1900 / 102 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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parlamentarischer Verhältnisse verlangt wird. Die

Bayern.

Aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Königs fanden, wie die „Allg. Ztg.“ berichtet, gestern in der Metropolitankirche zu U. L. Frau, in der St. Michaels⸗Hof⸗ kirche, in der Allerheiligen⸗Hofkirche und in der protestantischen Stadtpfarrkirche St. Matthäus feierliche Gottesdienste statt. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent wohnte der kirchlichen Feier in der Metropolitankirche beir.

Sachsen. .“

Seine Majestät der König wird sich, wie das „Dresdner Journal“ meldet, am 5. Mai von Sibyllenort zur Theil⸗ nahme an der Feier der Großjährigkeitserklärung Seiner Kaiserlichen und Köͤniglichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reiches und von Preußen, Höchstdessen Pathe Seine Majestät der König ist, nach Berlin begeben.

Gestern empfing Seine Mijestät den neuernannten schwedisch⸗norwegischen außerordentlichen Gesandten Grafen Taube in besonderer Audienz und nahm dessen Be⸗

laubigungsschreiben entgegen. Nachmittags wurde der Ge⸗ sandte in der Villa Strehlen auch von Ihrer Majestät der rönigin empfangen. . Württemberg. 1 In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeord⸗

naeten machte der Minister⸗Präsident Dr. Freiherr von

Mittnacht, nach dem „Schwäbischen Merkur“, folgende Mit⸗ theilung: Er ergreife die Gelegenheit, um dem Hause von der Stellung⸗ nahme der Staatsregierung zu der Resolution des Hauses vom Dezember v. J., betreffend die Wiederaufnahme der Steuer⸗ reform, Kenntniß zu geben. Das Staats⸗Ministerium habe einstimmig eine Erklärung festgestellt, die dahin laute: Die Re⸗ agierung habe das Sveitern der Steuergesetze lebbhaft bedauert; sie sei von der dringenden Nothwendigkeit einer Reform der Staats⸗ wie der Gemeindesteuergesetze nach wie vor überzeugt und werde, was an ihr liegt, thun, um das Ziel zu erreichen. Es hätten daher die Ministerien nicht gesäumt, die Steuergesetzentwürfe nach dem Stand der ständischen Berathungen wiederholt in Angriff zu nehmen. Die Einbringung dieser Entwürfe sei aber bedingt von der Wahrscheinlichkeit, daß eine solche Reform auch zum Abfchluß gebracht werden könne. Die Frage, ob die Reform von diesem Landtage noch zu stande gebracht werden könne, sei von der Regierung ernstlich ge⸗ prüft worden, habe aber nicht bejaht werden können. Mit Rücksicht auf die rechtzettige Zustandebringung des Haupt⸗Finanz⸗Etats im kommenden Jahr müßten die nächsten Neuwahlen schon vor Weihnachten d. J. beendet und schon im November ausgeschrieben werden. Die Regierung würde daher rur dann in der Lage sein, diesen Landtag mit den Steuerentwürfen zu beschäftigen, wenn anzunehmen wäre, daß eine Gewähr dafür bestehe, daß die Entwürfe noch vor den Sommerferien erledigt würden. Eine solche bestebe aber, zumal hinsichtlich der Gemeinde⸗ steuerreform, nicht, und ohne diese wäre die Verabschiedung der staatlichen Steuergesetze nicht möglich. Aus diesen Erwägungen habe sich die Staats⸗ egierung dahin entschieden, die Steuergesetzentwürfe für den gegen⸗ wärligen Landtag nicht mehr einzubringen, dagegen Vorbereitungen dafür zu treffen, daß der Entwurf dem noch in diesem Jahre zu wählenden Landtage vorgelegt werden koͤnne. Einn Antrag des Abg. Haußmann, die Steuerreform noch dem gegenwärligen Landtage vorzulegen, wurde nach längerer Debatte abgelehnt. 1“ Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. MNach einem gestern bei dem Herzoglichen Oberhofmarschall⸗ amt in Coburg eingegangenen Telegramm aus Nizza war as Befinden Ihrer Hoheit der Herzogin⸗Wittwe im Ganzen esser, das Fieber gering.

1 Hesterreich Ungarn. 8 Der österreichische Reichsrath ist, wie „W. Ie berichtet, zum 8. Mat einberufen worden. Die Delega⸗ tionen treten am 12. Mai zusammen.

Der böhmische Landtag setzte gestern die Debatte

über den Antrag des Abg. Pacak fort. Der Abg. Bendel erklärte, die czechischen Abgeordneten hetzten das czechische Volk in eine künstliche Aufregung hinein. Der Abg. Kramarc erwiderte, die Czechen wollten nur die Gleichberechtigung. Die Deutschen seien es gewesen, welche die Verständigungsaktion gefährdeten, indem sie abgelehnt

hätten, daß das Subcomité in Prag weiter verhandele. Der

Abg. Fournier wies diesen Vorwurf zurück. Der Verkehr in Prag sei für die Verständigungsaktion ungünstig. Wenn die Czechen den Frieden wollten, seien die Deutschen hierzu bereit: wollten die Czechen aber den Kampf, dann seien die Deutschen erst recht dazu bereit. Der Abg. Pacak bemerkte dann im Schlußworte, er bedauere die lange Debatte nicht, da sich aus derselben ergeben habe, daß das von der Regierung ge⸗

plante Sprachengesetz weder die Deutschen noch die Czechen

befriedige. Solange das Recht der Czechen nicht wieder

hergestellt sei, werde kein Frieden möglich sein. Der Antrag Pacak wurde hierauf mit den Stimmen der Jungczechen und

des Großgrundbesitzes an eine Kommission verwiesen.

