3 88 Nummer .. 5 mit
ervorragonas
Blitzrührschüssel Frauen-Erhndungen)
„mit dem Bären“
Teigrührapparat aus Email mit Zahnradgetriebe-
Die Blitzrührschüssel hat den Zweck, das ungemein zeitraubende und anstrengende Rühren der Teige, wie sie zur Herstellung von Mehlspeisen, wie Puddings, Auflaufen, feinen Bäckereien etc. nötig sind, sowie ferner das Rühren von Crêmes, kalten schaumigen Saucen, als Mayonnaisen etc. ab- zukürzen und zu erleichtern. Das Zubereiten solcher Teigsorten ist künftig gegonüber dem seitherigen Verfahren ein wahres Vergnügen; denn die Arbeit geht infolge des vorteilhaft übersetzten Triebwerkes spielend leicht und kann von jedem Kinde besorgt werden, dabei erfordert sie nicht den fünften Teil der Zeit, und der Teig wird infolge der gleichmässigen rationellen Durcharbeitung ungleich schöner als mit dem Rührlöffel. — Ein weiterer grosser Vorteil dieser Schüssel ist der, dass
man die angerührte Masse, z. B. Eier und Zucker, nachdem der Teig glatt gerührt ist, nicht umzufüllen braucht, um die übrigen Zugaben beizugeben, woboi fürs Ersto viel verloren geht und ausserdem zwei Geschirre zu reinigen sind; der Teig bleibt vielmehr in der Emailschüssel und es wird nur die Rührspindel abgehoben, worauf die noch nötigen Ingredienzien hineingegeben werden und der Teig in derselben Schüssel zum Backen fertig gemacht wird. — Zum Rühren von Mayonnaisen hängt man dem Apparat den beigegebenen Oeltrichter an, welcher tropfenweise das Oel den Eiern in der Schüssel zusetzt. Die „Blitzrührschüssel“ besteht aus extra starkem, bestem Email; 4 die Rührflügel sind gut verzimt und der ganze Apparat ist äusserst solid gearbeitet. — Er wird vermöge seiner grossen Vorzüge bald in keiner besseren Küche mehr fehlen, zumal auch der Preis trotz der vorzüglichsten Ausführung möglichst nieder bemessen ist und die Emailschüssel nach Ab- heben des Rührwerks in der Küche für alle möglichen Zwecke täglich Verwendung fludet. 8 Vielfach geäussertem Wunsche entsprechend wird die Schüssel auch mit Vorrichtung zum Bofestigen (siehe Abbildung) geliefoert.
„DHluitzrührschüssel 8
1I1I
Amerikaner Quirltopf
„mit dem Bären“ Daus Emaill, bester Schneeschläger der Welt
Speisen, welche heiss auf dem Feuer gequirlt werden müssen, wie z. B. Schokolade, Warmbier, Weinchaudeau, hollündische Saucen, Créêmes für Go- frorenes etc. Zugleich ist er der einzig wirklich praktische Apparat zur Bereitung von steifem Schnee, Schlagsahne, kalten Saucen, Mayonnaisen, überhaupt von allem, was gequirlt werden muss; denn der sinnreiche Mechanismus und die vorteilhafte Anordnung der Schlüger (nach amerikanischem System) bewirken eine absolut gleichmässige und dabei so gründliche Durcharbeitung des gesamten Topfinhalts, dass z. B. die Herstellung von festem Schnee nicht mehr als ½ Minute beansprucht. Dabei kann mit einem einzigen Griff der Aufsatz samt Triebwerk abgehoben werden, so dass der Emailtopf für beliebige andere Zwecke in der Kücho Verwendung finden kann. Da man zum Quirlen nur eine Hand nötig hat, so ist dio andere Hand frei zum Wegheben des Topfes oder zum Nachgiessen je nach Bedarf, wobei das Quirlen keine Unterbrechung erleidet und infolgedessen im Topf nichts anhängen kann. Der Topf ist ohne Deckel, damit man sich jederzeit überzeugen kann, ob der Inhalt bis zum Siedegrad, wie dies z. B. bei Warmbier nötig, erhitzt ist oder nicht, und damit ferner, wie bei manchen Saucen notwendig, fort- wührend beim Quirlen nachgegossen werden kann. 1 Der Quirltopf ist ebenfalls aus bestem, extra starkem Email her- gestellt; die Schläger sind stark verzinnt und der ganze Apparat äusserst solid gearbeitet. — Er wird in den unten angegebenen zwei Grössen und
