1900 / 166 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Jul 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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rungen und

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. Der bisherige Pastor August Prall aus Heide ist zum reis⸗Schulinspektor und der bisherige Kreis⸗Wundarzt, Sanitätsrath Dr. Volk⸗ muth in Saarburg zum Kreisphysikus des Kreises Saarburg ernannt worden. 8

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung. 1““ heute derg in , be⸗ irkten Verloosung der Priori 2 i ionen 8 Ion der P WPW“ III. Serie Litt. B und 1“ 8 III. Serie Litt. C 1. und 2. Emission der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft

8

sind die in der Anlage verzeichneten Nummern gezogen worden.

Dieselben werden den Besitzern zum 1. Januar 1901 mit eer Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapitalbeträge 1 vom 2. Januar 1901 ab egen Quittung und Rückgabe der Obligationen bei der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse in Berlin, Taubenstraße Nr. 29, zu rheben. Dabei sind 1 a. mit den Obligationen III. Serie die Zinsscheine Reihe V Nr. 9 bis 20, b. mit den Obligationen III. Serie Litt. B die Zins⸗ sceine Reihe IV Nr. 18 bis 20 nebst Anweisungen ür die nächsten Reihen, c. mit den Obligationen III. Serie Litt. C 1. und 2. Emission nur die Anweisungen für die Zinsscheine Reihe IV unentgeltlich mit abzuliefern. ie Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß der Sonn⸗ und Festtage und der letzten drei Geschäftstage jedes Monats.

Die Einlösung geschieht auch bei den Regierungs⸗Haupt⸗ kassen und in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse.

Zu diesem Zwecke können die Effekten einer dieser Kassen schon vom 1. Dezember 1900 ab eingereicht werden, welche sie der Staatsschulden⸗Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 2. Januar 1901 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten. 1

Mit dem 31. Dezember d. J. hört die Verzinsung der verloosten Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeichneten, noch rückständigen Obligationen wieder⸗ holt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Versinsung derselben mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Verloosung aufgehört hat, und daß jeder Anspruch aus ihnen erlischt, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen und dessen ungeachtet nicht spätestens binnen Jahresfrist nach n letzten öffentlichen Aufruf zur Einlösung vorgelegt sein werden.

Die Staatsschulden⸗Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Obligationen über die Zahlungsleistung nicht einlassen.

Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Kassen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 2. Juli 1900. 1

Hauptverwaltung der Staatsschulden. vII1“

““

Bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden ist der Kassen⸗Sekretär Mörai zum Buchhalter und der Diͤtar Spilker zum Kassen⸗Sekretär ernannt worden.

ers nal⸗Veränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Allerhöchste Bestallungen. 30. Juni. Dr. jur. Meyer, Militär⸗Intend. Rath, Heß, Erster Staatsanwalt, Dr. jur. v. Schelling, Landrichter, zu Geheimen Kriegsräthen und vor⸗ tragenden Räthen im Kriegs⸗Ministerium, Marckscheffel, Militär⸗ Intend Rath, beauftragt mit Wahrnehmung der Militär⸗Intendanten⸗ stelle des VI. Armee⸗Korps, zum Militär⸗Intend., ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 30. April. Pretzel, Organist und Gesanglehrer, unter Ueberweisung an die Haupt⸗Kadettenanstalt, zum etatsmäß. Elementarlehrer beim Kadetten⸗ Korps vom 1. April 1900 ab ernannt.

22. Juni. Wogkittel, Hauptm. a. D., unter Ueberweisung an das Kadettenhaus Köslin, vom 1. Jult 1900 ab zum Rendanten dieser Anstalt ernannt. Gnekow, Rendant vom Kadettenhause Köslin, zum 1. Juli 1900 in gleicher Eigenschaft an das Kadetten⸗ haus Naumburg versetzt.

25. Juni. Rinkenbach, Kassen⸗Sekretär, zum Rendanten beim Kadettenhause in Wahlstatt ernannt

26. Juni. Heller, Elementarlehrer, unter Ueberweisung an das Kadettenhaus zu Naumburg, zum etatsmäß. Elementarlehrer beim Kadetten⸗Korps vom 1. Juli 1900 ab ernannt.

28. Juni. Rudolf, Intend. Sekretär von der Intend. des VII. Armee⸗Korps, zu der Intend. der 21. Div. versetzt Hinz, Barg, Millitär⸗Anwärter, zu Kakkulatoren bei der Natural⸗Kontrole des Kriegs⸗Ministeriums ernannt.

3. Juli. Kohlmeyer, Intend. Bareau⸗Diätar von der Intend. der 35. Div., zum Intend. Sekretär, Rackow, Intend. Bureau⸗ Diätar von der Intend. des XV. Armee⸗Korps, zum Intend. Regist rator, ernannt.

6. Juli. Marckscheffel, Militär⸗Intend., die Militär⸗Inten⸗ dantenstelle des VI. Armee⸗Korps übertragen.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere vSe ꝛc. Ernennungen, Beförde⸗ ersetzungen. Im aktiven Heere. 26. Juni. Frhr. v. Pöllnitz, Oberlt. des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, unter Stellung à la suite des Regts., auf ein Jahr beurlaubt. 1. Juli. Schmitt, Oberlt. des 21. Inf. Regts., unter Stellung à la suite des Reats., auf die Dauer eines Jahres beurlaubt. 4 Juli. Schultheiß, Hauptm. und Komp. Chef im 22. Inf.

