im b11 von Gersdorff (Sessisches)
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nr. 27 d Reichs⸗Gesetzblatts“ enthält unter Nr. 2588 das Gesetz wegen Verwendung von Mitteln des eichs⸗Invalidenfonds, vom 1. Juli 1899; unter Nr. 2589 das Geüc, betreffend die Feftstellung eines zweiten Nachtrags zum Reichshaushalts⸗Etat für das Rechnungs⸗ ahr 1899, vom 1. Juli 1899; unter Nr. 2590 das Gesetz, betreffend die Feststellung eines weiten Nachtrags zum Haushalts⸗Etat für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1899, vom 1. Juli 1899; unter Nr. 2591 das Gesetz, betreffend die Aufnahme einer An⸗ leihe, vom 1. Juli 1899; und unter Nr. 2592 das Gesetz, betreffend die Handelsbeziehungen zum Britischen Reiche, vom 1. Juli 1899. Berlin W., den 10. Juli 1899. “ Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Weberstedt.
“ 116““
Koönigreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin
8 . eyer den Charakter als Geheimer Regierungs⸗ ath un
dem Stabshoboisten und Militär⸗Musikdirigenten Münch
Nr. 80 den
19
Titel „Musik Direktor“ zu verleihen. 8 m n An
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
dem Fabrikbesitzer Georg Schlaegel in Halle a. S.
en Charakter als Kommerzienrath zu verleihen. .“ e.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
die verwittwete Frau von Rohr, geborene von Gers⸗
dorff in Arolsen zur Aebtissin des Klosters Heiligengrabe zu ernennen.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Dem Vorsteher der Versuchsstation für Pflanzenschutz
Dr. Hollrung in Halle a. S. ist das Prädikat „Pryfessor⸗
unentgeltlich mit abzuliefern.
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beigelegt worden. di Fatr He1 Nech 11414“”“ 88 1 ä SN u5 “ 8 8 — 8e⸗
Hauptverwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung. Bei der heute öffentlich in Gegenwart eines Notars be⸗ wirkten Verloosung der Prioritäts⸗Obligationen b “ III. Serie Litt. B. und Eö“ III. Serie Litt. C. 1. und 2. Emission der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft sind die in der Anlage verzeichneten Nummern gezogen worden.
Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1900 mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge
vom 2. Januar 1900 ab egen Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse in Berlin, Taubenstraße Nr. 29, zu
erheben. Dabei sind
a. mit den Obligationen III. Serie die Zinsscheine Reihe V Nr. 7 bis 20,
b. mit den Obligationen III. Serie Litt. B. die Zinsscheine Reihe IV Nr. 16 bis 20,
c. mit den Obligationen III. Serie Litt. C.
1. und 2. Emission die Zinsscheine Reihe III
ngebst Anweisungen für die nächsten Reihen
Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr
Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der
letzten drei Geschäftstage jedes Monats.
Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ n und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Kassen schon vom 1. Dezember 1899 ab eingereicht werden, welche sie er Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 900 ab bewirkt. : Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. w 5 Mit dem 31. Dezember d. J. hört die Verzinsung er verloosten Obligationen auf. 8 Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rückständigen Obligationen wieder⸗ holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Verzinsung derselben mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen und dessen ungeachtet nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden. Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Obligationen über die
Zahlungsleistung nicht einlassen.
8 Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Kassen e - verabfolgt.
erlin, den 1. Juli 18. Hauptverwaltun der Staatsschulden. 1 Jae.
E— 114“ ¹;
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3 1““ 8 11“ An ge kommen: 5 “
Seine Excellenz der Unter⸗Staatssekretär im 8 amt, Wirkliche Geheime Rath Dr. Aschenborn, vom Urlaub;
Seine Excellenz der Ober⸗Landforstmeister und Direktor m Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Wirkliche Geheime Rath Donner, vom Urlaub.
Seine Excellenz der Präsident des Reichs⸗Eisenbahnamts,
Wirkliche Geheime Rath Dr. Schulz, mit Urlaub nach Süd⸗ deutschland;
der Unter⸗Staatssekretär im Reichs⸗Postamt Fritsch, mit Urlaub nach Süddeutschland; 1t S
der Präsident der Seehandlung Freiherr von Fätit und Neukirch, nach dem Bayerischen Oberland und Tirol.
venien.
Aichtamtliceeas.
Preußen. Berlin, 10. Juli
Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie dem „W. T. B.“ aus Söholt vom 9. d. M., Vormittags, gemeldet wird, an Bord der Nacht „Hohenzollern“ von Bergen über Aalesund durch den Storfjord in den Nordford einge⸗ fahren und dort vor Oerskog gelandet. Es herrschte warmes Wetter. An Bord war Alles wohl. v“ 89 III900 m.
1ö“ .Fl; S oet chöl N nehtc M.
Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 3 Uhr im Dienstgebäude, Leipziger Flab 11, unter dem Vorsitz des Smats⸗Minigers D. Dr. Bosse zu einer Sitzung zu⸗ sammen. 1
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Der Kaiserliche Gesandte in Athen Graf von Plessen⸗ Cronstern hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten. Wäͤhrend der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft Freiherr von Griesinger als Geschäftsträger.
Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten.
Der Großherzoglich mecklenburgische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe von Oertzen hat Berlin mit längerem Urlaub verlassen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial⸗Direktor von Herrmann ist von Berlin abgereist.
3190119 pe
Laut Mittheilung des Admiralstabes der Marine ist S. M. S. „Prinzeß Wilhelm“, Kommandant: Kapitän zur See Truppel, am 8. Juli in Plymouth angekommen und beabsichtigt, am 11. Juli nach Wilhelmshaven in See zu
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Potsdam, 10. Juli. Der Ober⸗Präsident der Provinz Brandenburg und des Stadtkreises Berlin, Staats⸗Minister Dr. von Achenbach ist an den Folgen eines Schlaganfalls gestern gestorben.
Pelplin, 9. Juli. Heute fand hier, wie „W. T. B.“ meldet, die feierliche Konsekration und Inthronisation des neuen Bischofs von Kulm Dr. Rosentreter statt. Der Bischof von Ermland Dr. Thiel und der Weihbischof Dr. Likowski aus Posen verrichteten die Zeremonien. Als Ver⸗ treter des Ober⸗Präsidenten war der Ober⸗Präsidialrath von Pusch anwesend. u tn wlgöt Mouante 9 uo
Olbdenburg. Ehom anuldut Eins Zugnat⸗
887 Der Geburtstag Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, Höchstwelcher am Sonnabend das 72. Lebens⸗ jahr vollendete, ist in der herkömmlichen Weise in Stadt und Land festlich begangen worden.
1811 ümnegnnnännnnen 2 o, kweeh idr. 99. Snuzzulretiet bnt Nsdn dGuEE HnE tdbdsgUtbnt m18
o 1 . 15 AM Oesterreich⸗Ungarn.
Für heute Abend waren fast in allen Bezirken Wiens sozialdemokratische Versammlungen mit einer gegen die Wahlreform gerichteten Tagesordnung einberufen worden. Diese Versammlungen haben die Behörden untersagt.
Großbritannien und Irland.
Der Prinz von Wales nahm, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, vorgestern im St. Jamespark zu London in Anwesen⸗ heit des Hofes und der fremden Militär⸗Attachés eine Parade über 27 000 Freiwillige aller Waffengattungen ab, welche zur hundertjährigen Jubelfeier der Revue stattfand, die König Georg III. im Jahre 1799 über die Freiwilligen abgehalten hat.
Frankreich.
Der „Matin“ veröffentlicht eine Faschrift des Prinzen Heinrich von Orléans, in welcher dieser erklärt, er werde sich vor dem Urtheilsspruch des Kriegsgerichts in Rennes beugen, ebenso wie er sich vor dem Spruche vom Jahre 1894 gebeugt habe; wenn Frankreich von dieser Sache befreit sei, werde es seine ruhmvolle Rolle wieder aufnehmen können und sich der französischen Interessen erinnern, die an der afrikanischen Küste, in Marokko und in Indochina auf dem Spiele ständen.
Das Pariser Zuchtpolizeigericht hat am Sonnabend den wegen Spionage angeklagten ehemaligen Polizei⸗Agenten Decrion zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt. —
Nach einer Depesche des „Petit Journal“ aus Nizza wurden drei französische Soldaten in der Nähe von Saint Martin⸗Vesubie von den Italienern festgenommen. Dieselben gehören einer Batterie des 19. Artillerie⸗Regiments an, welche vorgestern aus Nimes in Nizza eingetroffen ist. Die Soldaten, welche die Gegend nicht kannten, hatten un⸗ bewußt die Grenze überschritten.
8 5 Rußland.
Bei der gestrigen Taufe der Großfürstin Maria in Peterhof waren, wie „W. T. B.“ meldet, Pathen: die Kaiserin⸗Wittwe Maria Feodorowna, der Großfürst Michael Alexandrowitsch, der Prinz Georg von Griechenland, die Großfürstin Elisabeth Feodorowna, die Großfürstin Alexandra Josiphowna und der Prinz Heinrich von Hessen.
85*
Das W der südamerikanischen Bischöfe ist,
dem „W. T. B.“ zufolge, gestern geschlossen worden.
Spanien.
Nach einem amtlichen Telegramm aus Manila sind 30 gefangene spanische Militär⸗ und 17 Zivilpersonen in Freiheit gesetzt worden. 164 6 o1“
ebbee1111.“;
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Bei einem am Sonnabend von der Bürgerschaft Belgrads veranstalteten Fackelzuge fanden, wie „W. T. B.“ berichtet,
lebhafte Kundgebungen für den König Alex ander und den König Milan statt.
