1900 / 172 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 21 Jul 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Schlatter im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachsen, Frhr. Scheben v. Croufeld im 11. Inf. Regt. von der Tannn, Berthold im 5. Feld⸗Art. Regt., Pöppl im 5. Inf. Regt. Groß⸗ herzog Ernst Ludwig von Heissen, Schmidt im Eisenbahn⸗Bart.,

8 Wallenreuter im 7. Jaf. Regt. Prinz Leopold, Pausch im

Chev. Regt. Taxis, Kraemer im 13. Jnf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Edler v. Germersheim im 19. Jnf.

Regt. König Humbert von Italien, Zeyß im 5. Chev. Regt. Erz⸗ 5 herzog Albrecht von Oesterreich, Frhr. v. Imhoff im 22. Inf. Regt.

7. Juli. Prinz Georg von Bayern Königliche Lt. des Leib⸗Inf. Regts., unter Stellung à la suite des Regts., vom

August d. J. ab auf ein Jahr beurlaubt. 10 Juli. Graf v. Montgelas, Hauptm. vom Generalstabe

der 1. Div., zum Major befördert. Kübel, Oberlt. des 2. Fuß⸗

Art. Regts., kommandiert zur Kriegs⸗Akademie, vom 7. November 1896, v. Griesheim, Lt. des 11. Inf. Regts. von der Tann, Lutz, Lt. des 16. Inf. Regts. Großherzog Ferdinand von Toskana, e. vom 27. Februar 1896, Patente des Dienstgrades ver⸗

ehen. 11. Juli. v. Wallmenich, Major und Bats. Kommandeur im 1. Inf. Regt. König, zum Oberstlt. befördert.

13. Juli. Nachgenannte Offiziere ꝛc. aus ihren bisherigen Truppentheilen ꝛc. zum 16. d. M. behufs Hserstruße in das Ostastatische Expeditions⸗Korps ausgeschieden: v. Wallmenich, Oberstlt. und Bats. Kommandeur im 1. Inf. Regt. König, Graf v. Montgelas, Major vom Generalstabe der 1. Div., die Haupt⸗

leute und Komp. Chefs Steinbauer des 1. Jnf. Regt. König, Frhr.

v Feilitzsch des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern, Passavant des 4. Inf. Regts König Wilhelm von Württemberg, die Hauptleute Schröder, à la suite des 1. Jäger⸗Bats., Adjutant bei der 3. Div., Täubler, Battr. Chef im 1. Feldart. Regt. Prinz⸗Regent Luitpold, die Oberlts. v. Lossow des Inf. Leib⸗Regts., kommandiert

zum Generalstabe. Frhr. v. Reitzenstein des Inf. Leib⸗Regts., kommandiert zur Kriegs⸗Akademie, Plötz des 16. Inf. Regts. Groß⸗

erzog Ferdinand von Toskana, Epp des 19. Inf. Regts. König Humbert von Italien, Kübel des 2 Fußart. Regts., kommandiert ur Kriegs⸗Akademie, die Lts. Giehrl des 2. Inf. Regts. Kronprinz,

Leisner des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württemberg,

Metzner des 5. Infanterie⸗Regiments Gcroßherzog Ernst udwig von Hessen, Müller des 7. Inf. Regts. Prinz Leopold, Mieg des 9. Inf. Regts. Wrede, Heinzmann des 10. Inf. Regts. Prine Ludwig, v. Griesheim des 11. Inf. Regts. von der Tann, itrof des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, Lutz des 6. Inf. Regts. Großherzog Ferdinand von Toskana, Rohe des 8. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdinand, Westermayer des 9. Inf. Regts. König Humbert von Italien, Frhr. v. Stengel es 22. Inf. Regts., Reuß des 1. Jäger⸗Bats., Schenk Frhr. v. Stauffenberg des 1. Schweren Reitter⸗Regts. Prinz Karl roa Bayern, v. Allweyer des 1. Feld⸗Art. Regts. Prinz⸗Regent Luitpold, Stabsarzt Dr. Wolffhügel, Bats. Arzt im Jaf. Leib⸗ egt., Oberarzt Dr. Ruidisch des 11. Inf. Regts. von der Tann, Aüixhe Bodensteiner des Inf. Leib⸗Regts. 6 Beamte der Militär⸗Verwaltung.

7. Juli. Brinkmann, Unterveterinär im 3. Chev. Regt. erzog Karl Theodor, zum Veterinär, Dr. Joest (I München), chöpperl (Regensburg), Lünemann (I München), Wucherer nsbach), Unterveterinäre der Res., zu Veterinären, befördert.

10. Juli. Bodensteiner, Zahlmstr. Aspir. des Inf. Leib⸗

Regts., zum Zahlmstr. ernannt.