Preisen geliefort. 8
8 A merikaner Quirltopf
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nmit dom Säron““
milt deom 2srone, 8 Freis der Blitzrührschüssel incl. G mohem ohne Befestigung M. 14.— 1888
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„ des Giesshähnchens alleimn „ „ Amerikaner Quiritopf, 2 Lit. 1I111“*“
“ 8 111“*“ Rezeptbüchlem erprobter Rezepte für die feinere Küche beigelegt, sowie
genaue Gebrauchsanweisung. — Inhalt des Rezeptbüchleins: 12 Rezepte für Gefrorenes, 15 Backwerke, 20 Kuchen und Torten. 6 Puddings, 7 GCrêmes, 3 warme Getränke, 4 pikante kalte Saucen, 6 pikante
gesetzlich geschützt 8 warme Saucen, 6 süsse Saucen. “ “]
D. R.-G.-M. 75 823
Auszüge aus einigen der in letzter Zelt eingegangenen Zeugnisse: Ich bezeuge hiemit, dass die beiden neuen Apparate, die Blitzrühr- schüssel und desgl. der Amerikaner Quirltopf, vorzügliche Erfindungen und etwas ganz Aussergewöhnliches für das gastronomische Fach sind. Habe dieselben probiert und kann solche nur bestens empfehlen. Martin Hencker, Küchenmeister, z. Z. Hotel Kronprinz, Würzburg, vorher bei Sr. Excell. Graf v. Fürstenberg, Schloss Stammheim, Rheinl. lch kann Schüssel und Topf nur ompfehlen, beide Gegenstünde eignen sich sehr für jede Küche. Schloss Callenberg b. Coburg, 4. Nov. 1898. A. Oursin, Herzogl. Oberkoch.
Den Empfang der bekannten Blitzrührschüssel und des Quirltopfes bestätigend, möchte ich Ihnen hierdurch mitteilen, dass dieselben in unserer Küche probiert und für gut befunden worden sind.
Stuttgart, den 28. Nov. 1898.
8 Frau M. Holl, Verwalterin des schwäb. Frauen-Vereins (Kochschule).
gesetzlich geschützt D. R.-G.-M. 74 202. Habe mit heutigem Datum meine Bestellung erhalten, bin sehr 2
frieden damit . Innsbruck, den 25. Dezbr. 18981
geleisteot hat. — Ich habe sio auch bei Anfertigung meines vorjähr. Weihnachtsgebäcks benützt und möchte sie nimmer missen. Die Er- sparnis an Zeit und Kraft ist gross. — Ich gestatte Ihnen gern, Vor- stehendes zum Nutzen der Hausfrauen zu veröffentlichen. Würzburg, den 17. Okt. 1898. Frau Professor Hedda Lengauer.
Franz Steden, Deutsches Café.
Bestätige den Empfang der Blitzrührschüssel und des Amerikaner Quirltopfs. Die Einrichtung ist ganz vorzüglich und ebenso die Wirk- samkeit der Maschinerie, was ich Ihnen sehr gern in Form eines Attestes bezeugen kann. Wir haben beides in der Hofküche und Hofkonditorei in Gebrauch gehabt und sind überrascht, wie schnell und schön beides arbeitet...
Weimar, Hofküche, den 28. Nov. 1898.
G. König, grossh Küchenmeister Sr. K. H. des Grossherzogs v. Sachsen.
Die Erfindung der Blitzrührschüssel darf in allen Küchen, besonders von Hotels und Restaurants sowie auch Konditoreien mit Freuden be- grüsst werden. Sie zeichnet sich aus durch kolossale Zeitersparnis bei denkbar einfachster Handhabung. Dieselben Vorzüge sind an dem Quirl- topf wahrzunehmen.