Re t., unter Stellung à la suite des Regts., auf die Dauer eines

Jahres beurlaubt.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Zum 1. Oktober d. J.: Schmitt, Lt. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, vom Kommando zum Topographischen Bureau des Generalstabes enthoben; Fießenig, Lt. des 19. Inf. Regts. König Humbert von Italien, zum Topographischen Bureau kommandiert.

Angerer, Hauptm. a. D., zu den mit Pension zur

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Helmes, Oberlt. des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württem⸗ verg, das Kommando zum Kriegsarchiv vom 1. August d. J. ab auf zwei Jahre verlängert.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 17. Juni. Ritter v. Keller, Gen. Lt. und Inspekteur der Fuß⸗Art, in Ge⸗ nehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gesetzlichen Pension zur Disp. gestellt.

25. Juni. Paraquin, Kriebel, Lts. des 1. Inf.⸗Regts. König, das erbetene Ausscheiden aus dem Heere zum 23. v. M. behufs Uebertritts in die Kaiserliche Marine⸗Inf. bewilligt.

1. Juli. Becht, Fähnr. des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig zur Res. beurlaubt. Wolffhügel, Fähnr. des 5. Chev. Regts. Sisbfenen Albrecht von Oesterreich, zur Disp. der Ersatzbehörden entlassen.

4. Juli. Griot, Oberlt. des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, Bauernschmitt, Lt. des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Kurz, Lt. des 10 Inf. Regts. Prinz Ladwig, das erbetene Ausscheiden aus dem Heere zum 2. l. M. behufs Uebertritts in die Kaiserliche Marine⸗Iaf. bewilligt. Pfannenstiel, Fähnr. des 1. Jäger⸗Bats., zur Disp. der Ersatzbehörden entlassen.

6. Juli. Cronnenbold, Humann, Majore a. D

isp. stehenden Offizieren versetzt.

Im Sanitäts⸗Korps. 19. Juni. Dr. Krüger, Assist. Arzt der Res. (Hof), behufs Uebertritts in Königl. sächs. Militärdienste der Abschied bewilligt.

23. Juni. Dr. Dreisch, Stabs⸗ und Bats. Arzt im 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, mit der, gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform mit den für Verab⸗ schiedete vorgeschriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt. Dr. Müller, Oberarzt vom Inf. Leib⸗Regt., unter Beförderung zum Stabsarzt, zum Bats. Arzt im 20. Inf. Regt. ernannt. Dr. Schmitt, Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 20. Inf. Regt., zum 4. Jnf. Regt. König Wilhelm von Württemberg, Dr. v. Ammon, Oberarzt vom 1. Schweren Reiter⸗Regt. Prinz Karl von Bayern, zum Inf. Leib⸗Regt., versetzt.

29. Juni. Schlick, Assist. Arzt des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg, zur Res. des Sanitäts⸗Korps, Dr. Lindenborn, Assist. Arzt des 5. Chev Regts. Erzherzog Albrecht von Oesterreich, zu den Sanitäts⸗Ofsizieren der Landw. 1. Aufgebots, versetzt. 1

4. Juli. Lederle, Unterarzt im 22. Inf. Regt., zum Assist. Arzt befördert.

Durch Verfügung des stellvertretenden General⸗ Stabsarztes der Armee. Herzog, einjährig⸗freiwilliger Arzt des 2. Inf. Regts. Kronprinz, im 9. Inf. Regt. Wrede, Dr. Mayer, einjährig⸗freiwilliger Arzt des 1. Feld⸗Art. Regts. Prinz⸗Regent Luitpold, im 18. Inf. Regt. Prinz Ludwig Ferdinand, zu Unter⸗ ärzten ernannt und mit Wahrnehmung offener Assist. Arztstellen be⸗

auftragt. Beamte der Militär⸗Verwaltung.

19. Juni. Carl, Garn. Apotheker vom Garn. Lazareth München, zum Korpsstabsapotheker beim Sanitätsamt III. Armee⸗ Korps befördert. 8

21. Juni. Wintergerst, Wirthbschaftsinsp. des Remonte⸗ depots Fürstenfeld, zur Remonte⸗Insp. versetzt.

24. Juni. Reitmeyer, Korpsstabsapotheker des Sanitäts⸗ II. Armee⸗Korps, mit Pension in den erbetenen Ruhestand ge⸗ getreten.

27. Juni. Hofmeister, Militäranwärter, Zahlmstr. Aspir. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, zum Buchhalter bei der Gen. Militärkasse errannt.

5. Juli. Hemberger, Stabsveterinär des 2. Chev. Reats. Taxis, unter Verleihung des Titels Korpsstabsveterinär, mit Pension in den erbetenen Ruhestand getreten. 8 8

Kaiserliche Marine.

Wilhelmshaven, an Bord S. M. Y. „Hohenzollern“, 3. Juli. Prinz Rupprecht von Bayern, Kögigliche Hoheit, à la suite des 2. See⸗Bats. gestellt. Kayser, Kapitänlt. von der 2. Matrosen⸗ Art. Abtheil, zur Dienstleistung beim Admiralstabe kommandiert.

