orp gewesen sind, die aufs serafeltige eingeübt und als voll⸗ fluthende Gesänge in den herrlichsten wechselnden Rhythmen vor⸗ getragen wurden, so verblaßte die Wiedergabe der Chöre, wie sie hier in ge⸗ S-aea vehecs Sprechen geboten wurde, völlig. Damit L⸗ auch Einzug und Auszug des Chors, der unter der Rhythmik des Gesanges erfolgen follte, zusammen, und das Tanzlied kurz vor der Katastrophe, wo der ihebanische Hirt dem Oedipus die Gewißheit giebt, daß er das von Laios und Jokaste ausgesetzte Kind sei, blieb nicht nur fast wirkungslos, sondern stand auch in geradem Eegenset zu den Aufführungen des Alterthums. Die durch Herrn Hans Oberländer, dem Sohne des bekannten Föfag. lichen Schauspielers, besorgte Inscenierung, bei welcher der Versu emacht war, antike und moderne Anschauungen harmonisch zu ver⸗ schmelzen, erschien besonders am Erngang des ersten Aktes wohl⸗ gelungen, die zweite Hälfte des Stückes, die bei Fackelbeleuchtung in der alten Burg des Kadmos spielen soll, war ebenfalls recht wirksam, wäre aber freilich im Dionysos⸗Theater zu Athen undenkbar gewesen. Im Ganzen möchte man doch bei Fortsetzung der Versuche, die klassischen Stücke des Alterthums neu zu beleben, den Wunsch aussprechen, nicht eiwa mehr Gelehrsamkeit, aber doch mehr antiken Geist in die Auf⸗ führung zu bringen, vor allem durch Heranziehung der Musik, die ja erade zum „König Oedipus“ — freilich nicht zu der hier angewandten ebersetzung — in den schönen Kompositionen von Heinrich Bellermann vorliegt, den Kunstgenuß zu steigern und die Klassizität des Hellenthum: der Gegenwart wirklich greifbarer zu machen. Ein symphonischer Prolog von Max Schillings, der für die Aufführung am Mittwoch zu spät eingetroffen war und durch die Quverture zu Gluck's „Iphigenie in Aulis“ mit dem Wagner’schen Schluß ersetzt wurde, foll bei der Wiederholung der Oedipus ⸗Aufführung am 7. März zum Vortrag gebracht werden. Zum Schluß ein Wort über die Uebersetzung der Tragödie durch Professor von Wilamowitz⸗Möllendorf. Auch diese sucht den antiken Geist in moderne Anschanung zu versetzen, indem sie die im Deutschen steif klingenden Formen des Originals preisgiebt und nament⸗ lich in den Chöoͤren freie, dem Tonfall unserer Sprache entsprechende Rhythmen wählt, während im Dialog der fünffägige Jambus angewandt wird. Soweit sich das ei einmaligem Hören beurtheilen 2 ist diese “ eine werthvolle Nachdichtung, welche manche nicht wiederzugebende Schön⸗ heit des Urtexts zwar durch Anderes, aber Gleichwerthiges ersetzt. Es wäre zu wünschen, daß sich ein Tonsetzer fände, der auch bei diesem Texte die noch offene Frage der musikalisch⸗ rhythmischen Behandlung der Chöre glücklich löste. Zentral⸗Theater.
Nachdem die melodienreiche Operette „Die Puppe⸗ von Ordonneau und Sturgeß in der vorjährigen Spielzeit 143 Auf⸗ ührungen erlebt hatte, ging sie gestern in neuer Einstudierung u Scene. Daß der ihr innewohnende Reiz und namentlich das Spiel des Fräulein Mia Werber, welche die tragende Rolle des Stücks in o graziöser und neckischer Weise darzustellen versteht, bei dem iesigen Theaterpublikum nicht in Vergessenbeit gerathen ist, zeigte der zahlreiche Besuch der Vorstellung. Lebhafter Beifall und wieder⸗ bolte Hervorrufe der Hauptmitwirkenden sowie des Direktors Ferenczy bekundeten den Anklang, den auch diese Wiederaufführung fand. Von den Vertretern der männlichen Rollen verdienten vornehmlich die Herren Werner, Schulz, Albes Ander und Sondermann für ihre komischen Einzelleistungen Anerkennung. Zusammenspiel, Inscenierung und Ausstattung waren gleichfalls tadellos.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Auber's Oper Die Stumme von Portici“ in folgender Besetzung gegeben: afaniello: Herr Kraus; Alfonso: Herr Philipp; Elvira: Fräulein ietrich; Fenella: Fräulein Dell’Era; Pietro: Herr Wittekopf. — 5— der am Montag stattfindenden Aufführung von Richard Wagner's Sn Sma singt Herr Kraus den Lohengrin, Fräulein Hiedler ie Elsa. Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Joseph Lauff's Drama „Der Eisenzahn“ zur Aufführung.
