1900 / 16 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

AaF ATrreFte.—eii Ae heR erhee

Der hiesige ar entinische Gesandte, General Mans illa

ist nach Berlin zuruckgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt⸗ schaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“,

Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Pohl, mit dem stellver⸗ tretenden Chef des Kreuzergeschwaders, Kontre⸗Admiral Fritze n Bord heute in Batavia eingetroffen.

S. M. S. „Möwe“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Dunbar, ist am 20. Dezember v. J. in Herbertshöhe an⸗ ekommen.

S. M. S. „Condor“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän

Scheibel, ist heute von Lourenço Marques nach Dar⸗es⸗

Salam in See gegangen.

* 8 * ü

Ueber das Befinden Ihrer Hoheit der Herzogin Adel⸗ eid zu Schleswig⸗Holstein ist, wie das „Dresdner ournal“ meldet, gestern Vormittag folgendes Bulletin aus⸗ gegeben worden:

In dem Zustande Ihrer Hoheit der Herzogin zu Schleswig ; Helstetn ist eine geringe Beruhigung eingetreten. Athemnoth mäßig; Puls kräftig und regelmäßig. Kein Fieber. Nahrungsaufnahme ge⸗ nügend. Allgemeinbefinden befriedigend. Die Nacht vom 16. zum 17. Januar verlief unruhiger.

1 Hofrath Dr. Hübler. Dr. Schwörer.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die Session der Delegationen ist gestern Nach⸗ mittag, nach Feststellung der Uebereinstimmung der Beschlüsse beider Delegationen, in der üblichen Weise geschlossen worden.

Das Reichsgericht hat, dem „W. T. B.“ zufolge, rkannt, daß durch die von der niederösterreichischen Statt⸗ halterei wegen angeblicher Ueberschreitung des Wirkungskreises ver⸗ fügte und vom Ministerium des Innern bestätigte Auflösung des Vereins für evangelische LE“ in Wien eine Verletzung des staatsgrundgesetzlich gewährleisteten Vereinsrechts stattgefunden habe. In en Entscheidungsgründen wird ausgeführt, daß der Verein durch seine Stellungnahme zur „Los von Rom“⸗Bewegung seinen in den Statuten festgestellten Wirkungskreis nicht über⸗ schritten habe. 1 8

Großbritannien und Irland.

Die großbritannische Regierung hat, dem „W. T. B.“ dem deutschen Auswärtigen Amt die Erklärung zu⸗

gehen lassen, daß die Freigabe des Reichs⸗Postdampfers „Bundesrath“ nach nunmehr beendeter Untersuchung un⸗ mittelbar bevorstehe. Gleichzeitig hat die großbritannische Re⸗ ierung mitgetheilt, daß eine befriedigende Beilegung der chwebenden Differenzen als gesichert zu betrachten sei, und eine Gewähr dafür geboten, daß sich ähnliche Zwischenfälle nicht wiederholen würden. 8 8

Frankreich.

Die Unterrichtskommission der Deputirten⸗ kammer hat, wie „W. T. B.“ berichtet, mit 14 gegen 7 Stimmen den Gesetzentwurf der Regierung abgelehnt, wo⸗ nach Bewerber um ein Staatsamt eine bestimmte Zeit ein staatliches Institut hesucht haben müssen.

Rußland.

Seine Königliche Hoheit der Herzog von Sachsen⸗ Coburg und Gotha sowie Seine Durchlaucht der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin zu Hohenlohe⸗Langenburg sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag in St. Petersburg eingetroffen und von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin sowie von sämmtlichen in St. Petersburg anwesenden Großfürsten empfangen worden. Ferner hatten sich der

deutsche Botschafter Fürst von Radolin sowie der großbritan⸗ nische Botschafter Sir C. Scott mit den Mitgliedern der Bot⸗ schaften zur Begrüßung eingefunden. Im Laufe des Tages statteten der Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha sowie der Erbprinz und die Erbprinzessin zu Hohenlohe⸗Langenburg Ihrer Majezät der Kaiserin⸗Wittwe sowie Ihren Kaiser⸗ lichen Hoheiten dem Großfürsten⸗Thronfolger und den übrigen Großfürsten und Großfürstinnen Besuche ab.

8

1“

Der Kardinal Trombetta ist, wie dem „W. T. B.“ aus Rom gemeldet wird, gestern gestorben.

Schweiz.

b Bundesrath hat, wie der Berner „Bund“ meldet,

vorgestern den Bundesbeschluß, betreffend Herstellung des

Gleichgewichts in den Bundesfinanzen und Beschaffung

der Mittel zur Durchführung der 1“ vom

6. Oktober 1899, gegen den ein Begehren der Volksabstimmung

innerhalb der gesetzlichen Frist nicht eingegangen ist, für sofort Kraft getreten erklärt.

I““

““ Schweden und Norwegen. 1

Der schwedische Reichstag ist, wie „W. T. B. Stockholm meldet, heute von dem König persönlich mit einer Thronrede eröffnet worden, in welcher zunächst die freundschaftlichen Beziehungen der vereinigten König⸗ reiche zu allen auswärtigen Mächten hervorgehoben werden. Dann heißt es weiter: „Ich habe Ihnen einen neuen Beweis meiner Friedensliebe geben können durch Ent⸗ sendung eines besonderen Vertreters zu der Konferenz im Haag im vergangenen Sommer. Die dort getroffenen Ab⸗ machungen bilden einen weiteren Schritt in der Richtung, die Leiden zu vermindern, welche die Kriege nothwendiger Weise mit sich bringen. Auch wurden weite Aussichten er⸗ öffnet, um in Zukunft auf friedlichem Wege internationale * Eö1“ regeln zu können. Jedoch selbst

bei denkbar zufriedenstellendster Lösung dieser Frage ist kein Land der Pflicht enthoben, an seine eigene Verthei⸗ digung zu denken, weil Sein oder Nichtsein eines Volkes niemals Gegenstand des Urtheils irgendwelchen Schieds⸗

* *

8 8 8* 111161166“ e. werden kann, ebensowenig wie das Vorhandensein

erartiger Schiedsgerichte ein Land von den Pflichten ent⸗ bindet, welche die Aufrechterhaltung der Neutralität auf⸗ erlegt.“ Sodann hebt die Thronrede die erheblichen Kredite zur Verbesserung der nationalen Vertheidigung zu Wasser und zu Lande hervor, welche der König verlangt, und unter den einzubringenden Gesetzesvorlagen einen Gesetzentwurf, betreffend Leistung von Schadenersatz bei Unfällen während der Arbeit. Die Thronrede schließt mit der Bekundung des Wunsches und der Hoffnung, daß im neuen Jahrhundert die Bruder⸗Königreiche trotz mancher vorübergehenden Meinungs⸗ verschiedenheiten sich mehr und mehr eng zusammenschließen mögen. Sodann leistete der Prinz Gust av Adolf, der älteste Sohn des Kronprinzen, vor dem Reichstag den Eid.