Aiichtamtliches. Deutsches Reich. greußen. Berlin, 14. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie dem „W. T. B.“ aus Aalesund gemeldet wird, an Bord der Nacht „Hohenzollern“ gestern Abend nach vortrefflicher Fahrt in bestem Wohlsein dort eingetroffen.

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Das handelspolitische Verhältniß Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Amerika entbehrte bisher der erforderlichen Gleichmäßigkeit in der gegen⸗ seitigen Behandlung beider Theile. Während von Seite die Auffassung zur Anwendung ge⸗ bracht wurde, daß nach dem preußisch⸗ amerikanischen Vertrage von 1828 den Vereinigten Staaten Anspruch auf meistbegünstigte Behandlung zustehe, und demgemäß für die Einfuhr aus den Vereinigten Staaten der deutsche Konventional⸗ tarif zu gelten habe, ließen die letzteren auf Grund ihrer ab⸗ weichenden Auffassung des erwähnten Vertrags die deutsche Einfuhr an denjenigen Zollermäßigungen nicht theilnehmen, welche der Präsident auf Grund der in Sektion 3 des Dingleytarifs ihm ertheilten e. einigen anderen Ländern vefreeeü. Nach längeren Verhandlungen ist es jetzt gelungen, diese Ungleichheit zu beseitigen. Durch Proklamation vom 13. d. M. hat der Präsident der Vereinigten Staaten diejenigen Zollermäßigungen, welche er an Frankreich, Italien und Portugal gewährt hat, mit alleiniger Ausnahme der für portugiesische Schaumweine zugestandenen und auch von Frankreich und Italien nicht erlangten Vergünstigung auf die Einfuhr aus Deutschland für anwendbar erklärt, wo⸗ gegen deutscherseits auf die amerikanische Einfuhr wie bisher der aus den Verträgen mit Oesterreich⸗Ungarn, Italien, Belgien, Rumänien, Rußland, Serbien und der Schweiz sich ergebende Kon⸗ ventionaltarif angewendet werden wird. Es darf mit Befriedigung begrüßt werden, daß auf diese Weise ein Anlaß zur handels⸗ politischen Verstimmung zwischen den beiden - in leb⸗ haftem Waarenaustausch mit einander stehenden Ländern aus der Welt geschafft und eine Grundlage zu weiterer wirthschaft⸗ licher Annäherung hergestellt sst. 1“

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evollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsische Staats⸗Minister, Minister des Innern und der auswärtigen Angelegenheiten von Metzsch ist von Berlin abgereist.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich oldenburgische Wirkliche Geheime Rath Selkmann hat Berlin mit Urlaub verlassen. 1“ 8 88

von Oertzen hat Berlin mit längerem Urlaub verlasse

ollern“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von audissin, gestern in Aalesund angekommen und beah⸗ sichtigte, heute nach Trondhjem in See zu gehen.

S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, ist heute von La Guaira nach Puerto Cabello in See gegangen.

S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, ist gestern in Suez angekommen und heute nach der Insel Perim weitergegangen.

er Dampfer „Frankfurt“ mit dem 1. See⸗Bataillon an Bord, Transportführer: Major von Kronhelm, ist heute in Port Said eingetroffen und nach Suez weitergegangen. Der Dampfer „König“ mit der Ablösung für S. M. S. „Schwalbe“, Transportführer: Kapitänleutnant Scheunemann, ist gestern in Dar⸗es⸗Salaͤm angekommen.

Der Dampfer „General“ mit der abgelösten Be⸗ satzung S. 1 „Schwalbe“, Transportführer: Kapitänleutnant Bertram (Ferdinand), hat heute von Dar⸗es⸗Salam aus die Heimreise angetreten.

Die Erste Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Entwurf eines Gesetzes über das Verlagsrecht.

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Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kommandant des im Hafen von Triest befindlichen britischen Mittelmeer⸗Geschwaders, Vize⸗Admiral Fisher richtete, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Wien zufolge, an den General⸗Adjutanten des Kaisers, General der Kavallerie Grafen Paar ein Telegramm, in welchem er dem Kaiser namens der britischen Mittelmeerflotte den tiefempfundenen Dank für den ehrenden Empfang und die ausgezeichnete Aufnahme im Hosgeftät Likizza ausspricht. Der General⸗Adjutant Graf Paar er⸗ widerte telegraphisch im Auftrage des Kaisers: Seine Majestät habe der herzlichen Dankeskundgebung des Vize⸗ Admirals mit aufrichtiger Befriedigung entnommen, daß die wärmsten Sympathien des Kaisers durch den Empfang, welchen die britische Mittelmeerflotte and, in beredter Weise zum Ausdruck gebracht worden eien. Der Kaiser sei sehr erfreut, daß durch den Besuch der britischen Flotte die kameradschaftlichen Beziehungen der ruhm⸗ vollen großbritannischen Flotte zur österreichisch⸗ungarischen Marine neuerdings Pflege und Festigung erfahren hälten.

Die zweite Division des britischen Mittelmeer⸗ Geschwaders unter dem Kommando von Lord Charles Beresford ist heute von Triest nach Fiume weitergegangen.

Großbritannien und Irland.