Königlich Sächsische Armee. Offiziere und Sanitäts⸗Offiziere. 9. Juli. v. Schön⸗

5 z8ß⸗ Major und Bats. Kommandeur im 6. Inf. Regt. Nr. 105

König Wilhelm II. von Württemberg; die Hauptleute und Komp. Chefs: Meister im 1 (Leib⸗) Gren. Regt. Nr. 100, v. Schön⸗ berg im 7. Infanterie⸗Regiment Prinz Georg Nr. 106, Richter im 2. Jäger Bat. Nr. 13; die Oberlts.: v. Wolfers⸗ dorff im 12 Infanterie⸗Regiment Nr. 177, Krantz im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kirsten im 2. Königin⸗Hus. Regt. Nr. 19, Frhr. v. Welgk im 4. Inf. Negt. Nr. 103, Leon⸗ hardi im 1. Feld⸗Artillerie⸗Regiment ⸗Nr. 12, v. Heynitz im Schützen⸗(Füsilier⸗) Regiment Prinz Georg Nr. 108; die Lts.: Benzien im 4. Inf. Regt. Nr. 103, Graf Vitztbum v. Eckstädt (Lionel) im 1. (Leib⸗) Gren. Regr. Nr. 100) Frommann im 14. Inf. Regt. Nr. 179, Vogt im 1. Pion. Bat. Nr. 12, Engel⸗ mann im 5 Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Wagner im 15. Inf. Regt. Nr. 181, Frhr. v. Uslar⸗Gleichen im 13 Jnf. Regt. Nr. 178, Frhr. v. Seckendorff im 8. Jaf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Nagy im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Ne. 106 Dr. Gühne, Oberarzt im Karab. Regt., zum Ostasia⸗ tischen Expeditions⸗Korps übergetreten.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 7. Juli. Schindler, Königl. Sächs. Kaserneninsp. in Staßburg i. E., nach Leipzig, Peter, Kasernen⸗Insp. in Leipzig, nach Straßburg i. E, unterm 1. September 1900 versetzt. Schubert, Garn. Verwalt. Insp. in Freiberg, unterm 1. Oktober 1900 auf seinen Antrag mit Pension und Verlethung des Charakters als Garn. Verwalt. Ober⸗Insp. in den Ruhestand versetzt. Michaelis, Garn. Verwalt. Kontroleur in Chemnitz, unter Versetzung nach Freiberg, zum Garn. Verwalt. Insp, Neunübel, Kasernen⸗Insp. in Pirna, unter Versetzung nach Chemnitz, zum Garn. Verwalt. Kontroleur, ernannt. Güttler, Kasernen⸗Insp. in Dresden, als Kontrolführer auf Probe nach Pirna versetzt. Vorstehende drei Veränderungen treten unter dem 1. Oktober 1900 in Kraft. 6

Kaiserliche Marine

Stellenbesetzungen. Kattegat, an Bord S. M. YP „Hohenzollern“, 10. Juli. Galster, Kapitän zur See, Kommandant S. M. Schulschiffes „Mars“, mit Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Marine⸗Art. beauftragt. Plachte, Kapitän zur See, Kommandeur der 1. Werft⸗Div., zum Kommandanten S. M. Schul⸗ schiffes „Mars“. v. Basse, Kapitän zur See, Art. Offizier vom Platz und Vorstand des Art. Depots zu Friedrichsort, zum Kommandeur der 1. Werft⸗Div. Pustau, Korv. Kapitän, Kommandeur der 4. Matrosen⸗ Art. Abtheil., zum Art. Offizier vom Platz und Vorst. des Art. Depots zu Friedrichsort. v. Wiedebach, Lt. zur See von der Marinestation der Nordsee, zum Stabe S. M. kleinen Kreuzers „Hela“, Hoffmann, Marine⸗Stabs⸗Ingen. vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, zur Marinestation der Nordsee. Hoffmann, Marine⸗Ober⸗Ingen. von der Marinestation Fnmwle zum Stabe S. M. Linienschiffes „Kurfürst Friedrich

elm“.

Bergen, an Bord S. M. P. „Hobenzollern“, 12. Juli. Für das Lazarethschiff in den chinesischen Gewässern: Dr. Arendt, Marine Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. vom Stabe des 2. Admirals des 1. Geschwaders bezw. S. M. Linienschiffes „Kaiser Friedrich III.“, als Chefarzt, Dr. Nenninger, Dr. Wiemann, Marine Stabs⸗ ärzte von der Marine⸗Station der Nordsee, Dr. Fontane, Marine⸗ Ober⸗Afsist. Arzt von der Marine⸗Station der Östsee, Dr. Heine⸗ mann, Marine⸗Assist. Arzt von der 1. Torpedoboots⸗Flotille, Dr. Iftner, Marine⸗Assist. Arzt von der Marine⸗Station der Nord⸗ see, Dr. Günther, Marine⸗Assist. Arzt von der Marine⸗Station der Ostsee.

Zum Feldlazareth: Dr. Metzke, Marine⸗Stabearzt von der Marine⸗Station der Nordsee, als Chefarzt, Dr. Gappel, Marine⸗ Stabkarzt von der Marine⸗Station der Nordsee, Tacke, Marine⸗ Assist. Arzt vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser II Dr. Bösenberg, Marine⸗Assist. Arzt vom Stabe S. M. Linien⸗ schiffes „Sachsen“, Dr. Krabbe, Marine⸗Assist. Arzt vom Stabe S. M. Linienschiffes „Württemberg“, Dr. Dammann, Marine⸗ Afsist. Arzt vom Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser Wilhelm II.“

um Stabe S. M. Linienschiffes „Kaiser Wilhelm II.“: Dr. Dirksen (Heinrich), Marine⸗Ober⸗Stabsarzt 1. Kl. von der Marine⸗Station der Ostsee.

