1900 / 95 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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(einschließlich Schweinepest).

1: Fischhausen 2 (2), Königsberg i. Pr. 1 (3), Friedland 1 (1), Pr.⸗Eylau 1 (1), Heiligenbeil 1 (71). 3: Marienburg i. Westpr. 4 (4), Danziger Niederung 1 (1). 4: Stuhm 2 (2), Schwetz 1 (3), Tuchel 1 (1), Schlochau 1 (1). 6: Templin 1 (1), Angermünde 1 (2), Niederbarnim 1 (4), Charlottenburg Stadt 1 (1), Teltow 1 (1), Ostprignitz 2 (2).. 7: Königsberg i. Nm. 2 (4), Soldin 1 (1), Arnswalde 1 (1), Weststernberg 1 (1), Oststernberg 1 (1), Züllichau⸗ Schwiebus 1 (2), Krossen 1 (1). 8: Greifenhagen 1 (1), Pyritz 3 (4), Saatzig 2 (2), Kammin 1 (1). 10: Franzburg 1 (1), Greifs⸗ wald 2 (2). 11: Wreschen 1 (1), Jarotschin 1 (1), Posen Ost 1 89 Posen West 1 (1), Samter 1 (1), Bomst 5 (5), Fraustadt 1 (1), Rawitsch 1 (1). 12: Filehne 1 (1), Kolmar i. P. 1 (1), Wongrowitz 1 (1). 13: Trebnitz 7 (8), Steinau 4 (4), Wohlau 12 (12), Neumarkt 11 (12), Breslau 5 (9), Münsterberg 1 (1), Frankenstein 2 (2), Schweidnitz 6 (6), Striegau 5 (9), Waldenburg 1 (1), Neurode 1 (1). 14: Grünberg 2 (4), Freistadt 2 (2), Sprottau 2 (3), Glogau 2 (2), Lüben 5 (5), Goldberg⸗Hainau 1 (1), Liegnitz Stadt 1 (1), Liegnitz 4 9 Bolkenhain 1 (1). 15: Kreuz⸗ burg 1 (1), Kattowitz 1 (1), Kosel 4 (7), Leobschütz 1 (1), Rybnik 2 (3), Falkenberg 1 (1), Neisse 2 (2), Grottkau 4 (4). 16: Aschers⸗ leben 1 (1). 17: Bitterfeld 1 (1). 20: Nienburg 1 (2), Springe 1 (1). 21: Marienburg i. Hann. 1 (1), Osterode a. H. 2 82) Duder⸗ stadt 1 (1). 22: Uelzen 1 (1). 23: Lehe 1 (1). 26: Lüdinghausen 1 (1). 28: Hörde 1 (1). 29: Hofgeismar 1 (1). 31: Meisenheim 1 (1). 32: Geldern 1 (3). 33: Köln Stadt 1 (1). 37: München Stadt 1 (1). 38: Wegscheid 1 (1). 39: Pirmasens 1 (8). 48: Flöha 1 (1). 52: Göppingen 1 (1). 60: Güstrow 1 (2). 2*9 Ballenstedt 1 (1). 78: Detmold 1 (1). 81: Geestlande 2 (3

Zusammen: 173 Gemeinden und 214 Gehöfte.

Das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche unter Rindern und Schweinen ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Zentral⸗Viehhofe zu Berlin am 19. April, der Ausbruch und dis Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche unter Rindern vom Schlachtviehhofe zu Dresden an demselben

Infolge des Ausbrucks der Pest in Sydney sind für die von dort in Chittagong eintreffenden Schiffe die Vorschriften der

Venediger Sanitätskonvention in Kraft gesetzt worden.

Buenos Aires, 19. April. (W. T. B.) Die Beulenpest

8 ist vollkommen erloschen.

1“““ 8b 1“

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten

Nachrichten für Handel und Industrie’“.)

Deutsches Reich.

Zolltarifierung von Waaren. Tarifierung von Massey⸗Harris⸗Kultivatoren. Massey⸗Harris⸗Kultivatoren (Reißpflüge) sind nach Beschaffenheit des Materials zu behandeln. Die zu denselben gehörigen Räder und Deichseln sind als unwesentliche Theile der Kultivatoren anzusehen, und letztere daher, wenn sie in zerlegtem Zustande eingehen und ihre Bestandtheile in einem Kollo zusammengepackt sind, auch dann gemäß der Vorbemerkung 3 e zum amtlichen Waarenverzeichniß nach dem für den zusammengesetzten Gegenstand in Anwendung zu bringenden Tarifsatz zur Verzollung zu ziehen, wenn die zugehörigen Räder und die Deichsel nicht in dem nämlichen Kollo enthalten sind, sondern, wie es in der Regel geschieht, gesondert eingeführt werden.

Tarifierung von Wallnußbrühe. Unter Zusatz von Koch⸗ salz hergestellte Wallnußbrühe ist nach Tarifnummer 25 p 1 zum Satze von 60 für den Doppelzentner zu verzollen.

Tarifierung geschnürter Jacquardkarten. Geschnürte Jacquardkarten (für Jacquardmaschinen bestimmte durchlochte Papp⸗ deckel, welche durch baumwollene Schnüre an den Enden und in der Mitte in besonderer Art und zwar so mit einander vereinigt sind, daß sie zusammenhängen, aber für sich beweglich bleiben) sind nach der Bestimmung im Absatz 7 des Artikels „Papp⸗ und Papierwaaren“ auf Seite 328/9 des amtlichen Waarenverzeichnisses in Verbindung mit der Bestimmung im Artikel „Jacquardkarten“ an Seite 197 da⸗ selbst nach Nr. 27f 3 des Tarifs zum Satze von 24 für den Doppelzentner zur Verzollung zu ziehen.

Tarifierung von röhrenartigen Schaufenstergestell⸗ Theilen aus Messing. In Längen von etwa 3 m eingehende röhrenartige Schaufenstergestell⸗Theile, welche aus gegossenem und auf der Ziehbank weiterbearbeitetem Meffing hergestellt, auf der Außen⸗ seite demnächst mit eingewalzten Mustern verziert sind und schließlich durch Beizen eine vöthliche Farbe erhalten haben, sind wegen der vorhandenen Bearbeitung (Ornamentierung) als Kupferwaare nach Tarifnummer 19 d 2 mit 30 für den Doppelzentner zu verzollen.

