf nur von der Schloßbrücke her nach dem Schloßplatze hin, nicht aber entgegengesetzt, befahren werden. Die Kurfürstenbrücke und der anschließende Theil der Königstraße bis zur Heiligegeiststraße werden nur für Wagen der Fahrrichtung nach dem Alexanderplatze hin freigegeben werden. Entgegengesetzt fahrende Wagen werden durch die Spandauer⸗ und Heiligegeiststraße abgelenkt.
d. Das Befahren des Potsdamer Platzes ist in der Richtung nach Osten nur von der Potsdamerstraße ber, in der Richtung nach Westen nur nach der Bellepuestraße hin zulässig.
Die von Norden und Süden die Königgrätzerstraße in der Rich⸗ tung nach dem Potsdamerplatze befahrenden Wagen werden nach Be⸗ darf am Brandenburger Thor, an der Prinz Albrecht⸗ und Dessauer⸗ straße nach Osten und Westen abgelenkt.
e. Die elektrische Straßenbahn Behrenstraße — Treptow fährt nur bis Mauerstraße 75 (südlich der Leipzigerstraße).
III. Von 7 Uhr Abends ab wird der Straßenverkehr über den Opernplatz auf der Strecke Französischestraße —Am Festungsgraben ab⸗ gelenkt bezw. unterbrochen werden.
Falls im öffentlichen Verkehrsinteresse weitere Beschränkungen des Fahrverkehrs geboten erscheinen, ersuche ich dringend, den betreffenden Anordnungen der Aufsichtsorgane bereitwillig zu folgen.
Ich bitte, rechts zu gehen und rechts auszuweichen.
Berlin, den 18. Januar 1899.
Her Polizei Präͤfibent. 8 von Windheim. .
Preußen. Berlin, 19. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten gestern Vormittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und empfingen um 12 ½ Uhr Mittags den chinesischen Gesandten und bevoll⸗ nächtigten Minister an Allerhöchstihrem Hofe Lii Hai Hwan in feierlicher Audienz.
Heute Vormittag um 10 Uhr hörten Seine Majestät der Kaiser die Vorträge des Kriegs⸗Ministers, General⸗ leutnants von Goßler und des Chefs des Millitärkabinets, Generals von Hahnke.
Bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten fand gestern Abend im Königlichen Schlosse Defilier⸗Cour statt. Ihre Majestäten betraten um 7 ½ Uhr in feierlichem Zuge unter großem Vortritt der Hofchargen den Rittersaal, nach Allerhöchstdenselben die Prinzessinnen und die Prinzen des Königlichen Hauses, welche zur Zeit in Berlin anwesend sind, und die Gefolge. Ihre Majestäten nahmen vor dem Throne, die Prinzessinnen und Prinzen zu dessen Seiten, der große Vortritt gegenüber dem⸗ selben Stellung. Alsdann begann die Cour, bei welcher Ihren Majestäten folgende Personen vorgestellt wurden:
Ausländische Damen. Spanien: Fräulein Mercedes Arteaga; Madame Melegari; Madame de Gyllensvärd. Amerika: Mrs. Wardell⸗Stiles. Sachsen: Fräulein Charlotte von Minckwitz. Mecklenburg: Frau von Storch; Fräulein von Storch. Nieder⸗ lande: Baronin d'Ablaing van Gießenburg. Mexico: Madame Covarrubias. Brasilien: Madame Alcoforado. Rumänien: Madame Stourdza.
E11ö1“ Italien: Chev. Giulio Melegari, Botschafts⸗Rath; ario Seeber, Leutnant der Reserve in der Argentinischen Armee; Jonkheer J. van der Hoeven, Legations⸗Sekretär der Südafrikanischen Republik. Oesterreich⸗ Ungarn: Erwin Graf von Schönborn⸗Buchheimg, Attaché. Spanien: Don J. M. del Arroyo, Erster Botschafts⸗Sekretär; Don Alfonso Queipo de Llano, Zweiter Botschafts⸗Sekretär; Don Santiago Mendez de Vigo, Attach. Rußland: Paulis, Leutnant z. S., Marine⸗Attachs; Stemman, Fregatten⸗Kapitän; Gawriloff, Fregatten⸗ Kapitän; von Reitzenstein, Fregatten⸗Kapitän; von Akimow, Altaché. Großbritannien: Edward Grant, Kapitän. Frank⸗ reich: M. Fouchet, Attache. Vereinigte Staaten von Amerika: James N. Wheelan, Oberst, Millitär⸗Attaché; Dr. Charles Wardell⸗Stiles, Attache. Schweiz: Dr. jur. Leo Vogel, Erster Legations⸗Sekretär; H. Brüderlin, Leutnant. Bayern: Karl Graf von Moy, Kämmerer, Legations⸗Rath; Graf von Montgelas, Leutnant à la suite der Armee. Sachsen: Freiherr von Fritsch, Oberleutnant. Attaché; Dr. Schaller, Ober⸗ leutnant der Reserve, Regierungs⸗Afsessor; von Stralendorff Schweden und Norwegen: C. G. de Gyllensvärd, Premier⸗Leutnant im Infanterie⸗Regiment Nr. 10. Belgien: Prinz Albert de Ligne, Legations⸗Sekretär zweiter Klasse; de Prelle de la Nieppe, Attaché. Mecklenburg: Kunkel, Ober⸗Zolldirektor, Bevollmächtigter zum Bundesrath; von Storch, Rittergutsbesitzer. Baden: Alexander Schaible, Legations⸗Sekretär. Niederlande: Baron van Toll van Servoskerken, Attacho. Mexico: Miguel Covarrubias, Erster Legations⸗Sekretär. Brasilien: Alfredo Carlos Alcoforado, Erster Legations⸗Sekretär; Gustavo de Vianna Kelsch, Attaché.
