nämlich Ost⸗Asien, aufgebraucht. Das geht im Noth⸗
Ile für einige Jahre, kann aber als ein dauernder Zustand nicht
angängig erachtet werden; man müßte sonst das wohlerwogene und
vom hohen Hause selbst anerkannte Prinzip der Materialreserve wieder aufheben. 1
Eine zweite Reserve zur Verstärkung der Auslandsschiffe liegt für die nächsten Jahre in den Aufklärungsgruppen der heimischen Schlachtflotte. Solange die heimische Schlachtflotte noch nicht voll⸗ ständig formiert ist, solange die einzelnen Formationen noch in der Bildung begriffen sind, wird es möglich sein, auf einzelne Schiffe der Aufklärungsgruppen der heimischen Schlachtflotte für Auslandszwecke zurückzugreifen. Sind die Formationen aber erst einmal fertig, sind die Geschwader gebildet, so ist das nicht mehr möglich, ohne die Leistungsfähigkeit und leichte Verwendbarkeit unserer heimischen Schlachtgeschwader in ganz außerordentlichem Maße zu beein⸗ trächtigen.
In der Kommission ist auch die Frage erörtert worden, ob es nicht angangig sei, im Falle eines europäischen Konflikts die Auslands⸗ schiffe zurückuziehen, um sie dann als Aufklärungsschiffe für die heimische Schlachtflotte zu verwenden. Dabei wird vergessen, daß die zurückbeorderten Auslandsschiffe auf ihrer Rückreise in großer Gefahr sind, in den natürlichen Engpässen, welche sie passieren müssen, von überlegenen Streitkräften abgefangen zu werden. Sollten sie die Heimath aber trotzdem erreichen, so würden sie erst eintreffen, wenn die großen Entscheidungen schon gefallen sind, sie würden, mit einem
Wort, zu spät kommen.
Was nun den Umfang der von den verbündeten Regierungen ge⸗ forderten Vermehrung der Auslandsschiffe anbetrifft, so habe ich bei der ersten Lesung der Novelle bereits ausgeführt, daß sichere Anhaltspunkte hierfür nicht gegeben werden können. Es wäre ja möglich, wenngleich meiner persönlichen Ansicht nach sehr un⸗ wahrscheinlich, daß wir die Vermehrung zu hoch gegriffen hätten. Es ist aber ebenso möglich, daß unsere Interessen sich auch weiterhin noch derart steigern, daß seiner Zeit vielleicht noch eine stärkere Vermehrung der Auslandsschiffe, als sie jetzt vorgesehen war, nothwendig erscheint. Ihre Kommission hat, wie der Herr Abg. Müller (Fulda) ausgeführt hat, beschlossen, die Ver⸗ mehrung der Auslandsschiffe aus dem vorliegenden Gesetzentwurf ganz zu beseitigen. Als Grund wurde in der Kommission angegeben, daß die verbündeten Regierungen selbst die Ver⸗ mehrung wohl vom Jahre 1906 ab beginnen lassen wollten. Es wurde ausgeführt, daß dann vielleicht die Vermehrung nicht mehr so nothwendig erscheinen würde, man sich vielleicht auch auf andere Weise helfen könnte. Wie ich bereits aus⸗ geführt habe, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß die Vermehrung von den verbündeten Regierungen zu hoch ge⸗ schätzt worden ist. Ich würde es ferner für sehr unzweckmäßig halten, wenn man infolge dauernder Vermehrung der Auslands⸗ schiffe grundsätzlich auf die Materialreserve verzichten wollte, und ich würde es schließlich nicht für angängig halten, daß man auf die Auf⸗ klärungsschiffe der Schlachtflotte auch dann noch zurückgreifen könnte, wenn die Formationen der Schlachtflotte erst einmal vollendet sind. Andererseits glaube ich wohl zu der Erwartung berechtigt zu sein, daß die verbündeten Regierungen einer Vertagung der Entschei⸗ dung dieser Frage zustimmen werden.
Abg. Bebel (Scz.) führt aus: In der Generaldebatte habe die Partei des Redners, der heute das Referat für die Vorlage in Hinden habe, derselben gegenüber einen ganz anderen, einen ablehnenden Standpunkt vertreten. Diesen Standpunkt habe die Partei im Laufe der Berathung verlassen, und sie stimme jetzt der Vorlage zu unter Be⸗ rufung auf die Finanzlage bezw. auf die Steuervorschläge, welche vom Zentrum in der Deckungsfrage gemacht worden seien und die Zu⸗ timmung der Kommission und der verbündeten Regierungen gefunden hätten. Und was sei denn passiert, um diesen Meinungswechsel
rechtfertigen? Es seien ja geheime Verhandlungen ge⸗ pflogen worden, in denen man Gründe vernehmen wollte, die man bisher noch nicht gehört hätte; aber er (Redner) habe nichts Neues in der Budgetkommission gehört; man habe sich überzeugen lasser, weil man sich überzeugen lassen wollte. Die verschiedensten Ocgane der Zentrumspresse hätten vom Jahre 1898 bis in die letzte Zeit hinein die strikteste Ablehnung gepredigt, ja sogar zur Auf⸗ lösung des Reichztages und zur Befragung des Volks gerathen. Die betreffenden Zitate könnten ins Unendliche vermehrt werden. In der Kommission sei die Vorlage auch damit begründet worden, eine schwache deutsche Flotte reize zum Angriff auf Deutschland. Deutschland habe doch aber seit Jahrzehnten diese ungenügende Flotte, ohne daß die
ngriffzgelüste auswärtiger Seemächte ihm etwas zu Leide gethan hätten. Ferner heiße es, die Flotte diene zur Erhaltung des Friedent. Es sei immer dasselbe Spiel: dieselben Argumente, welche der Ver⸗ mehrung des Landheeres dienen müßten, würden jetzt wort⸗ und sinn⸗ getreu auf die Flotte angewendet. Man wolle England gleichkommen und sebe den Krieg mit England als eine keineswegs ausgeschlossene Eventualität an. Fürst Bismarck habe anders gedacht; er habe im Jahre 1885 davon gesprochen, daß Deutschland in der „günstigen“ Lage sei, keinen Krieg und keine Spannung mit England zu haben; er habe absolut die Möglichkeit bestritten, daß wir einmal mit England in Streit stehen könnten. Sei diese Beurtheilung der Lage noch heute richtig, dann feble jeder Grund zur Vermehrung der Flotte in dem ge⸗ forderten Umfange. Die Entscheidungen in den großen Kriegen der Zukunft würden nach wie vor auf dem Lande fallen. Daan olle die Flottenstärkung nothwendig sein zum Schutze und zur För⸗ derung des Handels. Die Zahlen der Handelsbilanzen der ver⸗ schiedenen Länder zeigten, daß sich der deuische Handel und Verkehr nach dem Ausland unausgesetzt steigere: Beweis genug, daß für diesen
