2. Mai. (W. T. B.) Einer offiziellen Depesche aus Sae er 23 neue Fälle von Pest vorgekommen. Im Laufe der letzten Woche starben an der Seuche 31 Personen.
Bombay, 2 Mai. (W. T B.) Nach einer Meldung des Reuter'schen Bureaus“ verzeichnen die Ausweise über Erkrankungen an der Pest aus Bombav, Kalkutta und anderen Tbeilen des Landes eine andauernde Besserung. Ausgenommen davon sind nur
Kolar und die Goldfelder. Verdingungen im Auslande.
Spanien.
6. Juni, 2 Uhr. Münze und Stempelfabrik zu Madrid: Lieferung
des für diese wäbrend des Rechnungsjahres 1899 1900 benöthigten
Gummi arabicum. Bedingungen können in der genannten Austalt
an Wochentagen von 11 bis 4 Uhr eingesehen werden. Angebots⸗ formular beim „Reichs⸗Anzeiger“. 8
Verkehrs⸗Anstalten.
Bremen, 1. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Stuttgart“ 30 April v. Bremen in Sydney angek. „Coblenz 30. April v. La Plata in Bremerhaven angek. „Bonn’“, n. Baltimore best., 29. April Lizard pass. „Pfalz“ 29. April v. Bremen in Monte⸗ video angek. b-zn Luise“, v. New York kommend, 1. Mai in
erbapven angekommen. Sv 2 Mai. (W. T. B.) Dampfer „Arensburg“, v. Brasilien kommend, 30. April St. Vincent passiert. „Prinz⸗Regent Luitpold v. Australien kommend, 1. Mai in Neapel angek. 8.2 2 Baltzmore kommend, 30. April Scily passiert. „Marxburg“, n. Brasilien best., 1. Mai in Antwerpen angek. „Sachsen“, n Ost⸗Asien best, 30 April in Genua angek. „Aller“ 1. Mai Reise v. Gibraltar über Nrapel n. Genua fortges. „Preußen“, n. Ost⸗Asien best., 1. Mai in Hongkong angek. „Kaiser Wilhelm II.“ 1. Mai v. New York n. Genua abgeg. „Prinz Heinrich“ 2. Mai Reise v. Singapore n. Bremen fortges. „Mark“, n. d. La Plata best, 30. April in Ant⸗
erpen ange en. “ e Mai (W. T. B.) Hamburg⸗Ame rika⸗Linie. Dampfer „Stratay“ Sonnabend in Boston, „Georgia in Montevideo, „Sardinia?, v St. Thomas kommend, „Bosnia“, v. Baltimore kommend, in Hamburg. „Silesia“ gestern in Havre, „Sibiria beute in Hongkong angek Pennsylvania“ Sonnabend vb. New Vork, „Armenia“ v. Philadelpbia n. Hamburg, „Andalusig“ v. Kobe n. Hongkong, „Ambria“ v. Perim n. Ost⸗Asien abgeg. „Sarnia“ Sonn⸗ abend Gibraltar passiert. „Dorothea Rickmers“ Sonnabend in Port Said angekommen. 1 1 — - on, 1. Mai. (W. T. B.) Castle⸗Linie. Dampfer „Avondale Castle“ gestern auf Ausreise in der Delagoa⸗Bay angek. ⸗Dunoly Castle“ Sonnabend auf Ausreise in Durban (Natal) angek. z„Tintagel Castle“ gestern auf Ausreise in Kapstadt angek. „Norbam Tastle“ gestern auf Heimreise in London angek. „Carisbrook Castle Sonnabend auf Ausreise v. Southampton abgegangen.
Rotterdam, 1. Mai. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Sparndam“ Sonnabend Nm. v. New York ab⸗
Theater und Mufik.
