1900 / 140 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Jun 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Die nächsten Abfahrten 8” ost⸗

5.,7. Schnellpostd. „Deutschland“, Schnellpostd. „Fürst Bismarck“; „Brisgavia“, 11./7. Postd. „Bosnia“;

8./7. Postd. „Palatia“, nach Boston: 30./6.

nach Baltimore: 19./6.

Postd. „Assyria“, 30./6. Postd. „Brisgavia“; nach b52zerveg. ostd.

Montreal: 30. 6.

26 /6. Postd. „Granaria“; nach nach New Orleans:

„Teutonia“, 18,/7 Postd. „Frisia“; Postd. „Galicia“, 25 /6 Postd. „Numidia“; und Haiti: 18/6 Pottd. „Valdivia“;

Zentral⸗Amerika: 25./6. Postd. „Valesia“.

18./6

Hamburg, 13. Juni. York und Westindien, welche die „Hamburg⸗Amerika⸗Linie“

G Z und Pafsagier⸗ Dampfern der Hambura⸗Amerika⸗Linie von Hamburg finden statt: nach New Vork: 17/6. Postd. „Phoenicia“, 21./6. Schnell⸗ postd. „Kaiser Friedrich“, 24./6. Postd. „Pennsvlvania“, 27./6. Postd. „Belgravia“, 28 /6. Schnellpostd „Columbia“, 1./7. Postd. 2/7.

Postd.

nach Porto Rico nach Mexico und

(W. T. B.) Die Linie zwischen New

vom 1. Oktober d. J. ab in zehntägigen Zwischenräumen einrichtet, soll besonders die Häfen von Halti, San Domingo, Columbien,

Cuba und Jamaica befahren.

Bremen, 14 Juni. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Kaiser Wilhelm der Große“ v. New York 12. Juni auf der Weser angek. „Lahn“ 12 Juni v. New York über Cherbourg üund Southampton n. d. Weser abgeg. „Frankfurt“, v. Baltimore kommend, 12. Juni Dobver pass. „Bayern“ und „Sachsen“ v. Ost⸗ Asien 12. Juni in Hongkong, „Prinz Heinrich“ v. Ost⸗Asien 13. Juni in Hamburg, „Preußen“ v. Ost⸗Asien 12. Juni in Neapel angek. „Heidelberg“ 13. Juni Reise v. Antwerpen n. Oporto fortges. „Saale“, n. New York best., 13. Juni Dover pass. „Königsberg“ v. Ost Asien 13. Juni in Suez und „König Albert“, n Ost⸗Asien best., 13. Juni in Neapel angekommen. „Hannover“ 13. Juni v.

Bealtimore n. Bremen abgeg. „Ems“ 13. Juni v. Genua in New York und „Kaiserin Maria Theresia“ v. Bremen in New York an⸗ gekommen.

3 Hamburg, 14. Juni. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗

Linie. Dampfer „Galicia“, v. St. Thomas 12. Juni v. Havre abgeg. „Hercynia“, v. Hamburg n. Westindien, 13. Juni

in Havre angek. „Bengalia“ 13. Juni v. Boston n. Baltimore abgeg. „Granaria“, v. New Orleans n. Hamburg, 13. Juni Lizard

paisiert. „Pennsylvania“, v. New York n. Hamburg, 13. Juni a. d.

Elbe angek. „Kaiser Friedrich“, v. New York über Plymouth u.

Cherbourg n. Hamburg, 14. Juni Seillgy passiert.

Reotterdam, 13. Juni. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Spaarndam“ v. Rotterdam gestern in New York, „Potsdam“ v. New York heute in Rotterdam angek.

Theater und Musik.

Mergen (Freitag, den 15 Juni, am Todestage Seiner Majestät des Kaisers Friedrich), bleiben die Königlichen Theater geschlossen.

1 Im Nenen Königlichen Opern⸗Theater findet am Sonnabend zum Besten des Vereins „Mädchenhort“ eine Aufführung von Sullivan’'s Operette „Der Mikado“ in der bekannten Besetzung statt. Preise der Plätze: I. Rang Loge und Mittel⸗Parquet 6 ℳ; I. Rang Balkon 5 ℳ; Seiten⸗Parquet 3 ℳ; Seiten⸗Balkon 3 ℳ; Tribüne 1 50 ℳ; Stehplatz 1 ℳ. Im Garten findet täglich Militär⸗Konzert statt.

Fräulein Sophie Heymann, eine Schwester des Pianisten Herrn Carl Heymann, ist als Koloratursängerin für das Theater des Westens vom Direktor Hofpauer engagiert worden. Fräulein H vmann hat bei Frau Marche si in Paris studiert und ist bisber an größeren Bühnen Belgiens, der Niederlande und Frankreichs künstlerisch thätig gewesen.

