g orden sei, es erkenne jedoch das volle Recht gals an, die Durchfuhr von Gütern zu verhindern. Wenn der amerikanische Konsul in Lourengo Marques gegen ein Verfahren Einspruch erheben sollte, werde er keine Unterstützung finden.
Den Mitgliedern der Buren⸗Mission wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, bei ihrer Ankunft in New York in dem Hotel ein Empfang bereitet. Fischer sagte: die Mission wünsche, an den Gemeinsinn und an das Gefühl des amerikanischen Volkes zu appellieren. Großbritannien trachte nach dem Gold und den Diamanten der R publiken. Die M ssion sei gekommen, um den Frieden zu suchen, aber nicht um jeden
Preis. Sie richte an die Vereinigten Staaten die Bitte, die
Sache der Republiken zu prüfen. Was die Meldungen an⸗ lange, daß die Buren, falls Großbretannien Transvaal er⸗ obere, nach Amerika auswandern wollten, so bestreite er, daß die Buren als Volk auszuwandern gedächten. Einzelne Buren edoch dürften wohl auswandern. — Drei Senatoren, drei Mitglieder des Repräsentantenhauses und eine Anzahl Bürger begeben sich heute von Washington nach New York, um die Abordnung der Buren morgen dorthin zu geleiten. Am Sonnabend werden die Buren dem Präsidenten MacKinley einen Besuch abstatten. Am Sonntag Abend soll im Opern⸗ hause eine große Volksversammlung stattfinden, in welcher die Buren, Senatoren und Mitglieder des Repräsentanten⸗ hauses sprechen werden.
Nach einer in New York eingetroffenen Depesche aus Colon erhielt der dortige Gouverneur die Mittheilung, daß die Aufständischen in Columbia bei Cucuta nieder⸗ geworfen seien und die Erhebung thatsächlich beendet sei.
Afrika.
Das „Reuter’'sche Bureau“ meldet aus Beira vom 8. d. M., der portugiesische Gouverneur Meyrelles habe bei einem Fest⸗ mahle, welches er zu Ehren der Imperial Neomanry im Gouvernementsgebäude gegeben, die Engländer zu dem mächtigen Aufflammen nationaler Begeisterung beglückwünscht und gesagt: obwohl Portugal immer ein Freund Enaglands ge⸗ wesen sei, habe es sich doch ohne diese Lehre der Thatsachen keine Vorstellung von der glänzenden Einigkeit der angelsächsi⸗ schen Rasse machen können. Portugal freue sich hierüber mit 5 alten Verbündeten, denn die Erstarkung des Freundes
edeute eigene Erstarkung
Aus Louren ço Marques berichtet dasselbe Bureau, daß, nach einer Mittheilung aus portugiesischer amtlicher
uelle, bei Mafeking ein Zusammenstoß stattgefunden habe, n welchem die Buren mit schweren Verlusten zurück⸗ geworfen worden seien.
Die „Times“ meldet aus Lourenço Marques vom
.d. M.: Die Bildung eines sogenannten Amazonenkorps n Johannesburg und Pretoria werde als das letzte Mittel betrachtet, die lässigen Burgher anzufeuern. Aus un⸗ öö Quelle verlaute, daß in einer geheimen Sitzung des
olksraads in Pretoria eine erregte Debatte über die Frage der Zerstörung der Minen und Hauptgebäude Johannes⸗ burgs beim Febemähen der Engländer stattgefunden habe. Das Ergebniß der Debatte sei unbekannt, jedoch seien die fremden Vertreter der Minengesellschaften höchst beunruhigt
nd hätten einen dringlichen Appell an ihre Konsuln gerichtet. Nach einer Meldung aus Pretoria vom 12. d. M. ist der Verkauf der Rechte zum unterirdischen Minen⸗ betrieb auf den Bewaarplaatsen bis zum 9. Juli ver⸗ schoben worden.
Eine Depesche des Feldmarschalls Lord Roberts aus Kroonstad vom 15. d. M. meldet: Zwei Offiziere und 6 Mann fouragierten gestern in der Nähe von Kroonstad. Als sie sich einer Farm näherten, auf welcher eine weiße Fahne wehte, eröffneten etwa 15 Buren, die hinter Mauern Stellung genommen hatten, Feuer auf die Abtheilung. Zwei Soldaten wurden getödtet, der eine Offizier verwundet; der zweite Offizier sowie zwei Soldaten wurden gefangen genommen.
Der General Sir Redvers Buller berichtet aus Dundee vom gestrigen Tage, daß er am Dienstag Glencoe besetzt habe. Die Transvaal⸗Buren hätten jetzt die Biggarsberge geräumt. Die Freistaat⸗Buren auf den Drakensber en seien an Zahlsehrvermindert. Die Kommandos von Carolina, Lydenburg und Pretoria seien am 13. und 14. Mai von Hlatikulu nördlich weitergezogen. Elf Geschütze seien in Glencoe in einen H enbahras eschafft worden; der letzte Zug ür ” habe Glenche am Dienstag
ei Tagesanbruch verlassen. Die Züge verkehrten j der Station Wesselsnek. Züg “
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten b en si in der Ersten Beilage. “
— In der heutigen (196.) Sitzung des Reichstage welcher der Staatssekretär des Innern, Snen⸗ Macgfte⸗ Dr. Graf von Posadowsky und der Staatssekretär des .heee. Dr. Nieberding beiwohnten, stand zunächst die Fortsetzung der dritten Berathung des Gesetzentwurfs betreffend Aenderungen und Ergänzungen des Strafgesetzbuchs, auf der Togesordnung, zu welchem eine Reihe weiterer Anträge handschriftlich eingegangen ist.
