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und Ottowo zu erwähnen, zu denen außerhalb
Goscieradz. Auf den diluvialen Thalterrassen des Brahe⸗ thales finden sich in der Umgegend von Goscieradz, Kreis Brom⸗ berg, besonders nach Stopka und Okollo hin häufig große und sehr große Geschiebe, die, ausgegraben, gesprengt Wund zu Kopfsteinen verarbeitet, vorwiegend als Pflaster⸗ material nach Bromberg und Nakel verschickt werden. Da die großen Steinblöcke der Beackerung des Feldes sehr hinderlich sind und eine Entfernung ohne vorherige Zerkleinerung kaum möglich, so ist die Verarbeitung dieser Geschiebemassen zu besseren Pflaster⸗ steinen eine ziemlich lohnende Arbeit. Daneben werden auch die sehr verbreiteten kleineren Geschiebe, die nicht zu behauen sind, gesammelt Wund da, wo größere Blöcke seltener sind oder ganz fehlen, wie oberhalb von Crone a. Brahe in zahlreichen Steingruben gewonnen und an Ort und Stelle zum Chausseebau, als Bausteine und als billiges Pflastermaterial verwendet. Ueberhaupt kann man das ganze Brahethal, sowohl in W als in der
ovinz Posen, als einen Landstrich bezeichnen, dem hinsichtlich seines
schiebereichthums unter gleichzeitiger Berücksichtigung seiner räum⸗ lichen Ausdehnung bisher kaum ein anderer Theil der Provinz Posen an die Seite gestellt werden kann.
Krzyzownik. Aehnliche Verhältnisse wie im Brahethale finden sich auch in der Umgegend von Posen, besonders im Westen der Stadt,
„wo sich besonders in der Umgebung des Gr. Kiekrz⸗Sees große Mengen
von Resten zerstörter Diluvialbildungen in Gestalt mächtiger Geschiebe⸗ ansammlungen finden. In erster Linie ist hier das ousgebreitete Stein⸗ gebiet am Südende des große Kiekrz⸗Sees bei dem Dorfe Krzyzownik zu nennen, das, schon seit langer Zeit ausgebeutet, vornehmlich das Stein⸗ material für die Festungswerke von Posen und zahlreiche Chausseen der Gegend geliefert hat und dessen Steinreichthum fast unerschöpflich scheint. Dieses große Steingebiet umfaßt außer der Feldmark von Krzyzownik noch Theile der Gemarkungen von Lawica, Swadzim und
Baranowo.
Rogierowko. Dieselben geschiebereichen Reste zerstörter Di⸗ luvialablagerungen wie am Südende finden sich auch am Nordufer des Gr. Kiekrz⸗Sees beim Dorfe Rogierowko, wo seit einigen Jahren gleichfalls die Steine in zahlreichen Gruben gewonnen und von der Haltestelle Kiekrz aus verfrachtet werden. In allerneuester Zeit hat man auch mit der Gewinnung solcher Steinmassen zu Mrowino, unmittelbar an der Eisenbahn zwischen den Haltestellen Rokietnice und Röhrfeld begonnen.
Naromovice. Wie im Brahethale, so finden sich auch auf den Terrassen des Warthethales bei Posen hier und dort größere Ansamm⸗ lungen von Geschieben zerstörter Diluvialablagerungen, deren bedeu⸗ tendste bei Naromovice am westlichen Warthe⸗Ufer unterhalb Posen seit mehreren Jahren in zahlreichen Steingruben ausgebeutet wird.
Auch aus dem Warthebett selbst mußten zur Freilegung der Stromrinne für die Schiffahrt zahlreiche, oft recht bedeutende Blöcke entfernt werden, die oberhalb Oborniks bei Radzim geradezu eine Barre gebildet haben sollen.
Aber nicht nur in den alten Thalgebieten trifft man solche Ge⸗ schiebeanhäufungen als Reste zerstörter Diluvialablagerungen. Auch abseits der Thäler finden sich auf der diluvialen Hochfläche an mehreren Stellen solche Blockanhäufungen, die man zum theil vielleicht als Erdmoränen aufzufassen hat.
Solche Blockanhäufungen — meist handelt es sich um Kuppen eines äußerst steinreichen Grandes — finden sich besonders im Süden der Provinz und scheinen einem zusammenhängenden großen End⸗ moränenzuge anzugehören. Besonders zahlreich sind derartige Ge⸗ schiebeanhäufungen, mit denen meist eine auffallend dichte Stein⸗ bestreuung der Erdoberfläche in näherer Umgebung der Kuppen eng verbunden ist, in der Gegend von Pleschen, wo an mehreren Orten, wie Kajew, Jankow, Ko⸗ wallewo Steingruben schon lange bestehen. Von Pleschen aus setzt sich dieser Zug von Stein⸗ und Grandkuppen nach Westen über Dobrzyn, Crekwica, Jezewo und Dolzig fort, um in der Gegend von Lissa, besonders bei Storchnest, noch einmal einen ganz besonderen Reichthum an großen und sehr großen Steinblöcken auf⸗ zuweisen. Dann nimmt der Geschiebereichthum nach Westen hin wohl ab; doch finden sich immer noch einige Kuppen geschiebereichen Grandes bei dem Gute Bucz und dem Dorfe Blotnik bei Priment. Alle diese Steingebiete haben schon seit vielen Jahren Tausende von Kubikmetern Steine als Bau⸗ und Pflastersteine geliefert und in manchen hat auch heute noch, 2 der jabrelangen Steingewinnung, der Landwirth bei der Beackerung seiner steinigen Felder mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Besonders zu erwähnen ist aus diesem nördlichen Steingebiet ein gewaltiger Granitblock bei dem Dorfe Kuchary nahe der Prosna. Derselbe besitzt eine Länge von etwa 10 m, eine mittlere Breite von 4 m und eine Höhe von 6 m. Derselbe ist jedoch durch ein auf ihm errichtetes Heiligenbild vor technischer Ausnutzung geschützt.
Auch noch weiter füdlich, zwischen Ostrowo und Krotoschin findet
ssich im Gebiete der Meßtischblätter Raschko und Rosdraschewo
eine große, an der Oberfläche mit zahlreichen großen und kleineren Geschiebeblöcken oft wie besäete Fläche, die ebenso wie ähnliche Bil⸗ dungen von geringerem Umfange und daher auch geringerer Bedeutung westlich von Koschmin, bei Bulako und Kromolice und bei Gola westlich von Gostyn schon seit vielen Jahren Steine für Haus⸗ und Wegebauten geliefert haben.
