1899 / 252 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Oct 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Königlicher Ober⸗Amimann verliehen worden.

Maul⸗ und Klauenseuche in den diesseitigen ““ bezirk durch das aus anderen Reichstheilen stammende Vie zußerordentliche Beilage zu Nr. 49 des Amtsblatts für 1895), esstimme ich, daß die Vorschriften der vorbezeichneten landes⸗ Bolcgeitichen Anordnung sich auf das aus nachbenannten stheilen: 1) aus den preußischen Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg, Erfurt, aus den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, falz, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unter⸗ anken, Schwaben, aus den sächsischen Kreishauptmannschaften Bautzen, Dresden, Leipzig, Zwickau, 8 aus den württembergischen Kreisen Neckarkreis, Schwarzwaldkreis, Jagstkreis, Donaukreis, aus den badischen Landeskommissariaten Konstanz, Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, aus den hessischen Provinzen Starkenburg, Ober⸗ hessen, Rheinhessen, aus dem Großherzogthum Sachsen⸗Weimar, aus dem Großherzogthum Oldenburg, aus dem Herzogthum Braunschweig, aus dem Herzogthum Sachsen⸗Meiningen, aus dem Herzogthum Sachsen⸗Altenburg, aus dem Herzogthum Sachsen⸗Coburg⸗Gotha, aus dem Herzogthum Anhalt, ) aus dem Schwarzburg⸗Sondershausen, aus dem Fürstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt, aus dem Fürstenthum Waldeck, aus dem Fürstenthum Reuß ä. L., aus dem Fürstenthum Reuß 4 L., 19) aus den Reichslanden Elsaß⸗Lothri im Regierungsbezirk Bromberg zur Entladung mit der Eisenbahn gelangende Rindvieh bis auf weiteres beschränken. Bromberg, den 8. Oktober 1899. Der 1u“.“ 8

von Barnekow.

Der im Jahre 1896 in Hoogezand aus Stahl erbaute, bisher unter niederländischer Flagge gefahrene Schooner Anje Berg“ von 227,00 Registertons Netto⸗Raumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigenthum des deutschen Reichsangehörigen Jacob Hero Martini in Leer das Recht zur Führung der deutschen Flagge erlangt. Dem Schiffe, für welches der Eigenthümer Neermoor zum Heimathshafen gewählt hat, ist von dem Kaiserlichen Konsulat in Liverpool unter dem 28. September d. J. ein Flaggenattest ertheilt

8 Königreich Preußzen. 8 8 Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den altpolnischen Adel des Geheimen Medizinalraths

Dr. med. Johann Anton Mikulicz, vesett he Pro⸗ fessors in der medizinischen Fakultät der Universität zu Breslau, unter dem Namen „von Mikulicz⸗Radecki“ anzuerkennen und zu erneuern. u““ 1I11““ 8

S 1

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Kommissionsrath Anton Peter in Weckerhagen im Kreise Hofgeismar den Charakter als Geheimer Kommissions⸗

Auf Ihren Bericht vom 19. September d. J. will Ich dem Kreise Militsch im Regierungsbezirk Breslau, welcher den Bau einer Chaussee von Groß⸗Perschnitz nach Frauen⸗ waldau bechlosen hat, gegen Uebernahme der künftigen chaussee⸗ mäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes auf ihr nach den Bestimmungen des Chausseegeld⸗ tarifs vom 29. Februar 1840 (Gesetz⸗Samml. S. 94 ff.) ein⸗ schließlich der darin enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen Vorschriften vorbehaltlich der Abänderung der ämmtlichen voraufgeführten Bestimmungen verleihen. Au ollen die dem Chausseegeldtarif vom 29. Febeuar 1 angehängten Bestimmungen wegen der e olizeivergehen au die gedachte Straße zur Anwendung kommen ie ei

Jagdhaus Rominten, den 3. Oktober 1899. 1 Wilhelm R. Für den Minister der öffenlichen Arbeiten:

Freiherr von e. ges sasas 5

* 29

Auf Ihren Heeitt vom 19. September d. 3. genehmige Ich, daß auf den im Gebiete des Kreises Militsch belegenen, vom Kreise ausgebauten und in dauernde chausseemäßige Unter⸗ haltung übernommenen Theil der Bahnhofstraße in Mllitsch die dem Chaussegeldtarife vom 29 Februar 1840 (G.⸗S. S. 94 ff.) angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen zur Anwendung kommen. Die eingereichte Karte erfolgt anbei zurück.

Jagdhaus Rominten, den 3. Oktober 1899. 9

Wilhelm R. 8 Für den Minister der öffentlichen Arbeiten:

Freiherr von Rheinbaben. i den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen

und Forsten. 6— 8

Den Domänenpächtern Creydt zu Harste, Regierungs⸗ bezirk Hildesheim, Schneider zu Karzig, Regierungsbezirk e⸗ Kayser zu Kasimirsburg und Krüger zu

allenzin, Regierungsbezirk Köslin, ist der Charakter

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. F.

Den Dozenten an der Technischen Hochschule 2 Berlin, aiserlichem Ober Telegraphen⸗Ingenieur Dr. Karl Strecker,

Kreis⸗Bauinspektor Friedrich Laske, Dr. Albano Brand und Dr. Traube sowie dem Privatdozenten an derselben Hochschule, Regierungs⸗Baumeister Hartung ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. Am Schullehrer⸗Seminar zu Bederkesa ist der kommissarische Seminarlehrer Hanken zu Schlüchtern als ordentlicher Seminarlehrer angestellt worden.

Dentsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Oktober.

Seine Majestät der Kaiser und König hörten im Neuen Palais heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke.

