sondern die Zahl der durch Marken der einzelnen Lohnklassen nachgewiesenen Beitragswochen, nöthigenfalls unter Hinzufügung
einer besonderen Spalte für Lohnklasse V, anzugeben und die hierzu erforderliche Abänderung des Vordrucks handschriftlich
Berlin, den 10. November 1899. Der Reichskanzler. In Vertretuntng: Graf von Posadowsky.
. 8 88 6 ““
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 43 „Reichs⸗Gesetzblatts“ enthält unter Nr. 2623 die Bekanntmachung, betreffend die Entwerthung und Vernichtung der Marken bei der Invalidenversicherung, vom 9. November 1899; und unter Nr. 2624 die Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung der Quittungskarten für die Fevalidenversicherung, vom 10. November 1899. Berlin W., den 14. November 1899. 8 Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt Weberstedt. 8
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Grafen Friedrich zu Solms⸗Baruth auf Klitsch⸗ dorf zum Oberst⸗Kämmerer zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Verwaltungsgerichts⸗Direktor Grafen von Brühl gu Sigmaringen zum Präsidenten der Regierung in Sig⸗ maringen, sowie auf Grund des § 28 des Landesverwaltungsgesetzes vom 30. Juli 1883 (Gesetz⸗Samml. S. 195) 8 den Regierungsrath Dr. Kurtz in Frankfurt a. O. zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksausschusses in Frankfurt a. O., den Regierungsrath von Born in Sigmaringen zum Stellvertreter des Regierungs⸗Präsidenten im Bezirksausschusse zu Sigmaringen, abgesehen vom Vorsitze, und zum Stell⸗ vörbreter des ersten und des zweiten Mitgliedes dieser Be⸗ örde, den Ober⸗Regierungsrath Dr. von Gizycki in Marien⸗ werder zum Stellvertreter des Regierungs⸗Präsidenten im Bezirksausschusse zu Marienwerder, abgesehen vom Vorsitze, den Regierungs⸗Assessor Tummeley in Danzig zum Stellvertreter des ersten Mitgliedes des Bezirksausschusses in Danzig, den Regierungsrath Dr. Schmidt in Trier vertreter des zweiten Mitgliedes des Bezirksaus Trier und den Regierungs⸗Assessor Freiherrn von Quadt in Arns⸗ berg zum Stellvertreter des zweiten Mitgliedes der ersten Ab⸗ theilung des Bezirksausschusses in Arnsberg auf die Dauer ihres Hauptamts am Sitze des Bezirksausschusses, ferner den Regierungs⸗Assessor Nasse in Trier zum zweiten Mitgliede des Bezirksausschusses in Trier, den Regierungs⸗Assessor Reinecke in Aachen zum zweiten Mitgliede des Bezirksausschusses in Aachen, den Regierungs⸗Assessor Dr. Abicht in Arnsberg zum weiten Mitgliede der ersten Abtheilung des Bezirksausschusses in Arnsberg und den Regierungs⸗Assessor Dr. Reuscher in Gumbinnen zum zweiten Mitgliede des Bezirksausschusses in Gumbinnen auf Lebenszeit zu ernennen. 8
um Stell⸗ 1 chusses in
e““ Gesetz Abänderung des Gesetzes, betreffend die Landes⸗ bank in Wiesbaden, vom 20. August 1883.
Vom 3. Oktober 1899. “
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von
Preußen ꝛc. verordnen, unter Zustimmung beider Häuser des Landtages der
Monarchie, was folgt: 29,S. Artikel.
Artikel I Abs. 2 des Gesetzes vom 20. August 1883 wird durch folgende Bestimmung ersezt. — 8 IEE“ Aus den Ueberschüssen sowie aus den etwaigen außer⸗ ordentlichen Einnahmen ist ein Reservefonds zu bilden, welcher mindestens bis zur Höhe von 2 Proz. der Verbind⸗ lichkeiten zu bringen ist, und welcher dazu dient, etwa rückständige Amortisationsbeiträge, Zinsen und Kosten vor⸗ zuschießen und etwaige Ausfälle zu decken. Auch der Betrag, um welchen dieser Fonds gegenwärtig 2 Proz. der Verbindlichkeiten der Bank übersteigt, darf demselben nur zu den vorstehend angegebenen Zwecken entnommen werden. Der Reservefonds, welchem, bis er die angegebene Höhe erreicht hat, seine eigenen Zinsen zuwachsen, darf nur in Schuldverschreibungen, welche von dem Deutschen Reich oder von einem deutschen Bundes⸗ staate mit gesetzlicher 1venh ⸗ ausgestellt sind, oder in Schuldverschreibungen, deren Verzinsung von dem Deutschen Reich oder von einem deutschen Bundesstaate gesetzlich garan⸗ tiert ist, oder in Rentenbriefen der zur Vermittelung der Ab⸗ lösung von Renten in Preußen bestehenden Rentenbanken, oder in Schuldverschreibungen, welche von deutschen kommu⸗ nalen Korporationen (Provinzen, Kreisen, Gemeinden u. s. w.) oder von deren Kreditanstalten ausgestellt und entweder sei⸗ tens der Jahaber kündbar sind oder einer regelmäßigen Amortisation unterliegen, belegt werden. Urkundlich unter Unserer 1v,S. a beczat⸗ Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben Jagdhaus Rominten, den 3. Oktober 1899. (L. S.) Wilhelm. Fürst zu Hohenlohe. von Micquel. Freiherr von Hammerstein. Schönstedt.