Eine Blockpackung, die vielleicht auch nur eine von einer größeren Anzahl gleicher Gebilde ist, zeigt sich auch am Westende des Dorfes Malczewo südlich von Gnesen, und steinreiche Kuxpen, wahrscheinlich Theile eines nördlichen Erdmoränenzuges, finden sich endlich noch süd⸗ lich der Warthe bei Betsche und weiter nach Osten bei Birnbaum, Zirke, Kwiltsch und Pinne.
IX. Grand und Gerhlle.
Außer den bereits bei den Pflastermaterialien genannten Vor⸗ kommnissen, die, wie mehrfach erwähnt wurde, fast ausschließlich einen mehr oder weniger geschiebereichen Grand darstellen, sind auch andere geschiebearme oder geschiebefreie Grande in der Provinz Posen weit verbreitet und werden zum großen Theil auch heute schon ausgebeutet, besonders dann, wenn sie in der Nähe größerer Ortschaften, in Ge⸗ bieten, in denen gerade Eisenbahnen oder Chausseen gebaut werden, oder an Eisenbahnen liegen, die ihnen ihr Beschotterungsmaterial entnehmen können.
Am längsten bekannt und daher am meisten ausgebeutet sind die großen Grand⸗ und Geröllablagerungen in der Nähe der von Posen ausstrahlenden Eisenbahnlinien, die Grandgruben beim Bahnhof Obornik, bei Rokietnice, bei Otusch und Gurtschin an der Bahnstraße nach Bentschen, bei Zabikowo an der Bahnstraße nach Lissa, bei Gondek an der Bahnstraße nach Schroda Wund die Grandkuppen bei Pinne, Lubosch, Kwiltsch, een und Birnbaum an der Bahnstraße von Rokietnice nach Meseritz. In der näheren und weiteren Um⸗ gebung von Posen sind dann noch Grandlager bei Wilda, am Neu⸗ Maltakrug bei Gluwno, Mechowo, Salawie, Staro⸗ lenka am Schilling, bei Suchylas, in den Höhen von Morasko, bei Mendorf, Radojewo, Owinsk und am Hammermühlthale bei Murowana⸗Goslin sowie bei Lussowo des bisher geologisch kartierten Gebietes noch eine große Zahl anderer hinzu⸗ kommen mag. Von solchen außerhalb des Posener Aufnahme⸗ gebiets gelegenen und daher nur gelegentlich aufgefundenen Grand⸗ und Geröllablagerungen seien hier genannt das Kieslager der Domäne Grabitz bei Zirke am Westufer des Gr. Luttomer Sees, die Grand⸗ massen von Gr. Leuschetz, Kreis Birnbaum, die Grandgruben süd⸗ lich Nakel an der Bahnstrecke von Nakel nach Gnesen und der große Grandrücken bei Lubacz zwischen Wronke und Chzarnikau, dessen Material theilweise für den Bau der Bahnstrecke Kreuz — Rogasen verbraucht wurde.
X. Thon.
Die in der Provinz Posen weit verbreiteten Thone gehören, vielleicht mit Ausnahme sandiger Thone im Ueberschwemmungsgebiete der Warthe beim Vorwerk Baba zwischen Schroda und Neustadt a. Warthe und im Gebiete der Prosnamündung sowie in einem
flachen Thalkessel südlich Gnesen, die man wohl als schlickartige Alluvialbildungen aufzufassen hat, dem Dilupium und Tertiär an, da die bisher bekannt gewordenen alluvialen Wiesenthone und Wiesen⸗ thonmergel ihrer stets nur sehr geringen Verbreitung wegen selbst für eine nur örtliche technische Ausnutzung nicht in Frage kommen können.
Auch diluviale Thone sind bisher nur aus dem Aufnahmegebiete der Umgegend von Posen in größerer Verbreitung bekannt geworden, während ihr Vorkommen in anderen Theilen der Provinz bisher lediglich aus Ergebnissen von Tiefbohrungen nachzuweisen ist.
Es kann jedoch keinem Zweifel unterliegen, daß eine genauere Durchforschung der Provinz auch in anderen Gebieten das Vorhanden⸗ sein diluvjialer Thone von gleicher Bedeutung nachweisen wird, wie die der Umgegend von Posen.
Hier wurden Thone, Thonmergel und Mergelsande sowohl im unteren wie im oberen Diluvpium festgestellt, und zwar solche des unteren Diluviums bei Klein⸗Goslin, Kowalewko, Niet⸗ schajna, Exerzierplatz Lawica, Marienberg, Wiry Loncz⸗ Mühle und Gluwno, die zu Kowalewsko, Nietschajna und Gluwno heute bereits zur Herstellung von Regeln und Drainage⸗ röhren ausgebeutet werden. Von ungleich größerer Be⸗ deutung sind indessen die besonders bei Jersitz und Solacz einerseits, bei Gurtschin, Junikowo, Fabianowo und Zabikowo andererseits verbreiteten, zum theil sehr mächtigen ober⸗ diluvialen Thone, die zur Anlage der bedeutendsten Ziegeleien in der Umgegend Posens Veranlassung gaben und noch für eine lange Reihe von Jahren hinreichende Mengen eines in jeder Beziehung aus⸗ gezeichneten Materials für alle Zweige des Ziegeleibetriebes liefern werden. Einigermaßen beeinträchtigt wird die Gewinnung dieser Thone allerdings dadurch, daß sie meist unmittelbar über den wasserführenden Sanden und Granden des unteren Diluviums lagern, sodaß die Gruben oft der Gefahr des Versaufens ausgesetzt sind, was stellenweise die Aufstellung großer Pumpwerke veranlaßt hat. Trotzdem aber ist die auf diese Thone gegründete In⸗ dustrie für Posen von großer Bedeutung und die Ziegel und Röhren bilden einen wichtigen Ausfuhrartikel.
Ueberall, wo unter dem Diluvium nicht sogleich ältere Ablage⸗ rungen folgen, bildet das Tertiär die Unterlage der diluvialen Schichten, und zwar zunächst das jüngste Glied des ostdeutschen Tertiärs, der miocäne Posener Flammenthon.
Diese oft 60 bis 80 m mächtige Thonablagerung wurde in Tief⸗ bohrungen nach Braunkohlen bisher fast überall im Untergrunde der
rovinz Posen nachgewiesen. Oberflächlich und daher der technischen
usnutzung in größerem Maßstabe zugänglich, zeigt sich diese wichtige Thonablagerung entsprechend ihrer Stellung im geologischen Profil indessen nur in verhältnißmäßig beschränkten Gebieten, hat aber dann überall seit alten Zeiten Veranlassung zum Entstehen einer intensiv betriebenen Ziegelei⸗Industrie gegeben.