Die Mitglieder des Polenklubs des Reichsraths und des galizischen Landtags traten gestern in Lemberg zu einer Besprechung der politischen Lage zusammen. Die Redner betonten, es müsse alles zur Hintanhaltung jedweder Obstruktion im Parlament aufgeboten werden. Der Fürst Sanguszk brachte eine Resolution ein, in welcher alle Obstruktionsmittel, von welcher Seite auch immer sie herrühren möchten, gemiß⸗

billigt werden und entschieden die Wiederherstellung geordneter lbstimmung

1““

über diesen Antrag wurde auf heute vertagt. Frankreich. X14“ Der „Gaulois“ meldet, der Ober⸗Kommissar für Kreta, Prinz Georg von Griechenland, werde demnächst allen denjenigen europäischen Höfen Besuche abstatten, welche den Kretern zur Erlangung ihrer Selbständigkeit behatflch waren. Der Prinz werde auch die Pariser Weltausstellung besuchen.

Der Kaiser und die Kaiserin wie „W. T. B.“ meldet, am Donnerstag Nachmittag in Begleitung der in Moskau anwesenden Großfürsten und Großfürstinnen das Nowospaßki⸗Kloster, wo sich die Grabstätten der Vorfahren des jetzt regierenden Kaiserhauses befinden. Abends fand in

der Muttergotteskirche des Kreml⸗Palais eine Seelenmesse für die verstorbene Großfürstin Alexandra Petrowna statt, welcher der Kaiser und die Kaiserin beiwohnten

Portugal. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Lissabon ist der Minister⸗Präsident de Castro schwer erk ankt.

Niederlande.

Ihre Majestät die Königin Wilhelmina wird, dem „W. T. B.“ zufolge, bei der Feier der Großjährigkeitserklärung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen durch den Chef des Generalstabes, Generalleutnant Kool vertreten werden.

Belgien.

Seine Majestät der König wird sich, dem „W. T. B.“ zufolge, bei der Feier der Großjährigkeitserklärung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hohi des Kronprinzen des Deutschen Reichs und von Preußen durch Seine König⸗ liche Hoheit den Prinzen Albert vertreten lassen.

Der Unabhängige Congostaat veröffentlicht amtliche Mittheilungen über den Aufstand der Bundjas im Bangala⸗Distrikt. Der Bericht giebt eine Darstellung der früher zur Beruhigung des Landes ergriffenen Maßnahmen und betont, daß die von den Bundjas bewohnte Gegend von dem Congostaat nur während der Monate August und September 1899 besetzt worden sei, weil das Verhalten der Eingeborenen später guͤnstiger erschien. Die Feindseligkeit der Ein⸗ geborenen habe sich wieder gezeigt, als die Versorgung der Militärposten mit Lebensmitteln von ihnen verlaagt worden sei und sie versucht hätten, die Europäer auszuhungern. Am 17. Januar 1900 sei der Handelsagent van Eyken, der sich mit einer Karawane nach Dobo begeben wollte, unterwegs an⸗ gegriffen und mit 27 seiner Leute verwundet worden, während alle seine Träger niedergemetzelt worden seien. Es sei van Eyken und 14 seiner Leute gelungen zu entkommen. Der Hinterhalt sei von dem Häuptling des Distrikts Nambata⸗Mandjumba vor⸗ bereitet worden, welcher geglaubt habe, daß die Vernichtung der Weißen die völlige Räu nung des Landes der Bundjas nach sich ziehen werde. Die Bundjas hätten dann die Be⸗ lagerung des Postens von Nambata begonnen, welcher gut verschanzt gewesen sei. Die Garnison habe sich bis zur Ankunft der Verstärkungen halten können. Alle diese Ereignisse seien vor dem 27. Januar vorgefallen. Die Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung habe sich scheinbar auf gutem Wege befunden, als am 2. März der Agent Weynants, welcher den Posten von Nalombo verproviantierte, erfahren habe, daß die Bundjas im Aufstande seien und sich in großen Massen bei Nambongo angesammelt hätten. Weynants habe sich dorthin begeben, sei jedoch umzingelt und mit der ganzen ihn be⸗ gleitenden Mannschaft, etwa 100 Mann, niedergemacht worden, nur sechs seien entkommen. Der Bericht über das weitere Ergebniß der Untersuchung sei noch nicht in Brüssel ein⸗ getroffen.

In Philippopel eingetroffenen Berichten aus Kon⸗ stantinopel zufolge sind, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗ Bureau“ meldet, dort etwa 20 Personen, zumeist Staats⸗ beamte, angeblich wegen jungtürkischer Umtriebe, verhaftet worden. Unter denselben befindet sich der Adjunkt des Legisten der Pforte Husni. 1“ .

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In dem gestern abgehaltenen Ministerrath nahm, wie „W. T. B.“ meldet, der König das Entlassungsgesuch des Ministeriums Hörring an und ernannte ein neues Ministerium der Rechten, welches folgendermaßen gebildet ist: Vorsitz und Aeußeres: Landsthings⸗Vize⸗Präsident H. von Sehested; Justiz: Professor Goos; öffentliche Arbeiten: Baron Juel Ryssensteen; Ackerbau: Direktor Friis; Finanzen: Professor Scharling; Marine: Kommandant Middelvon. Kultus: Propst Bjerre. Der Minister des Krieges Schnack und der Minister des Innern Bramsen bleiben im Amte

8 Amerika.

Wie „W. T. B.“ aus Washington berichtet, ist dem Staatsdepartement aus vertrauenswürdiger Quelle eine Be⸗ stätigung der Nachricht von der Einnahme der Stadt Cartagena in Columbien durch die Aufständischen zugegangen. b

Einem Handelshause in Madrid ist, wie die „Agence Havas“ meldet, ein Telegramm aus Cuba zugegangen, in welchem mitgetheilt wird, daß sich der ehemalige cubanische General Rabt an die Spitze einer aufständischen Bewegung gestellt habe, welche sich gegen die Amerikaner richte und deren Losungswort laute: Es lebe die Unabhängigkeit Cubas! Die Bewegung solle, so heißt es, durch die bedeutenden Städte der Provinz Santiago unterstützt werden. Ein weiteres Telegramm meldet, der General Maximo Gomez schicke sich an, nach San Domingo in See zu gehen. v1“““ 11A“ Afrika. 1

Der Feldmarschall Lord Roberts meldet, daß der Genera Sir Charles Warren zum Gouverneur von Griqua⸗ land West ernannt worden sei. 8

Die „Daily Mail“ will wissen, daß in Kimberley eine Hilfskolonne unter Führung des Generals Hunter zum Eat⸗ satze von Mafeking organisiert werde. Der General habe mit Lord Roberts in Bloemfontein eine Besprechung gehabt.