phoßler. Tirpitz. Studt. Freiherr von R bs
Brefeld. heinbaben.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 37 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter Nr. 10 134 das Gesetz zur Abänderung des Gesetzes, be⸗ treffend die Landesbank in Wiesbaden, vom 20. August 1883, vom 3. Oktober 1899; unter Nr. 10 135 den Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen⸗ Weimar und Sachsen⸗Coburg⸗Gotha wegen Herstellung einer Eisenbahn von Schleusingen nach Ilmenau, vom 12. März 1898; und unter 8 Nr. 10 136 die Verfügung des Justiz⸗Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil des Bezirkes des Amtsgerichts Frankfurt a. M., vom 25. Oktober 1899. Berlin W., den 14. November 1899.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt.
Weberstedt.
der Ministerial⸗Direktor im Ministerium für Handel und Gewerbe, Ober⸗Berghauptmann Freund, nach Saarbrücken.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, den 14. November.
Seine Majestät der Kaiser und „ heute die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, enerals von Hahnke, und des Chefs des Admiralstabes der Marine, Kontre⸗Admirals Bendemann. 14A“*“
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr, für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungswesen hielten heute eine Sitzung.
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In der Sitzung vom 10. d. M. berieth der Kolonial⸗ rath zunächst den Entwurf des Etats für Deutsch⸗Südwest⸗ afrika. Eine längere Erörterung entspann sich über die ver⸗ schiedenen, theils schon in Ausführung begriffenen, theils ge⸗ planten Eisenbahn⸗ und Telegraphenlinien des Schutzgebiets. Der Vorsitzende machte Mittheilung über ein mit der eng⸗ lischen South Africa Company unter Zustimmung der eng⸗ lischen Regierung getroffenes Abkommen, durch welches der Bau einer Eisenbahn von dem Gebiete jener Gesellschaft bezw. von Rhodesia nach der Westküste durch das deutsche Schutz⸗ gebiet gesichert ist. 8 . Nach Erörterungen über das Schulwesen und die Justiz⸗ verwaltung der Kolonie wurde ein Antrag auf thunlichste Be⸗ schleunigung des Baues der Eisenbahn Swakopmund —Windhoek und baldigen Ausbau der Telegraphenlinien auf dieser Strecke und von Windhoek nach dem Süden des Schutzgebietes ein⸗ stimmig angenommen. Es schloß sich hieran die Berathung eines Antrags des Freiherrn von Cramer⸗Klett auf Ertheilung von Konzessionsrechten für Erforschung und spätere bergbauliche Ausbeutung des Sultanats Tibati in Kamerun. Der Kolonial⸗ rath empfahl die Genehmigung des Antrags, wenn auch unter Auferlegung verschiedener Einschränkungen. b Zum Schluß berieth der Kolonialrath den Entwurf des Etats für das ostafrikanische Schutzgebiet. Auf Antrag des Geheimen Kommerzienraths Dr. Oechelhäuser wurde ein⸗ stimmig beschlossen, daß in den nächstjährigen Etat der Betrag von 2 Millionen Mark für die Ergänzung der Vorarbeiten und die Inangriffnahme des Baues einer Eisenbahn von Dar⸗er⸗Salam nach Mrogoro eingestellt werden möge. Hierauf wurde die Tagung des Kolonialraths geschlossen. 8
T. B.⸗ ist S. M. S. „Hansa“ mit dem Zweiten Fritze an
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Laut Meldung des „W. T. S Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Pohl, mit Admiral des drehescsch eenes Kontre⸗Admiral
Bord, heute in Shanghai eingetroffen.
Ihre Majestäten der König und die Königin sind am Sonntag Abend von Svybillenort wieder in Dresden ein⸗ Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. 6
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie die „Weim. Ztg.“ meldet, Seiner Majestät dem Kaiser ebenso wie dem Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Grafen von Bülow zu der Erwerbung der Samoa⸗Inseln durch das Deutsche Reich telegraphisch seine herzlichen Glückwünsche ausgesprochen und hierauf umgehend in sehr warmen Aus⸗ drücken verfaßte Danktelegramme erhalten.
Sachsen⸗Altenburg.
1 Seine Hoheit der Herzog ist am 11. d. M. vom Sommeraufenthalt in Hummelshain wieder nach Altenburg zu⸗ Tachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der Landtag des Herzogthums Gotha tritt, der „Goth. Ztg.“ zufolge, heute in Gotha, der Landtag des Herzogthums Coburg morgen in Coburg zusammen, um die Etatsberathungen fortzusetzen.
