III.
2 Als diejenigen Verwaltungsbehörden, bei denen nach § 13 Abs. 2 des Gesetzes Ersatzansprüche geltend zu machen sind,
werden die Landrathsämter bestimmt. öE“
Gotha, den 9. Januar 1900.
Herzoglich sächsisches Staats⸗
G C5
Bekanntmachung.
Die zur Durchführung der Invalidenversicherung für das Gebiet der Großherzogthümer Mecklenburg⸗Schwerin und Mecklenburg⸗Strelitz mit dem Sitze in Schwerin errichtete Versicherungsanstalt führt vom 1. Januar 1900 ab den Namen „Landes-⸗Versicherungsanstalt Mecklen⸗ burg“. *. Veorsitzender des Vorstandes ist der Geheime Regierungs⸗ rath Cramer. 8 Schwerin, den 10. Januar 1900. “ Landes⸗ Versiche nharn alt Mecklenburg.
Königreich Preußen.
11““ W Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Bureau⸗Vorsteher des Meteorologischen Instituts zu Berlin Emil von Büttner den Charakter als Rechnungs⸗ rath zu verleihen. v144“
1 8 1“ 1““
Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin
Heinrich befindet Sich bei andauernd normalem Gange der
Körperwärme völlig wohl, ebenso der neugeborene Prinz. Kiel, den 11. Januar 1900. 9
Bekanntmachung
Bei dem Berggewerbegericht zu Aachen ist dem Bergrath Ziervogel daselbst die kommissarische Wahrnehmung der Obliegenheiten des Gerichtsvorsitzenden, unter gleichzeitiger Betrauung mit dem Vorsitz der Kammer Aachen des Gerichts, übertragen und der Bergrath Ludovici daselbst zum Stell⸗ vertreter des Gerichtsvorsibenden ernannt worden. Berlin, den 8. Januar 1900. 8 Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage:
b“ “ 8 ium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Das Verzeichniß der zur Zeit bestehenden Anstalten, an welchen die nach § 16 Abs. 1 Ziffer 4 und Abs. 4 der Prüfungsvorschriften für Nahrungsmittel⸗ Chemiker vorgeschriebene 1 ½ jährige praktische Thätigkeit in der technischen Untersuchung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln zurückgelegt werden kann, wird nachstehend veröffentlicht: 1u““
Verzeichniß.
Das chemische Laboratorium des Kaiserlichen Gesun its⸗ amts in Berlin. “ Preußen. 8 Das chemische Untersuchungsamt der Stadt Altona. Das hygienisch⸗chemische Laboratorium bei dem medizinischechicur⸗ gischen Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut in Berlin. Das mit der Landwirthschaftlichen Hochschule zu Berlin in Be⸗ 2. stehende Institut für Gährungsgewerbe und Stärkefabrikation daselbst. Das chemische Institut der Universität Bonn. Die landwirthschaftliche Versuchsstation des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreußen in Bonn. 1 Die agrikultur⸗chemische Versuchsstation der Landwirthschafts⸗ kammer für die Provinz Schlesien in Breslau. Das städtische chemische Untersuchangsamt in Breslau. Die Koatrolstation des land⸗ uad forstwirthschaftlichen Haupt⸗ vereins in Göttingen. 1 Das vheienische Institut der Universität Halle a. S. Die Versuchzstation des landwirthschaftlichen Zentralvereins der Provinz Sachsen in Halle a. S. Das städtische Lebensmittel⸗Untersuchungsamt in Hannover. Das der Landwirthschaftskammer für die Provinz Schleswig⸗ Holstein unterstehende Untersuchungsamt für Nahrungsmittel in Kiel. Die Versuchsstatioa des ostpreußischen landwirthschaftlichen Zentral⸗ vereins in Königsberg i. Ostpr. Das pharmazeutisch⸗chemische Institut der Universität Marburg. Die agrikultur⸗chemische Versuchsstation des landwirthschaftlichen Zentralvereins in Marburg. 1 Die landwirthschaftliche Versuchsstation des landwirthschaftlichen Provinzialvereins für Westfalen in Münster i. W. Die chemische Versuchsstation der Professoren Dr. Heinrich Fresenius, Dr. Wilhelm Fresenius und Dr. Ernst Hintz in Wiesbaden.
Bayern. Das pharmazeutische Institut und Laboratorium für angewandte Chemie an der Universität Erlangen. Die Königliche Uatersuchungsanstalt für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel in Erlangen. Das pharmazeutische Institut und Laboratorium für angewandte Chemie an der Universität München. 3 . Mn ge⸗ gährungs⸗chemische Laboratorium der Technischen Hochschule in ünchen. Das Laboratorium der mit der Technischen Hechschule in München verbundenen landwirthschaftlichen Zentralversuchsstation in München. Die Königliche Untersuchungsanstalt für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel in München 8 Das technologische Institut an der Universität Würzburg. Die Königliche Untersuchungsanstalt für Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel in Würzburg. . Sachsen.
8 n chemische Zentralstelle für öffentliche Gesundheitsöflege in resden.
Das bygienische Institut an der Uaiversität Leipzig.