Würzburg, den 20. Okt. 1898.
Hugo Vetter. Küchenchef, Privatklinik Prof. Dr. Hofla.
Teile Ihnen hierdurch mit, dass ich mit der Blitzrührschüssel se hr. zufrieden bin. 1
Köln, den 14. Mai 1898. “ W. Klaes, Praiteur.
Habe Ihre Sendung richtig und mit bestem Dank erhalten, bin sehr befriedigt ... Bitte mir umgehend noch einen solchen Amerikaner Quirltopf zu senden.
Horn-Hamburg, den 16. Doz. 1898. Frl. Caroline Wichern.
Indem ich für die zu meiner Zufriedenheit eingetroffene Blitzrühr- schüssel bestens danke, ersuche ich mir möglichst umgehend ferner zu senden . ..
Pelonken o. Oliva, den 20. Dez. 1898.
(Westpr.) H. Collins, Oberinspektor der Armen-Anstalt.
—
Teile Ihnen mit Vergnügen mit, dass mir die von Ihnen in den Handel gebrachte Blitzrührschüssel in meinem Haushalt gute Dienste
Fleischhackmaschine
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„emailliert oder blank verzinnt
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Zinnte Maschinen geliefert, wenn Maschinen verlangt werden. Sule paM Suloss deper Z
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Dieser neue Quirltopf ist unentbehrlich zur Herstellung aller
ddes Kaiserlich russischen St. Annen⸗Ordens
Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:
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Iyn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des
Ner Brzugsprein beträgt vierteljährlich 4 % 50 ₰.
Alle Post-Anstalten nehmen Bestellung an;
fuͤr Berlin außer den Post⸗Anstalten auch die Expedition
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SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Einzelne NRummern hosten 25 ₰.
Insertionspreis für den Raum einer Bruckzeile 30 ₰. Inserate nimmt an:
die Königliche Expeditio des Deutschen Reichs-Anzeigers
und Königlich Preußischen Staats-Anzeigern
Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
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onnerstag, den 7. Dezember, Abendda.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Seiner Durchlaucht dem Erbprinzen zu Wied den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit der Königlichen Krone, dem Hauptmann von Strempel im 3. Garde⸗Feld⸗ Artillerie⸗Regiment, dem Fabrikbesitzer von Grabski zu eesnranlch, dem Justizrath Kleine ebendaselbst und dem ekonomie⸗ und Uindschaftsrath, Gutsbesitzer Kunckell zu Fieeth. 8 Kreise Inowrazlaw den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse,
dem ordentlichen Professor an der Universität Götingen, Geheimen Regierungsrath Dr. Klein den Königlichen Kronen⸗
Orden zweiter Klasse, t dem Haupt⸗Steueramts⸗Rendanten, Rechnungsrath Fein⸗
zu Hannover den Königlichen Kronen⸗Orden dritter Klasse, dem Bauunternehmer, Stadtrath Wilhelm Ewald zu owrazlaw den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse,
owie G den Gemeinde⸗Vorstehern Kosnikowski zu Slabencinek im Kreise Inowrazlaw, Conrad zu Domvbken desselben Kreises und Bartölke zu Gustedt im Kreise Marienburg i. Hann., dem früͤheren Gemeinde⸗Vorsteher Greve zu Bark im Kreise Segeberg, dem Gerichtsvollzieher a. D. Gerth zu Belgard a. P., dem Privat⸗Revierförster geger zu Forsthaus Leppen im Kreise Belgard, dem Guts⸗ Fathalns Adolf Plümer zu Klein⸗Kordshagen im Kreise Franzburg, dem Schäfer Andreas Blech zu Browina im Kreise Thorn, dem Ober⸗Feldschütz Michael Pfannenkuchen und dem früheren städtischen Nachtwächter Friedrich Fechter, beide zu Kreuznach, das “ Ehrenzeichen zu gees
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dden nachbenannten Offizieren und Beamten des Militär⸗ kabinets die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen fremdherrlichen Orden zu ertheilen, nämlich:
des Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens erster Klasse:
Allerhöchstihrem General à la suite, Generalmajor und Abtheilungs⸗Chef von Villaume;
zweiter Klasse: 8 dem Obersten und Abtheilungs⸗Chef Freiherrn von un zu Egloffstein, à la suite des Keefaß Elisabeth Garde⸗ Grenadier⸗Regiments Nr. 3; des, Kaiserlich russischen St. Stanislaus⸗Ordens 4 8 zweiter Klasse: 3 dem Geheimen expedierenden Sekretär, Hofrath Tinney; der dritten Klasse desselben Ordens: 8 dem Geheimen expedierenden Sekretär Schütz und dem Geheimen Kanzlei⸗Sekretär Zippel; sowie der Kaiserlich russischen silbernen Medaille am Bande des St. Stanislaus⸗Ordens: dem Geheimen Kanzleidiener Stenger.