weck eine starke Schlachtflotte garnicht erforderlich sei. Die andelspolitischen Verhältnisse gestalteten sich in der That unabhängig von der Größe der Flotte und der Opfer, welche die Nationen dafür brächten. Andererseits stehe fest, daß England, das Land der größten Flotte, seit dem Anfang der 90 er Jahre in seinen Handels⸗ beztehungen und in seinem Kolontalbesitz zurückgegangen sei. Heute habe Deutschland in Verbindung mit Oesterreich und Italien nur 13 Linienschiffe weniger als Frankreich und Rußland zu⸗ sammengenommen; England allein habe aber mehr als dreimal soviel Linienschiffe als Deutschland, nämlich 55, Schon aus diesen Zahlen gehbe klar hervor, daß Deutschland allein niemals im stande sein könnte, es mit den Gegnern aufzunehmen. Das werde auch allgemein anerkannt; aber krotzdem müsse dieser Rüstungswettkampf aufgenommen werden, koste es, was es wolle. Schon erkläre ein deutscher Marine⸗Offiier, daß mit dieser Novelle erst der An ang gemacht sei, daß dieser Novelle nothwendig andere folgen nüsa Was die Franzosen als Motivierung zur Vermehrung ihrer Flotte im vorigen Jahre angeführt hätten, nämlich die deutsche Flottenvermehrung, wiederhole sich in Amerika und in England. Und dabei vergehe kein Jahr, wo nicht die Baupläne für die einzelnen Schiffstypen die einschneidendsten, ja grundstürzendsten Aenderungen erführen. Was in diesem Punkte möglich sei, habe man bei dem Schiffe „Fürst Bismarck“ erleben können, welches trotz aller „Ver⸗ besserungen“, die während des Baues an ihm vorgenommen worden, nach der Fertigstellung weder den Ansprüchen der Ingenieure noch der Offiziere genügt habe. Hunderte und Aberhunderte von Millionen würden lediglich für Experimente auf dem Gebiete des Kriegsschiffs⸗
e Vorlage in ihrer Form und ihrem U zu haben. In der ersten Lesung hat Herr Bebel ja He erwidert; damals sagte er, er verstehe garnicht, wie man q Rede Schädler's eine feindliche Haltung zur Vorl⸗ Zentrum denke nicht an pure würde den Weg der Verständigung suchen.
frischen Eindruck der ersten Lesung!
di on nach Jahresfrist von neuen 88 in v 6 be Milliarden deutschen Kapitals investiert habe, so set doch das deutsche Kapital, Phefht c⸗ den europäischen Staaten investiert sei, viel höher, und niemand sei 9 bt3 jetzt eeceeeh Tö efzust , daß auch die Heeresvermehrung nothwendig sei, um “ 8 Ausland investierten Kapital zum. Schutze an Kapital Ausland investiert habe, sei mit 50 Milliarden noch zu niedrig müßte also doch
wenn dieser Grund nicht eben eine Sinnlosigkeit wäre. In der Kommission sei ein größerer Schut der deutschen Landwirth⸗ schaft versprochen worden. Ein solcher größerer Schutz bedeute Er⸗ höhung der Getreidezölle, Vertheuerung des Kornes und des Brotes. Der deutschen Arbeiterklasse könne man doch nicht zumuthen, sich in demselben Augenblick für eine größere Flotte zu begeistern, wo das Die Handelsvertragspolitik solle doch nach vernünftiger Annahme dem deutschen Handel zum Nutzen ge⸗ reichen; eine solche Politik aber, wie sie in höheren Getreidezöllen liege, müsse dem Handel Wunden schlagen. verstärkung seien schon im Jahre 1898 weitaus zu niedrig veranschlagt worden; daß bis 1920 noch eine weitere Erhöhung eintreten müsse, sei ganz selbstverständlich. Dabei stehe man neuen Ansprüchen in allen Reichsverwaltungsressorts, auch abgesehen vom Militär. Etat, gegen⸗ über; namentlich werde dies beim Kolonial⸗Etat der Fall sein, es brauche ja nur an die ost⸗afrikanische Zentralbahn erinnert zu werden. Die Flottenverstärkung erfordere insgesammt 4400 Millionen; daneben könne nicht viel für die sonstigen, namentlich für die ohnehin schon stiefmütterlich behandelten Kultur⸗ und sozialpolitischen Aufgaben des Zum Schluß unterzteht Redner die Art, wie für die Flottenvorlage agittert worden sei, einer abfälligen Beurtheilung und erklärt, seine Partei werde gegen dieselbe stimmen.
Abg. Dr. Graf Udo zu Stolberg⸗Wernigerode (d. kons.): Was hat denn die Flottenagitation mit dem Reichstage zu thun? Uebrigens müßte der Vorredner sich ihrer doch freuen, wenn sie dem Flottengedanken zu schaden geeignet wäre. Zwischen der Vorlage und dem Kommissionsbeschluß besteht der Unterschied in dem Abstrich der Auslandsschiffe. Wir hielten daran fest; nachdem aber die Regierung sich mit einer Aussetzung der Entscheidung darüber einverstanden er⸗ klärte, sind wir auch damit zufrieden. Ich nehme diesen Abstrich nicht tragisch; es hat vielleicht manches für sich, diese Entscheidung aufzu⸗ schieben. Es ist ja nicht undenkbar, daß unsere überseeischen Handels⸗ beziehungen einen Rückschlag erleiden, aber es ist auch möglich, ja wahrscheinlich, daß der bisherige Aufschwung andauert und noch rapider wird. Im Ganzen kann man also der Entwickelung nach dieser Noch in den 1870 er Jahren war es jedesmal ein großes Ereigniß, wenn eine Militärvorlage kam; da platzten die Gegensätze aufs heftigste aufeinander. Stimmung hat unverkennbar Verhandlungen über die letzte Marinevorlage ge⸗ Die Verhandlungen
der freisinnigen Volkspartei der großen nationalen politi deren Einwirkun die sozialdemokr Vermehrung, so könnte sich vielleicht ein die Führer der Partei hier im Re Dem Exkurs auf das auswärtige Gebiet kann ich nur mit Re⸗ . Es war eine eigenthümliche Ironie, Herrn auf die Autorität des Fürsten Bismarck beruf Bismarck vor hat über die auswärttge nicht, daß er heute dieselbe Ansicht hätte. hat ja gerade darin bestanden, daß er in je er für nothwendig hielt.
baues ins Wasser geworfen,
überholt würden. Wenn Deutschland
Die Vorbehalte der 31 ch auf die Vorlage der verbünde 13 Schiffe 390 Millionen abgesetzt, aber das sind winzige Kle⸗ eerrn Bebel, von denen er garnicht erst redet. ndlung des Etatsrechts ist im geltenden Flottengesetz gestalt es wird in jedem Jahre bewilligt, was der Reichstag hält nach Lage der Finanzverhältnisse des Reichs. der Steuerfrage ist eine positive Lösung gefunden, we des Massenverbrauchs ausschließt; es werden speziali eingeführt. Auch wir wollen eine starke Kriegsflotte, ersten Lesung auch Kollege Schädler erklärt, abe muß vorweg gelöst werden; und so sind wir Reichstagsauflösung in einigen Zentrumsorganen empfohle ist, beweist nur, welche große Unabhängigkeit und Selbstän diesen Zentrumsblättern besteht, weit mehr als in gan, die „Kölnische Volkszeitung“, zu der Erkenntniß gekommen, daß eine Auflösung doch billig auch Herr Bebel hat in
diesem deutschen,
zu dienen. entsprechend
eine sieben⸗ bis achtfache tnigkeiten un 1
Verstärkung
für nothwendig
lche die Bela U sierte Steuer
Brot vertheuert werden solle.