Tarifierung von Listerine. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika ist wiederholt eine klare, wässerige, schwach gelb gefärbte Flüssigkeit von aromatischem Geruch und angenehmem, etwas beißendem Geschmack eingegangen. Die Waare kommt unter der Bezeichnung gListerine“ in den Handel; nach der beigegebenen Beschreibung soll sie die wesentlichen antiseptischen Bestandtheile von Thymian, Eukalyptus, Baptisie, Bergthee und Menta arvensis, sowie auch eine Beimischung von chemisch reiner Benzoesäure enthalten. Da festgestellt worden ist, daß das Präparat 24,8 Volumenprozente Alkohol enthält, und da dasselbe nicht nur als innerlich wirkendes Heilmittel und als Bäderzusatz, sondern auch als Zahn⸗ und Mund⸗ wasser angepriesen wird, so ist es als ein alkoholhaltiges Mund⸗ und Zahnwasser zu behandeln und mit dem Zollsatz von 300 der Tarif⸗ nummer 31e 1 zu belegen.

Tarifierung von sogenannten Vorwärmern (Econo- miser). Vorwärmer (Economiser), welche aus einem System eiserner Röhren bestehen, welches bestimmt ist, in dem Abzugskanal der Feuerstellen eines Dampfkessels aufgestellt zu werden, und dazu dienen soll, das durch die Röhren geleitete Wasser zu erwärmen, um dasselbe sodann in vorgewärmtem Zustande als Speisewasser dem Dampfkessel zuzuführen, sind als Maschinen zu behandeln und der Tarifnummer 15 b 2 zu unterstellen.

Tarifierung von Handsäemaschinen. Handsäemaschinen

bestehen aus der eigentlichen Streuvorrichtung und einem zur Auf⸗

nahme der Saat bestimmten, mit einem Tragband versehenen Beutel von rohem Baumwollenstoff, welche beide auf einem gefärbten Holz⸗ gestell befestigt sind. Eine je nach Bedarf weiter oder enger zu stellende Oeffnung vörmittelt den Durchgang der Saat aus dem Bäutel nach dem Streuapparat. Dieser selbst besteht aus einem in fünf Felder abgetheilten Streuteller, welcher sich um eine vertikale Achse dreht und, mittels eines gußeisernen Zahnradgetriebes mit einer horizontalen Kurbel aus Eisendraht und Holzgriff mit der Hand in Bewegung gesetzt, die Saat in gleichmäßiger Weise über eine ver⸗ hältnißmäßig weite Strecke verstreut. Bei einer Länge von etwa 0,35 m und einer Breite von nur 0,30 m wiegt der ganze Apparat nicht mehr als 1,50 kg. Handsäe⸗Apparate sind dazu bestimmt, das Aussäen von Körnerfrucht jeder Art, welches sonst mit der Hand be⸗ wirkt wird, zu erleichtern und möglichst gleichmäßig zu gestalten. Sie ersetzen somit die Thätigkeit des Handarbeiters bei der Aussaat nur in so geringfügigem Maße, daß derartige mechanische Vorrichtungen,

welche auch in den kleinsten Landwirthschaftsbetrieben mit Nutzen

Verwendung finden können, richtiger nicht als landwirthschaftliche Maschinen, sondern als landwirthschaftliche Geräthe (Ackergeräthe) bezeichnet werden follten. Die Handsäe⸗Apparate sind deshalb nach

chaffenhe ; sofern die Eisentheile (überwiegend aus nicht schmiedbarem Guß) der Waare den vor⸗ herrschenden Charakter verleihen, so ist die Tarifierung nach Position 6 e 3 a (Zollsatz: 24 für den Doppelzentner) gerechtfertigt.

Tarifierung roher Platten von Hirschgeweihen. In die Form von Bekleidungen für Messerhefte zugeschnittene rohe Platten von Hirschgeweihen haben auf den vertragsmäßigen Zollsatz der Tarifnummer 13 d Anspruch. Wie aus der Anmerkung zu dem Artikel „Thierhörner“ auf Seite 450 des amtlichen Waarenver⸗ zeichnisses hervorgeht, werden Hirschaäeweihe tarifarisch den Thier⸗ hörnern gleichgestellt. Platten von Geweihen sind daher zollpflichtig als Hornplatten (Seite 190 und 345 des amtlichen Waarenver⸗ zeichnisses).

(Verfügungen des Hamburgischen General⸗Zolldirektors; Amt⸗ liche Nachrichten der Hamburgischen General⸗Zolldirektion vom 24. März 1900.) 8

8

Ungarns Landwirthschaft im Jahre 1899.

Die Weizenernte Ungarns war 1899 besser als im vorher⸗ gehenden Jahre. Die mit Weizen bebaute Fläche wird auf 5 515 000 Katastraljoch und der Durchschnittsertrag auf 6,9 bis 7 dz geschätzt, wonach sich ein Gesammtertrag von 38 bis 39 Millionen Doppel⸗ zentner ergiebt. Auch die Qualität war befriedigend. Die Anbau⸗ fläche des Roggens, der Gerste, des Hafers und des Mais hat sich nicht verändert; die Ernte wird auf 12 Millionen Doppelzentner Roggen, 13 Millionen Doppelzentner Gerste, 11 Millionen Dovppel⸗ zentner Hafer und 28 bis 30 Millionen Doppelzentner Mais geschätzt.

Die Kartoffelernte war reichlicher als im Vorjahre, wo sie sich auf

38 Millionen Doppelzentner bezifferte.

Die Futterernte war befriedigend; geerntet wurden etwa 18 Millionen Doppelzentner Klee und Luzernerklee und 38 bis 39 Mil⸗ lionen Doppelzentner Futterrüben.

Eine Besserung zeigte auch der ee welcher bei einer Anbau⸗ fläche von 140 000 bis 145 000 Katastraljoch etwa ½ Million Doppel⸗ zentner Hanfsamen und etwas mehr Hanffäden ergab. Ebenso hat der Leinbau sich gebessert, der Rapsbau scheint dagegen andauernd zurückzugehen. 1

Der Hopfenbau zeigt bei 700 Katastraljoch Anbaufläche und einem Durchschnittsertrage von 3,5 dz von einem Joch keine nennens⸗ werthe Veränderung gegenüber dem Vorjahre.

Für den Weinbau war das abgelaufene Jahr nicht günstig. Die 1898 auf 395 000 Katastraljoch sich belaufende Weinbaufläche hat zwar wieder um 10 000 bis 15 000 Joch zugenommen und auch die Ernte wird der Menge nach um 25 % höher geschätzt als im Vorjahre, beträgt also ungefähr 1,8 Milltonen Hektoliter, die geringe Güte des Weines indessen, die schlechten Geldverhältnisse und andererseits die sehr guten Weinernten in Frankreich und Italien be⸗ wirkten, daß die Preise sehr herabgedrückt wurden und gleichwohl ein beträchtlicher Theil der diesjährigen Ernte noch nicht verkauft werden konnte.