8

Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüuͤler ist vom Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Regierungsrath von Noël zu Stralsund ist der Königlichen Regierung zu Köslin zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Dem Regierungs⸗Assessor Dr. Kirschstein in Koblenz ist die kommissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Gummersbach, Regierungsbezirk Köln, übertragen worden.

Der Regierungs⸗Assessor Trosien zu Wanzleben ist dem Königlichen Ober⸗Präsidium zu Koblenz zur weiteren dienst⸗ lichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs⸗Assessor Dr. Suermondt, z. Zt. in Berlin, ist dem Landrath des Landkreises Harburg, Regie⸗ rungsbezirk Lüneburg, und der Regierungs⸗Assessor von Geldern zu Kosten dem Landrath des Rheingaukreises, Re⸗ gierungsbezirk Wiesbaden, zur Hilfeleistung in den landräth⸗ lichen Geschäften zugetheilt worden. 1““ 88

88 1111“*

Laut Mittheilung des „W. T. B.“ sind S. M. S. S. „Habicht“ und „Wolf“ am 21. Oktober von Swakopmund nach Kamerun in See gegangen.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des

„Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ werden Nachrichten über den Stand der Herbstsaaten im Deutschen Reiche

um die Mitte des Monats Oktober 1899, zusammen⸗

gestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt, veröffentlicht.

Cöͤln, 24. Oktober. 28 von Paderborn, ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern zum Erzbischof von Köln gewählt worden.

Württemberg. Die Ständeversammlung ist auf den 14. November einberufen worden.

Oldenburg. (H.) Der Landtag ist zum 4. November einberufen worden. 1

Deutsche Kolonien.

Ueber die von englischen Blättern gemeldeten Vorgänge im deutschen Schutzgebiet Kamerun ist bei der Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amts die geforderte Auskunft des Kaiserlichen Gouverneurs von Puttkamer nunmehr eingegangen. Sie weiß, wie „W. T. B“ mittheilt, neue positive Angaben zwar nicht zu machen, läßt aber doch erkennen, daß die Angaben in englischen Quellen anscheinend stark übertrieben sind. Es sei schwer erklärlich, daß Ereignisse von der behaupteten Trag⸗ weite den offiziellen deutschen Stellen in Kamerun unbekannt

eblieben sein könnten. Der Gouverneur hat, sobald er von Echwierigkeiten, die dem Leutnant von Queis durch unruhige Eingeborene erwachsen waren, gehört hatte, unverzüglich Maß⸗ nahmen getroffen, um sich über das Schicksal der Expedition

desselben Gewißheit zu verschaffen und ihr Hilfe zu bringen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat, wie das „Armee⸗Verordnungeblatt“ meldet, den Generalmajor Erzherzog Leopold Salvator, Kommandeur der 72. Infanterie⸗Brigade, zum Kommandeur der 36. Infanterie⸗Truppen⸗Division ernannt und die Ueber⸗ weisung des beurlaubten Hauptmanns erster Klasse, Erz⸗ herzogs Joseph Ferdinand zu dem Infanterie⸗Regiment 59 behufs Dienstleistung angeordnet. 1

Aus Prag wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß in den letzten Tagen in Beraun, Klattau, Neustadt a. d. Mettau, Pardubitz,Beneschau und Melnik Kundgebungen statt⸗

efunden hätten, welche ohne Zwischenfälle verlaufen seien. Renr in Klattau seien bei einem Israeliten die Fenster⸗ scheiben eingeschlagen worden. Ferner sind aus Eipel, Czaslau, Rokitzan, Münchengrätz und Jungbunzlau Meldungen über Kundgebungen eingelaufen. Dieselben verliefen zumeist ruhig, nur in Eipel und Jungbunzlau wurden in drei Fabrik⸗ häusern bei Israeliten die Fensterscheiben eingeschlagen. Die Menge wurde überall durch Gendarmerie oder Polizeiwachen zerstreut. Auch aus Mähren liegen Meldungen über Demonstrationen vor. So zogen in Kremsier am Sonntag Abend mehrere Tausend Personen unter Absingung czechischer Lieder durch die Straßen. Am deutschen Konkordia⸗Hause sowie an mehreren Häusern von Israeliten wurden die Fenster eingeschlagen. Der Polizei und dem Gemeinderathe gelang es ohne Anwendung von Gewalt, die Ruhe wiederherzustellen. Eine Person wurde verhaftet, mehrere Personen sind zur ge⸗ richtlichen Verfolgung angezeigt. In Brünn wurde eine von czechisch⸗ nationalen Arbeitern veranstaltete Versammlung wegen hefliger, die Aufhebung der Sprachenverordnungen tadelnder Ausfälle gegen die Regierung

von dem Vertreter der Regierung aufgelöst. Infolgedessen

8

Dr. Hubert us Simar 1 Bischof

wurden einige Steine aus der Versammlung durch den Saal geworfen, einer traf den Vertreter der Regierung am Fuße. Die Menge zog sodann durch die Straßen und schlug mehrere Fensterscheiben ein, wurde aber schließlich von der Polizei zerstreut. 3 8 roßbritannien und Irland. 1

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses verlas, wie „W. T. B.“ meldet, der Parlaments⸗Sekretär des Kriegs⸗ amts Wyndham eine Mittheilung, in welcher es heißt: Die letzten Nachrichten, welche vom Kriegsschauplatz in Natal eingetroffen seien, fasse der Oberbefehlshaber der Armee Lord Wolseley dahin zusammen: „Eine starke feindliche Ab⸗ theilung sei von Norden und Westen her gegen die Streitkräfte des Generals Nule vorgerückt. Dieser habe sich infolge dessen von Dundee zurückgezogen und bei Glencoe⸗Junction Aufstellung genommen. Man vermuthe, daß er bei Ausführung dieser Operation die Ver⸗ wundeten und Aerzte in Dundee habe. Der General White halte die Stellung bei Ladysmith und er⸗ halte von Pietermaritzburg Verstärkungen. Der Feind scheine eine bedeutende numerische Uebermacht zu haben“. Aus dieser Darstellung Lord Wolseley's scheine hervorzugehen, daß das Gerücht von einem zweiten britischen Siege bei Glencoe unrichtig sei.

