1899 / 95 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 22 Apr 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Die Organisation, wie sie uns das Kultus⸗Ministerium vor⸗ gelegt hat, ist veranlaßt durch eine Resolution des Abgeordneten⸗ hauses. Ich möchte bei dieser Gelegenheit hervorheben, wie ge⸗ fährlich es ist, wenn parlamentarische Körperschaften in allgemeinen Umrissen Wünsche äußern, ohne näher die Richtung anzugeben, in der solche Resolutionen in Ausführung gelangen sollen. Der Herr Minister hat seine Schuldigkeit gethan; er wird aber sehen, daß die ziemlich einstimmig angenommene Resolution keine Bedeutung hat. Der Vertreter der größten Partei des Abgeordnetenhauses hat die Grundlagen der Reform, wie sie in jener Resolution ge⸗ fordert wurden, bereits aufgegeben, und bis auf ein oder zwei Punkte muß ich mich ihm anschließen.

So ist im Großen und Ganzen die Maikonferenz dahin verlaufen, daß die Mehrzahl der Herren sich gegen eine so umsassende Reform aussprach.

Darüber waren alle einig, daß das nächste Bedürfniß sei, die Kreisphysiker in ihren Bezügen besser zu stellen und vor allem die Bezüge pensionsfähig zu machen. Das ist ein Punkt, mit dem ich vollkommen übereinstimme; denn ich fühle es jeden Tag in meinem Amte, zu welchen unglaublichen Unzuträglichkeiten es führt, daß man einen alten, verdienten Kreisphysikus, der kein Vermögen hat, nicht pensionieren und ihm einen Nothpfennig für sein Alter geben kann, daß man ihn überhaupt nicht aus dem Dienst entlassen kann ohne Disziplinaruntersuchung, und daß man nothgedrungen, weil der Mann mit seiner Familie sonst vis-à-vis de rien wäre, im Amt belassen muß, auch wenn er nicht mehr fähig ist, den Anforderungen in Bezug auf die öffentliche Gesundheitspflege voll zu entsprechen das sind ganz traurige Verhältnisse, die auf das allerdringendste einer Abhilfe bedürfen.

Der Kreisphysikus muß ein pensionsfähiges Gehalt bekommen. Jetzt glaube ich, habe ich ganz loval gehandelt, wenn ich zunächst nach den Informationen vorgegangen bin, die ich mir ganz ohne Rücksicht auf die Parteien geholt habe so gut ich sie bekommen konnte selbst⸗ verständlich war das ja eine freie und ganz unverantwortliche Konferenz; keiner der Herren hat irgend eine Verantwortlichkeit übernommen, sondern ich kann Ihnen nur dankbar sein, daß Sie die Güte gehabt haben, mir Ihren persönlichen Rath zu ertheilen; aber dieser Rath ist für mich doch sehr bedeutsam gewesen und mußte es sein.

Auf Grund dieses Rathes bin ich nun zu diesem sehr ein⸗ geschränkten und kleinen Entwurf gekommen, mit dem Gedanken: das Nothwendigste, über dessen Nothwendiskeit alle einig sind, steht drin; und es ist ja auch nicht ausgeschlossen, daß, wenn ich wirklich noch etwas zu ängstlich gewesen sein sollte, hier im Laufe der Be⸗ rathung, der Kommission und auch im Plenum vielleicht, dies und jenes an dem Entwurf gebessert werden kann. Meine Herren, das ist doch gewiß, daß man auf diesem Entwurf, wenn man ihn erst einmal zum Geseätz gemacht hat, weiter bauen kann, und daß man, wenn die Erfahrung es als nothwendig zeigt, später jederzeit weitergehen, auf dieser Grundlage allmählich eine Reform der gesammten Medizinalverwaltung aufbauen kann, eine Frage, die zur Zeit übrigens noch außerordentlich zweifelhaft ist, wenigstens für einzelne Instanzen.