Die Pferdezucht hat sich infolge Einführung englischer Voll⸗ blut⸗Hengste, Vermehrung der Bedeckungsstationen und Herabsetzung der Gebühren gehoben. Die Zahl der Hengste in den staatlichen Stationen betrug 3097, von denen während des Jahres 141 138 Stuten bedeckt wurden.

Auch die Rindvieh⸗ und Schweinezucht zeigt eine gute Entwicklung. Vom Ackerbau⸗Ministerium wurden 500 Pinzgauer Zuchtstiere eingeführt und 1328 Stiere von den heimischen Züchtern eingekauft, was einerseits eine erhebliche Zunahme des Zucht⸗ und Mastviehes, andererseits eine größere Verbreitung der Milchwirthschaft bewirkte. Die Mitgliederzahl der Milchgenossenschaften ist von 2767 im Jahre 1897 und 10 402 im Jahre 1898 auf 15 357 im Jahre 1899 gestiegen, die Zahl der von den Mitgliedern gehaltenen Kühe auf 26 917 (1898: 19 701), die Milchlieferung auf 22 147 144 1 (1898: 10 531 407), die Butterlieferung auf 878 144 kg (1898: 429 838) und die Einnahmen der Genossenschaftsmitglieder von 539 282 Kronen im Jahre 1897 und 1 153 456 Kronen im Jahre 1898 auf 2 327 202 Kronen im Jahre 1899. Der Schweinebestand ist nicht nur angewachsen, sondern auch besser und einheitlicher geworden; 1899 wurden 1148 Eber zum Gebrauche der kleineren Züchter vertheilt.

Auch die Geflügelzucht hat sich gehoben, unterstützt vom Ackerbau⸗ Ministerium durch Vertheilung von 2924 männlichen Thieren und Unterweisung der Verwerthungsgenossenschaften über Ordnung und Verpeckung der Eier zum Zwecke der Ausfuhr. (Nach dem „Pester

-

86 1 Rußzland. 8 1“ 11 Zollbehandlung von Ziegelthee. Auf Kaiserlichen Befehl

soll während der Schiffahrtszeiten 1900 bis 1903 der über die

Mündung des Ob⸗Stromes eingeführte Ziegelthee mit 6,75 Rubel,

der über die Mündung des Jenissey⸗Stromes eingeführte mit 6 Rubel

18. 81 verzollt werden. (Gesetzsammlung Nr. 28 vom 7./20. März 0.

Außenhandel Spaniens 1899. Deutschlands Antheil am Handel Spaniens.

Die Einfuhr Spaniens im Jahre 1899 belief sich auf 936 536 385 Pesetas, wovon auf Robstoffe 367 649 654 Pesetas, auf Fabrikate 295 270 198 Pesetas, auf Nahrungsmittel 200 050 015 Pe⸗ setas und auf Gold und Silber in Münzen und Barren 73 656 518 Pesetas entfielen.

Die Ausfuhr betrug 724 878 757 Pesetas, wovog auf Rohstoffe 303 008 379 Pesetas, auf Fabrikate 144 040 001 Pesetas, auf Nahrungsmittel 263 542 087 Pesetas und auf Gold und Silber in Münzen und Barren 14 288 290 Pesetas kamen.

Bemerkenswerth ist der ständige Rückgang. in der Ausfuhr spanischer Fabrikate seit dem Jahre 1897, welcher in dem Verlust der Kolonsfen seine Erklärung findet. Während 1897 noch für 203 899 637 Pesetas Fabrikate ausgeführt wurden, sank die Ausfuhr im Jahre 1898 auf 158 743 358 Pesetas und betrug 1899 nur noch 144 040 001 Pesetas. Um ein ferneres Sinken zu verhindern, ist Spanien eifrig bemüht, für seine Industrie⸗Erzeugnisse neue Absatz⸗ gebiete zu ermitteln, die es besonders in dem spanischen Amerika zu finden hofft. 8—

Die hauptsächlichsten Einfuhr⸗ und Ausfuhr⸗Artikel Spaniens sind mit ihren Werthen bereits mitgetheilt.

Ueber die Betheiligung der einzelnen Länder an dem Außenhandel Spaniens im Jahre 1899 liegen die bezüglichen Angaben noch nicht vor. Im Jahre 1898 war die Betheiligung wie folgt:

Herkunfts⸗ bezw. Bestimmungs⸗ Einfuhr Ausfuhr

länder. in Pesetas . 142 062 395 252 499 330 . 117 661 131 321 761 018

94 369 284

43 902 767

38 689 181

22 959 066 20 748 864 ETVV““ 18 541 317 Schweden und Norwegen. 17 371 123 Philippinen. II“ %Z 2 Italien. 6668’A Niederlande

Großbritannien Eee1111I1A131““; Vereinigte Staaten von Amerika Deutschland 1 8 Portugal

Belgien.

Rußland

21 032 207 h“ 21 648 380 111141X“ 12 651 776 öv111121“X“ 10 805 171 „Deutschland war hauptsächlich mit folgenden Waaren, denen die Werthe in Millionen Pesetas beigesetzt sind, an der Einfuhr nach Spanien betheiligt: Steinkohlentheerfarben (1,3), chemische Pro⸗ dukte (1,2), lackiertes Leder und gegerbte und zugerichtete Kalbfelle (1,3), Maschinen und Maschinentheile (3,1), Kabel zu elektrischen Leitungen (2,5), Handfeuerwaffen und Theile davon (10,9), Dextrin

““

u. s. w. (0,9), Guano und sonstige natürliche Dünger Motore jeder Art (0,9). ger (0,8) m. Einer erheblichen Entwickelung fähig dürfte die Einfuhr deulsch künstlicher Düngemittel sein. Spanien führte 1898 für zuer 10 Millionen und 1899 bereits für mehr als 16 Millionen Pesennd Kunstdünger ein. Betheiligt waren hieran Belgien mit 1,6 Million 4 Großbritannien mit 3,7 Millionen, Frankreich mit 4,3 Millionen Deutschland nur mit 93 000 Pesetas. 8b

Weite Landstrecken, die bis vor kurzem noch von Weinreben und Olivenbäumen bestanden waren, werden allmählich zum Anbau 2. Zuckerrübe hergerichtet, wozu künstlicher Dünger unumgänglich erforderlig ist. Die Düngereinfuhr wird daher noch eine bedeutende Vermehrch erfahren. Für die im Entstehen begriffenen Zuckerfabriken . die Maschinen vielfach aus böhmischen Fabriken bezogen, wobei Iedac ein Wettbewerb der deutschen Industrie nicht als ausgeschlossen z betraßten Papierfabrik de 1893 6

asta zur Papierfabrikation wurde 3 für rund 3 Mill; Pesetas (1899 für 3,6 Millionen) eingeführt. Hiervon 8n. 2,1 Millionen Pesetas allein auf Schweden und Norwegen, während Belgien für 340 000 und Deutschland für 310 000 Pesetas lieferte Der erheblich höhere Bezug aus Skandinavien erklärt sich daraus daß die Pasta dort auf mechanischem und daher billigerem Wege hergestelh wird als in Deutschland und Belgien, wo sie durch chemisches Ver⸗ fahren gewonnen wird. Da der Papierverbrauch im Lande stetig steigt die Einfuhr von Papier aber nur unerheblich zunimmt, so vergrößert sich die inländische Fabrikation und bedarf größerer Mengen von Pasta Ein etwaiger Versuch Deutschlands, seinen Absatz zu vermehren, dürfte daher nicht aussichtslos sein.