Es mußte zunächst die Abstimmung über den Antrag des Abg. Heine (Soz.) wiederholt werden, bei welcher sich am 17. März die Beschlußunfähigkeit des Hauses herausstelltee.
e lautet:
60 Nr. 11 des Str.⸗G.⸗B. erhält folgenden Zusatz: Diese Bestimmung (Bestrafung des groben kübalt, fiadet 718 dss dese 8 Ferpevonifs der bildenden und reproduzierenden Künste und
re sse.
An der namentlichen Abstimmung betheiligten sich 290 Mit⸗ glieder. Der Antrag wurde bei Schluß des Blattes mit 210 Stimmen gegen 80 Stimmen abgelehnt. Dafür stimmten die Sozialdemokraten, die deutsche Volkspartei, die freisinnige Volkspartei und die freisinnige Vereinigung, sowie der Abg. Bindewald (Reformp.), dagegen stimmten fümmtliche anderen Parteien des Hauses. “ I“
— In der heutigen (69.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Fösrasent d Staats⸗ Ministeriums Dr. von Miquel und der Minister des Innern
zur zweiten Berathung. Berichterstarter ist der Abg. von Bornstedt.
werde.
genommen.
Abtheilung mindestens das erste Neuntel
folgenden Sechsteln bestehen.
fehlte, dagegen
für korrekter als die Kommissionsfassung.
Rickert (fr. Vgg.) stimmen diesem Antrage zu,
nommen.
anzunehmen.
müßte, wenn der Antrag abgelehnt werde.
völkerung. vorlage angenommen.
Walle (Zentr.) en bloc angenommen.
entwurf, betreffend die
genommen.
setzentwurf, verbänden
Fassung zurückgelangten
zu legen ist.
1892 316 889 1.,06 237 756
9201 154 221 2 59 79 133 0,44
7 472
überhaupt 11“ in Handerttheilen der Bevölkerung.. in den Gtädten gllein. . . ..... in Hunderttheilen der Bevölkerung . ühh ieo8*
in Hunderttheilen der Bevölkerung.. iR h*
in Hunderttheilen der Bevölkerung G
„Stadt“ „Land“
ferner „Stadt“ „Land“
„Stadt“ „Land“ „Stadt“ „Land“ „Stadt“ „Land“ Stadt’ „Land“ „Stadt“ „Land“ „Stadt“ „Land“* „Stadt“ „Land“ Stadt“ „Land“ „Stadt“ „Land“ „Stadt“ „Land“
in Ostpreußen
„ Westpreußen. 888 im Stadtkreise Berlin.. in Brandenburg..
6 136
43 846 16 864 10 705 9 196 3 378 7 035 2 271 23 137 9 651 22 075 10 413 9 371 5 997 15 391 8 366 14 220 7 728 21 792 3 090 41 221 11 508
Sachsen ... Schleswig⸗Holstein Hannover . be““ „ Hessen⸗Nassau . im Rheinlandne .
Nach den Gesammtziffern hebliche Vermehrung der „wohlständigeren“ Auch auf dem Lande zeigt sie sich, hältnißzahlen,
der Städte übergeführt worden sind.
Freiherr von Rheinbaben beiwohnten, gelangte zunächst der
theile Bev
der
rungsvorlage enthaltene, vom Abgeordnetenhause Zweckbestimmung, daß der Zwischenkredit nur zur der Schulden und zur Errichtung der Wohn⸗ und Wirthschafts⸗ gebäude auf den Rentengütern dienen soll, wiederhergestellt und außerdem den Zusatz beschlossen, daß über die Verwen⸗ dung des Zwischenkredits dem Landtage alljährlich Rechnung
ölkerung bis zum Jahre 1896 einschließlich eine Abn
“ “ v111“ “ Entwurf einer Hohenzollernschen Gemeindeordnung
„Abg Dr. Lotichius (nl.) erklärt, daß ein Theil seiner Freunde für die Gestaltung des Wahlrechts und für die Geheimwahl nach der Kommissionsfassung stimmen werde, jedoch mit dem ausdrücklichen Vorbehalt, daß damit kein Präzedenzfall für die Zukunft geschaffen
Die §§ 1 bis 20 werden in der Kommissionsfassung an⸗
Nach § 21, werden für die Wahlen der Gemeinde⸗ verordneten die sämmtlichen Stimmberechtigten nach Maßgabe ihrer direkten Steuern in drei Abtheilungen getheilt. Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern soll die erste — — Stimm⸗ berechtigten, die zweite Abtheilung mindestens die zwei folgenden Neuntel umfassen; bei Gemeinden mit weniger als 2000 Ein⸗ wohnern soll die erste Abtheilung mindestens aus dem ersten Sechstel, die zweite Abtheilung mindestens aus den
In
zwei
Abg. Dr. Sattler (nl.) beantragt die Wiederherstellung der Regierungsvorlage, inwelcher das Wort „mindestens an den vier Siellen ag ch der Absatz vorfand, den die Kommission gestrichen hat: „Läßt sich die Zahl der Stimmberechtigten nicht durch 9 oder 6 tbeilen, so werden die Uebrigbleibenden der dritten Abtheilung zu⸗ gezählt.“ Der Antragsteller erklärt die Fassung der Regiecungsvorlage
Die Abgg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.) und
( diesem während
Hodler (Zentr.) an der Kommissionsfassung festhalten will. 21 wird in der Fassung der Regierungsvorlage ange⸗
Abg.
