☚ 8 —. — 1 7 8* 8 e] 2 ö
im Anschluß an die die
Den nachstehend aufgeführten Krankenkassen: 1) Kranken⸗ und Sterbekasse der in der Hausindustrie beschäftigten Personen zu Westerhüsen (E. H.), ) “ Tischler⸗Gesellen⸗Krankenkasse (E. H.) in ielefeld, 3) Kranken⸗ und Begräbnißkasse für Maurer⸗, Zimmer⸗, ecgeker⸗ und Steinhauer⸗Gesellen zu Paderborn 4) Gymnicher Pius⸗Krankenkasse c. H.), 5) Eingeschriebene Hilfskasse Wül el⸗Laatzen⸗Grasdorf, 6) „ und Sterbekasse „zur Hoffnung“ (E. H.) in ieden, 7) „Militärische Kameradschaft“ (E. H.) in Altona, 8) Allgemeine Kranken⸗Unterstützungs⸗ und Sterbekasse „Die treue Selbsthülfe“ (E. H.) in Danzig, 9) Kranken⸗ und Sterbekasse der löblichen Schiffs⸗ zimmergesellen⸗Brüderschaft zu Danzig (E. H.) ist die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlich der Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des § 75 des Krankenversicherungsgesetzes genügen. Berlin, den 31. Januar 1900. Der Minister für Handel und Gewerbe. * In Vertretung: Lohmann.
11““ B ttannimggchhh
des Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Ministeriums des Innern
zur Ausführung des Telegraphenwege⸗Gesetzes
vom 18. Dezember 1899 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 705).
Nach der Landes⸗Verordnung vom 30. Januar 1900 zur Unsführung des Telegraphenwege⸗Gesetzes vom 18. Dezember 1899 ist die Ortsobrigkeit die untere Verwaltungsbehörde, das Großherzogliche Ministerium des Innern höhere Verwaltungs⸗ behörde im Sinne des Gesetzes und zugleich Landes⸗Zentral⸗ behörde.
“ Schwerin, den 2. Februar 1900. 8 rzoglich mecklenburg⸗schwerinsches Ministerium Im Auftrage: Schmidt.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Direktor des Kaiser Friedrichs⸗Gymnasiums in Frankfurt a. M., Professor Dr. Hartwig, den Charakter als Geheimer Regierungsrath zu verleihen und der Wahl des Oberlehrers am Gymnasium in Groß⸗ Lichterfellde Johann Louis Christoph Hacker zum Direktor des von Saldern'schen Realgymnasiums in Branden⸗ burg a. H. die ee Bestätigung zu ertheilen.
5
„Behufs Herbeiführung eines gleichmäßigen Verfahrens bei den in Gemäßheit des 8 70, Abs. 2 des Gewerbesteuer⸗ gesetzes zu bewirkenden Nachsteuerfestsetzungen wird, 84 b Gebäudenachsteuern be⸗ treffende Verfügung vom 18. März 1898 — II. 1955 — (Heft 36 der „Mittheilungen ꝛc.“ S. 12 ff.), in Er⸗ innerung gebracht, daß, soweit es sich um Nachsteuer für die Zeit nach dem 1. April 1895 handelt, die Festsetzungen ihrem ganzen Umfange nach nicht durch die “ Fr⸗ en,
— er betheiligten Ge⸗ meinden zu bewirken sind. (Artikel 51, Nr. 7 der Anweisung zur Ausführung des Gewerbesteuergesetzes.)
Der § 70, Abs. 2 des Gewerbesteuergesetzes ist, soweit es sich um Nachsteuer für die genannte Zeit handelt, im wesent⸗ lichen als durch § 83, Abs. 3 des Kommunalabgabengesetzes beeihg. öezusehen. 8
ie Königlichen Regierungen haben sich hiernach darauf zu beschränken, lediglich den Gemeindevorständen * ven Steuerhinterziehungen Kenntniß zu geben und ihnen diejenigen Grundlagen mitzutheilen, deren die letzteren zur Festsetzung der Nachsteuer bedürfen. 3
Dieses Verfahren erscheint auch nach Lage der Sache als das allein zweckdienliche.
Durchaus unangängig und geseßlich unzulässig wäre es, daß die Staatsbehörden etwa auf Grund der Ermittelung, welche Zuschläge zur Staatssteuer oder welche besondere Ge⸗ werbesteuer die steuerberechtigte Gemeinde in den betreffenden Jahren erhoben habe, die wirklich zu entrichtenden Nachsteuer⸗ beträge ihrerseits festsetzten.
In Frage könnte überhaupt nur kommen, daß zunächst von den Regierungen lediglich derjenige Betrag festgesetzt würde, der im Falle fortdauernder Hebung der Gewerbesteuern zur Staatskasse zu entrichten gewesen wäre, und daß alsdann die hiernach zu berechnenden, wirklich zu erhebenden Nachsteuer⸗ beträge in einem besonderen, zweiten Verfahren von den Ge⸗ meinden festzusetzen wären.
Allein eine solche der Festsetzung würde nur 2 Mißverständnissen und Unzuträglichkeiten führen. Die Steuerpflichtigen würden es nicht verstehen, wenn sie erst eine Festsetzung der staatlichen Behörde, betreffend einen bestimmten, in Wirklichkeit garnicht zu ent⸗ richtenden und dann die einen anderen Betrag an⸗ Hrehae Fescjesang er Gemeindebehörde erhielten und gegen
ie beiden Festsetzungen ganz verschiedene Rechtsmittel einzu⸗ legen hätten.
Diesen Schwierigkeiten wird nur durch die Vereinigung des gesammten Festsetzungsverfahrens in der Hand der Ge⸗ meindebehörden begegnet.