Trondhjem, an Bord S M. Y. „Hohenzollern“, 15. Juli. Jacobsen, Korv Kapitän vom Reichs⸗Marineamt, von dem Kom⸗ mando als Admiralstabs⸗Offizier beim Stabe der Uebungsflotte ent⸗ hoben. Schütz, Kapitänlt., beauftragt mit Wahrnehmung der Ge⸗ schäfte als Chef des Stabes des 1. Geschwaders, unter Belassung in diesem Kommando als Admiralstabs⸗Offizier zum Stabe der Uebungs⸗ flotte. Berger, Kapitänlt., Zweiter Adjutant beim Kommando der Marinestation der Ostsee, von dem Kommando als Adjutant beim Stabe der Uebungsflotte enthoben. Kutscher, Kapitänlt. vom Stabe S. M. Linienschiffs „Weißenburg“, zur 2. Marine⸗Insp. Kloebe (Adolf), Kapitänlt. von der 2. Marine⸗Insp., zum Stabe S. M. Linienschiffs „Weißenburg“, Retzmann, Oberlt. zur See vom Stabe S. M. Linienschiffs „Kaiser Friedrich III.“, als Flagglt. zum Stabe des Kommandos des 1. Geschwaders, gleichzeitig als Ad⸗ jutant zum Stabe der Uebungsflotte. v. Lessel, Oberlt. zur Ser von der 1. Torpedo⸗Abtheil., zum Stabe des Kommandeurs des Ostastiatischen Expeditionskorps. v. Holtzendorff, Lt. vom 1. See⸗Bat., als Insp. Offizier zur Marineschule. Grapow, charakteris. Korv. Kapitän a. D., zuletzt von der Marine⸗Station der Nordsee, unter

ortfall der ihm bei seiner Verabschiedung ertheilten Aussicht auf

nstellung im Zivildienst zur Disp. gestellt und zur Deenstleistung beim Reichs⸗Marineamt kommandiert. Dr. Mohr, Marine⸗Assist. Arzt von der Marine⸗Statton der Ostsee, zur Dienstleistung beim Reichs⸗Marineamt.

Offiziere ꝛc. Trondhjem, an Bord S. M. Y. „Hohen⸗ zollern“, den 15. Juli. Es werden befördert: Elste, Marine⸗Ober⸗ Stabsarzt 1. Kl. vom Reichs⸗Marineamt, zum Marine⸗Gen. Ober⸗ arzt, Dr. Wilm, Marine⸗Stabsarzt vom Reichs⸗Marineamt, zum Marine Ober⸗Stabsarzt 2 Kl., Dr. Weber, Marine⸗Ober⸗Assist. Arzt von der Marine⸗Station der Ostsee, zum Marine⸗Stabsarzt,

Tacke, Marine⸗Assist. Arzt vom Stabe S. M. Linienschiffs „Kaiser

Friedrich III.“, zum Marine⸗Ober⸗Assist. Arzt.

Im Beurlaubtenstande. Gronau, Oberlt. zur See der Res. im Landw. Bezirk I Oldenburg, zum Kapitänlt. der Res. der Matrosen⸗Art., Rexroth, Lt. zur See der Res. im Landw. Bezirk Erbach i. O., zum Oberlt. zur See der Res. der Matrosen⸗Art., Schmehl, Lt. zur See der Res. im Landw. Bezirk I Bremen, zum Oberlt. zur See der Res. des See⸗Offizierkors, Müller (Jakob), Lt. zur See der Res. im Landw. Bezirk Ludwigshafen, zum Oberlt. zur See der Res. der Matrosen⸗Art., letztere Drei unter Vorbehalt der Patentierung, Buttermann, Vize⸗Feuerwerker der Res. im Landw. Bezirk IV Berlin, zum Lt. zur Ser der Res. der Matrosen⸗Art., Roßbach, Dr. Freund, Marine⸗Assist. Aerzte der Res. im Landw. Bezirk Erlangen bezw. Halle a. S., zu Ober-Affist. Aerzten der Res. der Marine⸗Sanitätsoffiziere. Dr. Schwarz, Marine⸗Assist. Arzt der Seewehr 1. Aufgebols im Landw. Bezirk Pirna, zum Ober⸗Assist. Arzt der Seewehr 1. Aufgebots der Marine⸗Sanitätsoffiziere, Dr. Pust, Dr. Boseck, Dr. Ehrich, Dr. Ebeling, Dr. Nieny, Dr. Noll, Marine⸗Asfsist. Aerzte der Res. im Landw. Bezirk I1. Bremen bezw. Kiel, Rostock, Kiel, I Chemnitz, I München, zu Ober⸗ Afsist. Aerzten der Res. der Marine⸗Sanitätsoffiziere, Dr. Brodzti, Dr. Prettin, Dr. Boeck, Marine⸗Unterärzte der Res. im Landw. Bezirk III Berlin bezw. Neustettin, II Bremen, zu Assist. Aerzten der Res. der Marine⸗Sanitätsoffizier

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Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. Juli.

Aus Molde wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Seine Majestät der Kaiser und König konnten zwar am Donnerstag Abend noch einen Spaziergang unternehmen, ver⸗ blieben aber gestern wegen des nassen und kalten Wetters an Bord der Nacht „Hohenzollern“. An Bord war Alles wohl.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. YNacht „Hohenzollern“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Baudissin, und S. M. S. „Greif“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Prowe, am 19. Juli von Drontheim in Molde angekommen. b

S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, ist am 19. Juli in Perim ein⸗ getroffen und gestern nach Colombo in See gegangen.

S. M. S. „Luchs“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän ist am 19. Juli in Malta angekommen und beabsichtigt, am 22. Juli nach Port Said in See zu gehen.

S. M. S. „Hansa“, Kommandant: Kapitän zur See Pohl, ist am 18. Juli in Tschifu eingetroffen und am 19. Juli nach Taku in See gegangen.

Der Dampfer „Prinz⸗Regent Luitpold“ mit dem Ablösungstransport für S. M. S. „Cormoran“, Transportführer: Oberleutnant zur See Leonhardi, ist

estern in Colombo angekommen und an demselben Tage nach Preesaneie in West⸗Australien weiter gegangen.

Der Dampfer „General“ mit der abgelösten Be⸗ satzung S. M. S. „Schwalbe“, Transportführer: Kapitän⸗ leutnant Bertram (Ferdinand), ist heute in Aden ein⸗ getroffen und alsbald nach Port Said weiter gegangen.