Die Königin hat, wie „W. T. B.“ aus London meldet, den Earl of Hopetown zum ersten General⸗Gouverneur des Australischen Bundes ernannt.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte der Parlaments⸗Sekretär des Auswärtigen Amts Brodrick in Erwiderung auf eine Anfrage, daß ein allgemeines Ver⸗ bot der Ausfuhr von Waffen S; China nicht ergangen sei, es würden aber chritte gethan, um die Bestimmung der dorthin Fn. Munition sn überwachen. Dillon stellte die Frage, ob beachsichtigt sei,

ie vereinigten Truppen unter das Kommando eines Japaners zu stellen, und wer zur Zeit Befehlshaber der vereinigten Truppen sei. Der Parlaments⸗Sekretär Brodrick entgegnete, er sei zur Zeit nicht in der Lage, irgend welche Mittheilungen darüber zu machen. In Beantwortung einer anderen Frage be⸗ merkte er, daß vorgestern eine Depesche eingegangen sei, in der es heiße, daß sie von dem Kaiser von China an die britische Regierung gerichtet sei; er könne aber nicht sagen, ob dieselbe mit anderen, auf China bezüglichen Papieren werde ver⸗ öffentlicht werden. Die Nachrichten von der Nieder⸗ sämmtlicher Ausländer in Peking seien bisher no nicht bestätigt. Der Telegraph arbeite zwischen Shanghai und Tschifu nicht mehr, und man könne somit nicht mit den Geschwader⸗Offizieren in Verbindung bleiben. Brodrick ging sodann auf einen anderen im Laufe der Debatte erwähnten Hunkt ein und bemerkte, über die Abschaffung der Zuckerprämien seien zur Zeit keine Verhandlungen im Gange, an denen die britische Regierung betheiligt sei Es bestehe indessen aller Grund zu der Annahme, daß in der letzten Zeit gewisse Mittheilungen über die Abschaffung dieser Prämien zwischen einigen fremden Mächten ausgetauscht worden seien. Die britische Regierung habe aber noch nicht erfahren, ob diese Mittheilungen zu irgend welchem praktischen Ergebniß geführt hätten.

I Frankreich.

Der Schah von Persien ist, dem „W. T. B.“ zufolge, von Contrexéville nach Rußland abgereist. Er dankte dem Präsidenten der Republik Loubet telegraphisch für die ihm bereitete Aufnahme, worauf der Präsident erwiderte, daß er sich sehr freue, den Schah bald in Paris empfangen zu können.

Der Minister des Aeußern Delcassé empfing gestern, wie die „Agence Havas“ meldet, den chinesischen Ge⸗ sandten, der ihm das Edikt vom 29. Juni zustellte. Delcassé erklärte dem chinesischen Gesandten, daß die chinesische Regierung, da sie Mittel besitze, ihren Gesandten im Ausland Mit⸗ theilungen zugehen zu lassen, auch dafür sorgen müsse, daß die Mächte ihren Vertretern in Peking Mittheilungen zu⸗ kommen lassen können. Der Minister beauftragte den chine⸗ sischen Gesandten, ein Telegramm an den französischen Ge⸗ sandten Pichon gelangen zu lassen.

Das Mittelmeer⸗Geschwader it geftern in Cher⸗ bourg eingetroffen und hat sich mit dem Nor einigt.

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Rußland.

Generalstabe Graf Norck von Wartenburg wurde, wie

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„W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, gestern von dem Kaiser im Schlosse Peterhof in Audienz empfangen. Später empfing auch die Kaiserin den Grafen. 11““ 1

Der henis 8 Großherzoglich mecklenburgische Gesandte

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. Nacht „Hohen⸗

Staats⸗Anzeigers“ enthält den im Reichs⸗Justizamt aufgestellten

geschwader ver⸗

Der Oberst und Abtheilungs⸗Chef im preußischen Großen

Nachmittag wurden der Oberst Graf Yorck von enhens⸗ 8 und der deutsche Militär⸗Attache, Major Lauenstein von dem Kriegs⸗Minister in längerer Audienz empfangen. Derselben wohnte auch der Chef des russischen Geheralstabes, Generalleutnant Ssacharow bei, welcher

gestern aus Paris urückgekehrt ist. 9 Zu Ehren des Prinzen Kotohito Kanin von Japan 4 gestern Abend im Palais von Peterhof ein Galadiner Der Prinz Kotohito führte die Kaiserin, der Kaiser

igin von Griechenland.

eute hat der neue Gesandte von Korea, Tschin⸗Pommu,

in Peterhof dem Kaiser sein Beglaubigungsschreiben über⸗

.. Präsidenten und Mitglieder des Departe⸗ ments des Reichsraths sind von dem Kai r die zweite Hälfte des Jahres bestätigt worden. h

Italien.

Der Senat hat sich, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, gestern auf unbestimmte Zeit vertagt. 1 s Das für den Dienst in China bestimmte italienische Expeditions⸗Korps geht am 18. d. M. von Neapel ab. Der Herzog von Aosta wird im Namen des Königs die Truppen bei der Abreise begrüßen. Heute früh ist bereits eine zum Expeditions⸗Korps gehörende Kompagnie Bersaglieri unter lebhaften Kundgebungen der Bevölkerung von Rom nach Neapel abgereist. Aehnliche Ovationen wurden den aus Mailand, Turin, Florenz und anderen Städten nach China abgehenden Truppen bereitet. Nach der „Tribuna“ wird noch ein zweites, ebenfalls aus zwei Bataillonen bestehendes Korps nach China gesandt werden, für dessen Formierung schon die ersten An⸗ ordnungen ergangen seien. Die Gesammistärke des italienischen editions⸗Korps würde dann 5000 Mann betragen. Zum Kommandeur des Korps sei der frühere Militär⸗Attaché in Wien, General Nava ausersehen.