Auf die Ansprache eines hervorragenden
Bürgers antwortete der König Alexander, er erblicke in
dieser Kundgebung einen erneuten Beweis der oft erprobten Unterthanentreue; er danke Gott, daß er das für Serbien und
s kostbare Leben des Königs Milan bewahrt habe. Der önig Milan führte in einer Ansprache aus, sein Tod würde die Zukunft der Nation nicht aufhalten, denn andere Generale würden seine Aufgabe unter der Aegide des Königs fortsetzen. Die beiden Reden wurden mit Begeisterung auf⸗
genommen. Der Kriegs⸗Minister Wukowitsch ist
nach Belgrad
zurückgekehrt, auch wird die Rückkehr des Minister⸗Präsidenten
Gjorgjewitsch für die nächste Zeit erwartet.
Der serbische
Gesandte in St. Petersburg Sawa Gruitsch, der seinerzeit Präsident des radikalen Ministeriums war, ist abberufen worden und soll, wie es heißt, aus dem Staatsdienst entlassen werdben.
Mehrere hervorragende Mitglieder
der radikalen Partei,
darunter auch der Erzpriester Militsch, im Ganzen etwa 8
30 Personen, sind verhaftet worden. seine Schuld vollständig ein und sagte aus, er sei von ange⸗ sehenen Radikalen gedungen worden. Die anderen Angeklagten leugnen beharrlich, es sind aber, dem „W. T. B.“ zufolge, belastende, namentlich den Gesandten Gruitsch kompromittierende Schriftstücke gefunden worden.
haben dem König Alexander ihre Glückwünsche übersandt. c
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I un⸗ 2 1 ; In der vorgestrigen Sitzung der Sobranje erwiderte sh
der Minister⸗Präsident Grekow auf eine Interpellation über die macedonische Politik:
Knezewitsch gestand 18
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Die meisten Staatsoberhäupter
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Bulgarien. 8
8
Die bulgarische Regierung ver⸗
abscheue jede Anwendung von Gewalt zu Gunsten der Mace⸗ donier; die Türkei werde hoffentlich endlich die Ueberzeugung ge.
winnen, daß die bulgarische Regierung allen Ausschreitungen in Macedonien fernstehe. An eine Durchführung von Reformen könne Bulgarien ohne Mitwirkung der Großmächte im Sinne
des Berliner Vertrages nicht denken. Er, der Minister⸗Präsident, hoffe jedoch, daß auf dem von Bulgarien eingeschlagenen
friedlichen Wege Reformen, erreicht werden könnten.
wenn
auch nicht weitgehende,
Die Sobranje nahm die Aniwort
des Minister⸗Präsidenten mit Beifall zur Kenntniisße.
’
Dänemark.
abgereist. Afrika.
Der König ist heute von Kopenhagen nach Wiesbaden 1
Wie der ‚Frankf. Zig.“ aus Pretoria vom 8. d. M. 8 gemeldet wird, hat der Präsident Krüger am Freitag dem
Ersten Volksraad eine Botschaft zugehen . welcher er den Heschluß des Ausführenden Rathes über das Stimmrecht mitt
von fünf Mitgliedern ersucht, die mit dem Ausführenden Rathe den darauf bezüglichen Gesetzentwurf in gehörige 2 — bringen solle. Außerdem hat der Ausführende Rath
lassen, in
eilt und um die Wahl einer Kommission
mitgetheilt, daß er beabsichtige, entsprechend dem Gesetz Nr. 12 vom Jahre 1887, die Zahl der Vertreter der Goldfelder in
jedem Volksraad um 4 Mitglieder in später bekannt zu gebender Weise zu vermehren, jedoch so, daß sie entsprechend
dem neuen Gesetz noch in diesem Jahre das Stimmrecht er⸗
hielten. Der Beschluß des Ausführenden Rathes lautet:
Der Ausführende Rath empfiehit dem Ersten Volksraad, folgende 1
Bestimmungen gutzuheißen: 1) Personen, welche nicht wünschen, sich in der im Geisetzentmur vorgesehenen Weise naturalisieren zu lassen, können das volle Sümmreche dadurch erlangen, daß sie nach einem siebenjährigen Aufenthalt, des Wunsches an, das Bürgerrecht zu legen. 2) Personen, die vor setzes sich in der Republik fest niedergelassen nach neun Jahren die Naturalisation mit vollem Stimm⸗ recht erhalten oder nach fünf Jahren nach dem In⸗ krafttreten dieses Gesetzes, doch müssen dann sieben Jahre seit der
Niederlassung derselben in der Republik verstrichen sein. 3) Die Re⸗ gierung ist berechtigt, die Naturalisation mit vollem Stimmrecht an
haben, können
gerechnet von der schriftlichen Ankündigung erhalten, einen Eid abe: dem Inkrafttreten dieses Ge-.