1 FEFEheater des Westengs. 8
Frau Alma Fohström verabschiedete sich am Sonnabend als „Margarethe“ in Gounod's gleichnamiger Oper vom hiesigen Publikum. In der Darstellung verlieb sie der Gestalt beinabe den Poetischen Zauber, der sie in der Goetbe'schen Dichtung verklärt. Gesanglich bewährte die Künstlerin auch an diesem Abend die ihr eigene Anmuth, Weichheit und Beweglichkeit, die während ihres Fast⸗ spiels mehrtach lobend hervorgehoben wurden. In Herrn Battisti (Faust) hatte sie eirnen recht guten, wenn auch nicht
8
*
ebenbürtigen Partner. Der stimmbegabte Sänger litt offenbar unter starker Befangenheit, welche ihn namentlich in der großen Arie des dritten Akts an der vollen Entfaltung seiner Mittel hinderte. Recht ansprechend führte Fräulein Brackenhammer die Partie des Siebel durch. Den Valentin sang Herr Toni Franke als Gast, ohne jedoch ein tieferes Interesse erwecken zu können. Am Schluß zeichnete das zablreich an⸗ wesende Publikum Frau Fohström durch zablreiche Blumenspenden und so lebhaften Beifall aus, daß die Künstlerin sich veranlaßt sah, einige russische Lieder, zu welchen sie sich selbst auf einem schnell herbei⸗ geschafften Klavier begleitete, als Zugabe zu singen.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Humperdinck's Märchenspiel „Hänsel und Gretel“ gegeben. Hierauf folgt das Ballet „Vergißmeinnicht’. — In den am 8. und 10. d. M. stattfindenden Aufführungen von Johann Strauß’ Overette „Die Fledermaus werden im 2. Akte Fräulein dell'Era und das Ballet⸗Korps auftreten. Es werden bei dieser Gelegenheit die von Strauß zur „Fledermaus“ komponierte Ballet⸗Musik und andere Tanzweisen des Komponisten zur Aufführung gebracht. Die Operette ist vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff in Scene gesetzt. Der Reinertrag dieser Vorstellungen ist zum Besten der beiden Berliner Volksheilstätten⸗Vereine, und zwar für den unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin stebenden „Berlin⸗Brandenburger Heilstätten⸗Verein“ und den „Volkeheilstätten⸗ Verein vom Rothen Kreuz“ bestimmt. Der Billetverkauf findet täg⸗ lich im Opernhause statt.
8 Im Königlichen Schauspielbhause geht morgen Schiller's Schauspiel „Die Räuber“ in Scene. Die Besetzung lautet: Karl Moor: Herr Matkowsky; Amalia: Fräulein Poppe; der alte Moor: Herr Hübener; Spiegelberg: Herr Heine; Schweizer: Herr Molenar; Schufterle: Herr Hartmann; Kesinsky: Herr Christians; Roller: Herr Junker; Hermann: Herr R. Arndt; Daniel: Herr Sich⸗ bolz; Pater: Herr Oberlaender. Als Franz Moor gastiert Herr Oskar Kayser vom Großberzoglichen Hof⸗Theater in Mannheim. Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater findet morgen
der zweite Gastspiel⸗Abend des Pariser Schauspiel⸗Ensembles (Frau Rosa Bruck und Dr. Deval) statt. Zur Aufführung kommen: Dumas' Schauspiel „Francillon“ und Bilhaud’s Lustspiel „Les Espérances“. Der Billetverkauf findet täglich am Abendkassenschalter des Königlichen Schauspielhauses statt.
Im Berliner Theater ist die Erstaufführung des Einakters „Es tagt“ von Axel Delmar mit Rücksicht auf die vorgeschrittene Saison vom Intendanten Prasch auf die nächste Spielzeit verschoben worden. “ 8
Im Theater des Westens wird Signorina Prevosti morgen als Violetta in Verdi's Oper „La Traviata“ ihr Gastzpiel eröffnen. Am Donnerstag werden Frau Moran⸗Olden und Herr Nikolaus Rothmühl in Beethoven's Oper „Fidelio“ als Gäste auftreten.
Bei dem morgen, Mittwoch, Mittags in der Marien⸗ kirche stattfindenden Orgelvortrag Herrn Musildirektors ienel werden mitwirken: Frau Valerie von Schukowsly. Fräulein
Schmitz Frau Tony Böttger, der Violtnist Herr Erich Garke, err Adolf Bolte und Herr Max Bartelt. Auf dem Programm n: eine Arie aus der Johannes⸗Passion und eine Orgel-Toccata Bach, ein Orgelkonzert von Händel, der 23. Pfalm von Stadler, „Die Allmacht“ von Schubert, ein Adagio von Schumann, ein Duett aus dem Requiem von Verdi sowie eine Sonate in D-moll und ein Adagio in A-dur für die Orgel von Dienel.