Nach § 32 der Regierungsvorlage soll die Wahl der Gemeindeverordneten geheim durch Stimmzettel stattfinden. Die Kommission hat dies unverändert angenommen.
Abg. von Wrochem (kons.) beantragt die öffentliche Wahl durch mündliche Abgabe der Stimme zu Protokoll.
Minister des Innern Freiberr von Rheinbaben bittet, wegen der besonderen Verhältnisse Hohenzollerns, die durch seine abgesonderte Lage bedingt seien, diese exceptionelle Bestimmung der geheimen Wahl
Abg. von Wrochem begründet kurz seinen Antrag und erklärt, daß ein grozer Theil seiner Partei gegen das ganze Gesetz stimmen
Die Abgg. Bumiller (Zentr.), Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kon..), Ehlers (fr. Vag.) und Dr. 20ech ige (nl.) erklären sich, der letztere für einen großen Theil seiner Partei, für die geheime Wahl, entsprechend den Wünschen der Hohenzollernschen Be⸗
§ 32 wird unverändert in der Fassung der Regierungs⸗ Der Rest des Gesetzes wird auf Antrag des Abg. Im
In zweiter Berathung werden darauf auch der Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Abänderung und Ergänzung der Hohenzollernschen Amts⸗ und Landesordnung, der Gesetzentwurf, betreffend die Aenderung des Ver⸗ fahrens für die Wahlen zum Hause der Abgeordneten in den Hohenzollernschen Landen, und der Gesetz⸗ f Umgestaltung der direkten Staatssteuern in den Hohenzollernschen Landen, ohne Debatte auf Antrag des Abg. Im Walle en bloc an⸗
Sodann wird in erster und zweiter Berathung dem Ge⸗ betreffend die Bildung von Gesammt⸗ n in der evangelisch⸗lutherischen Kirche der Provinz Hannover, ohne Debatte zugestimmt. Es folgt die Berathung des vom Herrenhause in abgeänderter Gesetzentwurfs, betreffend die Ge⸗ währung von Zwischenkredit bei Rentengutsgrün⸗ dungen. Das Herrenhaus hat die in der ursprünglichen Regie⸗
estrichene lbstoßung
1893 319 317 1,06
239 977 Zot.
155 694 2,58
3 270
43 819
17 183 10 686
8
2 229 23 478 9 403 21 752 10 470 9 622 5 971 15 644 8 550 14 566 7 873
Abg. von Bockelberg (kons.) beantragt, die Zweckbestimmung abermals zu streichen, will jedoch den anderen Zusatz als unwesentlich an⸗ nehmen. Ohne die Erweiterung des Zweckes des Zwischenkredite habe die Vorlage wenig Werth. Irgend welcher Mißbrauch des Zwischen⸗ kredits sei auch ohne die enge Zweckbestimmung ausgeschlossen, da es
8
22 216
3 104 41 649 11 711
1 8 6 1
4
9
ist also namentlich seit 1896 eine er⸗ Zensiten eingetreten. und zwar nicht bloß in den Ver⸗ sondern auch in den absoluten, obgleich seit 1895 mehrere große Landgemeinden nebst äbers, Zensiten in die Gruppe
1 as die einzelnen Landes⸗ betrifft, so zeigt der Stadtkreis Berlin trotz sbiner
steigenden
ahme der
321 296
157 527
ja nur um Rentengüter handele, die en peszlstas 1e.; veen.
Vie⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minißt von Miquel: Die Herren werden, wenn sie die Sa nenes r. fassung aufrecht erhalten, nicht mehr erreichen, als wenn die Be Clu. des Herrenhauses angenommen werden; andererseits liegt aber an eäüse der Geschäftslage die Gefahr nahe, daß das Gesetz scheitert 3 cts Majorität des Herrenhauses das Gesetz nur acceptieren will. 8 die Regierungsvorlage wiederhergestellt wird. Bei der ganzen Vorldie handelt es sich nur darum, eine solide Kolonisation zu sichern llage dieser Zweck wird mit beiden Fassungen in gleicher Weise erreicht. nd
Abg. Dr. Sattler (ul.) wünscht das Zustandekommen des G. setzes, weil esz die innere Kolonisation fördere, und macht darde⸗ aufmerksam, daß dasselbe Gesetz auch schon im vorigen Jahre auf scheitert ist; er habe früher den Beschluß des Abgeoednetenhause mitgefaßt, der nach seiner Ansicht die Kolonisation besser fördere 8 wenn die Zweckvsestimmung darin entbalten sei; diese Förderung falt aber ganz weg, wenn das Gesetz scheitere, und deshalb empsehle er 8 Brstiamugg s dem Hec.e. 88 1 g. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr. kons.) befü nicht, daß das Gesetz im “ scheitern werde, 88 Uürche geordnetenbaus an seinem Beschluß festhalte. Die Konse vativen würden wohl ihre Parteifreunde im Herrenhause, welche er die Mehrhett bildeten, bestimmen können, sich der Meinung des Ab geordnetenhauses anzuschließen. Damit mit der inneren Kolonisation energisch vorgegangen werden könne, bitte er, den früheren Beschluß des T“ wieder herzustellen.