Deutsches Reich.
dem Professor der Landwirthschaft und Dirigenten des Versuchsfeldes der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf bei Bonn, Dr. Wohltmann, den Charakter
als Kaiserlicher Geheimer Regierungsrath zu verleihen. 8
Beim Reichs⸗Eisenbahnamt ist der bisherige Eisenbahn⸗
Betriebs⸗Sekretaͤr Drescher zum Geheimen expedierenden
Sekretär und Kalkulator ernannt worden.
MReichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Uebersicht über die Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide und Mehl im deutschen Zollgebiei in der zweiten Hälfte des Monats November und in der Zeit vom 1. Januar his zum 30. November d. J. veröffentlicht.
*
Königreich Preußen. 8 Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
„indeceheime Ober⸗Regierungsrath Dr. Naumann vor⸗ ger heerchenns Ministerium der geistlichen, Untertichts⸗ 4 It man sich an melegenheiten, ist an Stelle des aus Anlaß neflt die zusammengese⸗Versetzung in den Ruhestand aus⸗
1
eschfache Betriebseinheiten eheimen Ober⸗Regierungsraths
231 Hauptbetriebe, sod C“
Dr. Wehrenpfennig zum Mitgliede der Königlichen Kom⸗ mission zur Beaufsichtigung der technischen Versuchsanstalten ernannt worden. 6 8. 1
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und
Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der Präsident der Physikalisch⸗Technischen Reichsanstalt, Professor 8 riedrich Kohlrausch zu Charlottenburg ist auf Grund Allerhöchster Ermächtigung Seiner vhsjeüat des Königs zum ordentlichen Honorar⸗Professor in der philo ophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin er⸗ nannt worden.
Aichtamtliches. 1 Dentsches Reich. Preußen. Berlin, den 7. Dezembe
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag von 9 Uhr ab im Neuen Palais die vorckahe des Kriegs⸗Ministers, Generals von Goßler und des Chefs des Militärkabinets, Generals von Hahnke. Um 12 Uhr 55 Minuten reisten Seine Majestät vom Bahnhof Wildpark nach Bückeburg ab
.
Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer lenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Plenar und Verkehr und für Justizwesen, die vereinigten Aus⸗ schüsse für Justizwesen und für die Verfassung sowie die ver⸗ einigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Justizwesen. Nach der Plenarsitzung fand eine Sitzung der vereinigten Ausschüsse für das Seewesen, für Handel und Verkehr und für Justizwesen statt.
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Der hiesige Kaiserlich chinesische Gesandte Lü⸗Hai⸗Huan hat sich auf kurze Zeit nach dem Haag begeben, wo derselbe gleichfalls beglaubigt ist. Wäͤhrend seiner bwesenheit fungiert der Legations⸗Sekretär King Inthai als interimistischer Geschäftsträger.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Füffehch lippische Staats⸗Minister Dr. Miesitscheck von Wischkau ist in Berlin eingetroffen. 1 8
8
In der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine EEEE1 der Berichte von deutschen Fruchtmärkten für den Monat November 1899 veröffentlicht.