In erster Linie ist hier das tief eingeschnittene Warthethal zu nennen, das zum großen Theil bis in den Posener Flammenthon ein⸗ geschnitten ist und Ziegeleien oder ausgedehntere Flammenthonlager an folgenden Orten aufweist: Schrimm, Moschin, Rataj, Gluwno, Wolfsmühle, Czerwonak, Owinsk, Biedrusko, Prämnitz, Uchorowo, Lukowo, Obornik, Slonawy, Kischewo, Slobnica, Obernitzko, Wronke, Zirke, Marianowo, Alt⸗Zattum, Chorzempowo, Birnbaum.
Ebenso zahlreich sind die Aufschlüsse des Posener Flammenthones im Netzethal, aus dem hier besonders die mäͤchtige Tertiärausragung bei Friedheim genannt sei, in welche die Chaussee nach Grabau über 9m tief eingeschnitten ist. Auch in der näheren Umgebung von Bromberg, bei Netzethal, Kolmar, Oberleßnitz und Filehne, verarbeiten zahlreiche Ziegeleien den Posener Flammen⸗ thon, in den sich auch das Brahethal bei Crone tief eingeschnitten hat, wo gleichfalls mehrere Ziegeleien das gute Thonmaterial ver⸗ arbeiten. Indessen nicht nur in den tiefen Thalfurchen tritt der Flammenthon ohne diluviale Bedeckung zu Tage. Auch aus der diluvialen Hochfläche erheben sich hier und dort Kuppen dieses ge⸗ schätzten Matertals oder finden sich unter einer nur unbedeutenden Deckschicht. Als derartige Ausragungen des Tertiärs seien folgende Vorkommnisse des Posener Flammenthons genannt: Forsthaus Trebchen zwischen Storchnest und Lissa, die Moraskow⸗Höhen, Zlotnik und Pamientkowo bei Posen, Dembno und Duszno im Kreise Mogilno und Panigrodz, Kreis Wongrowitz. Auch die Zahl dieser Fundpunkte wird sich bei genauerer Erforschung der geologischen Verhältnisse Posens noch bedeutend vermebren lassen, bietet aber auch jetzt schon einen Anhalt für die weite Verbreitung tertiärer Thone in der Provinz. Vielfach wurden auch größere Schollen Posener Flammenthones in das Diluvium aufgenommen, sodaß stellenweise, wie zu Pamiontkowo bei Posen, auf solches Vorkommen eine Ziegelei eingerichtet wurde. Eine gleiche Bildung scheint auch bei Exin vorzukommen, wo man auf dem Grundstück des Seminars eine 45 m mächtige Masse bunten Thones über Diluvialablagerungen durchbohrte. Ein mächtiges Thonlager, an dessen Ausbeutung auch bereits gedacht wurde, findet sich auch zu Gnesen, wo man auf Gelände des Schlachthofes folgende Schichten
durchbohrte: „ 0—13 m Oberer Geschiebemergel, b 13 — 14 m Unterer Sand, 1 14—46 m Unterer Geschiebemergel, 46 — 103 m Posener Flammenthon. II. Brauniehes “ Die Orte, an denen in der Provinz Posen Braunkohlen⸗
Ablagerungen auftreten, baben von Alters her die Aufmerksamkeit
in besonderem Maße auf sich gelenkt. Einige der Fundpunkte werden auch heute noch ausgebeutet und sind Gegenstand vielfacher Bergbau⸗ versuche gewesen. Bei der folgenden Aufzählung der zahlreichen Fundpunkte, die oft so weit auseinanderliegen, daß an eine, Ver⸗ einigung zu Flötzzügen nicht zu denken ist, wird die politische Ein⸗ theilung der Provinz zu Grunde gelegt und mit dem Westen, dem Anschluß an die märkischen Braunkohlenlager, begonnen.
a. Kreise Meseritz und Schwerin a. Warthe.
In diesem Theile der Provinz treten von schwarzen Alaunthonen, braunen Glimmersanden und braunen bis schwarzen Quarzsanden be⸗ gleitete Flötze auf, die im allgemeinen von Ost nach West streichen, bänßg aber recht gestörte Lagerungsverhältnisse aufweisen.
Als Fundpunkte zu nennen sind:
Lagowitz, Bauchwitz, Wischen, Niptern, Kainscht, Seeren, Pieske, Neudorf, Falkenwalde.
„Lagowitz. In einem 1863 abgeteuften Schachte durchsank man bis zu 13,7 m Tiefe drei Braunkohlenflötze von 3,4 m, 1 m und 6,3 m Mächtigkeit.
Von einer Ausbeutung mußte wegen großer Lagerungsstörungen und zu reichlichen Wasserzuflusses abgesehen werden.
„Niptern und Kainscht. Das 5 bis 7,5 m mächtige Flötz bildet einen ost⸗westlich streichenden regelmäßigen Sattel, dessen höchster Punkt nur 7 m unter Tage liegt. Es wird seit 1885 in der Grube „Gut Glück“ fast ununterbrochen ausgebeutet. b
Bei Seesen wurde in 79,35 m Tiefe ein Braunkohlenflötz er⸗ bohrt. In 80,15 m wurde das Liegende noch nicht erreicht.
„Pieske. Bei 140 m Tiefe stieß man auf ein angeblich 10 m mächtiges Braunkohlenflötz.
Falkenwalde. Unter Alaunthon geht ein Flötz zu Tage aus.
Neudorf. In 8 m Tiefe wurde ein Flötz erbohrt, das bis 9 m nicht durchteust war.
b 1„ b. Kreis Fraustadt.
Nieder⸗Pritschen. In 7 m Tiefe wurde zwischen blauem Thon und wasserführendem Quarzsand ein 2 m maͤchtiges Flötz durchbohrt.
c. Kreis Lissa.