Die neue Bach⸗Gesellschaft, die, nachdem sämmtliche Werke des großen deutschen Tonmeisters im Druck erschienen sind. sich die Aufgabe gestellt hat, für deren Verbreitung im weitesten Sinne ein⸗

itreten, hat sich nunmehr konstituiert, und die aus allen Theilen Deutschlands einlaufenden Anmeldungen zur Mitgliedschaft beweisen, welcher Sympathie diese Vereintgung sich erfreut. Das Unternehmen, ohann Sebastian Bach’'s Werke, von denen der größte Theil beute noch so gut wie unbekannt ist, dem deutschen Volke durch Auf⸗ ührungen zugänglich zu machen, wird von seiten der Gesellschaft mit großem Nachdruck in Angriff genommen. Der erste Schritt wird in der Veranstaltung eines großen deutschen Bachfestes stehen, das vom 21 bis 24. März 1901 in Berlin gefeiert werden soll. Es wird bei dieser Gelegenheit an drei Tagen eine Aus⸗ wahl aus dem Shönsten, was Bach der Welt aeschenkt hat, zur Wiedergabe gelangen, und zwar sollen diejenigen Werke, welche, wie die Matrhäus⸗Passion und die H-moll-Messe, zu den bekanntesten zählen, nicht auf dem Programmn erscheinen. Die Aufführungen werden weltliche und geistliche Werke vokaler und instrumentaler Art in reichster Auswahl bringen, und es haben sich die hervorragendsten musikalischen Körperschaften Betlins als ausführende Kräfte der neuen Bach⸗Gesellschaft bereits zur Verfügung gestellt. 3

Die für die Gutenberg⸗Feier in Mainz geplanten musi⸗ kalischen Veranstaltungen nehmen einen verhältnißmäßig großen Raum ein. Eingeleitet wird das Fest durch eine Aufführung des „Judas Maccabäus“ von Händel in der Neubearbeitung Dr. Chrpfander's, ausgeführt durch die „Mainzer Liedertafel“, die speziell auf dem Gebiete der Aufführungen Händel'’scher Werke einen besonderen Ruf genießt. Die Leitung liegt in den Händen Dr. Fritz Volbach's; Solisten sind: Frau E. Herzog⸗Berlin, Th. Behr⸗Mainz,

einrich Brung⸗Hamburg, Professor Messchaert⸗Amsterdam, Professor ranke⸗Köln (Orgel) und Kleinpaul⸗Altona (Cimbalo). Bei der am Sonntag, den 24. Juni, stattfindenden akademischen Feier gelangt die von Dr. Fritz Volbach für diesen Zweck nach Worten der Heiligen Schrift (bezw. Gutenberg's „Katholikon“) komponierte „Fest⸗ Kantate“ zur Aufführung. Das groß angelegte Werk ist für acht⸗

stimmigen Chor, Knaben⸗Chor, großes Orchester und zwei Neben⸗

orchester geschrieben. Den Schluß bildet der Chor aus Haydn’'s DOratorium „Die Schöpfung“: „Die Himmel erzählen“. Einen Hauptanziehungspunkt dürfte auch die der akademischen Feier folgende Huldigungsfeier am Gutenberg⸗Denkmal bilden, bei welcher ein Chor von über 600/ Knaben und ebensovielen Männern unter Be⸗ gleitung von Militärmusik das „Te Deum“ von Neukomm aufführen wird. Das Werk wurde im Jahre 1837 für die Ent⸗ hüllungsfeier des Denkmals geschrieben und aufgeführt.

Berlin, den 14. Juni 1900.

Der Verein „Viktoriahaus für Krankenpflege“ hielt gestern unter dem Vorsitz des Staats⸗Ministers Dr. von Delbrück in in dessen Wohnung in der Roonstraße seine 14. Jahre sversamm⸗ lung ab. Dem in derselben erstatteten Bericht war zu entnehmen, daß die Zahl der Schwestern von 246 auf 253 gestiegen ist In städtischen Krankenhäusern Berlins waren 148 Schwestern thätig, an hiesigen Universitätskliniken 9, am Kaiser und Katserin Friedrich⸗Krankenhaus 19 Die übrigen wirkten in der privaten Krankenpflege, in Veretnen, in der Armenpflege und in auswärtigen Stationen; eine Schwester war in Tanga. Der Umfang der Peivatpflege hat wegen Mangels an verfüg⸗ baren Schwestern abgenommen. Vereinnahmt wurden aus dieser Privat⸗ pflege diesmal nur 9915 ℳ, gegen 19 813 im Vorjahre. Von 68 neu eingetretenen Probepflegerinnen schieven 19 und von den im Vorjahr eingetretenen 7 wieder aus, eine Probeschwester verstarb. Die beiden Schülerinnenkurse im Krankenbause am Friedrichshain begannen mit 42 und schlossen mit 36 Schülerinnen. Die Gesammt⸗ einnahmen des Vereins betrugen mit Einschluß des B⸗ triebsfonds (34 105 ℳ) 189 29b9 ℳ, verausgabt wurden 159 401 ℳ, sodaß 29 898 auf die neue Rechnung vorgetragen werden konnten. Der Pensions⸗ und Unterstützungsfonds beläuft sich auf 113 972 ℳ, die Erholungskasse verfügt über 1733 ℳ. Einen schweren Verlust erlitt der Verein im Berichtsjahr durch den Tod der Frau von Helmholtz. 8