Amerika.

Bei der vorgestrigen Berathung über den Samoa⸗ vertrag im Senat erklärten sich, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, nur die zwei demokratischen Senatoren Bacon und Money gegen die Annahme desselben; sie be⸗ gründeten diese Haltung mit ihrer Gegnerschaft gegen die Expansionspolitik der Vereinigten Staaten. Im übrigen wurde der Vertrag vom Senat mit so erdrückender Mehr⸗ heit gutgeheißen, daß überhaupt keine namentliche Ab⸗ stimmung vorgenommen wurde. Die Annahme erfolgte also so gut wie einstimmig. Nach dem Austausch der Ratifikationen e den drei Kabinetten wird der jetzt in Pagopago befindliche amerikanische Flottenkommandeur Tilley Befehl erhalten, von den Amerika durch den Vertrag zugefallenen Inseln Besitz zu ergreifen. In seiner gestrigen Sitzung nahm der Senat die von dem Senatoe Hale eingebrachte Resolution, betreffend die Beschlagnahme amerikanischer Güter durch britische Schiffe, in folgender abgeänderter Form an: „Da versichert wird, daß Eigenthum von Bürgern der Vereinigten Staaten, welches keine Kriegskontrebande ist, kürzlich durch die militärischen Behörden Großbritanniens in oder bei der Delagoa⸗Bay ohne guten Grund und entgegen den angenom⸗ menen Grundsätzen des internationalen Rechts beschlagnahmt worden sei, und da ferner versichert wird, daß das gesammte Eigenthum jetzt in Mißachtung der Rechte der Eigen⸗ thümer desselben zu Unrecht zurückbehalten werde, aus diesen Gründen wird beschlossen, daß der Präsident ersucht werde, dem Senat, wenn es mit dem öffentlichen Interesse vereinbar ist, alle im Besitze des Staatsdepartements befind⸗ lichen Nachrichten, betreffend die gemeldete Beschlagnahme und Zurückbehaltung, zu uͤbermitteln und dem Senat mitzutheilen, welche Schritte bezüglich eines Ersuchens um Rückerstattung des Eigenthums gethan worden sind.“

Die „Agence Havas“ meldet aus San Domingo: Der Streitfall zwischen der Dominikanischen Republik und Frankreich sei definitiv beigelegt. Der französische Konsul habe die direkten Beziehungen zu der Dominikanischen Regierung wieder aufgenommen. Die von Frankreich ver⸗ langte Entschädigungssumme sei vollständig gezahlt worden.

Aus Caräcas berichtet die „Agence KüS daß mehrere Bankdirektoren und hervorragende Mitglieder des Handelsstandes in Haft genommen worden seien, weil sie sich

eweigert hätten, der Regierung Geld vorzuschießen. Später eien dieselben aber wieder in Freiheit gesetzt worden.

Asien.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Shanghai vom gestrigen Tage meldet, ist eine britisch⸗russische Kom⸗ mission zur Beilegung der Differenzen eingesetzt worden, die durch das Vorgehen Rußlands gegenüber der Jardine⸗ Matheson⸗Company entstanden sind, welche Rußland das Eigenthumsrecht an den von ihr innerhalb der russischen in Hankau bisher innegehabten Liegenschaften ab⸗ reitet.

Afrika.

8 1

Dem „Reuter'schen Bureau“ ist über Beira das folgende, vom 11. d. M. datierte Telegramm aus einem nicht ge⸗ nannten Orte in der Nähe von Mochudie zugegangen: Der Oberst Plumer ist mit einem Theil seiner Truppen aus Tuli bei Meilenstein 1016 in der Nähe von Mochudie eingetroffen. Die Stärke der in Sequani, 30 Meilen südöstlich von Mochudie, stehenden Buren wird auf 200. Mann veranschlagt. Eine zweite Burenabtheilung hat sich auf den in der Nähe der Bahnlinie bei den Crocodile Pools gelegenen Hügeln ver⸗ schanzt. Letztere verfügt auch über einige Geschütze. Die Brücke südlich von Gaborones ist verbrannt, kann aber rasch wiederhergestellt werden.

Aus Mafeking vom 3. d. M. erfährt dasselbe Bureau, daß der Feind am 1. d. M. das Bombardement wieder auf⸗ genommen habe. In das Lager der Frauen und Kinder seien echs Neunpfünder⸗Granaten abgefeuert worden. Ein kleines Mädchen sei getödtet, und zwei Kinder seien verletzt worden. Die strategische Lage sei unverändert.

Die Londoner Blätter melden aus Jacobsdal vom 14. Januar: Zahlreiche Deserteure der Kaffern, die aus Kimberley im Lager der Baren angekommen seien, härten mitgetheilt, daß die Garnison und die Einwohner von Kimberley auf die letzten Rationen angewiesen seien.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Modder River vom gestrigen Tage, Lord Methuen habe am Dienstag mit einer größeren Abtheilung eine Demonstration gemacht, dabei die linke Flanke des Feindes mit Granaten beschossen und gefunden, daß der Gegner eine starke Stellung innehabe. Die Buren hätten das Feuer nicht erwidert. Die Eng’änder hätten sich schließlich ohne Verluste zurückgezogen.