Inländische Damen. A. Verheirathete: Frau Generalleutnant von Usedom; Frau von Woecedtke; Freifrau von Bernewitz; Freifrau von Lyncker; Frau von Kittzing; rau von Philipsborn; Frau von Schubert; Frau von Hoelzer; rau Gräfin von Westphalen; Frau Gräfin von Reichenbach⸗Goschütz; Frau Gräfin von Zeppelin, als Frau; Frau von Schele; Frau von Treutler; Frau Gräfin von Oriola; rau von Stangen; Frau Clifford Kocq von Breugel; Frau von Zieten; Frau von Heimburg; Frau von Mutzenbecher, als Frau; Frau Gräfin Edgard Henckel von Donnersmarck; Frau von Freier; Frau von Fenth.⸗ Lege, Frau von Tiede⸗ mann; Frau von Schelling; Freifrau Schenck zu Schweins⸗ berg; Frau Gräfin von Castell, als Frau; Frau von Rogister, als 8 Frau von Kleist, als Frau; Frau Gräfin Henckel von Donnersmarck, als Frau; Frau von Wietersheim, als Frau; Frau von Mutius, als Fran; Frau Gräfin von Schmettow, als Frau; reifrau von Meerscheidt⸗Hüllessem, als Frau; Frau von ckstedt, als Frau; Frau von dem Knesebeck; Frau von Hake; Frau Herwarth von Bittenfeld; Frau Gräfin von Goetzen; Frau Kindler von Knobloch; Frau Gräfin von Roedern. “
B. Unverheirathete; Fräulein Josephine von Hahnke; Fräulein
Marie von Goßler; Fräulein Margarethe von Bock u. Polach:; Fräulein Bertha von Bock u. Polach; Fräulein Susanne von Bergen; .ee Daisp von Usedom; Fräulein Ruth von dem Knesebeck; räfin Antonie zu Stelberg⸗Wernigerode; Fräulein Hildegard vo Woedtke; Freiin Leonie von Bernewitz; Fräulein Else von der Horst; räulein Anna von Colmar⸗Meyenburg; Fräulein Margarethe von Schroeder; Fräulein Margarethe von Arnim; Fräulein von Hoelzer; Fräulein Mathilde von Ziethen; Freiin Olga von dem Knesebeck; Fräulein Edith von Bockum⸗Dolffs; Fräulein Therese von Leipziger; Fee Leopoldine von Bodelschwingh; Freiin Agnes von Bodelschwingh; räulein Margot von Wallenberg; Gräfin Rosalie Hohenau; Fräulein Anne⸗Liese von Zitzewitz; Fräulein Auguste von Zitzewitz; Gräfin Vera von Schwerin⸗Putzar Gräfin Erika zu Solms; Gräfin Clementine zu Solms; Fräulein von Helldorff; Fräulein Edith von Stangen; Fräulein Vera von Stangen; Gräfing Félicie von Talleyrand⸗Pöérigord; Fräulein Helene von Freier; Fräulein Hedwig von Strantz. 8 Inländische Herren: von Zitzewitz Beßwitz, Oberst a. D.; Clemens Graf von Westphalen, K. K. Kammerer; Graf von Zeppelin, württembergischer Kammerherr (im Bureau des Statthalters von Elsaß⸗Lothringen); von Savigny, Landrath; von Heimburg, Landrath; Dr. bon Ubisch, Direktor des Zeughaufes; Freiherr von Malsen, bayerischer Kammerjunker; von Freier⸗Raduhn, Ritterguts⸗ besitzer; von Bismarck⸗Plathe, Rittergutsbesitzer; Dr. Freiherr von Eyb, württembergischer Kammerjunker; Dr. Freiherr Langwerth von Simmern, Privatdozent; Bodo von dem Knesebeck, Regierungs⸗Assessor; Freiherr von Hammerstein⸗Loxten, Forst⸗Assessor; von Hake, Regierungs⸗Referendar; von Kries, Referendar, Leutnant der Reserve; Graf von Posadoweky⸗ Wehner, Kammergerichts⸗ Referendar; Graf von Schwerin⸗Putzar, Leutnant der Re⸗ serve; Krast Freiherr von Bodenhausen, Leutnant der Reserve; Ernst Graf von Bassewitz, mecklenburgischer Referendar; von Schwarzenfeld, Attaché im Auswärtigen Amt; Kurt von rautz. 