Die Ausfuhrstatistik Spaniens giebt den Werth der Ausfuhr nach Deutschland nicht mit völliger Genauigkeit an, weil bei der Anschreibung der Waaren weniger das Bestimmungsland als vielmehr der Ansschiffungshafen in Betracht gezogen ist. Es kommt daher ein wesentlicher Theil der Ausfuhrmengen, welche für Belgien und die Nirderlande nachgewiesen sind, in Wirklichkeit Deutschland zu gute. Im Gegensatz zu der spanischen Statistik, welche die Ausfuhr nach Deutschland im Jahre 1899 auf 17,8 Millionen Pesetas angiebt, steht auch die deutsche Statistik, welche den Werth der Einfuhr aus Spanien auf 50,6 Millionen Mark angiebt. In der nachstehenden Uebersicht der Einfuhr Deutschlands aus Spanien sind daher die Zahlen beider Statistiken beigefügt: 8.

nach der spanischen nach der deutschen 8 8 Statistik ““ 1 Werth

1— setas in Millionen Mark oe“ v 8 AX“ . 20,3 Schwefelkies. ““ 1 Manganerze . Korkstopfen Weinstein. 8 Wein und Most Apfelsinen Rosinen b 111“ Frisches Obst und Beeren

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Der Schiffsverkehr von ganz Spanien wurde im Jahre 1899

von 18 726 eingehenden und von 17 418 ausgehenden Schiffen ver⸗ mittelt. Von den eingegangenen Schiffen waren 10 381 mit 3 400 010 t beladen; 8345 gingen mit Ballast ein. Von den be⸗ ladenen Schiffen waren 8601 Dampfer (mit 3 191 022 t Ladung) und 1780 Segelschiffe (mit 208 988 t Ladung). Die Anzabl der 1899 eingelaufenen Schiffe hat sich gegen das Vorjahr um 1108 ver⸗ mehrt. Während im Jahre 1899 1219 Dampfer mehr als im Jahre 1898 eingelaufen waren, hatte die Anzahl der Segelschiffe um 111. abgenommen.

Uanter deutscher Flagge waren im Jahre 1898 270 Schife mit 70 303 t Ladung und 297 Schiffe in Ballast eingegangen. Die Gesammtzahl der deutschen Schiffe hatte gegen 1897 um 71 zu⸗ genommen.

Von den ausgelaufenen 17 418 Schiffen waren 15 504 mit 11 857 674 t beladen und 1914 in Ballast. Von den beladenen Schiffen waren 13 533 Dampfer mit 11 622 693 t und 1971 Segler mit 234 981 t. Die Anzahl der 1899 ausgelaufenen Schiffe hat sich gegen 1898 um 342 vermehrt. Während 1899 552 Daapfer mehr als 1898 ausgelaufen waren, hatte die Anzahl der Segler um 210 abgenommen.

Unter deutscher Flagge waren 1898 553 Schiffe mit 275 086t Ladung ausgelaufen. Die Gesammtzahl der deutschen Schiffe hat gegen 1897 um 84 zugenommen. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General⸗Konsuls für Spanien).

Spaniens Landwirthschaft und landwirthschaftliche Industrie im Jahre 1899.

Unter den in Spanien gebauten Feldfrüchten nimmt das größtte Interesse der Weizen in Anspruch, dessen Anbaufläche mehr als den vierten Theil der gesammten, mit Cerealien bestandenen Fläche aus⸗ macht. Die Weizenernte wird für das Jahr 1899 auf 27 000 000 dz geschätzt; sie kommt zwar derjenigen des Vorjahres nicht gleich, über⸗ trifft aber den Durchschnittsertrag des 5 jährigen Z itraums 1890/1894 um ungefähr 2,3 %. Nach den vorliegenden Ergebnissen wird die Weizenernte in 2 Provinzen als sehr gut, in 6 als gut, in 19 als Mittelernte, in 12 als gering und in 7 als schlecht bezeichnet. Der aus dem Jahre 1898 verbliebene Bestand und der Ertrag des Jahres 1899 decken den Bedarf des Landes vollkommen. Der Ertrag der Gerstenernte wird auf 13 000 000 dz geschätzt und bleibt um fast 3 Millionen Doppelzentner hinter dem Vorjahre zurück. Auch das Ergebniß der Haferernte mit ungefähr 2 000 000 dz kommt der vorjährigen mit 2 ½ Millionen Doppelzentner nicht gleich. Die Roagenernte ist dagegen reicher ausgefallen als 1898; sie wird auf 5 750 000 dz geschätzt und übertrifft die vorjährige Ernte um fast ½ Million Doppelzentner. An Mais sind ungefähr 5 200 000 d geerntet worden oder 1 Millionen Doppelzentner mehr als 1898.

Die im Jahre 1899 mit Wein bepflanzte Bodenfläche betrug ungefähr 1 708 610 ha, wovon 142 735 ha bewässert und 1 565 875 hs unbewässert waren. Der Ertrag der Traubenlese wird auf höchstens 19 Millionen Hektoliter geschätzt und bleibt hinter einer mittleren Ernte zurück. Auch in der Weinausfuhr im Jahre 1899 machte sich ein Rückgang von 31 Millionen Pesetas sehr fühlbar. Die Ursache des Rückgangs liegt weniger in der verminderten Produktion als in dem starken Wettbewerb der übrigen Produktionsländer.