„Amtlich wird gemeldet: In einem Treffen an einem Hügel in der Nähe von Rensburg am 15. d. M. seien 7 Engländer getödtet und ein Hauptmann und 5 Mann ver⸗ wundet worden.

Das britische Kriegsamt theilt ferner mit, daß die einzige Nachricht, welche es über die Operationen in der Nähe von Springfield erhalten habe, sich auf eine Rekognoscierung am Tugela vom 15. Januar beziehe, bei welcher ein Soldat verwundet worden sei.

Die „Times“ meldet aus der hinter Springfield ge⸗ legenen Spearman's Farm vom 17. d. M.: Die Kolonne des Generals Sir Redvers Buller marschierte am 10. d. M. in Fecältchen Feichtung ab. Lord Dundonald nahm durch eine plötzliche Bewegung die oberhalb der Potgieters Drift, fünfzehn Meilen westlich von Colenso, gelegenen Hüͤgel wobei die Buren vollständig überrascht wurden. ie Infanterie rückte noch an demselben Abend nach. Die Brigade des Generals Lyttleton über⸗ schritt am 16. und 17. d. M. den Fluß und bombardierte die

Verschanzungen der Buren mit Haubitzen. Der Gene 8 überschritt gestern den Fluß bei der Prichardens Varren fünf Meilen weiter oberhalb des Flusses, ohne auf irgend 8 t, Widerstand zu stoßen, obwohl die Buren vier Meilen vom luß Stellungen einnehmen. Dagegen wird dem „Daily Te r gemeldet, der General Warren habe gestern den Tugela de der Wagons Drift unter dem heftigen Geschütz⸗ um Gewehrfeuer der Buren überschritten und zwei Meilen Flusse in der Richtung auf den Spion⸗Kop eine durchang befriedigende Stellung eingenommen. 8

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (129.) Sitzung des Reichstages

welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Niever⸗ ding und der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Frei⸗ herr von Thielmann beiwohnten, wurde die zweite Be⸗ rathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1900 bei dem Etat der Reichs⸗Justizverwaltung, und zwar bei dem Ausgabekapitel „Reichs⸗Justizamt“ (erster Titel: „Staatz⸗ sekretär 30 000 ℳ“) fortgesetzt.

Die Debatte eröffnete der Abg. Bassermann (nl) Nach ihm nahmen bis zum Schluß des Blattes das Wort der Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Nieberding und die Abgg. Roeren (Zentr.), Dr. Oertel⸗Sachsen (d. kons.) und Flscher⸗Sachsen (Soz.).

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet sich in der Zweiten Beilage. 8

Nr. 3 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 17. Janunr hat folgenden Inhalt: Gesund⸗ heitsstand und Gang der Volkskreankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desel. gegen Cholera. Sterblichkeit in Preußen, 1897. Desgl. in der Schweiz, 1898. Medizinal⸗statistische Mit⸗ theilungen aus Norwegen, 1896. Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich) Pest. (Preußen. Reg⸗Bez. Potsdam.) Gewerbliche Be⸗ schäftigung von Kindern. (Uelzen.) Gewerbliche Kinderarbeit. (Sachsen.) Vieh⸗ und Fleischbeschau. (Württemberg) Aka⸗ demische Würden. (Baden.) Desgl. (Schaumburg⸗Lippe.) Schlachtstätten. (Oesterceich, Tirol ꝛc.) Apotheken. Gang der Thierseuchen in Bosnien ꝛc., 3. Vierteljahr. —. Desgl. in Italien. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen. Reg.⸗Bezirke Königsberg. Aachen, Oesterreich, Egypten. Verx⸗ mischtes. (Deutsches Reich.) Leichenpässe. (Preußen.) Schle⸗ sischer Bädertag, 1899. (Sachsen.) Fleischbeschau, 1898. (Dresden.) Desgl. (Norwegen.) Irrenanstalten, 1897. Pilger⸗ fahrten im Rotben Meere, 1898,99. (Britisch⸗Ostindien.) Pet 1896/99. (Niederländisch⸗Jadien) Kubpockenlymph⸗Anstalt und Pasteut'sches Institut in Weltevreden, 1898. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Aus⸗ landes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand und Bodenwärme in Berlin und München, De⸗ zember. Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege (Heilmittel und Gifte).

8 Statistik und Volkswirthschaft.

Ergebniß der Prüfungen für höhere Verwaltungs⸗

beamte im Jahre 1899. „Bei Beginn des Jahres 1899 hatten 104 von den der Kommission überwiesenen Referendaren die Prüfung noch nicht vollendet; unter Hinmrechnung der im Jahre 1899 neu überwiesenen 61 Referendare waren im Ganzen 165 Examinanden der Prüfung zu unterziehen. Wegen ungenügenden Ausfalls von zwei schriftlichen Arbeiten sind im Jahre 1899 4 Referendare zur besseren Vorbereitung an eine Re⸗ gierung zurückgewiesen worden. Die Aufträge zur Prüfung von 4 Referendaren wurden nicht vollständig erledigt, da 2 von ihnen auf ihren Antrag, die anderen beiden im Disziplinarwege aus dem Staats⸗ dienst entlassen wurden.

„Die Zahl der Referendare, welche die mündliche und schriftliche Prüfung abgelegt haben, betrug im Jahre 1883: 50, 1884: 65, 1885: 79, 1886: 83, 1887: 98, 1888: 111, 1889: 102, 1890: 127, 1891: 117, 1892: 88, 1893: 107, 1894: 106, 1895: 81, 1896: 88 1897: 93, 1898: 87 und 1899: 103.

Termine zur mündlichen Prüfung sind im Ganzen 17 gegen 15 im Jahre 1898 abgehalten worden.

Von den der mündlichen Prüfung unterzogenen 99 Examinanden haben 13 nicht bestanden. Fünf Regierungs⸗Referendare, welche bereits in erster Prüfung nicht bestanden hatten, sind infolge des ungünstigen Ausfalls der Wiederholungsprüfung von dem höheren Verwaltungs⸗ dienst für immer ausgeschlossen worden. Die anderen 8 Referendare wurden auf 6 Monate zurückgewiesen. Dagegen haben 6 Referendare mit dem Prädikat „gut“ und 80 Referendare mit dem Prädikat „aus⸗ reichend“ die Prüfung bestanden.