Das Laboratorium für angewandte Chemie an der Universität
zig. Die landwirthschaftliche Untersuchungsstation in Möckern. Die agrikultar⸗technische Versuchsanstalt in Pommritz.
1“ “
dhe
Leip
Württemberg.
Das Laboratorium des technologischen Instituts der landwirth⸗ schaftlichen Anstalt in Hohenheim.
Die landwirthschaftlich⸗chemische Versuchzstation der landwirth⸗ schaftlichen Anstalt in Hobenheim.
Die chemische Abtheilung des hygienischen Laboratoriums des Kgl. württb. Medizinalkollegiums in Stuttgart.
Das chemische Laboratorium der Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart.
Das Laboratorium für chemische Technologie an der Technischen Hochschule in Stuttgart. 81
Das chemische Laboratorium der Stadt Stuttgart. a
Baden. Dieie städtische Anstalt zur Untersuchung von Lebensmitteln in
Freiburg. b
Die städtische Anstalt zur Untersuchung von Lebensmitteln in Heidelberg. G 1u
Die Lebensmittelprüfungsstation der Tochnischen Hochschule in Karlsruhe. 1
Die Großherzogliche landwirthschaftlich⸗chemische Versuchsanstalt in Karlsruhe. Hefs 1
essen.
Die Großherzogliche Prüfungs⸗ und Auskunftsstation für die Gewerbe in Darmstadt.
Das chemische Untersuchungsamt in Darmstadt (Anstalt der Stadt und der umliegenden Kceise).
Die pharmazeutische Abtheilung des chemischen Laboratoriums der Landes⸗Universität Gießen. 8 Das chemische Untersuchungsamt für die Provinz Oberhessen in
ießen.
8 Das chemische Untersuchungsamt für die Provinz Rheinhessen in Mainz.
Das (von dem Kreise und der Stadt Offenbach unterhaltene) chemische Untersuchungsamt in Offenbach.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Die pharmaze itische Abtheilung des chemischen Universitäts⸗ Laboratoriums in Rostock. “
Die agrikultur⸗chemische Abtheilung der landwirthschaftlichen Versuchsstation in Rostock.
Braunschweig.
Das Laboratorium für Zucker⸗, Stärke⸗ und Gährungstechnik an der Technischen Hochschule in Braunschweig.
Das Laboratorium für pharmazeutische Chemie und Nahrungs⸗ mittelchemie an der Technischen Hochschule in Braunschweig.
Die landwirthschaftliche Versuchsstation des landwirthschaftlichen Zentralvereins für das Herzogthum Braunschweig in Braunschweig.
Anhalt.
Das öffentliche Laboratorium des Chemikers Dr. Karl Heyer in
Dessau. — Bremen. 1u“
Das unter staatlicher Leitung stehende chemische Laboratorium in Bremen.
1“ Hamburg. 8
Das chemische Staatslaboratorium in Hamburg.
Dasz hygienische Institut in Hamburg. 1 Elsaß⸗Lothringen.
Die landwirthschaftliche Versuchsstation in Colmar.
. chemische Laboratorium der Kaiserlichen Polizei⸗Direktion in t.
Das chemische Laboratorium der Kaiserlichen Polizei⸗Direktion in Straßburg. 6 1
Das bygienisch⸗bakteriologische Institut der Universität Straß⸗
Kd öoönigliche Akademie der Künste.
Die akademische Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des Genremalers, Prosessors Ludwig Knaus, ordentlichen Mitgliedes unserer Akademie, im Akademie⸗ gebäude, Unter den Linden 38, ist
von Freitag, den 12. Januar 1900, Mittags 1 Uhr, ab bis zum 25. Februar 8 dem Publikum zugänglich. Besuchszeit: täglich von 10 bis 4 Uhr. Eintrittspreis: 50 ₰, Montags 1 ℳ Berlin, den 10. Januar 1900.
Der Präsident. H. Ende.
4 8 Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 11. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König kehrten, wie „W. T. B.“ meldet, nach der Taufe und dem Stapel⸗ lauf des Dampfers „Deutschland“ gestern Mittag um 12 ¾ Uhr auf dem Regierungsdampfer „Dresel“ von der Werft des „Vulkan“ nach Stettin zurück und besichtigten hierauf die Truppen der Garnison. Alsdann begaben Seine Majestät Sich in die Wohnung des kommandierenden Generals von Langenbeck zum Frühstuͤck und von dort in das Schloß. Um 6 Uhr folgten Seine Majestät einer Einladung des Offizier⸗ korps des Grenadier⸗Regiments König Friedrich Wilhelm IV. zum Diner im Kasino.
Abends um 9 Uhr reisten Seine Majestät der Kaiser nach Kiel ab, wo Allerhöchstdieselben heute früh um 8 Uhr eintrafen. Seine Majestät begaben Sich, unter dem Salut der im Hafen liegenden Schiffe, vom Bahnhof sofort nach dem Schlosse, beglückwünschten daselbst Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Heinrich und statteten später dem Wirklichen Geheimen Rath, Professor Dr. von Esmarch einen Besuch ab. Gegen 11 ⅛ Uhr kehrten Seine Majestät der Kaiser in das Schloß zurück und fuhren darauf, begleitet von dem General⸗Inspekteur der Marine, Admiral von Koester, zur Besichtigung nach der Kaiser⸗ lichen Werft. * “
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Der Bundesrath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen.