Das „Daily Chronicle“ bringt folgendes Telegramm aus Bloemfontein vom 26. d. M.: Die berittene Infanterie des Obersten Alderson hat die Verfolgung der Buren auf⸗ gegeben, der General Rundle ist aber noch auf der Ver⸗ folgung begriffen. Das Gebiet nordwärts von Weppener ist frei vom Feinde. .

Aus Bloemfontein vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß die Generale French und Rundle vorgestern Dewetsdorp verlassen hätten, um in getrennten Kolonnen die Verfolgung der zurückgehenden Buren fortzu⸗ etzen. set Der Feldmarschall Lerd Roberts meldet aus Bloem⸗ fontein vom 26. d. M.: Der General French erreichte heute früh mit seiner Kavallerie Thabanchu und traf dort mit den Brigaden des Generals Hamilton und des Generals Smith⸗Dorrien zusammen. Der Feind hält noch die öst⸗ liche Vorstadt; die Generale French und Hamilton gehen vor, um ihn von dort zu verkreiben. Der General Rundle war gestern 8 Meilen suͤdlich von Thabanchu.

Dem „Reuter’'schen Bureau“ wird aus Aliwal North vom 27. d. M. berichtet, daß nach den dort vorliegenden Be⸗ richten 300 Buren in Boesmanskop im Distrikt Smith⸗ field, ferner 100 im Orte Smithfield, 400 mit 2 Maximgeschützen am Gryskop und 200 mit 2 Geschützen bei der Kletterdrifft am Caledonfluß ständen.

Aus Sierra Leone vom gestrigen Tage meldet da selbe Bureau, daß aus dem Ronietta⸗Distrikt eine 8 Erhebung des Jounies⸗Stammes gemeldet werde. 8 seien Mannschaften nach dem Schauplatz der Unruhen ab⸗ geranaeckt . 8—

Parlamentarische Nachrichten. 8 8 Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich

in der Ersten Beilage. 8

Nr. 18 des „Centralblatts für das Deutsche Reich⸗ herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 27. April, hat folgenden Inbalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennungen; Entlassung; Excquatur⸗Ertheilung. 2) Finanz⸗Wesen: Nachtrag zur Nachweisung verschiedener Einnahmen des Reichs vom 1. April 1899 bis Ende März 1900. 3) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 17 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundheitsamts“ vom 25. April hat folgenden Inhalt: Personal⸗ Nachrichten. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Aus dem statistischen Jahr. duch für Belgien, 1897. Gesetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich.) Voltszählung. Roßhaarspinnereien. Heroln. (Preußen.) Gewerbliche und Krankenhausanlagen. Aerztliche Ehrengerichte ꝛc (Reg.⸗Bez. Düsseldorf.) Scohleifereien. (Sachsen⸗Weimar) Nahrungsmittel⸗Chemiker. Zentrifugenschlamm. (Oldenburg. Rabattvergütung der Apotheker. Krankheitsmeldungen. (Schaum⸗ burg⸗Lippe.) Schweineseuchen. (Oesterreich. Ober. Oesterreich. Gemeinde⸗Sanitätsdienst. (Böhmen) Geisteskranke. Bu⸗ kowina.) Hebammenwesen. (Belgien.) Fensterglas⸗Hätten. Naz⸗ rungsextrakt⸗Fabriken. Gang der Thierseuchen im Deutschen Reich, 15. April. Pferdeinfluenza in Bayern und Baden, 1899. Desgl. Thierseuchen in Luxemburg. Zeitweilige Maßregeln gegen Thier⸗ seuchen. (Deutsches Reich, Preuß. Reg.⸗Bez. Liegnitz, Bayern, Oester⸗ reich, Dänemark, Aegypten) Verhandlungen von gesetzgebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen u. s. w. (Italien.) Tuberkulose⸗ Kongreß. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Deszl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand uno Bodenwärme in Berlin und München, März. Beilage: Gerichtliche Entscheidungen auf dem geüte der öffentlichen Gesundheitspflege (Beseitigung von Abfall⸗

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Verwendung von ausländischem Verschnittwein und „Most in Württemberg im Jahre 1899.

Im Kalenderjahre 1899 sind in Württemberg nach den „Mit⸗ theilungen des Königlichen Statistischen Landesamts“ im Ganzen 3552 hl oder annähernd 1200 Eimer ausländische Verschnitt⸗ weine zum Zollfatz von 10 eingegangen und zum Ver⸗ schaeiden Weiß⸗ und Rothweine verwendet worden, somit gegenüber dem orjiahr mit 4203 hl um 651 hl = 16 % wentger. An ausländischem Verschnittmost wurden 13 hl verwendet. Bei weitem die größte Zufuhr an Verschnittwein kommt wie in den Vorjahren aus Italien, und zwar war an der Gesammteinfuhr be⸗ theiligt: Italien mit 74,5 %, Oesterreich⸗Ungarn mit 7,5 %. Griechen⸗ land mit 6,8 %, Spanien mit 6,7 %, Frankreich mit 2,5 %, die Türkei mit 1,3 % und die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika mit 0,7 %

Verschnitten wurden mit dem eingeführten Verschnittwein und „Most 6495 hl ausschließlich inländischer Wein, und zwar 3415 hl = 52,6 % Weißwein, 3080 hl = 47,4 % Rothwein. Die Menge des Verschnittweins und ⸗Mosts verhält sich zu der damit verschnittenen Weinmenge wie 1:1,82 (im Vorjahr wie 1:2,28).