Meine Herren, so ist der Gesetzentwurf zu stande gekommen. Ich möchte nun nicht darauf eingehen, ob es sich mehr empfiehlt, den Kreisarzt anders zu stellen, als die Vorlage vorschlägt das will ich aber gleich sagen, ich bin nicht dafür, daß man alle Kreisärzte ein für allemal zu voll besoldeten Staatsbeamten macht. Ich glaube, wir haben eine ganze Anzahl von Kreisen, in denen kein Bedürfniß dazu vorhanden ist, ganz abgesehen ven den sonstigen Bedenken, die dagegen sprechen Bedenken, die ja auch geltend gemacht worden sind, daß der bygienische Kreisarzt, der voll besoldet ist, nur allzuleicht in die Lage kommen würde, in alle möglichen und unmöglichen Verhältnisse des Kreises hineinzuschnüffeln. Ich will dies ganz dahingestellt sein lassen, das wird von der Persönlichkeit abhängen; ich glaube nicht, daß die Gefahr so groß ist, wie man sich das vorstellt, aber ich kann mich nicht überzeugen, daß für alle unsere Kreise ein Bedürfniß bestände, den Kreisarzt zum vollbesoldeten Staatsbeamten im machen, abgesehen davon, daß das auch sehr große Konsequenzen anderen Beamtenkategorien gegenüber haben mwürde. Ich erinnere nur daran: wie sollen die Leute gestellt werden und wie sollen die Re⸗ gierungs⸗Medizinal⸗Räthe gestellt werden, wober sollen wir nachher die Regierungs⸗Medizinal⸗Rätbe bekommen? Kurz, dies alles wären Dinge, die man erwägen müßte, und wollte man diesen Punkt regeln, so mürde man den ganzen Entwurf auf eine andere Basis stellen und dann würde, glaube ich, eine Amendierung nicht möglich sein.

Anders liegt die Sache und das mag in der Kommission auf das Gründlichste erwogen werden ob man nicht dem Kreisarzt die Proxis beläßt, aber der Regierung ansdrücklch die Möglichkeit durch das Gesetz giebt, diese Praxis einzuschränken oder ganz ju untersagen; denn es wird Fälle geben, wo man mit der Proxis des Kreisarztes nicht auskommen kann. Aber, wie gesagt, darauf möchte ich beute nicht eingehen, ebensowenig wie auf die hier vorgeschlagenen Gesundbeitskemmissionen oder auf die Laboratorien, die, nebenbei gesagt, übrigens ganz einfach durch den Etat errichtet werden können, und die man gar nicht in das Gesetz in präziser und urnserer Eesetzessprache entiprechen der Weise, soweit ich bis jetzt übersehe, bineinschreiben kann, karz, alle diese Dinge können wir in der Kommission auf das freund⸗ lichste und eirgeher dste besprechen. Ich bin aber mit dem Gange der heutigen Dislussion soweit sehr jufrieden; ich bin dankbar dafür, daß ron allen Seiten wenigstens die Berathung der Vorlage in der Kommission als gerignet anerkannt worden ist, und darauf kommt es mir an. Die Sache ist ja absolut unpolitisch. Ich habe, glaube ich, in der ganzen Zeit, seitdem ich Minister bin, nech nicht eine einzige Vor⸗ lage in das Hars gebracht, die so wenig politischer Natur war wie diese. Unwichtig ist sie richt, im Gegentbeil; darin stimme ich mit Herrn Grafen Douglas bollkemmen überein, daß man die Wirkungen, auch die

alkewirtbschaftlichen Wirkungen und dee sittlichen Wirkungen einer en Fygiene ger nicht boch genug veranschlagen kann, und inscfern

% Vorlage im höchsten Grade wichtig. Aber politischer Natur

garzicht und mwir werden uns sehr ruhig und sachlich in der

zocn daröber unterhalten können. Ich hoffe, meine Herren, satez Willen, der auf allen Seiten dieses Hauses besteht, mliches zu stande zu bringen, daß es uns auch gelingen crlage ja machen, die, wenn sie nicht alles auf einmal

daß auch in bygientsche Be⸗

ziehung das Wohl unserer Bevölkerung gefördert wird. (Lebhafter

Beifall.)