Vize⸗Präsident des Staats⸗Ministeriums, Finanz⸗Minif⸗ Dr. von Miquel weist darauf hin, daß es im Mebh. die Meinung der ganzen Linken ankomme, und daß dort erklärt worden sei, daß das Gesttz ohne die Zweckbestimmung unanneh bar 8. .
bg. von Riepenhausen (konf.) hält an dem frühere schluß des Abpeordnetenhauses fest und kann nicht eenf.Unüh n das Abgeordnetenhaus sich dem Herrenhaus fügen solle. Wenn das Herrenhaus dann seinen Beschluß aufrecht erhalte, sei immer noch Zeit, daß das Abgeordnetenhaus seinen Beschluß ändere.
Die Vorlage wird nach dem Antrag von Bockelberg, also unter Streichung der Zweckbestimmung, angenommen.
(Schluß des Blattes.)
Nr. 20 der „Veröffentlichungen des Kaiserlie Gesu ndheitsamts“ vom 16. Mai hat folgenden Inhalt: Hei. nachrichten. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Gesundheitsverhältagisse in England, 1898/99. — Gesetzgebung u. s. w. (Hessen.) Kreisäczte. — Thierärzte. (esterreich.) Pharmazeutische Präparate. — (Nieder⸗Oesterreich.) Heilbare Teinker. (Vereinigte Staaten von Amerika.) Viehausfuhr. (Schluß.) Gang der Thier⸗ seuchen in Großbritannien, 1. Vieerteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg.⸗Bez. Koblenz Württemberg, Großbritannien, Malta, Uruguay). — Vermischtes. (Deutsches Reich.) Kleinvertrieb von Nahrungsmitteln. Preisaus⸗ schreiben. — (Unteregypten.) Sterblichkeit, 1886/90. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung. — Grundwasser⸗ stand und Bodenwärme in Berlin und München, April.
Die größeren Einkommen in Preußen 1892 bis 1 899.
(Stat. Korr.) Nach der Statistik des Jahres 1899 stellt sich die Zahl der Zensiten (physischen Personen) mit mehr als 3000 ve. kommen auf 390 957, wovon 301 088 in den „Städten“, in den Stadt⸗ kreisen allein 204 717, also mehr als die Hälfte der Gesammtzahl des Staates, auf dem „platten Lande“, wohin auch die Landgemeinden mit städtischem oder industriellem Charakter gerechnet werden, 89 869 veranlagt sind. Diese Zensiten nebst ihren unselbständigen Angehörigen umfassen 4,01 v. H., in den Städten allein 7,01 und auf dem Lande 1,81 p. H. der Bevölkerung. Besonders günstig erscheint dieses Er⸗ gebniß wohl keineswegs. Die Haushaltungen mit mehr als 3000 ℳ Einkommen begreifen danach einen im Verhältniß zur Gesammtheit nur geringen Bruchtheil des Volks, obgleich sie bei der städtischen wie bei der ländlichen Bevölkerung nicht nur die wohlhabenden Klassen, sondern auch einen großen Theil der Schicht einschließen, die man als „besseren Mittelstand“ zu bezeichnen pflegt. Immerhin ist eine gewisse Aufwärtsbewegung seit der Einführung des neuen Gesetzes unverkennbar. Es betrug nämlich die Zahl der Zensiten mit mehr als 3000 ℳ Ein⸗ kommen (ohne die Angehörigen, welche erst seit dem Jahre 1895 ein⸗ schließlich festgestellt sind, 85 nicht bei der ganzen Reihe berücksichtigt werden könnten):
1894 1895 324 294 1,05 246 317 1,98 159 734 2,53 77 977
0,42
8 036 3 261
1899 390 95
1 19 301 088
2 16 204 717
2,655
89 869
1896 331 091 1,06 251 958 1,98 165 464 2,50 79 133
0,43
8 245
3 293
6 783
2 666
42 248 19 533 11 761
9 588
3 072 7374
2 092
24 596
9 224
22 108
9 420 9 890 5 625 17171
8 814
15 998
8 018 23 111 3 0833 3159 43 889 45 313 11 553 11 989
1897 345 328 1,08 263 453 2,01 174 926
1898 369 384
2,56 78 593 0,43
7 639 3 225 6 486 2 768 43 098 17 826 10 922 9 295 3 223 7 081 2 190 23 659 9 265 21 695 10 114 9 754 5 892 16 123 8 572 14 823 7 794 22 577 3 095 42 647
47 775 52112 11 533 85
12 670 14 126
absoluten Ziffer „wohlständigerer“ Zensiten und auch seitdem n eine mäßige Zunahme. Der Abzug solcher Zensiten in die Voror ist also offenbar von nicht unerheblicher Bedeutung für die sozia Zusammensetzung der Berliner Bevölkerung selbst. Im übrigen hat schen 1892 in den „städtischen“ Bezirken auch die Zahl der „wohl⸗ tändigeren“ Zensiten überall zugenommen. Auf dem Lande waren
noch im Jahre 1895 in Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Posen Schlesien, Sachsen, Schleswig⸗Holstein und Fußen. pelan die Ziffern
unter Vermittelung 8 8
darin behindert, stellenweise sogar,
hicckelung einigermaßen zurückgehalten, so namentlich Roggen und dder Frübjahrsanbau
anbau schütter ist und auch weniger Büschel trägt.
