1899 / 76 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Mar 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Opladen;

Dr. Behrens, Apotheker in Rostock, zum Repetitor an

der Thierärztlichen Hochschule in Hannover,

Dr. Fuchs, Assistent an der Thierärztlichen Hochschule

in Dresden, zum Repetitor an der Thierärztlichen Hochschule

in Berlin;

zu Mitgliedern der Prüfungskommission für beamtete Thier⸗ ärzte in Berlin:

Dr. Schmidtmann, Geheimer Medizinal⸗Rath und vor⸗ tragender Rath im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten,

Dr. Eberlein, Dozent an der Thierärztlichen Hochschule

zu Königlichen Kreis⸗Thierärzte:

Bartelt, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Lissa,

Bischoff, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Falkenberg O.⸗S.,

Eggeling, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗

Thierarztstelle Randow in Stettin,

Reichste in, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ 8 8

Thierarztstelle in Königsberg i. d. N.,

Rösler, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Lübbecke,

Storch, kommissarischer Kreis⸗Thierarzt, für die Kreis⸗ Thierarztstelle in Schmalkalden;

zu kommissarischen Kreis⸗Thierärzten:

Brädel, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in Stuhm, Cornelßen, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in

Rendsburg,

z Grunau, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in latow, Lüpke, Ober⸗Roßarzt a. D., für die Kreis⸗Thierarztstelle in Mohrungen, 3 Michaelis, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in Bolkenhain, Paul, Ober⸗Roßarzt a. D., für die Kreis⸗Thierarztstelle in Tuchel, 8 Pfleger, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in

zu interimistischen Kreis⸗Thierärzten: Busse, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in Meppen, Stenzel, Thierarzt, für die Kreis⸗Thierarztstelle in

Springe. Versetzt sind die Kreis⸗Thierärzte: Fischoeder von Mohrungen nach Königsberg i. Pr., Rübsaamen von Diez nach Limburg, Schäfer von Stuhm nach Labiau, ““ Swierzy von Labiau nach Kolberg und Werner von Nastätten nach Diez. 8 In den Ruhestand sind getreten: Grebin, Kreis⸗Thierarzt in Kolberg, Koch, Kreis⸗Thierarzt in Grimmwen.

Der Kreis⸗Thierarzt Lütje in Otterndorf ist gestorben

Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.

Bei dem Evangelischen Ober⸗Kirchenrath ist der bisherige Bureau⸗Hilfsarbeiter, Konsistorial⸗Sekretär Müting zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkul worden. 8 8.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 9 „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter 8 Nr. 10 064 das Gesetz, betreffend die Feststellung des für das Etatsjahr 1899, vom 27. März 1899. Berlin W., den 28. März 1899. Königliches Geset⸗Sammlungsamt. 8 Weberstedt. 1

Ddie von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 10

der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter Nr. 10 065 das Gesetz, betreffend die Erweiterung der

Stadtgemeinde und des Stadtkreises Cassel, vom 25. März 1899.

Berlin W., den 29. März 1899. Königliches Gesetz⸗Sammlungsamtm. Weberstedt. 8*

1n 88

Abgereist: Seine Excellenz der General⸗Auditeur der A

liche Geheime Rath Ittenbach, mit Urlaub.

28

kehr hielt

Nichtamtliches. Deutsches Reich. 1““ Preußen. Berlin, 29. März. Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus.

1““

Der Ausschuß des Bundesraths für Handel und Ver⸗ eute eine Sitzung.

E11111“1““ 8 38 1“ Hve

Der hiesige Botschafter der Französischen Republik Marquis

de Noailles hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschafts⸗Rath

Boutiron als Geschäftsträger.

8 8

mecklenburg⸗schwerinsche Ober⸗Zolldirektor Kunckel ist

Der hiesige Königlich dänische Gesandte von Vind hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Ab⸗ wesenheit fungiert der Legations⸗Sekretär von Grevenkop⸗ Castenskjold als Geschäftsträger.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich von

Berlin abgereist. 8 8

Laut telegraphischer Meldung an den Admiralstab der Marine ist S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Kor⸗ vetten⸗Kapitän Graf von Oriola, gestern in Benguela an⸗ gekommen und heute nach San Paolo de Loanda in See ge⸗

. 1“ S 11*“

Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend in Baden⸗Baden ein⸗

getroffen. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Herzog ist, wie die „Goth. Ztg.“ meldet, am 26. d. M. von Nizza wieder in Gotha ior 11“ öC“

2 ½

6 1 1“ f Der Landtag hat sich gestern bis 8 6 8 agt 8

1 SDesterreich⸗Ungarn.

Ein Communiqus beruft die Vertra

der deutschen Oppositionsparteien zum 9. April zu einer Konferenz ein behufs Feststellung der nationalpolitischen Forderungen der Deutschen Oesterreichs.

Im niederösterreichischen Landtage führte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Abg. Kopp bei der Befürwortung eines gegen die Sprachenverordnungen gerichteten Antrags Hofer aus, diese Frage sei eine den ganzen Staat berührende geworden, und deshalb sei der Landtag zur Stellung⸗ nahme berufen. Der Statthalter Graf von Kiel⸗ mansegg erklärte im Namen der Regierung, er sei, da der Nationalitätenstreit auf das ganze politische Leben zurückwirke, nicht bagegen, daß sich der Landtag im Rahmen einer Meinungsäußerung mit der von der Sprachenfrage be⸗ herrschten politische Lage befasse. Der Statthalter richtete sodann im Namen der Regierung an alle dazu berufenen Faktoren die Aufforderung, endlich die Scheu vor der Oefeentlichkeit abzulegen und im Interesse der Allgemeinheit zur Berathung zusammenzutreten, damit ein Einverständniß über die Lösung der Streitpunkte erzielt werde. Sollte sich diese Hoffnung er⸗ füllen, was allerdings ohne thätige Mithilfe der Betheiligten nicht geschehen könne, dann werde für die Regierung kein Anlaß vorliegen, anderweitige Schritte zu thun, um der Lahmlegung der verfassungsmäßigen Thätigkeit der Reichs⸗ vertretung zu begegnen. Nach längerer Debatte wurde folgender Antrag des Verfassungsausschusses angenommen: „Der Landtag erklärt die Zurücknahme der Sprachenverord⸗ nungen nicht nur im Interesse der Deutschen, sondern auch Oesterreichs für eine unerläßliche Nothwendigkeit und weist jeden Versuch zurück, die Sprachenverhältnisse auf einem anderen Wege als durch Reichsgesetze zu regeln“.