8

Das Grabdenkmal, welches der Domchor seinem heim⸗ gegangenen Direktor, Professor Albert Becker hat setzen lassen, ist gestern auf dem Kirchhof der Domgemeinde in der Müllerstraße eingeweiht worden. Der schlichten Feier wohnten der General⸗ Superintendent D. Faber, der Direktor des Akademischen Instituts für Kirchenmusik, Professor Radecke, der Organist der Kaiser Wilhelm⸗Gedächtnißkirche, Professor Dr. Reimann, der Dirigent des Berliner Lehrer⸗Gesangvereins, Professor Felix Schmidt u. A. bei. Auch Frau Ober⸗Hofprediger Kögel war erschienen. Mit der Wittwe des Professors Becker fanden sich die drei Töchter, die beiden Söhne und andere Verwandte ein. Das Grab war reich mit Blumen geschmückt. Der Domchor, der Berliner Lehrer⸗ Gesangverein, die Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock u. A. hatten Kränze niedergelegt. Der Domchor eröffnete unter Musik⸗ direktor Prüfer's Leitung die Feier mit Albert Becker’s Komposition „Gott ist die Liebe’. Die Weih⸗ und Gedenkrede hielt der Hof⸗ und Domprediger, Konsistorialrath Kritzinger. Vor und nach dem Gebet sang dann der Chor noch Becker’s Motette „Zions Stille will sich breten“ und Neithardt's „Sei getreu bis an den Tod“. Das Denk⸗ mal, das aus dem Atelier der Firma W. Sasse Nachf. hervor⸗ gegangen ist, bestebt aus einem mächtigen Kreuz aus schwedischem Granit, auf dessen Querbalken der Spruch angebracht ist: „Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben.“ Auf der Vorderseite des Sockels liest man die Worte: „Hier ruht in Gott Professor Albert Becker, Direktor des Königlichen Domchors, 13 Juni 1834, 10. Januar 1899“‧, auf der Rückseite die Widmung: „Seinem un⸗ vergeßlichen Direktor der Königliche Domchor.“ * 5

Das fünfundzwanzigjähriae Bestehen der städtischen Taubstummenschule wird am 18. d. M., Vormittags 10 Uhr, im 2 der Anstalt (Markusstraße 49) durch einen festlichen Akt ge⸗ eiert werden.

Eine Allgemeine deutsche Ausstellung für Sanitz und Rettungswesen, Kranken⸗ und Gesundheitg a7 findet vom 8. bis 30. S⸗ptember 1900 in Verbindung mit dem IV Den schen Samariter.Tage in Breslau statt. Der Zweck do stellung ist, die Fortschritte, welche auf den verschiedenen, in F menden Gebieten während des letzten Jahrzehnts gemacht wurde 9 Thätigkeit des Deutschen Samariter⸗Bundes dem weiteren Peül und den Fachkreisen vor Augen zu führen. Ferner soll dieselse G nicht nur das Samariter⸗ und Rettungswesen, sondern auh öffentliche und häusliche Gesundheitspflege, die Ernäh des Volks und der Armee zur Anschauung bringen. Obwohl dien stellung eine deutsche ist, werden im allgemeinen Interesse auch d ländische Erzeugnisse und Produkte zur Ausstellung zugelassen inc nd hierfür besondere internationale Spezial⸗Konkurrenzen vorgas ie Anmeldungen zur Ausstellung sind bis spätestens 1. 6. d. J. an das Ausstellungs⸗Bureau, Breslau, Schweidnitzer Strnse⸗ wo auch Auskünfte ertheilt werden und Programme kostenlos erhain sind, einzusende 1;

Breslau, 14. Juni (W. T. B.) Die „Schlesische Zen meldet aus Bismarckhütte: Im Blesmarckschacht der Köng n ee; v. Cgrenostänadh durch 1 ren ein Arbeiter ge b einer leicht verletzt. 8 et, einer lebensgefäbhrtig -

Osnabrück, 14. Juni. (W. T. B.) Der Regierunasbezirks Osnabrück und die benachbarten Theile Provinz Hannover und der Provinz Westfalen sind vene von einem furchtbaren Unwetter heimgesucht worden, wel 89 den Feldern großen Schaden angerichtet hat. 8

größte Theil

München, 13. Juni (W. T. B.) Heute Vormittag in Gegenwart Seiner Koniglichen Hoheit des rinze Regenn bei Schloß Berg am Starnberger See die otivkapellen Andenken an Koͤnig Ludwig II. eingeweiht, welche n Prinz⸗Regent gestiftet hat. Der Stiftepropst Türk hi 1

E1u“] 8— 6 b“

München, 13. Juni (W. T B.) In der Glasfabhri Waldsassen (Oberpfalz) stürzte, wie die Ihnadae- vann Nachrichten“ melden, das Gerüst eines Neubaues ein. Vier da sonen wurden schwer, vier andere leicht verletzt; ein Verletzter ist an bald gestorben.