Waldeck und Pyrmont. 11““
Der Landtag der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont wurde am 29. Oktober d. J., Mittags 12 Uhr, nachdem die Abgeordneten an dem unmittelbar voraus⸗ gegangenen Gottesdienst in der evangelischen Kirche theil⸗ genommen hatten, durch den Landes⸗Direktor, Präsidenten von Saldern eröffnet. Dem Landtage gingen u. a. bve. Vorlagen zu: 1) Ausführungsgesetz zum Bürger ichen 2ns 2) Gesetz, betreffend die Abänderung des Allge⸗ meinen Berggesetzes vom 1. Januar 1869, 3) Gesetz über die freiwillige Gerichtsbarteit, 4) Ausführungsgesetz zur Grund⸗ buchordnung, 5) Ausführungsgesetz zum Reichsgesetz
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6) Ausführungsgesetz zum Reichsgesetze vom 17. Mai 1898, betreffend Aenderungen der Zivil⸗ Prozeßordnung, 7) Eö zum Handelsgesetzbuche, 8) Gesetz über die Einführung des preußischen Gerichtskostengesetzes und des preußischen Gesetzes, enthaltend die landesgesetzlichen Vor⸗ schriften über die Gebühren der Rechtsanwälte und der Ge⸗ richtsvollzieher, 9) Gesetz über das Hinterlegungswesen — zu 1 bis 9 aus Anlaß des Inkrafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs am 1. 1900 —, 10) Gesetz, betreffend die Regelung der Richtergehälter (hiernach sollen die Richter in Waldeck vom 1. Januar 1900 ab dasjenige Gehalt beziehen, welches ihnen nach ihrem Dienstalter in Preußen zu⸗ stehen würde), 11) Gesetz, betreffend die Verpflichtung der oe⸗ meinden zur Bullenhaltung, 12) die Staatskassen⸗Rechnun vom Jahre 1897, 13) die Uebersichten über das Domanial Stammvermögen. — An die Eröffnungssitzung schloß sich unmittel⸗ bar die erste Plenarsitzung, in welcher die Neuwahlen zum Landtage geprüft und für gültig erklärt wurden. Zum Präsidenten wurde “ Dr. Walbeck⸗Corbach, zum Vize⸗Präsidenten Gerichtsrath Klapp⸗N.⸗Wildungen gewählt. Sodann beauf⸗ tragte der Landtag eine Deputation, bestehend aus dem Prä⸗ sidium und dem Alters⸗Präsidenten, Seiner Durchlaucht dem Fürsten zu Waldeck und Pyrmont zu der Verlobung Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Elisabeth mit Seiner Erlaucht dem Erbgrafen Alexander zu Erbach⸗Schönberg die Glückwünsche des Landtages darzubringen. Nach zahlreichen, in der Zwischenzeit abgehaltenen Aus⸗ schußsitzungen, an welchen sämmtliche Abgeordnete theil⸗ genommen hatten, fand am 8. November die zweite Plenar⸗ sitzung statt. In derselben wurden die oben unter Nr. 2 bis 7 und 9 bis 11 bezeichneten Gesetzentwürfe angenommen, die Staatskassenrechnung geprüft, von den Uebersichten über das Domanial⸗Stammvermögen Kenntniß genommen und einem Vertrag zwischen der Fürstlichen Domänenkammer und der Gemeinde N.⸗Wildungen über den Austausch von Grund⸗ stücken die Genehmigung ertheilt, auch wurden noch mehrere Wahlen vollzogen. Ein Antrag des Abg. Dr. Seebohm, die waldeck'schen Beamten, wie die preußischen, nur mit dem halben Diensteinkommen zur Kommunalsteuer heranzuziehen, und ein Antrag desselben Abgeordneten auf Rückgabe der von waldeck'schen Beamten bestellten Dienstkautionen wurden durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Ein weiterer Antrag des Aog. r. Seebohm auf Befreiung der woaldeckischen Staatsbeamten von der Zahlung der Wittwenkassenbeiträge wurde dem Landes⸗Direktor zur Erwägung überwiesen.
Nachdem am 9. November unter Theilnahme des Scee; Ober⸗Justizraths Mügel, als Kommissars des preußischen Justiz⸗Ministers, und des Geheimen Ober⸗Finanzraths Heller, als Kommissars des Finanz⸗Ministers, eine weitere Aus⸗ schußsitzung stattgefunden hatte, wurden in der am 10. No⸗ vember abgehaltenen dritten und letzten Plenarsitzung die oben unter 1 und 8 bezeichneten Gesetzentwürfe mit einigen Aende⸗ rungen angenommen und eine Petition von 8 Gemeinden aus dem Kreise des Eisenbergs um Einrichtung eines Gerichts⸗ tags in Adorf dem Landes⸗Direktor zur Berücksichtigung überwiesen. 1 1 1
Der Landes⸗Direktor von Saldern erklärte hierauf mit einigen an die Abgeordneten gerichteten Worten des Dankes und der Anerkennung im Namen Seiner Majestät des Königs von Preußen den Landtag der Fürstenthümer für geschlossen. Der Präsident Dr. Waldeck brachte zum Schluß auf Seine Majestät den König von Preußen und Seine Durchlaucht den Fürsten zu Waldeck und Pyrmont ein dreifaches Hoch aus, in welches die Versammlung einstimmte.