8 Riätbe erster Klasse. A. Deutsches Reich: Dr. von Buchka, Direktor im Auswärtigen Amt; Dr. Hopf, Direktor im Reichsamt des Innern. — B. Königreich Preußen: Freiherr von Seckendorff, Unter Staatssekretär; Möllhausen, Ministerial⸗ Direktor; Dr. Lucas, Ministerial⸗Direktor; Wehrmann, Ministerial⸗ Direktor; Dr. von der Leyen, Wirklicher Geheimer Ober⸗Revierung Rath; Wächter, Landforstmeister; Fuisting, Wirklicher Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath, Senats⸗Präsident. 18 Räthe zweiter Klasse. A. Deutsches Reich: Dr. Leh⸗ mann, Geheimer Legations⸗Rath; Gieseke, Geheimer Ober⸗Postrath; Gruner, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Marschall von Bieberstein, Geheimer Legations⸗Rath; Seeber, Geheimer Admiralitäts⸗Rath Koch, Gebeimer Admiralitäts⸗Rath. — B. Königreich Preußen Dr. Maubach, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Gruhl, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Duncker, Wirklicher Geheimer Kriegsrath, Foerster, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Witte, Geheimer Ober⸗ Regzierungs⸗Rath; Krönig, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Dr. Kieschke, Gebeimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Pannenberg, heimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Müller, Gebeimer Ober⸗Baurath Blum, Geheimer Ober⸗Baurath; Wiesner, Geheimer Ober⸗Baurath; Dr. Fr. Schmidt, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Rath; Conrad, Geheimer Ober⸗Regierungs⸗Ratb; Dr. Mielke, Wirklicher Geheimer Kriegsrath; Egnert, Geheimer Ober⸗Baurath; von Martitz, Ober- Verwaltungsgerichts⸗Rath; Elenz, Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath;
Thür, Geheimer Ober⸗Baurath; Dr. Bourwieg, Geheimer Ober⸗ 8
Justiz⸗Rath; Mügel, Geheimer Ober⸗Justiz⸗Rath; Tiburtius, Land Forstmeister. 8 8 II
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die Ausschüsse für Justizwesen,
für Handel und Verkehr, für Rechnungswesen und für Elsaß⸗ Lothringen.
Der hiesige mexikanische Gesandte Iturbe ist nach Berlin
zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. 88 8 88
Laut telegraphischer Meldung an das Ober⸗Kommando der Marine beabsichtigt S. M. S. „Cormoran“, Kom mandant: Korvetten⸗Kapitän Emsmann, am 21. Janua von Shanghai nach Kiautschou in See zu geh
Breslau, 18. Januar. Der schlesische Provinzial⸗ Landtag hat, der „Schles. Ztg.“ zufolge, 20 000 ℳ als Beitrag der Provinz für ein in Breslau zu errichtendes Denkmal des hochseligen Kaisers Friedrich bewilligt.
Württemberg.
Der Landtag ist zum 23. d. M. nach Stuttgart einbe⸗ rufen worden. 8
Hessen.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich, wie die „Darmst. Zeitung“ meldet, gestern Abend nach Gotha be⸗
eben, wohin Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin
chon vorgestern abgereist ist, um der Feier der silbernen Hochzeit Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs und Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Herzogin von Sachsen⸗Coburg und Gotha beizuwohnen.
Oesterreich⸗Ungarn.