— r die Deckungsfr
vorgegangen.
Die Kosten der Flotten⸗
den liberalen; Aber dasselbe Or 3 gewesen wäre; Herr Bebel Wandlung Kenntniß geben sollen. Lesung die Vorlage abgelehnt, weil er zur Regierung kein hat, aus allgemeinen politischen Erwägungen,
die in der Vorlage selbst lagen; die Art der Auf wie sie jetzt von der Kommission vorgeschlagen worden i doch auf jener Seite nicht mehr beanstandet werden. Wir s
nicht aus Gründen bringung der
Reichs übrigbleiben.
verschließen och m Konflikt nicht erst auf Vor⸗
nicht der Erkenntniß, daß wir bei eine diese Vorbereitun
bereitungen angewiesen sind, sondern hinter unz haben; und da die leistungsfähigen Kreise, Mehrbelastung tragen können, in Deutschland vorhanden sin wir keinen Grund, uns ablehnend zu verhalten. In F sogar ein sozialistischer Minister dafür, daß möglichs Die Vorlage ist so ab deutschen Volke getragen werden kann; wir stimmen für empfehlen dem Hause dieselbe.
Abg. Richter (fr. Volksp.): Die und Marinekommission sind anders verlaufen als die objektiver geworden sein. lebhafter geworden,
Fluthwelle,
gszeit schon
rankreich sorgt t viel fär dir
Flotte geschieht. geschwächt, daß si
Verhandlungen in der Militär⸗ „so lange ich ihnen angehöre, niemalz nur Graf Stolberg wird älter und Erst seit 1897 sind die Verhandlun weil die Zumuthungen Graf Stolberg
Seite ruhig entgegensehen.
Diese gegen⸗ einer politischen Mitglieder meiner Partei bewegt habe. gerührt wird, so müssen allerdings Wellen erzeugt werden, auf dem Rhein entstanden sein sollen, Die heutige „Kreuzzeitung“ schreibt, daran gethan, nicht die Probe auf die Aa machen. Das stimmt überein mit einer Ae Kommissionsmitgliedes, daß man außerorde wundert gewesen sei, in den Osterferien zunehmen, wie überaus kühl man dort d Man kann sich in der That über einzig neue ist dem Rhein. von Manila so von Reichs⸗ und die kleine Torpedoflotte.
nachgelassen, so recht die Wenn so viel
ruhig und sind bewußt
als die Torpedoboote herauf⸗ bt, man hätte sehr gut flösung des Reichstages zu ßerung eines konservativen ntlich enttäuscht und ver⸗ in ländlichen Kreisen wahr⸗ em Flottenges
Muglieder unbewußt von schen Fluthwelle ergriffen worden, unter g, wir die Bewilligung ausgesprochen haben; ja, wenn atischen Wähler geheim abstimmen tönnten über die ein Resultat ergeben, über welches schstag sehr erstaunt sein würden. etze gegenüber⸗ das Gesetz kurz fassen. die Torpedoflortille auf
amerikanischen Kommune wegen gefeiert sind wie aber nichts ist Was bezweckte
Bebel sich thatsächlich en zu hören. n Aeußerungen gethan ergiebt sich daraus noch Die Größe seiner Politik 8 dem Augenblick that, was Ob Graf Caprivi den zitierten Aus heute noch aufrecht erhalten würde, weiß ich auch nicht. gesagten Zollschutz für die Landwirthschaft
20 Jahren Trinkfest ist man gewesen, schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen. man denn überhaupt mit dieser ganzen Aktion? Man sagt Zuschauer hätten gemeint, wenn die Flotte nur aus Schiffen bestehe, dann sei es allerdings nothwendig, Schiffe gebaut würden. weder überschätzen, noch unterschätzen, Die Sache hat insofern eine gewisse Bedeutung, als es als eine Art Patriotismuz bezeichner wird, wenn ein
Man hat die Auslandsschiffe mit w. begründet;
nicht. In dem zu⸗ daß größere liegt kein Widerspruch zur in keinem Lande ist die Schutzzollpolitik so aus⸗
Nord⸗Amerika. chen Produktion gesichert werden; von dieser
andere Märkte erobert werden;
Abstriche des Zentrums
Weltmachtpolitik; denn es find immerhin 16 %.
einheimische
Marinegesetz Regierung fordert. Ost⸗Asien u.
Basis aus sollen Nord⸗Amerikas, oedentlich gut gefahren.
mehr bauen, zwei bis drei haft, aber nicht zweifelhaft ist mir, daß sie sie Außerdem sprechen doch auch
Ob die Engländer für jedes Schiff, das wir Schiffe mehr bauen werde
den Ereignissen . wird das, was man Weltpolitik nennt, d. h. Bestrebungen, überall dabei sein will, wo etwas los ist, daß man einen Schutzmann an jede Ecke stellt, wie in
Auslandsschiffe keineswegs ausdrücklich Die rechte Seite willtgung später nachgeholt werden würde. daß, wenn Alles bewilligt wäre an ausgeschlossen wäre, daß bis 1917 die Sie kann nicht schwören, wir nicht, daß wir künftig
n, ist mir zweifel⸗ nicht würden bemannen och auch noch andere Momente mit. zu Tage nicht Sache des Zufalls, sondern das t der Mittel und der Arbeit, welche in der g und Ausbildung des Heeres und der Sollte unsere Marine auf die Probe zu erleben hoffen, so wird sie siegen
— Berlin,
Der Sieg ist heut eech da⸗ nothwendige Resulta szeit auf die Vorbereitun Marine verwendet worden sind. gestellt werden, was wir alle nicht oder ehrenvoll untergehen. „Abg. Bassermann (nl.): Wir halten unserer missionsbeschlüsse für eine Verbesserung der das Etatsrecht des Reichstags seine volle Für ein besonderes Gesetz an Stelle eines schon in der ersten Lesung eingetreten. hat für unsere Bündnisfähigkeit ein dokumentieren damit ferner den festen Ents zu verschaffen, die wir unter den übrigen gro Redner bezieht sich auf auswätti welche ausdrücklich bestätigen, daß ohne eine zwanzigsten Jabhrhundert nicht den ng im Völkerkonzert haben würde. „Leipziger Volks⸗ zugegeben, daß kriegerische 1 ermehrung der Flotte ent⸗ Hinweis auf die
Vertagung; sich um eine sich damit,
das Zentrum
daß die Be⸗ Ich bin der Meinung, Auslandsschiffen, formell nicht Regierung noch mehr verlangte. daß sie künftig nicht mehr verlangt und nicht mehr bewilligen wollen. aber richtig ist, daß die Vermehrung der Auslanosschiffe erst 1900 be⸗ ginnen soll, so trifft dies erst recht zu in
seits die Kom⸗ Vorlage, besonders da Wahrung gefunden hat. Programms waren wir Die Bewilligung der Vorlage en besonderen
Bezug auf die Vermehrung Der Unterschied liegt nicht in marinetechnischen glaubt, daß Schlachtschiffe hier Auslandsschiffe, weil sie nur im ist überbaupt das es nicht zur Verstärkung
„Machtbefugnisse Die Vorlage so
; aber dadurch, daß man alarmiert man das Ausland, ebenfalls desto mehr Schiffe zu bauen. Man hat ferner gesagt, es handle sich Reichstag habe freie Hand im Gegensatz 1898; nein, dieses Gesetz ist mehr als cin Wenn dieses Gesetz abgelehnt m Flottengesetz von 1898 be⸗ ndene Marsch⸗
der Schlachtschiffe.