Abg. Dr. Endemann (nl.): Die Vorarbeiten für die Vorlage sind sehr anerkennenswerth; die Geschichte der Medizinalreform ist ja auch schon eine sehr alte. Aber trotzdem befriedigt die Vorlag⸗ nicht. Ich bin ein Anhänger der Bestrebungen, die Medizinal⸗Abtheilung vom Kultus⸗Ministerium loszulösen und unter das Ministerium des Innern zu stellen. Die Kreis⸗Physiker stehen jetzt ja schon unter dem Landrath und unter dem Regierungs⸗Präsidenten, also unter Beamten, die zum Ressort des Ministeriums des Innern gehören. Daß darunter die Ausbildung der Aerzte leiden würde, glaube ich nicht. Die Vorlage reicht nicht aus. Sollen wir uns auf die frostreichen Worte des Kultus⸗Ministers verlassen? Es handelt sich hier bei allen Fragen um Geld und nochmals um Geld; ist dieses vor⸗ handen, dann kann etwas geleistet werden. Man sagt, die Gesundheits⸗ pflege würde weit in die Volkskreise eindringen. Aber das ist nicht so leicht; die Städte sind ja mit gutem Beispiel vorangegangen, aber auf dem platten Lande wird noch sehr viel Arbeit nötbig sein. Der Kreisarzt, der Privatpraxis übt, kann nicht überall mit voller Energie seines Amts bei der Bekämpfung schlechter Zustände vorgehen. Die Gesundheitskommissionen sollen ganz tüchtige Einrichtungen werden; ich will mich darüber nicht auslassen, ebensowenig über die Stellung des Kreizarztes im Kreisausschuß und im Kreistage. Die Stellung des Kreisarztes wird immer eine prekäre bleiben, wenn er richt unabbängig wird. Im Großen und Ganzen danke ich dem Minister für die Vorlage. Wie sie in der Kommission sich gestalten wird, ist nicht abzusehen. Hoffentlich kommt etwas Besseres heraus.

Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel:

Meine Herren! Einer der Herren Vorredner hat gemeint, die Frage, ob die Physiker Privatpraxis treiben oder vollbesoldete Beamte werden sollen, sei lediglich eine Finanzfrage. Gewiß, meine Herren, sie ist auch eine Finanzfrage, und bei der wachsenden Zahl unserer Staatsbeamten wird man sich immer besinnen müssen, ob es ein dringendes Bedürfniß ist, eine ganz neue Klasse voll besoldeter und ausschließlich etatsmäßiger Beamten neu zu schaffen. Aber, meine Herren, sie ist für mich doch nur sekundär eine Finanzfrage.

Ob es zweckmäßig und dienlich für die Sache der Hygiene ist, daß die Physiker überall und in allen Bezirken keine Privatpraxis treiben, ist doch sehr bestritten, selbst unter den größten Sachkennern auf diesem Gebiet, und es ist durchaus falsch, wenn man sagt, darüber bestehe unter allen sachkundigen Personen Einverständniß. Das ist nach meiner Kenntniß von der Sache durchaus irrig. Ich kenne hervor⸗ ragende Männer der Wissenschaft und der Praxis auf diesem Gebiet, welche genau auf dem Standpunkt stehen, den ich Ihnen gleich persönlich bezeichnen werde.

Meine Herren, nach meinen Erfahrungen in der Praxis erkenne ich persönlich an, daß es Bezirke giebt, namentlich in großen Städten, aber auch in Industriebezirken, wo ein Physiker derartig be⸗ schäftigt sein muß, wenn er seine Aufgabe erfüllen soll, daß ihm die Möglichkeit einer einigermaßen ausgiebigen Privatpraxis kaum bleibt. In Bezirken, wo ein solches Bedürfniß ausnahmsweise besteht ich halte es zur Zeit noch für eine Ausnahme —, würde ich nichts dagegen haben, mit den Physikern so zu verfahren wie mit den Schulinspektoren, deren Stellen wir durch den Etat nach Maßgabe des Bedürfnisses nach und nach weiter besetzen; aber generell und obligatorisch in das Gesetz zu schreiben, daß die Physici nirgends Privatpraxis treiben dürfen, das würde ich nicht nur für das Publikum, sondern auch für den Arzt für verkehrt halten. (Sehr richtig! rechts.) Hat er als Physiker nicht genügend Beschäftigung das liegt in der menschlichen Natur —, dann macht er sich Beschäftigung. (Sehr richtig!)