Hafer steht im großen
standen während der Frostzeit in der Blüthe,
dem 10. d. M. Folgendes:
weniger der Roggensaat für verloren betrachtet. saaten sowie auch der Wiesen beeinträchtigt zu haben.
8 spät erfolgten, scheinen hier vielfach zu wünschen übrig zu lassen.
als im Jahre 1892; Ostpreußen und Hessen⸗Nassau vesenz 3ften Jahre, Westpreußen, Pssen und Schlesien im n
n 1898, Schleswig⸗Holstein erst im Jahre 1899 über den An⸗ ahesftand erhoben während Pommern und Sachsen noch jetzt niedrigere
fang n aufweisen als im Jahre 1892.
Ziffemne übrigens nicht zu ungünstige Auffassungen von dem Gesammt⸗ bniß ꝛu gewinnen, muß man sich gegenwärtig halten, daß auch erge 8 Zensiten mit nicht über 3000 ℳ Einkommen noch viele that⸗ voblich den wohlhabenden Klassen zuzurechen sind, z. B. Söhne reicher n. die zunächst nur dasjenige, oft noch geringe Einkommen ver⸗ welches ihnen aus einer Stellung im Staatsdienst u. dgl.
nufließt.
Zur Arbeiterbewegung. Aus S ockhol m meldet „W T. B.“ vom gestrigen Tage, daß dort die Arbeitgeber des Baugewerbes beschlossen haben, von heute ab über alle Arbeiter die Sperre zu verhängen, weil die verschiedenen Versuche eine Einigung zu erreichen, gescheitert sind und der Ausstand Bemehreren Bauunternehmungen ausgebrochen ist. Die Sverre trifft s unmittelbar 5000 Mann, soll aber mittelbar über 20 000 Arbeiter
arbeitslos machen.
Land⸗ und⸗Forstwirthschaft.
Die Allgemeine Gartenbau⸗Ausstellung des Pankow⸗ Gartenbauvereins wird am Sonnabend, den 19. Mai, Vormittags 10 Uhr, im Linder'schen Garten zu Pankow (Breite Straße 34) eröffnet werden Wäͤhrend der Dauer der Ausstellung, vom 19. bis 24 Mai, findet jeden Nachmittag von 4 bis Abends 11 Uhe Konzert statt. Die reich beschickte Gartenbau⸗ Ausstellung wird Abends elektrisch beleuchtet sein. — Unter den Ehren⸗ preisen der Ausstellung sind besonders hervorzuheben die von Ibrer Majestät der Kaiferin Friedrich gestiftete Porträt. Medaille, die Staats⸗
hedaillen (eine große silberne, zwei kleine silberne, drei bronzene
Medaillen), diejenigen der Landwirthschaftskammer (drei silberne und drei bronzene Medaillen) und die des Vereins zur Beförderung des Garten⸗ hbaues (eine goldene, eine groß⸗ silberne, eine kleine silberne, eine bronzene Medaille)h. — Am Montag Nachmittag um 1 Uhr hält der Pomologische Verein Berlin“ im L nder'schen Restaurant eine Sitzung ab, ebenso am Dienstag Nachmittag der
Verband der “ Deutschlands“. — Die im Jahre 1893 von dem Pankow⸗Schönhausener Gartenbauverein veranstaltete Jubiläums⸗Ausstellung verlief glänzend; die jetzige, mit Gewächs⸗ häusern, einem Palmenhause, zahlreichen dekorativen Grupypen blübender Pflanzen ausgestattete und auch in den Abtheilungen für Binderei, Gemüse und Obst reich beschickte Ausstellung verspricht noch weit mehr. Der Eintrittspreis beträgt am Sonnabend. den 19. d. M, 1 ℳ, an den weiteren Tagen 50 ₰ (Dauerkarten 2 ℳ). — Anmeldungen zur Ausstellung werden noch vom Comité in Pankow
angenommen.
öffentliche
Saatenstand in Ungarn.
Nach den bei dem ungarischen Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Baribieh herrschte, wie der „Wiener Ztg.“ aus Budapest berichtet wird, im ersten Drittel des Monats Mai zumeist günstige, milde Witterung; infolge dessen entwickelten sich die Pflanzen schön und
wurden nur durch das kältere Wetter vom 10. bis 13. d. M.
den vom 12. und 13. d. M.