Der Minister „W. T. B.“ berichtet, heute Vormittag in Be Botschaftsraths von Merey von Wien nach ereist. In der gestern Nachmittag abgehaltenen Sitzung der österreichischen Quoten⸗Deputation wurde die Zuschrift der ungarischen Deputation, betreffend die Fortsetzung der Ver⸗ handlungen, berathen. An der Debatte betheiligten sich der Vorsitzende im Ministerrath Graf Clary und der Leiter des Finanz⸗Ministeriums von Kniaziotucki. Wie in parlamen⸗ tarischen Kreisen verlautet, wurde in der Debatte festgestellt, daß die österreichische Deputation eine ungarische Quote zwischen 35 und 33 % schon fruͤher abgelehnt, dagegen ihre Bereit⸗ willigkeit ausgesprochen habe, durch das Sie ener⸗Comité die Verhandlungen in Budapest fortzusetzen. Das Comité werde sich am Donnerstag dahin begeben.
Aus Prag wird gemeldet, daß in den letzten Tagen in bolig Smiritz, Böhmisch⸗Skalitz, im Bezirke von kesüh. in oderad, Unterlukawitz, Horenoves, Königinhof u Eipel Art stattgefunden
unbedeutender hätten, bei denen an mehreren, Israeliten gehörigen Häusern Fenster eingeschlagen sowie Gaslaternen und Briefkasten beschädigt worden . Mehrere Personen seien verhaftet worden. In Böhmisch⸗Skalitz habe die Gendarmerie die an der Kundgebung Betheiligten zerstreut und einige Verhaftungen vorgenommen. Da die Ansamm⸗ lungen fortgedauert hätten, sei militärische Hilfe herheigerufen worden, worauf Ruhe eingetreten sei. b 1
Großbritannien und Irland.
Der Kanzler der Schatzkammer Sir Michael Hicks Beach hielt gestern in Bristol eine Rede, in welcher er, wie „W. T. B.“ meldet, sagte: es sei unmöglich gewesen, während der Dauer friedlicher Verhandlungen ein Armee⸗ Korps nach Afcika zu senden; es werde jedoch bald die Zeit kommen, wo sich das Blatt vollständig wenden dürfte. Durch den Krieg seien die Konventionen nfsgehabe Es sei die Pflicht Großbritanniens, eine gute un gerechte Regserung auf der Grundlage gleicher Rechte zu errichten, die mehr Sicherheit gebe als ein nur papierner Schutz. Groß⸗ britannien sollte Süd⸗Afrika möglichst vollkommene hh regierung geben.
des Aeußern Graf Goluchowski ist, wie keitung des udapest ab⸗
Kundgebungen
Frankreich. b 88 Der Staatsgerichtshof verhandelte, dem „W. T. B. zufolge, gestern zunächst in geheimer n über die Fass⸗ die seinem am Sonnabend gefaßten Beschluß bezüglich sgie Zuständigkeit zu geben sei. In der öffentlichen Sitzu verlas sodann der Vorsitzende Fallisres zuerst Beschluß des Gerichtshofs, betreffend dessen Zustä
über die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung,
keit, und dann die Anträge des Angeklagten Dubuc
en dieser verlangt, daß die Papiere unberücksichtigt bleiben ollten, die bei ihm in einer während seiner Abwesenheit vor⸗ genommenen ve. in Beschlag genommen worden seien. Der Advokat Dévin besprach in längerer Rede die Anträge des Angeklagten Dubuc und kam zu dem Schlusse, daß das Urtheil gegen denselben aufgeschoben werden müsse. Nach einer Replik des Staatsanwalts Bernard, welcher die Schlußfolgerungen Déoin's zurückwies, zog sich der Staatsgerichtshof zurück und nahm die Anträge des General⸗ berichterstatters unter Ablehnung der Anträge des Advokaten Dévin mit 212 gegen 31 Stimmen an.
Spanien.
Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braunschweig, und der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern incognito von Madrid nach Andalusien abgereist. Höchstdieselben werden im Alcazar u Sevilla Wohnung nehmen. Zur Verabschiedung war der Minister⸗Präsident Silvela auf dem Bahnhof erschienen.
In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer ver⸗ langten Py i Margall und Saçasta bei der Besprechung der Politik der Regierung die Aufhebung des Belagerungs⸗ ustandes in Barcelona. Der Minister⸗Präsident Silvela etzte auseinander, daß die Regierung alles gethan habe, um Spanien zahlungsfähig zu machen. Die Vorkommnisse in Barcelong zielten darauf ab, die Regierung zu zwingen, der finanziellen Autonomie zuzustimmen. Wenn die Steuer⸗ verweigerung in Barcelona andauern sollte, werde die Re⸗ gierung Geduld zeigen; sollte der Widerstand in Gewalt⸗ thätigkeiten ausarten, so werde die Regierung mit Anwendung von Gewalt antworten, aber sie könne den Belagerungszustand in Barcelona nicht aufheben.
8 Belgien.
Fine belgische Sanitätskolonne, bestehend aus 10 Aerzten und 30 Pflegern, wird, wie „W. T. B““ aus Brüssel erfährt, am 22. d. M. von Amsterdam nach Süd⸗ Afrika abgehen.
Rumänien.
Der bisherige diplomatische Agent Rumäniens in Sofia Alexander Ghika ist an Stelle Djuvera's, welcher zur Disposition gestellt wurde, zum Gesandten in Konstantinopel ernannt wordey.