Ueber den weiteren Verlauf der Sitzung liegt nachstehender Bericht des „W. T. B.“ vor:

Der Schatzkanzler Sir Michael Hicks Beach theilte mit, daß die Staatseinkünfte den Anschlag bei weitem überschritten hätten. Er hoffe daher, bis zum Ende des Finanzjahres einen Ueberschuß von drei Millionen Pfund zu erzielen. Dieser beträchtliche Zuschuß zu den zehn Millionen, welche am Freitag bewilligt worden seien, spreche dagegen, daß die Schuld ständig zunehme. Er halte es für nothwendig, das erforderliche Geld durch einen zeitweiligen Zuschlag zu der laufenden Schuld zu beschaffen, und ersuche um die Ermächtigung, acht Millionen durch Schatzamtsnoten aufzubringen. Es werde nicht nöthig sein, das Geld auf einmal aufzunehmen. Die Frage der Be⸗ schaffung ron Zahlungsmitteln aus den Steuern sei der Budget⸗ berathung im nachsten April zu überlassen. Ineder Begründung seines Antrags bemerkte der Schatzkanzler: „Ich hoffe, die sorgfältig auf⸗ gestellten Kostenvoranschläge werden den Bedürfnissen genügen; es ist ja möglich, daß sie überschritten werden müssen, aber bis jetzt sind die Dinge ja gut verlaufen. Die Truppen haben glänzende Erfolge gehabt, die Kolonien verhalten sich loyal, und die Eingeborenen bleiben ruhig. Wenn auch in den Nachrichten vom heutigen Tage etwas ist, was Sorge machen kann, so müssen wir doch bedenken, daß jeder Tag uns dem Zeitpunkt näher bringt, wo wir in Süd⸗ 88 eine überwältigende Streitmacht haben werden. Ich sehe keinen Grund anzunehmen, daß der Krieg nicht innerhalb des Zeit⸗ raumes, auf welchen sich die Kostenvoranschläge beziehen, zu einem erfolgreichen Abschluß gebracht werden sollte. Was auch der Krieg kosten wird, so ist es doch sicher, daß nicht die ganzen Kosten auf Großbritannien fallen werden. Unsere Kolonien sind von Transvaal mit Krieg überzogen worden, und es würde mit allen Kriegsregeln vereinbar sein, daß, wenn der Krieg erfolgreich für Groß⸗ britannien endet, der Steuerzahler in Transvaal zu den Kriegskosten etwas beitragen müsse. Transvaal ist reich durch seinen Besitz an Goldfeldern Diejenigen, welche an dieser Angelegenheit Interesse haben, haben sich am meisten darüber beklagt, daß die Besteuerung übermäßig hoch gewesen sei. Ich glaube, unter einer ehrenhaften Regierung mit reinen Händen wird es Transvaal sehr wohl möglich sein, nicht nur die ordentlichen Regierungsausgaben zu tragen, sondern auch eine anständige Summe zur Deckung der Kriegskosten zu beschaffen, unter ständiger Reduktion der Besteuerung der Goldfelder. Es ist vielleicht verfrüht, hierüber zu reden, aber es handelt sich hier um eine wesentliche Frage, welche wir nach unseren Anschauungen von einer präzisen Staatsverwaltung zu betrachten haben. Die Frage der Zurückzahlung des aufgenommenen Geldes ver⸗ schieben wir am besten bis zum nächsten Budget. Ich hoffe, vor Ihnen keine zu übertrieben guünstigen Aussichten vom Verlaufe des Krieges entwickelt zu haben, aber wenn sich diese Aussichten nicht verwirklichen sollten, wenn wir mit Unglück zu rechnen hätten und der Krieg sich langwierig gestalten sollte, würden wir an den Patriotismus des Volkes appellieren und uns darauf verlassen, daß die, welche uns bei unserem Werke so loyal unterstützt haben, uns auch nicht im Stiche lassen werden, wenn die Zeit kommt, die Rechnung zu zahlen.’ Sir Henry Campbell Banner⸗ man billigte die Forderungen der Regierung. Patrick O'Brien protestierte auf das schärfste dagegen und sagte, die Hände Chamber⸗ lain's hätten sich in dieser Angelegenheit so besudelt, wie die des größten Verbrechers, der je zum Schaffot geschritten sei. Als O'Brien auf die Aufforderung des Sprechers, seine Worte zurückzunehmen, sich weigerte, dies zu thun, wurde mit 316 gegen 26 Stimmen beschlossen, ihn. von der weiteren Sitzung auszuschließen. Der Antrag des Schatzkanzlers, ihm die Vollmacht zur Ausgabe von 8 Millionen Pfund in Schatzamtsnoten zu er⸗ theilen, wurde sodann mit 336 gegen 28 Stimmen angenommen. Die Minorität bestand aus irischen Nationalisten. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour erklärte, soweit der britischen Regierung bekannt, sei die an Leontieff überwiesene abessynische Provinz nordöstlich vom Rudolfsee gelegen und werde im Westen vom Omofluß begrenzt. Ueber die thatsächliche Grenze zwischen der britischen Sphäre und Abessynien würden jetzt mit Menelik Unterhandlungen gepflogen.