Betheiligt waren am Verschnittgeschäft 310 Personen (im Vor⸗ jahr 365), nämlich 274 (= 88,4 %) Weinhändler, 28 (= 9 %) Wirthe und 8 (= 2,6 %) Sonstige, dagegen leine Weingärtner. In annähernd gleichem Verhältniß hat sich die Betheiligung nach der Menge des verwendeten Verschnittweins und des verschaittenen Weins gestaltet, und zwar waren betheiligt an der Menge des

verwendeten verschnittenen Verschnittweins Weins 11““ 11ö1ö 0% Weinhändler mit 3326 93,3 5957 9121 Wirthe 8 184 5,2 458 1 Private 5 55 1,5 80 21

Wäͤhrend in den Jahren 1897 und 1898 sämmtliche Betheiligte mehr Roth⸗ als Weiß wein verschnitten haben, wurde 1899 von den Wirthen mehr Roth⸗ als Weißwein, von den Weinhändlern und Privaten dagegen mehr Weiß⸗ als Rothwein verschnitten. Mit dem französischen, spanischen und türkischen Verschnittwein wurde mehr Roth⸗ als Weißwein und mit dem Verschnittwein aus den übrigen Einfuhrstaaten mehr Weiß⸗ als Rothwein verschnitten, und zwar

wurden

; 8 erschnitten

98 ae in % * 21,29 4 Griechenland . 70,63 ao4““ 54,09 Oesterreich⸗Ungarn.. 75,95 d11165* 31,99 1162* WEE] Vereinigte Staaten von Amerika. 1““ Räumlich vertheilt sich das Weinverschnittgeschäft auf 39 der

64 württembergischen Oberamtsbezirke, so zwar, daß auf die nach⸗

genannten 9 Oberämter volle 75 % des Verschnittweins entfallen,

und zwar wurden an Verschnittwein verwendet von

Weinhändlern Wirthen Privaten hl hl Stutlgart Etadt . .. .666 9,0 143““ 1144“ 519,7 eö.““ 7,0 Cannstatt... 1u6u6 Neutliahen .... 1 323,6 Ludwigsburg.. 1u1“ 141,0 Göppingen. „H . 76,2 b1e“*“ 173,3

2527,3

76 89,1 schnittgeschäft

in den Oberamtsbezirken

In Prozenten der jeweiligen Ver⸗ schnitimenge ... Wie in den früheren Jahren vollzog sich das hauptsächlich in den größeren ¹

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lohnbewegung der Berliner Dachdecker theilt die „Dt. Warte“ mit, daß gestern eine außerordentliche EI1I Innungsmeister stattgefunden hat, zu der auch die Führer der Dach⸗

deckergehilfen geladen waren. Nach längeren Verhandlungen wurde 1 von den Meistern beschlossen, der Gesellenschaft am Tage der Wieder⸗ aufnahme der Arbeit einen Stundenlohn von 57 ½ und vom 1. Juli ab 60 zu bewilligen. Dieses Zugeständniß nahm die ö2 26. fntgegen, es der am Sonntag stattfindenden Versammlung der Gesellen zur A z 2 1 Wena 8 19 se P. 1 nnahme zu empfehlen. 1 n Osnabrück ist, wie die „Rh.⸗Westf. Ztg.“ vom gestriger Tage berichtet. 8 der Sesit Sig. 1 -c 118 r gen willigung eines The rer Forderungen seitens der bet Fi e 8.8 v Infolge des Weber⸗Ausstandes in Düren hat sich, nach dem⸗ selben Blatt, die in Betracht kommende Firma bereit erklärt, ee Vermittelungs⸗Vorschlag Aachener Fabrikanten anzunehmen: „Die Firma verpflichtet sich, dem entlassenen Arbeiter, dessen Wiederannahme verlangt war, eine andere Stelle zu verschaffen. Sie wird sämmtliche Alrbeiter wieder aufnehmen, und zwar so schnell wie möglich, soweit keine technischen Schwierigkeiten im Wege stehen, und verpflichtet sich S 11 in anderen Fabriken weben zu assen.“ Die Ausständigen haben hierzu noch nicht St . 8 8. 27 d. Bl.) Aus Amsterdam meldet „W. T. B.“ unterm 27. d. M., da daselbst die Schriftsetzer einiger Buchdruckereien in den Neactdas getreten sind, weil die Arbeitgeber sich weigerten, die in dem Regle⸗ ment vom Dezember v. J. festgesetzte Lohnerhöhung zu gewähren. Die Buchdruckereibesitzer haben beschlossen, sich gegenseitig zu unter⸗ Einige Zeitungen konnten nicht erscheinen, andere nur

Kunst und Wiffenschaft.

Die Wintersitzungen der römischen Abtheilung des Kaiserlichen Archaeologischen Instituts wurden in üblicher Weise im Anschluß an den Palilientag, dieses mal am 20. April, mit einer Festsitzung beendigt. Unter den

geladenen Gästen befanden sich der österreichisch⸗ungarische Bot⸗

schafter Herr Graf Revertera und der neu ernannte General⸗

GI“ im italienischen Unterrichts⸗Ministerium Herr Comm. iorilli.

Der Erste Sekretar Herr Petersen trug „über Tarentiner Terracotta⸗Weihreliefs an die Dioskuren“ vor, Herr Lumbroso „Sulla creazione delle muse“ und Herr Amelung „sopra una statua di donna del secolo quinto“.