Und das Gebiet der Hyziene ist unbeschränkt. Man kann da in allen Lebensverhältnissen ohne Rücksicht auf die Kosten, ohne Rücksicht auf sichere Erfolge auf dem Gebiete der Hygiene ich möchte sagen experimentieren. Ich bin wohl seit 30 Jahren thätig gewesen auf dem Gebiete der öffentlichen Gesundheitspflege; aber wie viel irrige und beute verworfene Auffassungen auf diesem Gebiet sind schon an meinem Auge vorbeigegangen! (Sehr wahr!) Die Vorlage erkennt an oder vielleicht die Motive —, daß auf dem Lande Aerzte für mehrere Kreise angestellt werden können. Dann bekommen wir aber auf dem Lande der⸗ artige Erxtfernungen, daß die volle Besoldung und die ausschließliche Beschäftigung dieser Beamten den nöthigen Erfolg doch nicht haben kann. Wenn in jedem Kreise Phyfeci sich befinden, welche daneben Privatpraxis betreiben, die Verhältnisse der Bewohner genau kennen lernen, wissen, was man unter den gegebenen Verhältnissen der Bevölkerung vernünftigerweise zumuthen kann und was nicht, so werden sie in solchen Fällen viel nüplicher sein. Außerdem wird die eigentliche Krankenversorgung, die Ausübusng der Heilkunde in vielen Landestheilen dadurch geradezu gefährdet werden, daß Sie dem Pbysiker die Ausübung der Privatpraxis gänzlich ohne Rücksicht auf alle Verhältnisse verbieten. In manchen Gegenden würde man kaum Aerzte bekommen können, wenn nicht die Phrsikats⸗ stellungen daneben wären. Das sind jedenfalls Bedenken, die zeigen, daß es sich hier durchaus nicht um eine ganz klare, zweifellose Frage handelt, daß man ganz einfach nur Ge d zu geben braucht, um neue Beamtenstellen zu kreieren, und nun glaubt, damit wäre die Frage zeleést. So lient die Sache nicht. Aber, meine Herren, wenn in Zu⸗ zunst vom Kultus⸗Ministerium nachgewiesen wird, daß in einzelnen Bezirken mit besonders dicht gedrängter Bevölke⸗ rung eine solche ausschließliche Beschäftigung des Gesundheits⸗ zrztes wenn ich den Ausdruck gebrauchen darf gforderlich ist, dann steht es der Staatsregierung immer zu iu sagen: hier brauche ich einen voll und ausschließlich beschäftigten Mann; ich zwinge ihn, entweder auf die Praxis oder auf seine Stellung zu verzichten; und für solchen Fall muß man natürlich auch ae Gehaltsverhältnisse angemessen regeln. (Sehr richtig!)

Ich glaube, wir werden uns auf dieser Basis am besten ver⸗ ständigen; wir wollen ja alle nach derselben Richtung hin, und die Kemmission kann ja diese Frage erwägen.

Ich gebe aber noch weiter. Infolge meiner Vorliebe für die Verbindung der Gesundbeitspflege mit der allgemeinen Verwaltung würde ich die Einrichtung, die wir früher in Hannover hatten glauben Sie nicht, daß das bloß hannoversche Befangenheit ist, wenn ich das sage —, empfehlen, nach welcher die großen Städte selbst Stadtärzte anstebten, die nicht gerade ausschließlich beschästigt waren in der spelifischen Richtung der äöffentlichen Gesundheitepflege, sondern sonst auch überall bei den Verwaltungen, z. B. an den Krankenhäusern, Irrenhäusern u. s. w. die Hauptleitung hatten. Solche Stadtärzte, die die Städte anstellten, hatten auch die Befugniß, öffentlich⸗rechtlich als Ph

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ysici zu fungieren. In

Hannover waren in allen größeren Städten solche Stadtphysiei. Ich habe nie darin einen Nachtheil erblickt, und ich bin der Ueber⸗ zeugung, daß diese Einrichtung in dem Wunsch vieler Städte liegt. Es handelt sich durchaus nicht bloß um die Frage: wer zahlt das Gehalt? Es kommt auch darauf an, ob der Arzt nach kommunalen Gesichtspunkten angestellt ist, in vielen Fällen somit ein größeres Vertrauen, einen größeren Einfluß auf die Thätigkeit der Stadtverwaltung in Bezug auf das hygienische Gebiet genießt. Das mag die Kommission auch erwägen, wenn sie eine Bestimmung treffen will, daß die Möglichkeit wenigstens gegeben wird. Wieviel Gebrauch davon seitens der Regie⸗ rungen gemacht wird, solche öffentlich⸗rechtliche Befugnisse an Stadtärzte zu ertheilen, das muß der Regierung überlassen bleiben. Es giebt ja jetzt in mehreren größeren Städten solche Stadtärzte, die keine Praxis treiben, auch nicht treiben dürfen, die sich lediglich mit der öffentlichen Gesundheitspflege als Rathgeber, Leiter und Führer beschäftigen, und das hat sich nach meiner Meinung in den verschiedensten Städten ganz vorzüglich bewährt.