Die zu Oelpflanzungen benutzte Bodenfläche umfaßte im Jahre 1899 ungefähr 1 152 637 ha. Die Exnte im Jahre 1899 wird als die reichste bezeichnet, die Spanien seit 1883 gebabt hat. Der b*. des Olivenöls betrug 9 bis 10 Pesetas pro Mellal von 11,2 kg.

n den Früchten des Oelbaums zeigt sich in neuerer Zeit ein Wurm, die Larve der Oelfliege, der großen Schacen anrichtet. Die vom Wurm angefressenen Oliven sind zwar nicht gänzlich verloren; sie liefern aber nur ungefähr die Hälfte des sonstigen Oelertrags, wobei das Oel noch von schlechterer Qualität ist. Die Ausfuhr des Olivenöls ist im Jahre 1899 um 31 Millionen Kilogramm im Wertte von mehr als 28 Millionen Pesetas hinter derjenigen des Vorjahre zurückgeblieben, übertrifft aber diejenige des Jahres 1897 noch um 10 Millionen Kilogramm im Werthe von 6 Millionen Pesetas. die

Die wenig günstigen Aussichten für den Weinbau und - Olivenpflanzungen, welche durch die Reblaus und die Oelfliege heblichen Verheerungen ausgesetzt sind, haben eine große Zabhl ve Grundbesitzern veranlaßt, sich dem Anbau der Zuckerrübe nn zuwenden. Der durchschnittliche Jahresverbrauch an Zucker wird Spanien auf 90 000 t geschätzt. Zur Deckung dieses Bedarfs muß 8 im Jahre 1897 noch 28 064 t im Werthe von über 13 Million

8

setas, 1898 aber nur noch 8682 t im Werthe von ungefähr Pegfilionen Pesetas eingeführt werden. Man will dahin gelangen, en spanischen Verbrauch an Zucker vom Ausland unabhängig zu aes und allein durch die spanische Produktion zu decken. Zur Hastellung des Zuckers werden in Spanien als Rohstoffe Zuckerrohr und Zuckerrübe verwandt. Zuckerrohr wurde im Jahre 1899 von 85 Fabriken verarbeitet, welche fast sämmtlich in den Provinzen

Granada und Malaga gelegen sind. Ihr Ertrag wird auf 25 bis

30 000

t Zucker angegeben. Die aus Rüben gewonnene Zuckermenge lann kaum geschätzt werden, da mehrere Fabriken keinen regelmäßigen Betrieb haben. Nach den Angaben der Zollverwaltung sollen 330 Millionen Kilogramm Rüben gemahlen worden sein. Um die Mitte des Jahres 1899 waren 15 Zuckerrüben⸗Fabriken im Betrieb, von denen 10 allein in der Provinz Granada liegen; 6 befanden sich im Bau und haben im Laufe das Jahres 1899 bereits mit der Fabri⸗ kation begonnen. Gegen Ende des Jahres 1899 wurden noch weitere 4 Gesellschaften zum Zwecke der Zuckerrübenfabrikation begründet, wotunter sich eine Gesellschaft in Barcelona mit einem Aktienkapital von Millionen Pesetas befannd.

Die Korkeiche wird zu industriellen Zwecken in der Provinz Gerona, in Andalusien und in Estremadura kultiviert. In Gerona wird Kork von guter, mittlerer und geringerer Beschaffenheit ge⸗ wonnen. Der gute Kork gelangt nicht zur Ausfuhr, sondern wird im Lande verarbeitet, der mittlere dient zur Rohausfuhr und der minderwerthige zur Anfertigung von Stopfen für Flaschenverschlüsse. i Andalusien und Estremadura wird vorwiegend Kork mittlerer und schlechter Qualität erzeugt, wenngleich auch einige gute Sorten ewonnen werden. Die andalusischen und estremadurischen Pro⸗ duzenten veräußern den Kork unmittelbar nach dem Schälen an Auf⸗ käufer, welche ihn brennen, zubereiten und wieder verkaufen. Bis der Kork endlich zur Verarbeitung gelangt, ist er durch die Hände mehrerer Zwischenhändler gegangen und dadurch erheblich vertheuert worden. Trotz der vermehrten Ausfuhr von Rohkork ist die spanische Korkindustrte stark aufgeblüht. Die Verarbeitung des Korks geschieht gegenwärtig auch auf rationellere Art und Weise als früher, wo der minderwerthige Kork und die Abfälle nur als Brennmaterial ver⸗ wandt wurden. Der bedeutendste Ort für die Korkindustrie ist San Feliu de Guixols. Hier bestehen 75 Korkstopfen⸗Fabriken, welche Handelsbeziehungen nach Europa, Asien und bis nach Australien unter⸗ halten. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General⸗Konsuls für

Spanien.) 8

Vereinigte Staaten von Amerika.

Zolltarifentscheidungen. Mundharmonikas für Kinder sind nach § 418 des Zolltarifs mit 35 % vom Werth zu verzollen.

Sogenannter Filz⸗Teppichstoff unterliegt nach § 381 des Zolltarifs einem Zoll von 50 % vom Werth.

Weizengarben, von der Sonne gebleicht, bleiben nach § 566 des Zolitarifs zollfrei. 8

Kalbfelle, langhaarige russische, sind nach § 664 als nicht besonders genannte Felle zollfrei zu lassen.

Bruch⸗Kalksteine (broken or ruble limestone) unterliegen nach § 117 des Tarifs einem Zoll von 12 Cent für den Kubikfuß.

Kirschen (wild red cherries) in Spiritus, in Fässern ein⸗ geführt, sind nach § 263 des Zolltarifs als Früchte in Spiritus zu verzollen (und nicht als Fruchtsäfte nach § 299). .

Korinthen, ungereinigt, werden noch ihrem Gesammtgewicht verzollt, ein Gewichtsabzug für Unreinigkeiten wird nicht gewährt.

Baumwollene und leinene Handschuhe, verziert mit Steppnähten, werden nach § 314 des Tarifs mit 50 % vom Werth verzollt. Die Nähte werden mittels der Nähmaschine und nicht mit der Stickmaschine auf die Handschuhe gebracht und sind daher nicht als Stickerei anzusehen.

Baumwollene Socken oder Halbsocken für Männer, gewebt oder gestrickt, die durch Zuschneiden und Nähen so fagonniert sind, daß sie den ganz façonnierten Socken gleichen, und deren oberes gestricktes Ende durch eine verdeckte Naht mit dem Füßling verbunden nach § 317 des Zolltarifs einem Zoll von 30 % vom Verth.

Metallschlüssel zum Oeffnen von Sardinenbüchsen, die zu⸗ sammen mit diesen eingehen und auf sie aufgelöthet sind, werden nicht besonders verzollt.

Tapiokamehl oder Kassava, gemahlen, bleibt nach § 677 des Zolltarifs zollfrei.