In Betriebssteuerkontraventionssachen verbleibt es bei der Festsetzung der Nachsteuern durch die Regierun en, da auf sie die vorstehenden Erwägungen 2. zutreffen. Denn für den zur Erhebung der Betriebssteuer berechtigten Kreisverband fehlt es an einer epeogen Bestimmung, wie sie im § 83 Abs. 3 K.⸗A.⸗G. für die emeinden getroffen ist. Ueberdies macht der Umstand, daß auch die Gemeinden berechtigt sind, Zuschläge u der an den Kreis zu entrichtenden Betriebssteuer zu erheben,
ie Festsetzung einer übereinstimmend der Kreis⸗ wie der Ge⸗ meindebesteuerung zu Grunde zu legenden Nachsteuer durch
die in dieser Hinsicht beide in Betracht kommende kommunale
Verbände bindende Bezirksregierung zur Nothwen
Berlin, den 29. Januar 1900.
Im Auftrage
Burghart.
An sämmtliche Königliche Regie maringen) und die Königliche
Verwaltung der direkten Steuern in Berlin.
Königliche Technische Hoch
Der Finanz⸗Minister.
digkeit.
rungen (exkl. Sig Derektice fär de
8
schule Hannover.
Die Vorträge und Uebungen werden im Sommersemester
Dienstag, den 24. April 1900, beginnen.
Einschreibungen
dazu erfolgen vom 5. bis 28. April d. J. 3
Hannover, den 3. Februar 1900. Der Rektor der Techn sche Heinrich Köhl
n Hochschule.
er.
Preußen. Berlin,
Seine Majestät der Kaise am Sonnabend 1
5. Februar. 11464“*“ r und König hörten
ormittag noch den Vortrag des Staats⸗
sekretärs des Auswärtigen Amts, Staats⸗Ministers Grafen von
Bülow, und befahlen denselben am A0 in das Schloß.
end zu einer Besprechung
Gestern empfingen Seine Majestät der Kaiser und König um 11 ½ Uhr Vormittags den .— von Stünzner
und den Direktor im
inisterium des Innern, Wirklichen
Geheimen Ober⸗Regierungsrath von Bischoffsvausen in Audienz. Heute nahmen Seine Majestät, nachdem Allerhöchstdieselben
um 9 ½ Uhr Vormittags kurze Zeit
bei dem Staatssekretär,
Staats⸗Minister Grafen von Bülow verweilt hatten, von
10 Uhr ab die Vorträge des Chefs d
es Zivilkabinets, Wirk⸗
lichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus, des Staatssekretärs des Reichs⸗Marineamts, Staats⸗Ministers, Vize⸗Admirals Tirpitz
und des Chefs des Marine⸗Kabinets, von Senden⸗Bibran entgegen.
Das Staats⸗Ministerium
Vize⸗Admirals Freiherrn
trat heute Nachmittag
3 Uhr unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Abgeordnetenhause zu einer Sitzung zu⸗
“ 84
ammen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesr
ath, Königlich preußische
Präsident und 11 der Fürstenthümer Waldeck
ldern ist in Berlin angekommen. .
Laut Meldung des „W. T. B.“
ist S. M. S. „Hansa“,
Kommandant: Fregattenkapitän Pohl, mit dem stellvertretenden Chef des Kreuzergeschwaders, Kontre⸗Admiral ritze an Bord,
am 2. Februar von Ampenan (Iasel
Lombok, Niederländisch⸗
Indien) nach Singapore in See gegangen. S. M. S. „Kaiserin Augusta“, Kommandant: Kapitän
zur See Gülich, ist am 3. Februa “ in See gegangen. .Wä ES
r von Shanghai nach
Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See
von Usedom, beabsichtigte, gestern von Hongkong nach Singa⸗
pore zu gehen. &. M. S. „Gefion“, Kommand Rollmann, ist am 3. Februar in
ant: Fregatten⸗Kapitän Sandakan angekommen
und beabsichtigte, heute nach Hongkong in See zu gehen. S. M. S. E. Kommandant: Kapitän zur
See Müller, ist am 3. Februar
in Port Said einge⸗
troffen und beabsichtigt, am 6. Februar nach Malta in See
zu gehen.
S. M. S. „Gneisenau“, Ko Kapitän Kretschmann, ist am 1. angekommen und beabsichtigt, am 7. in See zu gehen.
S. M. S. „Geier“, Kommand
mmandant: Hüee e 5 in Maddalena ebruar nach Gibraltar
ant: Korvetten⸗Kapitän
Peters, ist am 1. Februar in Talcahuano eingetroffen und beabsichtigt, am 10. Februar nach Puerto Montt (Chile) in
See zu gehen.
Der dem Landesausschuß vorgelegte Entwurf des Landeshaushalts⸗Etats für 1900 schließt in Einnahme und Ausgabe mit 63 527 514 ℳ ab, gegen den mit 62 024 334 ℳ
abschließenden Etat des Vorjahres u Der ordentliche Etat beziffert
m 1 503 180 ℳ höher. sich in Ausgabe auf
59 100 264 ℳ (57 177 094 ℳ im Vorjahr), davon 56037 821 ℳ an fortdauernden (54 537 074 ℳ 1899) und 3 062 443 ℳ
an einmaligen (2 640 020 ℳ 1899)
Ausgaben, in Ein⸗
nahme auf 59 394 116 ℳ (57 636 426 ℳ im Vorjahre). Der außerordentliche Etat ist veranschlagt in Ausgabe auf
4 427 250 ℳ (4 847 240 ℳ 1899)
4133598 ℳ (4387908 ℳ im Vorfahr).
ehrforderungen gegenüber dem vor Gehaltserhöhungen für die Oberlehrer
und in Einnahme auf ). Die vorgeschlagenen jährigen Etat betreffen an den höheren Schulen,
sowie für eine Anzahl Geistlicher beider Konfessionen, den Neubau eines pharmazeutischen Instituts 1. Rate, Kirchenbauten ec. Sie sollen aus den Mehrerträgnissen der Forstverwaltung
und der Steuern gedeckt werden.