Es muß auch anerkannt werden, daß die Gehaltsbezüge und Pensionsverhältnisse der jetzigen Physiker, selbst wenn sie in der bis⸗ herigen Stellung verbleiben, einer Verbesserung und Regelung be⸗ dürfen. Eine solche Frage kann man aber nicht durch Gesetz ordnen, sie muß durch den Etat geregelt werden, denn wir normieren unsere Gehälter nicht durch Gesetze, sondern übkerall durch den Etat. Es wird sich fragen, ob man dafür eine allgemeine Regel finden kann, solange die Physiker auch Privatpraxis treiben dürfen, und wo man etwa die Grenze finden soll, diese Privatpraxis zu beschränken? Das wird alles nur erwogen werden können nach den besonderen Verhältnissen des einzelnen Falles unter zur Dispositiousstellung von Minimal⸗ und Maximalsätzen, deren Vertheilung dann in der Hand des Herrn Kultus⸗Ministers in Uebereinstimmung mit der Finanz⸗ verwaltung liegen würde.

Man könnte an der Vorlage weiter rermissen, daß sie sich auf die unterste Instanz beschränkt, daß sie nicht die Frage, ob auch eine Reform in der Provinzial⸗ oder Ministerialinstanz stattfinden müsse, beantwortet. Der Herr Kultus⸗Ministet hat jedoch ganz richtig gesagt: Fangen wir doch erst einmal hier in dieser Instanz an; das präjudiziert einer weiteren Reform in der höheren Instanz in keiner Weise. Selbst wenn man das Gesetz in dieser Beziehung noch nicht für voll⸗ ständig hält, so würde das doch in keiner Weise hindern, es später zu vervollständigen.

Ich bitte also, die Vorlaze in der Kommission nicht so zu be⸗ handeln, daß das Kind gänzlich erdrückt wird.

Abg. Ehlers (fr. Vgg.): Ich halte die Behauptung, daß die Kreisphysiker von ihren Patienten abhängig seien und deshalb von der Privatpraxis befreit werden müßten, nicht für richtig. Die Vorlage spricht die Hoffnung aus, daß die Kreisärzte in Zukunft „den örtlichen und finanziellen Verhältnissen der einzelnen Gemeinden Rechnung tragen, über die Grenzen des Nothwendigen nicht hinausgehen und sich vor allem hüten werden, Maßnahmen zu empfehlen, die sich nicht bereits durch die Erfahrung als gut bewährt haben.“ Wenn man solche Leute findet, dann sollte man sie gleich zu Ober⸗ Präsidenten machen. Redner bemängelt besonders die Bestimmung, daß in den Städten die Gesundheitskommissionen unter die Kreisärzte gestellt werden sollen. Es liege doch gar keine Veranlassung vor, gegen die großen Städte besonders mißtrauisch zu sein Sie hätten doch alle möglichen gesundheitlichen Einrichtungen getroffen, sie richteten hygienische Stationen ein, stellten Schulärzte an u. s. w. Redner beantragt ebenfalls die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission.

Die Vorlage wird an die Kommission verwiesen, welche mit der Vorberathung der Vorlage über die ärztlichen Ehren⸗ gerichte betraut ist, und zwar wird diese Kommission um 7 Mitglieder verstärkt werden.

Schluß 4 ¼ Uhr. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. (Erste Berathung der dem Hause zugegangenen Justizgesetz⸗ entwürfe einschließlich desjenigen über die neue Gerichts⸗ organisation für Berlin).

Verkehrs⸗Anstalten. 8

Budapest, 22. April. (W. T. B.) Die Erhebung der Schiffahrtsgebühren am Eisernen Thor, welche am 1. Mai beginnen sollte, hat einen kurzen Aufschub erfahren, da die Organisation des Lootsendienstes noch nicht vollständig beendet ist.

St. Petersburg, 21. April. (W. T. B.) Bei mäßigem Wasserstande hat gestern Abend der Eisgang auf der Newa -rxen Die Eröffnung der Schiffahrt steht unmittelbar evor.