Der Königliche Gesandte in München Graf von Monts
hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub ange⸗ treten. Während der Abwesenheit desselben faaggere der etals⸗ mäßige Legations⸗Sekretär der Gesandtschaft, Legationsrath Graf von Bernstorff als Geschäftsträger
11A1A““
Cu“
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Schwalbe⸗ Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Boerner, am 9. Januar in Lourenço Marques angekommen und beabsichtigt, am 16 Ian nuar nach Kapstadt in See zu gehen.
S. M. S. „Seeadler“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Schack, ist am 5. Januar in Amboina (Molukken) einge⸗ troffen und am 6. Jan ch Matupi in See gegangen.
Stettin, 10. Januar. An den Stapellauf des neuen Schnelldampfers der „Hamburg⸗Amerika⸗Linie“ „Deutsch⸗ land“ schloß sich, wie „W. T. B.“ berichtet, ein est mahl im großen Saale des Konzert⸗ und Vereinshauses in Stettin. An demselben nahmen außer dem Aussichtsrath und der Direktion der „Hamburg⸗Amerika⸗Linie“ und dez „Vulkan“ theil: die zur Feier erschienenen Mitglieder dez Staats⸗Ministeriums, verschiedene Mitglieder des diplo⸗ matischen Korps, darunter der Botschaftsrat der amerikanischen Botschaft Jackson, der chinesische Gesandte in Berlin, verschiedene Mitglieder der japanischen Gesandtschaft 2c., ferner Mitglieder der Reichsämter, des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten und anderer Behörden sowie Mitglieder verschiedener Parteien des Reichstages, im Ganzen etwa vierhundert Personen. Den ersten Trinkspruch brachte, an Stelle des durch Krankheit verhinderten Vorsitzenden des Aufsichtsraths des „Vulkan“, Geheimen Kommerzienraths Schlutow, der stellvertretende Vor⸗ sitzende, Geheime Kommerzienrath Dr. Delbrück auf Seine Majestät den Kaiser aus. Ec schloß mit einem drei⸗ fachen, von den Versammelten begeistert aufgenommenen Hoch auf Seine Majestät. Alsdann erhob sich der General⸗ Direktor der „Hamburg⸗Amerika⸗Linie“ Bal lin, um in längerer Rede die Entwickelung der „Hamburg⸗Amerika⸗Lmie“ aus kleinen Anfängen bis zur Jetztzeit darzulegen und dabei insbesondere auf die Antriebe hinzuweisen, welche diese Entwickelung im letzten Jahrzehnt unter der Regierung Seiner Majestät des Kaisers und infolge der zielbewußten Lenkung der auswärtigen Geschäfte des Reichs empfangen hatte. Der General⸗Direktor Ballin dankte insbesondere für die Rede, mit welcher der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Graf von Bülow die Taufe des Dampfers „Deutschland“ vorgenommen habe, und schloß mit einem von der Versammlung mit rauschendem Beifall aufgenommenen Hoch auf denselben. In Beant⸗ wortung dieses Trinkspruchs hielt der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Graf von Bülow nachstehende Rede:
Meine Herren! Ich danke dem Herrn Vorredner für seine freund⸗ lichen Worte und Ihnen allen für die gütige Aufnahme, die Sie seinen Worten bereitet haben. Als Staatssekretär des Aeußern habe ich die Pflicht, unsere auswärtige Politik in dem Gleise zu halten, das der größte Staatsmann unserer und wohl aller Zeiten, Fürst Bismarck, vorgezeichnet hat, im Gleise ruhiger Sterigkeit, fried⸗ licher Besonnenheit, fester Sicherheit und Würde, die dem Deutschen Reich das Vertrauen der anderen Kabinette erworben haben und die ein festes Fundament des europäischen und des Welt⸗Friedens bilden. Wenn ich auch wohl weiß, daß auf dem Gebiet der inneren Politik — um mich diplomatisch aus⸗ zudrücken — mancherlei Divergenzen obwalten, so glaube ich doch, daß hinsichtlich der Ziele unserer auswärtigen Politik und auch der Mittel, um diese Ziele zu erreichen, tiefere Divergenzen in der Nation nicht wohl obwalten können. In dieser Einigkeit unseres Volkes liegt gegenüber der Schärfe der inneren Gegensätze ein Ausgleich und eine Gewähr für die Zukunft unseres Volkes. In dieser Ueberzeugung von der Uebereinstimmung der ungeheuren Mehrheit der Nation binsichtlich ihrer Daseinsbedingungen habe ich seiner Zeit die Geschäfte meines Ressorts übernommen, und ich hoffe daß es mir nach und nach gelingen möge, ne freundliche Anerkennung, wie sie mir soeben zu theil geworden ist, und das Vertrauen und die Zufriedenheit im Lande zu verdienen. Meine Herren! Von den beiden Herren, die vor mir das Wort ergriffen haben, ist die Frage der von den verbündeten Regierungen für nothwendig erachteten Ergäazung und Erweiterung des Flotten⸗