Personen zu verleihen, welche dem Lande Dienste erwiesen haben. th
4) Männliche Kinder von Fremden, die in geboren sind, haben das Recht der Naturalisation, sodaß sie, sobald sie mündig geworden sind, das volle Stimmrecht erhalten können. Artikel 5 betrifft das Verhältniß der vorbezeichneten Personen zu ihrem früheren Heimathlande. 6) Wenn der Feldkornet nicht in der Lage ist, aus persönlicher Kenntniß, wie es das Gesetz verlangt, ein Naturalisationszertifikat auf volles Stimmrecht auszustellen, so muß er solches thun auf Grund einer eidlichen Erklärung von neun stimmberechtigten bekannten Bürgern des Distrikts mit der Angabe, daß der Stimmrecht Suchende sich während der gesetzlich bestimmten Zeit in dem Distrikt aufgehalten, sowie den Gesetzen und der Unab- dängigkeit treu gewesen ist. Artikel 7 enthält Bestimmungen über die
diesem Staat 8
Diequalifikation von Personen zur Erwerbung des Stimmrechts und
andere Weisungen von geringem Belang.
Dem ‚Reuter'schen Bureau“ zufolge, hat der Volksraad die Vorschläge der Regierung einer fünfgliedrigen Kommission mit der Anweisung uberwiesen, dieselben zum Gesetzentwurf auszuarbeiten. 8
Nach einer Meldung der „Agence Havas“ haben der
Führer der Afrikander Hofmeyer und der remier⸗Minister der Kapkolonie Schreiner sich mit den ahlrechtsreform Vorschlägen der Transvaalregierung einverstanden erklärt. Es verlaute auch, daß das Kapparlament in einem Beschluss die Hoffnung aussprechen werde, Großbritannien werde in seiner friedlichen Haltung beharren. 8
Wie „W. T. B.“ berichtet, hat der Staatssekretär der Südafrikanischen Republik Reitz die Behauptung, die Re⸗ ierung von Transvaal habe sich auf Reklamation von selten Großbritanniens bereit erklärt, für die Ermordun des Engländers Edgard eine Entschädigungssumme von 1000 fund Sterling zu zahlen, für falsch erklärt und dazu bemerkt, eine solche Behauptung sei eine Beleidigung für den Richterstand.
Auf Madagaskar hat vor kurzem in der Gegend von Inongo ein Aufstand stattgefunden. Die Stellungen, in welchen sich die Rebellen verschanzt hatten, wurden am 24. und
Schleswig⸗Holstein Hannover . 1 921
Reinland
Juni genommen. Von den französischen Truppen wurde ein Mann getödtet; vö.“ wurden leicht verwundet.
666A1111“ Die Rebellen wurde 5 s 1“ 8 1 1
—
Nr. 28 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 7. Juli, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennung; — Ermächtigungen zur Vornahme von Z vilstands⸗Akten; — Exequatur⸗Ertheilungen. — 2) Allgemeine Verwaltungs⸗Sachen: Verbot der in Krakau erscheinenden Zeitung „Nowa Reforma“. — 3) Marine und Schiffahrt: Bekannt⸗ machung, beneffend die Aichordnung für die Binnenschiffahrt auf der Elbe. — 4) Zoll⸗ und Steuer⸗Wesen: Aenderung der Bestimmungen über die Ursprungszeugnisse der aus meistbegünstigten Ländern ein⸗ gehenden Waaren; — Bestellung eines Stationskontroleurs. —
Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichs⸗
— Anhang. Militär⸗Wesen: Gesammtverzeichniß der zur Ausstellung von Zeugnissen über die Befähigung für den einjährig⸗ freiwilligen Militärdienst berechtigten Lehranstalten.
Settatistik und Volkswirthschaft. Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel
betrugen in den bedeutenderen Marktorten des Königteichs Preußen (ausschließlich von Trier) im Monat Juni 1899, der „Stat. Korr.“ zufolge, für 1000 kg: Weizen 158 ℳ (wie im Mai d. J., im Juni 1898 dagegen 204 ℳ), Roggen 145 (145 bezw. 150) ℳ, Gerste 143 142 bezw. 152) ℳ, Hafer 140 (141 bezw. 164) ℳ, Erbsen zum Kochen 96 (224 bezw. 227) ℳ, Speisebohnen 251 (252 bezw. 265) ℳ, Linsen 420 (419 bezw. 412) ℳ, Eßkartoffeln 48,8 (49,2 bezw. 61) ℳ, Richtstroh 35,4 858 bezw. 40,6) ℳ, Heu 49,6 (51,2 bezw. 53,1) ℳ, Rindfleisch im Großhandel 1070 (1066 ezw. 1059) ℳ; im Kleinhandel für 1 kg: Rindfleisch von der Keule 1,34 (1,34 bezw. 1,36) ℳ, Rindfleisch vom Bauche 1,14 (1,15) ℳ, Schweinefleisch 1,33 (1,34 bezw. 1,36) ℳ, Kalbfleisch 1,33 (1,32 bezw. 1,29) ℳ, Hammelfleisch 1,29 (1,29 bezw. 1,28) ℳ, inländischer eräucherter Speck 1,59 (1,58 bezw. 1,59) ℳ, Eßbutter 2,07 (2,18 ezw. 2,05) ℳ, inländisches Schweineschmalz 1,57 (1,57 bezw. 1,58) ℳ, Speisemehl aus Weizen 30 (30 bezw. 37) ₰, aus Roggen 26 (26 bezw. 28) ₰; für 1 Schock Eier 2,97 (2,86 bezw. 2,91) ℳ Gegen den Monat Mai d. J. haben sich die Preise nur wenig verändert. Bei den Fleischsorten sind Rindfleisch vom Bauche und Schweinefleisch im Durchschnitte um je 1 ₰ billiger, Kalbfleisch und geräucherter Speck um je 1. ₰ theurer geworden. Der Preis von Eßbutter ist um 11 ₰ gefallen, wogegen die Eier
in den Provinzen Ostpreußen. 8 Westpreußen .... Brandenburg einschl. Berlin.