8 Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses fragte, dem „W. T. B.“ zufolge, Flynn mit Bezug auf die Rede des ungarischen Handels⸗Ministers von Hegedüs in der Sitzung des ungarischen Unterhauses vom 23. März an, ob thatsächlich die Erhebung von Retorsionszöllen auf nach Indien eingeführten Prämienzucker eine Verletzung des Meistbegünstigungsvertrages bilde, nach welchem keine Kolonie berechtigt sei, österreichisch⸗n⸗ garischen Waaren höhere Zölle aufzuerlegen, als denen anderer Länder. Der Parlaments⸗Sekretär des Aeußern Brodrick ver⸗ wies den Fragesteller auf die Tags zuvor von ihm ertheilte Antwort und fügte hinzu, die britische Regrerung sei nicht willens, die in der Anfrage ausgedrückte Ansicht zu acceptieren. Auf eine Anfrage Macleans erwiderte der Erste Lord des Schatzamts Balfour, er hoffe, daß das Haus bald Gelegenheit finden werde, die indische Zuckerzollfrage zu erörtern; die Regierung wolle einer solchen Erörterung nicht aus dem Wege gehen; sie könne im Gegentheil durch eine Entwickelung der Argumente, welche die Regierung in dieser Sache beeinflußt hätten, nur gewinnen. Auf Antrag Balfour'’s vertagte sich sodann das Haus bis zum 10. Apriil.

Frankreich.

Der General⸗Sekretär der Kolonien Martineau ist an Stelle des verstorbenen Mizon zum Administrator der Somali⸗ küste ernannt worden.

Der Kassationshof setzte gestern in geheimer Sitzung die Prüfung des Geheimaktenstückes des Kriegs⸗Ministeriums in der Dreyfus⸗Angelegenheit fort.

Türkei. 528. 6

Das Wiener „DTelegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ meldet aus Konstantinopel, es verlaute von griechischer Seite, daß die türkisch⸗griechischen Verhandlungen über den Abschluß einer Spezialkonvention zu dem Friedensvertrage ein⸗ seIe eaee seien. Die griechischen Delegirten würden in

een nächsten Tagen der Pforte ihre Entschließungen überreichen; falls ein Einvernehmen nicht zu erzielen sei, werde das Schieds⸗ Sv; der Mächte angerufen werden. Vorgestern traten die Botschafter zusammen, um über Reklamationen zu berathen, welche bei der Büüra⸗ gegen das den Handelsverkehr störende Verfahren der Zollämter bei chemischen Waarenanalysen er⸗ hoben werden sollen. c. 1““

Rumänien. 1 1u1““

Die Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, gestern mit 81 gegen eine Stimme das Gesetz, be⸗ treffend den gewerblichen Unterricht, angenommen. Das Haus erhob sich von den Sitzen und brachte der Regierung ei minutenlange Ovation dar.

Dänemarkt. 8

Das Folkething nahm gestern, wie „W. T. B.“ meldet, mit 73 gegen 28 Stimmen eine Vorlage an, durch welche der Betrag von 100 000 Kronen zur Absendung eines Kreuzers nach den ostasiatischen Gewässern bewilligt wird. Es verlautet, der Prinz Waldemar werde das Kommando des Kreuzers übernehmen. Das Budget für 1899/1900 ist hiermit definitiv angenommen; der Schluß der Reichstagssession wird heute erfolgen. . Die General⸗Adjutantur veröffentlicht eine Verlustliste, nach welcher seit dem 4. Februar auf den Philippinen 157 Mann gefallen und 864 verwundet worden sind.

Den New Yorker Blättern wird aus Washington ge⸗ meldet, daß der Präsident Me Kinley gestern mit den Ministern konferiert habe. Es sei beschlossen worden,

8

35 000 Freiwillige aufzurufen, zunächst aber reguläre Truppen

von Cuba nach Manila zu schicken und erst nach der heißen Jahreszeit diese durch die neuen Freiwilligen zu 8 ans Die „Times“ meldet aus Kalkutta: Kapitän Dea

sei am 2. Februar in Seksg eingeitvfsen, nachdem - während dreier Monate das Thal des YNarkand⸗Flusses und das anliegende Gebiet durchforscht habe. Der russische Konsul in Kaschgar habe kürzlich erklärt, Rußland beabsichtige in Tagarma einen Militär⸗Posten einzurichten. Daraufhin sei eine kleine chinesische Truppen⸗Abtheilung nach Tagarma beordert worden, um den Ort zu besetzen. In Kaschgar erhalte sich das Gerücht, Rußland beabsichtige das Sarykol⸗ Gebirge zu besetzen. Eine Bestäti ung dieser Meldung sei jedoch noch nicht erfolgt. Gerüchtweise verlaute, daß im Fort Murghabi russische Verstärkungen eingetroffen seien.

8

8 6 Puarlamentarische Nachrichten.

Der Geheime und Ober⸗Bergrath Engels aus Claus⸗ thal, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 4. Hildesheimer Wahlbezirk (Zellerfeld⸗Ilfeld), ist am

27. d. M. in Berlin gestorben

8 82

Statistik und Volkswirthschaft. Statistik der dem preußischen Ministerium des Inner

unterstehenden Strafanstalten und Gefängnisse für da

Jahr 1897/98.