Neben der mündlichen Prüfung von 99 Referendaren ist im Jahre 1899 bei der Prüfungstommission die Beurtheilung von 172 schriftlichen Prüfungsarbeiten zum Abschluß gelangt. Am Schlusse des Jahres 1899 waren 58 der Kommission überwiesene Referendare, deren Prüfung noch nicht abgeschlossen war, vorhanden; von denselben haben 35 bereits beide schriftliche Prüfungsarbeiten abgeliefert, 17 haben die zweite bezw. dritte und 6 die erste schriftliche Arbeit

82 1

Frequenz der Technischen Hochs zu Winter⸗Semester 1899/1900.

Die Königliche Technische Hochschule zu Berlin, deren Lehrkörper aus 82 etatsmäßig angestellten Professoren, bezw. selbständigen, aus Staatsmitteln remunerierten Dozenten, 63 Privatdozenten und Lehrern für fremde Sprachen, 4 Konstruktions⸗Ingenieuren und 305 zur Unterstützung der Dozenten bestellten Assistenten besteht, wird zur Zeit von 2750 immatrikulierten Studierenden und 1054 Hospitanten und Personen, welche auf Grund der §§ 35 und des Verfassungs⸗Statuts zur Annahme von Unterricht berechtigt, bezw. zugelassen sind, im Ganzen also von 3804 Hötern besucht. Von den 2750 immwatrikulierten Studierenden widmen sich 421 der Architektur, 520 dem Bau⸗Ingenieurwesen, 1291 dem Maschinen⸗ Ingenieurwesen (Elektrotechnik ꝛc.), 236 dem Schiff⸗ und Schiffe⸗ maschinenbau, 279 der Chemie und Hüttenkunde, 3 allgemeinen Wissenschaften, insbesondere der Mathematik und den Naturt⸗ wissenschaften. 280 immatritulierte Studierende, von denen 153 bei der Abtheilung für Maschinen⸗Ingenieurwesen ein⸗ geschrieben sind, und 33 Hospitanten sind Ausländer, und zwar stammen 123 aus Rußland, 53 aus Oesterreich⸗Ungarn, 31 aus Rumänien, 23 aus Norwegen, 12 aus Schweden, 10 aus det Schweiz, 9 aus Luxemburg, 8 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, je 6 aus Großbritannien und Italien, 5 aus den Nieder⸗ landen, je 4 aus der Türkei und Japan, je 3 aus Serbien und Chile,

2 aus Portugal, die übrigen 11 (je 1) aus Frankreich, Belgien,

Spanien, Mexiko, mittel⸗ und südamerikanischen Ländern, Persien und Siam.

Zur Arbeiterbewegung. „W. T B.“ aus Pilsen unterm 17. d. M. meldet, über⸗ 1 einigen Schächten in Choteschau und Nürschau die Bergarbeiter ihren Arbeikgebern Forderungen und kündigten den Auzstand an. Die Beradirektoren bes hloffen die Bildung eines

Einigungsa he 88

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8 F

Kunst und Wissenschaft.

tag. den 21. Januar, ab einige Porträts von Franz von Lenbach Serkusüieluag, darunter Bildnisse von Professor Joseph Joachim und Dr. Fr. Hammacher.

Die „Berliner Architekturwelt“, Zeitschrift für Baukunst, Malerei, Plastik und Kunstgewerbe der Gegeawart (unter Leitung der Architekten Heinrich Jassoy, Eenst Spindler, Bruno Möhring und unter Mitwirkung der „Vereinigung Berliner Acchitekten“; Ver⸗ lag von Ernst Wasmuth, Berlin W.; jäh lich 12 Hefte. Abonnements⸗ preis 20 ℳ) bringt in ihrem neuesten Heft (10, II. Jahrgangs) zwei vortrefflich klare Aufnahmen von Janenräumen des neu eröffneten, von den Aech tekten R. Schönner und Franz Hlldebrandt erbauten „Kaiser⸗Kellers⸗ (Friedrichstreße 178) und zwar dasz „Hoheniollenn⸗Gewölbe“, mit der Wandmalerei des von zwei geharnischten Rittern bewachten Thurmes, und die ihr Lübecker Vorbild nicht verleugnende „Shifferstube“ mit ihrer reichen Holz⸗

schnitzerei und Deckenbemalung. Auch ein: Reihe anderer Berliner

und Shöneberger Neubauten, wie die Pelikan⸗Apoth⸗ke in der Leipziger⸗ straße, Kauf, und Wohnhäuser in der Kaiser Wilhelmstraße, der Pallazstraße, der Heinrich Kievertstrase und am Viktoria Lutse⸗Platz werden nach photographischen Aufnahmen vorgeführt und textliche Er⸗ läuterungen dam gegeben. Die Malerei verteitt Hermann Hendrich mit drei in Lichtdruck wieder egebenen Gemälden, darunter ein „sterbendee Sieafried“ und eine von Böcklin beeinfl aßte Meeresidylle „Zwiegesang“, die Plastik Ernst Herter mit seiner Standbilder. Gcuppe des Markgrafen Ludwig des Aelteren in der Sieges⸗Allee, dem Ent wurf für daz Denkmal Kaiser Wilhelm's I. bei Holtenau und dem Bismarck⸗Denkmal in Wies⸗ haden. Noch reicher berücksichtigt erscheint das Kunstgewerbe in seinen verschiedenen Zweigen: man findet Aufnahmen von Mosaikbildera der Deutschen Glasmosaik⸗Gesellschaft (Pahl u. Wagner) in Rixdorf, darunter dasjenige für die Rückwand der Kaiserlichen Loge in der Kaiser Wilhelm⸗Bedächtnißkirche, das unlängst im Kunstgewerbe⸗ Museum ausgestellt war; ferner silberne Preisgefäße (nach Entwürfen von Emil Döpler d. J. von dem Ciseleur O. Rohloff ausgeführt), plastische figürliche Zierstücke für Bauwerke, Möbel im modernen und altnordischen Stil, kunstvoll gearbeitete schmiedeeiserne Fahnenhalter, einen reich verzierten Leitungsmast für eine elektrische Straßenbahn und ähnliche Arbeiten. Eingeleitet wird das Heft durch einen interessanten Bericht über neue Erwerbungen des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums, speziell für die Abtheilungen der chinesischen und der europäischen Porzellane, mit vortrefflichen Abbildungen im Text und auf einer Tafel. Die obige Inhaltsübersicht eines einzelnen Hefts giebt einen Begriff von der Reichhaltigkeit der Zeitschrift, für deren vornehme und gediegene Ausstattung die Töö sich fortdauernd sorgfältig bemüht zeigt. Eine in der Wasmuth'schen Kunstanstalt auf einer farbigen Tafel vollendet reproduzierte Skizze des Architekten Otto Rieth zu dem Eingang der Villa Staudt in der