Widziszewo. Mit den Posener Flammenthon geht ein 1 m mächtiges Flötz zu Tage aus. 8 d. Kreis Birnbaumumu. “ Der Posener Flammenthon, der häufig mehrere nicht bauwürdige Kohlenschmitzchen umschließt, wird nach unten durch ein oft über 2 m mächtiges Flötz abgeschlossen, das von einem weißlichen bis braunen
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Glimmersand, ähnlich dem des Kreises Meseritz, unterlagert . Die braunkohlenführenden Schichten sind zu “ gert wit vereinigen, die das Warthethal quer durchsetzen. Sie st h zerstörter Mulden und Sättel dar und bestehen meist 1 mehreren N— 8 streichenden Flötzstücken, die, je nachdem arg Theile früherer Mulden oder Sättel sind, flach bezw. steil einfallt Da im Kreise Birnbaum bereits seit langer Zeit, zuerst als Raubban auf dem Ausgehenden von Braunkohlenflötzen, seit den 40er Jabhtan jedoch als regelrechter Bergbau, Gewinnung von Braunkohlen stat gefunden hat, so sind die meisten der früher aufgeschlossenen Flötzstüc⸗ heute bereits abgebaut, wie die der Gruben Beständig, Tannenbent Ottonie zwischen Bielsko und Zattum und der Gruben Tucke, ur- Klara und kons. Emilie bei Zirke. In diesem Sommer (1899) wurden in den Gemarkungen Zirke und Marianowo, nördlich de Warthe, neue Bohrungen ausgeführt, die aber nur die Tiefen 8 he bis 40 m, erreichten und daher keine neuen Resultate eferten.
Abgesehen von den bereits genannten ausgebeuteten Flötzstücken sind aus dem Kreise Birnbaum noch folgende Funde zu nennen:
Mockritz nördlich Birnbaum.
Unter einer 4 m mäͤchtigen Schicht Flammenthon mit ein 0,62 m mächtigen Braunkohlenlage findet sich ein 4,4 m mächtsgeh Flötz, das von weißem Glimmersand unterlagert wird. 1
b Merine nordwestlich Birnbaum. n 8 menter 10 188 nach S 6. Fla geht im Fln⸗ ett der Warthe zu Tage aus und ga eranlassung zur Erö der Grube Gustavus. 6 „Es folgen dort unter dem Diluvium 5 Flötze, von denen die beiden stärksten 1¼ bis 1 ½ m mächtig sind.
Zirke. Auch gegenwärtig noch wird im Felde der Gruhe Klara V südlich der Warthe ein 2,5 m mächtiges Flötz einer sehr holzreichen Kohle abgebaut.
Mariagnowo. Wie die im Laufe dieses Sommers nieder⸗ gebrachten Bohrungen ergeben haben, finden sich in der Umgegend von Marianowna außer den bereits früher abgebauten noch mehrere Flotz⸗ stücke, die alle von Flammenthon überlagert, von glimmerhaltigen Quarzsanden unterlagert werden und Flötze von 2 bis 3 m Mächtig⸗
keit aufweisen. e. Kreis Samter.
Der Charakter der braunkohlenführenden Tertiärbildungen im Kreise Samter, die bisher nur bis zur Tiefe von 30 m untersucht sind, ist im wesentlichen der gleiche wie im Kreise Birnbaum. Auh hier — bei Chryno, Lubowo, Popowo, Wronke — handelt es sich um mehrere, nicht abbauwürdige Flötze im Posener Flammenthon und ein etwas stärkeres Flötz an der Unterkante des Flammen⸗ thones, doch ist dieses Leitflötz, das nur selten erreicht, nirgends aber durchsunken wurde, im allgemeinen schwächer als im Kreise Birnbaum, und soll sein Liegendes aus groben weißen Quarzsanden bestehen. Die Höhenlage der Flötze ist eine sehr wechselnde, sodaß einmal Braun⸗ kohle schon dicht unter der Ackererde auftritt, an anderen Stellen aber erst eine ziemlich mächtige Thondecke durchsunken werden muß. De Zertrümmerung der Flötze ist eine noch größere als im Kreise Birn⸗ baum, sodaß man nur selten Flötzstücke von mehr als 50 m Länge auffindet. Infolge dessen haben die zahlreichen Abbauversuche noch zu keinem Ergebniß geführt.
“
Der Charakter der hier nachgewiesenen Ablagerungen ist der gleiche wie im Kreise Samter.
Kischewo. Es finden sich hier Braunkohlen auf beiden Seiten des Warthethales, doch sind bisher nur die des Südufers untersucht worden, wo in den sechziger Jahren im Felde kons. Dolega an fünf verschiedenen Stellen erfolglose bergbauliche Versuche stattfanden. Die Flötzstücke hielten nicht aus.
Obornik. Im Felde der von der Heydt⸗Grube trieb man am Nordufer der Warthe im Jahre 1854 einige Meter über dem Fluß⸗ spiegel einen Stollen, mit dem man drei Flötze durchfuhr. Das hangende Flötz war 2 m, das mittlere 4 m und das liegende 14m mächtig. Die Flötze wurden durch je 3—4 m mächtige Thalagen von einander getrennt.
g. Kreise Posen Stadt, Posen West und Posen Okf.
Innerhalb der Stadt Posen wurden in zahlreichen tiefam Bohrungen Braunkohlenflötze von bis zu 6 m Mächtigkeit durchtenft.
h. Kreis Schildberg.
Olscyna. Westlich vog dem nach Parczynow führenden Wege fand man von 4 bis 24 m Tiefe im Flammenthon fünf Braunkohlen⸗ flötze von 3, 2, 6,2, 2,8 und 2 m Stärke mit Thonzwischenmitteln von 4,4 m Gesammtstärke.
i. Kreis Filehne.
Dragebruch bei Kreuz. Im Felde der nur kurze Zeit be⸗ triebenen Grube Wilhelmswunsch wurde bei 64,3 m Tiefe ein Flötz erreicht, das bei 66,3 m noch nicht durchbohrt war.
Am Bahnhof Kreuz wurde in 55 m Tiefe ein 4 m mächtiges Flötz erreicht.
Filehne. Bei Bohrungen in der Stadt fand man in einer Tiefe von 40 m unter dem Flammenthon ein angeblich 3 bis 4m. müe ae Braunkohlenlager, doch ist Näheres darüber nicht bekannt geworden.
Ciszkowo. Zwischen Ciszkowo, Sagen und Goray wurden zahlreiche Bohrungen ausgeführt, welche bis zu etwa 60 m mehrere schwache Flötze und ein erstes Hauptflötz von 3,2 m Mächtigkeit zwischen Thonschichten, darunter aber bis zu 133,5 m in einem der Bobrver⸗ suche in sandigen Gebirgsschichten noch 2 Flötze von 7,5 bezw. 3,5 m Mächtigkeit nachgewiesen haben.