8 Zu Ehren der Deputation des Offizier⸗Korps des preußi⸗ schen Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗Regiments, welche unter Führung des Obersten von Schwartzkoppen dem Kaiser die Glückwünsche und eine Jubiläumsgabe des Regiments überbrachte, fand, wie „W. T. B.“ aus Wien berichtet, gestern bei Seiner Majestät ein Diner statt, an welchem der deutsch Botschafter Graf zu Eulenburg, der Militär⸗Attach Graf von Moltke, der Kriegs⸗Minister von Krieg hammer, der Chef des Generalstabs Freiherr von Beck, der Korps⸗Kommandant Graf Uexküll sowie die General⸗Adjutanten theilnahmen. Zur Rechten des Kaisers, Allerhöchstwelcher die Uniform des Kaiser Franz 1t Grenadier⸗Regiments trug, saß der Botschafter Graf zu Eulen⸗ burg, zur Linken der Oberst von Schwartzkoppen. Nach einer den Wiener Blättern zugegangenen Meldung brachte de Kaiser einen Trinkspruch aus, in welchem Allerhöchstderselbe
in warmen Worten seiner Freude darüber Ausdruck gab, 8
daß anläßlich seines fünfzigjährigen Inhaber⸗Jubiläums eine Offiziersdeputation des Rebiclentes besn ef zu sein er stolz
1 nach Wien entsandt worden sei; der Kaiser schloß mit den 848 orten: „Ich trinke auf das Wohl meines Freundes, Seiner
Majestät des Deutschen Kaisers“. Der Oberst von Schwartzkoppen
hob in seiner “ ervor: das Regiment fühle sich den Kai
ücklich und stolz, er Franz Joseph, das leuchtende enac eines erhabenen Monarchen, als Chef zu besitzen; jeder Offizier und jeder Grenadier des Regiments werde bis u seinem letzten Athemzuge in der Treue für den Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn ausharren.
Ein gestern Abend in Wien ausgegebenes Communiqué besagt, daß die Obmänner der deutschen Fortschritts⸗ partei, der deutschen Volkspartei, des verfassungs⸗ treuen Großgrundbesitzes, der freien deutschen Ver⸗ einigung und der Christlich⸗Sozialen nach eingehender Erörterung der politischen und nationalen Lage der Deut⸗
en in Oesterreich einmüthig die dringende Noth⸗ wendigkeit anerkannt hätten, gemeinsam die nationalen und politischen Forderungen der Deutschen aufzustellen und zu ver⸗ freten. Behufs Durchführung dieser Angelegenheit sollen die Berathungen an den nächsten Tagen fortgesetzt werden.
Gestern hielt auch der italienische Klub eine Sitzung ab und besprach seine künftige Haltung gegenüber der Regie⸗ rung und den Gruppen der Opposition.
Wie die Wiener Blätter aus Brüx melden, beschloß die dortige Stadtvertretung, den deutschen Abgeordneten ihre Zu⸗ stimmung zur Wiederaufnahme der Opposilion auszudrücken; sie erwarte, die Obstruktion werde fortgesetzt werden, bis eine dem deutschen Volke gerecht werdende Regierungspraxis einge⸗ führt werde und die Sprachenverordnungen aufgehoben seien.
Im ungarischen Oberhause richtete gestern der Kgardinal⸗Fürstprimas Vaszary die Anfrage an die Re⸗ gierung, ob sie geneigt sei, dem Hause darüber Auskunft zu geben, was sie angesichts der Lage gethan habe und zu thun gedenke. In seiner Beantwortung der Anfrage führte der Minister⸗Präsident Baron Banffy aus, die Re⸗ gierung sei sich des Ernstes der Lage bewußt, doch könne sie die Schuld nicht sich selbst zuschreiben, da die Vorlagen dem Unterhause rechtzeitig zugegangen seien. Die Regie⸗ rung habe mit Beginn des Jahres die Geschäfte weiter⸗ führen müssen, da das Prinzip des Parlamentarismus einen Sieg der Obstruktion nicht zulasse und allein der Wille der Majorität maßgebend sei. In jüngster Zeit seien Ver⸗ handlungen zur Beilegung der Krise eingeleitet worden. Die Regierung sei auf diese Verhandlungen eingegangen; sie habe dabei einerseits auf Garantien dafür Gewicht gelegt, daß in Zukunft der Wille der Majorität zur Geltung gelange, anderer⸗ seits auf das Zustandekommen des im Imäerese des Landes liegenden Ausgleiches. Die Regierung erhoffe und suche einen Ausweg aus der Krisis ohne persönliche Rücksichten. Wenn, was Gott verhüten möge, die Lösung der Krisis nicht gelinge, werde auch die weitere Aktion der Regierung im Rahmen der Verfassung und der Gesetze bleiben, da es das hauptsächliche Bestreben der Regierung sei, daß jene keine Verletzung erführen. Der Fürstprimas Vaszary nahm die Erklärung mit Beruhigung zur Kenntniß. Fterehf stellte Graf Emerich Szechenyi den Antrag, das
agnatenhaus möge an den König eine Adresse richten, in welcher Allerhöchstderselbe gebeten werde, seine Rechte in der Weise auszuüben, daß die verfassungsmäßigen Zustände sobald als möglich vollständig wiederhergestellt würden. Dieser Adreßentwurf wird morgen zur Verhandlung gelangen.
Großbritannien und Irland.
Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hielt gestern in Wolverhampton eine Rede, in welcher er sich, wie „W. T. B.“ berichtet, zunächst mit statistischen Zahlen, durch welche bewiesen werde, daß der Handel der Flagge folge, gegen die „Klein⸗England⸗Partei“ wandte, sodann über die Erledigung des Faschoda⸗Falles sprach und mit Befriedi⸗ gung darauf hinwies, daß die Stellung Großbritanniens im ganzen Nilthale künftig als durchaus unanfechtbar an⸗ erkannt sein werde. Er erwähnte ferner die Beseitigung anderer Anlässe zur Erregung von Seiten Frankreichs, u. a. die Niger⸗Angelegenheit und die Zurücknahme der französischen Forderung einer Ausdehnung der französischen Niederlassung in Shanghai. Daran anknüpfend, bemerkte der Staats⸗ sekretär: er freue sich über die Erklärungen einflußreicher französischer Staatsmänner und Zeitungen, welche darauf drängten, daß die Gelegenheit ergriffen werde, alle übrigen Nraßen, die den Anlaß zu einer Reibung zwischen den beiden ändern geben könnten, in freundschaftlicher Weise zu erledigen. Wenn dieser Wunsch bei dem französischen Volke und der französischen Regierung bestehe, so komme ihm das britische Volk mehr als auf hatbem Wege entgegen. Chamberlain wandte sich dann gegen den Theil der Pariser Presse, der Großbritannien als kriegsbegierig hinstelle. Großbritannien hasse den Krieg. Zwei Fragen, betreffend Madagaskar und Neufundland, seien noch unerledigt. Was Madagaskar an⸗ gehe, so sei die britische Regierung der Ansicht, daß hier ein Treubruch vorliege. Feierliche Verpflichtungen seien ignoriert und umgangen worden. Großbritannien sei um Ver⸗ tragsrechte gebracht worden, der britische Handel habe hierdurch kerkachtliches Schaden erlitten. Solange die Frage nicht erledigt sei, werde ein tiefes Gefühl des Verdrusses beim britischen Volke bestehen bleiben. Die Regierung hoffe und glaube indeß, daß diese Frage in einer für beide Länder annehmbaren Weise ihre Lösung finden werde. Das Vorgehen Frankreichs hinsichtlich Neufundlands, fuhr Chamberlain fort, biete ein typisches Beispiel einer Politik, welche augenscheinlich darauf ausgehe, den größt⸗ möglichen Aerger und Schaden für Andere mit möglichst ge⸗ ringen Vortheilen für ihre Urheber zu verbinden. Groß⸗ britannien wünsche indessen keineswegs, die Bestimmungen des Unechter Friedensvertrages zu umgehen; es wünsche viel⸗ mehr, daß die in heaseiben Frankreich zugestandenen Rechte eine genaue Auslegung erfͤhren, aber nicht aus⸗ gedehnt und zu Großbritanniens Schaden mißbraucht würden. Wenn diese Rechte einer genauen Durchsicht unterworfen würden, und wenn Frankreich Uaube⸗, daß sie Werth esäßen, und es willens sei, Anlaß und Quelle der Erregung zu beseitigen, dann werde Großbritannien bereit sein, die Aufhebung dieser Rechte unter Gewährung einer billigen Entschädigung zu vereinbaren. Chamberlain . ann weiter aus, er glaube, daß die Annahme der „Po itik e. offenen Thür’“ in den deutschen Kolonien zu 35 Gedeihen beitragen würde. Großbritannien werde die Ausdehnung dieser Kolonien ohne Eifersucht betrachten und hie ö11 Deutschlands und der Vereinigten Staaten egrüßen. Und er glaube, Großbritannien könne, ohne allzu sanguinisch zu sein, sich auf deren Zustimmung und Mit⸗ wirkung bei seinem Bemühen verlassen, die allgemeine An⸗ kaihrde sener Politik herbeizuführen, der es so hohe Wichtig⸗
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v 1öA.“ “ Der Kassationshof verhörte gestern Nachmittag die Schriftsachverständigen Couard, Bertillon und Varinard. Esterhazy ist gestern Abend von Rotterdam in Paris angekommen. 8 1 Spanien. 1 8 Der Kriegs⸗Minister hat, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, erklärt, er habe die General⸗Kapitäne an⸗ gewiesen, gegen alle Offiziere, welche sich an politischen Kund⸗ gebungen betheiligten, nach dem Militärgesetze vorzugehen.