1 Die Sammlungen des Zeughauses haben nach den „Amt⸗ ichen Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ im letzten Vierteljahr 1899 folgende Vermehrungen erfahren: 1) Geschenke: Breustbild Friedrich's des Großen, in Oel ge⸗ malt und bezeichnet: 24. Juni 1762 Regiment Gensdarmes (Geschenk des Herrn Hofkammer Prasidenten von Goldbeck). e. ülfte eines Kanonenrohrs, gefunden in den Rehbergen bei Berlin (XV. Jahr⸗

bundert) und silberne Schießprämie aus der Zeit Friedrich Wil⸗

helm's III. (Geschenk des Herrn Hauptmanns von Neumann⸗Kosel). Schwarzer Küraß vom Regiment Gardes du Corps, getragen bis 1896 (Geschenk des Herrn Hof⸗Gürtlermeisters E. Junker in Berlin). Sieben Kanonenkugeln, von der Belagerung Stettins durch den Großen Kurfürsten im Jahre 1678 herrührend (Geschenk des Herrn Kaufmanns R. Gänther zu Finken⸗ walde bei Stettin). Grenadiermütze des I. Garde⸗Regimentz z. F, getragen von Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kron⸗ prinzen 1892 97 (Geschenk des Direktors der Sammlungen des Zeughauses, Herrn von ÜUbisch).

2) Erwerbungen: Zwei Buargarmbrüste mit Flaschenzügen (XvV. Jahrhundert) Harnisch eines Trabanten Kaiser Maximilian's II. mit Kaiserlichem Namenszug (XVI. Jahrhundert). Rondenschild mit Laternenvorrichtung (Italien XV. Jahrhundert). Eiserner Dolch des XIII. Jahrhunderts. Bolzenspitze des XV. Jahrhunderts. Pulverhorn in Kupfer getrieben und vergoldet (um 1600). Patronentasche mit dem gestickten Johanniterkreuz (XVII. Jahr⸗ hundert) Zwei in Eisen geschnittene Sporen (XVII. Jahr⸗ hundert). Schweres Kandarengebiß, mit Messing belegt (XVI. Jahr⸗ hundert). In Eisen geschnittenes Pferdegebiß (Anfang des XVII. Jahrhunderts). Hirschfänger mit Lederkoppel (XVII. bis XVIII. Jahrhundert). Militärmedaillen und Ehrenzeichen deutscher Staaten. Grenadiermützenblech des Infanterie⸗Regiments von Roeder, Nr. 2 der alten Stammliste (um 1713). Emailplatte eines preußischen Offizier⸗Ringkragens (XVIII. Jahrhundert). Schweres japanisches Luntenschloßgewehr mit silbertauschiertem Lauf und ziselierten Brontebeschlägen (XVI. Jahrhundert). Eeiesüge Luntenschloßflinte, der Lauf überzogen mit Blumen in Silbertauschie⸗ rung (XVII.— XIX. Jahrhundert). .

Ein Preisausschreiben um Entwürfe für die Herstellung einer Denkmünze aus Anlaß der Feier der 300 jährigen Beuutzung der Heilquelle„Oberbrunnen“ in Bad Salzbrunn i. Sol. 1901 veranstaltet, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ mittheilt, die Fürstlich Pleß'sche Zentralverwaltung in Schloß Waldenburg i. Schl. unter Künstlern aus Deutschland, Oesterreich⸗Ungarn und der Schweiz. Es sind drei Preise von 600 500 und 400 ausgesetzt. Für die Ueberlassung des Eigenthums des zur Ausführung bestimmten Entwurfs wird eine besondere Entschädigung von 500 gewährt. Die Wettbewerbsunterlagen verabfolgt und nähere Auskunft ertheilt die Fürstlich Pleß'sche Zentralverwaltung, Dr. Ritter, Schloß Waldenburg i. Schl., wo bis zum 1. Oktober d. J. die Entwürfe einzureichen sind.

Zur Belebung der Kunstphotographie veranstaltet die im Verlage von Georg D. W. Callwey zu München erscheinende „All⸗ penests Photographen⸗Zeitung“ zum 1. Juli d. J. ein

reis⸗Ausschreiben für Fachphotographen. Verlangt werden drei Herrenporträts (Kniestücke, Format nicht unter 30)40 cm) mit möglichster Bewahrung der Charakteristik des Ausdrucks, in Sepia⸗Kohle gedruckt. Die näheren Bedingungen können von dem genannten Verlage bezogen werden. Das Preisgericht setzt sich zusammen aus dem Herausgeber des Blattes (Redakteur G. H. Emmerich), dem Verleger desselben und zwei Vertreteen der prak⸗ tischen Fachphotographie. Die preisgekrönten Bilder sollen den „Sammlungen von Kunstphotographien“ in Baden, Hessen und Württemberg überwiesen und ein Theil derselben zur Anlegung einer Muster⸗Lehrmittelsammlung für die in München geplante „Lehr⸗ und Versuchsanstalt für Photographie“ verwendet werden. Die Preise sind, wie folgt, normiert: 1. Preis 150 ℳ, 2. Preis 100 ℳ, 3. Preis 50 Die preisgekrönten Bilder werden in der „All⸗ gemeinen Photographenzeitung“ in Autotypie, Lichtdruck oder Gravüre veröffentlicht werden.

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Beauwesen.

Einen Wettbewerb Erlangung von Skizzen für den Neubau des Lettehauses in Berlin und der Haushaltungs⸗ schule schreibt der Vorstand des „Lettevereins“ unter den Architekten, die in Berlin und in den im Adreßbuch aufgeführten Vororten ansässig sind, aus. Es wird ein erster Preis von 3000, ein zweiter von 2000, ein dritter von 1000 ausgesetzt. Dem Preis⸗ gericht gehören an die Herren: Geheimer Ober⸗Baurath Thür, Stadt⸗

Baurath Hoffmann, Baurath Kayser, Bürzermeister Wilde und Julius Model. Die Unterlagen sind von dem Vorstand des Lette⸗ vereins, Berlin SW., Königgrätzerstraße 90 (Registratur⸗Vorsteherin: Fräulein Balthasar), zu beziehen, wo auch die Entwürfe bis zum 28. Juni d. J. einzureichen sind. .