In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs⸗ Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ ereergernefe deutscher Eisenbahnen für den Monat Juni 1900 veröffentlicht, auf welche am Donnerstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.

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Kiel, 20. Juli. Nach der Enthüllung des Denkmals des Kerzoge Friedrich zu Schleswig⸗Holstein fand, wie „W. T. B.“ meldet, heute Nachmittag auf der Nacht „Iduna“ bei Ihrer Majestät der Kaiserin ein Diner statt, an welchem Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich sowie die Fürstlichen Gäste theilnahmen. Um 5 ½ Uhr verließ Ihre Majestät die Kaiserin mit den Prinzen Söhnen Kiel, um auf Ihrer Nacht „Iduna“ eine mehrtägige Fahrt zu unternehmen.

Großbritannien und Irland.

Im Oberhaus brachte gestern, wie „W. T. B.“ aus London berichtet, der Lord⸗Großkanzler einen Gesetzentwurf, bereffend die Abänderung des Gesetzes über die Ausfuhr von Waffen und Munition, ein. In erster Lesung wurde die Vorlage angenommen. Ferner genehmigte das Haus in zweiter Lesung das Gesetz, betreffend die Wohnungen der arbeitenden Klassen.

Erste Lord des Schatzes Balfour, nach den bestehenden Ge⸗ aus Großbritannien nach China zu verbieten. Die Lösung der Frage erscheine aber der Regierung als äußerst dringend, und es sei daher im Oberhause der Entwurf eines Gesetzes eingebracht worden, welches der Regierung das Recht verleihe, ein ent⸗ Verbot zu erlassen. Der Parlaments⸗Sekretär es Auswärtigen Amts Brodrick theilte mit, die Ver⸗ stärkungen an Schiffen, die seit Ausbruch der gegenwärtigen Unruhen in China dorthin entsandt seien, beständen aus einem Schlachtschiff, sieben Kreuzern und drei Kanonenbooten, ferner seien 860 Matrosen und Seesoldaten nach China geschickt worden. Die Entsendung weiterer Verstärkungen werde von dem Gange der Ereignisse abhängen. 10 000 Mann seien von Indien nach China entsandt; die aus Hong⸗ kong herausgezogenen Truppen seien ersetzt worden. In Indien ständen weitere Truppen bereit und könnten, wenn nöthig, sofort abgehen. Die Regierung wisse, daß man in changhat und anderen Nangtse⸗Häfen es für wünschenswerth halte, daß Schiffe und Truppen zum Schutze der Europäer dorthin gesandt würden; über die einer solchen Maßregel sei man aber verschiedener Ansicht. Die Truppen aus Indien träfen jetzt schnell ein. Die in Hongkong und Wei⸗hai⸗wei kommandierenden Offiziere seien angewiesen, sich mit dem britischen Konsul Warren in Schanghai in Verbindung zu setzen, um jeder Eventualität begegnen zu können. Brodrick erklärte weiter, eine Bestätigung der Nachricht von der Niedermetzelung von 60 Missionaren in Schansi sei ihm nicht zugegangen. Auf dem Nangtse befänden sich jetzt 16 britische Kriegsschiffe, die ihren Standort täglich je nach der Lage der Dinge v Der älteste Seeoffizier in Wusung stehe in ständiger Verbin⸗ dung mit dem Konsul in Schanghaia.

8 Frankreich.

Der chinesische Gesandte in Paris ließ, nach einer Meldung des „W. T. B.“, gestern dem Minister des Aus⸗ wärtigen Delcassé ein Telegramm des Kaisers von China jugehen mit dem Ersuchen, dessen Inhalt dem Präsidenten

oubet mitzutheilen. In diesem Telegramm, welches am 19. d. Mts. von dem Gouverneur von Schantung befördert worden sei und der fremden Gesandten in Peking keine Erwähnung thue, ersuche der Kaiser um die Vermittelung Frankreichs. Delcassé habe den chinesischen Gesandten wissen lassen, daß die Antwort des Präsidenten Loubet an die französische Ge⸗ sandtschaft in Peking gesandt werden würde. Dort könne die Kaiserliche Regierung sie in Empfang nehmen. Die Regierung der Republik erwarte jedoch vorher, die Sicherheit zu haben, daß der Gesandte Pichon wohlbehalten sei.

Das in Privas garnisonierende 2. Bataillon des 61. Infanterie⸗Regiments erhielt den Befehl, sich zur Ausreise nach China fertig zu machen. Seine Stärke wird durch Freiwillige und durch Ergänzung aus den anderen Ba⸗ taillonen des Regiments auf 1000 Mann gebracht werden. Die beurlaubten Offiziere und Soldaten wurden zurückberufen und die Vorbereitungen für die Ausreise sofort begonnen.

Rußland. Der Schah von Persien besuchte, wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet, gestern den Botanischen Garten und empfing darauf das diplomatische Korps. Im Laufe des Nachmittags begab sich der Schah auf der Kaiserlichen Nach „Alexandra“ nach Peterhof.

Türkei 8 Aus Konstantinopel berichtet das Wiener „K. K. Telegr.⸗Korresp⸗Buregu“, daß ein durch Kaiserliches Irade sanktionierter Beschluß des Ministerraths den in das Ausland geflüchteten türkischen Zivil⸗ und Militärwürdenträgern eine zwanzigtägige Frist zur Rückkehr gebe. Die der Aufforderung nicht Folge Leistenden sollen den Gesetzen gemäß behandelt werden.

Rumänien.