1 Bulgarien.
In der gestrigen Sitzung der Sobranje griffen, wie dem „W. T. B.“ aus Sofia gemeldet wird, die Abgg. Lus⸗ kanow, Belinow sowie die Anhänger Karawelow's die Regierung auf das heftigste an, bemängelten die Ver⸗ schweigung der Gründe des Kabinetswechsels in der Thronrede, bestritten die guten Beziehungen zur Türkei unter Hinweis auf die jüngsten Vorgänge in Macedonien und forderten die Beseitigung der Finanzkrisis durch radikale Mittel. Belinow kündigte an, er werde einen Antrag auf Anklage der Minister wegen schwerer Wahlmißbräuche einbringen.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet vom 9. d. M. aus Lourençgo Marques: Der Feldkaplan der Dublin⸗Füsiliere Mathews, der dort eingetroffen sei, berichte über die Ge⸗ sangennahme der irischen Füsiliere und des Gloucester⸗Regi⸗ ments bei Nicholsons Nek am 30. Oktober, daß die Truppe, durch das Davonlaufen der Maulthiere der Geschütze beraubt, vom Feinde hart bedrängt worden sei; sie würde sich aber trotzdem ge⸗ halten haben; als jedoch von einigen Leuten auf eigenen Antrieb ohne Befehl eine Parlamentärflagge gehißt worden sei, sei die Truppe gezwungen gewesen, sich zu ergeben. Der „Times“ wird aus Lourenço Marques von demselben Tage berichtet: Im Laufe einer Unterredung habe der Feld⸗ Kaplan der Dublin⸗Füsiliere Mathews über das Gefecht bei Nicholsons Nek vom 30. Oktober noch folgende Mit⸗ tcheilungen gemacht: Das Gefecht habe gleich nach Tages⸗ anbruch begonnen und sei bald sehr heftig geworden. Die Engländer hätten Verschanzungen von Steinen hergestellt. Nach 12 Uhr sei in der Richtung der Verschanzungen die Parole ausgegeben worden, das Feuer einzustellen, aber die Mannschaften hätten diesem Befehl kein Gehör geben wollen. Der Major Adye sei dann herbeigeeilt und habe den direkten Befehl gegeben, daß das Feuer eingestellt werde. Dann sei das Signal zum Einstellen des Feuers geblasen worden. Es sei das Gerücht verbreitet gewesen, daß ein junger Offizier, in dem Glauben, daß die zehn Mann, aus denen seine Abtheilung bestand, die einzigen Ueberlebenden seien, die weiße Flagge gehißt habe. Es seien aber noch 900 Mann am Leben gewesen. Die Offiziere und Mannschaften seien entrüstet darüber gewesen, daß man sich dem Feinde ergeben habe, da die Buren auf dem Kampfplatz nicht zahlreich zu sein schienen, und seien der Ansicht gewesen, daß die Uebergabe ein großer Fehler gewesen sei, der sich nur durch ein Miß⸗ verständniß erklären lasse.
Ein weiteres Telegramm der „Times“ aus Lourenço
karques besagt, daß ein Kommando von etwa 800 Buren bei Avoca stehe. Die Brücke bei Komati sei unter⸗ miniert. Die portugiesische Grenze auf der Burenseite werde, mit Ausnahme der Umgebung von Komati, von der Ein⸗ geborenenpolizei abpatrouilliert. Aus Tuli vom 31. v. M. wird berichtet, daß die Buren die Nordgrenze Transvaals, mit Ausnahme eines in Fontsdrift zurückgebliebenen Kommandos, verlassen en.
Nach einem amtlichen Telegramm aus Mafeking vom 30. Oktober hätten sich die Buren an diesem Tage enger zu⸗ sammengeschlossen, um die Stadt einzuschließen. Die Eisenbahn zwei Meilen nördlich von Mafeking sei durch Dynamit zerstört worden. Das Bombardement auf die Stadt dauere fort, richte indessen wenig Schaden an. — Nach einem weiteren Telegramm aus
afeking habe der Feind am 31. Oktober einen Angriff auf die Stadt versucht. Die Buren hätten sehr tapfer gefochten trotz des heftigen Granatenfeuers der britischen Sudafrika⸗ olizeitruppe. Der Feind habe schwere Verluste gehabt, auf eiten der Engländer seien zwei Hauptleute und drei Mann getödtet, fünf Mann verwundet worden. G Aus De Aar meldet die „Times“, nach einer von Namestown aus auf telegraphischem Wege übermittelten wachricht aus Aliwal North habe man keine veiteren Bewegungen der Buren⸗Kommandos bemerkt. 8 Land Aliwal North und Burghersdorp ve. ununkerbrochen abpatrouillierrt. Die Buren be⸗ aupteten, die Basutos würden von der Regierung bewaffnet.
gesunken.
wvon den Buren irgend eine Bewegung über den
Oranje⸗Fluß bei Herschell ausgeführt werde, dann sei ein Aufstand der Basutos sicher; wenn nicht, werde der Einfluß des britischen Kommissars dazu hinreichen, die Ruhe aufrecht zu erhalten. Keine Nachrichten irgend welcher Art gelangten nach Aliwal North. 8 Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Maseru vom 8. d. M. gemelde t, es seien Anzeichen vorhanden, daß der Basuto⸗Häuptling Joël sich den Buren anschließen werde. Die andern Häuptlinge verhielten sich den Engländern gegen⸗ über loyal.