Da sich das 1. Hauptflötz trotz ansehnlicher Entfernungen der Fundbohrlöcher von einander in fast immer gleicher Meereshöhe fand, so kann die ganze 1 wohl nur eine ganz flache Lage besitzen⸗ Die unteren, besseren Flötze liegen leider so kief und noch dazu in so wasserreichen Sanden, daß von ihrer Ausbeutung wohl abgesehen werden muß. Zur Gewinnung des 1. Hauptflötzes wurde ein Schacht abgeteuft, der jedoch ersoffen ist. G
Bemerkenswerth ist das Auftreten der unteren Sankflöͤtze, die wohl als Aequtvalent eines in gleicher Stellung erbohrten tieferen Flötzes beim Gefrierhause des Forts Rauch in Posen anzusprechen sind. Braunkohlenflötze in den den Flammenthon unterlagernten Sanden haben sich auch in Tiefbohrungen und Aufschlüssen bei Thorn und bei Tuchel gezeigt, sodaß die Wahrscheinlichkeit nahe liegt, daß man es in der Provinz Posen mit zwei verschiedenen braunkohlen⸗ sührenden Tertiärabtheilungen, einer oberen thonigen und einer tieferen sandigen, zu thun hat, von denen bisher fast ausschließlich die obere
untersucht wurde. k Kreis Wirsitz
Friedheim. Die Chaussee nach Grabau durchschneidet 9,4 m tief eine Kuppe von Posener Flammenthon, dessen untere Schichten schwache Kohlenflötze zeigten. Infolge dieses Fundes wurden mehrert Bohrungen gestoßen, welche bauwürdige Flötze nicht nachwiesen.
Wolsko. Es wurden vier Braunkohlenflötze angetreoffen, deren mächtigstes 3 m stark war und eine Zeit lang abgebaut wurde.
Slonawy bei Pinsk. Im Jahre 1869 wurden in einer 75 m tiefen Bohrung drei Flötze nachgewiesen, deren eines 3,12 m Mächtigkeit zeigte. 8
1. Kreis Inowrazlaw.
Inowrazlaw. Im Norden, Osten und Westen der Stadt wurden zahlreiche Bohrungen auf Braunkohle vorgenommen. und zwa⸗ fanden im Norden bei Tiefen von 69 bis 74 m Vesta⸗Venus ein Flötz, Juno II⸗Vulcan vier und Pallas drei Flötze im Flammenliuej Die Bohrung Juno II⸗Vulcan ergab 4 Flötze von 3,77, 3,77, 85 und 3,14 m Mächtigkeit. Im Westen der Stadt durchsank die Bo rung Merkur II bis 67,5 m Tiefe 2 Flötze von 1,15 bezw. 4,34 n. Im Südosten der Stadt stieß die Bohrung Eberhard bei etwa 541. auf 6,28 m Braunkohle. den
Bei späteren Uatersuchungen erwiesen sch indessen die in 8 Bohrlöchern mächtig erschienenen Flötz chwach und gänzlich u abbauwürdig. I11A“ b11.“
Kreise Bromberg Stadt und Bromberg Land.
Braunkohlen der Bromberger Fundpunkte gehören alle dem h. ummenkhon an, der hier eine große Zat meist nicht ab⸗ 5 würdiger Flötze umschließt und von feinen, weißen, meist schwim⸗ 7e Quarzsanden unterlagert wird. hhkn Carlsau und Lochowo. Zwischen diesen beiden Orten wurde „ 46 bezw. 47 m Tiefe ein Braunkohlenlager entdeckt, das zu Lochowo in a6 zu Carlzau angeblich 8,19 m mäͤchtig war. 4 mFMromberg. Zahlreiche, im Innern der Stadt niedergebrachte
Bro 1n9. 6 Bohrungen haben in 40 bis 50 m Tiefe Braunkohlenfloͤße nach⸗ gewiesen, in einem der Feeelacse. ein Foo von dhra Matchösgkett,
erdem wurden Braunkohlen noch zu röttersdorf, .⸗ ghk, ienrves 9 Schaehenthal gefunden. Abbauversuche bei Schwedenthal nd jedoch mißglückt. gcieradz und Stopka. Im Felde der kons. Moltke⸗ tst “ ö“ hegerberFücge Senne t ee bau betrieben worden. Das abgebaute, von mei warzen Bantfanden unterlagerte Hauptflötz hat im Durchschnitt eine Mächtig⸗ it von etwa 3 m, die aber stellenweise bis zu fast gänzlichem Ver⸗ saso⸗ 8 8b der Feldmark von Okollo nördlich von Stopka ollo. In der Feldmar n Okollo nördli on
5 an mehreren Stellen, in den Schluchten im Süden und Norden purde.
Dorfes sowie am Brahegehänge, Braunkohlen nachgewiesen. lreiche, in der Umgebung der Kleinbahn niedergebrachte Bohrungen
gab 1
weisen jedoch in Uebereinstimmung mit Tagesaufschlüssen an der Brahe
zmaf bin, daß⸗ 8 veher chichungen kie ee fende. hibon⸗ stellenweise das Tertiär auf dem Diluvium liegt. e er
Hücesem Gebiet gestoßenen Bohrungen sind fast ausnahmslos in
Flammenthon stehen geblieben, der mehrere meist schwache Flötze
ließt.
Eenn. a. Br. Am Südende des Grabinawäldchens zeigt
sch in dem von E1“ Flammenthon ein Braun⸗ lenflötz von etwa 2 m Mächtigkeit.
5 enlla Ausschachten des Eiskellers am Schützenhause im
Grabinawäldchen legte man ein zwischen Flammenthon und Quarz⸗
sand auffetzendes Braunkohlenflöͤtz frei. Dasselbe Flötz zeigt sich auch
am toedenes nes 8 Grabinawäldchens in der von Althof herab⸗ nenden Schlucht.
bomrzimmfüolichen Brahe⸗Ufer am jüdischenBegrähniplatz tritt
abermals das Leitflötz an der Basis des Flammenthones auf und
ebenso an der Gemarkungsgrenze zwischen Crone und Olczewko.
Gondes a. Weichsel. Durch Bohrungen und künstliche Auf⸗ schlüsse, welche durch das Hervortreten von Braunkohlen im Weichsel⸗ thale veranlaßt werden, sind bei Nieder⸗Gondes 5 Kohlenflötze nach⸗ gewiesen worden. Die oberen Flösf sind 0,8—1,6 m mächtig, die Mächtigkeit des 3. und 4. Flötzes schwankt zwischen 1,5 und 2,5 m, das 5. Flötz ist 6—7,8 m stark. Die Zwischenmittel der Flötze sind blauer 1ö6 88 ganzen Ablagerung wird wieder von weißen Quarzsanden gebildet.