Die neuen Minister haben, wie „W. T. B.“ aus Bukarest erfährt, gestern dem König den Eid geleistet. LW1“ Amerika. ““

Das Staatsdepartement in Washington hat, wie

das „Reuter'sche Bureau“ meldet, gestern folgende Mittheilung veröffentlicht: „Das Staatsdepartement erließ am 11. Juli eine kurze Anfrage nach Nachrichten von dem amerikanischen Gesandten in Pekin in der im Staatsdepartement gebräuchlichen Chiffre⸗ schrift er chinesische Gesandte in Washington übernahm es, iese Depesche dem amerikanischen Gesandten Conger in Peking zu⸗ stellen zu lassen, wenn er noch am Leben sei. Es gelang ihm, das zu thun. Heute früh erhielt das Staatsdepartement fol⸗ gendes Telegramm des amerikanischen Konsuls in Schanghai: „Der Gouverneur von Schantung benachrichtigt mich, er heute eine vom 18. Juli datierte, chiffrierte Depesche des Gesandten Conger erhalten habe.“ Wenige Minuten später erschien der chinesische Gesandte Wutingfang im Staatsdepartement mit einem Telegramm des Eisenbahn⸗ Taotai Scheng vom 20. d. M., welches Wutingfang heute frah 8 ½ Uhr erhalten hat und folgendermaßen lautet: „Ihr Telegramm ist befördert worden, und ich sende Ihnen, wie nevihe i vom Tsung⸗li⸗YNamen folgende Antwort: Ihr Telegramm vom 15. Tage dieses Monats (11. Juli) ist hier eingegangen. Das Telegramm des amerikanischen Staats⸗ Departements ist dem Gegandten Conger übermittelt worden. Hier ist seine Antwort: „In der englischen Gesandtschaft, unter fortwährendem Gewehr⸗ und Geschußzfeuer der chinesischen Truppen. Schnelle Hilfe kann allein allgemeines Massacre ver⸗ hindern.““ Diese Antwort war in der im Staatsdepartement ge⸗ bräuchlichen Chiffreschrift abgefaßt und wird vom Staats⸗ departement als echt angesehen, da Fälschungen unter diesen Umständen ausgeschlossen zu sein scheinen. Der Staats⸗ sekretär empfing ferner heute früh folgende Depes se

des ö Konsuls in Tschifu, vom 19. Zur Nachts 12 Uhr, datiert: „Ein Blatt aus Schangha

In der gestrigen des Unterhauses erklärte der

setzen sei es nicht möglich, die Ausfuhr von Kriegsmunition g

behauptete am 16. Juli, alle Ausländer in Peking seien ge⸗ 8 Ich habe deswegen an den Gouverneur de. ee viecr und gefragt, ob diese Meldung wahr sei. Der Gouverneur erwiderte, sein Courier habe Peking am 11. Zuli verlassen. An diesem Tage seien Alle wohlbehalten gewesen. Der östliche Theil der Stadt Peking sei indessen von den Aufständischen genommen, in der Absicht, die Ausländer zu tödten.““

Sobald Conger’s Telegramm entziffert war, wurde ein Kabinetsrath nach dem Bureau des Staatssekretärs be⸗ rufen. Der Staatssekretär Hay hat die Depesche Conger’s den amerikanischen Gesandten im Auslande übermittelt und diese angewiesen, die Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, zu bewegen, 1n sofortigen Entsatz Pekings mitzuwirken. Der Marinesekretär Long setzte den in Taku befindlichen Admiral Remey kelegrapbif von der Meldung des ameri⸗ kanischen Gesandten Conger, daß er in der britischen Ge⸗ sandtschaft beschossen werde, in Kenntniß; Remey möge alle nur möglichen Mittel zur sofortigen Befreiung Conger's an⸗ wenden.

Asien.

Von amtlicher chinesischer Seite werden neuerdings wieder Nachrichten aus Peking verbreitet, nach denen die Gesandten, mit Ausnahme des deutschen, und die übrigen Fremden noch am Leben sein sollen. So hat, wie der Konsul der Ver⸗ einigten Staaten in Tschifu, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, nach berichtet, der Gouverneur von Schantung gestern telegraphiert, er habe soeben die Nachricht erhalten, daß die Gesandten in Peking gesund und wohlbehalten seien, und daß die Behörden Mittel und Wege . um sie zu befreien und zu beschützen. Von dem belgischen Konsul in Schanghai ist in Brüssel die Mel⸗ dung eingegangen, der Eisenbahn⸗ und Telegraphen⸗Direktor Scheng habe ihm mitgetheilt, daß die Fremden in Peking am 18. d. M. wohlbehalten gewesen seien. Ein Kaiserliches Edikt von demselben Tage habe den Vize⸗König in Tientsin angewiesen, den durch die Unruhen angerichteten Schaden abzuschätzen, und den lokalen Milizen sei der Befehl ertheilt worden, den Aufstand zu unterdrücken. Wie „W. T. B.“ aus Schanghai erfährt, bestreitet Scheng, jemals von dem Gouverneur von Schantung ein Telegramm über die Ermordung aller Fremden in Peking erhalten zu haben; seine Angaben fänden indessen wenig Glauben.

Bei der Einnahme von Tientsin erbeuteten die ver⸗ einigten Truppen, einer Meldung des „Daily Expreß“ zufolge, auch die Kassen des Generals Nieh und des Vize⸗Königs, welche 1 ½ Million Taels enthalten hätten. Am 18. Juli wurde, wie der Chef des deutschen Kreuzergeschwaders, Vize⸗ Admiral Bendemann aus Tatu berichtet, das nördlich von Tientsin gelegene Arsenal Sikov von den Russen besetzt.