Werth; wir Gründen, s
uns diejenige Seegeltung ßen Nationen verlangen besonders amerika⸗
ondern darin, daß man weniger leicht bewilligt werden als Kriege einen Werth haben. Charakteristische für dieses Gesetz, daß
nische Preßstimmen, des Inlandes
größere Flotte Deuts⸗ bisherigen Anspruch auf Beachtu Selbst in soztaldemokrati zeitung“, fährt er dann weiter fort, wird Gefahren vorhanden sind, denen mit der V gegengewirkt wird. des Schiffsbaues hat Pflicht der
für den Schiffsbau Niemals waren
chland im Verstärkung
’ Reichstage. ein Wahrzeichen für fremde Nationen sein erzählt, was man haben muß,
schen Blättern, wie der
nur um ein Programm, der zum Flottengesetz von Programm, es ist eine Marschroute.
würde, würde die Ersatzpflicht nach de leiben, und hierdurch ist dem Reichstag eine gebu route gegeben, auch für die einzelnen Marschtage, d. Die Zahl der Schiffe ist genau genommene
gewisse Berechtigung, Marineverwaltung, diesen Aenderungen Erfindungen ꝛc. nutzbar zu machen. Interessen so groß wie heute, ni markt ein gefährlicherer Konkurren deutsches Kapital sind im Auslan hat das deutschnationale Einkommen 420 — 450 Millionen zu verzeichnen. chen Interessen Deutschlands mu ntsprechen, auch äaßer
aufmerksam und die Schiffskonstruktion deutschen überseeischen e war Deutschland auf dem Welt⸗ 7 bis 7 ½ Milliarden festgelegt; durch diese Anlagen ährlich einen Zuwachs von inem solchen Anwachsen der ß die Fähigkeit d lich hervorzutreten und mit 1 . Nachdem beute die verbünd sich bereit erklärt haben, die Ent g der Auslandskreuzer mehrung der⸗Schlachtflotte be schlüsse der Kommission in d Stellung Deutschlands im stärken und Deutschland die erforderli Bebel hat über die ch ist der Enthusiasmus de sen Theil der Flotte zu sehen bek 6 ganze Volk ist von der Erkenntn Flotte vergrößert werden muß. Gröber (Zentr.): Herr Bebel gegen uns sehr leicht cher Bericht erstattet worden, r viel zu sagen übrig blieb; 90 und 1893 wa pruch zwischen dem Kobegen kann keine Rede sein; des Ersteren Herr Schädler hat lligen Umsturz des
t als jetzt. einzelnen Jahre. in Frankreich Schlachtflotte ist weniger gelegte Verstärkung de
schaftlichen Jateressen unter den V
Vermehrung der beträchtlich als die durch diese Vorlage fest⸗ 1“ Die engere Verflechtung der wirrh. 1 ölkern kann doch höchstens dahin die Verstärkung der Schlachtflotte einzuschränken, denn ein chen Konsumenten unserer Produktion durch unsere 1 cht oder durch unsere Flotte kann doch nur wilden gegenüber, nicht aber Kulturnationen der wirthschaftlichen Seite hin erhebliche Bedenken. das Zeitalter der Elektrizität, Kapitalien beansprucht. der Kapitalnoth vermehrung vorgenommen werden. die Vermehrung zum theil gerade beschafft werden, welche den überseeischen Kap ß es angesichts des neuen F
— deutschen. er deutschen 88 der Flagge eten Regie⸗ scheidung über die Ver⸗ zu verschieben, sind wir auf die Ver⸗ Wir stimmen für die Be⸗ daß die Bewilligung die den Maäͤchten der Erde che Seegeltung verschaffen wird. ille auf dem Rhein gespöttelt; r deutschen Bevölkerung, welche hat, sehr groß gewesen. rungen, daß die deutsche
hat sich seine Polemik gegen Es ist ein aus⸗ sodaß dem Referenten
meine Berichte über
der ausländis bewaffnete Ma Völkerschaften
Vermehrun vor dem Eintritt
gegenüber platz⸗ er Hoffnung bietet die ge. dem doppelten Unstern
Und dabei sollen die Mittel für Lahmen aus Stempeln italverkehr erschweren! leischbeschaugesetzes be⸗- welche für die Flottenverstärkung des amertkanischen Vermehrung preist und mit besonderer en Büchfenfleisch verweilt, welches jetzt Regierung gegen die Agrarier gänzlich ver⸗ equenzen wird uns die Posadowsky'sche Zoll⸗ f führen, der von Einfuhrverboten u. dgl. Blockade einschüchtern t schrittweise vollzieht, zen schon im Frieden und zwar In keinem Lande wird so wider⸗
Torpedoflott durch Einn
Sehr komisch mu wenn eine der Broschüren, Propaganda 1 erleichterte Einfuhr Fleisches als die Wirkung di Genugthuung beim amerikanische infolge der Nachgtebigkeit der boten ist. In ihren Kons politik zu einem Zolltari strotzen wird. wollen; die neue wird uns eine
führlicher schriftli mündlich nicht m die Militärvorlage kürzer. Von einem Widers und der beutigen Haltung Herr Bebel hat aus den zitiert, was ihm allerbings, Herr Flottengesetzes von
n von 18
Aeußerungen gepaßt hat, das Andere eber zitierend, von einem pö 1898 gesprochen;
hat uns auch mit der Zollpolitik, die sich schon jetz Blockade unserer Gren nicht bloß an der Küste bescheren.