Rumänien.

Die „Neue Freie Presse“ meldet aus Bukarest, daß da⸗

selbst eine Ministerkrise eingetreten sei. Der Minister⸗Präsident Kantakuzene habe sich nach Sinaja begeben, um dem König die Bildung eines junimistisch⸗konservativen Ministeriums mit Carp zu empfehlen. Amerika 1

Aus Washington berichtet „W. T. B.“, daß der dortige chinesische Gesandte am Mittwoch ein chiffriertes [Telegramm des Staatssekretärs Hay an den amerikanischen Gesandten Conger in Peking abgesandt und es übernommen HFhabe. eine Antwort zu beschaffen, wenn Conger noch am 8

Londoner Blätter meldeten, daß gestern Vormittag in London ein Telegramm aus Peking eingetroffen sei, nach

welchem sämmtliche Fremden in Peking am 6. Juli ermordet worden seien. Aus diesem Anlaß richtete das „Reuter'sche Bureau“ an das Auswärtige Amt in London eine Anfrage, auf welche ihm geantwortet wurde, daß im Auswärtigen Amt davon nichts bekannt sei.

Der General⸗Konsul der Vereinigten Staaten in Shanghai hat, dem genannten Bureau zufolge, nach Washington telegraphisch berichtet, daß nach einer Depesche des Gouverneurs von Schantung Boxer und chinesische Soldaten die Gesandtschaften in eking am 7. Juli zur Vorbereitung eines Schlußangriffs bombadiert hätten; der Gouverneur sei in größter Be⸗ niß wegen der Gesandten und der befreundeten Chinesen i Peking. Der General⸗Konsul fügt hinzu, man befürchte allgemein das Schlimmste. „W. T. B.“ meldet hierzu, daß dieses Telegramm in Washin ton eine äußerst gedrückte Stimmung hervorgerufen habe. Im Staatsdepartement glaube man, daß die Gesandten ermordet seien. b

Wie das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, hat die Succursale der chinesischen Seezölle in London eine Depesche erhalten, in welcher die Nachricht des General⸗Konsuls der Vereinigten Staaten in Shanghai von dem Bombardement der Ge⸗ sandtschaften in Peking durch den General Tung am . d. M. bestätigt werde. In amtlichen Kreisen sei man der Ansicht, daß diese Depesche sehr wenig Hoffnung hinsichtlich des Looses der Europäer in Peking lasse.

Dagegen hat das belgische Ministerium des Aeußern, wie „W. T. B.“ aus Bruüssel berichtet, gestern ein Telegramm aus Shanghai erhalten, welches melde, daß, Feeen nach mit Vorsicht aufzunehmenden Mittheilungen aus chinesischer Quelle, der General Nieh die Aufständischen bei Peking geschlagen habe und den Prinzen Tsching und den General Jung⸗lu unterstütze, welche sich bemühten, die Europäer zu vertheidigen. Vier Belgier seien in Shanghai eingetroffen.

Aus Tientsin wird dem „Daily Expreß“ unter dem 9. Juli gemeldet: „Gestern haben die Chinesen bei dem Hause Detring's in der Nähe der Rennbahn sechs Geschütze auf⸗

een sechs andere bei Dickenson’s Villa. Von hier aus euerten sie unaufhörlich, sodaß eine Stellung nach der anderen unhalthar wurde. Die Chinesen besetzten auch die Halle des Mänigkeitsvereins und überschütteten uns von dort aus mit einem wahren Kugelregen. Der Fluß unterhalb Tientsins ist jetzt völlig unschiffbar, da die Chinesen den Oberlauf des lusses abgeleitet haben. Eine beträchtliche Strecke der Eisen⸗

ahn ist in den Händen der Chinesen.“ .

Von dem Chef des deutschen Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Bendemann ist, wie „W. T. B.“ erfährt, aus Taku vom 8. d. M. folgende Meldung in Berlin eingegangen: „Nach Mittheilung des russischen Befehlshabers hat Major

hrist mit dem Seesoldaten⸗Detachement sich im Kampfe am 23. und 27. Juni buncc hervorragende Leistung und entschlossenes Vorgehen ausgezeichnet. Gutes Schießen und 8 tsloses Draufgehen von Offizieren und Mann⸗ schaften haben wesentlich zum glücklichen Ausgang beider Ge⸗ e59 beigetragen. Die Seesoldaten⸗Kompagnien werden überall

m *₰ 24

Die vom „W. T. B.“ verbreitete, aus S Quelle sammende Nachricht von einem Zusammen toß deutscher ruppen mit Boxern bei Kiautschou (s. Nr. 164 d. Bl. den nach Schluß der Redaktion eingegangenen Depeschen) at bisher an amtlicher Stelle in Berlin keine Bestätigung gefunden. Auch über weitere Verluste der deutschen Marine⸗ 5 Tientsin sind noch keinerlei Mittheilungen ein⸗

Nach einer Meldung der „Daily Mail“ aus Fee

d. M. verließ der Gouverneur von Kiangsu, Lu⸗

chuan⸗lin, welcher ein Freund des fremdenfeindlichen Li⸗ ping⸗heng sei, an diesem Tage Hutschou, um mit 4000 Mann ausgehobener Truppen nach Peking zu marschieren.