Nach amtlichen chinesischen, von der „Daily Mail“ ver⸗ breiteten Meldungen wurden große Massen Mandschutruppen nach Mukden gesandt, um den von Wladiwostok gegen Peking vorrückenden Russen entgegenzutreten und ihnen eine Schlacht zu liefern.

Aus der nördlichen Mandschurei wird der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ zufolge dem Generalstab in St. Peters⸗ burg berichtet: „Die Truppen, welche zum Schutz der beim Bau der Füensae. Bahn 1e Arbeiter und Ingenieure, die abgeschnitten waren, entsendet wurden, bewegen sich nach allen rss mit gutem Erfolg. Das schöne Wetter in der Mandschurei begünstigt die Bewegungen der Truppen, zumal auch das Wasser des Amur und des Schilka bedeutend ettegen ist. Die russische Grenzbevölkerung wurde von en Chinesen nicht überrumpelt. Die Stadt Blagowjestschensk ist in verschiedene Bezirke eingetheilt, deren Bewohner unter Leitung der Lokalbehörden besondere Energie und besonderen Scharfblick bei der Vertheidigung der Stadt bewiesen. Der Oberst Denisow marschiert mit den Schutz⸗ truppen auf Charbin. Die chinesischen Wachen verließen die Eisenbahnlinie und kehrten nach dem Fort Je⸗Cho zurück. Mudadzian ist von den Russen besetzt.’“ Der General Grodekow meldet über Blag owjestschensk vom 16. d. M.: „Die Beschießung wird seit heute früh fortgesetzt; die russische Artillerie antwortet nur selten. Der obere Theil des Dorfes Sachalin, welcher der Stadt gegenüberliegt, ist von der russischen Artillerie in Brand geschossen worden. Der Gouverneur ist voll des Lobes über die Haltung der Ein⸗ wohner, die sich in Tranchéen befanden, welche nur unbedeutend beschädigt sind. Um 8 Uhr Abends hörte die Beschießung der Stadt Blagowjestschensk auf. Ein Haus wurde durch Granaten in Brand geschossen, das Feuer jedoch bald gelöscht; das Haus des Wohlthätigkeitsvereins wurde beschädigt. Neun Soldaten und ein Knabe wurden verwundet. Die Chinesen werfen die Todten in den Amur; am 17. d. M. sah man 40 Leichen auf demselben treiben. Die Chinesen versuchten, über den Fluß zu gelangen und den Zansejskischen Bezirk anzugreifen, wurden aber von den Kosaken zurückgeschlagen; es wurden Truppen abgesandt, um jeden Uebergang über den Fluß unmöglich zu machen und den Uebergang über den Zejafluß sowie die Dampferstation an der Mün⸗ dung desselben zu schützen. Ein Truppendetachement, welches die Aufgabe hat, Blagowjestschensk zu verstärken und die freie Schiffahrt auf dem Amur aufrecht zu erhalten, ist in Srjetensk marschbereit. Reisende, welche mit dem Dampfer „Knjas⸗Alexej“ aus Charbin am 10. d. M. eingetroffen sind, erzählen, daß die Eisenbahnzüge bis zu der zweiten Station Aschiho gehen. Die Bewohner des Bezirks von Charbin sind ruhig. Der chinesische General Pau, welcher 2000 Mann kommandiert, ist noch immer in Charbin. Die russische Be⸗ völkerung der Gebiete Giltschinsk und Zavitinsk hat 480 Mann in zwei Gruppen zur Unterstützung der Kosakenposten am Amur gebildet.“

Zur Lage in Schanghai meldet der dortige Bericht⸗ erstatter des „Temps“ vom gestrigen Tage: nach Unter⸗ redungen, die er mit hervorragenden Fiesitut und den Chefs großer Finanz⸗ und industrieller Häuser gehabt habe,

sei der vang der Geschäfte ein ruhiger und regelmäßiger.

den südlichen Bezirken des Nangtse sei der Waarenverkehr ungestört. Unter den Europäern bestehe Solidarität, und alle eien zu Freiwilligen⸗Korps vereinigt.

Die Vize⸗Könige in Nanking und Canton ordneten nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ an, daß die Zoll⸗

verwaltung ihrer Provinzen in Zukunft nicht mehr von

eking, sondern von der? egierung in Nanking bezw. Canton

abhängen soll. .

Wie der „Times“ aus Schanghai von angeblich Lut unterrichteter Seite berichtet wird, hat der Vize⸗König Li⸗ ung⸗Tschang sich unter drei nach dem

orden begeben, um dort die Unterhandlungen zu führen:

Erstens müsse sofort von der Regierung eine versöhnliche Hanaes angenommen werden, zweitens müßten die Boxer energisch niedergeworfen werden, und drittens dürfe er selbst nicht verantwortlich gemacht werden, wenn es ihm nicht ge⸗ lingen sollte, den Streit in befriedigender Weise beizulegen.

Der italienische Konsul in Hongkong ersuchte, der „Agenzia Stefani“ zufolge, Li H Eahe vschang, an den italienischen. Gesandten in Peking Salvago⸗Raggi einen Brief von ihm zu befördern; Li⸗Hung⸗Tschang habe indessen erwidert, daß ihm dazu Mittel und Wege fehlten.