esetzes von 1898 berührt worden. Wir alle halten an der Hoffnung est, daß die Vertreter des deutschen Volkes mit oft bewährter Vaterlandsliebe und Einsicht, in Würdigung der Weltlage und unserer Lage in der Welt, in Würdigung der Noth⸗ wendigkeiten und der Gefahren unserer Lage, der Verstärkung unserer Seestreitkräfte auch diesmal ihre Zustimmung nicht versagen werden. Meine Herren! Ich habe oft gedacht, daß doch ein sehr tiefer Sinn darin liege, daß der Flottengedanke und die Einheits⸗ bewegung ungefähr gleich alt sind. Der erste Antrag auf Ausrüstung eines deutschen Kriegsschiffes wurde gestellt in Baden in demselben Jahre 1817, wo die Wartburgfeier stattfand. Als 1840 das Lied vom freien deutschen Rhein ertönte, trat der Vorkämpfer für deutsche Seemacht, Friedrich List, in die publizistischen Schranken. 1818 flammten der Einheits⸗ und der Fllotten⸗ gedanke gleichzeitig auf und wurden zwei Jahre später zusammen eingesargt, um gleichzeitig wieder aufzuerstehen. Im Jahre 1867 wurdeg gleichzeitig der Norddeutsche Reichz⸗ tag und die Norddeutsche Marine geboren, die sich vier Jahre späaͤter in den Deutschen Reichstag und die deutsche Flotte verwandelten. Sie sehen also, daß im Grunde der Reichstag und die Flotte Ge⸗ schwister sind. Wir boffsn alle, daß der Bruder seiner Schwester weiter helfen möge, zu Wachsthum, Stärke und Größe, auf daß kie Mutter Germania auch weiter an diesen beiden Kindern ihre belle Freude habe. Graf Bülow schloß seine mit stürmischem, anhaltendem Beifall aufgenommene Rede mit einem Hoch auf beiden großen Gesellschaften, die „Hamburg⸗Amerika⸗Linie’ und den „Vulkan“.
Im weiteren Verlaufe des Festmahls toastete der Direktor des „Vulkan“, Kommerzienrath Stahl, auf die deutsche Marine und im Anschluß daran der Staatssekretär des Reichs⸗ Marineamts, Staats⸗Minister, Vize⸗Admiral Tirpitz auf den ersten Doktor⸗Ingenieur, den nach der Heimath zurück⸗ kehrenden Prinzen Heinrich, Königliche Hoheit. Der Vize⸗Präsident des Reichstages von Frege trank auf die treue deutsche Arbeit, der Vorsitzende des Aufsichtsraths der „Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie“ Tietgens auf das Gedeihen der guten Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Deutschen Reiche, der Minister für Landwirthschaft ꝛc. ere; von Hammerstein in einer von wiederholtem Beifall unter⸗ brochenen Rede, in welcher er auf die Zusammengehörigkeit von Landwirthschaft und Industrie hinwies, auf das Ge⸗ deihen der Stadt Stettin. Der Botschaftsrath der amerika⸗ nischen Botschaft Jackson brachte einen Trinkspruch auf die Erfolge des neuen Dampfers „Deutschland“ und auf dessen Kommandanten Albers aus. Im Namen der Stadt Stentn dankte hierauf der Ober⸗Bürgermeister Haken. Nach Schluß des Festmahls begaben sich die auswärtigen Theilnehmer mittels Sonderzuges nach Berlin zurück. 8, “
1
echwarzburg⸗Rudolstahddtt.
Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fürstin sind gestern zu mehrwöchigem Aufenthalt nach Italien abgereist.
es sich hauptsächlich um die militärische österreichische Armee könne ohne einheitliche Dienstsprache nicht bestehen. Die nationale Begeisterung in der Armee sei nothwendig, aber es müsse eine nationale Idee sein und die
. Schwarzburg⸗Sondershausen.
Ihre Durchlauchten der Fürst und die Fü haben sich gestern zu mehrwöchigem Kurgebrauch von Sondershausen nach Wiesbaden begbben.
*
8
Oesterreich⸗Ungarn.
Die österreichische Delegation setzte in ihrer gestrigen Plenarsitzung die Debatte über das Armeebudget fort. Der Delegirte Lemisch (deutsche Volkspartei) wies die Be⸗ hauptung zurück, daß die Armee germanisiert werde, und sprach sich für eine stärkere Betonung des deutschen Charakters des Heeres sowie für die Inartikulierung des Bündnisses mit Deutschland aus. Schließlich erklärte der Redner, die deutsche Volkspartei werde nicht für eine Spezialberathung
fimmen, was jedoch weder als Vertrauens⸗, noch als Miß⸗ trauensvotum für die Kriegsverwaltung gedeutet werden solle.