Kaschau, 13. Juni. (W. T. B.) Der sich rings um h Stadt hinziehende große Wald brennt. Anscheinend llegt 2 stiftung vor Das Czermelythal steht bereits in Flammen. da Feuer greift schnell um sich. Feuerwehr, Militär und Polizei arbeite an der Lokalisierung des Brandes. Die Bewohner der Dörfer sind zur Hilfeleistung beordert.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

„Homburg v. d. H., 14. Juni. mittag wurde durch Seine Majestät den Kaiser m. Ihre Majestät die Kaiserin der erste Stein zum Reicke⸗ Limes⸗Museum auf der Saalburg gelegt.

London, 14. Juni. (W. T. B.) Das „Reutersth Bureau“ meldet aus Ka Mett vom heutigen Tage, daß Gouverneur Sir Alfred Milner Gordon Sprigg mit h. Kabinetsbildung beauftragt habe.

Kopenhagen, 14. Juni. (W. T. B.) Von Shangleh ist hier die telegraphische Nachricht eingegangen, daß von Europa über Kjachta nach Peking führen Telegraph unterbrochen ist, da die chinesischen Aufrühm großen Theil der Linie auf chinesischem Gebiet jerfn aben.

11“

Breslau... ... Frankfurt

8 Uhr Vormittags. G (Main) .. I

Karlsruhe ..

V Wind⸗ München ..

stärke, L“

Name der Beobachtungs⸗ station

Barometerst. a. 00 u. Meeres⸗ niveau reduz. Temperatur in Celsixs.

88

759,3

762,4

762,3

763,3 758,4 SW

Stornoway . Blacksod. .. Shields ... Scilly.. Jele d'Aix

5

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—— CSSnUS

wolkig halb bed.

768,7 WSW

766,3 SW 768,4 769,0 W

Der Luftdruck ist ziemlich hoch und gleichmäßig vertbeilt; Maxima liegen über Nordskandinavien und Südfrankreich, Minima über Norddeutschland und westlich von Schottland. Wetter im Westen und Süden trübe und kühl, im 8 Osten heiter und warm. Ruhiges, im Osten kühleres 5 und trübes, im Süden aufklärendes, wärmeres Wetter, im Norden stellenweise Regen wahrscheinlich.

SO 2 wolkenlos

Sonntag, 5 wolkig 2 wolkig 6 wolkig 6 Regen

15,1 15,6 12,5

W

Vorstellung): Berlin bei Nacht.

Kleinstädter. Sonntag: Berlin bei Nacht.

In Deutschland ist das

Theater des Westens.

Deutsche Seewarte. tag: Die Puppe

halb bed. heiter heiter wolkenlos heiter wolkenlos wolkenlos wolkig wolkenlos heiter bedeckt volkig bedeckt wolkenlos

766,8 SW 764,8 WSW 764,7 NℛO

763,9 D Windstill SS8D

764,0 763,6

763,7 56SW 764,4 OSO 763,2 SSDO 764,0 N 764,6 NW 763,2 W 763,5 %W 763,5 SO

764,2 N wolkenlos 764,1 Windstille wolkenlos 762,3 WNW 2 beiter

bedeckt

Regen

heiter olkig

Vlissingen .. I.. Christiansund Skudegnaes. Skagen... Kopenhagen. Karlstad... Stockholm. Wisby.. Haparanda . Borkum.. mburg .. Swinemünde Rügenwalder⸗ münde... Neufahrwasser Memel Mäuͤnster (Westf).. nnover.. erlin.... Chemnitz ..

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765,0 764,1 762 3 764,4

Uhr.

Aafang 7 S

Königliche Schauspiele. Freitag bleiben die Könialichen Theater geschlossen.

Sonnabend: Schauspielhaus. Füernhlehe. Schauspiel in 4 Aufzügen von Max -— In Scene geseßt vom Regisseur Droescher. Im Elternhaus. dem Ungarischen des W. Karciag, übersetzt und be⸗ Moryay. In Scene gesetzt vom Regisseur Droescher.

Neues Opern⸗Theater. „Mädchenhort“: Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musik Arthur Sullivan. von Balletmeister Gundlach. Virigent: direktor Steinmann. Anfang 7 ½ Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: abend: Der Probekandidat.

Anfang 7 ½ Uhr. Theater.

Fledermaus.

162. Vorstellung. Mary H

alton.

ustspiel in 1 Aufzug aus Frettag⸗ Daisy. 8 onnabend: Dailsy.

Anfang 7 ½ Uhr. 1 1— um Besten des Ver⸗ Sonntag: Daisy.

Der Mikado. Blurleske⸗

Scenisches Arrangement

usik. Gustav von Moser.

Sa ison.)

Die Weber.

Nachmittags 2 ½ Uhr: Heuschel. Abends 7 ½ Uhr: Der Biberpelz. Letzte Vorstellung: Dienstag, 19. Juni.

Berliner Theuter. Freitag (40. Abonnements⸗ Sonnabend: Zum ersten Male: Die deutschen

Ensemble⸗Gastspiel

unter Leitung des Direktors José Ferenczy. 1— (La Poupée.) 3 Akten und einem Vorspiel von Ed. Audran.