Die „Times“ meldet, es sei nunmehr bestimmt, daß das

Parlament am Freitag werde vertagt werden. Frankreich.

Der König von Griechenland stattete, wie „W. T. B.“

berichtet, gestern Nachmittag dem Präsidenten Loubet einen Besuch ab, welchen dieser alsbald erwiderte. Der „Temps“ meldet, der Gouverneur von Algerien 9. die Nachricht erhalten, daß die Expedition Foureau⸗ amy bei guter Gesundheit am Tschadsee eingetroffen sei.

Spanien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Madrid gemeldet wird, hat der Justiz⸗Minister Duran seine Entlassung eingereicht. Der Grund dieses Schrittes sei darin zu suchen, daß der Minister mit seinen Kollegen bezüglich eines Dezentralisationsplanes nicht gleicher Meinung gewesen sei. Der Minister⸗Präsident Silvela hatte eine Unterredung mit der Königin⸗ Regentin, in welcher er Allerhöchstderselben vorschlug, ein Dekret, durch das die konstitutionellen Rechte in Barcelona aufgehoben werden, zu unterzeichnen.

Türkei.

Der Prinz Schevket Effendi, ein Sohn des Sultans Abdul⸗Aziz, ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Skutari gestorben.

Das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ meldet, fremden Konsuln in Smyrna hätten, mit Bezug auf des Vorschlag der Pforte, während der Dauer eines Jahres die nach Smyrna eingeführten Waaren mit einer dreiprozentigen Uebertaxe zu belegen, um aus dem Ertrage derselben Unter⸗ stützungen an die durch das Erdbeben im Vilajet Aidin Betroffenen zu vertheilen, von ihren Beotschaftern n Auftrag erhalten, Bericht über den muthmaßlichen Feß er beabsichtigten Uebertaxe, über die Art, wie eine Verwa tung

derselben in wirksamer Weise durchzuführen sein würde, sowie

darüber zu erstatten, ob nicht auch die Ausfuhr⸗Artikel in

zufolge, mit 93 gegen 21 Stimmen, eine Staats⸗

Honan hervorrufen.

gleicher Weise herangezogen werden sollten. Sobald die Be⸗ richte eingegangen seien, würden die Botschafter die der Pforte zu ertheilende Antwort feststellen.

Demselben Bureau zufolge sind zweiunddreißig durch die Metzeleien von Tokat im Jahre 1897 schwer belastete und nach Tripolis verbannte Mohamedaner begnadigt worden. Diese Maßregel hängt mit der Amnestierung der enischen politischen Gefangenen zusammen. 8 8

Schweden und Norwegen. Das norwegische Storthing beschloß, dem „W. T. B.“

Anleihe v 0 Millionen Kronen aufzunehmen. 1

8 Amerika. 8

Aus New York wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß der amerikanische Konsul in Panama den Ausbruch eines Auf⸗ standes und die Verhängung des Belagerungszustandes in den Departements Cundinamarca, Tolima und Santander ge⸗ meldet habe.

Der General Castro ist, wie das „Reuter’sche Bureau“ meldet, gestern in Caracas eingetroffen. Es herrscht dort vollkommene Ordnung. 8 1

Afien.

Der „Times“ wird aus Shanghai von gestern ge⸗ meldet: Die chinesische Regierung habe die Bildung einer Truppenmacht von 12 000 Mann beschlossen, welche bei Jajitschau (2) am Großen Kanal unter dem Oberbefehl des von Tongking her bekannten Marschalls Su auf⸗ gestellt werden solle, sobald die jetzt im Gange be⸗ findlichen Unterhandlungen mit den Franzosen, betreffend Kwang⸗tschau⸗ wan, abgeschlossen seien. Die Aufrecht⸗ haltung dieser Truppe hänge hauptsächlich von der neuen Steuer ab, die Kang⸗ji in dieser Provinz erhebe und deren Ergebnisse bereits in einer starken Zunahme der Likin⸗ Eintreibungen zu Tage träten. Indessen sei es nicht wahr⸗ scheinlich, daß diese Steuer ohne Druck in Zukunft gehörig eingehen werde, und die unsichere Bezahlung der Truppen dürfte dann ernstliche Gefahren in der ohnehin unzufriedenen Gegend an den Grenzen der Provinzen Hupe, Kiangsu und

6 Afrika.

Nach der amtlichen Liste über die britischen Verluste in dem Kampfe bei Elandslaagte am 21. d. M. sind 5 Offiziere todt, 30 verwundet; 37 Mann todt, 175 verwundet; 10 werden vermißt; der Gesammtverlust beträgt somit 257.

Eine an das Kriegsamt in London gelangte Depesche meldet, der General der Buren Viljoen sei bei Elandslaagte gefallen, der General Kock, der Oberst Schiel und der Kom⸗ mandant Pretorius seien verwundet und gefangen ge⸗ nommen worden, der Sohn des Generals Kock sei gefallen, mehrere Fahnen der Buren seien erbeutet worden.

Nach den letzten Berichten aus Natal hat sich das Be⸗ finden des fälschlich todtgesagten Generals Symons nicht verschlechtert.

Aus Pretoria vom 21. d. M. berichtet das „Reuter'sche Bureau“, der General Joubert habe an die Regierung telegraphiert, daß Lucas Meyer am Sonnabend ein Gefecht bei Dundee gehabt habe; derselbe habe durch einen Boten den Kommandanten Erasmus über den Schlachtplan ver⸗ ständigt, dieser aber sei nicht erschienen. Die Verluste der Engländer würden für sehr groß gehalten. Auch die Buren hätten gelitten, jedoch sei es infolge des Nebels unmöglich, alle Einzelheiten zu erfahren. Es heiße, 10 Mann seien ge⸗ fallen und 25 verwundet worden.