Bremen, 21. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Bayern“, v. Ost⸗Asien komm., 21. Avril v. Port Said n. Bremen abgeg. „Königin Luise“ 20. April v. New York n. Bremen abgeg. „Preußen“ 21. April v. Bremen in Colombo angek. „Friedrich der Große“ 20. April v. Bremen in New York angek. „Halle“, nach dem La Plata best., 20. April Dover passiert. „Sachsen“, n. Ost⸗ Asien best., 20. April in Antwerpen angek. „Stuttoart“ 19. April v. Bremen in Fremantle angek. und 20. April n. Adelaide abgeg. „Gera“ 19. April Reise v. Neapel n. Australien fortges. Kaiser Wilhelm II.“ 20. April Mrgs. v. Gibraltar nach New York ab⸗

gegangen. 22. April. (W. T. B.) Dampfer „Barhorossa“ 21. April g. d. Weser angek. „Mainz“ 21. April Reise v. Li ssabon n. Brasilien fortges. „Roland“, n. Baltimore best., 21. April Dover passiert. „Ems“*, n. New York best., 21. April in Neapel angek. „Stolberg⸗ 50 April Reise v. Moji n. Hongkong fortges. „Königsberg“, n. Ost⸗ Asien best., 21. April in Hongkong angekommen. 22. April v. Galveston in Bremerhaven angekkommen. 8 Ham burg, 21. April (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Dampfer „Patria“, v. New York kommend, „Arabia“, v. Philarelphia kommend, gestern in Hamburg eingetr. „Rhenania“ gestern v. St.

Thomas nach Hamburg abgeg. Polpnesia“

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22. April. (W. T. B.) Dampfer „Pennsylvania“ gester

in New York, „Armania“ in Philadelphia, „Andale sia“ in Pokohama,

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„Sophie Rickmers“, von 1 „Scotia“ gestern von St. Thomas

„Sibiria“ heute in Penang angek. „Francia“ von Havre nach Hamburg, „Fürst n. New YPork abgegangen.

London, 21. April. (W. T. B.) „Pembroke Castle“ heute auf Heimreise in London angek. Castle“ beute auf Ausreise Canarische Inseln pass. Castle“ heute auf Ausreise v. London abgegangen.

Union⸗Linie. Dampfer „Norman“ he Southampton angek. „German“ gestern auf Canarischen Inseln abgeg. abgegangen.

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8 Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗Maßregeln.

Nachrichten über die Verbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.

7. Februar.

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Das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehmarkte zu amburg und vom städtischen Viehbofe zu Dortmund am April, vom Viehhofe zu Magdeburg am 21. April, der Aus⸗ bruch der Maul⸗ und Klauenseuche vom Schlachtviehhofe zu Bremen am 21. April. 8 ¶nsshuee 88

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November Stückzahl des Viehs: getödtet: gefallen:

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Land⸗ und Forstwirthschaft. 8

Saatenstand in Preußen um die Mitte des Monats April 1899.

Nach den im Königlichen Statistischen Bureau zusammengestellten

Ergebnissen der Erhebungen über den Saatenstand in Preußen be⸗

rechtigte derselbe um die Mitte des Monats April zu folgenden Er⸗ wartungen (Note 1: sehr gute, 2: gute, 3: mittlere (durchschnittliche], 4: geringe, 5: sehr geringe Ernte): Winterweizen 2,4 (im April 1898: 2,3), Winterspelz 2,0 (2,4), Winterroggen 2,8 (2,3), Klee 2,8 (2,3), Luzerne 2,7, Wiesen 2,8 (2,5). Wegen Auswinterung, Mänuseschadens, Schneckenfraßes und dergleichen wurden in Hunderttheilen der Anbaufläche der betreffenden Frucht umgepflügt: Winterweizen 0,7, Winterroggen 0,8, Klee 3,2, Luzerne 1,1 %.

Erläuternd wird zu diesen Zahlen in der „Stat. Korr.“ Folgendes bemerkt:

Die Weizensaaten sind allgemein gut durch den Winter ge⸗ kommen und haben durch Schädlinge nur wenig gelitten. Auch die Roggen saaten haben zum größten Theil in dem verflossenen, äußerst milden Winter weder durch Frost noch durch Schnee Schaden ge⸗ nommen. Eine Ausnahme hiervon bilden eine größere Anzahl ost⸗ und westpreußischer Berichtsbezirke, in denen wegen ver⸗ späteter Bestellung und zeitig eingetretenen Frostes die Saaten nur schwach und darum wenig widerstandsfähig in den Winter kamen. Bedeulenderen Schaden scheint der Nachwinter im Monat März an⸗ gerichtet zu haben. Besonders in den östlichen Provinzen sank das Tbermometer an manchen Orten bis auf 15 Grad Celsius unter dem Gefrierpunkt. Dazu kommt eine fast über das ganze Staatsgebiet

verbreitete und in dieser Ausdehnung wohl nur selten dagewesene Mäuseplage. Durch den milden Winter begünstigt, haben diese Nager besonders in den Provinzen Schlesien und in einem großen Theil der Provinz Sachsen die Roggensaaten derartig beschädigt, daß bereits große Flächen umgeackert werden mußten. Aus einem Berichtsbezirk im Kreise Schweidnitz wird beispielsweise mitgetheilt, daß innerhalb der zurückliegenden fünfzig Jahre ein derartiger Mänseschaden bisher nicht beobachtet worden sei.