Sonnabend: Erste volksthümliche Vorstellung zu halben Preisen: Der Obersteiger. Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Die

In Vorbereitung: Rhodope. Gastspiel von Miß

Lessing-Theater. Gastspiel von Lina Abarbanell.

Neues Theater. Schiffbauerdamm 4a. tag: Das Stiftungsfest. Lustspiel in 3 Akten von Anfang 7 ½ Uhr.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗

Freitag: Ddie Dame von Maxim. dame deo chez Maxim.) Schwank in 3 Akten

von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbet von Benno Jacobson. In Scene gesetzt u Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Ubr.

1 Sponnabend und folgende Tage: Die Dame vut

Magim.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Clara von Pelzer mit Orn 8ℳ Carl von Roeder (Berlin). ,

Verehelicht: Hr. Assessor Dr. jur. Cnt 5ch von Brandenstein mit Frl. Cäcilie Winter (Leihf

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von der Lancken (Wabhlstatt). Eine Tochte Hrn. Wilhelm von Knoblauch (London).

Gestorben: Hr. Landrath a. D. Georg ven dn auf Loepersdorf (Stettin). Hr. Kreiepbrse⸗ und Sanitätsrath Dr. Liebert (Sagan).

riederike Martintus, geb. Wernicke (Erfurcg, Verw. Fr. Landrath Auguste Groschke, geb. g linger (Berlin).

Fuhrmann

Frei⸗ Operette in

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin Verlag der Expedition (Scholz) in Ber * Druck der Norddeutschen Buchdruckerei un Sga Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. B4 Acht Beilagen (einschließlich Böoͤrsen⸗Beilage), und die offizielle Gewinnliste Wohlsahris⸗ 8 8

Frei⸗ (Schluß der

der vieng otterie zu Zwecken der Deutf Schutzgebiete.

(W. T. B.) Heute Ta⸗

zum Deut

czen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Prenfischen Stats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 14. Juni

8 89

1900.

Deutsches Reich.

6 1

Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1900 bis zum Schluß des Monats Mai 1900.

3. 18“ 6.

Ober⸗Postdirektions⸗Bezirke

im Mai

Einnahme Monat 1900

M;

Hierzu in

Vormonaten

Im Rechnungs⸗ jahre 1900 + mehr weniger

2

Einnahme in dem⸗ selben Zeitraum

ddes Vorjahres

(Spalte 4)

[4₰

Einnahme

den Zusammen

M 2

I. Im Reichs⸗Postgebiet.

1) Königsberg .. .. . 2) Gumbinnen. . 8 3) Danzig..

4) Berlin.

5) Potsdam

6) Frankfurt

7) Stettin

9) Posen. . 10) ; 8 11) Breslau

12) Liegnitz.

13) Oppeln. 14) Magdeburg 15) Halle a. S 16) Erfurt.

17) Kiel.

18) Hannover . 19) Münster

20) Minden

21) Dortmund. 22) Cafsel.. . 23) Frankfurt a. 24) Köln

25) Aachen.

26) Koblenz.

27) Düsseldorf.

28) Trier

29) Dresden

30) Leipzig.

31) Frenat 4

32) Karlsruhe

33) Konstanz 8 34) Darmstadt. 35) Schwerin i. M. 36) Oldenburg. 37) Braunschweig

38) üweir. 39) Hamburg 40) Haarac i. E. JJI“”“

15 606 7 167 16 129 154 320 6 282 8 262 9 200 2 472 6 594 7 215 19 386 11 548 14 597 21 214 9 638 16 508 13 990 15 484 5 916 11 023 29 803 17 043 38 609 29 897 8 978 9 777 78 857 4 160 34 884 48 080 27 260 35 389 10 005 18 113 3 458 7 242 8 143 28 602 114 581 22 314

5 101

50 10 30

60 60 30 10 60 10

70 90 50 70 90 80 60 10 30 80 10 10 10 30 10 40

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20 30

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15 540

131 141 5 947

10 296 2 490

10 093

10 344 30 884 14 433 37 527 26 148

80 852

3 47 391 25 911 35 406

16 142

28 158 111 266 23 825

26 778 20 12 623 27 806

267 410 10 650 15 802 16 755

5 022 12 118 12 832 38 719 22 024 27 044 35 414 18 181 30 582 27 958 26 395 10 115 18 026 52 964 23 929 69 260 45 009 17 919 17 270

143 105

5 798 61 728 83 248 47 726 66 543 18 644 30 648

6 780 13 309 39 379

216 243 42 191

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31 146 13 746 31 390 285 461 12 229 16 912 19 496 4 963 13 594 13 942 41 141 25 168 29 107 40 987 19 732 33 259 29 168 30 483 11 117 21 368 60 687 31 476 76 136 56 045 18 951 18 746 159 709 8 189 69 815 95 471 53 171 70 796 9 096 19 101

6 578 5 261 30 10 30 70 10 60 70 80

8 649

30 70 50 70 60

6 750 5 178 4 998 5 201

20

50 9 973 40 8 969 20 50

20

4 029 4 931

90 50 10

80 70

3 661 8 231 7747

10 90

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4 341

II. Bayern Württemb E1“

952 860 91 043 29 037

40

920 789 95 497 28 406

+ 187 507 + 19 427 + 4 913

1 686 142 167 113 52 530

1 873 650 186 541

10 40

1 072 941

90 1

1 044 693

V V 60

1 905 785 + 211 849

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts. Biester.