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Durban vom gestrigen Tage marschiert ein starkes Burenkomm ando auf Melmoth im Zululande.

Dem „Daily Telegraph“ wird aus Ladysmith vom 22. d. M. telegraphiert: Die Buren unter General Joubert hätten an dem genannten Tage Glencoe wiederum ange⸗ griffen. Der General Yule befehlige die britischen Truppen; derselbe habe das Lager weiter zurück in eine bessere Ver⸗ theidigungsstellung verlegen lassen.

Aus Colesberg (Kapkolonie) wird der „Times“ vom estrigen Tage gemeldet: Die Lage hierselbst ist ernst. Die uren, die 350 Mann stark sind, sollen dunch eine Abtheilung

von Driekop her, die drei Stunden Reitens entfernt steht, werstärkt werden. Eine Vertheidigung sei nicht möglich. Die Stadtgarde werde sich beim Erscheinen des nach Naauwpoort zurückziehen. Die bei Driekop stehende Streitmacht werde auf 1500 Mann geschätzt. Die Nachricht von der Schlacht bei Glencoe sei brieflich nach Bethulie Pengt⸗ dieselbe werde als glänzender Sieg der Buren dar⸗ gestellt.

Dem „Temps“ wird aus London gemeldet: Nach Mit⸗ theilungen von Persönlichkeiten, welche über die Vorgänge im Kriegsamt gut unterrichtet sind, erhielt die Kriegsverwaltung seit Sonnabend nähere Nachrichten über den zweiten Vorstoß der Buren bei Glencoe. Danach haben die Truppen der Buren, die sich nach dem ersten Kampf zurückgezogen hatten, am zweiten wiederum theilgenommen. Die Engländer sollen geschlagen worden sein und derartige Verluste erlitten haben, daß das Kriegsamt Mittheilungen über für die Engländer günstigere Gefechte abwarte, bevor es Nachrichten veröffentliche. Der Kampf bei Elandslaagte habe den Zweck gehabt, die Truppen des Generals White festzuhalten, während beide Kolonnen Joubert’s gegen Glencoe operierten.

. Nach einer Meldung aus Kimberley vom 20. d. M. . Lage daselbst befriedigend; ein Gefecht habe nicht statt⸗ unden. Aus Kapstadt berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß in ganz Betschuanaland und Griqualand⸗West infolge vollständigen Ausbleibens der Zufuhr großer Mangel an Lebensmitteln herrsche. In wenigen Wochen werde mit ziemlicher Sicherheit das Eintreten einer Hungersnoth erwartet.

Sttatistik und Volkswirthschaft.

Auswärtiger Handel Deutschlands im September 1899. (Nach dem vom Kaiserlichen Rhtsscfn Amt herausgegebenen Septemberheft.)

4 028 8 Einfuhr im September in Tonnen zu 1000 kg: 8028 8s gegen 3 704 254 im September 1898, daher mehr 324 644.

metalle: 75. 28 von 43 Zolltarifnummern zeigen höhere Einfuhr⸗

(10 874). Getreide und andere Landbauerz ugnisse sin zurückgegangen, Holz ꝛc. und Waaren daraus um 14 249, weitere 12 Nummern haben weniger abgenommen.

Gesammteinfuhr in den drei ersten Vierteljahren: 33 111 911 gegen 31 240 112 im Vorjahre, daher mehr 1 871 799. Edelmetalle: 768 gegen 803. An der Zunahme sind vorwiegend be⸗ theiligt: Erden, Erze ꝛc (+ 1 018 578), Kohlen (842 606), Eisen und Eisenwaaren (232 929), Abfälle (114 988), Material⸗ ꝛc. Waaren (76 064), Steine ꝛc. (69 645), Erdoöl (51 836), Instrumente, Ma⸗ schinen ꝛc. (43 526). Ganz erheblich ist die Einfuhr von Getreide (s— 497 967), Drogerien, Apotheker⸗ und Farbewaaren (100 179), Flachs ꝛc. (39 218) gefallen.

B. Ausfuhr im September in Tonnen zu 1000 kg: 2 612 228 gegen 2 664 392 im Sevptember 1898, daher weniger 52 164. Edel⸗ metalle: 23. 29 von den 43 Zolltarifnummern erfuhren eine Zunahme der Ausfuhr, 14 eine Abnahme, worunter hauptsächlich: Kohlen (105 414), Steine und Steinwaaren (11 673), Thonwaaren (7950), Materialwaaren (7833). Zugenommen haben hauptsächlich Erden, Erze (40 110), Getreide und andere Landbauerzeugnisse (16 142), Instrumente, Maschinen und Fahrzeuge (6703), Drogen, Avpotheker⸗ und Farbewaaren (6467). .

Gesammtausfuhr in den drei Vierteljahren: 22 560 859 gegen 22 176 424 im Vorjahr, daher mehr 384 435. Edelmetalle: 273 gegen 386. An der Zunahme sind vorwiegend betheiligt: Erden, Erze ꝛc. (228 543), Kohlen (116 367), Drogen ꝛc. (46 705), Instru⸗ mente, Maschinen und Fahrzeuge (40 543), während stark abgenommen haben: Eisen zc. (79 160), Holz ꝛc. (27 269), Material⸗ ꝛc. Waaren (26 905, besonders Brotzucker), Thonwaaren (12 218).