Der Delegirte Funke führte aus, in der Zbefrage h isziplin. ie
Armee für diese sich begeistern, wie es 1870 in Deutschkand der Fall gewesen und wie es jetzt bei den Buren der Fall sei. se die österreichische Armee sei diese Idee der österreichische
eist. Der Redner brachte hierauf eine Resolution ein, in g der willkürlichen Czechisierung deutscher
welcher die Unter den Generalstabskarten verlangt wird.
Namen Böhmens
Nach weiteren Erörterungen führte der Reichs⸗Kriegs⸗Minister
von Krieghammer aus, keine Armee in Europa sei so wenig exklusiv wie die österreichische, keine lebe in so innigem Kontakt mit der Bevölkerung, wie diese. Bezüglich der Zdefrage erklärte der Minister, die österreichische Armee⸗ verwaltung werde stets an dem Grundsatz des Nichthinein⸗ tragens der Politik in die Armee festhalten. Die Verfügung, daß jedermann sich mit „hier“ zu melden habe, sei nicht esetzwidrig, denn es sei Sache der Armeeverwaltung, in ihrem Wirkungskreise derartige Vorschriften zu erlassen. Der Minister theilte sodann mit, die Militärstrafprozeßordnung sei fertiggestellt; dieselbe beruhe auf dem Anklageprinzip und dem Prinzip der Oeffentlichkeit, Mündlichkeit und Unmittelbarkeit des Verfahrens. Hierauf wurden das Heeresordinarium und die Resolution Funke angenommen.
Der Vierer⸗Ausschuß der ungarischen Delegation nahm gestern den Occupationskredit an und sprach dem Reichs⸗Finanz⸗Minister Baron von Källay Dank und Anerkennung für seine ersprießliche Thätigkeit aus. Im Laufe der Debatte schilderte der Reichs⸗Finanz⸗ Minister die konfessionelle Bewegung in Bosnien und der Herzegowina, wies die Unhaltbarkeit der Forde⸗ rungen nach, welche in dem von orientalisch⸗orthodoxen Oppositionellen ausgearbeiteten autonomen Kirchenstatut ent⸗ halten seien, und erklärte, die Regierung suche nicht den Kampf mit den Orientalisch⸗Orthodoxen; dieselbe sei vielmehr zum Entgegenkommen bereit, falls auch jene sich entgegenkommend zeigten. Die bosnische Regierung müsse vor allem die Institutionen aller Konfessionen schützen und verhalte sich allen Konfessionen gegenüber gleichmäßig gerecht. Auf eine Bemerkung des Delegirten Ugron, weelcher den Wunsch aussprach, daß die Verwaltung der occupierten Provinzen 88 in österreichischer Richtung geführt, sondern durch die Art der Verwaltung der Anschluß der Occupationsgebiete an Ungarn vorbereitet werde, erklärte der Ketche⸗Finpss äsfisr, er sei in dieser Frage nicht kompetent und könne sich über die Zukunft nicht äußern; er verwalte die okkupierten Provinzen weder österreichisch noch ungarisch, sondern rein bosnisch.
Großbritannien und Irland.
Der Erste Lord des Schatzamts Balfour hielt gestern
in Manchester abermals eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B“ zufolge, bestritt, daß das Kriegsamt die Armee mit Kanonen in den Krieg gesandt habe, welche diese von vorn⸗ herein in hoffnungslosen Nachtheil gebracht hätten; er behaupte nicht, daß das britische Heerwesen vollkommen sei, indessen sollten die Tadler die außergewöhnliche militärische Auf⸗ gabe nicht außer Acht lassen, vor die das Kriegsamt gestellt gewesen sei. Zwischen dieser und den Aufgaben, welche 71Se. quartiere und Stäbe der Festlandsheere zu lösen hätten, sei kein Vergleich zu ziehen. In diesem Kriege habe Großbritannien zum ersten Mal in der Geschichte gegen einen durchweg be⸗ rittenen Feind zu kämpfen. Allerdings sei es in den Krieg nicht mit der großen Zahl berittener Mannschaften ein⸗ getreten, welche es vor dem Schlusse des Krieges haben werde.
enn das Kriegsamt in dieser Hinsicht geirrt habe, so sei doch dieser Irrthum zu weit verbreitet gewesen, um dem Amt wesentlich zur Last zu fallen. In Zukunft werde es als nöthig anerkannt werden, Beschütze die nicht so beweglich wie reitende oder Feld⸗Artillerie seien, zu einem regelrechten Theil der Heeresausrüstung zu machen.
Der Unter⸗Staatssekretär des Kolonialamts Earl of Sel⸗ borne hielt gestern in London bei einem Bankett der Vereinigten Handelskammern eine Rede, in welcher er erklärte, es sei nicht der Schatten eines Grundes für die Behauptung vorhanden, daß die Regierung oder die Militärbehörden in London in irgend welcher Weise versucht hätten, die Strategie der in Süd⸗Afrika das Kommando führenden Generale zu leiten oder zu beeinflussen.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, es verlaute in London, der Attorney⸗General habe Vorschriften für die Behörden über das Verfahren bei Wegnahme von Kontrebande aus⸗ gearbeitet.