Preußischer Landtag b

8

Haus der Abgeordneten.

80. Sitzung vom 13. Juni 1900, 11 Uhr.

Ueber den Beginn der Sitzung Nummer d. Bl. berichtet worden. Zur einmaligen Berathung Kostenanschlag für den Umbau des

ist in der

steht der Entwurf Sitzungssaales

1“

g strigen

und

des Abgeordnetenhauses. Die Kosten sind auf 220 000

veranschlagt.

Adg. Daub (nl.) bespricht im einzelnen den technische

n Entwuif

für den Umbau. Der Umbau solle die Akustik verbessern. In Bezug

auf die Akustik sei man lediglich auf Erfahrungen angewiesen, 8 Wenn ein Redner von der Redner⸗

Saal sei nicht unakustisch gebaut.

Der

tribüne aus spreche und eine laute Stimme habe, sei er verständlich. Beabsichtigt sei eine Beschränkung des Saales, es solle gewissermaßen ein neuer Saal in diesen hineingebaut werden. Aba. von Pappenheim (kons) spricht aus der hinteren rechten Ecke des Saales, seine an sich schon laute Stimme noch mehr er⸗ hebend: Wir werden gegen die Vorlage stimmen; wir halten näm⸗ lich nicht für erwiesen, daß die beregten Uebelstände durch den Umbau eingeschränkt oder gemildert werden, und glauben, daß auch die Herren, die kein lautes Organ haben, von der Rednertribüne aus verständlich werden, wenn es ihnen überhaupt gelingt, die Aufmerksamkeit des auses auf sich zu lenken. Wenn hundert Gespräche gleichzeitig ge⸗ hrt werden, ist es natürlich ausgeschlossen, daß der Redner verstanden wird. Schließlich stimmen wir gegen den Entwurf, weil wir be⸗ fürchten, daß der schöne Saal durch den Umbau leiden würde.

Abg. Schmitz⸗Düsseldorf (Zentr.): D

wohl er eine sehr laute Stimme nur theilweise verständlich.

er Vorredner war.

ob⸗

hat, den entfernter Sitzenden doch

Man muß wenigstens versuchen, dem

jetzt herrschenden schlimmen Zustande abzuhelfen, damit die Redner

mindestens denjenigen, die aufmerksam zuhören,

Es sollten die Verhältnisse berbeigeführt werden, wie sie im tage bestehen. Die Akustik im Reichstage genügt nach allen Richtungen. Es dürfte sich auch empfehlen, den Lesesaal in die Näbe des Sitzungs⸗

saales zu verlegen; das Z mmer dafür eignen.

der

verständlich werden. s Reichs⸗

Nationalliberalen würde sich

Abg. Freiherr von Heereman (Zentr.) spricht von der Redner⸗ tribüne aus, bleibt aber mit seinem leisen Organ vollständig un⸗

verständlich.

Abg. von Eynern (nl.): Meine Freunde können sich ausnahms⸗ weise einmal mit Herrn von Heereman einverstanden erklären. Wenn die Konservativen dagegen stimmen, so wahren sie allerdings ihren konservativen Charakter. Wenn die Konservativen auf ihren 2 iu wechseln, damit wir auch einmal etwas hören können. Soll auf unser Fraklions⸗

gut hören, so bitte ich sie,

zimmer ein Attentat das allgemeine Wohl

aales würden wir dem Allgemeinwohle

8

mit uns die Plätze

nicht dienen.

Die Bi

eemacht werden, so sind wir immer bereit, für pfer zu bringen, aber mit der Aufgabe unseres bliothek

wird allerdings jetzt weniger benutzt als früher, weil der Weg dahin zu weit ist. Aber in der Bibliothek unseres alten Gehäudes waren auch bessere Sitz⸗ und Liege⸗Einrichtungen, wohin man sich zur Ruhe zurückziehen konnte unter dem Vorwand, Studten zu machen.

Abg. Wallbrecht (nl.) bemerkt, daß er von seinem Platze aus den Abg. von P ppenheim trotz seiner lauten Stimme nicht poll⸗ ständig verstanden hobe. Wenn man am Rande des Saales stehe, könne man jedes Wort hören; auf den Plätzen in der Mitte höre man nichts. Es set garnicht mehr mit anzusehen, wie die Herren auf der Journalistentribüne fortgesetzt die Hand am Ohr halten müßten, um etwas zu hören. 9

Abg. Rickert (fr. Vgg.) wundert sich darüber, daß, nachdem die Sache zum Ueszerfluß erörtert sei, noch Widerspruch gegen den Umbau erhoben werde. Es herrsche allgemeines Einverständniß dartber, daß die Akustik schlecht sei. Die parlamentarischen Verhandlungen müßten darunter leiden.