Einfuhrwerthe in den drei ersten Vierteljahren 1899 in 1000 ℳ: 3 990 566 gegen 3 969 433 und 3 538 394 in den beiden Vorjahren, daher mehr 21 133 und 452 172. Edelmetalle: 174 242 gegen 231 124 und 101 634. An der Zunahme sind vorwiegend betheiligt: Wolle und Wollenwaaren mit 32 051 (1000 ℳ), Eisen ꝛc. (24 167), Kautschuk ꝛc. (16 665), Drogen ꝛc. (15 298), Instrumente, Maschinen und Fahrzeuge (12 274), Thiere und thierische Erzeugnisse (9954) Kobhlen 9639) Abfälle (6955), Seide und Seidenwaaren (6790), Holz ꝛc. (5726), während die Werthe abgenommen haben bei der Einfuhr von Ge⸗ treide ꝛc. (um 63 365), Erden, Erzen, Edelmetallen (36 337), Häuten und Fellen (17 392), Flachs, Jute ꝛc. (9365), Baumwolle und Baum⸗ wollenwaaren (6170), Kupfer und Kupferwaaren (5255), Zinn ꝛc. (2623), Leder und Lederwaaren (1258). 26 von 43 Zolltarifnummern zeigen höhere Einfuhrwerthe.

Ausfuhrwerthe in den drei Vierteljahren 1899 in 1000 ℳ: 3 057 334 gegen 2 885 728 und 2 820 545 in den beiden Vorjahren, daher mehr 171 606 und 236 789. Die Ausfuhrwerthe haben hiernach ungleich stärker zugenommen als die Einfuhrwerthe, auch nach Abzug des Edelmetallwerthes, der 118 639 gegen 149 239 und 136 3038 in den Vorjahren ausweist. Hauptsächliche Steige⸗ rungen ergeben sich bei Eisen und Eisenwaaren (36 429), Instrumenten, Maschinen und Fahrzeugen (32 595), Drogen, Apotheker⸗ und Farbewaaren (26 385), Kleidern, fertiger Leib⸗ wäsche, Putzwaaren (16 034), Baumwolle und Baumwollenwaaren (15 606), Kautschuk ꝛc. (12 359), Leder und Lederwaaren (11 133), Seide und Seidenwaaren (10 837), Kupfer und Kupferwaaren (8015), Getreide (4529), Kurzwaaren (3962), Oelen und Fetten (3863), literarischen und Kunstgegenständen (3659), Holz ꝛc. und Waaren daraus (3464), Haaren ꝛc. (3374). Eine Minderung der Ausfuhr⸗ werthe zeigt sich nur bei Erden, Erzen ꝛc. (28 218 Edelmetalle allein 31 Millionen Mark —), Material⸗ ꝛc. Waaren (9450 hauptsächlich Zucker, der 15 Millionen Mark weniger aufweist —), Hopfen (2760), Vieh (1037), Zink und Zinkwaaren (430), Stroh⸗ und Bastwaaren (17), Lichten (11).

Anzahl der Schankgewerbe in Oesterreich.

Den eben veröffentlichten Ergebnissen der in Oesterreich vor⸗ genommenen Gewerbezählung (herausgegeben vom Arbeitsstatistischen Amt des Handels⸗Ministeriums), welche abweichend von der bisherigen Art der Zählung auf Grund der Mittheilung der keS- und Gewerbekammern festgestellt wurden, entnimmt die „Sozial⸗Korr.“, daß die Gesammtzahl der Gast⸗ und Schankgewerbe in Oesterreich (ohne Ungarn) sich Ende Mai 1898 auf 127 230 belief; hiervon entfallen auf Gasthöfe und sonstige mit Be⸗ herbergung verbundene Wirthschaften 13 932, auf eigentliche Gast⸗ wirthschaften mit Speisenverabreichung und Ausschank geistiger Getränke 99 816, auf Kaffeehäuser, Theeschenken, Milchhallen und dergleichen 4447, auf Branntweinschenken 9035. Von den letzteren kommen auf Wien 626, auf Böhmen 4205, auf Mähren 1023, auf Galizien nur 156. In diesem Lande bildet offenbar der Branntwein⸗ schank den Hauptgegenstand der 17 708 Gastwirthschaften. Auffallend ist, daß trotz der allgemeinen Klagen über das zu reichliche Angebot geistiger Gerränke doch in fast allen Ländern Oesterreichs die Anzahl der Schankgewerbe jeder Kategorie sich noch im letzten Jahre vermehrt hat. Nur in Böhmen und Mähren hat sich die Zahl der Branntweinschenken um 51 bezw. 20 vermindert. Auch die Zahl der Verkaufovstellen, an welchen Branntwein nur in verschlossenen Ge⸗ fäßen (Fläschchen) abgegeben wird, war schon 1897 eine bedeutende. Sie betrug damals 6620. Sowohl auf Niederösterreich, wie auf Böhmen entfielen mehr als je 1300 (auf Wien 453), und bis 1898 hat sich dort die Zahl solcher Verkaufsstellen noch um 232 erhöht.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Posamentiere ist, der „Voss. Ztg.“ zufolge, beendet. Die Ausständigen haben den Ve encf. vorschlag des Einigungsamts am Sonnabend angenommen und gestern dem Gericht die Annahme in dem anberaumten Termin angezeigt. (Vergl. Nr. 249 d. Bl.) Man einigte sich, wie die „Volks⸗Ztg.“ mit⸗ theilt, dahin, daß anstatt des geforderten Durchschnittslohns von 27 ein solcher von 25 50 wöchentlich gezahlt werden soll. Was die Arbeitszeit anlangt, so soll diese 56 ½ Stunden pro Woche betragen, was einer 9 ⅞stündigen täglichen Beschäftigung gleichkommt. Die Gehilfenschaft hatte 9 stündige Arbeitszeit verlangt. Heute sollte die Arbeit wieder aufgenommen werden.