1s nn Schon lange sind in der Umgegend von Fordon im Flammenthon drei nicht abbauwürdige Flötze bekannt, unter denen an der Basis des Thones ein ziemlich mächtiges, von wasserführenden dhchalagcer 1 Sheseolgr S09e gesetütle S auch in jüngster Zeit durch eine Reihe von Bohrungen festgestellt. e nach den vorstehenden Angaben das Vorkommen von Braunkohlen in der Provinz Posen ein sehr verbreitetes ist, so hat sich doch bisher dasselbe noch an keinem Punkte als ein so regelmäßig und aushaltend Ce gceeaa e weicbe 8 8 S se. Betrieb mit roßer Produktion hätte entwickelt werden können.
8 ide Zezouteion hdn Jahren 1889—1898 ist aus der bei⸗ liegenden Nachweisung ersichtlich.
8 Die in der Provinz Posen bis zum Jahre 1897 gemachten Auf⸗ schlüsse sind in zwei Ausfsätzen des Bergraths von Rosenberg⸗Lipinski (Jahrbuch der Königlich Preußischen geologischen Landesanstalt [Jahr⸗ 1en 1890, Ftt 99 88 2 8* Feitschest 8 neftisch S. Jahrgang „Heft 7, Seite näher beschrieben. Zu dem letzteren ist hinzuzufügen, daß sich das dort bei Besprechung der Grube 8,89 6 —— ae Felgeahaie ma getoe Flötz bei weiterer Unterfuchung a n aushaltend erwiesen hat.
8 8 ben. erwähnies wetteren des Lege äeten 9
romberg, Czarnikau und Filehne verändern ni wesen a 2— welches dess dhisn. von der Verbreitung der Braunkohlen⸗ ormation in der Provinz geben. 8 88
8 II. Provinz Westpreußen. 88
1) Diluvialer Thon ist in allen für die Praxis in Betracht kommenden Fällen in seiner Hauptmasse kalkhaltig, also Thonmergel, und gewöhnlich nur auf 3— 10 dem Tiefe entkalkt. Doch liefert auch der kalthaltige Thon treffliche Ziegel und sonstige Thonwaaren, sobald nur die zwischen dem kalkfreien Thon und dem unveränderten Thonmergel gewöhnlich liegende kalkreiche Grenzschicht ausgeschieden nen⸗ nacch: 9 8s . ö 88 Lnpflch. . nde namentli n un re er 2 e an en eerdängen 88 bis 18. au nnd 8. 8 genügt eine Quantität hier jedem Bedarf. Au ei Danzig und an der Radaune aufwärts bis Karthaus ist er verbreitet, desgl. stellenweise an der Ferse, der Brahe, dem Schwarzwasser und der Küddow (bei h“ und in großen Lagern bei Elbing, Kadinen und
ollemit.
Eenaueres über seine Verwendbarkeit enthält der Aufsatz: 858Zur Fabrikation von Glas und Porzellan geeignete Roh⸗
materialien in der Provinz Westpreußen“ von Professor Dr.
. Feena 8 25 Fhgedrnct in der Zeitschrift für
praktische Geologie 7, Juniheft.
2) Tertiärer Thon findet sich als „Posener Thon“ (Flammen⸗ thon) in und um Thorn 28 m mächtig, geht an der Drewenz ost⸗ wärts bis Strasburg, an der Weichsel nordwärts bis Ostrometzko. Eigentliche Braunkohlenthone sind aus den Kreisen Tuchel und Schwetz bekannt, dürften aber auch in den Tertiärgebieten der Kreise 1“
nkten gefunden werden können, oder ven Letten (also kalkfreie, feinsandige Thone). Wenngleich man wohl kaum erwarten darf, tertiäre Thone von höchster Feuer⸗ beständigkeit 8 s vnstigen h ervor a 6 end ; n Eigegche hegese ünden, o dürften doch wohl Thone zu finden sein, welche mäßigen An⸗ sprüchen an Feuerbeständigkeit und Plastizität genügen und deshalb an sich oder mit geringen Mengen auswärtiger Thone oder ein⸗ heimischer Quarzsande gemischt in der Technik Verwendung finden ehnen. 2. für die Senaestfehe hetien spielt ja die Beschaffung geeigneter Thone eine wesentliche Rolle. 1
3) Glassand, d. h. kalkfreier, äußerst eisenarmer Quarzsand, ist in fast allen Tertiärgebieten zu treffen; insbesondere in den Kreisen dene. Neustadt, Danziger Höhe und Tuchel sowie zu Schönau bei
hwetz.
Zu weißen und halbweißen Gläsern eignen sich nur diese Tertiär⸗ sande. Der zu Flaschenglas geeignete Diluvialsand und Alluvialsand hef fh 1a scretlen 8 in 8n “ n nfcfen.
rofessor Jentz at indeß a. a. O. ausgeführt, daß für Flaschen⸗ glas noch geeigneter diluvialer Thonmergel ist, welcher nur eines — geringfüͤgigen Zusatzes bedarf, um eine normale Glasschmelz⸗
asse zu geben.
4) Torf kommt in allen Kreisen vor. Ueber seine Verbreitung lat Professor Jentzsch im Protokoll der 5. Sitzung der Königlichen
entral⸗Moorkommission berichtet. (Wieder Iesehrncht in Schriften der Physikalisch⸗Oekonomischen Gesellschaft zu Königsberg. Sonder⸗
56 85 5 ö“ Kreisen Sen dene6. n einagin⸗
riken auf Torfgasfeuerung einzurichten. ie zur Fabrikation er so werthvollen Torfstreu geeigneten Moosbrüche haben in Westpreußen nirgends die Größe und Reinheit der ostpreußischen Moosbrüche. Doch finden sich kleinere Moosbrüche hin und wierer, z. B. bei Friedrichsberg (unweit Bahnhof Grunau, Kreis Elbing), sowie in den Kreisen Karthaus und Berent (z. B. Demke⸗Miß).
5) Braunkohle ist in den Kreifen Putzig, Neustadt, Danziger Höbe, Tuchel, Schwetz, Kulm, Thorn und Strasburg bekannt. Die
In Topolno bei Kulm bestand das Vorkommen in zwei etwa 1,8 bis 3 m mächtigen Flötzen, eingelagert in blauen Thon. Die Flötze gingen am Ufer der Weichsel zu Tage und waren durch einen Stollen von 175 m Länge aufgeschlossen. Die Kohle soll zwar von guter Beschaffenheit gewesen sein, Mangel an Betriebskapital aber und Störungen der Lagerstätte haben die Einstellung des Be⸗ triebes veranlaßt.
In Pillamühl bei Tuchel gehen am Ufer der Brabe mehrere Flötze zwischen Sanden und grauem Thon zu Tage aus. Die Flötze, von denen das stärkste 4 m Mächtigkeit hat, waren durch einen Stollen von 475 m Länge aufgeschlossen. Die Lagerung erwies sich aber auch hier als so gestört, daß der Betrieb zur Einstellung ge⸗ langte. In neuerer Zeit sind dort die Versuchsarbeiten wieder auf⸗ genommen worden; das Vorkommen wird durch das Bergwerk „Olga“ ausgebeutet.