Rollen dieses Stückes liegen in den
den von Auguste Prasch⸗ Grevenberg, Gertrud Weber, Albert Bassermann, Harry en, Emil Chony, Otto Graul und Franz Schläger.
Im Schiller⸗Theater wird in der am Sonntag stattfindenden Abendvorstellung der „Haubenlerche“ die Rolle der Lene von Fräulein Paula Levermann und die Rolle des Hermann von Herrn Grich Kaiser
dt⸗Theater in Bremen als Gast gespielt werden. 8n ““
Mannigfaltiges.
Berrlin, den 2. März 1900.
Die Stadtverordneten beschäftigten sich in g hnn Sitzung zunächst mit einer Petition dreier Accordschnitter des Riesel⸗ guts Blankenfelde, denen die durch Lohnabzüge gebildete Kaution von je 30 ℳ einbehalten worden war, weil sie widerrechtlich die Arbeit verlassen hatten. Diese Arbeiter hatten sich an die Kanalisations⸗ Deputation und an den Magistrat um Zurückgabe ihrer Kaution ge⸗ wandt, weil sie sich zur Aufgabe ihrer Arbeit berechtigt gehalten haben wollen. Von beiden Instanzen sind die Petenten ab⸗ schläglich beschieden worden, weil sie unter kontraktlicher Verpflichtung
estanden hätten und der Vorarbeiter seine, die Arbeiter beleidigenden
. en-P zurückgenommen habe. Der zur Vorberathung dieser Angelegenheit eingesetzte Ausschuß hat die Petition dem Magistrat zur Berücksichtigung überwiesen, weil nach der neueren Gesetz⸗ gebung die einbehaltene Kaution als zu hoch befunden worden wäre. Stadtrath Margsraf gab eine eingehende Dar⸗ stellung des Falles. Die Petittion sei von einem Herrn Sanne, Bürgermeister a. D., eingereicht; ob derselbe hierzu von den Leuten beauftragt worden, stehe noch nicht einmal fest; die Leute wohnten in Posen und seien nicht einmal auffindbar. Er bitte, über die Petition des Herrn Sanne zur Tagesordnung übergehen zu wollen. Die Ser omhehe beschloß nach längerer Debatte in diesem Sinne. — Ueber die Vorlage, betreffend die Errichtung eines Pflege⸗ hauses für Ehepaare auf dem Grundstücke der Siechenanstalt an der Fröbelstraße, berichtete der Stadtv. Alt. Der An⸗ trag des Ausschusses, den vorgelegten vorläufigen Entwurf mit einigen kleinen Abänderungen zu genehmigen, fand die Zustimmung der Versammlung. — Es folgte die Vorlage zur Kenntnißnahme, be⸗ treffend den Bericht über die Wasserkalamität am 17. Dezember v. . welche wieder Anlaß zu langen Auseinandersetzungen gab. Bekannt⸗ lich hat der Magistrat über die Angelegenheit der Versammlang eine Denkschrift zugehen lassen. Stadtv. Dr. Paul, welcher für die gründliche Untersuchang der Ursache der Wasser⸗ verunreinigung seinen Dank aussprach, beantragte die Einsetzung einer gemischten Deputation, um in derselben mit dem Magistrat über eine anderweite Ausgestaltung der Berliner Wasserwerke zu berathen. Der Stadtv. Dr. Freudenberg wünschte eine ständige bakterio⸗ logische Untersuchung des Wassers, war aber im übrigen mit dem Antrag Paul einverstanden. Stadtrath Haack als Ver⸗ treter des Magistrats ersuchte, vorläufig von einer Einsetzung einer gemischten Deputation Abstand nehmen zu wollen; es sei eine staats⸗ anwaltschaftliche Untersuchung im Gange, ob in der That durch un⸗ reine Abwässer einer x die Verunreinigung hervorgerufen sei, eine dahin gehende Denunziation von Arbeitern sei eingegangen. Hierauf zog der Stadtv. Paul seinen Antrag zurück; denselben nahm freilich der Stadtv. Rosenow wieder auf, er wurde jedoch abgelehnt. — Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzuns.