Thiergartenstraße giebt hiervon ein besonders glänzendes Zeugniß.

B Land⸗ und Forstwirthschaft. 8

Ernteaussichten in Neu⸗Süd⸗Wales und Süd⸗Australien für das Erntejahr 1899/1900.

Der Kaiserliche General⸗Konsul in Sydney berichtet anfangs Dezember v. J. Folgendes: 1““

Neu⸗Süh⸗Watet.

Die im Berichtsjahre in der Kolonie Neu⸗Süd⸗Wales mi Weizen bebaute Fläche wird auf 1 693 927 Acker = 685 532 ha, das sind 88 927 Acker = 35 989 ha mehr als im Vorjahre, geschätzt. Hiervon dürften 354 371 Acker = 143 414 ha zur Heubereitung Verwendung gefunden haben, sodaß 1 339 556 Acker = 542 118 ha zur Abernte gelangen würden, das sind 20 053 Acker = 8115 ha mehr als im Vorjahre. - 1] 1

Der voraussichtliche Ertrag der diesjährigen Ernte wird auf 13 239 000 Bushel = 4 812 377 hl, das sind 3 962 784 Bushel = 1 440 455 hl mehr als im Vorjahre berechnet.

Dies Ergebniß würde einem Durchschnittsertrage von 9,8 Bushel per Acker oder 8,8 hl per Hektar entsprechen.

Der höchste Durchschnittsertrag wird für das nördliche Tafelland, den sogenannten New England⸗Distrikt, der meistens genügend Regen⸗ fall hat, berechnet und beträgt 13,2 Busbel per Acker = 11,9 hl per Hektar, während die Bezirke des stets wasserarmen Westens der Kolonie nur einen Durchschnittsertrag von 5,8 Bushel per Acker = 5,2 hl. per Hektar aufweisen. 8 815

Nimmt man den Bedarf der Kolonie für Nahrungs⸗ und Saat⸗ zwecke auf 10 153 000 Bushel oder 3 690 616 hl an, so würden, der obigen Schätzung gemäß, etwa 3 086 000 Bushel = 1 121 761 hl für Ausfuhrzwecke zur Verfügung stehen. 8

Neuesten Nachrichten zufolge haben während der letzten 14 Tage in vielen Theilen der Kolonie heiße Winde, sogenannte duststorms, großen Schaden in den Weizenfeldern angerichtet, und es ist leicht nrcgeic daß dadurch das Gesammt⸗Ernteergebniß eine Verminderung erleidet.

Für Weizen und Mehl werden gegenwärtig folgende Peeise notiert: Alter Weizen pro Busbel = 60 Pfd. 2 7 ½ d 2/8 d.

Neuer Weizen desgl. 2/7 d.

Mehl per englische Tonne = 1016 kg 6,10 7 Pfd. Sterl.

Süd⸗Australien.

Die mit Weizen bebaute Fläche wird auf rund 2000 000 Acker, das sind 809 400 ha, geschätzt, wovon jedoch nur etwa 1 500 000 Acker oder 607 050 ha zur Abernte gekommen sein dürften, während der Rest, welcher theils durch Dürre, theils durch Heuschreckenplage ge⸗ litten, zur Heubereitung Verwendung gefunden hat.

Von den zur Abernte gekommenen 1 500 000 Acker wird ein Durchschnittsertrag von 7 Bashel pro Acker = 6,3 hl pro Hekiar oder ein gbe saissihghe von eiwa 10 500 000 Bushel = 3 816 750 hl. erwartet.

Der Verbrauch der Kolonie für Nahrungs⸗ und Saatzwecke wird auf 3 300 000 Bushel oder 1 199 550 hl geschätzt, sodaß etwa rund 7 Millionen Bushel oder 2 544 500 hl Weizen für Ausfuhrzwecke zur Verfügung stehen wüurdn. 1

11“ 1 8 premen 18. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Trave“ 16. Jan. v. New York über Southampton n. d. Weser abgeg. „Halle“ 17. Jan. Reise v. Deptfort n. Antwerpen, „Preußen“ 17. Jan. v. Penang n. Colombo, „Sachsen“ 17. Jan. v. Shanghai n. Nagasaki fortges. „H. H. Meier“, v. New York kommend, 16. Jan. Dover passiert.

Hamburg, 17. Januar. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer PFürst Bismarck“, 16. Jan. v. Neapel n. Alexandrien abgeg. „Auguste Victoria“ 16. Jan. in New York angek. „Markomannia, v. Hamburg über Havre n. Westindien, (6. Jan. v. Antwerpen, „Valdivia“, v. Hamburg n. Westindien, 16. Jan. v. Plymouth abgeg. „Holsatia“ 16. Jan. in Pokohama angek. „Saxonia“, v. Hamburg n. Ost⸗Asien, 16 Jan. Gibraltar passiert. „Suevia“, v. Ost⸗Asien n. Hamburg, 16. Jan. v. Havre abaegangen.

18. Januar. (W. T. B.) Dampfer „Phoenicia“ v. New PYork n. Hümburg, 17. Jan. Dover passiert. „Columbia“, v. Ney York n. Alexandriev, 17. Jan. v. Neapel, „Castilfa⸗ 16. Jan. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Flandria“ 16. Jan. und „Cheruskia“

17. Jan. in St. Thomas angek. n. Singapore, „Silesia“ 18. Jan. v. Moji n. Shan (W. T. B.) Union⸗L Southampton angekommen.