6) Grand und Gerölle zur Beschotterung findet sich in allen Landkreisen, ausgenommen im Weichseldelta. 8
7) Pflastermaterial (Geschiebe) findet sich in größeren Mengen in den Kreisen Karthaus, Berent, Pr. Stargard, sowie im, den Thalsohlen und Thalstufen zahlreicher Thäler, Thälchen Nund Wasserrisse. Beispielsweise hat Kadinen, Kreis Elbing, in früheren Jahren mittels einer Feldbahn große Mengen von Blöcken aus den dortigen Schluchten auf dem Haffe verfrachtet, Aehnliches ist an vielen Stellen möglich, zumal am Schwarzwasser und überhaupt in dem Lande westlich der Weichsel, während südlich des Weichseldeltas östlich der Weichsel die Steine nirgends in so großen Mengen bekannt geworden sind. b
8) Kalkstein findet sich als Lesekalk fast allgemein, do nirgend genügend zum Großbetriebe. Dagegen hat Professor Jentzs a. a. O. angeführt, daß derselbe stellenweise, zumal im Hochlande westlich der Weichsel, nutzbringend zur Glasfabrikation verwendet werden könne. Kreide ist zu Kalme, Kreis Stuhm, nachgewiesen.
9) Süßwasserkalk findet sich als Untergrund des Torfs in Verbreitungen von Tausenden von Mooren, also unmittelbar verbunden mit einem Brennstoff, in allen Kreisen, ausgenommen im Weichsel. delta. Gebrannt, hat er schwach hydraulische Eigenschaften. Größere, zur geeignete Lager finden sich mehrfach, z. B. in den Kreisen Neustadt, Tuchel und Schlochau, sowie unmittelbar zu Tage tretend an den Rändern der Radaune⸗Seen und anderer Seen des Danziger Hochlandes, also der Kreise Karthaus und Berent.
Flußthälern verbreitete, jedoch zum Großbetriebe nicht ausreichende Radaunemergel, der indeß für örtliche Verwendung von vielem Nutzen sein kann. Kalktuff ist am Ufer des Gr. Plewenz⸗Sees im Stras⸗ burger Kreise nachgewiesen. 8 .
8 1s0) Sand der verschiedensten Korngrößen findet sich in fast allen Kreisen.
11) Gips steht in Westpreußen nirgends an. W
12) Steinsalz ist in Westpreußen nicht bekannt, nächster Ge⸗ winnungsort ist Inowrazlaw. 1
13) Phosphorite sind als Diluvialgeschiebe sowie in kleineren Lagern des Terttärs in den Kreisen Stuhm, Pr. Stargard, Danziger Höhe und Niederung nachgewiesen, doch sind dieselben bei den heutigen Verhältnissen nirgends bauwürdig.
14) Kieselguhr findet sich im Diluvium und Alluvium zwar hin und wieder, aber nirgends so rein und massenhaft, daß das Vor⸗ kommen mit den Lagern von Lüneburg (Oberohe) oder Klicken an der Elbe in Wettbewerb treten könnte. .
15) Eigentliche Mineralquellen sind bisher in Westpreußen nicht bekannt. Wohl aber sind neuerdings einzelne Tiefbrunnen mit nennenswerthem Gehalte an kohlensauren Alkalien erbohrt worden, welche sich, mit Kohlensäure künst lich gesättigt, zu trefflichen Tafel⸗
wässern eignen. Die Direktion der Königlichen Geologischen Landesanstalt und Berg⸗Akademie.
111“
der Produktion von den in der Provinz Posen in Betrie befindlichen Gruben.
m. re
7
Statistik und Volkswirthschaft.
Hopfen⸗Anbau und ⸗Ernte im Jahre 1899. Die Erhebung hat sich auf diejenigen Gemeinden erstreckt, in
denen im Jahre 1899 mehr als 5 ha mit Hopfen angebaut waren.
9
Muthmaßlicher Ertrag
7
Zahl der Gemeinden mit 5 gering)
7
von V im ha Ganten
In Ertrag stehende Anbaufläche dieser Gemeinden
Zentner = 50 kg
Muthmaßliche Qualität
mehr als 5 ha Hopfenland (1 sehr gut, 2 gut, 3 mittel,
4 unter mitte
22 H
Reg.⸗Bez. Königsberg
Zum Süßwasserkalk saes auch der an der Radaune und anderen
Birnbaum. Moltke
— bei Crone a. B. Zusammen
bei Zirke produzierten diese
Gustavus Kreis
— bei Neu⸗Zaltun, bei Kontsch,
Kreis Czarnikau. ruben im Jah
Kreis Birnbau Mathilde VII Kreis Bromberg.
tà 1000 kg
9 826 1890 10 153 1891 10 485 1892 3 719 6 9 927 1893 3 632 9 619 1894 3 889 5 631 9 014 1895 3 755 5 616 9 139 1896 3 343 6 480 9 576 1897 2 914 6 042 9 482 4 597 1898 3 081 5 845 10 418 8 773
II. Die Grube Olga im Kreise Tuchel, Provinz West⸗ preußen, produzierte im Jahre 1898 = 375 t.
H r82 —
1889
* ꝙ 0 — ½ 0QꝘ ⸗
6 868 8 832 6 749 5 022
IIIi
Nr. 37 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 8. September, hat
Ertheilungen. — 2) Bank⸗Wesen: Status der deutschen Notenbanken Ende August 1899. — 3) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 33 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 6. Sep⸗ tember hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Verordnung, betreffend Be⸗ schränkungen der Einfuhr aus Portugal, vom 22. August 1899. — Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen, vom 13. August 1899. — Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 23. August 1899, betreffend erweiterte Zulassung von Stadt⸗Telegrammen; vom 25. August 1899, betreffend Verträge über Lieferung im Inlande erzeugter Mengen von Sachen und Waaren; vom 30. August 1899, betreffend Beurkundung der Ver⸗ gebung von Leistungen und Lieferungen. — Nachrichten.