Aus Brüssel meldet „W. T. B.“ unterm 23. d. M.: Das Comité der Vereinigung belgischer Grubenarbeiter beschloß, Ab⸗ geordnete zu den Direktoren der Kohlengruben zu entsenden, um auf 812 8.ö 12. E Kongreß aller

rubenarbeitervereinigungen behu rzielun eser Lohnerhö

soll am 27. November ezne werden. ;

Kunst und Wissenschaft.

Am 9. und 10. Oktober fand zu Wies baden eine Konferenz von Vertretern verschiedener Akademien und gelehrten Gesellschaften statt, welche sich mit dem Entwurf eines Generalplans zur Gründ ung einer Internationalen Association der Akademien zu be⸗ fassen hatte. Es waren vertreten: die Königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin durch die Herren Auwers, Virchow und Diels; die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen durch die Herren Ehlers und Leo; die Königlich sächsische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig durch die Herren Windisch und Wislicenus; die Royal Society zu London durch die Herren Rücker, Armstrong und Schuster; die Königlich bayerische Akademie der Wissenschaften zu München durch die Herren von Zittel, Dyck und von Sicherer; die Académie des Sciences zu Paris durch die Herren Darboux und Moisson; die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg durch die n Famintzin und Salemann; die National Academy zu afhington durch die Herren Newcomb, Remsen und Bowditch, die Kaiserliche Akademie der Wissenschaften zu Wien durch die Herren Gomperz, Mussafia, von Lang und Lieben. Die gleichfalls auf⸗ Füseen Accademia dei Lincei zu Rom hatte ihre allgemeine ustimmung zu dem Plan erklärt, war aber leider verhindert, Ver⸗ treter zu senden.

„darunter hauptsächlich folgende: Erden, Erze (+ 160 379), hlen (136 833), Abfälle (24 378), Eisen und Eisenwaaren (22 415),

Es ist beabsichtigt, den Verband noch weiter auf eine größere An⸗

zahl von Akademien auszudehnen 88

t Mittwoch, Abends 8 ½ Uhr, i

dache h Ser Acacag gn Festsaale des nen Vortrag halten über: „Mod

häusern und das Sere hans a e Vortrag wird durch eine Ausstellung von Aufnahmen vollständiger

Bauernhäuser sowie von schwarzwaä b für deutsche Volkotrachten 1;, e. dälder Trachten aus dem Museum

„Aus dem von der Versammlung verfaßten Entwurf heben wir die folgenden Punkte von allgemeinem Interesse hervor: 8

Es sollen die obengenannten Akademien die Bildung eines inter nationalen Verbandes der größeren gelehrten Körperschaften der Erd unter dem Namen „Internationale Association de Akade mien“ beschließen.

Diese Association soll den Zweck haben, wissenschaftliche Unter nehmungen von allgemeinem Interesse, welche von einer der ver einigten Akademien vorgeschlagen werden, vorzubereiten und zu förde und sich über Einrichtungen zur Erleichterung des wissenschaftli Verkehrs zu verständigen. b

Die Association wird ihre Aufgabe erfüllen durch ihre General versammlung, zu welcher die eipzeinen Akademien Delegirt entsenden, und durch einen Ausschuß, der in der Zwischenzeit zwische zwei Versammlungen zu fungieren und die geschäftliche Leitung de Association zu besorgen hat. Die Generalversammlung gliedert sich in zwei Sektionen, die mathematisch⸗naturwissenschaftliche und di geisteswissenschaftliche („Sciences“ und „Lettres“).

Die Generalversammlungen sollen in der Regel alle drei Jahr an dem Sitz einer der associierten Akademien und unter dem Vorst eines der dort amtierenden zusammentreten. Da neben können außerordentliche Versammlungen und nach Bedarf auch Zusammenkünfte der einzelnen Sektionen abgehalten werden.

Für die Einleitung, Inangriffnahme oder Begutachtung vo internationalen wissenschaftlichen Unternehmungen Bildung von besonderen Fachkommissionen vorgesehen, dere Anträge der Beschlußfassung der Association unterliegen.

Die erste Generalversammlung ist für das Jahr 1900 in Aus

cht genommen.

Mit Genehmigung des Entwurfs zur Organisation der Association durch die eingangs bezeichneten Akademien würde der erste Schritt zu einer für große wissenschaftliche Unternehmungen hochbedeutsamen und für den unmittelbaren wissenschaftlichen Verkehr der einzelnen Länder untereinander überaus wichtigen Einrichtung gethan werden.

In den Räumen der Kunsthandlung von Keller und Reiner hat eine neue Künstlervereinigung, der Märkische Künstler⸗Bund, seine erste Berliner Ausstellung veranstaltet Die meisten der ausgestellten Bilder geben märkische Landschaftsmotive in moderner Farbenhaltung. Felix Krause huldigt der Pointillé⸗ Technik im Sinne von Hans Olden; er sucht sonnige, starkfarbige Stim⸗ mungen und widmet seine ZPfee.kenten besonders dem Flimmern der sommerlichen Atmosphäre. Einige gische Zugreifen bei gewagten Problemen, andere wiederum verrathen, da ihr Schöpfer noch am Anfang seiner Künstlerlaufbahn steht. Kar

Kayser⸗Eichberg stilisiert seine von warmem Abendlicht über⸗

gossenen Kiefern 115 Waldsaum in der Art Calame's und weiß damit eine allerdings nicht reiche Skala von vr,Se. auszudrücken.