Zuckerraffinerie⸗Maschinen sind als nicht besonders ge⸗ nannte Metallwaaren nach § 193 des Tarifs mit 45 % vom Werth zu verzollen; doch unterliegen die aus rohem, nicht schmiedbarem Guß⸗ eisen bestehenden Theile der Maschinen, wenn sie besonders aufgeführt sind und ihr Werth in der Faktur besonders angegeben ist, nach § 148 des Tarifs einem Zoll von ⁄10 Cent für das Pfund. (Treasury

cisions.) 1

Cevlons Außenhandel und Schiffsverkehr in den Jahren 1898 und 1899.

Für das Jahr 1899 liegen bisher nur die Ziffern für die Aus⸗ fuhr vor. „Der Außenhandel Ceylons im Jahre 1898 belief sich auf 192 990 750 Rupien (einschließlich des Edelmetallverkehrs) gegen 183 127 077 Rupien im Jahre 1897. Auf die Einfuhr entfielen 97 893 058 Rupien und auf die Ausfuhr 95 097 692 Rupien, sodaß der Gesammthan el mit einer Unterbilanz von 2 795 366 Rupien abschloß. Im Vergleich mit dem Vorjahre, in welchem sich die Unterbilanz auf 12 927 871 Rupien belief, ist also eine wesentliche Besserung im Außenhandel der Insel eingetreten. Unter den Ländern, welche hauptsächlich an dem Handel mit Ceylon betheiligt waren, hat Deutschland bei der Einfuhr im Jahre 1898 den Handel der französischen Besitzungen in Hinterindien und Chinas überholt und ist mit einem Einfuhrwerthe von 1751 446 Ropien an die dritte Stelle hinter die britischen Kolonien (63 999 711 Rupien) und Großbritannien (26 269 887 Rupien) ge⸗ rückt. In der Ausfuhr Ceylons hat es die vierte Stelle hinter Großbritannien (52 530 107 Rupien), den britischen Kolonien 116 218067 Rupien) und den Vereinigten Staaten von Amerika 6281 908 Rupien) mit 3 802 816 Rupien bewahrt. 1 8 An der Ausfuhr des Jahres 1899 nahmen die hauptsächlichsten Landetprodukte Ceylons folgenden Antheil: o Kaffee 18 542 cwt., Chinarinde 618 921 Pfund (gegen 106 764 Pfund im Jahre 1898), wovon 1630 Pfund nach Deutsch⸗ nd gingen, Thee 129 894 156 P'und (gegen 119 769 071 Pfund 8 wovon Deutschland 346 959 Pfund abnahm, Kakao 42745 cWt. (gegen 36 982 cwt. 1898), wovon Deutschland 216 cwt. abnahm, Kardamomen 499 959 Pfund (gegen 531 473 Pfund 1898), vovon 58 133 Pfund nach Deutschland verschifft wurden, Zimmt in Fäürdeblen 2 515 031 Pfund (gegen 2 534 056 Pfund 1898) und mc fällen 1 829 127 Pfund (gegen 1 414 165 Pfund 1898), wovon aic. Deutschland 639 089 Pfund in Fahrdehlen und 650 637 Pfund Uäüüle verladen wurden, Kokosöl 400 979 cwt. (gegen 435 933 cwt. 388 wovon 9248 cwt. nach Deutschland gingen, Koprah 861801 cwt. (gegen 506 277 cwt. 1898), wovon Dentschland 8 eWt. einführte, getrocknetes Kokosnußfleisch 13 571 084 Deniclgegen 13 040 534 Pfund 1898), wovon 1 402 540 Pfund nach Ff schland verschifft wurden, Poonac 174 786 cwt. (gegen blt Wcnt. 1898), wovon Deutschland 72 554 cwt. bezog, Graphit 1 ewt. (gegen 473 075 cwt. 1898), wovon 76 152 cwt. nach bland vC Phrt wurden. 8 deuisgn dem S sverkehr im Hafen von Colombo haben Hasae Schiffe von Jahr zu Jahr größeren Antheil genommen. 1- im Jahre 1880 nur 1 deutscher Dampfer den Hafen von 123 bo anlief, waren es 1885: 20, 1898: 115 und 1899 bereits Hampfer. Für das Jahr 1900 ist noch eine bedeutende Zunahme Oit Afepferverkehrs zu erwarten, da der Postdampferverkehr nach sen sich verdoppelt hat und eine weitere Ausdehnung des Fracht⸗

5

1

dampferdienstes in Aussicht steht. (Nach ei Bericht des Kaiser⸗ lichen Konsuls in Colombo.) 8

Argentinien.

Aenderungen des Zolltarifs. Die zahlreichen Abände⸗ rungen des bis zum 1. Januar d. J. gültig gewesenen Zolltarifs sind nach Ansicht Argentinischer Einfuhrhäuser ohne wesentliche Bedeutung für die Einfuhr.

Die deutsche Einfuhr dürften hauptsächlich die in der folgenden Tabelle aufgeführten Veränderungen, welche der neue Tarif gebracht hat, interessieren, und von diesen wiederum in erster Linie diejenigen, welche Gewebe⸗ und Eisenwaaren betreffen, an deren Einfuhr Deutsch⸗ land stark betheiligt ist.

Der Werth von gewöhnlichem Baumwollenstoff, weiß, bedruckt oder farbig Nr. 434 des Tarifs ist von 1 Peso auf 0,90 Pesos für das Kilogramm herabgesetzt worden.

„Dagegen ist durch die Erhöhung des Zolles von 25 % auf 35 % für alle wollenen und halbwollenen Gewebe, zu denen nicht nur Stückwaaren, wie Tuche, Flanelle, Kleiderstoffe u. s. w., sondern auch abgepaßte Waaren, wie Tücher, Bettdecken und Ponchos gehören, deren Einfuhr wesentlich erschwert worden.

In der Abtheilung „Eisenwaaren“ ist besonders die Herabsetzung des Werthes von galvanisiertem Eisen⸗ und Stahldraht von 0,14 auf 0,10 Pesos für das Kilogramm wichtig.

Während früher die Artikel für elektrische Einrichtungen in den verschiedenen Abtheilungen des Zolltarifs, wie z. B. Eisenwaaren, Bazarartikel u. s. w. vertheilt waren, ist jetzt mit Rücksicht auf die stetig steigende Einfuhr eine eigene Rubrik für „Elektricität“ geschaffen worden. Die Mehrzahl dieser Artikel werden nach dem dies⸗ jährigen Tarif zu einem festen einheitlichen Werthe verzollt, wogegen früher der von dem Empfänger anzugebende Fakturenwerth maß⸗ gebend war.