Nr. 71 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 9. September, hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst⸗Nachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Die Bauten am Domkreuzgang in Magdeburg. (Schluß) — Die Markthallen Berlins. — Mittheilungen aus dem japanischen Eisenbahnwesen. — Vermischtes: Wettbewerb um den großen Staats⸗ preis auf dem Gebiet der Architektur u. s. w. für das ahr 1900. — Wettbewerb um Entwurfskizzen zu einem Kreishause in Düsseldorf. — Wettbewerb um Entwürfe für den Neubau eines Gemeinde⸗ Schulhauses in Schmargendorf. — Herstellung eines transportablen
ußbodens für die Reithalle in Frankfurt a. M. — Entwurf zur “ der Prinz⸗Regenten⸗Straße in München. — Ausbau der russischen 28 Daeljan⸗wan, Port Arthur und Wladiwostok in Ost⸗
Asien. — Patente.
folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennung; — Exequatur⸗
sich folgendermaßen:
eußen. Pren⸗ 68 50] ß10,47 717
Marienwerder . 21/000% ß6,25 12700 12,00 Posen 1 069 20% y7,69 Magdeburg.. 360/90 21,32 Lüneburg.. 22 50% y9,58 Wiesbaden.. 108 60]/ 19,81 Her 5 00 16,00 Sigmaringen. 4270 17,07 77 TIbüö82
— — o de
Bayern. Reg.⸗Bez. Oberbayern.. 3 043 00 12,48 37 990 Niederhayern.. 4 398 00 11,46 50 422
Plalh. .. 98 00 19,88 1 948 Oberpfalz.. 1 092 00% y9,33 10 177 Oberfranken.. 1 930 9 9,63 18 594
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Mittelfranken 10 199/700% y8,78 89 501 Unterfranken.. 90 00 % 11,27 1 014 Schwaben.. 71 00%⅔ y7,82 555
20 921 00sGs10,05 210 201
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Württemberg. Neckarkreis. 47 947 64 17,79 16 855
Schwarzwaldkreis 101 2 653 76] 15,39 40 837 agstkreis 7 11376]¹ 10,79 1 228 onaukreis 41 1 056151] 13,68 14 453
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Landeskomm⸗Bez. Konstanz 12 146 11 . „ Freiburg 4 30 67 „ Karlsruhe 30 925 37 1 „ Mannheim 30. 73270 76 1 834 85
Elsaß⸗Lothringen. Bezirk Unter⸗Elsasßs 1234 3 226 02 „ Ober Elsaß.. 2 113 16 ZSetbhernheaean 6 145/40 147] 3 484 58
Deutsches Reich 1367 [32 722/50
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der Berliner Putzer umfaßt, wie die „D. Warte“ mittheilt, nach einem Bericht, den die Ausstandskommission in einer am Dienstag abgehaltenen, von etwa 800 Personen besuchten Ver⸗ sammlung erstattete, 537 Arbeiter, die sich auf 82 Bauten vertheilen. Auf 20 Bauten ist 276 Putzern die von 7 auf 8 ℳ er⸗ höhte tägliche Abschlagszahlung auf den Accordlohn und die auf 8 ½ Stunden verkürzte Arbeitszeit bewilligt worden, während auf 12 Bauten 80 Putzer noch zu den alten Bedingungen arbeiten. Der Berliner Arbeitgeberbund der Baumeister hat, wie in der E11X“ wurde, die Forderungen der Putzer abgelehnt. (Vergl. Nr. 215 d. Bl.) — Zu dem Ausstand in der hiesigen Firmenschilderbranche berichtet die „Volks⸗Ztg.“, daß die 1g. Geschäfte die Forderungen bewilligt haben, das Personal in den großen Betrieben aber theilweise noch ausständig . “
Kunst und Wissenschaft.
In Wien ist, wie „W. T. B.“ meldet, der Laryngolog Pro⸗ fessor Stoerk gestern gestorben. “
16
Die Amdrup'sche Grönland⸗E ist, w
„W. T. B.“ gemeldet wird, in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch in Kopenhagen eingetroffen. Dieselbe hat die Küsten von Ost⸗ grönland von Angmalsik auf 65 Grad 50 Min. bis 67 Grad 22 Min. nördl. Br. untersucht und kartographische Aufnahmen der Küsten bis Kangerdlugsnak angefertigt. Es wurden Proviant⸗Depots errichtet für die nächste Amdrup'sche Ex⸗ pedition, welche die Küsten von Scoresbysund auf 40 Grad südwärts bis zu dem jetzt erreichten Punkt auf 67 Grad 22 Min. untersuchen will. Amdrup fand auf dem 67. Grad einen Wohnplatz eines ausgestorbenen Eskimostammes und nahm Gerippe sowie eine Sammlung ethnographischer Gegenstände mit Die Expedition stellte zahlreiche Beobachtungen über die Eisverhältnisse, das Nordlicht und den Wasserstand sowie Beobachtungen meteoro⸗ logischer und magnetischer Natur an und legte Sammlungen aus botanischem, zoologischem und geologischem Gebiete an. Ferner wurden anthropologische Messungen an Eskimos vorgenommen.
Loand⸗ und Forstwirthschaft.
1“
Ernte und Preise der Cideräpfel sowie sonstige 8 Ernteergebnisse in Frankreich. 1 Havre, den 4. September 1899. Der Ertrag an Cideräpfeln scheint hinter den Erwartungen zurückzubleiben und den vorjährigen nur um weniges zu überschreiten. Man nimmt für die heurige Ernte ungefähr 30 Millionen Hektoliter an, gegen 26 bis 27 Millionen im Vorjahre. Die Preise, welche einer Steigerung entgegengehen, stellten
September und erste zreite Hälfte Oktober Hälfte Oktober 1899 und November 1899 “ 1000 kg
3 Francs Normannische Aepfel “ 63 bis 68 Bretagner 1“ 46 „ 50 1q“ — Sarthe 1A““ 6 .
Der Hektoliter Aepfel wird augenblicklich zu 1,75 bis 2,1 bei steigender Richtung für die nächsten Monate gehandelt.
Es mag bei dieser Gelegenheit erwähnt werden, daß die Klagen über die anhaltende Trockenheit sich mehren, welche den Ertrag der noch nicht geernteten landwirthschaftlichen Erzeugnisse beeinträchtigt. Dies gilt hauptsächlich von der Nachmahd der Wiesen, den Klee⸗ und Luzernefeldern, sowie auch vom Buchweizen und vom Mais und von den Rüben, die vorzeitig reifen. Nur auf kräftigem, tief bearbeitetem und mit organischen Dungstoffen versehenem Boden sollen die Rüben genügende Widerstandskraft zeigen.
Nach den bisherigen Erdruschen scheint die Löhnung des Ge⸗ treides, im besonderen des Weizens eine recht gute zu sein, sodaß der
Ertrag des Weizens den vorjährigen Ertrag fast erreichen eeg “ 3 1“ “
bisherigen Abbauversuche sind ohne großen Erfolg geblieben.