In der strahlend erleuchteten und mit Blattpflanzen geschmückten Aula der Technischen Hochschule fand gestern Abend eine würdige Gedenkfeier für den verstorbenen Professor der Kunstgeschichte Dr. Dobbert statt. Der Feier wohnte in Vertretung des Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten der Geheime Ober⸗Re⸗
ierungsrath Dr. Naumann bei. Mit dem Lebrkörper der Hochschule batten sich Vertreter der Akademie der Künste und der Hochschule für die bildenden Künste, sowie viele ausübende Künstler eingefunden. Auch die Studentenschaft der Technischen Hochschule und der Kunstakademie
Dr. Alfred G. Meyer das Wort zur Gedächtnißrede. Anknüpfend an die Worte, die der junge, in Rußland geborene Dobbert einst seinem Vater geschrieben: „Ich habe in Deutschland streben gelernt nach geistigem Fortschritt und Liebe zu den idealen Seiten des Daseins“, ab er in großen Zügen ein Lebensbild des Verstorbenen. Als Forscher abe Dobbert zwar keine großen Werke verfaßt, was er aber geschrieben, sei gewählt gewesen. Niemals habe er einen Einfall für einen Gedanken Teceseber⸗ nie habe er sich verlocken lassen von dem, was der Tag brachte. In seinem Leben sei er eine durch und durch ideale Natur gewesen, und mit Recht habe er den Namen des guten Haus⸗ geistes der Hochschule eführt. Der Redner schloß, indem er nochmals auf die vorerwähnten Worte Dobbert's binwies, mit der Mahnung und der Zuversicht, daß das Streben nach geistigem Fortschritt und die Liebe zu den Idealen auf der Hochschule nie ersterben würden. Alsdann erhob sich der Präsident der Akademie der Künste, Geh⸗ime Regierungs⸗ rath, Professor Ende, um mit bewegter Stimme zu bekunden, daß auch die Akademie es nicht nur als Ehrenpflicht, sondern als Herzens⸗ bedürfniß empfinde, des so früh dahingeschiedenen Genossen und edlen Mannes in Liebe und Verehrung zu gedenken, des Mannes, der fast zwanzig Jahre hindurch als Mitglied der Akademie berufen gewesen, in den bedeutendsten staatlichen Kunstangelegenbeiten seinen 1.e. Rath abzugeben, und der dies gethan habe mit offenem Freimuth, aber auch mit jenen Wohl vollen und jeuer zarten Kücksichtnahme, die edeldenkenden Menschen inne wohne. Präsident Ende gerachte dann noch besonders der Verdienste, die sich Dobbert als Bibliothekar der Akademie er⸗ worben habe, und rühmte endlich, daß er trotz seiner russischen Ab⸗ stammung stets deutsch gewesen sei in Gesinnung, Wollen und Handeln. Nachdem endlich noch der Direktor der Akademischen Hochschule für die bildenden Künste, Professor Anton von Werner in Dobbert den treuen Genossen und edlen Menschenfreund gefeiert hatte, klang die Feier mit dem Choral „Selig sind die Todten“ stimmungsvoll aus.
—
r—
Paris, 1. März. (W. T. B.) In Le Creuzot vernichtete in der vergangenen Nacht ein Brand zwei der Materialienmagazine im Artillerie⸗ und Elektrizitäts⸗Depot. Der S eine Million Franken geschätzt. E“
e, 1. März. (W. T. B.) Auf französischen Postdampfer fand eine Rohr⸗ Sechs Heizer wurden getödtet, vier schwer verletzt.
Diepp bestimmten Explosion statt.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. 8—
London, 2. März. (W. T. B.) Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Kimberley von gestern: Lord Ro⸗ berts und Lord Kitchener kamen heute Morgen hier an und werden morgen Kimberley wieder verlassen. — Eine Ab⸗ theilung Buren zeigte sich gestern bei Klipdam und zerstörte einige Gehöfte. odann kamen sie nach Win Sfotres Station, wo sie ebenfalls einige Gehöfte beschädigten und plünderten. Es verlautet, daß sich die Buren der der Frank Smith⸗Mine bemächtigten und dieselben stark be⸗ schädigt haben. Ein Theil der Buren zog nach Barkly West und beschießt gegenwärtig diese Stadt. Konstantinopel, 2 März. (Meldung des Wiener K. K. Telegr.⸗Corresp⸗Bureaus.) Der Sultan hat auf die ihm von der britischen Botschaft gemachte Mittheilung von der Kapitulation Cronje'’s seine Befriedigung ausgesprochen
und eine Glückwunsch⸗Depesche an die Königin Victoria
gerichtet.
den wird auf 11“
einem nach London
aschinen
Im Berliner Thea Scene.
chindler besetzt. eine Aschermittwochdichtung v
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Stationen.
red. in Millim.