ertreten von den verschiedenen Ressorts wie prucvoll die Hahite 88- rettende That, was heute als Verirrung 89 ungg, Vorlagen von solcher Tragweite muß nothwendig das Ver⸗ gilt. zur Regierung hinzukommen, und dieses Vertrauen haben wir vn g. Schlusse der Berathung noch weniger als am Anfang der⸗ seeben Deshalb sind wir gegen die Vorlage. 1 Abg. Graf von Arnim (Rp., sehr schwer verständlich): Das Wenige, was der Abg. Richter gegen die Vorlage zu sagen vermocht 2 hat er mit dem ihm eigenen Geschick gesagt. Im Volke existiert 28 gerade die entgegengesetzte Ansicht, denn der Enthustasmus, der sich am Rhein gezeigt hat, die Hurrah⸗Rufe (Lachen links) waren sich größer als Ihr Lachen. In dem ABC⸗Buch des Herrn Richter über die Flottenvorlage steht, daß die Entscheidung über die Dinge jenseits der Meere nur an der Küste durch die Schlachtflotte falle. In einer Beziehung hat der Abg. Richter die Vorlage unterschäßt. Allerdings stimme ich ihm darin zu, daß sie sich nicht feindlich gegen das Ausland richtet, aber es ist nicht richtig, daß diese Vorlage das Budgetrecht des Reichstages verletzt; das Budgetrecht ist pselmehr in allen Bestimmungen der Vorlage ausdrücklich gewahrt. Früͤher hat Herr Richter stets ein Programm von der Marine⸗ verwaltung verlangt; jetzt kommt ein ausführlich ausgearbeitetes Pro⸗ gramm, das für die Ausgaben bis 1920 eine Handhabe bietet. Eine gleichmäßige Entwickelung unserer Flotte war nur möglich durch diese Vorlage; bei dem bisherigen Gesetz hatten wir nur eine unstäte Ent⸗ wickelung. Nichts dürfte für die Arbeiter förderlicher sein als die stete Beschäftigung. Die plötzliche Heranziehung oder Entlassung von Arbeitern würde den Arbeitern selbst zweifellos zum Nachtbei gereichen. Unsere Rohstoffeinfuhr nach Deutschland betrug im Jahre 1898 über 2 Milliarden. Was würde geschehen, wenn diese Einfuhr durch einen Krieg und eine Blockade inhibiert würde? Wenn man in einer Arbeiterversammlung, die nicht von den Sozialdemokraten terrorisiert würde, das darlegte, meinen Sie, daß man da den Arbeitern nicht nachweisen könnte, daß sie Vortheil von der Vorlage haben? (Rufe bei den Sozialdemokraten: Warum haben Sie denn das nicht ge⸗ macht?) Wenn aber der große Krach kommt, wenn Hunger und Noth an die Arbeiter kommt, dann blüht vielleicht der Weizen der⸗ jenigen Herren, die ihre Macht über die Arbeiter benutzen wollen. Wir wollen aber dafür sorgen, daß die Arbeiter nicht allein Brot,
selbst wenn es ihnen etwas vertheuert werden sollte, sondern auch Arbeit finden. Der „Vorwärts“ sagt bald, es komme ein großer Krach, und bald erkennt er mit Bedauern an, daß, wenn die Vorla
e angenommen wird, stärkere Arbeitsgelegenheit geschaffen wird. Also auf der einen Seite der Krach, auf der anderen die Besorgniß vor der Herrschaft der staatserhaltenden Parteien. Glauben Sie (zu den Sozialdemokraten), daß der Minister Millerand gegen die Interessen der Arbeiter für die Vermehrung der französischen Flotte ist, oder glauben Sie, daß in England die roße Seemacht gegen die Interessen der Arbeiter geschaffen wird? Ha⸗ die Sozialdemokratie die Arbeiter zu bethören und irre zu führen sucht, beweist der Artikel im „Vorwärts“ vom 15. Januar d. J., in dem es heißt: Wenn man die Vorgänge der letzten Tige so auffassen wollte, daß von hier aus ein Telegramm nach England geschickt sei: „Bitte sofort einige deutsche Schiffe zu beschlag⸗ nahmen; zu Gegendiensten gern bereit“ (Lachen bei den Sozial⸗ demokraten) — ja, Sie lachen, aber Ihre Leser nehmen die Sache für ernst. Herr Richter berechnet sich, daß der Werth der Handelsflotte den Werth der Kriegsflotte übersteigt; aber nicht der Werth der Handelsflotte ist zu schätzen, sondern die Werthe, die auf den Handelsschiffen sind. Der Deutsche Flottenverein hat in dem ABC⸗Buch des Abg. Richter die krassesten Widersprüche aufgedeckt. Ich bedauere, daß wir nicht sofort die Vermehrung der Auslandsschiffe ins Auge fassen können, aber weil bis 1906 doch nur Ersatzbauten ge⸗ leistet werden sollten, können wir uns bis dahin gedulden. Kommt Zeit, kommt Rath. Ich hoffe, daß die Vermehrung der Auslands⸗ schiffe 1906 bewilligt wird. Für die ausländischen Interessen müssen wir den Schutz durch die Schiffe haben. Es ist thatsächlich schon ein Mangel an Auslandsschiffen vorhanden, wie sich in Neuguinea und auf anderen Stationen und auch bei dem Boxer⸗Aufstand in Thina gezeigt hat. Ein englischer Minister hat gesagt: es giebt auf dem breiten Erdenrund keine Stätte, wo ein Engländer ungestraft an Gut und Blut, an Leib und Leben geschädigt werden dürfte. Das ist der richtige Standpunkt, daß wir vorbeugen, daß wir nicht erst einschreiten, wenn es zu Ausschreitungen kommt; denn dann setzt es blutige Köpfe, während das Zeigen der Macht, die rechtzeitige Entwickelung ver Macht und das Ansehen infolge dieser Macht manche Greuelthaten und manches Opfer an Menschenleben erspart hätte, wenn Schiffe zur Verfügung gestanden hätten. Die Verlängerung der Dienstzeit der kleinen Kreuzer erscheint mir nicht unbedenklich. 1
Abg. Hilpert (b. k. F.): Wenn wir für alle Stände und Er⸗ werbsgruppen eintreten und nicht für die deutsche Landwirthschaft, so kang doch dabei für das Deutsche Reich nichts Gutes herauskommen. Die Landwirthschaft kommt aber in Deutschland noch immer zu kurz. Ich und meine süddeutschen Freunde werden daher die Vorlage ablehnen.