Nach der Abreise Li⸗Hung⸗Tschang’s von Canton landeten daselbst, wie der „Times“ aus Hongkong gemeldet wird, die Franzosen 300 anamitische Matrosen von zwei Kanonenbooten; die Briten landeten ebenfalls Wachen, um die europäischen Niederlassungen in Canton zu schützen. Von den Chinesen werden die Flußbefestigungen bei Canton stark bemannt, das Bogue⸗Fort

at jetzt 5000 Mann, das Wampoa⸗Fort soll in den nächsten Tagen ebensoviel erhalten. Alle tatarischen Truppen werden in das Scie, besß und die übrigen Außenforts verlegt. Einige Schwarzflaggen wurden in das Hauptquartier des Tataren⸗Generals gelegt. 3000 Schwarzflaggen mit einem Chef befinden sich in einem verschanzten Lager, 7 bis 10 000 Mann an anderen Punkten. In Canton herrscht Ruhe. „Japan hat, wie das ‚Reuter'sche Bureau“’ aus Washington erfährt, seine Einwilligung dazu gegeben, daß amerikanische Truppen und Kriegsvorräthe in Nagasaki behufs Weiter⸗ beförderung nach Taku gelandet werden.

LEC1“ 8

Der britische Konst t, wie „W. T. B.“ aus London erfährt, den Verletzungen erlegen, welche er bei dem am 16. Juli gegen 28 verübten Mordanschlag erlitten hat.

Aus Pretoria meldet der Feldmarschall Lord Roberts vom 19. Juli, daß Lord Methuen an diesem Tage Reckpoort besetzt habe, ohne Widerstand zu finden. Hamilton und Mahon setzten den Marsch nöͤrdlich von der Delagoa⸗Bahn fort. Hunter sei damit beschäftigt, die Stellung der Buren zwischen Bethlehem und Ficksburg zu erkunden.

Statistik und Volkswirthschaft.

An den deutschen Universitäten immatrikulierte Elsaß⸗Lothringer.

Im laufenden Sommer⸗Halbjahr sind an den sämmtlichen deutschen Universitäten 34 389 Studierende immatrikuliert, 32 067 deutsche Reichsangehörige und 2322 Ausländer. Unter den ersteren befinden sich, wie die „Straßb. Korresp.“ mittheilt, 823, die nach ihrem Geburtsort oder nach dem Domizil der Eltern als Elsaß⸗ Lothringer verzeichnet sind, gegen 886 im letzten Winter und 857 im Sommer vorigen Jahres. Damit ist zum ersten Mal in der Zayl der elsaß⸗lothringischen Studenten, die vom Ende der 80er Jahre (377 im Sommer 1889 und 424 im darauffolgenden Winter) außer⸗ ordentlich stark angemwachsen ist (auf 810 im Sommer 1898 und 883 im Winter 1898/99), eine kleine Abnahme eingetreten, die in der Hauptsache, im Gegensatz zu den anderen deutschen Staaten, auf die geringere Zahl der Juristen zurückzuführen ist. Es treffen nämlich von der erwähnten Gesammtzahl der Elsaß⸗Lothringer 257 (gegen 292 im letzten Winter und 290 im vonjährigen

ommer) auf die Juristen, 201 (gegen 202 und 211) auf die Mediziner, 113 (gegen 123 und 102) auf die Studierenden der philologisch⸗historischen Fächer, 107 (gegen 111 und 100) auf die Studterenden der Mathematik und Naturwissenschaften, 63 (gegen 61 und 50) auf die evangelischen Theologen, 49 (gegen 59 und 61) auf die Pharmazeuten, 14 (gegen 17 und 20) auf die Studierenden der Zahn⸗ beilkunde, 12 (gegen 13 und 15) auf die katholischen Theologen, 5 (gegen 5 und 6) auf die Studterenden der Forstwirthschaft und endlich 2 (gegen 3 und 2) auf die der Landwirthschaft. Wenn man der Vergleichbarkeit wegen die Zahl der Studenten berechnet, die auf hunderttausend der Bevölkerung überhaupt kommen, so ergeben sich für Elsaß⸗Lothringen gegenwärtig 50 bei einem Durchschnitt von 63 für das ganze Reich; in Preußen beträgt die entsprechende Verhältnißzahl 58, in Sachsen fast 63 und in Bayern fast 64; vor zehn Jahren betrug sie für Elsaß⸗ Lothringen nur 27 bei einem allgemeinen Durchschnitt von 57. Im Einzelnen berechnet sich diese Verhältnißzahl bei den Juristen auf 18 im Durchschnitt des Deutschen Reichs, in Elsaß⸗Lothringen auf 15,6, in Preußen auf 17,6, in Bayern auf 18 7, in Sachsen auf 21,2. Von den sämmtlichen als Elsaß⸗Lothringer bezeichneten 823 Studenten sind 597 in Straßburg selbst, also 226 gleich 27,4 % an den übrigen deutschen Universitäten immatrikuliert; in Preußen und Württemberg beträgt der entsprechende Prozentsatz der außerhalb der engeren Heimath Studierenden 29,3, in Sachsen 25,1, in Bayern nur 12,7. 94 von den elsaß⸗lothringischen Studenten befinden sich an den zehn preußischen Universitäten, 63 an den drei bayerischen, 55 an den beiden badischen, 5 in Tübingen, 4 in Rostock, 3 in Jena und 2 in Leipzig.

Zur Arbeiterbewegung.