Die vielfachen durch den neuen Zolltarif geschaffenen Mehr⸗ belastungen der Einfuhrwaaren werden jedoch zum theil durch die Herabsetzung des Zuschlagszolls von 10 auf 5 % ausgeglichen, sodaß unter. Berücksichtigung der auch andererseits vielen Einfuhrartikeln gewährten Erleichterungen im Großen und Ganzen das diesjährige Zoloeset für die Einfuhr günstiger ist, als das des vergangenen Jahres.

Tabelle der f eutschen Handel hauptsächtlich in Betracht kommenden Zolltarifänderungen: 8

Gegenstand.

7. Ziegenleder für Schuhwerk, Schafleder und Nachahmungen von Ziegenleder. 1

. Fertige Konfektionswaaren aus Baumwolle

. Fertige Konfektionswaaren aus Seide oder 11“”“

. Seidene Steppdecken ““

. Herren⸗ oder Kinderkragen aus Leinen oder hmhhhhth11116*“

. Baumwollene Steppdecken

. Ganz ordinäre wollene Strümpfe.

. Baumwollene Strümpfe mit Seide . Ungefärbte lange Strümpfe aus Baumwolle für den Kampgebrauch ““

3. Wollene Strümpfe mit Seide. 6“

.Seidene oder halbseidene Strümpfe ... Baumwollene Tücher, farbig oder weiß (von 61 cm und darüber)

. Baumwollene Tücher, farbig oder weiß 1552545*

111111“

. Baumwollenstoff, gestickt mit Hohlsaum, sieb⸗ artig durchlöcherte, durchbrochene Stickerei und die genannten mit Punkten . . .. Baumwollenstoff, leichte durchsichtige Gewebe oder durchbrochen, weisß, farbig oder bedruckt, als Batist, Cambric, Clarin, Jaconett, Tüll, Musseline, Nausuk und ähnliche, mit Aus⸗

nahme von gestickten und den genannten mit Tupfelchen (Punkten) .. . ..

Weißer Baumwollenstoff, farbig oder bedruckt, wobei nicht die vorher erwähnten und nicht

die in anderen Theilen ausgedruckten zu ver⸗

ö11öb11““ 23. Galvanisierter Eisen⸗ oder Stahldraht von EEEEZEE111“;

. Charniere aus Gußeisen, lackiert und sogen. EI

.Kocher oder kleine Küchen für Petroleum oder Gas, mit Ausnahme der aus Messing e“

. Röhren, Kaie⸗ oder Verbindungsstücke aus Gußeisen mit größerem äußeren Durchmesser ZZZ1111414“*“

. Eiserne Schlösser für Möbel mit oder ohne Messingstütze und ohne Zuhaltungen .. .

. desgl., vernickelt, mit Zuhaltungen und e4*“ Schlösser aus Messing für Möbel mit Riegel und Innerem aus Eisen und mit Glocke desgl., mit Zuhaltungen. Drahtstifte (Spezialzoll).. Drahtgeflecht, verzinkt oder verzinnt bis zu 12 mm Maschenweite. 8 desgl. mit über 12 mm Maschenweite ... Möbelgriffe, mit Ausnahme derer aus Messing Schrauben aus Kupfer oder Messing. .. Kupferdraht bezw. Kupferseil bis zu 5 mm. Durchmesser, mit Baumwolle und Gutta⸗ percha umsponnen ausgenommen blei⸗ armierte, seidenumsponnene und biegsame Leitungsschnur 11“ Glühlampen 1I1u1“ Moselwein, gewöhnlicher

eine lederne Handtaschen. Dtzd. 16,00 pielzeug aus Celluleid kg 2,00 Puppen mit Köpfen aus Biskuit oder Puppen⸗ köpfe, gewöhnliche und feii.. 2,50 Briefkarten mit Kuverts in Schachteln . 0,70 Fahrräder mit einem Sitz, mit Ausnahme derjenigen für Kinder, mit einem Durchmesser bis zu 61 cm, fertig oder nicht vollständig oder unvollständig. . Stck. 45,00 vu für Kinder bis zu 60 cm Durch⸗ Z1113111“ Bidets aus ordinärem Steingut aus weißem Porzellan Leuchter aus ordinärem Steingut. aus weißem Porzellan. 1ö1ö1ö1““

Weiße Flaschen mit Patentverschluß zahlen nach dem neuen Tarif einen Zuschlagszoll

vpon 25 % auf den Werth.

3098. Taback nicht Havana in Blättern oder geschnitten mit Ausnahme desjenigen von Marauahahah 11769686 8890

(Bericht des Kaiserlichen General⸗Konsuls in Buenos Aires.)

““

—,—,— S8. U 88888

S9, 0 =RœÆ 8“

0 —n

C6C6 Dtzd. 3,00 Liter 0,12

88882

SbeSbeS

S S DS

—E— S

gSS 888

S.8*— u 888

Außen hande

1898 189 Werth in Dollars. . 31 580 666 35 844 762 43 524 049 52 675 347

75 104 715 88 520 109 3 856 620 5 177 751

Gesammteinfuhr 78 961 335 93 697 860

Ausfuhr. Erzeugnisse des Bergbaues..

8

8 der Forstwirthschaft.. Thiere und thierische Erzeugnisse Erzeugnisse des Ackerbaues Manufakturwaaren

Zollfreie Waaren Zollpflichtige Waaren ....

Edelmetall und

6 635 425 7 135 537 20 978 939 37 189 869 14 436 981 6 468 455 216 372

93 061 578 11 732 838 8 851 265 4 148 074

109 793 755

rade Journal.)

7 053 754 6 226 844 19 112 357 31 121 320 14 058 943 5 428 655 11¹ 393

83 113 266 13 548 764

3 Zusammen.. Wiederausfuhr fremder Waaren... Edelmetall .. 626 002 ““ 1 614 951

8 Gesammtausfuhr 98 902 983 8 8 (The Board of

Queensland.

Zollbefreiuungen. Thürgriffe für Kochherde und Oefen aus Messing, Eisen, Stahl, auch vernickelte, Kochöfen⸗Schrauben und „Muttern und Nieten aller Art zum Gebrauch für Kochofen⸗Fabrikanten (aus Schmiedeeisen), welche ausschließlich zur Herstellung von Koch⸗ öfen und Kochherden innerhalb der Kolonie dienen sollen, ferner Kokos⸗ nußöl, welches ausschließlich für Industriezwecke innerhalb der Kolonie verwandt wird, können nach Queensland zollfrei eingeführt werden. (Queensländer Regierungszeitung vom 17. Februar 1900)

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Taäͤgliche Wagengestellung für Kohlen und Kols an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 19. d. M. gestellt 15 310, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 19. d. M. gestellt 5488, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.