“ 2.
188 J1X“ Württemberg.
Die Kammer der Abgeordneten beschäftigte sich, wie der „St.⸗A. f. W.“ meldet, en mit einer Interpellation des Abg. Kloß darüber, welche Stellung die württembergische Re⸗ gierung im Bundesrath zu dem Reichs⸗Gesetzentwurf zum Schutz des gewerblichen Arbeitsverhältnisses eingenommen habe. Nachdem der Abg. Kloß die Anfrage in längeren Ausführungen be⸗ gründet hatte, gab der Staats⸗Minister des Innern v nne chek namens der Staatsregierung die Erklärung ab, daß jener Gesetzent⸗ wurf im Bundesrath einstimmig, also auch unter Zustimmung Württembergs, beschlossen worden sei. Der Minister ging dann, um ein vollständiges Bild von der Haltung der Re⸗ ierung zu der in Rede semee Fhege zu geben, auf die his zum Jahre 1890 zurückreichenden Bestre ungen nach einer Aenderung des § 153 der Gewerbeordnung ein, gab die (ah⸗ lehnende) Antwort bekannt, welche die Regierung im Mai 1898 auf eine einschlägige Umfrage des Reichsamts des Innern ertheilt hatte, und erklärte, daß auch bei dem jetzigen Ent⸗ wurf die Regierung im Bundesrath eine Reihe von Bedenken und Einwendungen erhoben habe. Wenn sie 1cnc schließ⸗ lich dem Entwurf im Ganzen zugestimmt habe, so sei es ge⸗ chehen in der Erwägung, daß die Regierung schon anläßlich 8 Entwurfs von 1890 einer Erweiterung der That⸗ bestände des § 153 der Gewerbeordnung zugestimmt habe, daß ferner für die weitergehenden Bestimmungen des Entwurfs seitens der übrigen Regierungen unter Bezugnahme auf die in ihren Ländern gemachten Erfahrungen ein entschiedenes Bedürfniß geltend gemacht worden sei, welches auch die württembergische Regierung nicht habe ignorieren dürfen, und daß eine den Entwurf im Ganzen ablehnende Abstimmung der württem⸗ bergischen Vertreter nach Lage der Verhältnisse keine praktische Bedeutung gehabt süt⸗ wohl aber geeignet gewesen waͤre, mißverständliche Anschauungen über die Stellungnahme der Regierung zu der Gesammtheit der Bestimmungen des Ent⸗
wurfs hervorzurufen oder gar den Schein einer demonstrativen Kundgebung zu erwecken. Die Kammer trat dann in eine Besprechung der Interpellation ein, welche aber bald ab⸗ gebrochen wurde. 1““
— Oesterreich⸗Ungarn. 8 Der Budgetausschuß der österreichischen Dele⸗
gation begann gestern die Spezialberathung des Budgets
des Ministeriums des Aeußern. Der Delegirte Kramarc kam auf die Erklärung des Grafen Goluchowski, betreffend Serbien, zurück und bemerkte, er (Redner) habe den Minister aufgefordert, sich für die Amnestierung der unschuldig Verurtheilten zu ver⸗ wenden, nicht um eine Partei zu unterstützen, sondern aus⸗ schließlich im Interesse der Humanität und der Zivilisation. Der Redner besprach sodann den Preßzwischenfall mit Montenegro und erklärte, die ganze damalige Preßkampagne gegen den F von Montenegro hätte nicht so scharf geführt werden sollen, weil man völlig im Unrecht ge⸗ wesen sei. Die offiziöse Presse des Ministeriums des Aeußern solle auch in den innerösterreichischen Fragen Objektivität bewahren. Der Delegirte Dr. Geßmann beklagte sich darüber, daß die Bestrebungen österreichischer Unterthanen durch die Vertretungen Oesterreichs im Auslande nur in mangel⸗ hafter Weise gefördert würden, und hob hervor, daß öster⸗ reichische Unternehmer gezwungen gewesen seien, die Unter⸗ stützung von Vertretern des Deutschen Neichs anzu⸗ rufen. Der Minister des