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geht morgen als zweite Sonder⸗ vorstellung zum ersten Male „Amphitryon“ von Kleist⸗Molidère in
de Hauptrollen sind mit den Damen Frauendorfer und rasch⸗Grevenberg, den Herren Monnard, Pittschau, Haßkerl und t zum ersten Male „Todtentanz“, arx Moeller, zur Aufführung.
war mit ihren Bannern und Verstorbenen wurde von dem Professor Riedler und
betagte Schwester
Die einleitendem Gesang nahm
ahnen erschienen. ektor, dem Geheimen Regierungsrath, Pro⸗ fessor Rietschel in den Saal geleitet, in dem schon vorher auch die derselben Platz
Die Wittwe des Geheimen Regierungsrath,
hatte. Nach Professor
genommen der Kunsthistoriker
2 — ꝗꝗꝗ——— 8 1314 8
(Fortsetzun des Nichtamtlichen in der Ersten, Zw
eiten und Dritten Beilage.) “
m 2. März 1900, orgens.
Wind. V Wetter.
eratur sius
in vEel 5 °C. = 40 R.
Te
NNO 8 NW 9
openhagen. Stockholm.
1 tersburg.
— 82 ‧—2 8 4 - 1 b5—
761 NNO 763 N
766 ONO 759
WSW
2 2 2 6 9 2 2
wolkig bedeckt wolkig heiter Schnee Nebel bedeckt
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Cork Queens⸗ town.. Cherbourg . 771 Er 766 ö mburg 761 winemünde 757 Neufahrwasser 753 Memel 754
776
wolkig bedeckt wolkig wolkenlos
— Schnee
Schnee halb bed.
—
— TETIEII1ö1 ister Wstf. 763
Karlsruhe.. 765 Wiesbaden. 764 München 762 Chemnitz. 1761 Berlin 758
* 5 3 4 3 7 5 1 1 2 4
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bedeckt wolkig wolkig heiter wolkenlos Schnee Schnee wolkenlos bedeckt
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wolkenlos wolkig bedeckt
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Uebersicht der Witterung.
Das Hochdruckgebiet über West⸗Europa hat an Höhe noch zugenommen, während die Depression an der deutsch⸗russischen Grenze sich verflacht hat. An der deutschen Küste dauert die lebhafte nördliche und nordöstliche Luftströmung fort. In Deutschland, wo Schneefälle stattfanden, ist das Wetter veränderlich
und kalt; Königsberg meldet 12, Chemni Null.
richshafen 10 Grad unter
6, Fried⸗ innenlande
Im
— herrscht überall Frostwetter, in Nord⸗ uropa sehr strenge Kälte. Fortdauer des kalten
Wetters wahrscheinlich.
Deutsche Seewarte. —ö—— —
Theater. „en. Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗
59. Vorstellung.
Die
Stumme von
Portici. Große Oper in 5 Aufzügen. Musik von Auber. Text von Scribe. 8 die deutsche Bühne bearbeitet von Lichtenstein. Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 62. Vorstellung. Der Eisen⸗ ahn. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen von osef Lauff. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Max Grube. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗ Inspektor Brandt. (Susanna: Frau Margarethe Weiser⸗Damm, als Gast.) Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag: Opernhaus. 60. Vorstellung. Der Prophet. Große Oper in 4 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Eugône Scribe, deutsch bearbeitet von Ludwig Rell⸗ stab. Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 63. Vorstellung. Der Eisen⸗ ahn. Historisches Schauspiel in 5 Aufzügen von osef Lauff. Anfang 7 ½ Uhr. “
Deutsches Theater. Sonnaben Der Probe⸗
kandidat. Anfang 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Nora. — Abends
7 ½ Uhr: Der Probekandidat. Montag: Der Biberpelz.
6 8 *
Berliner Theater. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr (II. Sonder⸗Vorstellung): Zum ersten Male: Amphitryon. Vorher: Zum ersten Male: Toten⸗ tanz. — Abends 7 ½ Uhr: Das deutsche Jahr⸗ vnest. Nachmitt 24 Ubr: Fauft 6
Sonntag, Nachmittags r: Faust, erster Theil. — Abends 7 ½ Uhr: Harold. Montag: Das deutsche Jahrhundert.