ommern AGX“
Winterweizen⸗ anbau ernte anbau 2,7 — 0,1
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osen. Schlesien Sachsen. Schleswig⸗Holstein
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J1 Will man die Bedeutung kennen lernen, die der Anbau einer
Fruchtart für eine Provinz hat, so gewährt die weiter folhese Ueber⸗ cht hierzu die nöthige Grundlage. Es kommen auf je 1000 ha des
ckerlandes vüinf nebs 6 11 nter⸗ nter⸗ Sommer⸗ 1 in 99 weizen roggen gerste Hafer Kartoffeln Ostpreußen.. . 46 vIS- bin46 153 81 Westpreußen... 53 258 Brandenburg . 29 339 a zun 36 246 35 155 109 osen la in0 45 I.51 75 145 Schlesien 87 265 74 161 148 Sachsen . . .. 102 218 102 140 126 Schleswig⸗Holstein 42 186. 448 180 30 Hannover . . . 71 335 18 183 98 Westfalen .. . 90 279 2 21 195 105 Hessen⸗Nassau. 193 228 51 23³0 137 Rheinland . 84 208 29 204 143 Hohenzollern .. 27 19 117 173 85.
Hiernach haben Hessen⸗Nassau und Sachsen den verhältnißmäßig größten Anbau von Winterweizen, Brandenburg und Hannover von Wmterroggen, Hohenzollern und Sachsen von Sommergerste, Hessen⸗ nason g. Rheinland von Hafer, Brandenburg und Schlesien von
artoffeln.
Theilen wir nun noch den Ernteertrag einer Frucht durch ihre Anbaufläche, so erhalten wir, in Kilogramm ausgedruͤckt, als durchschnittlich auf ein Hektar entfallenden Ertrag
an “ Winter: Winter⸗ Sommer⸗ 8 weizen roggen gerste Ostpreußen . 1 105 1 070 971 971 Westpreußen 1 774 1 038 1 410 1 194 Brandenburg 1 779 1 124 1 403 1 232 ommern —. 1 835 1 099 1 332 1 149 Gfe es 1 217 1 242 1 144 chlesien 1 495 1 219 1 506 1 432 Sachsen. 2173 1 477 2011 1 834 2 137 1 366 1 609 1 499 1 271 1 388 1 545 1 420 1 169 1 410 1 602 1 371 1 144 1 487 1 843 1 649 1 435 1 730 9 948
Hohenzollern 1 271 814 1 038 960 5678
Demnach hatte Sachsen den bedeutendsten Hektarertrag an Winter⸗ weizen, Sommergerste, Hafer und Kartoffeln, und nur im Ertrage von Winterroggen waren dieser Provinz die Rheinlande uͤberlegen. Die ungünstigsten Zahlen für Winterweizen und wE. weist Ost⸗ preußen, für die übrigen Fruchtarten Hohenzollern au
48 108 126 219 40 123³ 167
Hafer Kartoffeln
6 452 9 919 11 120 10 928 11 148 10 920 12 062 8 592 10 631 10 595
estfale tes 8 882
Amns 1 546 essen⸗Nassau.
gur Arbeiterbewegung. u 8
In g ist, der „Rh.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, unter den
ceggnesterten Zimmerleuten eine Bewegung im Gange zur Er⸗
jelung höberer Löhne und besserer Arbeitsbedingungen. Sie verlangen
dagsttndige Arbetet, 18fündige Mitagsvause, 45 3 Mindes i pro Stunde.
Uieber den Grund des Ausstands in der Kammgarnspinnerei
n M.⸗Gladbach (vgl. Nagfteng d. Bl.) erfährt dasselbe Blatt,
Winterroggen⸗
aß die Arbeiter der Spinnerei die Maßregelung eines ihnen nicht ge⸗ ehmen Meisters forderken. Da die Leshe tion dieses Ansinnen zurück
um den gleichen Betrag höher im Preise stehen. Das Weniger beim Schweinefleisch beträgt in Kiel 10, in Breslau 9, in Danzig und Stralsund je 5, in Frankfurt und Berlin je 1; dagegen sind die Preise in Stettin um 6, in Königsberg i. Pr. um 3, in Osnabrück um 2 und in Halle a. S. um 1 ₰ höher. . 38 “ I“ 811“” Anbauflächen und Ernteerträge in den Provinzen des preußischen Staats im Jahre 1898.