.
SDeßsterreich⸗Unga Wie die „Neue Freie Presse“ mel
det, beschäftigte sich der
am Sonnabend abgehaltene Ministerrath mit der Lage im Ausstandsgebiet und mit der Frage der Rückwirkung des Aus⸗
stands auf die Industrie.
Nach dem Ministerrath fand eine
engere Ministerkonferenz statt, an welcher der Minister⸗ Präsident von Körber, der Justiz⸗Minister Freiherr von
Spens⸗Booden und der Minister In derselben wurde das von der Regie
Konferenz einzuhaltende Vorgehen endg
r. Rezek theilnahmen. rung in der Ausgleichs⸗ ültig vereinbart.
besitzer des Ostrau⸗Karwiner Reviers.
neuerlich zusammentreten solle. in der Lohnfrage zu Konzessionen geneigt seien;
Minister⸗Präsidenten von Körber zu den
sa verpflichten,
genehmigte der Klub eine von den Vertretern der bei Eröffnung der Konferenzen abzugebende und wählte zu Deleg irten Celakovsky,
— Engel, Kaizl, Pacak und Slama.
Bergbau, sondern auch die
Die radikale Fraktion der Jungcezechen lehnte es ab, an der Ausgleichskonferenz theilzunehmen. 8 8
Resultat, da weder Dr. Podlipny Majorität erhielt. Ergebniß. An beiden Tagen fanden nach der Wahl Kund⸗ gebungen für und wider Dr. Podlipny statt. Die Menschen⸗
wurden von der Polizei zerstreut. Frankreich.
Präsidenten Waldeck⸗Rousseau und des Handels⸗Ministers Millerand gestern von den Arbeiterkammern in St. Mandé veranstaltet worden war, hielt der Minister⸗Präsident eine Rede, in welcher er, wie „W. T. B.“ berichtet, zunächst auf die Solidarität hinwies, die zwischen der Entwickelung der Arbeiterkammern und dem republikanischen Gedanken bestehe, und dann ausführte, die jetzige Regierung habe die Gewalt unter schwierigen Umständen übernommen und die Republik gegen deren ständige Feinde vertheidigen müssen. Es wüͤrden noch andere Proben überstanden werden müssen, man dürfe ihnen aber ohne Furcht entgegensehen, weil trotz der an ihr geübten Kritik die Republik nicht un⸗ fruchtbar gewesen sei und die Demokratie, wenn sie eine In⸗ ventur der erzielten Erfolge mache, sich den Preis ihrer An⸗ strengungen nicht entreißen lassen werde. Die Zukunft sei nicht zu fuͤrchten, denn sie gehöre der Republik.
Dem „Temps“ wird aus Nancy gemeldet: Ein wegen Diebstahls verhafteter Anarchist Bernard habe dem Unter⸗ suchungsrichter mitgetheilt, die Anarchisten hätten den Plan gefaßt, mehrere Pavillons der Pariser Ausstellung während des Besuchs der fremden Souveräne in die Luft zu sprengen. Obgleich die Mittheilungen Bernard's offenku dig erdichtet seien, habe man die ausländischen Polizeibehörden gleichwohl davon verständigt.
Bulgarien.
Die Session der Sobranje ist, wie „W. T. B.“ meldet, Fute von dem Minist er⸗Präsidenten im Namen des ürsten geschlossen worden. “
Amerika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Washington vom heutigen Tage gemeldet, daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten zu einem freundschaftlichen Ab⸗ kommen über die Nicaragua⸗Kanalfrage gelangt seien. Dasselbe laute dahin, daß Großbritannien seine Ansprüche 8 2 gemeinsame Kontrole des Kanals ohne Gegenleistung aufgebe. 8 3 Afrita.
Aus Kairo meldet die „Agence Havas“, dem Vernehmen
nach erhöben die sudanesischen Regimenter darüber Be⸗ schwerde, daß im e yptischen Sudan nur ein britischer Gou⸗ verneur vorhanden sei. Sie behaupteten, sie hätten den Sudan für Egypten erobert, und verlangten, daß dem britischen ein egyptischer Gouverneur an die Seite gestellt werde. Des weiteren verlangten die eingeborenen Offiziere eine ähnliche Seragng wie diejenige der britischen Offiziere. Da der britische Unter⸗Staatssekretär im Ministerium des öffentlichen Unterrichts mit dem egyptischen Minister Fakhry in Zwistig⸗ keiten gerathen sei, habe der Ministerrath die An elegen⸗ heit in die Hand genommen und dem Unter⸗Staatssekretär einen Verweis ertheilt, worauf dieser seine Entlassung ge⸗ nommen habe.
Aus dem Hauptlager der Buren bei Ladysmith wird dem „Reuter'schen Bureau“ vom 2. d. alles ruhig, nur das Feuer des schweren Geschützes unterbrich von 8. zu Zeit die Ruhe.
Vryheid hat 11 weiße und 34 eingeborene Mann der berittenen englischen Polizei bei Nqutu in der Nähe der Grenze des Distrikts Vryheid mit allen Pferden, einer Anzahl von Gewehren und beträchtlichem Munitionsvorrath gefangen g nommen. Die Polizeimannschaften patrouillierten in der9.
auf Vryheid. Die Gefangenen sind nach Pretoria gesandt worden. Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Durban vom 3. d. M. hat die dortige Regierung durch einen eingeborenen Läufer die Nachricht erhalten, daß die Buren Nqutu, den Sitz eines
hätten. Beamten gezwungen, sich zu ergeben. Beamte und sein Stab seien gefangen genommen worden. Den Londoner Blättern wird aus Durban gemeldet, der General Sir Redvers Buller habe in der Nacht zum 2. d. M.