In den Provinzen Ostpreußen, Schlesien, Hessen⸗Nassau und im Rbheinlande haben ferner Schnecken die Saaten hin und wieder abge⸗ fressen; doch scheint der Schaden geringer zu sein, als nach den No⸗ vemberberichten des Vorjahrs angenommen werden mußte. Zur Zeit wird die gedeihliche Weiterentwickelung der Saaten in den Provinzen Ost⸗ und Westpreußen, Schleswig⸗Holstein, Hannover, Westfalen, Hessen⸗Nassau und Rheinland durch anhaltend naßkaltes Wetter, in den Provinzen Posen und Schlesien sowie in einem großen Theile der Provinz Sachsen durch längere, erst in den letzten Tagen durch Regen unterbrochene Trockenheit aufgehalten; wurden doch in einem Berichts⸗ bezirk des Kreises Weißenfels in der Zeit vom 1. November des Ee bis zum 1. April dieses Jahres nur 71,2 mm Niederschläge gemessen.

Ebenso störend haben die Witterungsverhältnisse auf die Be⸗ stellung der Felder mit Sommerfrucht eingewirkt; sie wurde zwar bereits in den ersten Tagen des Vormonats begonnen, dann aber durch den Ende März fast allgemein eingetretenen starken Frost unterbrochen.

Der junge Klee, welcher infolge Lagerns der Ueberfrucht im Vorjahre nicht selten lückenhaft aufging, hat von den Mäusen am meisten gelitten; Umackerungen in größerem Umfange sind deshalb bereits erfolgt oder stehen noch bevor. Am ungünstigsten lauten die Nachrichten über seinen Stand aus der Provinz Posen und den Regierungsbezirken Breslau, Liegnitz und Merseburg; dort ist angeb⸗ lich ein großer Theil der Kleefelder von den Mäusen völlig vernichtet.

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zeiger.

Die Wiesen sind im ganzen Osten noch ohne jedes Wachsthum und fangen auch im Westen nur vereinzelt an grün zu werden; die Flußwiesen stehen größtentheils voch unter Wasser.

deutend größer als im Vorjahre. Für Weizen wird er sich in mäßigen Grenzen halten, bedeutender dagegen beim Roggen und besonders beim Klee sein, anscheinend zum großen Theile weniger durch eigentliche Winterschäden als durch Mäuse⸗, vereinzelt auch durch Schneckenfraß veranlaßt. So melden vom Hundert eingegangener Berichte im Staate 29,4 einen Mäuseschaden, und zwar: 1 aus dem Regierungsbezir I ITTe“ Gumbinnen. 1 eEeee11X“ Marienwerder Potsdam Frankfurt. Stettin. Köslin. Stralsund. w“”“ Bromberg. üevare iegnitz. Oppeln.. Magdeburg Merseburg Erfurt. Schleswig.

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Das kranke Schwein. Ein gemeinverständlicher Rathgeber zur Erkennung, Behandlung und Verhütung der Schweinekrankbeiten, sowie zur Beurtheilung des Fleisches kranker Schweine. Von Thier⸗ arzt Dr. O. Hilfreich. Zweite, verbesserte Auflage mit einer Tafel in Buntdruck und 25 Abbildungen. Verlag von J. Neumann, Neu⸗ damm. Preis geb. 1 ℳ%ℳ 60 ₰. In dieser neuen Auflage des Buches haben die Abschnitte über die Schweineseuchen entsprechend den Fortschritten der Wissenschaft und Praxis eine vollständige Umarbeitung erfahren. So wird darin beispielsweise die sich immer mehr und mehr Anerkennung verschaffende Behandlung des Rothlaufs durch die Impfung in ausführlicher Weise beschrieben und berichtet, welche Erfolge man bisher durch dieses Ver⸗ fahren erzielt hat. Im übrigen ist der Inhalt unverändert geblieben. Die dem Buche beigegebenen Abbildungen tragen zum Verständniß des Inhalts wesentlich bei. Das Titelbild zeigt ein in den natürlichen

arben wiedergegebenes Hautstück eines mit Nesselfieber behafteten weines und ermöglicht dem Laien die Unterscheidung der schweren Rothlaufseuche von dem ungefährlichen Nesselfieber. Auch in dieser neuen Auflage wird sich das kleine Buch Schweinezüchtern, denen ein Thierarzt nicht sofort erreichbar ist, als Rathgeber nützlich erweisen.