Die Verwaltung des Gefängnißwesens ist in Preußen bekanntli zwischen dem Ministerium des Innern und dem Justiz⸗Ministeriu getheilt. Unter der Verwaltung des Ministeriums des Innern stehe 35 Strafanstalten zur Aufnahme der zu Zuchthausstrafe Verurtheilte

und 17 größere Gefängnisse zur Aufnahme von Gefängniß“⸗, Haft⸗ und Untersuchungsgefangenen. Von diesen Anstalten entbielten am 31. März

1898 nach der soeben erschienenen „Statistik der zum Ressort des Königlich

preußischen Ministeriums des Innern gehörenden Strafanstalten und Ge⸗

fängnisse für den 1. April 1897/98“ (Druckerei der Strafanstalts verwaltung in Berlin) 800 bis 900 Gefangene 1, 700 bis 800 Ge

fangene 4, 600 bis 700 Gefangene 6, 500 bis 600 Gefangene 10,

400 bis 500 Gefangene 12, 300 bis 400 Gefangene 8, 200 bis 300 Gefangene 3, 100 bis 200 Gefangene 6, 50 bis 100 Gefangene 1 weniger als 50 Gefangene 1 Anstalt. Die Zahl der in diesen 52 Anstalter detinierten Gefangenen betrug am 1. April 1897 25 458, am 31. März 1898 24 301, also 1157 weniger als weniger als am 1. April 1896.

Ferner unterstehen dem

im Jahre zuvor und 1754

Ministerium des Innern in dem französisch⸗rechtlichen Theile der Rhein⸗ provinz die sogenannten Kantongefänzgnisse, welche die amtsgerichtlichen

Untersuchungs⸗ und Haft⸗ sowie Gefängnißgefangenen, deren S dauer 14 Tage nicht übersteigt, aufnehmen.

Außerdem unterstehen dem Ministerium des Innern 4 Erziehungs⸗

Ihre Zahl beträgt 82 (im Vorjahre 86), ihre Belegfähigkeit schwankt zwischen 3 und 40.

anstalten für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die nach § 56 des Reichs⸗Strafgesetzbuchs wegen mangelnder Einsicht frei⸗

gesprochen und der Zwangserziehung überwiesen sind. In diesen am 31. März 1898 530 (im Vorjahre 573) Zöglinge unter ebracht. Zwangserziehung der Kinder, welche vor Vollendung des 12. Lebens⸗ jahres eine strafbare Handlung begangen haben und nach § 55 des

Der Minister des Innern führt auch die Aufsicht über die

Sirafgesetzbuchs und dem preußischen Geset vom 13. März 1878

den Provinzialverbänden zur Zwangserziehung überwiesen sind, sowie

über die Prooinzial⸗Korrektionsanstalten.

Dem Justiz⸗Ministerium waren 1026 (im Vorjahre 1019) Ge⸗

fängniffe unterstellt, welche zur Aufnahme von Untersuchungs⸗ und

Strafgefangenen (Gefängnißstrafe, Haft und geschärfte Haft) dienen. Zuchthaussträflinge sind hier gänzlich ausgeschlossen.

mehr Gefangene 3, 900 bis 1000 Gefangene 0, 800 bis 900 Ge⸗

fangene 1, 700 bis 800 Gefangene 1, 600 bis 700 Gefangene 0,

500 bis 600 Gefangene 4, 400 bis 500 Gefangene 4, 300 bis 400 Ge⸗ fangene 3, 200 bis 300 Gefangene 13, 100 bis 200 Gefangene 62,

50 bis 100 Gefangene 76, weniger als 50 Gefangene 859 Anstalten.

88

„Die der Gesellschaft besonders gefährliche Kriminalität stellt sich in den Zuchthausgefangenen dar, sei es, daß sie durch schwere Verbrechen oder durch fortgesetztes verbrecherisches Treiben die Rechts⸗ ordnung durchbrechen. Ihre Gesammtzahl berrug im Jahre 1897/98

23 867 (gegen 24 157 im Vorjahre, 31 616 im Jahre 1882/83 und 28 577 im Jahre 1869) und war die geringste in dem Zeitraum seit 1869, wenn man von den Jahren 1873 und 1874 mit nur 23 811 bezw. 23 736 absieht. Der tägliche Durchschnittsbestand belief sich Zugangs auf 5566 1 900 4 Theils der Bevölkerung, der nach deutschem Strafrecht überhaupt zu Zucht:⸗ hausstrafe verurtheilt werden kann, also der 18 Jahre und darüber ugang 3,08

auf 16 394 (1896/97: 17 057), die Zahl des

(im Vorjahre 6664). Auf 10 000 Köpfe desjenigen

alten Bevölkerung des preußischen Staats, kamen in

Von den An⸗ stalten der Justizverwaltung enthielten im Jahre 1897/98: 1000 und

.

(gegen 3,69 im Vorjabre, 6,01 im Jahre 1881/82 und 4,73 im Jahre

1869). hausgefangenen, daß die schwere Kriminalität vom Jahre 1869 bis 1871 gesunken, dann aber ziemlich konstant bis zum Jahre 1881/82

gestiegen und dann ebenso konstant gefallen ist, sodaß sie im Jahre

1897,98 um 35 % günstiger steht als im Jahre 1869 und um 48,7 % günstiger als im Jahre 1881/82. Auch die Zahl der Vorbestraften unter den Zuchthausgefangenen ist gegen die Vorjahre gesunken, sowohl die Zahl der Vorbestraften

überhaupt, wie die der mehr als dreimal und der mit Freiheitsstrafen Die Gesammtzahl der im Jahre 1897/98

von mehr als einem Jahre Vorbestraften. Zugänge an Zuchthausgefangenen betrug 4694 Männer (fünf Jahre früher, 1892/93, noch 6246) und 924 (1288) Frauen. oder 86,92 (85,17) % und 716 (1005) Frauen oder 77,49 (78,03) %, mehr als dreimal 3317 (4194) Männer oder 70,66 (67,15) % und 596 (777) Frauen oder 64,50 (60,33) %, mit Freiheits⸗ strafen von mehr als einem Jahre 2199 (1895/96:

1892/93: 2038) Männer oder 46,85 (42,59 bezw. 32,63) ⁄% und 332 (311 bezw. 363) Frauen oder 35,93 (29,01 bezw. 28,18) %. Seit dem 1. Oktober 1894 werden für Zuchthausgefangene, welche wenigstens drei Freiheitsstrafen (Zuchthaus, Gesängniß, Korrektionshaft) verbüßt haben, Zählkarten ausgefüllt, welche über erkunft, Vorleben und persönliche Verhältnisse derselben ein⸗

gebenden Aufschluß geben. Die Gesammtzahl dieser Personen am

1. Oktober 1894 und des Zugangs bis zum 31. März 1897 belief sich

auf 15539 Männer und 2510 Frauen. Von diesen 18 049 Gefangenen

hatten 5261 bereits 3 bis 5, 7545 6 bis 10, 4928 11 bis 30 und 315 sogar mehr als 30 Freiheitsstrafen erlitten; 1150 hatten bei Begehung ihrer ersten Strafthat im Alter von 14 Jahren, 4936 im Alter von 14 his 18, 7591 im Alter von

18 dis 25, 4367 im Alter von 25 Jahren und darüber Feftamten, 1

bei 5 Gefangenen war das Alter unbekannt geblieben.

weniger als 17 045, nämlich 14 726 Männern und 2319 Frauen, war nach dem Gutachten der Anstaltsbeamten nach der Entlassung der Rückfall wahrscheinlich, bei 563 zweifelhaft und nur bei 441 unwahr⸗ scheinlich. Von den Zugängen des Jahres 1897/98 kamen, nach Altersklassen vertheilt, auf je 10 000 Köpfe der freien Be⸗ völkerung der betreffenden Altersklasse im Alter von 18 bis unter 21 Jahren 1,98 (im Jahre 1894/95 noch 2,63) Zuchthaus⸗ gefangene, im Alter von 21 bis unter 25 Jahren 3,66 (4,47), im Alter von 29 bis unter 30 Jahren 4,09 (5,88), im Alter von 30 bis unter 40 Jahren 3,89 (5,26), im Alter von 40 bis unter 50 Jahren 3,63 (4,55), im Alter von 50 bi

8obE1“

unter 60 Jahren 2,40 (3,22), im Alter

Es ergiebt sich aus der Statistik des Bestandes an Zucht⸗

Von diesen waren vorbestrast 4080 (5320) Männer

nicht

0,46 (0,58) 546 g

60 bis unter 70 Jahren 1,28 (1,57), im Alter von über 70 Jahren

ür Zuchthausgefangene, die von Zivilgerichten verurtheilt waren, wurden einschließlich der aus dem Vorjahre unerledigt gebliebenen 154 Anträge auf vorläufige Entlassung gestellt, von denen 49 oder 31,8 % genehmigt wurden; für Militärsträflinge wurden 13 Anträge gestellt und 9 oder 69,2 % genehmigt. Auf 7619 Entlassungen von Zuchthausgefangenen kamen 58 vorläufige Ent⸗ lassungen oder 0,76 %. d anlangt, so gilt der Grundsatz, daß annähernd die von Pbysiologen für die Ernährung eines erwachsenen, nicht schwer arbeitenden Menschen W“ Nährwerthe gegeben werden. In der täglichen Kost verhält sich das animalische zu dem vegetabilischen Eiweiß ungefähr wie 1:3. Die Kosten der Gefangenen⸗Verpflegung betragen für den Kopf und Tag 29 ₰. Aus den Arbeitsbelohnungen können sich die Gefangenen Zusatznahrungsmittel beschaffen, doch darf der dafür aufzuwendende Betrag sich auf nicht mehr als 5 für den Tag belaufen. Im Durchschnitt sind für den Kopf und Tag 1,4 (im Vorjahre 1,2) aufgewandt worden. 4 8

Für die Beschäftigung der Gefangenen gelten folgende Grundsätze: Alle Bedürfnisse sowohl der einzelnen Anstalten wie der esammten Gefängnißverwaltung sind, soweit irgend möglich durch

rbeit der Gefangenen zu befriedigen. Alle Hausarbeit in den ein⸗ zelnen Anstalten wird durch Gefangene verrichtet; die Herstellung der Kleidungs⸗, Lagerungs⸗ und sonstigen Bedarfsgegenstände geschieht durch Gefangene; in den. Anstalten zu Warten⸗ burg, Insterburg, Brandenburg, Sonnenburg, Naugard, Ratibor, Halle, Rendsburg, Lichtenburg und Celle sind Webereien eingerichtet zur Herstellung der Gewebe für Bekleidung und Lagerung. Die bau⸗ lichen Reparaturen, größere Umbauten und Ergänzungsbauten sind durch Gefangene auszuführen; bei Neubauten werden sie zur Aus⸗ führung der Erdarbeiten, zum Bau einzelner Gebäude und zur Anfertigung sämmtlicher Gebrauchsgegenstände verwendet. Die stellung von Gebrauchsgegenständen für Reichs, und Staats⸗ ehörden, namentlich für die Militärverwaltung, ist möglichst zu fördern; ie gewinnt mit jedem Jahre größere Ausdehnung. Zu landwirth⸗ fcofsrcg en Kulturarbeiten für Staats⸗ und Kommunal⸗ verwaltungen sowie für Private können Zuchthausgefangene verwendet werden, wenn dieselben mindestens ein Jahr ihrer Strafe verbüßt, sich gut geführt haben und der Strafrest nicht mehr als ein Jahr beträgt; Gefängnißgefangene mit ihrer Zustimmung, wenn sie sechs Monate ihrer Strafe verbüßt, sich gut geführt haben und der Straf⸗ rest nicht mehr als zwei Jahre beträgt. Zuchthaus⸗ und Ge⸗ fängnißgefangene dürfen nicht zusammen arbeiten, von freien Arbeiten müssen sie getrennt gehalten werden. Um eine Schädi⸗ gung der freien Arbeiter zu verhindern, darf diese Verwendung von Gefangenen nur dann stattfinden, wenn die Arbeiten unterbleiben würden, weil freie Arbeiter für dieselben nicht zu haben sind oder die hoben Löhne der freien Arbeiter die Anlage unrentabel machen. An solchen Arbeiten sind ausgeführt: in der Provinz Ostpreußen Auf⸗ forstungen auf der Kurischen Nehrung, Entwässerung des Augstumalmoores, Vorbereitung zur Anlage von Kolonaten und Melioration für die Genossenschaft Szelonnebruch, in der Provinz Westpreußen Entwässerung des Orzechowkobruches auf dem An⸗ siedelungsgute Rynsk, in den Provinzen Schlesien und Brandenburg Nothstandsarbeiten an 16 verschiedenen Stellen, in der Prorinz Sachsen Deicharbeit an der Elbe bei Torgau, Meliorationsarbeit auf den Domänen Kruschen, Gorrenberg, Lichtenburg und für andere Landwirthe, in der Provinz Schleswig⸗Holstein Erdarbeit für die Justiz⸗ und die Militärverwaltung durch Einebnung der Festungs⸗ werke von Rendsburg, in der Provinz Hannover Entwässerungs⸗ arbeit im Markard⸗ und Kehdingermoor und Vorbereitung der Kolonisation, in der Provinz Hessen⸗Nassau Flußaufräumungs⸗ arbeiten für den Kreis Ziegenhain, in der Rheinprovinz Meliorationsarbeit am Nierskanal im Kreise Geldern und Wald⸗ kulturen in der Oberförsterei Siegburg. Die Zahl der auf diese Arbeiten entsallenden Arbeitstage beträgt 102 333. Im laufenden Jahre 1898/99 sind diese Arbeiten noch weiter ausgedehnt, sodaß in den 7 Monaten vom 1. April bis 31. Oktober 1898 etwa 130 000 Arbeitstage geleistet worden sind. Die Gefangenen haben bei diesen Arbeiten sich willig, fleißig und anstellig gezeigt, die Leistungen stehen hinter denen freier Arbeiter nur bei Beginn der Arbeit zurück, später, wenn sie sich eingearbeitet haben, nicht mehr. Die Aufrechterhaltung der Disziplin hat keine Schwierigkeit gemacht, hisce sind nur ganz vereinzelt vorgekommen. Der Minister ür Landwirthschaft, Domänen und Forsten fördert diese Bestrebungen nach Möglichkeit. Die übrigen Gefangenen werden im öffentlichen Ausgebot an Unternehmer zur Ausführung von Industriearbeiten vergeben. Dabei wird Rücksicht darauf genommen, daß nicht einzelnen Unternehmern eine zu große Anzahl von Gefangenen überlassen wird, und daß nicht in einzelnen Industrien eine im Verhältniß zur Zahl der darin thätigen freien Arbeiter unverhältnißmäßig große Zahl von Gefangenen beschäftigt wird. Seit dem Jabre 1869 ist die Zahl in Unternehmerbetrieben beschäftigten Arbeiter von 73 auf 49,1 % vermindert.