Schiller⸗Theater. (Wallner⸗Theater.) Sonn⸗ abend, Abends 8 Uhr: Der Probepfeil. Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumenthal.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: In Behaudlung. — Abends 8 Uhr: Die Haubenlerche. 1“
Montag, Abends 8 Uhr: Der Probepfeil.
Theater des Westens. (Opernhaus.) Sonn⸗ abend: Volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen: Der Barbier von Sevilla., — Die schöne Galathee.
Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Der Freischütz. — Abends: Der Zigeunerbaron. (Zsupän: Herr R. Wellhof, als Gast.)
Montag (25. Montag⸗Abonnements⸗Vorstellung): Martha.
Dienstag: Der Zigeunerbaron.
Mtttwoch: Der Zigeunerbaron.
Lessing⸗Theater. Sonnabend: Im weißen Röß’l.
Sonntag: Als ich wiederkam
Montag: Als ich wiederkam ...
Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. Sonn⸗ abend: Nackte Kunst. Schwank in 3 Akten von Georg Lehfels. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu balben Preisen: Hofgunst. — Abends 7 ½ Uhr: Ein Atelier⸗ geheimniß. .
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Sonnabend: Die Dame von Maxim. (La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
Soantag und folgende Tage: Die Dame von
Maxim. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälste ermäßigten Preisen: Der Schlafwagen⸗
Controleur.
Thalia ⸗ Theater. Dresdenerstraße 72/73. Sonnabend: Im Himmelhof. Große Ausstattungs⸗ posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Schönfeld. Musik von Max Schmidt. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonntag und folgende Tage: Im Himmelhof.
Konzerte.
Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: III. (letztes) Abonnements⸗Konzert der Herren Florian Zajic und Heinrich Grünfeld. Mit⸗ wirkung: Raimund von Zur⸗Mühlen, J. Olsen (II. Violine), die Königlichen Kammermusiker Haus Hasse (Viola). P. Rüdel (Horn), Lange (Fagott) und Herr J. Clam (Kontrabaß). b
81
Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7 ½ Uhr: Lieder⸗Abend von G. A. van der Beeck (Tenor).
Beethoven-⸗Saal. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Konzert vom Kapellmeister Richard Langenhau und Frau A. Langenhau⸗Hirzel (Klavier) aus München mit dem Philharmonischen Orchester.
Birkus Schumann. Im eleganten, renovierten irkus Renz, Karlstraße. Sonnabend, Abends präzise ½ Uhr: 15. Grande Soirée High-Life. Gala⸗Programm. Unter anderen: Der phänsmenale Reitkünstler Mstr. Wilkes Loyd, der fliegende Jockey. Die neuesten Original⸗Dressuren des Direktors Albert Schumann, des Schöpfers aller neuen Dressuren. Zum Schluß: Doctor Fauft. Romantisch⸗phantastische Handlung in 3 Abtheilungen von Hof⸗Ballet⸗ meister Aug. Siems.
Sonntag: 2 Vorstellungen. Nachmittags 3 ½ Uhr: Im Weihnachts⸗Bazar, oder: Die Puppen ⸗ königin. — Abends 7 ½ Uhr: Doctor Faust. Nachmittags ein Kind frei.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Else Wendhausen mit Hrn. Guts⸗ besitzer Carl Klincke (Lancken —Dranske). — 88 Elisabeth Stackmann mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Dr. Max von Ritter⸗Zahony (Göttingen). —
rl. Lisbeth von Koester mit Hrn. Oberleut. z. S.
berhard von 1,35 Marig von Altrock mit Hrn. Regierungs⸗Assessor Rudolf Fee (Essen). — Frl. Claire Achilles mit Hrn.
abrikdirektor und Leut. d. R. Erwin Schultz (Dresden — Plauen).
Verehelicht: Hr. Ernst von Wacholtz mit Frl. Martha von Steinkeller (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kammerherrn 32 W. Grafen Keller (Potsdam). — Hrn. Wil⸗
elm Seeger von Szczutowski (Jacol sdorf).