Technik.

In der Sitzung des Elektrotechnischen Vereins vom 24. April, welche der Präsident des Vereins, Staatssekretär von Podbielski, leitete, wurde zunächst Herr Dr. von Hefner⸗ Alteneck in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen auf dem Hebiet der Elektrotechnik, sowie seiner eifrigen Bethätigung an den Aufgaben des Elektrotechnischen Vereins einstimmig zum Ehren⸗ mitgliede des Vereins ernannt.

Sodann berichtete Herr Goerges von der Firma Siemens u. Halske, A.⸗G., über die Arbeiten der von dem Verein eingesetzten Kommission für Patentwesen. Diese Kommission hat sich den Vor⸗ schlägen ihres Mitgliedes, des Herrn Dr. von Hefner⸗Alteneck, ange⸗ schlossen, die auf Einführung eines reinen Anmeldeverfahrens neben dem jetzt bestehenden Prüfungsverfahren hinzielen. Be⸗ kanntlich sind die Meinungen darüber getheilt, ob das Prüfungsverfahren oder das Anmeldeverfahren vorzuziehen sei. Die gleichzeitige Einführung beider Verfahren würde dem Erfinder die Wahl lassen, welches Verfahren er anwenden will, und es würde dann vielleicht nach einigen Jahren zu erkennen sein, welches Verfahren vorgezogen wird. An der Diskussion betbeiligten sich die Herren Redakteur West, Patentanwalt Stort, Professor Strecker und als Gaft Herr von Schütz, Vorsitzender der Patentkommission des Deutschen Vereins für den Schutz des gewerblichen Eigenthums, die ihrerseits die Frage einer Abänderung des Patentgesetzes sehr gründlich durchberathen und die Ergebnisse in einer Denkschrift niedergelegt hat. Wäbrend Herr West die Vorzüge des Prüfungsverfahrens darlegte, begrüßte Herr von Schütz den Vorschlag des Herrn Dr. von Hefner⸗Alteneck als sehr beachtenswerth, und auch Herr Stort knüpfte an diesen Vor⸗ schlag an, indem er das Anmeldeverfahren empfahl mit der Modi⸗ fikation, daß jederzeit auf Antrag eines beliebigen Interessenten eine Prüfung vom Patentamte vorgenommen werden solle, welche die Be⸗ deutung eines sachverständigen Gutachtens haben würde.

Hierauf sprach Herr Goerges über die von der Firma Siemens u. Halske bei Drehstrom⸗Motoren vielfach angewendete Methode der Gegenschaltung zum Anlassen von Drehstrom⸗Motoren. Während die Anordnung von Schleifringen und Anlaßwiderständen die allgemeinste Lösung der Aufgabe darstelle, Drehstrom⸗ Motoren, was Geschwindigkeit und Drehmoment anlangt, dauernd vollkommen in seiner Gewalt zu haben, seien in vielen Fällen, wo es sich nur um das Ingangsetzen handele, einfachere Metboden erwünscht. Eine solche Methode ist die Gegenschaltung. Hier⸗ bei werden während der Periode des Anlaufs die einzelnen Theile der Ankerwickelung gegeneinander geschaltet, sodaß nur ein gewisser Theil der elektromotorischen Kraft und der Ampoͤre⸗ Windungen zur Wirkung gelangt. Nach dem Anlauf wird zurch eine einfache Vorrichtung die Normalschaltung selbstthätig hergestellt. Man erreicht durch diese Methode große Anzugskrast bei mäßiger Stromstärke. Das Unschalten geschieht durch einen auf der Welle angebrachten Apparat, der bei einer gewissen Ge⸗ schwindigkeit unter Zuhilfenahme der Zentrifugalkraft einige Kontakte schließt. Da hierbei kein Feuer auftritt und der Umschalte⸗ Apparat völlig dicht eingekapselt ist, eignen sich solche Motoren ganz besonders für feuergefährliche Betriebe. Der Vortrag wurde durch eine Reihe von Skizzen, sowie durch zwei ausgestellte Motoren und verschiedene Umschalte⸗Apparate erläutert.

Im Anschluß an diesen Vortrag skizzierte Herr Meyer von der „Union, Elektrizttäts⸗Gesellschaft“ eine Methode, die Motoren unter Zuhilfenahme mitrotierender Drosselspulen anzulassen, wobei Kontakte überhaupt nicht vorhanden sind.

Die nächste Sitzung des Vereins findet am 22. Mai statt.

F.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Weizeneinfuhr Marseilles.

Nach den Wochenübersichten des „Sémaphore“ Weizeneinfuhr Marseilles auf dem Seewege:

in der Zeit vom 25. bis zum 30. März 71 349 dz Vg11166““

in der Zeit vom 1. bis zum 6. April.. TL1LIL1n1n davon aus Rußlad . . 478 907

in der Zeit vom 8. bis zum 13. April. 85 345 davon aus Rußlad.. 682 199

in der Zeit vom 15. bis zum 20. April. .51 630 kA76161414147714328

In den Docks und Entrepôts von Marseille befanden sich am 18. April d. J. 123 730 dz. 8 n.

Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unter dem 20. d. M. Folgendes:

Im allgemeinen haben die Saaten in Serbien gut überwintert; dies ist hauptsächlich dem Umstande zu verdanken, daß die Kälte bei schneebedeckten Feldern eintrat. Infolge der andauernd schönen Herbst⸗ witterung hat man diesmal bedeutend mehr Weizen angebaut als im Vorjahre.

Der Frühjahrsanbau ist im Großen und Ganzen als beendet zu bezeichnen. Für alle Saaten ist jetzt warme und trockene Witterung erwünscht, obgleich die großen Niederschläge der letzten Monate bis jetzt noch keine Fäulniß in den Saaten bewirkt haben.