Abg. Rickert (fr. Vgg.): Es ist für das allgemeine Ürtheil sehr werthvoll, daß diese Herren mit den extremen Agrariern zusammen gegen die Vorlage sich erklären und die wahren Gründe dafür auch offen aussprechen. Für mich und meine Fraktion steht die Stellung⸗ nahme zur Vorlage seit der ersten Lesung fest. Wir haben uns schon damals nicht ungünstig zur Forderung der verstärkten Flotte gestellt, und die neuesten Vorgänge, besonders in Ost⸗Asien, können uns in unserer Stellung⸗ nahme lediglich bestärken. Die Nothwendigkeit der Verstärkung können wir nicht mehr bestreiten, noch bezweifeln. An unserer auswärtigen Politik haben wir heute ebenso wenig etwas auszusetzen als in den Tagen, wo Fürst Bismarck Reichskanzler war. Hat die heutige Regierung nicht in demselben Maße verstanden, Ansehen und Würde des deutschen Namens zu wahren? Allerdings auf Abenteuer hat sich die Regierung nicht einzulassen. Da wir in diesem Sinne das Ver⸗ trauen zur auswärtigen Politik der Regierung haben, können wir ihr auch das Instrument nicht versagen, dessen sie sich bedienen 1s Auch Herr Richter hat gegen die auswärtige Politik niemals ein Mißtrauensvotum ausgesprochen. Die liberalen Parteien haben auf dem Gebiet der Heeresorganisation immer eine gesetzliche Fest⸗ legung der Cadres u. s. w. verlangt; geschieht jetzt dasselde auf dem Gebiet der Marine, so ist das nur die Erfüllung eines liberalen Ge⸗ dankens. Wir können nicht immer nur einzelne Schachtschiffe bewilligen; der Marine ist nur damit gedient, daß die Organi⸗ sation gesetzlich festgelegt wird, die taktischen Einheiten ein⸗ für allemal festgestellt werden Zahl und Typus der einzelnen Kriegs⸗ schiffe werden hier für eine Reibe von Jahren fixiert. Die Frage der Getreidezölle hat absolut nichts mit dieser Flottenverstärkung zu thun. Wir sind allerdings in demselben Sinne Illusionepolitiker wie vor 30 und 40 Jahren, als das Deutsche Reich entstand; wir sind der Meinung, daß das Deutsche Reich seine Stelle unter den hervor⸗ feperes Kulturvölkern zum Schutz des Friedens aufrechterhalten und bei dem Wettbewerb der Völker einen ehrenvollen Rang behaupten a. RMälst du den Frieden, so rüste den Krieg, sagte der alte Römer m echt. 4
Abg. Liebermann von Sonnenberg (Reformp.): Ich will nicht prüfen, ob der Abg. Richter, wenn er als Bürgermeister von deuwied bestätigt worden wäre, sich anders in seiner Stellung zur Flottenfrage entwickelt hätte. (Präsident Graf von Ballestrem ersucht den Redner, nicht auf private Verhältnisse anderer Redner einzugehen.) Ich wollte gerade dazu übergehen, zu erklären, daß wir für den § 1 stimmen werden. Auch in unseren Reihen sind viele Agrarier; aber die bewilligen mit uns die Flottenverstärkung aus nationalen Rücksichten. In der Lösung der Deckungsfrage sehen wir das entscheidende Moment. Die großen Massen werden nicht heran⸗ gezogen, sondern diejenigen, die es noch bezahlen können. Unsere end⸗ 1 Stellung behalten wir uns je nach der Lösung der Deckungs⸗
ge vor.
Abg. Bebel bestreitet dem Abg. Gröber gegenüber, daß er die Ausführungen des bg. Dr. Schädler unrichtig zitiert hätte; nach dessen Rede er hätte annehmen müssen, daß das Zentrum nur einen verhältnißmäßig kleinen Theil der Flotte bewilligen würde. Daß es aber bewilligen und nur 4 streichen würde, hätte er nicht annehmen
können. In der Deckungsfrage habe das Zentrum seine Versprechungen keineswegs gehalten. Das Programm des Zentrums habe nur die Leistungsfähigen zur Deckung herangezogen wissen wollen; davon könne jetzt im Ernf
habe auf Aeußerungen aus sozialdemokratischen Preßorganen Bezug genommen, die flottenfreundlich klingen sollten. Dieselben hätten zwar die Bedeutung der Handelsbeziehungen Deutschlands zum Ausland anerkannt, aber nicht sich für diese Vorlage erklärt. Die 700 Millionen Mark deutschen Kapitals, welche in Transvaal investiert seien, liefen doch keine Gefahr, auch wenn Transvaal in englische Hände übergehe, sonst hätte doch Deutschland irgendwie intervenieren müssen; das sei aber nicht geschehen.
e nicht mehr gesprochen werden. Der Abg. Bassermann
Abg. Freiherr Heyl zu Herrnsheim inl.) spricht sein Be⸗
dauern darüber aus, daß die Abgg. Richter und Bebel den Zug der Torpedoboot⸗Division in einer 8 8 davon berührte Bevölkerung schwer verletzen müßte. Tausende und Abertausende von deutschen Männern, nicht Schuliungen, hätten ihre Freude darüber ausgesprochen, daß der deutsche Reichstag seine Auf⸗ gabe erkannt habe, für die Stärkung der deutschen Flotte zu sorgen. Redner protestiert gegen die Bezeichnungen, welche man der Torpedo⸗ boot⸗Division habe zu theil werden lassen.
eise besprochen hätten, die die
Nach weiteren, mehr persönlichen Bemerkungen der Abgg.
Graf von Arnim und Richter wird zur namentlichen Abstimmung über § 1 geschritten, wie sie von den Abgg. Singer und Genossen (Soz.) beantragt ist.
Der § 1 lautet:
Es soll bestehen: 1) die Schlachtflotte: aus 2 Flottenflagg⸗ schiffen, 4 Geschwadern zu je 8 Linienschiffen, 8. großen Kreuzern und 24 kleinen Kreuzern als Aufklärungsschiffen; 2) die Ausland⸗ flotte: aus 3 großen Kreuzern, 10 kleinen Kreuzern; 3) die Material⸗ reserve: aus 4 Linienschiffen, 3 großen Kreuzern, 4 kleinen Kreuzern.
Auf diesen Sollbestand kommen bei Erlaß des Gesetzes die vor⸗
handenen Schiffe gleicher Qualität in Anrechnung.“ Die Annahme erfolgt mit 153 gegen 79 Stimmen. Gegen 6 ½ Uhr wird die Fortsetzung der Berathung auf Donnerstag 1 Uhr vertagt.
Literatur.