Der „Standard“ berichtet aus Shanghai vom 13. d. M.: „Eine große Anzahl von Boxern trat in der Umgegend von Wentschou auf und drohte, die dortigen Fremden und die eingeborenen Christen zu ermorden. Die Mitglieder der bE“ in Wentschou, welche hauptsächlich aus

issionaren bestehen, sind heute wohlbehalten in Ningpo an⸗ gekommen.“

Aus der Mandschurei wird, der „Russischen Tele⸗ graphen⸗Agentur“ zufolge, offiziell gemeldet: „Auf der Linie zwischen Tebin und Suden besteht Anlaß zur Beunruhi⸗ gung. Der Chef⸗Ingenieur hat den Chef von Kwantung in Port Arthur und den Admiral Alexejew um Ent⸗ sendung einer Abtheilung Truppen ersucht, welche die Eisenbahnlinie von der Grenze von Kwantung bis Inkan besetzen soll. Der Chef der Abtheilung hat angeordnet, daß die einzige Aufgabe derselben der Schutz der Eisenbahnlinie und des Telegraphen sei, und daß die Ab⸗ theilung sich aller feindlichen Handlungen gegen chinesische Soldaten und gegen die Bevölkerung zu enthalten habe.“ Aus Chabarowsk wird vom 29. Juni berichtet, daß am Paß Tankinlin in der Richtung auf Ningputi 300 Chinesen 100 Mann der Schutzwache angegriffen hätten; zwei Kosaken seien getödtet, drei verwundet worden; die Chinesen hätten viele Gewehre und Patronen verloren. 8

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Simla erfährt, er⸗ hielt eine, weitere britische Division den Befehl, sich zum Dienst in China bereit zu halten. Zu derselben gehören das Black Watch⸗ und Shropshire⸗Regiment, die Inniskilling⸗

siliere, die schottischen Schützen, das 20. Pundschab⸗ egiment und das 6. Bengal⸗Infanterie⸗Regiment.

Ueber die kurz gemeldete Niederlage, welche die britischen Truppen am 11. d. M. bei Pretoria erlitten haben, ist dem „W. T. B.“ von dort folgender ausführlichere Bericht vom 12. Juli zugegangen: Fünf Kompagnien des Lincolnshire⸗Regiments trafen am Dienstag Nach⸗ mittag am Nagalesbergpaß ein, um denselben zu halten. Drei Kompagnien besetzten eine Stellung im Paß, während die übrigen in der Ebene blieben. Als gestern früh bei Tagesanbruch von Vorposten, die auf einem kleinen Kopje nördlich des Passes standen, Schüsse abgegeben wurden, erschienen auf einem östlich gelegenen Kopje Buren und eröffneten ein heftiges Feuer. Es entstand hierauf Ver⸗ wirrung, aber auf Besehl des Obersten besetzten die Mann⸗ schaften bald eine Stellung auf einem westlich vom Passe gelegenen Kopse. Dann wurde den ganzen Tag über ein heftiges Feuer unterhalten. Zwei Geschütze mit einer Bedeckung von Scots Greys, welche im Vordertreffen der Hauptabtheilung aufgestellt waren, wurden nach helden⸗ müthigem Widerstande vom Feinde genommen. Beinahe alle Leute wurden getödtet oder verwundet, während es dem Sergeanten eines Maximgeschützes gelang, mit Hilfe von 7 Freiwilligen sein Geschütz zu retten. Die Buren unter⸗ hielten auf der ganzen Linie ein ununterbrochenes Feuer, welches vom Lin vinshtre⸗Regiment wacker erwidert wurde. Gegen 3 Uhr erschien der Feind zur Linken der britischen Stellung; ein Offizier und 15 Mann versuchten, ihn anzugreifen; 14 von der kleinen Schaar wurden getödtet oder verwundet. Drei Kompagnien des Lincolnshire⸗Regiments waren voll⸗ ständig umzingelt. Nachdem ihnen die Munition ausgegangen war, suchten sie eine gut gedeckte Stellung auf und erwarteten mit aufgepflanztem Bajonet den Angriff des Feindes. Hier bricht der Bericht ab.

Nach einer Meldung des genannten Bureaus aus Pretoria vom heutigen Tage halten die Buren noch immer eine Bergreihe 5 Meilen nördlich von den Forts Wonderboom und Daspoort besetzt. Sie haben bei Nitralsnek infolge des Widerstandes des Lincolnshire⸗Re⸗ giments schwere Verluste gehabt.

Die Proklamation des Feldmarschalls Lord Roberts, welche den Betrieb der Fbansabütger Minen be⸗ schränkte, ist, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Kapstadt zufolge, zurückgezogen worden. Wo die Nothwendigkeit erwiesen sei, würden Erlaubnißscheine zur Wiederaufnahme des Minen⸗ betriebs gewährt und Erleichterungen bei Beschaffung von Kohlen und Anwerbung von Arbeitern bewilligt. Mehrere Minen hätten die Arbeit bereits wieder aufgenommen.