Auch die in den letzten Tagen aus des Flußniederungen gemeldeten Ueberschwemmungen geben bisher noch nicht Anlaß zu Befürchtungen bezüglich des Saatenstandes.

Die noch im Lande vorhandenen Vorräthe an Weizen sind so be⸗ deutend, wie es nie sonst um diese Zeit der Fall gewesen ist. Die⸗ selben werden auf 1 5 der Gesammternte geschätzt.

Der serbische Minister für Volkswirthschaft hatte s. Zt. die Pro⸗ duzenten gewarnt, ihren Weizen zu den damals anscheinend niedrigen Tagespreisen zu verkaufen. Die hierdurch veranlaßte Spekulation kann seitdem ihr Engagement nur mit bedeutenden Verlusten ab⸗ wickeln, da die großen Ernten in den überseeischen Ländern den Rückgang der Weizenpreise zur Folge hatten.

Durch die Aufhebung des Mahlverkehrs für Weizen in Oesterreich⸗Ungarn dürfte der ins Stocken gerathene Export donau⸗ aufwärts nach Süddeutschland wieder in Aufschwung kommen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ ͤ“

Schweiz. u“ 8 hes ge Schweizerischen Landwirthschafts⸗Departe⸗ ments vom 23. d. M. ist der Grenzverkehr mit Klauenvieh aus dem Elsaß wieder gestattet worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 276 vom 21. November v. J.) 8 ae

Verdingungen im Auslande.

““ Spanien. 11“

14 Mai. General⸗Direktion des Geograpbischen und Statistischen Instituts im Unterrichts⸗Ministerium zu Madrid: Lieferung von 3500 Ries weißen Papiers für die Volkszählung. Voranschlag 87 000 Pesetas. Sicherheitsleistung vorläufig 4375 Pesetas, endgültig 10 % der Faschloossamne. Angebote auf Stempelpapier Klasse 11. Fornmeen ierfür und N Anzeiger“ und an Ort

Verkehrs⸗Anstalten.

Budapest, 27. April. (W. T. B.) Der erste der zwischen Berlin und Konstantinopel vom 1. Mai ab regelmäßig verkehren⸗ den Luxuszüge ist heute Abend hier eingetroffen. Die geladenen Theilnehmer an der Fahrt wurden an der Grenzstation im Namen des ungarischen Handels⸗Ministers durch den Ober⸗Inspektor der ungarischen Staatsbahnen begrüßt. Die Fahrt wird erst morgen Abend fort⸗ gesetzt. Den morgigen Tag werden die Theilnehmer als Gäste der Direktion der ungarischen Staatsbahnen in Budapest verbringen. (Vergl. Nr. 100 d. Bl.)

Bremen, 27. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloypd. Dampfer „Saale“ 26. April v. Bremen in New York angek. „Bremen“ 26. April v. New York n. Bremen abgeg. „Aller“, n. New PVork best., 26. April die Azoren pass. „König Albert“, v. Ost⸗ Asien tommend, 26. April Reise v. Port Said n. Bremen fortges „Prinz Heinrich“, v. Ost⸗Asien n. Bremen best., 26. April in Shanghat, „Karlsruhe“, n. Australien best., 27. April in Colombo angekommen.

„— 28. April. (W. T. B.) Dampfer „Sachsen“, n. Ost⸗Asien best., 27. April in Aden, „Preußen“, n. Ost⸗Asien best., 27. April in Yokohama angek. „Aachen“, v. d. La Plata kommend, 27. April St. Catherines pass. „Ems“, n. New York best., 27. April in Neapel angek. „Oldenburg, n. Ost⸗Asien best., 27. April Gibraltar pass. „Frei⸗ burg“, n. Ost⸗Asien best., 26. April in Port Said angek. „Stuttgart“ 27. April Reise v. Antwerpen n. Amsterdam fortzesetzt.

Hamdurg, 27. April. (W. C. B.) Hamberg⸗Amerfka⸗ Linie. Dampfer „Pennsylvania“, v. New York n. Hamburg, 26. April und Columbia“ 27. April Cuxhaven bezw. Dover, „Kaiser Friedrich“, v. Hamburg über Southampton und Cherbourg n. New York, 27. April Dover pass. „Georgta“ 26. April v. New York über Neapel n. Genua abgeg. „Canadia“ 26. April in Veraecruz, „Sardinia“ 26. April in St. Thomas, „Herecynia“ 25. April in New Orlcans angek. „Calabria“, v. St. Thomas n. Hamburg, 26. April v. Havre, „Bengalia, v. Hamburg n. Baltimore, 26. April v. Boston abgeg. „Sieilia, v. Buenos Aires n. Genua, 25. April Gibraltar pass. „Hamburg“ und „Sarnia“ 26. April in Singapore angek. „Saxonia“ 26. April v. e n. Suez abgeg. „Andalusia 27. April in Nagasaki an⸗ gekommen.

28. April. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗Linie. Dampfer „Fürst Bismarck“ 27. April in New York angekommen.

London, 27. April. (W. T. B.) Castle⸗Linte. Dampfer „Carisbrook Castle“ Doanerestag auf Ausreise und „Tintagel Castle“ Donnerstag auf Heimreise in Durban (Natal) angekommen.