Handel und Gewerbe. Konkurse im Auslande. 2 3 Galizien. Kohkurseröffnung über das Vermögen des protokollierten Kauf⸗ manns Moritz Malawer in Sanok mittels Bescheides des K. K. Kreisgerichts in Sanok vom 15. April 1899 Nr. S. 2/99. Provi⸗ sorischer Konkursmasseverwalter Advokat Dr. Arthur Goldhammer in nok. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkuͤrsmasseverwalters) 27. April 1899, Vormittags 10 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 1. Juni 1899 bei dem genannten Gerichte anzumelden. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feftstellung der An⸗ sprüche) 22. Juni 1899, Vormittags 10 Uhr. 8 Rumänien: Lupu Ungar in Galatz. Tag der Konkursverhängung: 30. III./11. IV. 1899. Frist für Anmeldung der Forderungen bis 26. IV./8. V. 1899. Termin für die Verifikation der Forderungen am 8./20. V. 1899. Frazi J. Zlatarof in Tulcea. Tag der Konkursverhängung: 29. III./11. IV. 1899. Frist für Anmeldung der Forderungen e 26. IV./ 8. V. 1899. Termin für die Verifikation der Forderungen am 8./20. V. 1899. Bulgarien.

Durch Beschluß des Varnaer Kreisgerichts ist am 12. April 1899 Konkurs über das Vermögen des Kaufmanns Anton M. Lefkokilos in Varna eröffnet und zum provisorischen Konkursmassenverwalter der Advokat Varban Papantscheff ernannt worden. Die Wahl des definitiven Massenverwalters erfolgt am 12. Mai 1899. Forderungen sind bis zum 19. Mai 1899 dem Varnaer Kreisgericht (durch bei diesem zugelassene Anwälte) zu melden Der Termin zur Feststellung der Ansprüche ist auf den 11. Juni 1899 anberaumt worden.

Das Kreisgericht in Widdin hat über das Vermögen des dortigen Kaufmanns Wanko N. Stefanoff den Konkurs verhängt.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 15 132, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 5292, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. ö11114“

über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen⸗, bahn⸗Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen Kohlengruben.

Am 1. April 1899 wurden verlangt 2550, gestellt 2547 Wagen zu 10 t, am 2. April verlangt —,—, gestellt —,—, am 3. April verlangt —,—, gestellt —,—, gestellt 2457, am 5. April verlangt 6. April verlangt 2618, gestellt gestellt 2671, am 8. April verlangt 2715, gestellt 2715, am 9. April verlangt 68, gestellt 68, am 10. April verlangt 2690, gestellt 2690, am 11. April verlangt 2605, gestellt 2605, am

2724, gestellt 2724,

gestellt 2577, am 14. April verlangt 2662, gestellt 2660, am 15. April verlangt 2742, gestellt 2742; im Ganzen wurden vom 1. bis 15. April verlangt 31 733, gestellt 31 726 Wagen zu 10 t.

Zwangsversteigerungen. Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstück Tilsiterstraße 81, dem Rentier Gustav Schrader gehörig, zur Versteigerung. Fläche 6,01 a. Nutzungswerth 8900 Ersteher wurde für das Meistgebot von 133 000 Kaufmann Jacob Moritz, Kurfürstendamm 124. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung der nachbenannten Grundstücke: Choriner⸗

straße 50 a., der Frau Anna Messerschmidt gehörig. Pappel⸗ allee 91/92, dem Ziegelmeister Carl Sperber gehörig. 3

Der Umfang der Umackerungen wird sich mit Sicherheit erst im Mai dieses Jahres feststellen lassen, ist jedenfalls aber schon jetzt be⸗

am 4. April verlangt 2459, am

2618, am 7. April verlangt 2671,

12. April verlangt 2852, gestellt 2652, am 13. April verlangt 2577,