W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ pfer „Amsterdam“ v. Rotterdam gestern in New York

„Sarnia“ 17. Jan. v. Hongkong hai abgegangen. London, 17. Januar. „Guelph“ gestern auf Heimreise in Rotterdam, 17. Januar. (

Theater und Musik.

Königliches Opernhaus.

Der Aufführung von Kulenkampff's Märchenoper „König gelegentlich der Premidre zum ersten Dichtung von Felix Dahn, Die Handlun Fischerdorfes.

In Eduard Schulte’s Kunstsalon gelangen vom nächsten

Drosselbart“ Werks gewürdiaten Besetzung folgte „Ratbold“, Oper in einem Musik von Reinhold Becker. am Strande Ratbold und Uwe, lieben dasselbe Mädchen, die schöne Fischers⸗ tochter Atta. Diese bevorzugt Uwe, den jüngeren Bruder, dessen Braut sie wird. Auf den heimtückischen Rath Ratbold's hin zieht Uwe in die weite Welt, um Reichthümer zu erwerben und sich Inzwischen bemüht sich Ratbold

begiebt sich

ein Heim gründen zu können. Atta's Gunst. Sturm Uwe's Schiff und der Zufall fügt Lebensretter des jüngeren wird. Vergehen gesühnt, geht er selbst in die Ferne, um dem Liebenden nicht mehr im Wege zu stehen. Dies der dramatisch recht wirksam gestaltete Inhalt der trotz der alterthümlich klingenden Namen in der Gegenwarct spielenden Vorgänge. Der Musik Becker's fohlt es bisweilen zur Illustrierung derselben an rechter Kraft und

begeistert aber auch nicht

des vom Gewittersturm empörten Meeres z. erschütternden Eindruck Besser ist die Stimmung durch die finsteren Wolkenschleier und der Natur und den Menschenseelen getroffen.

Komponisten bekannt ist, auf lyrischem Gebiet, Aita's im Volkstone gehaltenes Lied und der Schlußgesang durch ihre schlichte, gut erfundene Melodik am Wirkung brachten es die zahlreichen Kapellmeister Schalk's Leitung mit Ueberhaupt ließen Namentlich

daß der ältere Nachdem ersterer so sein

alles Triviale, sie den dramatischen 1 Darstellung B. läßt wenig von dem Rgturereignisses verspüren. bei dem Wiederdurchbruch der Sonne. Aufheiterung in der Ueberhaupt liegt des

und so sind ihm die Stellen, wie

tonmalerische

eines solchen

Begabung,

sind die Leidenstage“ besten gelungen. Chorgesänge,

Wohlklang und Präzision Zusammenspie thaten sich d hauser (Atta), die H Stammer (Strandwar freundlich auf und r Komponisten mehrmals vor den Vorhang.

Zu gleicher

zu Gehör I und Inscenierung nichts zu wünschen. ie Damen Goetze (Schifferswittwe Wiarda) und Rot⸗ erren Berger (Ratbold), Sommer (Uwe) und Das Publikum nahm das Werk ief mit den Darstellern auch den anwesenden

e geht morgen Meyerbeer’'s setzung in Scene: Don Pedro: Herr Krasa; Ines: Fräulein Dietrich; Großinquisitor: Herr Knüpfer; Ober⸗ Herr Bulß; Selica: Fräulein Kapellmeister Schalk dirigiert.

Schauspielhause der Tragödie erstem Theil, mit der zur k von Anton Fürsten Radziwill und Peter Die Besetzung lautet: Faust: Wagner: Herr Fräulein Lindner; Frau Schramm; Die Vorstellung be⸗

Im Königlichen Opernhaus Oper „Die Afrikanerin“ Herr Mödlinger; Don Diego: Vasco de Gama: Herr Sylva; priester: Herr Stammer; Reinl; Anna: Fräulein Pohl. Königlichen Aufführung von „Faust“, Handlung gehörenden Musi Joseph von Lindpaintner statt. Herr Matkoweky;

alentin: Herr Christians; Marthe: Herr Nesper; Böser Geist: Fräulein Poppe. ginnt um 7 Uhr.

Im Reuen Königlichen Opern⸗ Sonntag zu ermäßigten Preisen Lessing's Luftspiel „Minna von Barnhelm“ zur Aufführung.

lwelt“ betitelt sich die nächste Novität des Lessing⸗ Sie rührt von Richard Jaffé, dem Verfasser des „Bildes des Signorelli“, und Rudolf Stratz her.

Im Neuen Theater begeht 3 das Jubiläum der 50. Aufführung. Vorstellung wird der Verfasser in der von ih dargestellten Titelrolle einmalig gastieren. anläßlich der „Unser einziges Kind“ am ien The bereits erfolgreich aufgeführte Stück in Gemein unter dem Pseudonym Hugo Holm verfaßt.

Herr Eugen d'Albert veranstaltet am 15. und zwar giebt er das zweite Konzert, Gemeinschaft mit Professor während das erste ein positionen des Künstlers sein wird, in Albert⸗Fink, und

in folgender Be

findet morgen

Mephistopheles: Herr Hertzer;

Theater gelangt am

„Dreivierte Theaters.

morgen Ferdinand Bonn’'s Komödie „Kiwito“ m mit so großem Erfolg Herr Otto Pahlau, der en Premidère des Schwanks Neuen Theater gastiert, hat dieses in schaft mit von Dovsky

am Freitag stattfindend

und 17. Februar noch zwei Konzerte, als Sonaten⸗Abend geplant ist, ugo Becker im Beethov rchesterkonzert mit eigenen Kom Gattin, die Sängerin Frau d' Becher mitwirken werden. Letzterer bringt ein neues lbert zum ersten Mal in Berlin zum Vortrag. Der Billetverkauf ist bꝛi Bote u. Bock eröffnet.