In Kapstadt sind gestern drei weitere Transportdampfer mit 3500 Mann und 600 Pferden eingetroffen.
Parlamentarische Nachrichten.
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Die heutige (100.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowskybeiwohnte, wurde von dem Präsidenten Grafen von Ballestrem, dessen Platz mit Blumen geschmückt war, mit Worten eröffnet:
„Nach der längeren Unterbrechung erlaube ich mir, die Herren Kollegen wiederum auf das herzlichste zu begrüßen. Der schöne Blumenschmuck auf diesem Platze zeigt Ihnen an, daß heute eine bedeutungsvolle Sitzung ist, vielleicht nicht so bedeutungspoll nach ihrer Tagesordnung als nach ihrer Zahl. Wir halten heute die 100 Sitzung in dieser Session ab. Der Präsident theilte weiter mit, daß er dem Hamburger Senat aus Anlaß des Ablebens des Ersten Bürgermeisters Dr. Versmann die Theilnahme des Reichstages aus⸗ gesprochen habe.
Darauf trat das Haus in die Tagesordnung ein, deren ersten Gegenstand Petitionen bildeten, und zwar referierte bei Schluß des Blattes zunächst der Abg. Dr. Weißenhagen (Zentr.) über Petitionen, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung. 8 8
Statistik und Volkswirthschaft.
— 8 Zur Arbeiterbewegung.
Zur Aussperrung der Textilarbeiter in Zwickau (vergl. Nr. 269 d. Bl.) berichtet die „Lpz. Ztg.“, daß bereiks am Donners⸗ tag v. W. die Arbeiter einer Firma, nachdem die von ihnen geforderte 10 stündige Arbeitszeit von seiten der Prinzipale abgelehnt worden war, die Arbeit niedergelegt hatten. Auch die anderen Textilfirmen hatten die gleiche Forderung der Gehilfen abgelehnt und zugleich im Wege des Anschlags die Erklärung abgegeben, daß, wenn die Arbeiter einer Firma die Arbeit einstellten, sämmtliche Fabriksleitungen soli⸗ darisch ebenfalls den Betrieb einstellen würden. Das ist denn auch nach der vorerwähnten Arbeitseinstellung am Freitag geschehen. Aus Barcelona meldet „W. T. B.“ unterm 13. d. M., daß daselbst die Hafenarbeiter in den Ausstand getreten sind
111“ 1 8
1116666“ Im Hörsaale des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museum wird Herr Professor M. Meurer aus Rom in zwei Vorträgen am Freitag, den 17., und Mittwoch, den 29. November, Abends 8 Uhr, die Entstehung und Entwickelung der ornamentalen Blattreihungen von ihrem Ursprunge aus egyptischem Pflanzen⸗ schmuck bis zu ihrer Erscheinung als Kymatien behandeln und durch Vorführung von Projektionsbildern nach meist neuen Aufnahmen ver⸗ anschaulichen. Am ersten Abend werden die egyptischen Blattreihungen und ihre Verbreitung in dem Schmuck keramischer Erzeugnisse, am zweiten die Blattreihungen in der Architektur besprochen werden.
Der „Deutschen Gesellschaft von Freunden der Photographie“ führte gestern im Saal der Kriegs⸗Akademie Herr Direktor Schultz⸗Hencke das neue, von Willy Selke erfundene Verfahren der „Photoskulptur“ vor. Versuche, die Photographie auch bei der Gestaltung plastischer Gegenstände zu benutzen, sind schon mehrfach gemacht worden, bisher aber ohne rechten Erfolg ge⸗ blieben. Die Verfahren nahmen vor allem zu viel Zeit in Anspruch, und infolge dessen war es den aufzunehmenden Personen nicht möglich, so lange ruhig zu verharren. Selke hat nun die Hilfe des Kinematographen für sein Verfahren in Anspruch genommen und damit die Sitzungs⸗ jeit wesentlich abgekürzt. Im übrigen ist das Verfahren “ mäßig einfach. Er hat einen Blendschirm konstruiert, der so eingestellt wird, daß er das Licht auf das genaue Profil der aufzunehmenden Person wirft. Durch eine sinnreiche Einrichtung wird der Blendschirm nun so bewegt, daß die belichtete Seite immer mehr beschattet wird. Währenddessen funktiontert der Kinematograph, und es werden so eine Anzahl Silhouetten erzeugt, die, in ent⸗ sprechender Vergrößerung aufeinandergeklebt, die genaue plastische “ aufgenommenen Person bezw. des betreffenden Gegenstandes arbieten.
Land⸗ und Forstwirthschat. Ernteaussichten und Getreidehandel in Rumänien.