Die Einnahmen aus der Verwaltung der zum Ressort des Ministeriums des Innern gehörigen Strafanstalten und Gefängnisse betrugen 1 966 958 und 651 6955 ℳ, pro Kopf und Tag 32,7 und 21,8 ₰, zusammen 2 618 653 oder 29,1 (im Vorjahre 30,8) vro Kopf und Tag, die Ausgaben 5435 592 und 2 747 726 ℳ, pro

opf und Tag 90,3 und 92,0 ₰, zusammen 8 183 318 oder 90,9 (1896/97: 85,5) ₰. Der Unterhaltungszuschuß aus Staatk⸗ mitteln belief sich daher auf 3 468 634 und 2 096 031 ℳ, pro Kopf und Tag auf 57,6 und 70,2 ₰, zusammen auf 5 564 665 oder 61,8 (im Vorjahre 54,6) ₰.

Die Gefangenen unter 30 Jahren erhalten in der Regel Unterricht in den Gegenständen der Volksschule, soweit sie dessen noch bedürfen. Die Jugendlichen haben wöchentlich mehr Schulstunden als die Erwachsenen. Jeder Gefangene hat eine Bibel oder ein Neues Testament mit Psalmen, ein kirchliches Gesangbuch, die Schüler außerdem die eingeführten Schulbücher in ständigem Besitz; dazu wird ihnen wöchentlich wechselnd ein Buch belehrenden oder unter⸗ haltenden Inhalts verabreicht. Die Fürsorge für die Entlassenen ist durch den gemeinsamen Erlaß der Minister des Innern, der Justiz und der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten vom 13. Juni 1895 geregelt. Nach den eingegangenen Berichten wächst das Interesse für die Fürsorge

Die Zwangserziehung erfolgt entweder auf Grund des § 55 des Strafgesetzbuchs für Strafunmündige, die vor vollendetem 12. Lebensjahre eine in den Strafgesetzen mit Strafe bedrohte Hand⸗ lung begangen haben, oder auf Grund des § 56 für die wegen mangelnder Einsicht freigesprochenen bedingt Strafmündigen (im Alter von 12 bis 18 Jahren). Die erste Art der Zwangserziehung liegt den veearseenen ob, der Staat trägt zu den Kosten die Hälfte bei. Die Zahl dieser Zwangszöglinge belief sich Ende März 1898 auf 10687 (im Vorfahre 10 542), von denen 5145 in Familien, 4180 in Privat⸗ und 1362 in öffentlichen Anstalten untergebracht waren Die dadurch entstandenen Kosten betrugen 1 495 824 ℳ, davon 747 230 zu Lasten des Staates. Die zweite Art der Zwangserziehung liegt dem Staate ob; zu ihrer Durchführung sind vier Staatsanstalten eingerichtet, doch werden auch Privatanstalten zur Unterbringung namentlich der Zöglinge unter 14 Jahren benutzt. Die Zwangs⸗ erziehung beginnt in der Regel in einer Anstalt; sobald die Zwecke der Erziehung es erlauben, werden die Zöglinge der Anstaltserziehung entnommen und in Lehrverhältnisse oder Gesindedienst oder in Familien untergebracht. Die Entlassung aus der Anstaltserziebung ist immer eine vorläufige; die Zöglinge bleiben während dieser Zeit unter der Auf⸗ sicht der Anstaltsvorsteher, jedoch nicht über das 20. Lebensjahr hinaus. Die Zahl dieser Zwangszöglinge betrug Ende März 1898 530, die entstandenen Kosten beliefen sich auf 219 488 In den 24 von den Provinzial⸗Verwaltungen zu unterhaltenden Arbeitshäusern (Korrektionsanstalten) endlich waren am 31. März 1898 8033 Männer und 1294 Frauen, zusammen 9327 (im Berbe. 9836) nach § 361 Nr. 3—8 des Strafgesetzbuchs verurtheilte Personen untergebracht, deren Ueberweisung an die Landes⸗Polizeibehörde nach § 362 in dem gerichtlichen Erkenntnisse ausgesprochen worden ist.