Aeußern Graf Goluchowski wies die Behauptung des Delegirten Kramarc zurück, daß der „Pester Lloyd“ ein Organ des Ministeriums des Aeußern sei. Es komme allerdings zuweilen vor, daß dieses Blatt gewisse Auslassungen des Ministeriums des Aeußern erhalte, wie dies auch bei dem „Wiener Fremdenblatt“ der Fall sei. Für Leitartikel und Korrespondenzen des „Pester Lloyd“ übernehme das Ministerium aber keinerlei Verantwortung. Bezüglich des Zwischenfalls mit Montenegro wiederhole er seine am Montag abgegebenen Erklärungen. Der Zweck des Pressebureaus des Ministeriums des Aeußern be⸗ stehe darin, den Redakteuren und Korrespondenten, soweit es ulässig sei, über Fragen der auswärtigen Politik authentische Plusrüafte zu ertheilen. Ueber Fragen der inneren Politik sich auszusprechen, sei den Beamten des Pressebureaus untersagt. Was den von dem Delegirten Dr. Geßmann vorgebrachten Fall in Cetinje betreffe, so werde er (der Minister) Erhebungen anstellen. Es sei aber nicht wahrscheinlich, daß der dortige österreichische Minister⸗Resident, der sügle das Deuts Reich vertrete, sich gegen einen deutschen erein entgegen⸗ kommender verhalten habe, als gegen einen österreichischen Perein. Der Etat des Ministeriums des Aeußern wurde hierauf mit den dazu gehörigen Nachtragskrediten unverändert angenommen und sodann auch die Schlußrechnung für das Jahr 1897 unverändert genehmigt.
Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern die erste Lesung des Budgetprovisoriums und des Budgets für 1900 fort. Nachdem zuerst der Abg. Pfliegl kurz gesprochen hatte, wurde der Antrag des Abg. S (Pole) auf Schluß der Debatte an⸗ genommen. Der Abg. Groß beantragte, den Budget⸗ ausschuß zu beauftragen, über das Budgetprovisorium binnen unß Tagen zu berichten. Der Antrag wurde genügend unterstützt. Der Generalredner gegen den Antrag, Abg. Schwarz führte in czechischer Sprache aus, die Czechen würden gegen das Budgetprovisorium stimmen. Derc General⸗ redner für den Antrag, Abg. Groß erklärte, er ziehe seinen Antrag bezüglich der fuͤnftägigen Frist zur Bericht⸗ erstattung über das Budgeiprovisorium zurück, da der Vize⸗ Präsident diesen Antrag als einen selbständigen dringlichen Antrag behandeln wolle, was eine neue Obstruktionsdebatte ur Folge haben würde. Der Vize Präsident Lupul recht⸗ fernigie sein Vorgehen durch den Hinweis auf die Bestim⸗ mungen der Geschäftsordnung. Hierauf wurde die Vorlage dem Budgetausschusse überwiesen. Das Haus trat sodann in die Berathung der Vorlage über Gebührenerleichterungen bei Konvertierungen ein und nahm dieselbe in allen drei Lesungen unverändert an. Hierauf wurde ein dring⸗ licher Antrag des Abg. Horica auf Einführung des Be⸗ fähigungsnachweises für das Schankgewerbe de⸗ rathen. Nachdem der Abg. Horica die .g. ve. a. seines Antrages begründet hatte, sprachen die Abgg. Kiese wetter und Kaiser gegen die Dringlichkeit; ersterer bezeichnete den Antrag als ein Obstruktionsmittel. ür die Dringlichkeit sprachen die Adg Holansky und Adamek. Der Abg. olansky kündigte einen neuen dringlichen Antrag, betreffend die Reform der Ge⸗ werbeordnung, an. Das Haus lehnte die Dringlichkeit des Antrags Horica ab und ging zur ersten Lesung des Ueberweisungsgesetzes üͤber. Der Abg Hannich (Soz.) erklärte, seine Partei werde diesen Ausgleich nicht genehmigen. Die Sitzung wurde sodann vertagt.