Galatz, den 6. November 1899. Die Witterung war im Oktober im allgemeinen schön und warm. Die Maitsernte ist im Ganzen gut ausgefallen, besonders in der Qualität, während die Quantität in einigen Distrikten etwas hinter den Erwartungen zurück⸗ geblieben zu sein scheint; hier und da ist auch die Frucht nicht reif geworden. Die Weinberge haben im allgemeinen einen guten Ertrag geliefert, und man glaubt, nach zwei geringeren Jahrgängen jetzt ein besseres Weinjahr verzeichnen zu können. Der Stand der Wintersaaten wird durchweg recht günstig beurtheilt; baldige Nieder⸗ schläge sind aber nöthig und dürften in dem sonst regenreichen No⸗ vember wohl nicht ausbleiben. Das günstige Wetter hat die fast allerorten beendeten Herbstbestellungsarbeiten sehr begünstigt und ge⸗ fördert. Dem zeitweise befürchteten Mangel an Futterpflanzen und Heu haben reichliche Niederschläge im Sommer hinreichend abgeholfen, und die Wiesen versprechen einen im allgemeinen genügenden Ertrag.
Im Getreidegeschäft der unteren Donau ist völlige Stagnation eingetreten. Die Prehse für Weizen und Roggen sind binnen Monats⸗ frist etwa um 80 ₰ für den Hektoliter gewichen, haben aber damit noch nicht die Auslandsparität erreicht. Gerste ist zwar behauptet, aber die Vorräthe sind auch nahezu erschöpft. Von Mais sind zwei Dampfer nach Bombay verfrachtet worden, was dem Artikel eine ge⸗ wisse Festigkeit verliehen hat.
Die Feas07, welche aus Anlaß der südafrikanischen Ereignisse in die Höhe geschnellt waren, sind wieder weichend und bereits bis 11/— für Antwerpen, Rotterdam ꝛc. und 12/— für Hamburg Die Getreideausfuhr von der Donau seewärts betrug im:
September Oktober
Weizen. . 3 882 t 18 433 Roggen. . 1149 „ 1 308 Gerste. “ (785 2 960 Mais. . 21 342 „ 23 493 CEPELWE11. 1 497 “ 85
gpen 6 15
1A“
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ie Monatsw
130 — 145 ℳ 116 — 120
“ 8 Die Preise für folgenden: 8 -858 Noggen.. 8 1öö.“” Die Vorräthe zu derselben Zeit werden, wie folgt, angegeben: . in Galatz in Braila. Weizen, 11 8 neuers
BSnes. Gerste. . “] “ — „Man nimmt aber an, daß in Wirklichke größer seien.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Spanien.
Durch Verordnung vom 8. d. M. sind die am 22 Mai d. J. wegen der Beulenpest angeordneten Maßregeln gegen Alexandrien und die in gerader Linie weniger als 165 km von dort entfernten Häfen (vgl. „R.⸗Anz“ Nr. 131 vom 6. Juni d. J.) unter den üblichen Bedingungen, und zwar mit der Maßgabe aufgehoben, daß die nach dem 1. Oktober von dort abgefahrenen und nach dem 31. Oktober d. J. in Spanien angekommenen oder ankommenden Schiffe als rein zu behandeln sind und daß die nach dem 20. November d. J in spanischen Häfen in guter hygienischer Beschaffenheit eintreffenden, sonst verdachtigen Waaren der Des⸗ infektion nicht unterworfen werden dürfen.
Durch Verordnung vom 8. d. M. sind die am 18. p. M. aufgehobenen Maßregeln gegen Lourengo Marques und die in gerader Linie weniger als 165 km von dort entfernten Häfen (ogl. „R.⸗Anz.“ Nr. 253 vom 25. v. M.) wegen Wiederausbruchs der Beulenpest hier von neuem in Kraft gesetzt worden. Sie er⸗ strecken sich auf alle Herkünfte, gleichviel wann sie von Lourengo Marques und den benachbarten Häfen abgegangen sind.
“ Niederlande.
Der Königlich niederländische Minister des Innern hat, in An⸗ betracht des Auftretens der Pest in Lourengo Marques, mittels Verordnung vom 9. d. M. verfügt:
1) Lourengço Margues wird als von der Pest verseucht erklärt.
2) Die im Artikel 8 des Gesetzes vom 28. März 1877 /8. April 1893 vorgeschriehene Beobachtungszeit für verdächtige Schiffe wird auf zehn Tage festgesetzt.
Wien, 13. November. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“
meldet: Auf dem am 28. Oktober in Triest aus Konstantinopel ein⸗ getroffenen Dampfer „Polis Mitylene“, welcher am 31. Ok⸗ tober von Triest zurückfuhr, war ein Bootsmann mit katar⸗ rhalischen Symptomen krank angelangt. Da sich Anzeichen einer Infektionskrankheit ergaben, wurde derselbe in das Isolierspital Triests gebracht, wo er am 4. November starb. Die bakteriologische Unter⸗ suchung ergab den Verdacht der Pestinfektion. Zu wissen⸗ schaftlichen Erhebungen ist Ober⸗Sanitätsrath, Professor Weichsel⸗ baum nach Triest entsendet worden. Anderweite verdächtige Erkrankungen sind in Triest- nicht vorgekommen, die erforderlichen Sanitäts⸗ maßnahmen sind getroffen worden. — 14. RNovember. (W. T. B.) Der zur Untersuchung des pestverdächtigen Todesfalles nach Triest entsandte Professor Weichsel⸗ baum ist hierher zurückgekehrt. Wie die „Hochschulkorrespondenz“ meldet, liegt für die Bevölkerung nicht der geringste Anlaß zur Beunruhigung vor.