Die öfter erwähnte Jubiläumsauzgabe der „Geschichte der neueren Philosophie“ von Kuno Fischer ist nunmehr bis zur 29. Lieferung vorgeschritten, welche den V. Band und damit die zwei⸗ theilige Darstellung der Lehre Immanuel Kant's zum Abschluß bringt. Der erste Theil hatte die „Entstehung und Grundlegung der kritischen Philosophie“ zum Gegenstande, während der zweite Theil den Titel „Das Vernunftsystem auf der Grundlage der Vernunft⸗ kritik“ führt. Besonders geistvoll und anregend geschrieben ist das vierte Buch dieses Theils, welches die Philosophie Kant's als Erkenntniß⸗, Freiheits⸗ und Entwickelungslehre betrachtet und eine kritische Prüfung seiner Grundlehren unternimmt. Vergleicht man, so führt Kuno Fischer aus, die Begründung der kantischen Kritik mit ihrer Vollendung, die „Kritik der reinen Ver⸗ nunft“ mit der „Kritik der Urtheilskraft“ so zeigt sich deutlich, wie unter den Händen des Philosophen das Werk fortgeschritten ist und sich umgestaltet hat. Weder die Lehre von den Erscheinungen, noch die von den Dingen an sich ist dieselbe geblieben. Nachdem die „Kritik der praktischen Vernunft“ die Realität der Freiheit und der mora⸗ lischen Weltordnung festgestellt, jener unsere sinnliche und theoretische Vernunft, dieser die Sinnen⸗ und Körperwelt untergeordnet hat, gilt die gesammte Weltordnung als die Erscheinung des Dinges an sich, als Willensphänomen, d. h. als die Ent⸗ wickelung und Erscheinung der Frreiheit. Je weiter die Untersuchungen Kant's fortschreiten, von der Erkenntnißlehre zur Ideenlehre, zur Lehre von der moralischen Freiheit und Weltordnung, zur philosophischen Geschichtslehre, zur Lehre von der natürlichen Freiheit der Erscheinungen (Körper), mit welcher letzteren die Kritik der ästhetischen und teleologischen Urtheilekraft zusammenfällt, um so deutlicher erhellen sich die Dinge an sich. Und je mehr die kantische Lehre diese aus den Erscheinungen hervorleuchten und die letzteren den Charakter der Willensphänomene gewinnen läßt, um so unverkennbarer prägt sich in ihr selbst der Charakter der Entwickelungslehre aus, um so deutlicher erscheint sie, wie es die Aufgabe des kritischen Denkens verlangt, als die philo⸗ sophische Begründung und Ausbildung der entwickelungsgeschichtlichen Welterkenntniß. Dies ist der Weg, welchen die kantische Ideenlehre anweist und nimmt. Fischer's Prüfung der Grundlehren Kant's ge⸗ langt schließlich zu dem Ergebniß, daß auf dem Wege durch die drei kritischen Hauptwerke das System eine Ausbildung gewonnen hat, für welche die erste Grundlage weder berechnet war noch ausreicht. Nachdem das zweite Hauptwerk die erkennende Vernunft von dem Gesetz der „moralischen Freiheit“ abhängig gemacht und das dritte in der Schöaheit wie in dem Leben der Erscheinungen den Charakter der „natürlichen Freiheit“ entdeckt hat, sind neue Probleme entstanden, welche nicht mehr auf Grund der Unerkennbarkeit der Dinge an sich für unlösbar gelten dürfen. Diese Probleme werden die Themata der nachkantischen Philosophie. Wie die Lehre Kant's auch anf seine Nachfolger, die Philosophen Reinhold, Fichte, Schelling, Hegel, Herbart, Schopen⸗ hauer, eine beherrschende Macht übt, orgh deren Systeme „um sie, als den bewegenden Mittelpunkt, ihre Bahnen beschreiben und aus der Sonnenferne wieder in die Sonnennähe zurückstreben“, das legt der letzte Abschnitt in nicht minder anregender Weise dar, der mit dem die bleidende Bedeutung des großen Königsberger Weisen be⸗ zeugenden Hinweis darauf schließt, daß noch in unseren Tagen die Schriften keines Philosophen als Quelle lebendiger Wahrbeit so eifrig studiert werden wie die Werke Kant’s. — Die 24 und 27. Lieferung fördern den VIII. Band, welcher der Philosophie Hegel's („Phänomeno⸗ logie des Geistes“ und „Wissenschaft der Logik“) gewidmet ist. — Die neue Ausgabe des Werkes, welche anläßlich des 50 jährigen Doktorjubiläums des Autors von Carl Winter's Universitäts⸗Buchhand⸗ lung in Heidelberg veranstaltet worden ist, nähert sich sonach mehr und mehr dem Abschluß. In 40 monatlichen Lieferungen zum Sub⸗ skriptionspreise von je 3 ℳ soll dieselbe beendet sein.
— Bei Goethe zu Gaste. Neues von Goethe auz seinem Freundschafts⸗ und Gesellschaftskreise von Karl Theodor Gaedertz. Verlag von Georg Wigand in Leipzig. — Schzea anläßlich der Goethe⸗ Feier im vorigen Jahre ist an dieser Stelle auf das Buch als auf ein fleißig zusammengestelltes Werk kurz hingewiesen worden. Wenn heute noch einmal darauf zurückgekommen wird, so geschieht dies hauptsächlich, um über den ianeren Werth dieser Veröffent⸗ lichung noch etwas hinzuzufüzen. Es ist gewiß ein ver⸗ dienstliches Unternehmen, in die ganze Kulturwelt, welche das Wort „Goethe“ umschließt, immer neues Licht bringen zu wollen, und Bücher, welche in den Geistes⸗ und Empfindungskreis dieses großen Mannes einführen, können nur willkommen sein, und dies um so mehr, als eine wirklich volksthümlich: Goethe⸗Biographie, trotz der vielen Versuche, immer noch nicht in so vollkommener Weise vorhanden ist, wie es wünschenswerth wäre, um helles Licht zu per⸗ breiten über die Goethe'schen Ideen und deren Kulturwerth für seine Zeit und die späteren Geschlechter. Es sind hiermit Bücher gemeint, die weit ausschauen und zusammenfassen. Diesen Ansprüchen an die Goethe⸗ Literatur vermag das vorliegende Buch nicht pöllig zu genügen. Es ist, wie gesagt, ein sehr fleißiges und sorgsames Werk, aber es ladet eben nur bei Goethe „zu Gaste“ ein, führt dabei aber so viele nebensächliche, mehr oder minder interessante Personen vor, daß man vom „Gast⸗ geber“ kaum einen Hauch verspürt. Sie ziehen alle an dem Leser vorüber, sind äußerst gesprächig, sehr von ihrer Wichttgkeit durch⸗ drungen und wissen meist nur von ihrem ‚eigenen Leben zu erzählen, während man ungeduldig und sehnsüchtig nach einem Blick des großen Meisters ausschaut, den diese allzu anspruchs⸗ vollen Gaͤste in den Hintergrund drängen. Als ein interessanter Beitrag zur Goethe⸗Literatur kann das Buch jedoch immerhin
8
gelten, zumal da der Verlag es sehr reich mit Bildnissen von Freunden und Zeitgenossen Goethe's ausgestattet hat, die den Ver⸗ ehrern unserer klassischen Literatur nur willkommen sein können.
— Goethe und Maler Kolbe. Ein deutsches Künstlerleben.