Rumänien. 8 6 Der Prinz und die Prinzessin Ferdinand von Rumänien sind gestern Abend von Bukarest nach Coburg abgereist. Schweden und Norwegen. 5 Der schwedische Reichstag ist gestern in Stockholm eröffnet worden. In der Thronrede heißt es, dem „W. T. B.“ ufolge: Die Beziehungen zu den fremden Mächten sind dauernd sehr freundschaftliche. Der König, welcher mit Freuden die Einladung zu der Abrüstungskonferenz an⸗ genommen hat, bringt die Sympathie des schwedischen Volkes für das edelmüthige, philanthropische Vorhaben sowie den lebhaften Wunsch zum Ausdruck, daß es dem Kaiser von Rußland gelingen möge, eine Absicht zu verwirklichen, die ihm ledengalls die Anerkennung Aller erworben hat. Die Konferenz veranlaßt jedoch kein Land, die für seine nationale Vertheidigung nöthigen Maßregeln zu unter⸗ lassen. Schweden muß seine geringe Militärmacht bei⸗ behalten und vergrößern. Die Organisation des Heeres und der Marine ist nur auf die Vertheidigung ge⸗ richtet. Niemand kann Schweden mit einem Schatten von Recht übertriebener Rüstungen anklagen und ihm aggressive Pläne zutrauen. Die Ergebnisse der Arbeiten des Festungs⸗ comités werden dem Reichstage unterbreitet werden. Ein Kredit wird für die versuchsweise Mobilisierung einer Division verlangt werden. Dänemark.
In der gestrigen Sitzung des Folkething äußerte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kriegs⸗Minister, Oberst Tuxen bei der Berathung des Budgets des Kriegs⸗Ministeriums: Das militärische Ziel Dänemarks müsse sein, die Neutralität zu wahren, damit eine Großmacht sich bedenke, Dänemark anzu⸗ greifen, falls dieses sich weigere, Forderungen derselben zu er⸗ füllen. Zur Lösung dieser Aufgabe seien die jetzigen Ver⸗ theidigungsmittel beinahe hinreichend.
Amerika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Washington gemeldet, der Marine⸗Sekretär Long habe die Aeußerung gethan, daß er zu seinem Bedauern für absehbare Zeit wegen Mangels an Offizieren, Mannschaften und Schiffen außer stande sei, die auswärtigen Flottenstationen wiederherzustellen, und nicht ein einziges Schiff nach Europa entsenden könne. Er halte es für absolut nöthig, das nordatlantische Ge⸗ schwader in seiner vollen Stärke zu erhalten, aus Gründen einer gesunden internationalen Politik.
Bryan hielt, dem „W. T. B.“ zufolge, am Dienstag Abend in Denver City (Colorado) eine Rede, in welcher er erklärte, die Vereinigten Staaten seien nicht in der Lage, sich auf eine Kolonialpolitik einzulassen. Der Imperialismus könne wohl zur Ausdehnung des Gebietes der Nation bei⸗ tragen, würde aber deren eigentliches Ziel beschränken. Die Früchte des Imperialismus müßten, gleichviel, ob sie sauer
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oder süß seien, den Unterthanen einer Monarchie überlassen
werden.
Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Buenos Aires er⸗ fährt, wird der Präsident von Argentinien Roca am nächsten Dienstag eine auf etwa 30 Tage berechnete Reise nach der patagonischen Küste unternehmen; der Präsident von Chile Errazuris wird sich an demselben Tage in Valparaiso eben⸗ dahin einschiffen. Beide Präsidenten werden in der Gegend der Magelhaens⸗Straße eine Zusammenkunft haben und den Versuch machen, die Grenzfrage ohne Inanspruchnahme eines Schiedsgerichts zu regeln.
Afrika.
Aus Kairo meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß die gesammte Streitmacht Achmed Fedil’'s, etwa 2000 Mann, sich an dem Blauen Nil dem Kanonenboot „Metemmeh“ ergeben habe. Achmed Fedil sei es gelungen, in südlicher Richtung zu entkommen. .
Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Massowah, daß am Montag durch Vermittelung des Ras Michael abermals ein Friedensvertrag zwischen Ras Mangascha und Ras Makonnen abgeschlossen worden sei unter Bedingungen, welche von den schon am 9. Januar festgestellten wenig ab⸗ wichen. Bis jetzt fehlten noch nähere Einzelheiten. Ras Mangascha habe seine Stellungen verlassen; Ras Makonnen sollte gestern in Adigrat ankommen. “
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der Ersten Beilage.
— In der heutigen (13.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde die zweite Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für das Rech⸗ nungsjahr 1899 bei dem Etat des Reichsamts des Innern, und zwar bei dem Titel: „Gehalt des Staats⸗ sekretärs“ fortgesetzt.
Das Wort nahmen bis zum Schluß des Blattes die Abgg. Roesicke (b. k. F.) und Wurm (Soz.).