Gestorben: Hr. Oberstleut. a. D. Wilhelm Frhr. von der Horst (Darmstadt). — Hr. Ober⸗Forst⸗ meister a. D. Heinrich von Kujawa (Görlitz). — Hr. Ehren⸗Landschafts⸗Direktor Eduard von Dittrich
(Czienskowitz). — Hr. Rittergutsbesitzer und Major a. D. Albert von der Marwitz hen. eng. — Verw. Fr. Oberst Henriette von der u, geb. von Kummer (Wiesbaden). — Fr. Oberstleut. Antonie Blumenthal, geb. Schamberg (Hirsch⸗ berg). — Fr. Oberst Clara von Ziegler, geb. von Ziegler (Berlin). — Fr. Oberst Elise von Zitzewitz, geb. von Teschen (Landsberg a. W.).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
zum Deutschen Reichs⸗Anz
Erste Beilage
Berlin, Freitag, den 2. März
88
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗
Qualität
gering
mittel gut Verkaufte
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
Menge
höchster niedrigster höchster niedrigster ℳ ℳ ℳ ℳ
Doppelzentner
am Ma
Durchschnitts⸗ (Spalte 1
preis
für 1 Doppel⸗ zentner
Durch⸗ schnitts⸗ preis V
ℳ ℳ
Schätzun Doppe (Preis unbekannt)
verkauft
5
Außerdem wurden
) nach überschläglicher
zentner
Wongrowitz Hirschberg
Ratibor . Göttingen
Bielefeld
Geldern. I“ ee* Lingenau i. Wttbg.. 6565 Colmar i. E.. Crteau⸗Salins Breslau I“ Altkiech
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Wongrowitz Hirschberg Ratibor. Göttingen. . T1165656 Lungenau i. Wttbg.. Rastatt.. Crhteau⸗Salins . Breslau 8 Altkirch.
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Kottbus.
Wongrowitz. Hirschberg
Ratibor.
4* 8 aöö1n;n; 6 15,00 V4““ 13,00 vEE11161616X“; 12,00 Langenau i. Wttbg.. 13,20 Rastatt. 1] 13,50 Ctlateau⸗Salins — Breslau . 11.20 Glogau 12,40 Winnenden . 13,20 Altkirch . — Bemerkungen.
„Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und d Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein
Weizen.
13,70 13,90 15
— 15,50 2 14,10
14,20 400 14,00 14,40 . 15,50
16,25 8 15,60 15,60 80 15,30
15,80 280 13,50
13,60 17,00 17,20 161 16,50 3
16,50 18.36 19,45 10 15,60 — 8 13,60 14,20 1 14,35 14,50 50
Roggen. 13,64 13,82 12,50 12,60 13,70 13,80
— 13,30 14,20 14,50 14,75 15,00 14 90
14,90 13,50
14 30 13,60 13,70 15,25
15,25 14,80
13,30 13,40 13,80
Gerste. 10,90 11,00 13,30 14 40 12,00 — 17,50
14,50
bn. 14,50 15,00 15,40 14,50 14,50 15 00 12,80 14,76
13,50 12,90
13,60
14,00 14 00 15,50 15,30 15,30 1 13,30 16,80 17,00 16,00 16,00
— 18,08
— 14,80 12,90
13,20 14,20
14 35 16,80 17,08
15,00 15,30 14,80 13,20
13,64 12,40 13,30
14,20 14,75 14,60 13,50 13,50 15 00 14,40 13,10
13,82 12,70 14,20 13,30 14,60 15,50 15,20 14,30 13,90 16,00
1370 13,60
12,00 13,00
14,50 14,60 12,80 13,00 15,00
12,80 13,50
10,60 12,90 11,00 14,00
15,00 13,00 14,40 12,30 14,46
10,50 12,30
11,50 14,80
17,50 16,50 15,40 16,00
14,30
14,00 14,80 13,00
11,80
13,30
Hafer. 14,20 14,40 11,30 11,40 12,20 12,30
11,80 — 13,30 14,00 15,75 16,00 14,00 14,00 85 12,80 13,00 13,60 14,50
11,90 12,50 1380
14 40 11,60 12,40
14,00 16 50 14,50 13,80 14 00 13,60 15,00
12 10 12,50 14,00
14,20 11,20 12,10 11 60 13,25 15,75 13,50
11,00 12,10
15,00 13,50
12,90 13 20 14,00
11.30 12,40 13³40
13,40 14,50 14,00 11.60
13,60 15,20
13,40 14,00 13,60 11,40
13 50 14,80
13,60 13,60
14 08 14 08 14,16 14,28
15 ,37 15,83 15,50 15,70
16,93 16,91 18,59 18,94
14 40 17,92
14 36 17,00
13,73 12,50
13,30
13,74 12,55
13,25 14,80 14,18 15,50
13,50
14,64 13,91
15,23
13,55
10,50 11,50
10,50 11,50
14.,85 14,50
252 638
15 35 14 50
667 14,50
286 565 268 1 756
14,30 11,30 12,18 11,70
14,20 11 30 12.18 11,70
13,92 13,50
13,46 14,50
22. 2. 28. 2.