Intimer gehalten sind die märkischen Dorfveduten von Louis Lejeune,

während Fritz Geyer wiederum mehr durch breiten und satten

arbenvortrag zu wirken versucht, aber von einer gewissen Unbeholfenheit sich noch nicht freimachen kann. Theodor Schinkel's Talent tritt in seinen Bleistiftzeichnungen mehr hervor als in den Oelbildern. die wenig individuell sind. Den Stuck des märkischen Künstlerbundes möchte man August Achtenhagen nennen: Nymphen, Nixen, Satyrn treiben ihr lustiges Spiel in seinen sehr ungleichwerthigen Bildern. Vielleicht gelingt es dem Maler, der seiner zeichnerischen Ausbildung noch etwas mehr Eifer zuwenden sollte, sich einmal aus der Sphäre der Nachahmung und Anlehnung zu selbständiger Haltung zu erheben. Die als Gäste des Malerbundes erschienenen Bildhauer Hosaeus, Kraumann Wund Schmarje vermögen kein tieferes Interesse zu erregen, zumal ein plastisches Meisterwerk Max Klinger's, das

ebenfalls im Oberlichtsaal ausgestellt ist, ihre Arbeiten völlig ver⸗

dunkelt. Klinger hat einen antiken Marmorblock von ungewöhnlicher

Schönheit zum Torso einer Amphitrite verarbeitet, dem er einen b

Unterkörper von anderem Material hin zufügte, während er die Arme zu bilden verschmähte. Eine leise Tönung der Haare, Augen, des Gewandes u. s. w. kommt dem Ausdruck des Kopfes zu Hilfe und läßt die Reize des Steins nur um so bestechender wirken. Kaltberechnende Sinnlichkeit stechenden Augen; die schmalen reee Lippen und das volle Untergesicht vee die charaktervolle Schönheit dieses Frauenantlitzes. Von großer Feinheit ist die Durchbildung des Oberkörpers, auch die lichtblaue Gewandung vermeidet jegliche Kon-⸗

ventionalität, sodaß das Ganze trotz der fehlenden Arme einen

starken, nachhaltigen Eindruck auf den Beschauer macht. Eine Bronze⸗ gruppe dreier Tänzerinnen, denen ein Putto beweisct, daß

Klinger auch in kleinem Maßstab zu scaffen ver sebt. e- emizsen 8 ebten offenbar dem Künstler

Bronzen der italienischen Renaissance dabei vor, und die geschickte Behandlung des Erzstils hat er seinen Vorläufern aus dem Cinquecento gut abgesehen.

Die Sonderausstellung des Münchener Malers Louis Corinth, die das hintere Kompartiment des Oberlichtsaals füllt, zeigt das starke technische Können einer derben Persönlichkeit ohne besonderes künstlerisches Feingefühl. Corinth's Sprache hat sich an naturalisti⸗ schen Vorwürfen gebildet und besitzt nicht die Schmiegsamkeit, wie sie die Stoffe, denen er sich neuerdings zuwendet, fordern. Die weib⸗ lichen Gestalten der Innocentia und Flora gehören daher zu den. schwächsten Arbeiten seines Pinsels, der die vlaemische Sinnenfreudhe keit eines Rubens am liebsten noch übertrumpfen mäöchte. Bacchische

Bei dem ungezü Züge der Natur malerisch noch zu verfägee den Streben, die krassen

künstlerischen Ausdrucksfähigkeit überhaupt und geräth ins Karikieren

89 Beispiel dafür kann das Bild einer⸗Tischgesellschaft gelten,

um einen Tcoastredner schaart. Nur eine hohe

Aufstellung in einem großen t 1 Manier, in der sich der Mücn. ö die grobschlacehe Daß Corinth aber gelegentlich auch zu milderer Formen⸗ und Farben⸗

gebung sich entschließt, bezeugt die „Versuchung des heiligen Antonius“,

Ausführung viele hohe Qualitäten hat.

einigermaßen motiv

aller Grellheit der Erfindung und Auffassung doch in der

8

st gver 7 eeescges. ünstlerhauses 8 rofessor B. Koßmann aus Hehar.

Im Verein für deutsches Kun

warzwald“. Der

8 Theater und Musik.

vT““; Opern aus. b iche * gestrigen Aufführung von 25.888 und Isolde“ von ichar agner sang die Königliche Kammersängerin, Frau Lilli

1“

Lehmann zum ersten Male di 8

RFahne Seee ———— ücheng wn der 1 e gestenten stimmlichen und musikalischen Anforderungen i

eehe Weise gerecht wurde, bedarf kaum der Bestätigung Ihte

öö der Künstlerin seitens des Publikums kundgab.

der Isolde unvergeßlich machte: di Innigkeit des Ausdrucks, die n ge. Sre en. erscheinende Plastik der Bewegung, kurzum das völli

die gestellte A 1— 8 N des ufgabe. Immerhin aber hatte die Leistung der Frau

sie in den noch besitzt, mentvoller Tristan; F

Brangäne; König Marke, Kurwenal und Melot wurden, wie früher

Daß die Künstlerin

angskunst hat wieder einen Triumph gefeiert, der sich in wieder⸗ vermißte man gerade das, was Frau Sucher's Wiedergabe

gezwungen ge Aufgehen in

ewundernswerthen noch genug, Pianoftellen, welch großen Ckan⸗ enceetic. gh⸗ Herr Grüning war in Gesang und Spiel ein tempera⸗ rau Goetze sang mit ihrer edlen Altstimme die

einer Studien fesseln durch das ener⸗

spricht aus den kleinen

t en, üb 7 die Grenzen nicht nur des guten Geschmacs, Nee . 8

ist weiter die