Was die Verpflegung der Gefangenen.

Im Ganzen waren an verbrecher 1898 untergebracht: in den Strafanstalten des Ministeriums des Innern 16 248 (im Vorjahre 16 742), in den größeren Gefängnissen desselben Ministeriums 8053 (8729), in den kleinen im französisch⸗ rechtlichen Theile der Rheinprovinz gelegenen Gefängnissen des Ministeriums des Innern 375 (424), in der Zwangserziehung nach § 55 des Strafgesetzbuchs 10 687 (10 542), in der Zwangserziehung auf Grund von § 56 530 (573) und in den Arbeitshäusern 9327 (9836), zusammen in den der Verwaltung des Innern unterstehenden Strafanstalten ꝛc. 45 220 (46 846) Personen. u“ 1“

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber den Ausstand in der mechanischen Weberei Gebr. Schrey

in Wickrath (val. die gestr. Nummer d. Bl.) meldet die „Köln. Ztg.“, daß am Sonnabend von den 40 Webern, die gekündigt hatten, 28 die Arbeit niederlegten, während die ’e 12 schon vorher ihre Kündigung zurückgezogen hatten. Mit den Webern, die überhaupt nicht gekündigt hatten, war schon in der vorvergangenen Woche eine Einigung erzielt worden. Die Möglichkeit, auch mit den 28 Webern, die ausgetreten sind, eine Einigung herbeizuführen, war der Firma Gebr. Schrey dadurch genommen, daß diese Weber bis auf wenige gleich nach der Kündigung anderwärts angeworben worden waren.

In Mannheim beschlossen, der „Frankf. Ztg.“ zufoslge, die Bauschlosser in einer am Montag abgehaltenen öffentlichen Ver⸗ sammlung, am 1. April zu kündigen, weil die Meister ihre erhöhten Lohnforderungen abgelehnt haben.

Kunst und Wißsfenschaft. Die Ausstellung für künstlerische Photographie in der Königlichen Kunst⸗Akademie (Unter den Linden) wird am zweiten Osterfeiertage geschlossen. LE“

Land⸗ und Forstwirthschaft..

Aussichten der diesjährigen Weizenernte Indiens.

Dem von dem Statistischen Bureau in Kalkutta unter dem 7. d. M. veröffentlichten zweiten allgemeinen Bericht über die dies⸗ jährige Weizenernte Indiens entnehmen wir Folgendes: 18

Im Punjab wird die Anbaufläche jetzt auf 7 536 500 Acker geschätzt, d. i. 477 300 Acker oder 6 % weniger als die vorjährige und etwas größer als die Durchschnitts⸗Anbaufläche 47,9 % der Fläche ist bewässertes Land, und der Stand der Saaten ist hier ein guter. Auf den unbewässerten Flächen ist mehr Regen erwünscht. Von den bewässerten Flächen wird ein Durchschnitts⸗Ernteergebniß erwartet, dagegen wird der Ertrag auf den unbewässerten Flächen wahrscheinlich um 25 % hinter einer Normalernte zurückbleiben.

In den Nordwest⸗Provinzen und Oudh wurde im De⸗ zember angenommen, daß die Anbaufläche sich um 10 % größer als die Normal⸗Anbaufläche stellen wird. Die Winterregen traten zur rechten Zeit ein, und die Aussichten sind im allgemeinen gut. Ein Ertrag von 75 bis 80 % einer vollen Ernte wird erwartet, wenn die Witterung günstig bleibt. 88

In Bengalen wird die Anbaufläche auf 1 589 900 Acker ge⸗ schätzt, d. i. 1,3 % größer als 1897/98 und etwas über die Durch⸗ schnittsanbaufläche. Der Stand der Saaten ist gut, und das Ergebniß wird auf 105 % einer Normalernte gegen 93 % im vorigen Jahre geschätzt.

den Zentral⸗Provinzen wird die Anbaufläche auf 2 360 000 Acker geschätzt, d. i nahezu 200 000 Acker mehr als im Vorjahre, aber noch 36 % unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Die Winterregen waren nicht genügend, und die Aussichten haben sich in den letzten zwei Monaten verschlechtert. Der Ertrag wird sich auf etwa 3 einer Normalernte stellen.

In Bombay und Sind wird die Anbaufläche auf 2 356 000 Acker geschätzt, d. i. um 9 % geringer als die vor⸗ jährige und um 17 % weniger als die Durchschnittsanbau⸗ fläche. In Sind hat sich die Anbaufläche infolge ungünstiger Be⸗ wässerung bedeutend verringert, ebenso im Dekkan und Karnatak. Die Saaten haben im Dekkan und Karnatak sowie in Gujarat und theil⸗ weise auch in Sind gelitten. Im übrigen sind die Aussichten ziem⸗ lich gut. Das Ergebniß in Gujarat wird sich etwas unter einer Mittelernte stellen.

In Berar wird die Anbaufläche auf 435 538 Acker geschätzt, d. i. 17,7 % größer als die vorjährige, aber noch bedeutend unter dem Durchschnitt. Die Saaten haben unter Mangel von Feauchtigkeit gelitten. Das Ergebniß wird voraussichtlich noch unter einer halben Normalernte bleiben.

In Nizam's Territorium wird die Anbaufläche auf 1 196 520 Acker geschätzt, d. i. um 9,6 % mehr als im Vorjahre. Das Ergebniß wird wahrscheinlich an den Durchschnitt herankommen, obwohl die Saaten in einigen Theilen unter Ratten stark gelitten haben. Nimmt man 100 als Normalernte an, so ist 64 die Schätzung der diesjährigen Ernte.