Abg. von Pappenheim: Es liegt durchaus in unserem Cha⸗ rakter, vorsichtig zu prüfen, was uns vorgelegt wird, und nur dann Neuerungen mitzumachen, wenn ein Fortschritt darin liegt. Selbst der Vorredner hat anerkennen müssen, daß eine bestimmte Garantie nicht erbracht werden kann. Ich halte den Gegenstand wenigstens nicht für spruchreif. Solange uns so wenig Zusicherungen gegeben werden können, würde es unvorsichtig sein, den Saal in seinen schönen Verhältnissen zu stören, zumal es schwer wäre, den gegen⸗ wärtigen Zustand nachher wiederherzustellen. Wir schaffen durch den Umbau einen großen Raum, der unbenutzt bleiben muß, und stellen die wundervolle Luft und Ventilation, die wir jetzt haben, in Frage.

8ng. Freiherr von Plettenberg lkons.): Ich schließe mich dem Vorredner an und werde gegen den Entwurf stimmen. Ich mache noch darauf aufmerksam, daß wir nach dem Umbau ein bedeutendes Kubikquantum Luft weniger im Saale haben werden. Bei dem Ver⸗ gleich mit dem Reichstage ist zu bedenken, daß hier bei vollbesetztem Hause 36 Mitglieder mehr anwesend sind als im Reichstage, und auch für gewöhnlich sind wir hbier zahlreicher als im Reichstage. Ich möchte, daß bei dem Umbau darauf Bedacht genommen wird, daß wir nicht nur eine künstliche Ventilarion, sondern auch, etwa durch Klappen in den Fenstern, direkte Verbindung mit der Außenluft erhalten.

Geheimer Ober⸗Baurath Thür: Der Saal wird keineswegs an Schöaheit verlieren, da er zwar kleiner wird, aber die Raumverhältnisse dieselben bleiben. Die Befürchtung, es könne nicht Luftraum genug bleiben, ist wohl auch unbegründet. Wir können natürlich nicht garantieren, daß nach dem Umbau jeder Redner jederzeit verstanden wird. aber wir sind überzeugt, daß durch die Verkleinerung des Raumes die Verhältnisse sich wesentlich bessern werden. In einem Raume von solcher Ausdehnung wird es eben nicht immer leicht sein, verständlich zu sprechen. 1

Abg. Kirsch (Zentr.): Die Konservativen wollen diese Frage vorsichtig behandeln, und sie thun recht daran; denn sie hängt that⸗ sächlich mit der Einbringung der Kanalvorlage jusammen. Wenn nach dem Wunsche der Konservativen der Umbau abgelehnt wird,

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dann können wir hoffen, die Kanalvorlage früher zu bekommen; denn durch den Umbau gehen wenigstens 6 Monate verloren. Daher sollten die Konservativen für diesen Entwurf stimmen. Die Be⸗ leuchtung unseres Saales ist unzureichend; in dieser Beziehung könnte die im Reichstagsgebäude als Vorbild dienen.

Abg. Hansen (fr. kons.) scheint sich für die Vorlage aus⸗ zusprechen, bleibt aber auf der Tribüne unverständlich.

Abg, von Bockelberg (kons.): Ich gehöre zu denen, die in der Baukommission 18 einen Umbau gestimmt haben. Unberechtigt ist der Vorwurf, daß die Konservativen als Partei gegen die Vorlage seien; die Frage ist vielmehr in der Partei sachlich geprüft worden, und ich weiche darin sachlich von einer großen Zahl meiner Freunde ab. Die Bedenken gegen den Umbau kann ich nicht in vollem Umfang aner⸗ kennen, ich glaube sogar, daß z. B. die Tribünenwände in threm Aus⸗ sehen gewinnen werden. Ich beantrage aber, die Beschlußfassung über die Vorlage auszusetzen, bis wir an einem Movell ein klares Bild von dem Zustande nach dem Umbau erhalten werden.

Abg. von Eynern meint, 2⸗ man, sollte der Umbau abgelehnt werden, bei den künftigen Wahlen die Kandidaten nicht mehr nach ihrem Charakter, sondern nach der Deutlichkeit ihrer Stimme fragen werde.

Nunmehr wird ein Schlußantrag angenommen.

Unter Ablehnung des Antrags von Bockelberg wird der Entwurf und Kostenanschlag gegen die Stimmen der Mehrzahl der Konservativen genehmigt.

Es folgt die Berathung von Petitionen.

Petitionen von Bahnmeistern um Rang⸗ und Gehaltserhöhung werden, entgegen dem Kommissionsantrag auf Uebergang zur Tages⸗ ordnung, der Regierung zur Erwägung überwiesen.

Petitionen von Bahnsteigschaffnern um Gehalts⸗ erhöhunsg beantragt die Budgetkommission, gleichfalls mit Rücksicht auf die im vorigen Jahre abgeschlossene allgemeine Gehaltsregelung, durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen.

Abg. Kirsch beantragt die Ueberweisung zur Erwägung.

Abg. Goldschmidt (fr. Volksp.) schließt sich diesem Antrag an.