Ein neues Streichquartett, Nr. ster Herrn ttabend der Herren Professor C. Halir, am 20. Jmnuar, im Saal Bech eingartner wirkt an diesem Abend in (op. 44) von R. Schumann mit. Schumann, Akademie ein

en⸗Saal,

welchem seine

Professor Hugo Violoncello⸗Konzert von d'A

in F-moll (op. 26), von dem Weingartner gelangt in dem

. Umeif Hof⸗Kapellme G. Exner,

dritten Quartet A. Müller, H. Dechert, stein zum Vortrag. dem Klavierquintett in Es-dur

Der Komponist 26. Januar in der Sing⸗ harmonischen Orchester veran und zwar Phantasie⸗Scherzo

Konzert mit dem Phil⸗ staltet, bringt u. a. auch zwei eigene in Fis-moll für Klavier Variationen über den Choral „Wer nur den für Orchester und Orgel zu Gehör. Herr Camillo

1“

Kompositionen, und Symphonische lieben Gott läßt walten“ Orgelpart übernimmt der Bruder des Schumann aus Eisenach.

e im Wiesbadener Hoftheater am 16. Mai mit der Wiesbadener durch Josef Lauff und Es folgen: „Demetrius“ von „Fra Diavolo“ Einzelheiten bezüglich der Februar erscheinenden Pro⸗

Die diesjährigen Festspiel werden auf Allerhöchsten Befebl Bearbeitung von Kapellmeister S Schiller, „Zar und Zimmermann“ von Auber in völliger Neuinscenierung. w. werden in den Ende iglichen Intendantur veröffentlicht werd

1.

Oper „Oberon“ schlar eröffnet werden. von Lortzing und

Besetzung u s. grammen der Kön

Mannigfaltiges.

Berlin, den 18. Januar 1900..

Der neu begründete Deutsche Verei der durch systematische Aufklärung in hy verständigere Lebensführung eintrete Vorsitz des Prä Rathhauses se überaus reichen Besuchs erfreute. den Geheimen Regierung Innern den Geheimen Ober⸗ Ministerium der geist Ober⸗Medizinalräthe verwaltung den Landesrath Meyer, Regierungsrath Dr. Kautz ent

n für Volkshygiene, ienischen Fragen für eine ielt gestern unter dem diker im Bürgersaale des e Versammlung ab, die sich eines Das Reichsamt des Innern hatte das Ministerium des Regierungsrath Dr. Maubach, das Angelegenheiten chmidtmann, die Provinzial⸗ das Polizei⸗Präsidium den ch die Stadtverwaltungen von

üͤdenten Dr. ne erste öffentlich

srath Dr. Sprenger,

Pistor und S

Berlin und Charlottenburg waren offiziell vertreten. Außer zahl⸗ reichen Profesres der Universität und anderer hiesigen Hochschulen waren Professor Finkler aus Bonn und Professor Werneke aus osen anwesend. Viele humanitäre Vereine hatten offizielle Delegirte ent⸗ sandt. Präsident Dr. Bödiker eröffnete die Verhandlungen mit begrüßenden Worten. Er dankte vor allem der Univer⸗ sität, unter deren Auspizien durch hervorragende Lehrer ihrer medi⸗ zinischen Fakultät die Wissenschaft im edelsten Sinne des Wortes popularisiert und Kontakt mit dem Leben und der Praxis ge⸗ wonnen werden solle. Dann wandte sich der Redner an die prak⸗ tischen Aerzte, denen in den zu bildenden Ortsvereinen eine führende Stellung zugewiesen werden solle. Gegen Unkenntniß und Gleichgültig⸗ keit, gegen Schlendrian und Vorurtheil wolle der Verein in den Kampf ziehen. Durch Versammlungen, durch belehrende Aufsätze und Rathschläge in einer zu begründenden Zeitschrift, durch lebendigen Verkehr mit den Sanitäts⸗Polizeibehörden und allen anderen Organen, denen die Hygiene am Herzen liege, hoffe der Verein im engen An⸗ schluß an die Fortschritte der Technik die Erkenntniß des Nothwen⸗ digen und Nützlichen allmählich immer weiteren Kreisen zu ver⸗ mitteln und die Se medizinisch⸗hygienische Wissenschaft zu einem Segen der Allgemeinheit zu machen. „Gesunde Körper für gesunde Seelen“, so schloß der Redner unter leb⸗ baftem Beifall, „in deutschen Landen ein gesundes, arbeits⸗ kräftiges, wehrhaftes Volk, das ist das hohe Ziel, an dessen Erreichung wir mitarbeiten möchten.“ Im Namen der Universität begrüßte hier⸗ auf der Rektor, Professor Fuchs den neuen Verein, der die wärmste allseitige Sympathie verdiene. Der Verein werde den Ausdruck „Volk“ in weitestem Sinne auffassen müssen, denn in allen Kreisen der Bevölkerung fehle auch jetzt noch aus Mangel an Sach⸗ kenntniß das richtige Verständnis für das, was der Gesund⸗ heit fromme. Die Erfüllung der Aufgaben des Vereins werde freilich mit großen Schwierigkeiten verbunden sein; um so erforderlicher sei die Mitarbeit aller Berufenen, die Unterstützung aller Vermögenden. Im Namen der Technischen Hochschule gab der Rektor, Geheime Regierungsrath, Professor Riedler dem Wunsche Ausdruck, daß der Verein durch den Bund zwischen Technik und Hygiene zu guten Erfolgen gelangen möge. Von jeher habe sich die Technik der Hygiene nützlich erwiesen, und der Nutzen sei gewachsen, seitdem für die Technik eine wissenschaftliche Grundlage geschaffen sei Mit Unrecht habe man der Industrie den Vorwurf gemacht, Berufs⸗ krankheiten hervorgerufen zu haben; gewiß gebe es Berufskrankheiten, aber nicht nur in der Industrie, sondern überall, wo einseitige dauernde Ausführung bestimmter Verrichtungen nothwendig sei. Man dürfe vor allem doch nicht vergessen, wie sehr die Industrie durch die Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen der Gesundheitspflege auch genützt habe. Stadtrath Dr. Waldschmidt⸗Charlottenburg ver⸗ breitete sich sodann eingehend über die Gefahren des Alkoholgenusses, der nicht, wie man oft meine, eine Folge der Armuth sei, sondern vielfach erst zur Armuth führe. Schriftsteller von Zobeltitz wies als Gutsbesitzer auf die Aufgaben hin, die der Lösung durch den. Verein auch auf dem Lande harren. Geheimer Medizinalrath, Professor Rubner, der letzte der offiziellen Redner, gedachte endlich der Aufgaben der Hygiene im allgemeinen. Die Gesundheitsverhältnisse seien auch in Deutschland bei weitem noch nicht so günstig, wie man annehme. Sei auch die Mortalitätsziffer von 26 auf 210%0 herabgegangen, so sei ein weiteres Sinken auf 15 bis 17 % immer noch erstrebenswerth. Der Redner berührte eingehender auch die nationalökonomische Seite des Krankseins und zeigte unter Hinweis auf die Erfolge bei Bekämpfung der Pocken, des Typhus und der Schwindsucht, wie die Hygiene sehr wohl im stande sei, Besserungen zu erwirken. Nachdem sodann noch der Generai⸗Sekretär des Vereins Dr. Beer⸗ wald zur Einzeichnung in die ausliegenden Listen behufs Bildung einer Ortsgruppe Berlin aufgefordert hatte, trat man in eine kurze Diskussion ein, in welcher Frau Lina Morgenstern auf die Noth⸗ wendigkeit der Mitarbeit der Frauen hinwies und Magistrats⸗ Sekretär Meßmer für die Berücksichtigung der Naturheilbestre⸗ bungen innerhalb des neuen Vereins eintrat. Der Vorsitzende sicherte allen berechtigten Bestrebungen volle Beachtung zu und schloß alsdann die Versammlung mit Worten des Dankes an die Univer⸗ sität, welche die neue Vereinsbewegung in Fluß gebracht habe.