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Eine Aussperrung der ausständigen Droschkenkutscher ist, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, von der „Vereinigung der Berliner Ieäne beschlossen worden. An die Aus⸗ standskommission der Kutscher ist ein Schreiben abgegangen, worin es heißt: „wenn nicht sofort die jetzt schwebenden Ausstände bei einzelnen Droschken⸗ besitzern aufhören, sollen am Mittwoch (gestern) sämmtliche Droschken aus dem Betrieb so lange entfernt werden, bis offiziell das Ende der Ausstände erklärt wird.“ Die Kutscher haben darauf die Antwort
ertheilt, daß sie erst gestern Abend in einer allgemeinen Kutscher⸗ 11.“ b F1“ 1“ 8 8 8“
versammlung zu dem Beschlusse Stellung nehmen wollten. Die Aussperrung der Kutscher ist inzwischen uf einer Reihe von Fuhr⸗
höfen durchgeführt worden, eine allgemeine Aussperrung und eine Zurückziehung der Droschken aus dem Straßenverkehr hat aber bisher nicht stattgefunden. 8
ust und Wissenschaft.
Die 1315 Nummern umfassende Sammlung on gew bten alten und neuen Stoffen, Spitzen und Passementerie⸗ arbeiten, welche das Königliche Kunstgewerbe⸗Museum auf Veranlassung des Ministers für Handel und Gewerbe für die Höhere Webeschule in Berlin zusammengebracht und erworben hat, wurde heute Vormittag im Lichthofe des Museums einem geladenen Publikum in einer Vorbesichtigung vorgeführt. Zu derselben waren der Minister sür Handel und Gewerbe Brefeld mit dem Ministerial⸗Direktor Hoeter und dem Geheimen Regierungs⸗Rath Simon als Vertreter der Staatsregierung erschienen. Die städtischen Behörden waren reprä⸗ sentiert durch den Bürgermeister Kirschner sowie zahlreiche Stadt⸗ räthe und Stadtverordnete. Auch der Lehrkörper der Webeschule mit dem Direktor Gürtler an der Spitze war anwesen?. Ein⸗ geleitet wurde die Vorbesichtigung durch einen Vortrag des Geheimen Regierungs⸗Raths, Professor Dr. Lessing, welcher au den Werth und die Bedeutung der Sammlung hinwies und der Auf⸗ gabe gedachte, die sie für den praktischen Unterricht erfüllen soll. Der Vortragende berührte dabei auch die Frage der Stellung der sogenannten modernen Richtung zu der Sammlung und kam zu dem Schluß, daß auch sie aus derselben Nutzen ziehen werde, denn der Schatz einer 2000 jährigen Tradition lasse sich nicht bei Seite setzen, und wenn eine moderne Richtungauch neue Bahnen einschlage, so werde sie doch immer wieder zur alten Tradition zurückkehren. Redner ging dann noch auf die Frage über, wie sich die Sammlungen des Museums zu der neuen Sammlung der Schule stellen würden, und kam auch hier zu befriedigenden Resultaten. Beide Sammlungen würden sich seiner Ansicht nach nicht Konkurrenz machen, sondern ergänzen und gegenseitig fördern. Der Schüler, der beim Unterricht mit einem so reichen Material bekannt werde, werde den Werth der Schätze der Vergangenheit erst richtig erkennen, und damit werde auch die Neigung und das Verlangen steigen, die Schätze des Museums kennen zu lernen. Das Bestehen der Schulsammlung, für die geeignete Räume geschaffen werden müßten, werde andererseits aber auch dem Museum erhöhte Möglichkeit bieten, seine Schätze, die jetzt aus Mangel an Vorführungsraum vielfach der Schule garnicht zugänglich seien, dem praktischen Bedürfniß zu erschließen. Was die Unterbringung der Sammlung selbst anlangt, so betonte der Redner, daß es nicht angehen werde, die ganze Sammlung dauernd öffentlich aus⸗ zustellen, weil die Stoffe dies nicht vertragen würden. Man werde sich darauf beschränken müssen, abwechselnd einzelnes vor⸗ zuführen; infolge dessen werde man auch mit verhältnißmäßi kleineren Räumen auskommen, immerhin müßten diese aber d die Möglichkeit bieten, etwa 20 bis 30 Stücke neben einander vor⸗ führen zu können. — Die Sammlung selbst umfaßt 12 Gruppen von den Webereien aus den koptischen Gräbern Ober⸗Egyptens an bis zu den neueren europäischen und orientalischen Stoffen. Besonders reich ver⸗ treten sind die italienische Renaissance des 16. Jahrhunderts und die Zeit des Barocks und Rococos. Die Sammlung soll noch weiter Shamht werden, nan tlich auch durch fortgesetzten Erwerb moderner Stoffe. ““
Die Konkurrenz⸗Entwürfe für einen Umschlag der „Ber⸗ liner Architekturwelt“ (Verlag von Ernst Wasmuth, Berlin) gelangen Anfang Februar d. J. im Königlichen Kunstgewerbe⸗ Museum zur öffentlichen Ausstellung.