Im Anschluß an die Mittheilungen über die 1898 er Anbauflächen und Ernteerträge im Staate*) macht die „Stat. Korr.“ noch einige Zahlenangaben für die einzelnen Provinzen, hierbei nur die wichtigsten Früchte berücksichtigend. Danach wurden im Jahre 1898 bebaut: Hektar
in den Winter⸗ Winter⸗ mit Provinzen weizen roggen Sommer⸗ Hafer Kartoffeln 302 060 159 539
erste
Ostpreußen. 91 116 416 485 90 771 Westpreußen 73 349 358 183 150 113 174 901 221 660 301 403
66 300 Brandenburg
einschl. Berlin. 53 081 610 309 71 772 58 716 405 678 57 196 255 023 179 675 81 203 577 827 91 565 134 232 259 540 191 689 586 345 162 643 356 096 327 770 154 237 331 102 154 815 212 033 191 656 44 921 145 668 51 670 192 731 31 962 Hannover 88 916 418 232 22 407 228 798 122 251 Westfalen 774 544 232 148 17 773 162 615 87 252 Hessen⸗Nassau.. 63 440 140 104 31 436 141 282 84 068 Rheinland 101 712 250 871 246 709 172 625 8 957 4 376
35 378 Hohenzollern 1 405 1 008 6 052
-. 1] Tonnen zu 1000 kg
in den inter⸗ inter⸗ Sommer⸗
Provinzen weizen roggen gerste Hafer Kartoffeln
Ostpreußen 100 720 445 449 88 149 293 217 1 029 351
Westpreußen 130 093 371 656 93 462 179 259 1 734 756 272 994 3 351 616
Brandenburg einschl. Berlin. 94 434 686 327 100 715 Pommern 107 769 446 035 76 170 293 020 1 963 467 Posen 120 791 703 311 113 754 153 607 2 893 272 Schlesien 286 514 714 877 244 924 509 926 3 579 236 Sachsen 335 212 488 915 311 256 388 968 2 311 750 Schleswig⸗Holstein 95 984 198 916 83 134 288 888 274 621 Hannover 170 801 531 540 31 096 353 465 1 299 640 Westfalen 329 724 20 785 229 362 924 403 Hessen⸗Nassau. 101 658 192 129 35 971 210 071 746 707 187 422 413 790 50 758 426 832 1 717 344 8 602 24 844
Rheinland Hohenzollern 1 786 820 6 282
Es wurde hiernach an Winterweizen und Sommergerste die größte Menge in den Provinzen Sachsen und Schlesien, an Winterroggen in Schlesien und Posen, an Hafer in Schlesien und Rheinland und an Kartoffeln in Schlesien und Brandenburg geerntet.
Die nachgewiesenen Anbauflächen und Ernteerträge ergeben gegen das Vorjahr Hunderttheile mehr (+) bezw. weniger (—) 8
Hafer⸗ anbau ernte — 0,2
an
Sommergerste⸗
anbau ernte
0,/ + 14,2 1,8 +P 16,5 0, + 11,2 0,7 + 11,2 3,4 + 21,0 0,03 20,3 0,7 3,0 5,8
ernte — 13,5 + 3,6 19,5
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wies, legten hundert Arbeiter die Arbeit sofort nieder. Am Freitag versuchte der Gewerbe⸗Inspektor, eine Einigung zu erzielen, hatte damit aber keinen Erfolg.
Zum allgemeinen Ausstand der Former in Leipzig und Um⸗ ebung (vergl. Nr. 158 d. Bl.) theilt die „Leipz. Ztg“ mit, daß die Zabh der Gießereien ꝛc., welche die Betriebszeit erheblich herabsetzen müssen (auf 6 Stunden täglich), fortgesetzt zunehme und der Mangel an Eisenguß sich fühlbar mache.
Die Unterhandlungen zur Beilegung des jetzt zwei Monate an⸗ dauernden Ausstandes der Möbeltischler in Stuttgart (vgl. Nr. 157 d. Bl.) sind, wie der „Voss. Ztg.“ von dort gemeldet wird, bis jest ohne Ergebniß geblieben, da die Fabrikanten sich auf gemein⸗ same Verhandlungen nur unter der Bedingung einlassen wollen, daß die Arbeiter vor der Verhandlung auf ihre Hauptforderung, die Arbeitszeitverkürzung, verzichten.
Aus Budapest meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage: Eine heute hier stattgehabte Versammlung von etwa 1000 Tischler⸗ gehilfen beschloß, unter Forderung einer 10 prozentigen Lohn⸗ erhöhung und eines Arbeitstages von 9 ½ Stunden, in den Ausstand einzutreten. 1.327142 191½3 ½ 2 E1“ “ 2 EIIIE verr fts ssonh dnültc eepdn ese F f rh rl t
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Kunst und Wissenschaft.
In entral⸗Direktion des Kaiserlichen Archäologischen Instituts ist der ordentliche Professor an der Universität Berlin, Geheime Regierungsrath Dr. von Wilamowitz⸗Möllend orff als Mitglied eingetreten.