Die Buren, welche Artillerie führten, stehes den Es verlaute, der
eher durchgelassen werden, als bis Ladysmith entsetzt sei.
Der „Daily Camp vom gestrigen Tage, daß daselbst am Freitag und Sonnabend keine Kanonade stattgefunden habe und alles ruhig peyesen sei; es habe lediglich auf der Strecke von den Dongas⸗ elsen, östlich von Brakfontein, nach der Schietdrift zu,
ein kleines Geplänkel stattge unden; die britische Infanterie
———.—nahhe
Demselben Blatt zufolge konferierte der Minister⸗Praͤside von Körber mehrere Stunden mit den K.mdne 8. — Karwin Das Resultat der Konferenz war, daß ein Einigungsamt in den nächsten Tagen Es scheine, daß die Werkbesitzer sie lehnten jedoch den achtstündigen Arbeitstag und den Minimallohn ab. Der Klub der jungczechischen Abgeordneten des Landtages und des Reichsraths beschlo „dem „W. T. B.“ zufolge, in seiner vorgestrigen Sitzung nach längerer Be⸗ rathung mit 71 gegen 12 Stimmen, der Einladung“ des Ausgleichs⸗ Konferenzen Folge zu leisten und die Vertreter der Partei 1 v den Inhalt der Unterhandlungen den zu⸗ tändigen Parteiorganen zur Genehmigung vorzulegen. Ferner artei
Erklärung Gregr, 1 Außerdem wurde ein Antrag an⸗ genommen: die Regierung aufs neue aufzufordern, mit allem Nachdruck dafür einzutreten, daß der Ausstand der Kohlen⸗ grubenarbeiter möglichst rasch und mit gehöriger Berücksicht⸗ gung aller gerechten Forderungen, soweit diese nicht nur den Produktionsverhältnisse und die Interessen der gesammten Bevölkerung beträfen, beendet werde.
„Ja Prag fand am Sonnabend zum vierten Male die Bürgermeisterwahl statt; dieselbe verlief abermals ohne podlipny noch Srb. die absolute Auch die gestrige Wahl führte zu keinem
mengen, welche sich auf dem Wenzelsplatze angesammelt hatten,
8
Auf einem Bankett, welches zu Ehren des Minister⸗
M. gemeldet: Hier ist
er Assistent des Kommandanten von “ im Distrikt e 2
ichtung
Verwaltungsbeamten im Zululand, am 31. angegriffen
den Tugela überschritten und marschiere auf Ladysmith. Endgültige Meldungen über seine Bewegungen 1abgf nich 8
Telegraph“ berichtet aus Spearmans
ufer des Tugela
Potgietersdrift. Einige beim Swartz⸗
kop postierte britische Kavalleristen seien zu Fuß vorgerückt und hätten die Plänklerabtheilungen der Buren völlig Schach
ehalten. — Die Beschießung von Ladysmith dauere fort; sie
8
sei aber unerheblich und richte nur geringen Schaden an. Bei
Tag und Nacht würden zw schen den Lagern Sir Redvers Buller’s und des Generals White häufig Mittheilungen ausge⸗ tauscht⸗ Gemäß den Anordnungen der maßgebenden Militär⸗ behörden begleite eine große, für die Truppen in Ladysmith
bestimmte
roviantkolonne die Entsatztruppen. Der „Standard“ meldet aus Durban vom 3. Februar:
Die Durbaner Zeitung „Weekly Review and Critic“ sei
uf Anordnung des Kommandanten, Kapitäns Percy Scott,
wegen eines Artikels, in welchem das Verhalten Sir Redvers
Buller's im
eldzuge scharf kritisiert werde, unterdrückt
orden. Die Burcaux des Blattes seien verschlossen und die
Schlüssel von den Bramten in Verwahrung genommen worden.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kapstadt ge⸗
meldet, der Feldmarschall Lord Roberts habe die Freilassung
es Kommandanten Pretorius, dessen Bein amputiert
worden ist, verfügt mit dem Bemerken, er wolle einen tapferen Soldaten nicht festhallen. — Die von den britischen Behörden in Natal festgenommenen deutschen E“ Harms
ud Struck seien auf Ehrenwort nach
8
urban entlassen
Parlamentarische Nachrichten.
Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen 16.) Sitzung, welcher der Minister für Handel und Gewerbe refeld beiwohnte, die Fss Berathung des Staats⸗ aushalts⸗Etats für 1900 fort.
Die Rente des Kronfideikommiß⸗Fonds und der
Zuschuß zu derselben, sowie die Etatsposition für Zwecke der
89
andes vermessung werden ohne Debatte bewilligt. Im Eiat des Ministeriums der auswärtigen An⸗
gelegenheiten sind 1200 ℳ Miethsentschädigung an den
Legations⸗Sekretär in München ausgeworfen. Diese Mieths⸗ ntschädigung war im Etat für 1895/96 als künftig wegfallend
in Aussicht genommen worden, unter der Voraussetzung, daß
m Falle eines Wechsels in der Person des Gesandten sich die
Möglichkeit bieten würde, den Legations⸗Sekretär im Gesandt⸗
schaftsgebäude unterzubringen.
iese Voraussetzung hat sich icht erfüllt. —
Nach einer kurzen Auseinandersetzung zwischen dem Abg. Grafen zu Limburg⸗Stirum (kons.) und einem Regie⸗ rungskommissar wird die Ausgabe bewilligt.
Es folgt der Etat der Lotterie⸗Verwaltung.