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1 Mannigfaltiges. “ 14
Der Magistrat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, in der Angelegenbert des Portals für den Friedhof der Märzgefallenen den von dem Präsidenten des Bezirks⸗Ausschusses, Geheimen Ober⸗ Regierungs⸗Rath Kayser gemachten Vorschlag einer gütlichen Bei⸗ legung des Rechtsstreits der Stadtverordneten⸗Versammlung mit⸗
Der Eintritt ist frei.
zutheilen und sie zu ersuchen, mit ihm in gemischter Deputation darüber zu verhandeln.
Der Wassersturz im Viktoria⸗Park wird bis zum 15. Juli an den Wochentagen von 9 bis 12 Uhr Vormittags und von 3 bis 8 Uhr Nachmittags, an den Sonntagen von 9 bis 1 Uhr Vormittags und 3 bis 8 Uhr Nachmittags, ausgenommen bei regnerischem Wetter, in Thätigkeit sein. Die elektrische Beleuchtung des Wassersturzes findet Mittwochs und Sonnabends von eintretender Dunkelheit bis 10 Uhr Abends statt, während welcher Zeit alsdann auch die Wasser spielen.
Neisse, 2. Mai. (W. T B.) Die „Neisser Zeitung“ meldet aus Neustadt (Oberschlesien): Gestern früh wurde beim Kreuzen eines Bahnüberganges bei der Station Leuber ein Landauer von dem ankommenden Zuge erfaßt und zertrümmert. Der Kutscher des Wagens erlitt lebensgefährliche Verletzungen, während die drei
Insassen mit weniger gefährlichen, wenn auch schweren Verletzungen
davonkamen.
Bielefeld, 2. Mai. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: In der vergangenen Nacht fuhr auf dem Bahnhof Bielefeld ein Rangierzug auf einen Güterzug. Personen sind nicht verletzt
worden.
Nürnberg, 1. Mai. (W T. B.) Die bei der Exylosion der Fuchs'schen Beleuchtungskohlenfabrik in Doos verschütteten beiden Arbeiter (vol. Nr. 102 d. Bl.) sind erst in später Abend⸗ stunde des Sonnabends nach anstrengender Arbeit der Feuerwehr unter den Trümmerhaufen als Leichen hervorgezogen worden. Infolge der Explosion sind drei Arbeiterschuppen in die Luft geflogen. Wahr⸗ scheinlich ist die Katastrophe dadurch entstanden, daß sich Naphtha ⸗ Gase entzündeten.
Bremen, 1. Mai. (W. T. B.) Die Rettungsstation Cuxhaven telegraphiert: Am 30. April wurden von der auf Schar⸗ hörn gestrandeten französischen Schunerbrigg „Emma“, Kapitän Leveuse, sieben Personen durch das Rettungsvoot des 2. Elbleuchtsch ffes gerettet
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
London, 2. Mai. (W. T. B.) Das „Reuter 'sche Bureau“ meldet unter dem 22. April aus Apia, daß die An⸗ hänger Mataafa's sich nach Demolierung des Forts von Vailima und der Forts längs der Küste zurückgezogen hätten. Ernste Gefechte gätten nicht mehr stattgefunden. Sd
Washington, 2. Mai. (W. T. B.) Der französische Botschafter Cambon hinterlegte auf der hiesigen Bank An⸗ weisungen auf 20 Millionen Dollars, welche er in Gemäßheit des Friedensvertrages für Spanien erhalten hat. Die Ein⸗ kassierung der Anweisungen dürfte durch eine New Yorker Bank erfolgen. Hinsichtlich der Uebermittlung der Summen nach Europa erwartet man die Anordnungen der spanischen Regierung. b
New York, 2. Mai. (W. T. B.) Dem „New York Herald“ wird aus Manila gemeldet, die Kommissare der Aufständischen seien mit neuen Vorschlägen für Einstellung der Feindseligkeiten nach den amerikanischen Linien zurückgekehrt.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
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Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 11 nach überschläglicher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
8 An vürigen Durchschnitts⸗ Am vorigen für . 1 Doppel⸗ Durch⸗ schnitts⸗ zentner
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14,50 17,60
Nuscha Butze. contröleur des wagons --lits.) d 1 F bbil b 3 Akten von Alerandre Bisson. In deutscher U⸗ber ꝙ Fobensbc. in magung von Benno Jacobson. Vorber: Zum Repertoirestück des Einsiedler. Lustspiel in 1 At von Benno Anfang 7 ½ Uhr 8 b 5 b Hof 111X“ Jacobson. Anfang 7 ½ Uhr. 2 Donnerstag: Hofgunst. Donnerstag und folgende Tage: Gastspiel von — à4 8 Franz Twile. Der Schlafwagen⸗Kontroleur. Belle-Alliance-Theater. Belle⸗Alliance Vorber: Zum Einsiedier. straße 7/8. Mittwoch: Emil Thomas⸗ 8 lus. — Pech⸗Schulze. Große Gesangsposse. — Ballet. — Damentrompeter⸗Cvor. Anfang 8 Uhr. Thalia Theuter. Berlin bleibt Berlin.
Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. du Théàtre Français, und von Mr. le Dr. Deval — — “ in 4 Bildern von F. Gothery und S 188 8— 1410 du Théatre de la Renaissance Erancillon. Resisenz-Theater. Direktion: Sismunt Musik von Friz Krauf. Anfang A 88 vr2 188 Eises en 3 actes d-Alsx. Damas üls. — 1,92 Fautenburz Miumwaoch: Gastplet. hon Frans 1 . Riedlingen 14 22 14,22 14,54 Espérances. Comslie en acte de Paul Tewele. Der Schlafwagen⸗Kontroleur. (Le elbe Vorstellung. 656 Iö 13,40 13,40 13,80 Bilhaud. — Der Billerverkauf findet täglich i — — — 1 12 10 12,40 13,89
Donmmerstag Opernhaus. 113. Vorstellung. Die Afrikanerin. Oper in 5 Akten von Giacomo Meverbeer. Text von Eugoône Scribe, deutsch von Ferdinand Gumbert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 119. Vorst lung. Julius Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare Uebersetzt von August Wilhelm von Schlepel Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Opern⸗Theater. Mittwoch: Pariser Schau⸗ spiel Ensembles (Impresario: Dorval⸗Paris) unte Mitwirkung der Mme. Rosa Bruck, ex-pensionnaire
Neues Theater. Direktion: Mittwoch: Eine Liebesheirath. 4 Akten von A. Baumberg. Wiener Jubiläums⸗Theaters.
8 Uhr Morgens. 12,70 12,20 12,40 12,70
12,60 12,60 16,00
15.80 15,20 14,54 13,60 12,90
Posen.. 12,00 1“ 8 12,30 Ostrowo. 12,00 Strehlen i. 12,00 Striegau. 12,00 Grünberg 13,00 Löwenberg 12,40 Oppeln. 12,40 12,40 Bielefeld. — 8 15,00 15,00 Neuß.. 1 8 — — —
12,50 12,50 12,10 12,00 12,20 13,00 12,40
13,00 12,80 12,30 1 12,80 8 6 “ 12,50 12,80 1 13,00 12,70 14,60 20 14,25 .“ 15,00 G 15,60 69 15,03 15,26 I“ 1458 1520 I 8 . 1 1 8 b
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d. Meeressp. 50 C.
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2 bedeckt
3 bedeckt
2 wolkig
3 wolkig still Nebel
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3 wolkenlos still heiter 8 still bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Das barometrische Minimum, welches gestern bei Raga lag, ist nach dem Finischen Busen fortgeschritten, wähbrend eine flache Depression, von Nordwesten kommend, über dem südlichen Nordseegebiet er⸗ chienen ist, daselbst Regenwetter erzeugend. Bei chwachen füdlichen Winden ist das Wetter in Deutsch⸗ land trübe und etwas wärmer; vielfach ist Regen ge⸗ fallen. Die Morgentemperatur liegt noch unter dem Mittelwerthe.
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Ammergau.
Deutsche Seewarte.
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1 ö1“ 8 8 1 Aönigliche Schauspiele. Mittwoch: Opera⸗ haus. 112. Vorstellung. Hänsel und Gretel. Märchenspiel in 3 Bildern von Engelbert Humper⸗ dinck. Tert von Adelheid Wette. — Vergißmein⸗ nicht. Tanzmärchen in 1 Akt (3 Bildern) von Regel und Otto Thieme. Musik von ichard Goldberger. Ankang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 118 Vorstellung. Die Räuber. Ein Schauspiel in 5 Aufzügen von Friedrich von Schiller. (Franz von Moor: Herr skar Kaiser, vom Großherzoglichen Hof⸗Theater in Mannheim, als Gast.) Anfang 7 Uhr.