Von Karl Theodor Gaedertz. Mit 5 Bildnissen. Verlag von Georg Wiegand in Leipzig. 1900. — Anläßlich der bevorstehenden Ver⸗ sammlung der Goethe⸗Gesellschaft sei auch auf diese zweite, zum vor⸗ jährigen Jubiläum erschienene, damals aber nur kurz erwähnte Schrift noch einmal hingewiesen. Sie ist der Würdigung eines fast vergessenen Künstlers, des Malers Kolbe, gewidmet, den Goethe seiner warmen Theilnahme für werth gehalten hat. Kolbe's persönlichen Beziehungen zu Goethe verdanken wir zwei vorzügliche Porträts, das eine ihn als Staats⸗Minister, das andere als Dichter und Künstler darstellend, die beide in Lichtdruck Reproduktion der kleinen Schrift beigegeben sind. Besondere Verdienste erwarb Kolbe sich noch als Historienmaler und Leiter der Kunstschule in Düsseldorf, und es ist daher sehr an⸗ zuerkennen, daß der v sein Andenken der unverdienten Ver⸗ W entrissen und ihn nicht bloß der Künstlerwelt, sondern auch we
teren Kreisen wieder in Erinnerung gebracht hat. — Meyer's Reisebücher: Deutsche Alpen. Zweiter
Theil: Salzburg⸗Berchtesgaden, Salzkammergut, Giselabahn, Hohe Tauern, Unterinnthal, Zillerthal, Brennerbahn, Pusterthal und Dolomiten, Bozen. Sechste Auflage. Mit 26 Karten, 5 Plänen und 7 Panoramen. Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien. Pr. geb. 4 ℳ 50 ₰. — Diese Neubearbeitung des zweiten Theils hat ein gründlicher Alpenkenner besorgt, der dabei vor allem bemüht gewesen ist, den Ansprüchen der Bergsteiger gerecht zu werden; aber auch andere Landeskundige und namentlich die Alpenvereine haben vielfach zur Verbesserung und Ergänzung des Inhalts bei⸗ getragen. Neben dem Bergsteiger ist jedoch der gemächlichere Tourist mit seinen Anforderungen nicht 5 Acht geblieben. Das Buch geleitet ihn zuverlässig zu allen Se —
eine Bereisung der in Titel aufgeführten touristischen Gebiete irgendwie in Betracht kommen, und wird ihm außerdem durch wohl⸗ meinende Berathung, die ebensowohl auf die praktischen Bedürf⸗ nisse wie auf die Mittel des Einzelnen Rücksicht nimmt, nach wie vor gute Dienste leisten. Die zweckmäßige Theilung der Meyer’'schen Führer durch das Gesammtgebiet der Ostalpen in drei, überall hin leicht mitzunehmende Bändchen hat sich auch hier wieder augenfällig bewährt; konnte dadurch dem Buche das immer willkommene handliche Format belassen bleiben, so verdankt man dieser Eintheilung vor allem die größere Ausführlichkeit und Frische der Darstellung, die Berücksichtigung der Natur und der Geschichte des Landes und seiner durch ihre Ursprünglichkeit so anziehenden Be⸗ wohner. Der vortreffliche kartographische Apparat ist durch eine Karte der inneren Zillerthaler Älpen sowie eine solche vom Rosengarten und Schlern und ein Panorama vom Schlern noch weiter bereichert worden.
enswürdigkeiten, die für
— Die illustrierte Zeitschrift „Zur guten Stunde (Deutsches
Verlagshaus Bong u. Co.; Preis des vierzehntägig erscheinenden Hefts 40 ₰) bringt im 20. Heft XIII. Jahrgangs 1900 eingehende, mit Ab⸗ bildungen ausgestattete Beschreibungen der Häuser der fremden Staaten auf der Weltausstellung und von „Alt⸗Paris“. Neben den zwei großen, fortlaufenden Romanen von Hanna Brandenfels und H. Vollrath Schumacher, „Revanche“ und „Villa Eigenheim“, findet man eine anziehende Novelle von Ernst Georgy, „Hotel Soleil“, und ein fein⸗ empfundenes Gedicht von K. Ernst Knodt, „Ueber Nacht“. Reich mit Illustrationen geschmückt und ihrem Inhalt nach sehr Se ind die Artikel über das Kaiserliche Gesundheitsamt, das len
are uftschiff des Grafen Zeppelin, Moissan's elektrischen Ofen ꝛc. Auch
der Abschnitt „Für unsere Frauen“ bietet in Wort und Bild viel Neues. Von den farbigen und schwarzweißen Kunstblättern seien bervorgehoben: „Die Rose vom Pusterthal“ von E. von Müller und „Rettung Schiffbrüchiger“ von A. Morlon. In der Gratisbeilage
„Illustrierte Klafsikerbibliothek“, Meisternovellen des XIX. Jahr⸗
hunderts, erscheint die Fortsetzung der Erzählung „Die Halben“ von Gustav zu Putlitz. “
HOIandel und Gewerbe. 8 Den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin ist auf
die Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen zum Tage der Großlährigkeit überreichte Glückwunsch⸗ Adresse folgendes Dankschreiben zugegangen:
Den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin, den Vertretern
von Handel und Industrie der Haupt. und Residenzstadt, sage Ich für die in so kunstvoller Form Mir zu Meiner Großzährigkeits⸗Erklärung dargebrachten guten Wünsche herzlichen Dank. Möchte die stete Sorge, welche die Hobenzollern um die Förderung von Wohlstand und Betriebsamkeit durch die Jahrhunderte trugen, und deren die Adresse in anerkennender Dankbarkeit gedenkt, auch in kommenden
Geschlechtern Fürst und Volk segensreich verbinden. Potsdam, den 3. Juni 1900. 1 Wilhelm, Kronprinz.
eDie Sektion „Fischerei, der K. K. Landwirthschafts⸗
Gesellschaft von Salzburg veranstaltet anläßlich der Tagung des VII. österreichischen Fischereitages vom 2. bis 10. September 1900 daselbst eine allgemeine Fischerei⸗ Ausstellung. Theilnehmerkarten, die zur Theilnahme an allen Veranstaltungen der Ausstellung und zur Beschickung der Ausstellung berechtigen, sind gegen Einsendung von 3 ℳ für das Stück durch das Präsidium der Ausstellung in Salzburg
zu beziehen. Der Schluß des Anmeldetermins ist am 1. August d. J
8
Konkurse im Auslande. Rumänien.
“
Anmeldung
Handelsgericht. Fallit. bag der “ ge. V Verifizierung
Ploetzt1 Abram Manas 10./23. Juni 16./29. Juni
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 14 761, nicht rech zeitig gestellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 5. d. M. gestellt 5007, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen; am 6. d. M. 5494, bezw. keine
Nachweisung 8 über verlangte und gestellte Wagen für die in den Fien bahn⸗Direktionsbezirken Magdeburg, Halle und Erfur
belegenen Kohkengruben Am 16. Mai 1900 wurden verlangt 3247, gestellt 3247 Wagen zu 10 t, am 17. Mai verlangt 3350, Fhel 3344, am 18. Mai verlangt 3346, gestellt 3346, am 19. Mai verlangt 3519, gestellt 3513, am 20. Mai verlangt keine, gestell keine, am 21. Mai verlangt 3511, gestellt 3511, am 22. Mai verlang 3488, gestellt 3488, am 23. Mai verlangt 3614, gestellt 3614, am 24. Mai verlangt 19, gestellt 19, am 25. Mai verlangt 3549, gestellt 3542, am 26. Mai verlangt 3515, gestellt 3502, am
27. Mat verlangt 10, gestellt 10, am 28. Mai verlangt 3566, 8
gestellt 3561, am 29. Mai verlangt 3483, gestellt 3483, am 30. Mai verlangt 3449, gestellt 3417, am 31. Mai verlangt 3452, gestellt 3449; im Ganzen wurden vom 16. bis 31. Mai d. J. verlangt 45 118, gestellt 45 046 Wagen zu 10 t.