E“ LWEWEEE11 SSb“ I 1d. dnojttnit. 2a.b. . e,ne eeeasi vrerA eafmlenden earn silihrn 11111““ Im vergangenen Herbst tagte auf Anregung der Päpstlichen Kurie in St. Gallen ein internationaler Kongreß, um die Frage zu erörtern, in welcher Weise die einem sicheren Verderben entgegengehenden werthvollen alten Handschriften weiterhin zu erhalten und auszubessern sein würden. Auf diefer Konferenz wurde von dem von der Königlich sächsischen Staats⸗ regierung entsandten Delegirten eine Imprägnierung geschädigter Fahervsche an empfohlen, wie diese von dem Königlich sächsischen riegs⸗Ministerium für die Zwecke der Benutzung von Generalstabskarten im Freien erfunden, angewendet und zugleichem Zwecke auch von Preußen und Oesterreich⸗Ungarn über⸗ nommen wurde. Die St. Gallener Konferenz hat neben anderen ihr vorgeführten Konservierungsmethoden die Empfehlung dieser Imprägnierung von deren weiterer Prüfung abhängig emacht. Da nun die im hygienisch⸗chemischen Laboratorium es Königlich sächsischen Kriegs⸗Ministeriums fortgesetzten Untersuchungen den Vorzug der Imprägnierung vor den in St. Gallen empfohlenen Methoden ergeben haben dürften, die Imprägnierung sich namentlich als ein bisher un⸗ erreichtes Schutzmittel für dem Verfalle entgegengehende Archivalien erwiesen hat, so sind von dem Königlich sächsischen Kriegs⸗Ministerium die deutschen Bundesstaaten, Standesherren und eine größere Zahl
von Städten ersucht worden, Vertreter ihrer Archive zu einem vom 17. bis 19. September d. J. in Dresden tagenden Kongreß entsenden zu wollen. Die Königlich sächsische Staatsregierung erhofft von der regen Betheiligung der Ein⸗ geladenen die seit langer Zeit schwebende Frage der Erhaltung und Ausbesserung schadhaft gewordener Schriftstücke zu Nuß und Frommen der Archive und der Wissenschaft zur Lösung
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die letzte vor den Ferien, brachte in ihrem ersten Theil wichtige Mit⸗ theilungen vom Vorstandstisch über den bevorstehenden VII. inter⸗ nationalen Geographen⸗Kongreß, der bekanntlich Ende September in Berlin, zugleich als Hundertjahrfeier des Antritts der großen amerikanischen Forschungsreise Alexander von Humboldt'’s, stattfinden wird. — Die Aufforderung des Vorstandes an die Vereins
mitglieder um Zuwendung von freiwilligen Beiträgen, a
Anlaß des in Ausführung begriffenen Baues einer eigenen Heimstätte für die Gesellschaft, hat die weitere erfreuliche Folge gehabt, daß 3000 ℳ als einmalige Gabe zugeflosse
und um dieselbe Summe als Gesammtergebniß von 213 Mitglieder
die Jahresbeiträge freiwillig erhöht worden hss — Guten Fortgang nimmt, dank den Reichsbehörden und dem Reichstage, die Angelegen⸗ heit der deutschen Südpolar⸗Expedition. — Als von seiner zweiten
1.
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sammlung anwesende Herr Tappenbeck begrüßt. — Ferner wurde ein Reibe interessanter Büchereingänge gedacht, darunter Swen Hedin
seiner großen Reisen und Graf Joachim der Suͤdsee.
Den Vortrag des Abends hielt Professor Dr. Th. Marburg über seine „Reisen im marokkanis Vorland“. Dr. Fischer ist erst vor wenigen Wochen heimgekehrt. Die Reiseroute ging von Tanger aus zur See an Bord eines französischen Dampfers nach Mogador und von dort land⸗ einwärts, im wesentlichen dem Laufe des Flusses Tensift folgend, nach Marrakesch, wo sich nach längerem Verweilen Graf Joachim 6. und der österreichische Hauptmann Wimmer anschlossen. emeinschaftlich wurde dann das I1““ Gebiet der voratlantischen Berieselungsoasen durchstreift, ein kurzer Vorstoß in das Gebirgsland bis Demnat gemacht und nach der Ankunft am zweiten der drei großen Küstenflüsse Marokkos, dem Um⸗er⸗Rbia, dessen Thalweg stromabwärts bis Meschra⸗Tschair verfolgt. Dieser Platz liegt nabe dem Beginn des 50 km breiten Gürtels der marok⸗ kanischen Schwarzerde, welcher von dem Unterlauf der am Atlas herabkommenden, tief eingeschnittenen Ströme durchquert wird und von einer ans Wunderbare gsrenzenden Fruchtbarkeit ist. Bei Casablanca wurde die See erreicht, in der Nähe des Strandes dann der Weg bis Rabat und Sale fortgesetzt, wo der dritte große Fluß, an Größe der Weser vergleichbar, der Regr Neg, mündet, und erst bei El Asmira wieder die Route landeinwärts bis Fez eingeschlagen, das noch in dem fruchtbaren Land⸗ strich liegt. Der Rückweg von der Landeshauptstadt wurde auf einer anderen Route, über Mekines, genommen und von hier aus in nördlicher Richtung auf einem etwa 30 Meilen langen Marsche Tanger erreicht. Marokko ist nach den Eindrücken des Vortragenden, der es bereits in den Jahren 1886 und 1888 bereist hat, ein ebenso fruchtbares wie hoher Entwickelung fähiges Land, das sich aber leider in einem Zustande der Vernachlässigung befinde. Vor allem sei es die Rechtsunsicherheit, welche es dem Marokkaner schwer mache, zu Ver⸗ mögen zu gelangen. Es fehle daher jeder Antrieb zum Erwerb und zur Vergrößerung des Besitzes im Volke, und viele Marokkaner ließen sich unter die Schutzbefohlenen fremder Mächte aufnehmen. Aufgabe der Deutschen, die sich vor andern Nationen im Lande e zu verschaffen gewußt hätten, werde es sein, ihre dortigen Interessen in der Gegenwart und Zukunft zu wahren.