Abg. Dr. Arendt (frkons.): Im Sinne des ganzen Hauses kann ich wohl dem Bedauern Ausdruck geben, daß der bis⸗ herige Leiter der Lotterie⸗Verwaltung, Geheimer Rath Marcinowski, nicht mehr an der Spitze dieser Verwaltung stehen kann. Die Grundsätze der Lotterie⸗Verwaltung werden hoffentlich dieselben bleiben. Zu bedauern ist aber, daß wir noch immer nicht zu einer Reichs⸗Lotterie gekommen sind. In letzter Feit sind wieder zwei neue einzelstaatliche Lotterien entstanden, die bessen⸗darm⸗ städtische und die lübecker, sodaß von neuem wieder der Gedanke der Schaffung einer Reichs⸗Lotterie nahe gelegt ist. Auch die Mißstände in den Privat⸗Lotterien müssen beseitigt werden. Ich möchte die Re⸗ gierung bitten, daß sie im Bundesrath auf die Schaffung einer Reichs⸗ otterie einwirkt.
Unter⸗Staatssekretär Lehnert: Der Regelung dieser Frage stehen sehr große Schwierigkeiten entgegen. Eine Einigung zwischen den Einzelstaaten ist nicht zu erzitelen gewesen. Auch die Einführung einer Kontingentierung der einzelstaatlichen Lotterien in dem Sinne, daß die Einzelstaaten über eine gewisse Anzahl von Loosen nicht hinausgehen dürfen, hat sich nicht als durchführbar er⸗ wiesen. Indessen schweben zur Zeit neue Verhandlungen mit der Reichsverwaltung über diese Angelegenheit.
Abg. Pleß (Zentr.) empfiehlt die Kontingentierung der einzel⸗ staatlichen Lotterien und das gänzliche Verbot der Privat⸗Lotterien.
Abg. Rickert (fr. Vga.) widerspricht dem Gedanken einer Reichs⸗ Lotterie; wenn auch die Reichsregierung dafür zu haben sei, im Reichstage werde 8 Schaffung einer Reichs⸗Lotterie keine Zustimmung finden. Die Privak⸗Lotterien, namentlich die für Wohlfahrtszwecke, dürften nicht beeinträchtigt werden.
Abg. Dr. Arendt meint dagegen, daß der Vorschlag des Ge⸗ heimen Raths Marcinowski, die Privbat⸗Lotterien in der Hand des Staats zu konzentrieren, wohl erwägenswerth sei, weil dadurch der unlautere Anreiz zur Lotterie mit verhindert werde. Die Mißstände der Privat⸗ Lotterien würden schließlih auch den Reichstag dahin bringen, eine Reichs⸗Lotterie zu genehmigen. 1 1
Der Etat der Lotterie⸗Verwaltung wird bewilligt.
Es folgt der Etat des Seehandlungs⸗Instituts. Abg. Dr. Arendt: In der Presse ist der Wunsch ausgesprochen, daß zum Präsidenten der Seehandlung eine kaufmännische Kraft bestimmt und das Seehandlungs⸗Institut in nähere Ver⸗ bindung mit der Reichsbank gebracht werde. Es handelt sich dabei um eine Personenfrage. Der Abg. Richter hat behauptet, daß die Seehandlung die Diskontpolitik der Reichs⸗ bank durchkreuzt habe, und es ist verlangt worden, daß über⸗ flüssige Bestände des Staats nicht der Seehandlung, sondern der Reichsbank überwiesen werden. Die Seehandlung hat aber wirthschaftliche und soziale Zwecke zu erfüllen und kann nicht mit der Reichsbank auf eine Stufe gestellt werden. Eine andere Verwendung der Gelder der Reichsbank dagegen, die jetzt bloß den Großbanken zu gute kommen, würde ich mit großer Freude begrüßen. Um die Gelder der Seehandlung nutzbar zu machen, würde sich ihre Ueberführung an die Zentralgenossenschaftskasse empfehlen; denn von hier würden sie nicht in den von der Börse bestimmten Kreislauf gelaagen. Gerade im gegenwärtigen Augenblick wird übrigens bewiesen, daß die Diskontpolitik der Reichsbank nicht die richtige ist. Der Privatdiskont ist unter 4 %, gleichwohl steht der Reichsbankdiskont auf 5 ½, da schon beim Heruntergehen auf 5 % ein Abfluß des Gold⸗ exvorts nach dem Auslande eintreten würde. Die ganze Diskont⸗ politik der Reichsbank wird also von der Rücksicht auf die Wechsel⸗ kurse und die Sicherung des Goldbestandes bestimmt, dazu kommen die Rücksichten auf die Börse, welche Ende 1899 die große Aufwärtsbewegung in Montanaktien eingeschlagen hat. Im Reichs⸗ tage hat man aber lediglich davon gehört, daß die großen Ansprüche an den Geldmarkt diese hohen Diskontsätze erforderlich machen.
Abg. Meyer⸗Riemsloh (Zentr.) weist darauf hin, daß die Er⸗ sebeiffe der von der Seehandlung verwalteten Flachsgarn⸗Maschinen⸗ vhaee. 98 Landeshut in Schlesien ganz ungewöhnlich geringe ge⸗ wesen sind.
Unter⸗Staatssekretär Lehnert: Diese schlechten Ergebnisse rühren zum großen Theil oder sogar ansschließlich davon her, daß in den letzten Jahren große bauliche und maschinelle Veränderungen dort vorgenommen werden mußten, welche lange Zeit in Anspruch nahmen und das Erträgniß ungünstig beeinflußt haben. Nachdem diese ab⸗ geschlossen sind und alles wieder in guten Stand gesetzt ist, werden die Cetage sich auch entsprechend bessern.
Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.): Auf allgemeine Bemerkungen will ich mich erst dann einlassen, wenn der Finanz⸗Minister wieder an der Verhandlung theilnimmt. Das
Bürgerliche Gesetzbuch, Gesetz die Gewaͤbrung von Zwisch kredit bei Rentengütern und eventuell die Einführung des Postscheck⸗ verkehrs erweitern den Geschäftskreis der Seehandlung so stark, daß die Geschäftsräume nicht mehr ausreichen. Der Reubau muß nach Möglichkeit beschleunigt werden. d
Unter⸗Staatssekretär Lehnert: Eine andere Einrichtung, be⸗ sonders der Kassenräume, ist dringendes Bedürfniß; wir haben auch schon die einleitenden Schritte zur Abhilfe gethan.
Abg. von Werdeck (kons.) fragt an, ob es richtig sei, daß einzelne Genossenschaftsverbände von der Seehandlung Geld zu einem niedrigeren Prozentsatz, d. h. in dem betreffenden Fall zu 4 %, be⸗ kommen hätten. Er könne das nicht glauben, da für die Ge⸗ nossenschaftsverbände die Zentral⸗Genossenschaftskasse da sei.
Ein Regierungkommissar erwidert, daß die Seehandlurg ihr Geld nur zum Tageskurse weitergebe. b b—
Der Etat des Seehandlungs⸗Instituts wird bewilligt.
Beim Etat der Münzverwaltung kommt
Abg. Dr. Arendt auf den früher ausgesprochenen Wunsch zurück, daß die Zahl der Kronen vermehrt werde. Er halte dieses Goldstück für ein im Verkehr sehr angenehmes, aber der Wunsch ihrer Ver⸗ mehrung lasse sich ohne Nachtheile für unsern Goldbestand nicht erfüllen.
Der Etat wird bewilligt, ebenso die Etats für das Bureau des Staats⸗Ministeriums, für die General⸗ Ordenskommission, für das Geheime Zivilkabinet, für die Prüfungskommission für höhere Verwal⸗ tungsbeamte, für den Disziplinarhof, für den Ge⸗ a, Entscheidung der Kompetenzkonflikte, für das Gesetz⸗Sammlungsamt in Berlin.
Auch der Etat des „Deutschen Reichs⸗ und König⸗ lich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ wird nach kurzer Debatte, über die morgen berichtet werden wird, angenommen.
Alsdann setzt das Haus die Berathung des Etats der Berg⸗, Hütten⸗ und Salinenverwaltung fort.
(Schluß des Blattes.)
“
Nr. 5 des „Eisenbahn⸗Verordnungsblatts“, beraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 1. Februar, hat folgenden Inhalt: Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 24. Januar 1900, betr. Vorschriften für den Blockdienst; vom 25. Januar 1900, betr. Nachweis der eisenbahntechnischen Mitwirkung bei der Planfeststellung von Kleinbahnen und Privatanschlußbahnen, sowie der ministeriellen Genehmigung durch Kleinbahnen und Privat⸗ anschlußbahnen bedingter Aenderungen von Eisenbahnanlagen. — be“ “
Statistik und Volkswirthschaft.
Die zur Erzeugung elektrischen Stromes dienende Dampfkraft in Preußen 1899.
Da besondere amtliche Erbebungen über die elektrischen Unter⸗ nebmungen weder im Deutschen Reiche noch in Preußen bis jetzt vor⸗ liegen, die Verwendung dieser wichtigen Naturkraft zu den ver⸗ schiedensten gewerblichen Zwecken aber von Jahr zu Jahr eine immer größere Ausdehnung gewinnt, werden seit 1891 die alljähr⸗ lichen statistischen Aufsahmen der Dampfkessel mit Dampfmaschinen in Preußen seitens des Königlichen Statistischen Bureaus dazu benutzt, jenen Mangel einigermaßen zu ersetzen. Die fragliche Statistik bietet hierfür insofern einen werthvollen Anhalt als in Preußen der bei weitem größte Theil des elektrischen Stromes wegen des Fehlens von Wasserläufen mit stärkerem Gefälle durch Dampfkraft erzeugt wird, wenn auch die Verwendung von Explosions⸗ maschinen (Gaskraft⸗, Benzin⸗, Petroleum⸗Motoren) für den in Rede stehenden Zweck neuerdings mehr und mehr zunimmt. Die auf dem bezeichneten Wege gewonnenen Zahlen sind indeß nur als Mindest⸗ zahlen zu betrachten, da es nicht ausgeschlossen erscheint, daß nament⸗ lich bei Dampfmaschinen, welche neben dem Antriebe von Arbeits⸗ maschinen auch zur Gewinnung elektrischen Stromes aufgestellt sind, die letztere Leistung nicht immer zur Kenntniß der statistischen Amts⸗ stelle gelangt. Nach den in der „Stat. Korr.“ veröffentlichten Er⸗ gebnissen jener Aufnahmen dienten in den privaten und den staatlichen Unternehmungen Preußens, mit Ausnahme derjenigen in der Ver⸗ waltung des Landheeres und der Kriegsflotte, zur Erzeugung elektrischen Stromes
Seeen. ausschließlich des Dampf⸗ Pferde⸗ Jahres maschinen stärken E 794 39 610 189 BIu 998 55 396 262 18903 1 218 66 528 189 1894 1 459 84 598 320 1896 1 925 124 566 533
18907 2186 149 096 651 18908 2 490 201 396 815 57 330 3 305 258 726
.2 799 258 511 977 74 831 3 776 333 342.