Freitag:
Hofer. Heimath.
Queens⸗ der Zeit von 9 — 10 und 10 ½ 1 Uhr im Königlichen
V Schauspielbause am Abendkassenschalter statt. Billet⸗ Donnerstag: Le Boulet. de Pierre Wolff 1 acte d'André t Thérèse Raquin. 4 actes d'Emile Zola. Billetreservesatz 31.
Theater.
von Bergerac. Donnerstag:
Kakadu. — Paracelsus. Freitag: Morituri.
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Konsul von Guatemala
Die Gefährtin. — Der grüne
Berliner Theater. Mitwoch: Platz den
Donnerstag: Das Erbe. 8 1* Freitag (38. Abonnements⸗Vorstellung): Maria
Schiller⸗Theater. woch, Abends 8 Uhr: Volksschauspiel in Ludwig Ganghofer und Hans Neuert.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Die Frau vom Meere.
Freitag, Abends 8 Uhr: Die Frau vom Meere.
Theater des Westens. Mittwoch: Erstes Gastspiel von Franceschina Prevosti. viata. (Violetta.) Oper in 4 Akten von G. Verdi.
Donnerstag: Letztes Gastspiel von Nikolaus Roth⸗ und Gastspiel von Zum ersten Male: von L. van Beethoven. Gastspiel von
Lessing⸗Theater. Direktion: Otto Neumann⸗ Mittwoch: Im weißen Röß’l. Donnerstag: Erstes Gastspiel von Adele Sandrock.
Freitag: Zweites Gastspiel von Adele Sandrock. Liebelei. — Abschiedssouper.
bari üi. ang 1 ½ Uhr.
1 médie en 3 actes — Jean Marie. Drame en
Theuriet Billetreservesatz 30. Drame en
Mittwoch: Cyrano
üunfann 21 Uß Anfang 1 5½ Uhr.
(Wallner⸗Theater.) Mitt⸗ Der Herrgottschnitzer von
5 Aufzügen von
Verlobt: Frl. Levin
Fanny Moran⸗Olden.
Fidelio. Oper in 2 Akten —
Franceschina Prevosti.
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(Plantikow). —
Gestorben: Charlottenburg). — Hr.
Todesanzeige.
Heute verschied sanft mein theurer Gatte 1
mit Hrn. Bank⸗ Direktor Wilhelm Schultz (Göͤttingen— Berlin). — Frl. Juliane Gudowius mit Hrn. Leut. Waleemar von Sobbe (Neubrandenburg — Prenzlau). — Frl. Dora von Winterfeld mit Hrn. Dberleut. Friedrich Betbcke (Erfurt- 1““ n Olga ; Sevi Münchmeyer mit Hrin. Leut. Ernst⸗Gustav von Per Vörbser don Gevtca. Löbbecke (D ae den. Wantzbet).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberlehrer A. Fraatz (Charlottenburg). — Eine Tochter: Hrn. Amts⸗ richter Hirschfeld (Sommerfeld). — Hrn. von Diest
Hrn. von Frantzius (Podollen).
— Hrn. Pastor G. Stier (Lorenzberg).
Hr. Oberst a. D. Herrmann Bennecke
Prediger Wilhelm
öhricht (Züllichau). — Hr. Ingenieur Helmuth
Familien⸗Nachrichten.
1“ 1u“ Anna Helgers
von Wrangel (Berlin). — Fr. Therese von Teut⸗ leben, geb. Fretin von Berlepsch (Berlin).
Verantwortlicher Redakteur:
Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlivn. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Neun Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (Kommanditg esellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 241. bis 29. April 1899.
Heidenheim. 14,40
Bemerkungen.
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 63. Sitzung vom 1. Mai 1899.
Berathung steht der Bericht der XIV. Kommission
Antrag der Abgg. Gamp (fr. kons.) und Genossen, betreffend Maßregeln gegen die in der Landwirthschaft herrschende Arbeiternoth.