Der frühere Premier⸗Minister der Kapkolonie Schreiner erklärte, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Kapstadt berichtet wird, in einer Unterredung, er würde nichtmit der Afrikander⸗Partei stimmen, wenn sie vorschlagen sollte, dem jetzigen Premier⸗ Minister Sprigg ihr Mißtrauen auszudrücken. Er wolle nicht für eine unbeschränkte Unabhängigkeit der Republiken eintreten, glaube aber, daß es besser wäre, wenn sie einen gewissen Grad von Unabhängigkeit behielten.

Nr. 29 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 6. Juli, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ermächtigung zur Vornahme von Zivilstands⸗Akten; Entlassung; Exequatur⸗Ertheilungen. 2) Medizinal⸗Wesen: Bekanntmachung, betreffend das Arzneibuch für das Deutsche Reich. 3) Marine und Schiffahrt: Bestimmungen über die gegenseitige Anerkennung der Schiffsmeßbriefe in Deutschland und Japan. 4) Allgemeine Verwaltungssachen: Erstattung des Miethszinses an versetzte Beamte. 5) Polizei⸗Wesen: Kutweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. Anhang. Millitär⸗Wesen. Gesammtverzeichniß derjenigen Lehranstalten, wesche zur Ausstellung von Fagxrisen über die Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienst berechtigt sind.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. 8 8

Der Ausstand der Altplätterinnen und Wäscherinnen Berlins (vergl. Nr. 164 d Bl.) ist durch die Annahme des vom Gewerbegericht als Einigungeaamt gemachten Vergleichsvorschlags seitens beider Parteien nunmehr, wie hiesige Blätter berichten, beendet. Die wesentlichsten Punkte des letzteren bestehen in einer neuen Regelung des Stücklohnes für 5 lätterinnen im Accord und Festsetzung eines Wochenlohns (ohne Kost) von durchschnittlich 18 äsche⸗ rinnen sollen für den Tag 2,50 mit oder 3 50 ohne Kost im Durchschnitt erhalten. Die Arbeitszeit ist, wie folgt, festgesetzt: für den Sommer pon 7 Uhr bis 7 Uhr Abends mit Pausen von 8 ½ —9 Uhr Morgens, 12 —1 eeh und 4 ½ 5 Nachmittags; für den Winter von 8 Uhr früh bis e⸗ bends mit den entsprechenden

Pausen. So hohere Löͤhne gezahlt werden

denen die Lohnkommission nicht bis mor

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als söst vereinbart, so dürfen Herabsetzungen nicht vorgenommen werden. Zur Regelung etwaiger künftiger Lohnfragen und dergl soll innerhalb vier Wochen eine Kommission aus je fünf Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmerinnen mit einem Gewerberichter als Vorsitzendem gebildet werden. Maßregelungen dürfen wegen dieser Lohnbewegung von keiner Seite vorgenommen werden. Verschiedene, am 12. d. M. von etwa 4000 Angestellten der Großen Berliner Straßenbahn abgehaltene Versammlungen be⸗ schäftigten sich, nach elner Mittheilung derVoss. Ztg.“ mit der Stellung⸗ rahme zu den Satzungen der neu zu bildenden Ruhegehaltskasse. Es wurden mehrfache Abänderungen verlangt, auch erxachteten die Angestellten die ibrerseits zu leistenden Beiträge, wel 40 80 % der kürzlich gewährten Gehaltszulage (vergl. Nr. 122 d. Bl.) ausmachen, als zu hoch bemessen. Es wurde beschlossen, die hierauf btzüglichen Forderungen der Betriebsleitung zu unterbreiten und von deren Antwort etwaige weitere Schritte abhängig zu machen . Im Baugewerbe Hannovers sind, dem „Hannov. Cour.

zufolge, außer den Maurern (vergl. Nr. 165 d. Bl.) auch die Zimmerleute und Handlanger in den Ausstand eingetreten, um einen böheren Lohn bei kürzerer Arbeitszeit zu erzielen. Die Zimmer⸗ leute stellen die gleiche Forderung wie die Maurer; die Steinträger forgem einen von 42 ₰, die übrigen Handlanger einen olchen von 3 .

den vone. der Nichtbewilligung geforderter Minimallöhne seitens der Schlosserinnung Hamburgs, bezw. Zurückziehung bereitz gemachter Zugeständnisse wurde, wse der 81288 Corresp. mittheilt, in einer Versammlung der in Maschinenfabriken beschäftigten Schlosser, Dreher und Maschinenbauer beschlossen, am 16. d. M. in allen denjenigen Werkstellen die Arbeit einzustellen, von

en bestimmt erfährt, daß die neuen Bedingungen zugestanden worden sind.

Aus Rotterdam meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tige, daß fast alle Fuhrleute die Arbeit wieder aufgenommen haben. Der Ausstand der Schiffsauslader dauert jedoch fort (vergl. Nr. 165 d. Bl.). Die Schiffsverbindungen mit Antwerpen, Brüssel und Gent sollten heute wieder aufgenommen werden (vergl. Nr. 161 d. Bl. unter „Verkehrs⸗Anstalten*). 86

Bauwesen.