Heft 45 des 51. Bandes des von dem Geheimen Hofrath Dr. Friedrich Nobbe, Professor an der Königlichen Akademie und Vorstand der physiologischen Versuchs⸗ und Samenkontrol⸗Station zu Tharandt, unter Mitwirkung sämmtlicher deutschen Versuchs⸗Stationen herausgegebenen Organs für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Landwirthschaft „Die landwirthschaftlichen Ver⸗ suchs⸗Stationen“ (Verlag von Paul Parey, Berlin, Abonnementspreis des Bandes 12 ℳ) erschien mit folgendem Inhalt: Mittheilung aus der landwirthschaftlichen Versuchs⸗Station und dem agrikulturchemi⸗ schen Laboratorium der Universität Jena: „Die Wirkung des organi⸗ schen Stickstoffs, speziell des Stallmiststickstoffs, bei der Düngung“ von Th. Pfeiffer (Ref.), E. Franke, O. Lemmermann und H. Schillbach; „Ueber die Entwickelungsbedingungen und die Zusammensetzung der aus Cruciferensamen, hauptsächlich in Form von Futterkuchen gewonnenen flüchtigen Senföle“ von Gunner Jörgensen, cand. pharm.; „Neue Untersuchungen über die Crassulaceenapfelsäure und deren phbysiologische Bedeutung“ von Adolf Mayer⸗Wageningen (mit zwei Abbildungen); „Eine nothwendige Modifikation der Bestimmung des koblensauren Kalks in Mergeln und Ackererden“ von Adolf Mayer; „Zur Qualitäts⸗ Bestimmung der Zuckerrübe“ von Dr. L. Sempolowski⸗Kurtwitz (Schlesien); Mittheilung aus der Versuchs⸗Station Dahme: „Ueber den Einfluß der Feuchtigkeit auf die Keimung“ von Dr. W. Kinzel; „Ueber die Methoden, welche zwischen den belgischen und niederländischen Versuchs⸗Stationen vereinbart sind“ von Professor A. F. Holleman⸗ Groningen; „Zur Futterberechnung nach Energiewerthen“ von Pro⸗ fesser Dr. O. Kellner; Mittheilung der Landwirthschaftlichen Ver⸗ suchs⸗Station zu Möckern: „Zur Methode der künstlichen Verdauung stickstoffhaltiger Futterbestandtheile’“ von Dr. Konrad Wedemeyer; „Die Geilraute, griechisches Heu oder Bockshorn, Trigonella Phoe- num Graecum“ von Dr. Giuseppe D'Ancona, Pisa; „Zur Statistik des landwirthschaftlichen Versuchswesens“.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul⸗ und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden von den Viehhöfen zu Metz und Würzburg am 27. März, vom Schlachtviehhofe zu München am 28. März. ““

Verdingungen im Auslande. Italien.

5. April, 9 Uhr: Direktion des Genie⸗Korps im Arsenal von Neapel: Lieferung von Leder und Hes Anschlaß 22 400 Lire. Kaution 2400 Lire. Endgültiger Zuschlag am 29. April, 12 Uhr.

6. April, 11 Uhr. Direktion des Genie⸗Korpz im Arsenal von Spezia: Lieferung von Bronze⸗ und Messingarbeiten. Voranschlag 100 000 Zirsa Fieiug. 10 2deth Häürage⸗ der Verdingung. End⸗

ültiger Zuschlag am 24. April, r. 1 8 1o. 6 9 Uhr. Stadtverwaltung Mailand: Lieferung von 250 000 Stück Ziegel für Kanalisierungsarbeiten. Kaution 500 Lire.

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ischen Personen Ende März

8. April, 3 Uhr. Gesellschaft der spanischen Nordbahnen, Passeo de Recoletos 17 in Madrid: Bau des letzten Abschnitts der Eisen⸗ bahn von Jativa nach Alcoy. Kaution 6000 Pesetas. Näheres bei

der Gesellschaft. Niederlande.

4. April. Stadtverwaltung von Nimwegen: Lieferung von guß⸗ de,a⸗ Röhren nebst Zubehör für die Gasanstalt und die Wasser⸗ eitung.

12. April, 1 Uhr. Reichs⸗Irrenanstalt zu Grave: Lieferung für die Zeit vom 1. Mai 1899 bis Ende April 1900 von: 70000 kg Maschinenkohlen, 20 000 kg mageren Steinkohlen in Stücken von 30 bis 60 mm, 20 000 kg mageren Steinkohlen in Stücken von 80 120 mm, 5000 kg Anthracit in Stücken von 18 40 mm und 20 000 kg Gußkoks. Erforderlichenfalls Theillieferungen, nach Ermessen des leitenden Arztes innerhalb drei Wochen nach dessen schriftlicher Aufforderung Die Angebote müssen auf Stempelpapier von 15 Cents geschrieben und gehörig versiegelt sein. Auf dem versiegelten Briefumschlag muß geschrieben stehen: „Inschryvingsbiljet voor de levering van brandstoffen“. Das Bedingungsheft liegt im Ministerium des Innern im Haag und in der Irrenanstalt zu Gravpe zur Einsicht und ist ferner bei Frankoanfrage gegen Bezahlung der Kosten bei dem Buchhändler M. Nyhoff, Nobelstraat Nr. 18, im Haag erhältlich Nähere Auskünfte werden durch den leitenden Arzt W. Vos zu Grao

ertheilt. Rumänien.

5. April. Königliche Direktion der rumänischen Staatseisen bahnen in Bukarest: Lieferung von 8000 Porzellanisolatoren, großes Modell, 6000 desgl., mittleres, und 6000 desgl., kleines Modell.

18. April. Kriegs⸗Ministerium, Sanitäts⸗Direktion: Lieferung von Medikamenten, Antipyrin und Tiegeln für das erste Semester 1899/1900.

24. April. Daselbst, Zentral⸗Administration: 25 000 Flanelle und 130 000 Celluloidkragen für Halsbinden.

20. Mai. Daselbst: 140 000 m graue Futter⸗ (Baumwollen) Leinewand.

13. Mai. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Bukarest: Bau der Brücken auf der Strecke Berlad —Galatz. Kostenvoranschlag: 1 352 000 Lei. Näheres an Ort und Stelle.

Norwegen.