Die Kommission schlägt vor: die Staatsregierung zu ersuchen, mit Rücksicht auf die in der Landwvirthschaft, ins⸗ besondere in den landwirthschaftlichen Kleinbetrieben, herrschende, den rationellen Betrieb der Landwirthschaft ernstlich gefährdende Arbeiternoth ungesäumt die zur Milderung derselben geeigneten gesetzgeberischen und Verwaltungsmaßregeln in die Wege zu leiten und zu diesem Zweck neben der Hebung der Landwirth⸗ schaft überhaupt folgende Maßnahmen insbesondere in Aussicht zu nehmen:
1) die Einführung der Konzessionspflicht für das Gewerbe der Gesindemakler, Arbeitsvermittler und ähnlicher Gewerbetreibenden mit der Maßgabe, daß für kleinere Orte die Ertheilung der Konzession von dem Nachweis des vorhandenen Bedürfnisses abhängig gemacht wird, sowie das Verbot des Betriebes dieses Gewerbes im Umher⸗ ziehen, die Verschärfung der Kontrole der Gesindevermiether und Stellenvermittler hinsichtlich der Buchführung, der Vermittlungstarife, der Zurückvehaltung von Legitimationspapieren, der Beherbergung der Stellensuchenden u. dergl.;
2) die Erschwerung des Kontraktbruchs a. durch Bestrafung der Arbeitgeber und Stellenvermittler wegen Verleitung dazu, b. durch Bestrafung des Arbeitgebers, welcher wissentlich kontraktbrüchige Ar⸗ beiter beschäftigt, c. durch Einführung einer Ersatzpflicht nach Analogie der §§ 124 b und 125 der Reichs⸗Gewerbeordnung;
3) die größere Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse bei 5ö— der Schulzeiten auf dem platten Lande (Halbtagsunterricht,
ommerschule, Ferienzeit) unter voller Wahrung der Ziele des Volks⸗ schulunterrichts;
4) die möglichste Verminderung der Beschäftigung von Arbeitern seitens der Staatsbetriebe während der Erntezeit, sowie überhaupt die größere Berücksichtigung der landwirthschaftlichen Arbeiternoth bei den vom Staate auszuführenden Bauten;
5) die größere Rücksichtnahme bei dem Strafvoollzug während der dringenden landwirthschaftlichen Arbeitszeiten, sowie die vermehrte Be⸗
em n. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark ab Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den letzten sechs Spalten,
14,40 14,86 14,86 15,40 15,40 8
839 14 98 15,22 22. 4. “
gerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet
aß entsprechender Bericht fehlt.
schäftigung von Korrigenden und Strafgefangenen bei Meliorations⸗ arbeiten;
6) die Einschränkung des bisherigen Verfahrens, den Arbeits⸗ markt durch Gewährung von besonderen Tarifverbilligungen auf weite Entfernungen zum Nachtheil der Landwirthschaft künstlich zu verschieben;
7) die Herbeiführung von Bestimmungen, wonach junge Leute unter 18 Jahren nicht ohne ausdrückliche Genehmigung derjenigen, unter deren (väterlicher oder vormundschaftlicher) Gewalt sie stehen, aus ihrem Heimathsorte fortziehen dürfen;
8) die Gewährung des Rechts an die Gemeinde, die Abweisung neu Anziehender dann zu bewirken, wenn dieselben nicht den Nachweis einer den sittlichen und hygienischen Anforderungen entsprechenden Wohnung erbringen, wobei das Schlafstellenunwesen zu beschränken ist;
9) die Aenderung des Gesetzes über den Unterstützungswohnsitz zur Erleichterung der Verpflichtungen der Wohnsitzgemeinde durch stärkere Heranziehung der Arbeitsgemeinde;
10) die planmäßige Ansiedelung von kleinen und mittleren Land⸗ wirthen, sowie von landwirthschaftlichen Arbeitern durch Genossen⸗ verree an und unter Mitwirkung des Staats in dazu geeigneten Bezirken;
11) a. die Beurlaubung von im aktiven Militärdienst stehenden Mannschaften zu dringenden landwirthschaftlichen Arbeiten — Ernte⸗ arbeiten ꝛc.; b. die größere Rücksichtnahme auf die dringenden landwirthschaftlichen Arbeiten bei der Wahl des Zeitpunktes der Einziehung von Reservisten und Landwehrleuten zu militärischen Uebungen; c. die Revision der Dienstvorschriften über Marschgebührnisse für die zur Entlassung kommenden Mannschaften nach der Richtung hin, daß die früher der Landwirthschaft angehörenden Mannschaften nach ihrem Heimaths⸗ oder Gestellungsort entlassen werden; 4
12) die Erweiterung der Zulassung ausländischer Arbeiter, soweit es die nationalen Rücksichten irgend gestatten, insbesondere auch zum Gesindedienst in nicht gemischtsprachigen Bezirken, sowie die Ver⸗ einfachung der von den Arbeitgebern den Behörden gegenüber ab⸗ zugebenden Verpflichtungserklärungen.