Der Zusammentritt des Parlaments wird, nach einer Meldung des „W. T. B.“, möglicherweise bereits am Januar erfolgen.
Frankreich.
C Bei einer festlichen Zusammenkunft des Aktions⸗ Lomités für republikanische Reformen hielt gestern zourgeois eine Rede, in welcher er, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, die Politik Méline's verurtheilte und die Maßnahmen er gegenwärtigen Regierung zur Vertheidigung der Re⸗ zublit billigte. Der Redner entwickelte sodann das wrogramm der radikalen Partei am Vorabend der Senats⸗ büglen, welches vor allen Dingen eine Revision der Ver⸗ fassung im Sinne des allgemeinen Wahlrechts auf breitester rundlage fordere, betonte die Nothwendigkeit, eine Umbildung er Republik durch Einführung reaktionärer Elemente in die egierung zu verhindern, und trat den Elementen entgegen,
welche sich der Worte „Vaterland“ und „Armee“ bedienten, um die Republik zu bekämpfen. Des weiteren verurtheilte Bourgeois den Klerikalismus, forderte ein Gesetz gegen die
und sprach sich gegen den Kollektivismus aus
Rußland. Der Thronfolger von Siam ist, wie „W. meldet, gestern von St. Petersburg nach Berlin abgereist. Griechenland. Der Kriegs⸗Minister, Oberst Kumunduros hat, dem „W. T. B.“ zufolge, seine Entlassung gegeben. 1— Amerika. Wie dem „W. T. B.“ aus Washington berichtet wird,
brachte der Senator Hale in der gestrigen Sitzung des
Senats eine Resolution ein, in welcher das Staatsdeparte⸗ ment um Auskunft darüber gebeten wird, was bezüglich der Beschlagnahme amerikanischer Erzeugnisse durch die Engländer in der Delagoa⸗Bay geschehen sei, und ferner erklärt wird, daß das Eigenthum von Bürgern der Vereinigten Staaten unrechtmäßiger Weise festgehalten werde. Der Senator Platt bekämpfte den zweiten Theil der Resolution. Der Senator Hale erwiderte, die Resolution betreffe eine Sache von außerordentlicher Wichtigkeit; Großbritannien müsse von der Stimmung in den Vereinigten Staaten in Kenntniß gesetzt werden. Nachdem noch der Senator Lodges gegen die Resolution gesprochen hatte, wurd dieselbe zurückgestellt.
Asien.
Wie dem „W. T. B.“ aus Rangun berichtet wird, hat der Häuptling von Soumu, einem der kleinen Schanstaaten Uesen China und dem Saluéönflusse, auf einen eingeborenen
ritischen Anführer und sieben Polizeisoldaten schießen lassen,
und droht jetzt, die Reserve⸗Eskorte der britischen Grenz⸗
kommission anzugreifen. Es seien Verstärkungen abgesandt
worden; die Angelegenheit betreffe einen lokalen Grenzstreit. Afrika.
Der Feldmarschall Lord Roberts und der Chef von dessen Generalstab Lord Kitchener sind gestern Abend in Kapstadt eingetroffen.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Molteno vom 8. d. M. gemeldet: Bei Sterkstroom wurde in der letzten Nacht eine größere Rekognoszierung unternommen, welche ergab, daß die Buren Stormverg mit beträchtlichen Streit⸗ kräften besetzt hielten. Gleichzeitig wurden beträchtliche Vor⸗ räthe mit Erfolg von Molteno fortgeschafft.
Dasselbe Bureau berichtet aus Rensburg vom 8. d. M., daß seit dem Unfalle, von welchem das Suffolk⸗Regiment be⸗ troffen worden sei, britische Operationen von Bedeutung nicht stattgefunden hätten. Alle Stellungen der britischen Truppen würden gehalten, und es seien 1g; Rekognoszierungen vorgenommen worden. Der Feind bewache die Peclindunge⸗ wege nach dem Norden auf das schärfste.
Aus Modder River vom 8. d. M. meldet das „Reuter'sche Bureau“ ferner, daß die Buren, den letzten Nach⸗ richten zufolge, nicht nach Douglas gekommen seien. Am Modder River sei gegenwärtig ein Artilleriegeplänkel im Gange.
Dem „Standard“ wird aus Durban telegraphiert, daß 1200 indische Krankenträger am Montag von dort nach der Front abgegangen seien; ihr Abmarsch deute, wie man annehme, auf eine unmittelbar bevorstehende Bewegung Sir Redvers Buller's hin.
Die „Daily Mail“ meldet, es bestehe kein Zweifel, daß Lord Methuen’s Gesundheit vollständig untergraben sei.
Der „Daily Telegraph“ berichtet aus dem Lager von Frere vom 8. d. M.: Aus den Stellungen der Buren rund Wum Ladysmith habe früh Morgens das Feuer begonnen; dasselbe dauere noch an, jedoch sei das Geschützfeuer un⸗ regelmäßig.