Der Deutsche Flotten⸗Verein, dessen Bestreben darauf gerichtet ist, dem deutschen Volke die Bedeutung einer starken deutschen Kriegsflotte für die Weltstellung des Deutschen Reichs durch Wort und Schrift vor Augen zu führen, ist mit einer neuen Veröffentlichung vor das deutsche Publikum getreten, die das weiteste Interesse be⸗ anspruchen darf. Es ist dies das „Jahrbuch des Deutschen Flotten⸗Vereins für das Jahr 1900“, ein treffliches Hand⸗ und Nachschlagebuch, welches sachgemäße, erschöpfende Auskunft über alle auf die Kriegs⸗ und Handelsmarine bezüglichen Fragen giebt. Den Inhalt bilden folgende Abschnitte: Kalender mit Hochwasser⸗ zeiten für Cuxhaven und Korrektionstabelle für die anderen Häfen der Nordsee; Münz⸗, Maß⸗ und Gewichtstabelle; Deutscher Flotten⸗ Verein; Die deutschen Finanzen; Der Außenhandel der Nationen; Stand der Kriegsflotten der Seemächte am 1. Oktober 1899; Die Marine⸗Budgets aller Staaten; Die Kriegsflotten der Welt (nament⸗ liche Aufführung sämmtlicher Kriegsschiffe aller Staaten mit Abmessung, Armierung u. s. w.); Die Laufbahnen in der Kaiserlichen Marine, Eintrittsbedingungen, Avancementsverhältnisse, Gehälter und Löhnung für alle Personen des Soldatenstandes und sämmtliche Beamten, sowie Pensionstabelle; Die Laufbahnen in der Handelsmarine; Verschiedene, den Weltverkehr betreffende Karten; Die Handelsflotten der Welt; Die Rhedereien Deutschlands; Die deutschen Werften, Hellinge und Docks; Die Fischerflotten der Welt; Skizzen der neueren Kriegsschiffe aller Nationen; Sachregister. Das vornehm ausgestattete Jahrbuch (Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin; Preis des elegant gebundenen Exemplarg 4 ℳ) bildet einen starken Band von 706 Seiten; die Bildnisse Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen und des Fürsten zu Wied, des Protektors und des Präsidenten des Deutschen Flotten⸗Vereins, zieren das Werk, von dem allein 79 Seiten Skizzen von den neueren Kriegsschiffen aller Staaten darbieten. Die kommenden Jahrgänge sollen noch erweitert werden.

Die für den elektrischen Betrieb eingerichtete Straßen⸗ bahnlinie vom Straßenbahnhof Charlottenburg nach dem Spandauer Beock ist gestern Vormittag polizeilich ab⸗ genommen und der Betrieb auf derselben heute früh eröffnet worden.

Im wissenschaftlichen Theater der „Urania“ finden morgen, Freitag, und am Sonnabend die letzten Wiederholungen des Vor⸗ trags „Transvaal“ und des dekorativen Ausstattungsstücks „Der dunkle Erdtheil“ statt.

Zur Beschaffung der Geldmittel für die bevorstehende Eröffnung des Krankenhauses des Vaterländischen Frauen⸗Vereins veranstaltet der Zweigverein Berlin am 21. und 22. Februar in den Gesammträumen des Neuen Königlichen Opern⸗Theaters ein „Fest in der Levante“. Nach dem dafür entworfenen Plan soll sich den Gästen durch prachtvolle, eigens gemalte Dekorationen in der Illusion der Orient erschließen. Die Besucher werden, mit einem Expreßdampfer der Deutschen Levante⸗Linie vor Konstantinopel angelangt, am Quai von Galata den Boden des Morgenlandes betreten. Die Vorstädte Pera und Galata liegen vor ihren Augen. Ein großes Fest in dem malerisch am Bosporus gelegenen Fee Dolma⸗Bagdsche führt ihnen den Glanz und die Pracht Konstantinopels vor Augen. Dann wandern sie hinüber nach der Türkenstadt Stambul, wo zahlreiche Bazare und andere Sehenswürdigkeiten sich den erstaunten Blicken darbieten werden: Schattenspiele, Märchenerzählerinnen, Gaukler, Bilder aus Tausend und einer Nacht, prächtige Tänze werden mit einander ab⸗