Abg. Dr. Hirsch (fr. Volksp.) beantragt, den Antrag 10 folgendermaßen zu fassen: die Förderung der Ansiedelung von kleinen und mittleren Landwirthen und von landwirthschaftlichen Arbeitern durch Private und Verbände, namentlich in Bezixken mit überwiegendem Groß⸗ grundbesitz, insbesondere auch durch Parzellierung von Staatsdomänen sowie durch Beseitigung des Familien⸗Fideikommißrechts.
Ueber die einzelnen Punkte wird gesondert diskutiert.
Zu Punkt 1 erhält zunächst das Wort
Abg. Wintermeyer (fr. Volksp.), der es für bedenklich erachtet, die Polizeibefugnisse bezüglich der Konzessionsertheilung zu erweitern. Man müsse sich vielmehr auf den Boden des Gesetzes stellen und die geltenden Bestimmungen schärfer zur Anwendung bringen. Das Ver⸗ bot des Gewerbes der Gesindevermittler im Umherziehen würde in vielen Fällen eine unnöthige Härte sein.
Abg. Freiherr von Richthofen⸗Mertschütz (kons.) mißt den gestellten Anträgen nur eine sekundäre Bedeutung bei. Es sei Auf⸗ gabe der landwirthschaftlichen Verwaltung, den Mangel an Arbeitern energisch zu bekämpfen, ein bestimmtes Programm aufzustellen und womöglich recht bald mit Gesetzentwürfen an den Reichstag oder an an das Abgeordnetenhaus heranzutreten. Auch er, Redner, sei der Meinung, daß die bestehenden Vorschriften der Gewerbe⸗ ordnung schärfer durchgeführt werden müßten. Unter diesen Vor⸗ schriften sei aber keine darüber vorhanden, daß Arbeit⸗ geber vegen Verleitung zum Kontraktbruch bestraft werden können. Darum sei es Aufgabe der preußischen Ver⸗ waltung, darauf hinzuwirken, daß diese und ähnliche Lücken ausgefüllt würden. Das Verbot des Gewerbes der Gesindemakler und Arbeitsvermittler im Umherziehen widerspreche nicht der Gewerbe⸗ ordnung. Die Konzessionspflicht für diese Leute müsse gesetzlich fest⸗ gelegt, und auch die weitergehenden Wünsche der Konservativen und des Zentrums müßten berücksichtigt werden.
Abg. von Czarlinski (Pole) erklärt sich nach den Erfahrungen, die seine Freunde mit ähnlichen Bestimmungen gemacht hätten, gegen den Antrag, obwohl er die vorliegenden Mißstände nicht verkenne. Zu deren Beseitigung bedürfe es aber nicht weiterer Gesetze, sondern der Ausführung bestehender Vorschriften und Ministerialerlasse. Jede Konzessionsertheilung sei mit einer gewissen Willkür verbunden Das Verbot des Umherziebens lasse sich mit der Gewerbeordnung in Einklang bringen, es bedürfe also auch dazu keines neuen Gesetzes.
Abg. Hirt (kons.) begrüßt den Kommissionsvorschlag Nr. 1 mit Freuden und spricht die Erwartung aus, daß die Reichsgesetzgebung in diesem Sinne geändert werde. In Bezug auf die Konzessionspflicht hätten die Landwirthschaftskammern sich schon selbst geholfen. Das genüge aber nicht, die Konzessionspflicht müsse gesetzlich festgelegt werden. 8—
Abg. Dr. Hirsch (fr. Volksp.): Warum führt man die be⸗ stehenden Vorschriften nicht aus? Ich fürchte, auch die neuen Vor⸗ schriften werden nur auf dem Papier stehen. Manche Gutsbesitzer sind gewohnt, ihre Vorarbeiter auszusenden, um Arbeiter zu engagieren.⸗