Theater und Musik.

komische Oper „Figaro's Hochzeit“ unter Kapellmeister Strauß' Leitung und in folgender Besetzung gegeben: Graf Almaviva: Herr Hoffmann; die Gräfin: Fräulein Hiedler; Figaro: Herr Knüpfer; Susanne: Fräulein Dietrich; Cherubin: Fräulein Rothauser. Am Montag geht Gesrges Bizet's Oper „Carmen“ mit Fräulein Rothauser in der Titelrolle in Scene. Die angekündigte Oper „Der Bären⸗ häuter“ muß wegen eines Unfalls, welcher Frau Emilie Herzog gestern zustieß und der schon am gestrigen Abend eine Repertoire⸗Aenderung nöthig machte, bis zur Wiedergenesung der Künstlerin verschoben werden.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Mittag um 12 Uhr zum Besten der Unterstützungskasse für arme Schauspieler „Kean“ mit Herrn Matkowskvy in der Titelrolle ge⸗ geben; Abends gelangt Ernst von Wildenbruch's Schauspiel „Die Tochter des Erasmus“ zur Aufführung. Den Erasmus spielt Herr Pohl, die Marie Fraulein Poppe, den Ulrich von Hutten Herr Matkowsky. Am Montag gebt Otto von der Pfordten's dramatisches Gedicht „Der öu“ mit Fräulein Poppe in der Titelrolle in Scene. Die Kaiserin⸗Wittwe Luise spielt Frau Clara Meyer; außerdem sind Fräulein von Mayburg und die Herren Kraußneck, Vollmer, Boettcher, Molenar, Heine und Pohl beschäftiat.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater gelangt morgen „Die Fledermaus“ zur Aufführung.

Das Deutsche Theater hat für nächste Woche folgenden Spielplan aufgestellt: morgen Abend und am Donnerstag: „Jon Gabriel Borkmann“; Montag und nächsten Sonntag Abend: „Der Biberpelz“; Dienstag und Freitag: „Der Probekandidat“; Mittwoch: „Gespenster“; Sonnabend: „Cyrano von Bergerac“. Als Nach⸗ mittagsvorstellungen sind für morgen „Die versunkene Glocke“, für den nächstfolgenden Sonntag „Die Weber“ angesetzt.

Im Berliner Theater wird morgen Abend und am Donnerstag nächster Woche „Der Hüttenbesitzer“ gegeben. Björnson’'s Schauspiel „Ueber unsere Kraft“ gelangt am Montag, Dienstag und Mittwoch zur Aufführung. Am Freitag (34. Abonnements⸗Vor⸗ stellung) wird „Das verlorene Paradies“ wiederholt. Am Sonn⸗ abend findet die Erstaufführung der Posse „Berlin bei Nacht“ von D. Kalisch statt, welche am nächsten Sonntag Abend wiederholt wird. Morgen Nachmittag geht zu ermäßigten Preisen „Harold“ in Scene.

Im Schiller⸗Theater kommt morgen Nachmittag Grill⸗ parzer’s Trauerspiel „Des Meeres und der Liebe Wellen“ zur Auf⸗ führung, Abends geht das Schauspiel „Die Ehre“ von Sudermann in Scene. Am Montag, Dienstag und Sonnabend finden Wieder⸗ bolungen von „Niobe“ und „Der Diener zweier Herren“ statt. Am Mittwoch wird „Macberh“, Donnerstag „Brand“, Freitag „Amphi⸗ tryon“ und „Der zerbrochene Krug“ gegeben.

Im Theater des Westens gelangt morgen Nachmittag iu halben Preisen Weber's Oper „Der Freischütz“ zur Aufführung; morgen Abend und am Montag fiaden die letzten Aufführungen von Milloecker's Operette „Der Bettelstudent“ statt. Morgen Abend gastiert Herr Reinhold Wellhof in derselben als Ollendorf Am Dienstag beginnen die Ensemble⸗Gastspiele unter Leitung des Direktors José Ferenczy. Zur Aufführung gelangt zunächst allabendlich „Die Geisha“. Am nächsten Sonntag Nachmittag geht die komische Oper „Die Glocken von Corneville“ in Scene.

Im Lessing⸗Theater wird der Spielplan der kommenden Woche noch von dem Gastspiel der Frau Agnes Sorma beherrscht. Die Künstlerin tritt morgen, sowie am nächsten Sonnabend als „Cyprienne“, am Dienstag und Donnerstag als „Nora“ auf. Am Mittwoch spielt Frau Sorma in Sudermann’s Einakter⸗Cyeclus „Morituri“ die drei weiblichen Hauptrollen; am nächsten Sonntag findet ihr letztes Gastspiel statt. Am Montag gelangt Blumenthal’'s und Kadelburg's Lustspiel „Als ich wiederkam“ und am Freitag Sudermann'’s Schauspiel „Die Ehre“ zur Aufführung.

Im Neuen Theater gelangt morgen sowie am Dienstag und

an den folgenden Tagen nächster Weoche bis einschließlich nächften Sonntag Abend „Im Exil“ zur Wiederholung, während am Montag „Minna von Barnhelm“ mit Frau Butze in der Titelrolle in Scene geht. Morgen und am naͤchsten Sonntag Nachmittag wird Th. von Trotha's Lustspiel „Hofgunst“ zur Darstellung gebracht. Der morgigen Aufführung des Schwanks „Im Exil“ geht P. Remer's Komödie in einem Aufzuge „Frau Sonne“ vorauf. Im Residenz⸗Theater bleibt „Die Dame von Maxim“ auch fernerhin unverändert auf dem Spielplan. Morgen Nachmittag geht „Der Schlafwagen⸗Kontroleur“ bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen in Scene.

Das Thalia⸗Theater schließt am Montag seine erste Winter⸗ saison unter der neuen Direktion. Als Abschiedsvorstellung, zugleich zum Benefiz für Herrn Guido Thielscher, geht die Ausstattungsposse „Im Himmelbhof“ zum letzten Mal in Scene. An demselben Abend verläßt das Ensemble mit allen Dekorationen, Requisiten und der ganzen Ausstattung Berlin, um sich zum Gastspiel nach Hamburg zu begeben. Vom 1. bis 9. Mai bleibt das Theater geschlossen. In dieser Zeit finden die Proben für die Eröffnungs⸗Novität der Sommersaison,

„Wie man Männer fesselt“, statt, in welcher Frau Annie Dierkens aus

1““ . 8 Im Königlichen Opernhause wird morgen Mozart's

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