zufolge, in der Ent⸗
eingelaufenen telegraphischen Meldungen
dem sich das Unkraut mehrt. Das kalte Wetter hat auch die Entwickelung des Weinstocks schädlich “ die Fröste vom 12. und 13. d. M., die sich auf die westlichen, östlichen und nördlichen Landestheile erstreckten, haben bedeutenden Schaden verursacht. Auch Obst hat gelitten, ebenso Gartengewächse, Rüben, Kartoffeln und stellenweise außer Mais auch der früh in die Aehren geschossene Roggen. Infolge des vielen Regens wurden die tieferen Theile der östlichen Gegenden stellen⸗ weise überfluthet; auch Hagelschlag trat auf, jedoch obne größeren Schaden anzurichten. In Zusammenfassun dieser Verhältnisse stellt sich das Bild, wie folgt: Von den Weizensaaten ist der Frühanbau am besten, während der Spät⸗
Die Roggen⸗ saaten stehen im Landesdurchschnitt kaum mittel. Wintergerste entwickelt sich meistens gut und befriedigend. Sommergerste ver⸗ besserte sich infolge reichlichen Mai⸗Regens und milden Wetters. Durchschnitt befriedigend. Die Rapssaat M. neuerdings Schaden ge⸗
überhaupt, in
hat durch die Fröste vom 12 und 13. d. teuerdin 2. litten. Im allgemeinen ist wenig Raps zum Schnitt übri geblieben, und auch das Wenize verspricht nur geringe Aassichten. Die aispflanze hat durch den Frost vom 12. d. M. vereinzelt Schaden gelitten. Im Landesdurchschnitt keimt die Frühsaat befriedigend und steht ziemlich gut. Kartoffeln haben durch die Fröste Schaden gelitten. Der erste Trieb wurde zu Grunde gerichtet; die nege Bepflanzung ist im Zuge. Zuckerrüben und Futterrüben sebe durch Frost be⸗ deutendes Schaden gelitten, werden stellenweise umgeackert und die 8 — S. eecaen, Sra e i 5. ock litt durch den Frost bedeutenden Schaden. e Ki 2 daher ist der Schaden
8
sehr groß. 8
Getreideverhältnisse in den Niederlanden. — Der Kaiserliche General⸗Konsul in Amsterdam berichtet unter em 10. d. M. Folgendes:
Die i strenge Kälte während der abgelaufenen Winter⸗ monate, sowie die ungünstige Witterung in den Monaten März und April d. J. sind den Wintergewächsen nachtheilig gewesen. Infolge dessen haben auf einigen Plätzen die Roggen⸗ und Weizensaaten um⸗ gepflügt werden müssen.
Saatenstand in Belgien und der Getreidemarkt in Antwerpen während des Monats April.
Der Kaiserliche General⸗Konsul in Antwerpen berichtet unter
Bis auf wenige warme Tage um die Monatsmitte war die Witterung im April ungewöhnlich rauh und daher dem Wachsthum im allgemeinen wenig förderlich. Der strenge Frost während des Winters scheint ziemlich erheblichen Schaden verursacht zu haben. In der Provinz Lüttich wird aus dieser Ursache von der Winter⸗
bestell 1 jertel der Weizensaat und ein Geringes 1 ung angeblich ein Viertel der zens Dundh fcge cte ter⸗
die Entwickelung der Getreide⸗ b 8 gles stegt aber befriedigend. Die Frübhjahrsbestellung in dieser Provinz i bis auf die Zuckerrüben, 8 wegen der Kälte Verzögerung erlitten,
beendet. . In der Provinz Luxemburg soll Winterweizen fost übera erfroren sein. Auch die übrigen Wintersaaten, besonders aber die
dies zu große Treockenheit des Bodens
fer ist zwar überall gesäet, soll aber wegen der Trockenheit des Bodens und der kalten Nächte nur langsam aufgehen. Die Ent⸗ 1 vicelung der Wiesen⸗ und Futterkräuter beginnt dagegen einigen Feortschritt zu zeigen. 1 In der Provinz West⸗Flandern, wo das Wachsthum in diesem Jahre überhaupt wenig entwickelt zu sein scheint, hat nach den vpoorliegenden Nachrichten der größte Theil der Gerstefelder wegen der Frostschäden neu bestellt werden müssen, und wird deshalb dort auch
Kälte
verschiffungen vom La Plata i lebhaft, und fielen die Preise um ein geringes. am Monatsschluß ungefähr, wie folgt:
Weizen, der
We icht
kräftig zeigt. In der
ziemlich erheblich
ein. Mit der Aussaat der Zu
nordamerikanischer Kansas.. 8 kalifornischer. Walla Walla. australischer .. Calcutta Club II Kurrachee, weißer
8 rother Plata, je nach Donau, 1u1“ russischer, „ „ inländischer „ „ Roggen: — inländischer... zu Futterzwecken. für Brauer
Weizenmehl: . Die Vorräthe Gerste: Mais:
325 000 dz 40 000 „ 20 000 „
werpen:
Roggen: aus Rußland .. 1“ 8
“
Argentinien.
Weizen: aus Deutschland Argentinien. Rumänien... Brasilien... Rußland. Uruguau. den Niederlanden England..
: aus Deutschland..
den Vereinigten S der Türkei.. den Niederlanden Rußland Rumänien Oesterreich.
Rußland.. den Vereinigten S Caänada .
aus
aus Argentinien. . den Vereinigten S Rumänien den Niederlanden Rußland..
Roggen: nach Deutschland Weizen: nach Deutschland.. dsden Niederlanden Schweden.. Spanien
Gerste: nach Deutschland
nichts. 8 nach Deutschland dden Niederlanden MNPorwegen.
Hafer: Mais:
nach Deutschland England. Norwegen Brasilien Marocco. Schweden Gibraltar den Niederla dem Congo
Kartoffeln:
den Niederlanden
sein soll, sich im allgemeinen
Provinz Ost⸗Flandern soll die Entwickelung der Saaten in letzter Zeit im allgemeinen zwar einige Fortschritte gemacht haben, immerhin sollen sie aber zum weiteren günstigen Gedeihen⸗ andauernd entsprechende Witterung erfordern In der Provinz Antwerpen scheinen die Saaten auf gut ge⸗ düngten Feldern ungeachtet der bisberigen, widrigen Witterungs⸗ verhältnisse immerhin noch verhältnißmäßig sch sollen die Saaten auf mangelhaft gedüngten Fe durch den Frost gelitten haben Die Frühjahrsarbeiten, namentlich auch der Kartoffelbau, megen anhaltenden Regens zu Anfang April Verspätung erfahren u haben. JIn der Provinz Limburg sollen die Getreidesaaten dagegen durchweg von gutem Aussehen, Wiesen und Klee aber infolge der zurückgeblieben se Getreideaussaaten sollen hier sehr vorgeschritten und der bis jetzt unter günstigen Bedingungen erfolgte Kartoffelbau nahezu beendet — 1 2Ss wegen Witterung erst gegen Ende April begonnen werden. Im und Ganzen dürften die Verhältnisse in den übri Provinzen ähnlich liegen. .