22. 2. 22. 2.
70⁰] 14,00 540 13,50
806 13,43 145 14,50
12,44 13,64 14,17
498 653 900
12,45 13 6) 15,00
27. 2 22 2 23. 2.
er Verkaufswerth auf volle Mark abgerunder mit Fthalt. P Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen unkt (.
in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehll.
Deutscher Reichstag. 157. Sitzung vom 1. März 1900, 1 Uhr.
8 Die zweite Berathung des Reichshaushalts⸗Etats für 1900 wird bei dem Etat des Auswärtigen Amts fortgesetzt.
Bei dem Titel „Gehalt des Staatssekretärs: 50 000 ℳ“
bemerkt der Abg. Dr. Gradnauer (Soz.), die deutsche Diplomatie habe zu der vorjährigen Haager Friedenskonferenz eine ganz eigenthümliche Stellung eingenommen. Als der Staatssekretär Graf Bülow im Dezember die Flottenvorlage begründete, habe er mit keinem Worte dieser Konferenz gedacht, die doch wohl den Zweck gebabt habe, die Anzahl der Reibungsflachen zwischen den Staaten zu vermindern. Diese Konferenz sei jedenfalls ein Novum in der Geschichte gewesen, und habe als solches ihre Be⸗ deutung. Die deutsche Regierung habe sich aber den Zielen der Konferenz egenüber gänzlich ablehnend verhalten. Mindestens eine moralische erpflichtung habe dem Auswärtigen Amt obgelegen, über die Ver⸗ handlungen Mittheilung zu machen; Graf Münster habe zwar die Konvention unterzeichnet, aber man kenne noch heute nicht den Wortlaut. Das Außerordentliche an der Sache sei doch die von dem Zaren⸗Manifest aufgenommene Frage des be⸗ waffneten Friedens gewesen, die Frage, ob nicht statt des: „si vis pacem, para bellum“ die Methode der internationalen Ver⸗ mittelung und Vereinbarung zu acceptieren und so allmählich die Kriegsgefahr völlig zu eliminieren sei. Es hätten auch Verhandlungen stattgefunden, ob das Kriegsrecht in humanem Sinne verbessert werden solle; aber in diesem Punkte scheine nichts erreicht worden zu sein; gerade der militärische Bevollmächtigte Deutschlands solle wiederholt das Unpraktische der betreffenden Vorschläge nachgewiesen haben. Es wäre doch sehr wünschenswerth, wenn darüber Authentisches mit⸗ dhttell würde. Mit der Humanisierung des Krieges sei es aller⸗ ings eine eigene Sache. Das Kriegsrecht sei ja nichts als ein Kriegsunrecht. Nicht viel besser stehe es mit der Ausdehnung der Genser Konvention auf den Seekrieg. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ havbe mitgetheilt, daß die deutsche Regierung bei der Unter⸗ zeichnung dieser Konvention im Artikel X einen gleichen Vorbehalt wie Enaland gemacht habe. Auch hierüber müßte das deutsche Volk doch Näheres erfahren. Das Vermittelungs⸗ und Ssohiedsgerichts⸗ verfahren hbabe auch in einer Konvention eine neue Fassung er⸗ fahren, die h aber thatsächlich ein völliges Fiasko der Frag
bedeute. Es sei von berufener Seite mit Recht gesagt worden, daß diese Konvention eine Niederlage der Friedensfreunde dar⸗ stelle. In dem Aufrufe des Grafen Murawiew spiele noch der Gedanke der Abrüstung eine große Rolle; die Konferenz habe diesem Gedanken ebenfalls ein vollständiges Fiasko und den Ra⸗gie⸗ rungen, die von dieser etwas erhofft hätten, eine gründliche Ent⸗ täuschung bereitet. Die Reichsregierung habe schon in der Zusammen⸗ setzung der Delegation bekundet, in welcher Weise sie die Aktion der russischen Regierung zu begrüßen und zu unterstützen gesonnen gewesen sei. Zu den Militärs, die nach dem Haag entsandt worden seien, sei auch der Professor von Stengel getreten, der seinen Befähigungs⸗ nachweis für diese Aufgabe durch eine Schrift gegeben habe, die sich in heftigster Weise gegen das Zaren⸗Manifest wende. In derselben Zeit, wo die Konferenz tagte, sei außerdem der Staatssekretär Tirpitz bei den Industriellen herumgereist, um sie auf die Verdoppelung der Kriegsflotte vorzubereiten. Im Schluß⸗ protokoll der Konferenz stehe dabei wörtlich zu lesen, daß die Konferenz einstimmig darin sei, daß eine Herabminderung der be⸗ drückenden Militärlasten von allen Staaten dringend gewünscht werden müsse. Die Konferenz solle ja eine Fortsetzung bekommen. Die Sozialdemokraten seien aber überzeugt, daß der militaristische Zustand, der die Völker drücke, nicht durch die heutigen Regierungen beseitigt werden könne. Bei dem System der Kriegführung und Fae. eee oh werde es bleiben, solange das kapitalistische System andauere.
Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats⸗Minister Graf von Bülow:
Ich gestehe, meine Herren, daß ich nicht erwartet hatte, daß die Haager Friedenskonferenz heute in so eingehender und so umfassender Weise zur Sprache gebracht werden würde. Ich bin dem Herrn Vor⸗ redner aber dankbar, daß er mir Gelegenheit giebt, auf Grund unseres Aktenmaterials über unsere Stellung zur Haager Konferenz und über unsere Haltung auf der Haager Konferenz die mir möglichen Aufschlüsse zu geben.
Unsere allgemeine Stellung gegenüber der Haager Friedenskonferenz ging hervor aus unserer ganzen bisherigen Politik. Unsere Politik — das wiederhole ich auch heute — ist immer und unentwegt gerichtet gewesen auf die Erhaltung des Friedens. Wir haben unsere Rüstungen zu Lande und zu Wasser immer nur zu dem Zwecke vervollständigt und ver⸗ vollkommnet, und wir wollen dieselben nur zu dem Zwecke vervollständigen,
um unser Territorium und unsere wohlerworbenen Rechte gegen un⸗ gerechten feindlichen Angriff zu schützen. Von unserer Seite wird der Friede nicht gestört werden.
Garantie übernehmen, und gegen eine Möglichkeit, die nicht aus-
geschlossen ist, müssen rechtzeitige Vorsichtsmaßregeln ergriffen werden. Also, meine Herren, bei der friedlichen Richtung und friedlichen Tendenz unserer Gesammtpolitik haben wir dem Vorschlage Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, der dem Frieden dienen sollte und der davon ausging, daß Jeder die Rechte des Anderen zu achten
Für das Gegentheil kann ich keine
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habe, selbstverständlich nicht nur in keinem Augenblick irgend welche
Schwierigkeiten in den Weg gelegt, sondern wir haben diesen Vor⸗ schlag bereitwillig angenommen, nachdem festgestellt worden war, daß durch die Konferenzverhandlungen der territoriale status quo der be⸗
theiligten Mächte nicht tangiert werden sollte, und wir haben uns an den Konferenzverhandlungen eifrig und, wie ich wohl sagen kann, auch
mit gutem Erfolg betheiligt. Ueber unsere Haltung zu den verschiedenen Fragen, mit denen sich
die Konferenz beschäftigt hat, möchte ich aus dem Zirkularerlaß, den
ich nach dem Abschluß der Konferenzverhandlungen an unsere Missionen
im Auslande gerichtet habe, einiges mittheilen. Vorher will ich aber
noch erwähnen, daß die Konventionen und Deklarationen der Haager
Konferenz von unserer Seite nur deshalb nicht sogleich unterzeichnet
worden sind, weil dieselben zunächst einer eingehenden Prüfung durch
die betheiligten Zentralbehörden im Reiche und durch das preußische
Staats⸗Ministerium unterzogen worden sind. Nachdem diese Prüfung
keine Bedenken ergeben hatte, sind die Konventionen und Deklara⸗ tionen von deutscher Seite unterzeichnet worden. Diese Konventionen
und Deklarationen werden auch veröffentlicht werden, und wir
werden die Ehre haben, sie der Kenntniß dieses hohen Hauses
zu unterbreiten, sobald die Ratifikation derselben stattgefunden haben
wird.
Was nun, meine Herren, unsere Stellung zu den einzelnen
Fragen betrifft, die auf der Konferenz zu Sprache gekommen sind, so
gestatte ich mir also das Nachstehende aus dem Zirkularerlaß mit⸗
zutheile