Bei dem Wettbewerb für Pläne zu dem „Lettehaus“ in Berlin, in welchem, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ mittheilt, 50 Bearbeitungen eingegangen sind, erzielten die Architekten Jänicke u. Emmingmann und Schulz u. Schlichting je einen Preis von 2500 Die für den ersten und zweiten Preis in Aussicht genommenen 5000 wurden in zwei gleiche heile getheilt. Den dritten 8r (1000 ℳ) erhielt der Architett Emil Hagberg. Zum Ankauf für den Preis von je 500 wurden die Eantwürfe der Architekten Becker u. Schlüter und des Kreis⸗ Bauinf ekt rs Jaffo empfohlen.

Land⸗ und Forstwirthschat. aatenstand und Getreidehandel in Rußland.

Das Kaiserliche Vize⸗Konsulat in Nicolajew berichtet unter dem 4. d. M. Folgendes:

Während des letzten Monats sind in dem hiesigen Bezirk er⸗ giebige Regen gefallen, infolge dessen können jetzt die Aussichten für die neue Ernte im allgemeinen als befriedigend bezeichnet werden. In der nächsten Umgegend von Nicolajew zeigt sich leider der Getreidekäfer recht stark; dadurch wird der Ernteertrag eine ziemliche Einbuße erleiden. Mit dem Rogge schnitt hat man auf leichtem Boden bereits begonnen, und es is wünschenswerth, daß jetzt trockene Witterung eintritt.

Trotz der amwerikanischen Hausse ist das Geschäft recht still geblieben, da hier zu geringe Vorräthe vorhanden sind. England tratelebhaft als Käufer auf, aber nur für ganze Ladungen, doch sin solche Quantitäten jetzt nicht zu beschaffen.

Angeführt wurden seit 1. Jan. bis 25. Juni 1900 7 458 480 Pud

Ausgeführt 13 925 00

Der augenblickliche Lagerbestand stellt sich, wie folgt, auf

580 000 Pud und zwar:

Bestand am 1. Januar 1900 . 7 046 550 Pud Angeführt per 25. Juni 1900 .77458 480

12505 050 Pud Ausgeführt per 25. Juni 1900. . 13 925 030

580 000 Pud.

Die Hungersnoth in Indien und der bevorstehende 1 Monsun.

Der Kaiserliche General⸗Konsul in Kalkutta berichtet unter dem 9. d. M. Folgendes: 8

Das Indische Departement für Einkünfte und Ackerbau hat in der „Gazette of India“ vom 9. Juni d. J. ein Memorandum des meteorologischen Berichterstatters der indischen Regierung und General⸗ Direktors der indischen Observatorien, Mr. John Eliot, veröffentlicht. Dasselbe behandelt den Schneefall in den an Nordindien grenzenden Gebirgsgegenden, die anormalen Witterungsverhältnisse in Indien im vergangenen Jahre und den voraussichtlichen Charakter der den bevor⸗ stehenden Südwestmonsun begleitenden Regenfälle. 8

In dem Memorandum befinden sich bemerkenswerthe wvenee. über die Dürre im vergangenen Jahre und die gegenwärtige Hungers⸗ noth. Die vorjährige Trockenheit ist nach Mr. Eliot schlimmer ge⸗ wesen und hat sich auf ein größeres Gebiet erstreckt als irgend eine Dürre während der letzten 200 Jahre in Indien. Mr. Eliot be zeichnet jene Trockenheit und die gegenwärtige Hungerznoth als einzig in ihrer Ausdehnung und wahrscheinlich auch in ihrer Intensität. In dem Memorandum wird eine Uebersicht über die Dürren und Hungers⸗ nöthe in Indien während der letzten 150 Jahre gegeben. Auas der⸗ selben folgert Mr. Eliot, daß die von den Dürren in den Jahren 1896 und 1899 betroffenen Gebiete größer seien als die in der Ueber⸗ sicht erwähnten, früher betroffenen, und daß sich die Dürre und die Hungersnoth des Jahres 1899/1900 auf ein Gebiet erstreckt haben, welches beinahe zweimal so groß ist, wie das im Jahre 1897 und beinahe dreimal so groß wie das im Jahre 1876/77

Von der größten Wichtigkeit ist unter den obwaltenden der Auefall des in nächster Zeit hevorstehenden Südmestmansung. Sollten die denselben begleitenden Regenfälle auch in diesem Jahre ungenügend sein, so würde dies nach einer wie die gegen⸗ wärtige, ein großes Unglück für Indien dedeuten. e ist jedoch das Ergebniß der bisherigen Beobachtungen d daß Mr. Eliot eine ungefähr normale Stärke, wenn auch einan heträcht⸗ lich verzögerten Beginn des Monsuns als sehr wahrscheinlüch dezeichne

Verdingungen im Auslande.

Oest “““ S5* 18. Juli, 12 Uhr. M. Vermaltung der prip. Südbahn⸗Gesellschaft: Lieferung von 2000 Meterentuern und 300 Meterzentnern eventuel W % mehr. Näheres bei der Material⸗ Sündahnhof, iniftrattvns- gebäude, parterre, IV. Stege Nr. N, und deim 1 28. Föli. 12 Uhr. Direkrion der prio. österreichischungarischen Staats⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft: Lieferung von ca. 450 000 kg Mineral Brennöl für den Bahndetried, ca. 150 000 kg desgl. für die Leheng⸗ vbe cz. 225 000 x; mierl bessexer Qualktät a. 250

1 Materialwesen der in Wien X. 2. lire. Sabbabaftnhe 1. 20d bem Kan Inete ab

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