Abg. Graf zu Limburg⸗Stirum (kons.): In den Argumenten der Herren, welche in der Kommission diese Petitionen immer befür⸗ worten, liegt keine gründliche Prüfung. Nan muß die Beamten⸗ kategorien unter einander vergleichen, und nur die technischen Vor⸗ gesetzten können diese Dinge richtig beurtheilen. Wenn man einfach den Inhalt der Petitionen vorträgt und sagt, das ist berechtigt, so beweist das garnichts. Durch die Uaterstützang der Petitionen wird in den Beamten der Glaube erweckt, daß ihnen Unrecht geschieht. Ich mache darauf aufmerksam, welche schwere Verantwortung man üvernimmt, wenn man Unzufriedenheit unter den Beamten erregt. Kaum ist die Gehaltserhöhung abgeschlossen, so kommen die Peti⸗ tionen von neuem. Ich bitte Sie, nur den Kommissionsantrag an⸗ zunehmen.

Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen:

Meine Herren! Auch ich kann Ihnen nur empfehlen, sich dem Beschluß Ihrer Kommission anzuschließen, und möchte mir nur ge⸗ statten, einige allgemeine Bemerkungen dieser Empfehlung noch hinzu⸗ zufügen. Im allgemeinen kann ich mich ja auf die Ausführungen beziehen, die ich bereits bei früherer Gelegenheit gemacht habe, die sich im Großen und Ganzen auch mit denjenigen Auffassungen decken, die Herr Graf Limburg⸗Stirum Ihnen soeben vorgetragen hat.

Meine Herren, das jetzige Besoldungssystem beruht auf einer gemeinschaftlichen Festsetzung seitens der Staatzregierung und des Landtages. Bei dieser Festsetzung, die noch vor kürzester Frist erfolgt ist, war man auf beiden Seiten der Auffassung, daß nunmehr für absehbare Zeit ein Abschluß der Beamtenbesoldungs⸗ erhöhung erreicht sei. Dieser Abschluß ist auch absolut nothwendig, um endlich wieder Ruhe in die Beamtenkreise hineinzubringen, die jetzt alle Jahre durch Petitionen und durch die Ermunterung, die ihnen in Bezug auf diese Petitionen zu theil wird, in immer steigendem Maße aufgeregt werden.

Diese Petitionen werden meist nicht damit begründet, daß das Ge⸗ halt absolut unzureichend sei, sondern vielmehr damit, daß relativ ihr Gehalt nicht imrichtigen Verhältniß zu den Gehältern anderer Beamtenkategorien stehe. Diese Auffassung beruht natürlich auf der Selbst verthschätzung ihrer eigenen Dienste. Infolge dessen wird eine Mißgunst und ein Neid zwischen den einzelnen Beamtenkategorien groß gezogen, der zu den ernstesten Bedenken Veranlassung geben muß. (Sehr wahr! rechts.) Es wird die Oednung und Disziplin gerade unter denjenigen Beamten des Staats untergraben, auf deren unbedingte Zuverlässig⸗ keit und Pflichttreue der Staat und die Bewohner des Staats in Krieg und Frieden den allergrößten Werth legen müssen. (Sehr richtig! rechts.)

Meine Herren, ich kann Ihnen Beispiele vorlegen aus der aller⸗ jüngsten Zeit, wohin diese gegenseitige Aufschraubuag führt, wie in den Kreisen, die nicht petitionsert haben, das Bewußtsein rege gemacht wird, daß sie etwas füc sih und ihre Familie versäumen, wenn s nicht ebenfalls in der allerschärfsten Weise vorgehen und sich in die Höhe setzen und andere Leute heruntersetzen. Die Bahnmeister z. B. schreiben in ihrem Organ ich bitte um die Etlaubniß, daß ich das vorlese —:

Die Bahnmeister, welche in ihrer Vorbildung, in der Wächt keit und Bedeutung ihres Amts und in der Verantmortlichkeit ihrer Berufserfüllung hinter keiner der ersten mittleren Beamtenklassen der Staatsbahnverwaltung zurückstehen, sind durch die allgemeine Gehaltsaufbesserung nicht mit diesen, sondern mit den verhältnißmäßig untergeordneten Staticns⸗ und Burtau⸗ Assistenten und den Materialienverwaltern zweiter Klasse, und nur die wenigen Bahnmeister erster Klasse mit den Stations⸗Vorstehern zweiter Klasse und den Betriebs⸗Werkmeistern in eine Rang⸗ und Gehaltsklasse gestellt worden.

Natürlich hat diese Auffassung von den „verhältnißmäßig unter⸗ geordneten anderen Klassen“ bei den mittleren Staatseisenbahn⸗

diesem Organ: Wir sind es der Ehre unseres Standes schuldig, daß mwir Front

Wir dürfen aus unserem Felle keine Nirmen schneiden

Kosten! Wir wollen gegen andere Beamtenklassen durchaus nicht

lassen.

Anforderungen und unsere Dienstleistungen herabzusetzen verfucht.

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beamten, die wieder ihr eigenes Organ haben, die allergrößte Un. friedenheit und Mißfallen erregt, und da heißt es andererseitgs in

machen gegen die Ueberhebung anderer Beamtenklassen auf unfere

wenn wir angegriffen werden, wenn man die an uns zu stellanden

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