Antwerpener Getreidemarkt.
Unter dem Einfluß einiger Tage wärmerer Witterung im Laufe des April und anhaltender, verhältnißmäßig bedeutender Wetzen⸗ Plata gestaltete sich das Geschäft weniger Letztere stellten sich
Die
sein. ckerrüben
9
Donau und nordamerikanischer.
russischer und nordamerikanischer Odessa und Donau lata und nordamerikanischer
eden am Monatsschluß, wie folgt,
den Vereinigten Staaten von Amerika
Ꝙ2 N8
82 8 82 2. 8 a a au „ 2 au n a . 8 2, .
ön zu stehen, dagegen ldern besonders stark und ziemlich verkümmert aussehen. scheinen hier
Frühjahrs⸗
widrig
16 ⅔
15½
16 ½
16 ½
17
16 ½
17
16
15 — 16 ½ 16 — 17 15 ¼¾ - 17 15 — 16 % 14—15 15
13 ¾ - 14 14 ½ - 16
13 ½ — 13 12 ¼½ —- 11
G 8
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t
t 8
1 8
4
16 —17 ½
21 ½ — 21. geschätzt:
Im Laufe des Monats April wurden eingeführt in Ant⸗
6 000 dz
4 850 990
den Vereinigten Staaten von Amerika
11 840
30 790 477 240 276 030 175 040
63 290
29 8890
22 310
8 230 3 040
dz.
kaaten von Amerika
1 085 850
1 220 170 410 8 710
2 800
2 360
1 300 810
Araae a 89
E NRx
taaten von Amerika
187 610 29 530 5 930
5 840
dz. dz
taaten von Amerika
41 300
83 190 38 000 27 960 12 140
5 440
dz. dz
166 730
dz.
Ausgeführt aus Antwerpen:
7 670
8 340
163 430 20 380 480
100
dz.
dz dz
184 390
14 270 7 300
dz.
dz
21 570
24 550 27 900 3 330
dz.
dz
nden.
*
55 780 13 810
36 410 12 290
dz. dz.
RegPXbopotterdamer Getreidemarkt. . Der visehse Konsul in Rotterdam berichtet unter
10. d. M. Folgendes:
Die Stimmung des Getreidemarkts war infolge anhaltend kalter
nur auf eine wenig ergiebige Gersteernte gerechnet. Auch der gegen⸗ wärtige Stand der Roggensaaten gilt dort für wenig Auchid. während
Witterung ziemlich fest.
2*
“
Weizen. Der Absatz an die Mehlfabriken litt unter den niedrigen Preisen des nach wie vor in großer Menge importierten Mehls. Es wurden hauptsächlich in Kansas 2 und 3 sowie in La Plata Geschäfte gemacht; besonders der letztere findet immer größeren Absatz. Russischer und Donau wurden nicht viel gehandelt, weil die Preise für den hiesigen Markt zu hoch sind. Indischer ist hier nicht mehr vorräthig. 1
Roggen. Die Nachfrage war stets lebhaft und konnte nicht immer befriedigt werden, namentlich deshalb, weil gute Sorten zum Backen oft ganz fehlten. Die Einfuhr war unbedentend und bestand hauptsächlich aus minder gesuchten Sorten, u. a. aus leichtem Reral und südrussischem; ersterer fand namentlich für Brennereizwecke Ver⸗ wendung, der andere war vor Ankunft meistens verkauft. Petersburger und Taganrog wurden auf baldige und auch auf spätere Lieferung zu sehr guten Preisen gehandelt.
Gerste. Es gab weder Nachfrage noch Angebot. Die Vorräthe sind nicht groß, ebensowenig ist viel unterwegs. 8
Hafer. Es wurden hauptsächlich Libau und Reval eingeführt von oft wenig genügender Qualität; aus Danzig kam sehr schöne Waare an, die zu einem sehr guten Preis verkauft wurde. 1
Mais. Namentlich American mixed stieg infolge lebhafter Nachfrage, geringen Angebots und ziemlich viel höherer cif⸗Notierungen erheblich im Preis. Die Verkäufer zweiter Hand räumten infolge dessen auf und hierdurch, in Verbindung mit der verbesserten Witte⸗ rung, gingen die Preise wieder stark zurück.
Amerrka bleibt jedoch fest. In runden Sorten fand keine be⸗ sondere Preisschwankung statt; es wurde davon nur wenig angeboten.
Die Preise und Vorräthe ergeben sich aus nachstehender Zu⸗ sammenstellung:
Getreidepreise in Rotterdam iim Monat April 1900.
Gerste und Mais Last zu 2000 kg
Fl.
134 /158
Weizen Roggen
Getreideart Last zu 2100 kg
Fl.