Die Zahl sowie die Leistungsfähigkeit dieser Maschinen wies also eine erhebliche Zunahme auf, und zwar stieg die Gesammtzahl der zur Gewinnung elektrischen Stromes dienenden Dampfmaschinen in jenen acht Jahren allmählich auf nahezu das Vierfache, deren Leistungsfähigkeit aber auf das Siebenfache Während sich hierbei die Zahl und die Leistungsfähigkeit der ausschließlich der Lieferung elektrischen Stromes dienenden Dampfmaschinen in ähnlicher Weise vermehrte wie die Gesammtzahl, wuchs die wesentlich kleinere Zahl der außer hierzu auch noch zu anderen Zwecken aufgestellten Dampfmaschinen auf das Fünffache und deren Leistungsfähigkeit auf fast das Achtfache. 8
Unter den einzelnen preußischen Landestheilen steht die Stadt Berlin bezüglich der Verwendung von Dampfkraft zu elektrotechnischen Zwecken an der Spitze, da die hier am 1. April 1899 zur Erzeugung elektrischen Stromes benutzten Dampfmaschinen eine Leistungsfähigkeit von 55 331 Pferdestärken aufwiesen; allerdings war die Anzahl der betreffenden Maschinen mit 297 geringer als in den dann folgenden Regierungsbezirken Düsseldorf und Arnsberg, wo sich jene auf 542 bezw. 412 belief, während deren Leistungsfähigkeit 48 971 bezw. 32 505 Pferdestärken umfaßte. Es ist dies ein Zeichen, daß in Berlin zu dem beregten Zwecke wesentlich größere und leistungsfähigere Maschinen zur Aufstellung gelangt sind als in den genannten beiden Regierungsbezirken. Wie sich diese Verhältnisse in den Regierungsbezirken überhaupt gestalteten, lehrt folgende Uebersicht. Es dienten am 1. April 1899 zur Erzeugung elektrischen Stromes
ausschließlich 11 . zusammen
Dampf⸗ „Dampf⸗ rbe⸗ Dampf⸗ er be⸗ e. Piürhe. e. 8 ürg Vhrie⸗ schinen schinen schinen . 989 1 795 34 2 485 84 4 280 501 I.“ 19 986 4 323 12 61 4 920 1 068 88 7 26 1 280 50 774 57 297 55 331 otscdam .154 18 092 3 12 208 21 213 vantses 111“ 2 816 107 7 296 erin .882 4 551 “ 95 4 919 Föeslin 10 217 6 12 280 Stralsund 10 210 8 . 15 382 B 11I“ 1 760 8 40 1 928 Bromberg. 1 297 31 1 705
gleichzeitig zu anderen Zwecken Dampf⸗ Pferde⸗ maschinen stärken 9 879 933 13 691 1 260 9 517 1 407 16 866 1 779 32 866 2 458 42 839 2 837
zusammen
Dampf⸗ Pferde⸗ maschinen stärken 49 489 69 087 76 045 101 464 157 432 191 935
in den . Regierungsbezirken
Königsberg Gumbinnen.. 9 E6116 Marienwerder 21 Stadtkreis Berlin 240
8 8
11““ 1 W“ ausschließlich affleicgettg, 4. Fzusammen
Regierungsbezirken 8g Pferde⸗ 6n-d9; ferde⸗ Dampf;pferde⸗
. 80 6 874 23 2 177 105 9 051 Liegnitz. W“ 3 742 30 6 400 ZLETbö1l11161I1 33 2 3722 223 18 079 Magdeburg .138 10 102 41 2 895 179 12 997 Merseburg .137 12 751 41 5 280 178 18 031 11X““ 1 112 13 464 29 1 576 Schleswig 81 6 910 27 1 128 108 8 038 Hannover 42 6 610 18 2 180 60 8 790 Hildesheim 40 1 747 10 768 50 2 515 ö 2 436 13 1 240 38 3 676 E I“ 1 171 I.. 19111“ Osnabrück.. 1 091 7 293 20 1 384 1111“ 391 8 531 22 9²2 wbbeeeö““]; 3 028 18 1 786 80 4 814 b11“X“ 944 29 1 215 2 159 Arnsberg. 24 483 83 8 022 32 505 Cassel .. 3 505 26 2 051 5 556 Wiesbaden 14 500 53 5 072 19 572 be“ 1 487 16 696 2 183 Düsseldorf. 8 37 945 153 11 026 48 971 1ö1“ 6 136 57 3 835 9 971 ö““ 4 102 13 656 4 758 Wchen. 46 17973 8 350 4 623 Sigmaringen.. 1 60 1 6 22 66 im preuß. Staat 2799 258 511 977 74 831 3776 333 322
Was endlich die Hauptaufgaben des in Preußen durch Dampf⸗ kraft Ev elektrischen Stromes anlangt, so erzeugten am 1. April 1899 Elektrizittt
für die Zwecke
Breslau 2 658 79
Dampfmaschinen mit Pferdestärken der Beleuchtung.. 3 148 170 446 des Motorenbetriebes. . .. E“ 15 943 für einen anderen Zweck.. W111““ 7 717 für mehrere Zwecke zugleich. 518 139 236 zusammen 3 776 333 342 Es ergiebt sich hieraus, daß — wie in früheren Jahren — auch 1899 der bei weitem größte Theil des durch Dampfkraft hervor⸗ gebrachten elektrischen Stroms in Preußen zur Beleuchtung nutzbar ,.. wurde. Die ausschließlich hierzu verwendeten Dampfmaschinen ildeten am 1. April vorigen Jahres nicht weniger als 83,37 % aller zur Erzeugung von Elektrizität überhaupt dienenden Dampfmaschinen, wobei die Leistungsfähigkeit jener 51,13 % derjenigen aller dieser Maschinen betrug. Hierzu kommt aber noch, daß auch unter den „mehreren Zwecken zugleich“ dienenden Dampfmaschinen bei weitem die meisten, nämlich 478 Maschinen mit 130 218 Pferdestärken (d. s. 92,28 bezw. 93,52 %) gleichzeitig auch zur elektrischen Be⸗ leuchtung Strom lieferten, sodaß die Schaffung von Licht durch den elektrischen Strom immer noch alle anderen Verwendungsarten des⸗ selben erheblich übersteigt.