Land⸗ und Forstwirthschaft. 8
Die Weizen⸗ und Maisernte Italiens im Jahre 8.
Nach amtlichen Schätzungen hat die Weizenernte in ganz Italien im Jahre 1898 47 Millionen Hektoliter ergeben; mithin über 16 Millionen Hektoliter mehr als im Vorjahre, aber über 4 Millionen Se. weniger als im Jahre 1896. Die bezüglichen Zahlen, nach
ahren und ““ 1ee. sind folgende:
8 1898. . 3 584 640 hl. 1 957 400 hl. 3 600 000 hl. .„ 3 572 880 2 062 400 3 380 000 . 3 883 620 1 999 900 3 840 000 Ligurien 273 800 209 700 360 000 Emilia 6 087 250 4 060 100 6 130 000 Marken und Umbrien 4 964 120 3 138 200
Piemont.. Lombardei Venetien..
4 360 000
Toscana 4 757 400 2 420 300 3 920 000 “ 300 1 900 000 Unteritalien:
(adriat. Theil) „8 059 630 1 565 600 6 450 000
(mittelländ. Theil) 5 737 470 3 345 600 5 780 000 Sizilien 6 874 080 3 893 400 6 100 000 „ Sardinien . 1 628 000 923 100 1 180 000 „
Im Ganzen 511TAO5 830 000 77000 000 n
Von den 69 Provinzen des Königreichs weist nur eine einzige (Foggia) eine geringere Ernte auf als im Jahre 1897; alle anderen dagegen zeigen größere Erträgnisse, die in einigen Provinzen sich bio zu 100 % steigern. Die höchste Ernteziffer wurde in der Provinz Rom (1 900 000 hl) erreicht, dann folgten Foggia (1 800 000 hl) und Catania (1 700 000 hl). Elf Provinzen ergaben eine Ernte von 1 bis 1 ½ Mill. hl, 35 Provinzen lieferten Erträgnisse zwischen 800 000 und 1 000 000 hl. Von den übrigen Provinzen erzeugten 15 Ernten von 100 000 bis 500 000 hl und 5 geringere Ernten.
Die amtlichen Schätzungen der Maisernte führen zu folgenden Ergebnissen. Es wurden im ganzen Königreich Italien 26 850 000 h!] im Jahre 1898 erzeugt, gegen . . . . . . . . 25 220 000 hl. im Vorjahre und . . . . . . . . . . . 28 160 000 hl im Jahre 1896. Das Jahr 1898 weist somit gegen das vorher⸗ gehende Jahr eine Vermehrung des Erträgnisses um 3 630 000 h!. auf, bleibt aber hinter der Ernte des Jahres 1 96 um 1 310 000 h!. urück. 8 Nach Jahren und ackerbauenden Landschaften geordnet, er cheinen
lgende Ernteziffern: seloessde Errtehtf 1896 1897. 1898.
22 728 100 hl. 2 050 000 hl. 2 722 000 Lombardei . 6 017 500 „ 4 772 000 5 418 000 Venetien 5 564 600 5 384 000 5 242 000 Ligurien 1423 300 111 000 128 000 Emilia EEEEqö619 2 262 000 3 310 000 Marken u. Umbrien 3 204 000 2 040 000 2 900 000 Toscana 1 663 500 1 318 000 1 847 000 Latium 818 800 615 000 770 000
Unter⸗Italien: (adriat. Theil) 1 665 100 1 390 000 1 693 000 (mittelländ. Theil) 2 455 40 3 180 000 2 696 000 Sizilien 50 300 60 000 80 000
Sardinien .41 300 „ 38 000 „ 44 000 Im Ganzen 28 160 000 hl 23 220 000 hl 26 850 000
In den meisten Provinzen des Königreichs sind größere Ernten als im Vorjahre erzielt worden. Den höchsten Ertrag weist Caserta 1 570 000 hl) auf, dann kommen Matland, Cremona, Treviso 1 000 000 bis 1 200 000 hl), ferner 22 Provinzen mit einem Er⸗ trägniß zwischen 500 000 und 1 000 000 hl, 22 Provinzen mit einem solchen von weniger als 500 000, aber mehr als 100 000 hl und 18 Provinzen mit geringeren Ernten. In 3 Provinzen (Palermo, Cal⸗ tanisetta und Girgenti) ist überhaupt kein Mais gezogen worden.
Die Qualität der Weizen⸗ und Maisernte im Jahre 1898 war im allgemeinen eine zufriedenstellende, wenngleich sie hinter den an⸗ fänglich gehegten Grwartun een zurückblieb.
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