Last zu 2400 kg
Fl. 174/189
Weizen Roggen Gerste
1000 1200
1100 1000]
138/158
Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Vo kskrankheit
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ Nr. 20 vom 16. Mai 1900.)
Pest. Egvpten. Am 7. Mai wurde auch in Alexandrien ein Pest⸗
all festgestellt. b dsigeftelt, Oandien. In Kurrachee hat die Pest seit An⸗ fang April weitere Fortschritte gemacht; die Zahl der täglichen Fälle ist nach einer Mittheilung vom 18. April auf 60 bis 70 gestiegen. Im Ganzen sind vom 1 Januar bis 18. April d. J. 1876 Fälle von Pest mit 1427 Todesfällen zur Anzeige gekommen. Die Eingeborenen waren stark ausgewandert; unter der europäischen Bevölkerung sind bis dahin Erkrankungen nicht vorgekommen. 1
Argentinien. In Rosario sind vom 23. Mäarz bis zum 5. April elf verdächtige Krankheitsfälle vorgekommen. Ein beinahe achttägiges Regenwetter scheint den Gesundheitsstand ungünstig be⸗ einflußt zu haben; 8 b Neu⸗Süd⸗Wales. Während der am 24 März endigenden Woche sind in Spdney gemäß amtlicher Mittheilung weitere 3 Personen an der Pest gestorben und 10 mit dieser Krankeit in das Hospital aufgenommen. Nach den Angaben der dortigen Zeitungen waren vom 29. . 11.. insgesammt 66 Personen an der est erkrankt, davon gestorben.
Pc Neu⸗Caledonien. Zufolge Mittheilung vom 30. April sind in Neu⸗Caledonien seit dem 23. März nur noch zwei Pestfälle vor⸗ gekommen, darunter ein Fall, bei dem es nicht zweifellos ist, ob Pest vorgelegen hat. Seit dem 9. April darf die Epidemie als erloschen angesehen werden.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Lyon 2, Madrid 10, Odessa 3, St. Petersburg 6, Warschau? Todesfälle; Paris 12, St. Petersburg 31, Warschau (Kranken⸗ häuser) 5 Erkrankungen; Flecktyphus: Warschau 2 Todesfälle; Edin⸗ burg 7, St Petersburg 5, Warschau (Krankenhäuser) 15. Erkrankungen; Kückfallfieber: St. Petersburg 4 Eckrankungen; Genickstarre: New York 14 Todesfälle; Tollwuth: Moskau 2 Todesfälle; Milz⸗ brand: Moskau 1 Todesfall; Varizellen: Budapest 20, Wien 62 Erkrankungen; Rothlauf: Wien 31 Erkrankungen; epidemische Ohrenspeicheldrüsen⸗Entzuͤndung: Wien 58 Erkrankungen; Influenza: Berlin 9, Leipzig 5, Hamburg 4, Frankfurt g. O., Halle je 3, Darmstadt, Dortmand, Halberstadt, Amsterdam je 2, Kopen⸗ bagen 3, London 27, Mozkau 7, New York 42, Paris 4, St. Petersburg 7, Pracʒ Stockholm, Wien je 2 Todesfälle; Nürnberg 51, Kopenhagen 82,
tockholm 54 Erkrankungen; Keuch busten: London 42 Todesfälle; Reg.⸗Bez. Schleswig 34, Wien 49 Erkrankungen; Lungenent⸗ zündung: Reg.⸗Bez. Schleswig 91, Nürnberg 33 Erkrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durch⸗ schnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 1,15 %): in Darmstadt — Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 25, in den Reg.⸗ Bezirken Königsberg 102, Marienwerder 105, Schleswig 101, in München 59, Hamburg 121, Budapest 107, Christiania 22, Edinburg 54, New York 715, St. Petersburg 68, Wien 244 — desgl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4,27 %): in Plauen — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 56, Hamburg 24, Kopenhagen 27, London (Krankenhäuser) 152, New York 262, Paris 85, St. Petersburg 61, Stockhelm 50, Wien 38; — desgl. an Unterleibstyphus (1886/95: 0,75 %): in Bochum — Erkrankungen wurden gemeldet in Paris 93, St. Petersburg 54; ferner kamen Erkrankungen an Scharlach zur Anzeige in Hamburg 33, Budapest 47, Kopenhagen 49, London (Krankenhäuser) 176, New PYork 164, Paris 108, St. Petersburg 67, Wien 50.
Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über ö1 von Thierseuchen im Deutschen Reiche während des 4. Vierteljahrs 1899 ist die Maul⸗ und Klauenseuche in 55 648 Gehöften (gegen 53 927 im 3. Vierteljahr 1899) mit einem Gesammtbestande von
613 282 Rindern
Gesundheitswesen,
gegen 572 386 im 3. Vierteljahr e 8n
386 329 Schafen 428 507 „ 3. 8 99 16 667 nes .EIö1I1 . EZ168 282 310 Schweinen 253 314 2 3. 5 1899
zus. 7208 588 Thieren gegen 1 273 970 im 3. Vierteljahr 18.9 aus⸗
gebrochen.
Die Ausbrüche vertheilen sich auf 24 Fnebrbc MZ6 “ 24 im 3. Viarte jahr 1882
81 Regierungs⸗ c. Bezirke . 8, „ . 1n 1899
8 854 Gemeinden c „ 7 454 „ 3
wvwwbbeee] E1“ ewein 3 889