Produktenbörse. Berlin, den 20. April.

Die amtlich ermittelten Preise waren (p. 1000 kg): Weizen loko märkischer 119 ab Bahn. Normalgewicht 755 g 149,75 bis 149,25 Abnahme im Mai, do. 154,25 153,75 Abnahme im Juli, do. 157,75 157,25 Abnahme im September mit 2 Mehr, oder Minderwerth. Flau.

Roggen loko westpreußischer, klamm, mit Geruch 134 ab Bahn, märkischer 142 142,50 ab Bahn, Normalgewicht 712 g 146,25 145,75 Abnahme im Mai, do. 144,25 144 144,25 Abnahme im Juli, do. 142,25 141,75 Abnahme im September mit 1,50 Mehr⸗ oder Minderwerth. Matt.

Hafer loko pommerscher feiner 137 144 ℳ, mittel 133 bis 136 ℳ, mecklenburg. feiner 138 145 ℳ, mittel 133 137 ℳ, Posener mittel 133 136 ℳ, schlesischer mittel 132 135 ℳ, ost⸗ preußischer mittel 133 —- 137 ℳ, Normalgewicht 450 g 130,50 bis 130,75 Abnahme im Mai, do. 131,25 Abnahme im Juli. Unverändert.

Mais loko Amerik. Mixed 123 frei Wagen, do. schwimmend 119 frachtfrei Berlin, loko sehr fest.

Weizenmehl loko (p. 100 kg) Nr. 00 18,50 21,50 Roggenmehl Nr. 0 u. 1 18,50 19,75 Matter.

Rüböl (p. 100 kg loko mit Faß). Abnahme im Mai 56,9 bis 57 ℳ. Abnahme im Oktober 57,1 57,2 ℳ.

Spiritus mit 70 Verbrauchsabgabe ohne Faß loko 49,60 bz. G. frei Haus, Abnahme im Mai 49,60 bz. G frei Haus.

Berlin, 19. April. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise.) Per Doppel⸗Ztr. für: Weizen, gute Sorte 15,00 ℳ; 14,98 Weizen, Mittel⸗Sorte 14,96 ℳ; 14,94 Weizen, geringe Sorte 14,92 ℳ; 14,90 Roggen, gute Sorte 14,30 ℳ; 14,27 Roggen, Mittel⸗Sorte 14 25 ℳ; 14,22 Roggen, geringe Sorte 1 4,20 ℳ; 14,17 %ℳ Futtergerste, gute Sorte —X,— ℳ; —,— Futter⸗ gerste, Mittel⸗Sorte —X,— ℳ; —,— Futtergerste, geringe Sorte —,— ℳ; —,— Hafer, gute Sorte 14,50 ℳ; 14,10 Hafer, Mittel⸗Sorte 14,00 ℳ; 13,60 Hafer, geringe Sorte —,— ℳ; —,— Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,00 ℳ; 25,00 Speisebohnen, weiße, 45,00 ℳ; 25,00 Linsen 70,00 ℳ; 30,00 Kartoffeln 7,00 ℳ; 5,00 Rindfleisch von der Keule 1 kg 1,60 ℳ; 1,20 dito Bauchfleis 1 8* 1,20 ℳ; 1,00 Schweinefleisch 1 kg 1,60 ℳ; 1,00 albfleisch 1 kg 1,60 ℳ; 1,00 veeneer leis 1 kg 1,60 ℳ; 1,00 Butter 1 kg 2,60 ℳ; 2,00 Eier 60 Stück 4,00 ℳ; 2,40 Karpfen 1 kg 2,20 ℳ; 1,20 Aale 1 kg 3,00 ℳ; 1,00 Zander 1 kg 2,60 ℳ; 2,00 Hechte 1 kg 2,00 ℳ; 1,00 s 1 kg 1,80 ℳ; 0,80 Schleie 1 kg 3,00 ℳ; 1,40 Bleie 1 kg 1,20 ℳ; 0,80 Krebse 60 Stüch 12,00 ℳ; 3,50 11A44“

Als Gewerbe⸗Inspektions⸗Assistentin für Berlin und Charlottenburg ist Fräulein Reichert angestellt und zu⸗ nächst der II. Gewerbe⸗Inspektion in Berlin überwiesen worden. Für Arbeiterinnen wird sie in den Diensträumen dieser Inspektion, Georgenkirchplatz 21, 2 Treppen, an jedem Donnerstag, Abends von 7 bis 8 Uhr, und an jedem ersten Sonntag im Monat, Vormittags von 9 bis 10 Uhr, zu sprechen sein. Fräulein Reichert ist seit vielen Jahren in Berliner Fabriken thätig gewesen.

Die Bilanz der Dortmund⸗Gronau⸗Enscheder Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft weist für 1899 einen Reingewinn von 2 551 644 nach, welcher nach dem Bericht des Aufsichtsraths die Zeglang einer Dividende von 8 ½ % auf das gesammte Aktienkapital gestattet.

Düsseldorfer Börse vom 19. April. (Amtlicher Kurs⸗ bericht.) Kohlen⸗ und Eisenmarkt bleiben unverändert fest; auf dem Kuxenmarkt lebhafte Nachfrage, besonders nach schweren Werthen. A. Kohlen und Koks): 1) Gas⸗ und Flamm⸗ kohlen: Gaskohle für Leuchtgasbereitung 12,00 13,50, Gene⸗ ratorkohle 11,50 12,00, Gasflammförderkohle 10,25 11,50; 2) Fett⸗ kohlen: Förderkohle 9,75 10,75, beste melierte Kohle 10,75 11,75, Kokskohle 10,50 11; 3) magere Kohle: Förderkohle 9,25 10,25, melierte Kohle 10,25 12,25, Nußkohle Korn II (Anthracit) 20,50 24; 4) Koks: Gießereikoks 23,00 24,00, Hochofenkoks 21,00, Nußkoks: gebrochen 24,00 25,00; 5) Briquets 12,00 15,00. B. Erze: 1) Rohspath, je nach Qualität 14,20 15,40, 2) Spatheisenstein, ge⸗ rösteter, je nach Qualität, 19,50 21,30, 3) Somorrostro f. o. b. Rotterdam —,—, 4) nassauischer Rotheisenstein mit etwa 50 7% Eisen —,—, 5) Rasenerze, franko —,—. C. Roheisen: 1) Spiegel⸗ eisen la. 10 12 % Mangan 110,—, 2) weißstrahliges Qualitäts⸗ E a. rheinisch⸗westfäͤlts Marken und b. Sieger⸗

nder Marken 90,00, 3) Stahleisen 92,00, mit Fracht ab