5. April, 7 Uhr. Verwaltung der Staatseisenbahnen (Jern- banestyrelsens Expeditions Kontor) in Christiania: Lieferung von 2 kombinierten Wagen für Postdienst und Personenbeförderung Näheres bei der Verwaltung.

Britisch⸗Indien.

12. April. President of the Madras Municipal Commission: Lieferung von gußeisernen Röhren. Näheres bei: Henry S. King u. Co., 65 Cornhill, London. E. C.

Mauritius.

23. April, 12 Uhr. Moritz Ulcoqg. General⸗Agent der Munizi⸗ palität von Port Louis, 9 Idoe lane, City London: Elektrische Be⸗ leuchtung der Stadt Port Louis. Lastenheft (in französisch) gegen Einsendung einer Kaution von 21 Sh. von obiger Adresse erhältlich.

West⸗Australien.

2. Mai, 12 Uhr. City council in Perth: Anlage elektrischer Beleuchtung für öffentliche und private Zwecke in der Stadt Perth. Vorläufige Kaution 1000 Pfd. Sterl., endgültige 2000 Pfd. Sterl.

Näheres bei den Generalagenten der Kolonie 15 Victoriastreet⸗West⸗

minster, London. Neu⸗Südwales. 26 Juni. Departement der öffentlichen Arbeiten in Sydney: Bau einer metallenen Brücke (Pyrmontbridge). Ungefährer Vor⸗ anschlag 82 000 Pfd. Sterl.

Verkehrs⸗Anstalten.

B en, 28. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „München“ 25. März v. Baltimore n. d. Weser abgeg „Saale“, v. Alexandrien kommend, 26. März in Genua angek. „Trier“, n. Brasilien best., 26. März S. Cruz passiert. „Aller“, v. New York kommend, 26. März Punta Delgada passiert. „Bar⸗ barossa-, v. Australien kommend, 26. März in Aden angek. „Karls⸗ ruhe“ 26. März Reise v. Fremantle n. Adelaide fortges. „Preußen“ 27. März Reise v. Southampton n. Genua fortges. „H. H. Meier“, v. New York kommend, 27. März Dover pesstert. „Weimar“, n. New York best., 27. März Lizard passiert. „Halle“, v. d. La Plata dommend, 27. März QOuessant passiert. „Darmstadt“, n. Kiautschou best., 27. März in Colombo angek. „Bayern“, v. Ost⸗Asien kom⸗ mend, 27. März in Hongkong angek. „Sachsen“, v. Ost⸗Asien kommend, 27. März in Neapel angek. „Mainz“, v. Brasilien kommend, 27. März Las Palmas passiert. „Stuttgart“ 28. März v. Suez n. Australien abgeg. „Bonn“ 27. März v. Bremen in New York angek. „Kaiser Wilhelm II.“ 27. März v. Genua in New York angekommen.

Hamburg, 28. März. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Dampfer „Arabia“ Sonntag in Philadelphia, „Helvetia“ gestern in Havre, „Dorothea Rickmers“, v. Ost⸗Asien kommend, beute in Ham⸗ burg, „Bulgaria“ in Plymouth angek. „Bethania“ Sonnabend v. Glasgow n. Baltimore, „Knight of St. George“ auf der Heimreise gestern Eastbourne, „Hungaria“ heute Lizard passiert.

London, 28. März. (W. T. B.) Union⸗Linie. „Greek“ gestern auf Heimreise v. Madeira abgegangen.

Castle⸗Linie. Dampfer „Arundel Castle“ heute auf Ausreise in Durban (Natal) angekommen. „Dunottar Castle“ gestern auf

Heimreise Madeira passiert. Rotterdam, 28. März. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Rotterdam“ v. Rotterdam heute Vm. in New

York angekommen.

Dampfer

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause findet am Sonnabend, den 1. April, der zehnte und letzte Symphonie⸗Abend der König⸗ lichen Kapelle unter Kapellmeister Felix Weingartner'’s Leitung statt. Zur Aufführung gelangt die neunte Symphonie mit Chören von Beethoven; außerdem werden die G-dur-Symphonie von Mozart (zum ersten Male) und die D-dur-Suite von Bach zu Gehör gebracht werden. Die öffentliche Hauptprobe zu diesem Konzert findet morgen Abend um 7 ½ Uhr statt. Am Charfreitag“bleibt das König⸗ liche Opernhaus geschlossen, desgleichen das Königliche Schauspielhaus am Donnerstag, Freitag und Sonnabend.

Im Neuen Koöniglichen Opern⸗Theater eröffnet am Dienstag, den 4. April, das Ensemble des Lessing⸗ Theaters ein kurzes Gastspiel mit dem Lustspiel „Im weißen Röß'l“. Preise der Plätze: Mittel⸗Parquet und Mittel⸗Balkon 3 ℳ; Seiten⸗Balkon 1,50 ℳ; Seiten⸗Parquet 2 ℳ; Stehplatz 75 ₰. Auf⸗ geld wird nicht erhoben. Am Mittwoch, den 5. April, findet auf Allerhöchsten Befehl im Neuen Königlichen Opern⸗Theater ein einmaliges Gastspiel der Mitglieder des Kaiser⸗ lichen Alexander⸗Theaters in St. Petersburg (Maria Gabrilowna Saͤwina) unter persönlicher Leitung des Poftheater⸗Direktors A. Dolinoff statt. Zur Aufführung gelangen „Wassilissa Melentjewa“, Drama von Ostrowsky, und vorher das Lustspiel „Der weibliche Unsinn“. Der Billetverkauf beginnt am Sonnabend, den 1. April,

im Königlichen Schauspielhause.

Für die auf Allerhöchsten Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs vom 14. bis 28. Mai d. J. im Königlichen Theater zu Wiesbaden stattfindenden Festspiele hat die Königliche Intendantur, um bei dem erfahrungsmäßig sehr se Andrange dem Publikum möglichst entgegenzukommen, olgende Bestimmungen erlassen: Der orverkauf der Billets ist mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit des aus⸗ wärtigen und internationalen Publikums einheitlich dem Universal⸗ Reisebureau J. Schottenfels u. Co. in Wiesbaden (36/37, Theater⸗Kolonnade) übertragen; dorthin sind alle Vorbestellungen zu

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