Zur Arbeiterbewegung. 8
In Barmen ist, der „Rhein.⸗Westf. Ztg.“ zufolge, der Band⸗ wirker⸗Ausstand durch Vergleich beigelegt und die Arbeit am 1. d. M. wieder aufgenommen worden (vgl. Nr. 31 d. Bl).
Zum Bergarbeiter⸗Ausstand im Wurmrevier meldet „W. T. B.“ aus Aachen, daß bei der Nachmittagsschicht am 3. d. M. auch auf der der Vereinigungs⸗Gesellschaft gehörigen Grube „Kempchen“, deren Belegschaft bisher vollzählig arbeitete, etwa 20 Mann in den Ausstand getreten sind; dagegen fuhr auf der Grube „Anna“ des Eschweiler Bergwerksvereins, auf welcher bei der Vor⸗ mittagsschicht etwa 20 % der Belegschaft ausständig waren, die ganze 1S-v bis auf 15 Mann an. Im übrigen hat sich nichts geändert.
Die Lage im Ausstandsgebiet der böhmisch⸗mährischen Kohlenreviere ist, wie dasselbe Bureau unterm 3. d. M. be⸗ richtet, gleichfalls ; verändert. Vielfach macht sich Kohlenmangel fühlbar. uf einem Werke in Wejwanow stellten 78 Arbeiter die Arbeit ein. Im Teplitzer Bezirk sind 853 Arbeiter entlassen worden. — In Pilsen fand vorgestern eine Sitzung des Einigungsamts in Anwesen⸗ heit der politischen und der Bergbehörden statt. Die Ver⸗ trauensmänner der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer waren vollzählig erschienen. Die Werkbesitzer erklärten, über die einzelnen von den Arbeitern gestellten Forderungen verhandeln zu wollen, wenn die Arbeit vorher aufgenommen würde. Die Vertrauensmänner der Arbeiter wollen dieses Ergebniß der Arbeiterschaft zur Beschluß⸗ fassung vorlegen. — In Leoben konstituierte sich ein großer Ausschuß der Bergbaugenossenschaft für die Kohlenwerke dieses Bergamtsbezirks als Einigungsamt, um im Bedarfsfalle sofort in Thätigkeit treten zu können. u“ 6
Theater und Mufik.
Deutsches Theater. „Und nehmt dies derbe Stücklein nicht für mehr als einer unbe⸗ sorgten Laune Kind“, mit diesen Worten empfiehlt Gerhart Haupt⸗ mann im Prolog zu seinem fünfaktigen Possenspiel „Schluck und Jau“, welches am Sonnabend erstmalig in Scene ging, seine neueste dichterische Arbeit der Nachsicht. Dieser Prolog, mit welchem ein Theilnehmer an einer fürstlichen Jagd den Jagdherrn und die um ihn im Waldschlößchen beim fröhlichen Trunk versammelten Gäste auf ein ihnen vorzuführendes Spiel vorbereitet, dürfte erst geschrieben worden sein, nachdem der Dichter, welchen die Laune trieben, das einleitende Vorspiel Shakespeare's zu „Der Wider spänstigen Zähmung“ zu einem selbständigen Bühnenstück weiter aus zuspinnen, — wenn man Zeitungsberichten glauben darf, — nachträglich erf erfahren hatte, daß vor ihm der Däne Holberg in seiner Komödi „Jeppe vom Berge“ und J. von Plötz in seinem Lustspiel „Der ver⸗ wunschene Prinz“ bereits denselben Gegenstand behandelt hatten. Es ist die Geschichte von dem trunkenen Bauern, mit dem ein vornehmer Her seinen Spaß treibt, indem er den Bewußtlosen in prunkende Gewänder kleiden und beim Erwachen als Fürsten behandeln läßt, um ihn i einem später nachfolgenden Rauschzustand wieder in seine ehemalige Sphäre zurückzuversetzen. Hauptmann hält sich in der That ziemlich eng an die Shakespeare'sche Version, sogar der schlesische Nam „Jau“, welchen er seinem Bauern gegeben bhat, erinnert im Klange, vermuthlich absichtlich, an den des Kesselflickers „Schlau“ i Vorspiel zu „Der Widerspenstigen Zäbmunge und auch das waidmännische Milieu ist diesem entnommen. Als wenig glücklich hat sich aber Hauptmann’s Gedanke erwiesen, dem Jau noch einen bei Shakespeare nicht vorhandenen ebenbürtigen Begleiter, Schluck mit auf den Weg zu geben, der in der Oekonomi des Stückes ziemlich überflüssig ist und dessen Verkleidun als „Fürstin“ die erhoffte Erhöhung des komischen Mummen⸗ schanzes nicht erzielte. Ueberhaupt bewegt sich das Stück nur solange in aufsteigender Linie, wie es die etwas skizzenhaft gehalten Shakespeare'sche Vorlage etwas mehr motiviert, vertieft und ergänzt von da an, wo Hauptmann, allein auf sich angewiesen, die Verwickelun selbständig fortspinnen und die Lösung herbeiführen muß, mach sich bei ihm in diesem Falle eine auffallende Armuth a Erfindung bemerkbar, welche das Interesse an seine Werke bald erlahmen läßt. Eine zwar ansprechende, abe ganz genrehaft gehaltene Scene, in welcher Schluck den Dame des Schlosses seine Kunst im Silhouettenschneiden vorführt, steht in ar keinem Zusammenhang mit der Handlung, ebenso kann man ein spaͤter dem Pseudofürsten vorgetragenes langes, ernstes Lied nur al 8 Lückenbüßer bezeichnen, der si 19 der ausgelassenen Stimmung an⸗ passen will. Alles in Allem ist also das Possenspiel, trotz gelungene Einzelheiten und mancher keck entworfenen Scene, selbst als einer unbesorgten Laune Kind“ betrachtet, als mißrathen zu bezeichnen,