Verkehrs⸗Anstalten.
öln, 13. November. (W. T. B.) Auf eine telegraphische Meldung des Norddeutschen Seekabelwerks von Max Guilleaume an Seine Majestät den Kaiser, daß der erste deutsche Kabeldampfer „Podbielski“ in Port Glasgow glücklich vom Stapel gelaufen sei, hat Seine Majestät, der „Kölnischen Zeitung“ zufolge, den Staatssekretär des Reichs⸗Postamts von Podbielski beauf⸗ tragt, dem Kabelwerke die besten Wünsche Seiner Majestät für eine gedeihliche Entwickelung des bedeutsamen Unternehmens zu übermitteln. — Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Oldenburg hat dem Kabelwerk ein Glückwunsch⸗Telegramm gesandt.
Bremen, 13. November. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Bamberg“ 10. Nov. in Yokohama angek. „Stuttgart“, v. Australien kommend, 11. Nov. v. Port Said n. Bremen, „Kaiser Wilhelm II.“ 11. Nov. v. New York n. Genua abgeg. „Dresden“ 11. Nov., v. Bremen kommend, in Baltimore, „Weimar“ 12. Novp., v. Bremen kommend, in Adelaide, ‚Preußen“, n. Ost⸗Asien best., 12. Nov. in Genua angek. „Pfalz“, v. Buenos Aires kommend, 12. Nov. Las Palmas passiert. „Aachen“, v. La Plata kommend, 12. Nov. in Antwerpen angekommen.
14. November. (W. T. B.) Dampfer „Stolberg“, v. Brasilien kommend, 12. Nov. in Antwerpen angek. „H. H. Meier“, n. New York best., und „Darmstadt“, v. New York kommend, 12. Nov. Dover passiert. „Halle“, n. d. La Plata best., und „Coblenz“, n. Brasilien best., 13. Nov. in Antwerpen angek. „Friedrich der Große“ 13. Nov. Reise v. Southampton n. Gennua fortgesetzt.
Hamburg, 13. November. (W.T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Patricia“ 11. Nop. v. New York über Plymouth n. Hamburg abgeg. „Pretoria“, v. New York n. Hamburg, 12 Nov. Cuxhaven, „Brasilias, v. New York n. Hamburg, 12. Nov. Scilly, „Auguste Viectoria“, v. New York über Algier u. Neapel n. Genua, 12. Nov. Gibraltar passiert. „Fürst Bismarck“ 11. Nov. in New York angek. „Constantia“ 11. Nov. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg, „Valesia“ 12. Nov. v. St. Thomas über Havre n. Henene. „Polynesia“, v. Hamburg n. Westindien, 12. Nov. v.
remerhaven abgeg. „Castilia“, v. Hamburg über Antwerpen u. Havre n. Westindien, 12. Nov. Cuxhaven passiert. „Adria“, v. Hamburg über Halifax n. Baltimore, 12. Nov. Cuxhaven, „Assyria“, v. Ham⸗ burg n. Boston u. Philadelphia, 11. Nov. Dover passiert. „Helene Rickmers“ 11. Nov. v. Montreal n. Hamburg, „Serbia“ 11. Nov. v. Singapore n. Suez, „Alesia“, v. Ost⸗Asien n. Hamburg. 11. Nov. v. 5 abgeg. „Ambria“ 12. Nov. in Penang angek. „West⸗ phalia“, v. Hamburg n. Bremen, 12. Nov. Cuxhaven passiert. „Sarnia“ 12. Nov. v. Colombo n. Penang abgeg. „Holsatia“, v. Hamburg n. Ost⸗Asien, 11. Nov. Dover passiert.
„Graf Waldersee“ heute in New York angekommen. London, 13. November. (W. T. B.) Union⸗Linie. Dampfer „Greek“ Sonnabend auf Ausreise von Southampten abgegangen. Rotterdam, 13. November. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ linie. Dampfer „Amsterdam“, v. New York n. Rotterdam, Sonn⸗ abend v. New York abgeg. „Rotterdam“, v. New York n. Rotter⸗
dam, heute Prawle Point passiert.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Carl von Ditters dorf’'s neu einstudierte Oper „Der Apotheker und der Doktor unter Mitwirkung der Damen Herzog, Dietrich, Kopka, und der Herren Knüpfer, Mödlinger, Philipp, Sommer, Lieban und Krasa wiederholt. Außer⸗ dem gelangt das Ballet „Vergißmeinnicht“ mit Fräulein Dell'Era in der Hauptrolle zur Aufführung.
Im Koöniglichen Scauspielhause geht morgen Paul Lindau's Lustspiel „Der Herr im Hause’“ in Scene. Am Sonnabend geht zum ersten Male „Schlaraffenland“, Märchen⸗ schwank in drei Aufzügen von Ludwig Fulda (die zur Handlung ge⸗ hörende Musik von Ferdinand Hummel), in nachstehender Besetzung in Scene: Bäckermeister Wagensei: Herr Vollmer; Kunigund,
zusammen
32225 t 77507 t
sein Weib: Frau Ursula, beider Tochter: Fräu⸗