Nach Aden wird, wie „W. T. B.“ erfährt, noch ein weiteres britisches Kriegsschiff abgehen. “
—“*“ Nach einer dem Amsterdamer „Handelsblad“ zugegangenen Depesche aus Batavia wären fünf Offiziere des Dampfers „General Pel“ an der Südküste von Neu⸗Guinea ans Land gegangen. Zwei derselben, von denen einer ver⸗ wundef wurde, srien von den Papuas gefangen genommen worden.
8 Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Herrenhauses sowie der Wortlaut der in der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeordneten von dem Vize⸗Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel gehaltenen Rede befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (125.) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatesekretär des Innern, Staates⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde zunächst der Gesetzentwurf, betreffend die Kontrole des Reichs⸗ haushalts, des Landeshaushalts von Elsaß⸗Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete für 1899, in dritter Berathung angenommen.
Darauf setzte das Haus die dritte Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1900 bei den fortdauernden Ausgaben des Reichsamts des Innern fort.
In der Debatte nahmen bis zum Schluß des Blattes das Wort die Abgg. Sachse (Sahh, . (nl.), Molken⸗ buhr (5o9.) und der Geheime Ober⸗Bergrath im Ministerium für Handel und Gewerbe Dr. Fürst.
— Auf der Tagesordnung der heutigen (3.) Sitzung des Herrenhauses, welcher der Minister des Innern Freiherr von Rheinbaben beiwohnte, stand die Berathung und Beschlußfassung, verbunden mit einer allgemeinen Diskussion, über die geschäftliche Behandlung des Gesetzentwurfs, be⸗ treffend die Zwangserziehung Minderjähriger.
Die Debatte eröffnete der Minister des Innern Freiherr von Rheinbaben. Weiter betheiligten sich an derselben
Herr von Below⸗Saleske, Graf von Mirbach, Herr
von Helldorff, Freiherr von Durant, Freiherr von Manteuffel und Ober⸗Bürgermeister Delbrück⸗Danzig. Die Vorlage wurde einer Kommission von 15 Mitgliedern überwiesen.
b
Schluß 12 ¾ Uhr. Nächste Sitzung unbestimmt.
8
Kongregationen, welche ihre Parole aus dem Ausland erhielten,
— In der heutigen (3.) Sitzung des Haufes der Ab⸗ geordneten, in welcher der Reichskanzler und Präsident des Staats⸗Ministeriums Fürst zu Hohenlohe, der Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel, der Minister der öffentlichen Arbeiten Thielen und der Minister für Landwirthschaft ꝛc. von Hammerstein zugegen waren, gelangte folgende Interpellation der Abgg. Arendt⸗ Labiau und Genossen zur Verlesung:
„Inwiefern erachtet die Königliche Staatsregierung die im vorigen Sommer im Anschluß an die Abstimmung dritter Lesung über die Kanalvorlage gegenüber einer Anzahl von Staats⸗ beamten von ihr getroffenen dienstlichen Maßnahmen im Einklang mit den Vorschriften der Artikel 83 und 84 der Verfassung?“
Nachdem der Abg. von Köller (kons.) die Interpellation begründet hatte, nahm der Reichskanzler und Präsident des Staats⸗Ministeriums Fürst zu Hohenlohe zur Beantwortung derselben das Wort.
Auf Antrag des Abg. Grafen zu Limburg⸗Stirum (kons.) trat das Haus alsdann in eine Besprechung der Inter⸗ pellation ein.
(Schluß des Blattes.)
„Dem Hause der Abgeordneten ist ein Gesetzentwurf betreffend die Vermeidung von Doppelbesteuerungen, nebst der dazu gehörigen Anlage denthaltend einen darauf bezüglichen Ver⸗ trag der preußischen und der österreichischen Regierung mit 8nu. protokoll vom 21. Juni 1899) und Begründung, sowie eine Nach⸗ weisung über die Ergebnisse der anderweiten Ver⸗
Domänen⸗Vorwerke zugegangen.
Kunst und Wissenschaft.
Ueber eine werthvolle Neuerwerbung des Germanischen National⸗Museums in Nürnberg wird von dort berichtet: Historisch bedeutsame Möbelstücke sind Kaserordegeic selten. Wenn solch: überhaupt sich vorfinden, so sind sie als Reliquien fürstlicher Häuser, städtischer Sammlungen ꝛc. in festen Händen. Desto freudiger begrüßte das Germanische Museum die Gelegenheit, wenn auch um einen hohen Preis, ein derartiges, kürzlich ausnahmzweise im Handel aufgetauchtes Stück zu erwerben, nämlich einen Prachtsessel aus dem ehemaligen Besitz der freien Reichsstadt Ulm. Das Gestell des Lehnsessels aus geschnitztem, reich, aber doch geschmackvoll vergoldetem Nußbaumholz baut sich in der Hauptsache aus karyatidenartigen, an dem rückwärtigen Theil übereinandergestellten Frauengestalten auf, welche auf Löwenklauen ruhen. Den herrlichsten Schmuck erhält das Prachtmöbel aber durch seine Stickereien. Diese, in Gold und Silber mit sparsamer Verwendung farbiger Seide auf schwarzem Sammet aprliziert, bedecken Sitz, Rückentheil und Lehnen. Die Stickerei, aus reichem, mit stilisierten figürlichen Elementen durchsetzten Ornament bestehend, entzückt ebenso durch die Phetsterdeftr Se ans. wie durch geradezu vollendete technische Aus⸗ führung. elchem Zwick das kostbare Möbel, das nach seinen stilistischen Merkmalen in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts gesetzt werden muß, gedient hat, entzieht sich allerdings der genauen Fest⸗ stellung. Wegen der in der Mitte der Stickerei des Rückentheils an⸗ gebrachten Wappen, des Kaiserlichen Doppeladlers und des Ulmer Stadtwappens, ist viell icht die Vermuthung angebracht, daß der Sessel anläßlich einer Huldigung bei der Thronbesteigung eines Kaisers ge⸗ dient habe. Die trotz mannigfacher kleiner Schäden ausgezeichnete Erhaltung des seltenen Stücks beweist, daß es Jahrhunderte lang in hohen Ehren gestanden hat.