feil's Beobachtungen aus ischer aus
Aus Paris meldet „W. T. B.“ unter dem 8. d. M.: Professor Mommsen verlas in der Akademie der Inschriften, deren auswärtiges Mitglied er seit 1895 ist, eine Denkschrift, in welcher er beantragte, die Akademie möge gemeinsam mit der Berliner Akademie ein Corpus nummorum., ein Verzeichniß aller im
Alterthum geprägten Münzen, herausgeben. Der Antrag wurde der Kommission für literarische Arbeiten überwiesen. 1
Land⸗ und Forstwirthschaft. Saäaatenstand in Rußland.
Reeval, 8 84.5 E 8 von Hasee. eingegangenen Nachrichten scheinen für die diesjährige Ernte k günstigen Aussichten vorhanden zu sein. gen. kSes ge.
Das kalte Wetter im Mai und Juni hat den Winter⸗ und Sommersaaten sowie dem Graswuchs sehr geschadet, besonders ist der Stand der Roggenfelder ein derartiger, daß man sich kaum eine M veg de es;
ie Entwickelung der Kartoffeln ist infolge der ünsti
Witterung eine abnorm geringe. — 8g es ßan
Tiflis, den 25. Juni 1899. Der Saatenstand in Transkaukasien hat sich infolge häufiger und ausreichender Niederschläge naesfenfassen den Gouvernements Kutais und Tiflis, sowie im Gouvernement Eriwan und im Gebiete von Kars stehen die Saaten, namentlich die Sommersaaten, gut. Im Bezirke Sakataly und im Gouvernement Elisabethpol ist der Saatenstand kaum befriedigend, und im Gouvernement Baku läßt er viel zu wünschen übrig.
In den niedrig gelegenen Gegenden hat man bereits mit der Ernte begonnen. —
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Weizenernte in Queensland.
Sydney, den 26. Mai 1899. Von dem Regierungs⸗Statistiker in Brisbane end nunmehr die Ergebnisse der Weizenernte in ü land bekannt gegeben worden.
Danach ist die Ernte weit hinter der des Vorjahres zurück⸗ geblieben, ein Resultat der auch in Queensland herrschenden Dürre des vergangenen Jahres.
Mit Weizen bestellt waren im Ganzen 74 000 Acker oder 29 948 ha. Etwa 24 000 Acker oder 9713 ha kamen indeß nicht zur Abernte, da die Trockenheit der Saison das Korn vernichtete. Der somit verbleibende Rest von etwa 50 000 Acker oder 20 235 ha ergah einen Ertrag von 607 000 Bushel, das sind 220 638 hl.
Somit wäre der durchschnittliche Ertrag 13 Bushel pro Acker, oder 11,7 hl per Hektar, gewesen. Im Vorjahre betrug die Weizenernte 1 009 000 Busbel oder 366 761 hl, ein Durchschnittsertrag von 17 ½ Bushel pro Acker oder 15,75 hl per Hektar.
Nimmt man die Bevölkerung der Kolonie auf rund 500 000 Ein⸗ wohner und den Bedarf für Nahrungs⸗ und Saatzwecke in der Kolonie auf 3 500 000 Busfhel an, so würden zur Deckung desselben noch etwa 2 900 000 Bushel, das sind 1 054 121 hl, eingeführt werden müssen
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Ab Maßregeln. eeeegaegahe.
Das Erlöschen der Maul⸗ und Klau Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden 81 uchen ch. F
Bremen am 7. Juli, der Ausb d . unter Sch usbruch der Maule⸗ und h
S. Nr. 143 des „R.⸗ u. St.⸗A.“ vom 20. Juni d. J. S ““
Reise in Neu⸗Guinea glücklich heimgekehrt wurde der in der Ver⸗
Reisen in Zentral⸗Asien, Graf Zichy's letzter, abschließender Band
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