Aus Karls ruhe vom gestrigen Tage wird dem „W. T. B.“ berichtet: Seine Königliche Hoheit der Großherzog verlieh der hiesien Technischen Hochschule das Recht, nach Maßgabe der in der Promotions⸗Ordnung festzusetzenden Bedingungen: 1) auf Grund der Diplom- Prüfung den Grad eines Diplom⸗Ingenieurs zu ertheilen, 2) Diplom⸗Ingenieure auf Grund einer weiteren Pruüͤfung zu Doktor⸗Ingenieuren zu promovieren, 3) die Würde eines Doktor⸗Ingenieurs auch ehrenhalber als seltene Auszeichnung an Männer, die sich um die Förderung der technischen Wissenschaft her⸗ vorragende Verdienste erworben haben, zu verleihen. — Ihre König⸗ lichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin wohnten gestern in der Technischen Hochschule der akademischen Feier der Jahrhundertwende bei.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
27. Januar. Einrichtung und Betrieb der elektrischen Beleuchtung in Porcuna (Provinz Jaen): Konzessionsdauer 20 Jahre. Voranschlag 7200 bezw. 6000 Peseias jäbrlich. Kaution: vorläufige 360 Pesetas, definitive 720 Pesetas. Angebote auf spanischem Stempelvpapier sind an die Direccion general de Administracién des Ministerio de Gobernaciôn in Madrio oder an die Stadtverwaltung des Orts zu richten.
29. Januar. Einrichtung und Betrieb der elektrischen Beleuchtung in Almadövar del Campo (Provinz Ciudad Real): Konzessionsdauer 20 Jahre. Voranschlag 10 000 Pesetas jährlich. Kaution: vor⸗ läufige 500 Pesetas, definitive 1000 Pesetas. Angebote an das obengenannte Ministerium oder an die Stadtverwaltung des Orts.
Abänderung des Reglements für Verdingungen in Spanien. Nach einem Königlichen Dekret vom 28. November v. J. haben in Zukunft Bewerber um städtische oder provinzielle Lieferungen als provisorische Kaution die die in den Bekanntmachungen angegebene, 5 % des Betrages oder Gesammtwerths des Lieferungsgegenstandes ausmachende Summe zu hinterlegen. Wer den Zuschlag erhält, hat die festgesetzte defiaitive Kaution, die mindestens 10 und höchstens 20 % des Lieferungswerths zu detragen hat, zu hinterlegen. Bei Lieferungen, die sich über ein Jahr hinaus erstrecken, beträgt die vor⸗ läufige Kaution 5 %. die definitioe 10 % der von der vergebenden Behörde jährlich zu entrichtenden Summe.
Dänemark.
30. Jannar. Maskinafdelingens Kontor, Colbjörnsensgade 6, Kopenhagen V.: Lieferung von: 5 Stück Schnellzuglokomotiven, 5 Stück Güterzuglokomotiven. 5 Stück Rangierlokomotiven dingungen und Zeichnungen an Ort und Stelle.
Verkehrs⸗Anstalten.
8 Laut Telegramm aus Köln hat die zweite englische Post über Ostende vom 10. Januar den Anschluß über Hildesheim wegen schlechten Wetters auf See nicht erreicht.
London, 11. Januar. (W. T. B.) Die „Times“ erfährt, die Union⸗ und die Castle⸗Lrnie haben den Vertehr ihrer Schiffe nach der Delagoa⸗Bay eingestellt.
Amsterdam, 10. Januar (W. T. B.) Der Verkehr der Dampferlinie Enkhuisen⸗Stavoren, welcher durch Eis gestört war, wird morgen wieder aufgenommen.
nr.
Bremen, 10. Januar. (W. T. 24) Norddeutscher Tlopd. Dampfer „Rbein“ 9. Jan., v. Niw York kommend, in Bre gerhaven angek. „Közag Albert“, v. Ost⸗Asien kommend, 9. Iag, v. Genua
n. Bremen g geg. „Halle“, v. Buenos Aires kommend, 9. Jan.
pachtung der im Jahre 1899 pachtlos gewordenen