Die ausständigen Fliesenleger Berlins (vergl. Nr. 170 d. Bl.) haben, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, am 19. d. M. beschlossen, daß überall, wo bis Sonnabend die neuen Forderungen nicht bewilligt sind, am Montag die Arcbeit niedergelegt werden soll. Ueber die Geschäfte, welche die neuen Bedingungen nicht anerkennen, soll dann die Sperre Fte e

Aus Hamburg meldet „W. T. B.“ vom heutigen Tage, daß der Verband der Eisenindustriellen Hamburgs beschlossen hat, heute Abend ein zweites Sechstel aller auf den größeren und mittleren Werften beschäftigten Arbeiter zu entlassen (vergl. Nr. 170 d. Bl.). Es kommen hierbei etwa 1200 Werftarbeiter in Betracht. Sofern sich unter diesen jedoch Leute hefinden, die sich bereit erklären, die von ihnen geforderten Arbeiten zu verrichten, soll von ihrer Entlassung Abstand genommen werden. Da die Zahl der Beschäftigungslosen zur pzet etwa 2600 beträgt, so dürften mit Einschluß der heute zu entlassenden 1200 Mann und einer An⸗ zahl von Arbeitern, die in kleineren Trupps fortgesetzt die Arbeit niederlegten, etwa 4000 Mann ausständig oder ausgesperrt sein. Dem „Hamb. Cour.“ zufolge beabsichtigten die Werftinhaber, nöthigen⸗ falls die Arbeitsplätze, auf denen zur 8 noch gegen 14 000 Arbeiter in Thätigkeit sind, vorläufig ganz zu schließen.

In München haben die Zimmerleute, wie die „M. N. N.“ berichten, am 19. d. M. infolge von Lohnstreitigkeiten den allgemeinen Ausstand erklärt, und es sollte gestern auf allen Bauplätzen die Arbeit niedergelegt werden.

Wie „W. T. B.“ aus Rotterdam vom gestrigen Tage meldet, haben die ausständigen Dockarbeiter die Arbeit am Hafen all⸗ gemein wieder aufgenommen. Der Ausstand gilt demnach, obwohl 10h formeller Beschluß vorliegt, für beendet. (Vergl. Nr. 167

889

Kunst und Wissenschaft. Der internationale kunsthistorische Femeer wird in n

am Nachmittag desselben Tages findet eine gemeinsame Sitzung des ständigen Ausschusses und des Ortsausschusses, sowie die Begrüßung der Gäste statt. Am Montag, den 17. September, werden, nach der Begrüßung des Kongresses durch den Senat von Lübeck. Dr. Goldschmidt⸗ Berlin über „Lübecks Maler am Ende des 15. Jahrhunderts“

alterlicher Backsteinbaukunst und ihre Beziehunge, zu einander“ vortragen. An demselben Tage findet eine Besichtioung des Museums und der Kirchen in Lübeck statt. Am Dienstag. den 18. September, wird Professor Dr. Clemen⸗Düsseldorf einen Vortrag über „Erhaltung der Kunstdenkmäler in Deutsch⸗ land; halten und der Konservator des Maseums Lübeckischer Kunst⸗ und Kulturgeschichte Dr. Hach⸗Lübeck „über alte Lübecker Wandmalereien“ syrechen. Nach einem Frühstück im aufe der Schiffergesellschaeft und der Besichtigung der Kirchen von St. Jakob Wund St. Catharinen sowie des Heiligen Geist⸗Hospitals folgt ein Festmahl im Ratbskeller. In der dritten Sitzung, am 19. September, wird Professor Dr. Schmarsow⸗ Leipzig die Einsetzung eines wissenschaftlichen Aus schusses für bestimmte Arbeiten beantragen, Dann folßt ein Vortrag von Dr. Kautzsch⸗ Leipzig über Matthias Grünewald. Im Anschluß an den Kongreß ist am Donnerstag, den 20. September, ein Ausflug nach Wismar und Doberan in Aussicht genommen, für den Hoerath, Professor

Schlie⸗S in die Führung zugesagt h 3

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Aus Garmisch wird dem „W. T. B.“ berichtet: Zugspitze wurde am 19. d. M. die neue meteorologische Hochstation feierlich eröffnet und unter Mitwirkung der Geist⸗ lichkeit geweiht. Der Vorsitzende des Zentral⸗Ausschusses, Ministerial⸗ rath Burkhard übergab die Hochstation mit einer Ansprache dem bayerischen Staate, in dessen Namen Ministerialrath von Bumm das neue Gebäude übernahm. Dr. Erck, Direktor der meteorologischen Zentralstation, welcher die neue meteorologische Hochstation auf der Zugspitze angegliedert ist, wies auf die Bedeutung der meteorologischen Forschung hin. Es folgten dann noch weitere Ansprachen, die mit lebhaft aufgenommenen Hochs auf Seine Königliche Hoheit den Prinz⸗Regenten sowie Ihre Majestäten den Kaiser Wilbelm und den Kaiser Franz Joseph schlossen. Mit einem gemeinsamen Mahl im Unterkunftshause schloß die Feier.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. 1

Der Ausbruch der Maul, und Klauenseuche unt Schweinen ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlacht⸗Viehhofe zu Dresden am 20. Juli und vom Schlacht⸗ Viehhofe zu Nürnberg an demselben Tage.

8 6 Hinter⸗Indien.

Wegen Auftretens der Beulenpest in Swatau in China, in Queensland und in Egypten sind durch Verfügung der Kolonial⸗ regierung in Singapore vom 20. Juni d. J. der Hafen von Swatau sowie alle Häfen in Queensland und Egypten für verseucht erklärt worden.

Dagegen ist durch Verfügung vom gleichen Tage, nach dem Er⸗ löschen der Cholera in Bangkok, die am 29. Januar d. J. gegen Schiffe aus Bangkok verhängte Quarantäne aufgehoben worden. (Vgl. „R.⸗Anz.“ Nr. 56 vom 3. März d. J.)

Sansibar.

Die Regierung in Sansibar hat unter dem 30. Mai d. J. die seiner Zeit aus Anlaß der Pestgefahr erlassenen Bestimmungen (Vgl. „R.⸗Anz.“ Nr. 26 vom 30. Januar v. J.) aufgehoben und durch eine neue Verordnung in Anlehnung an 18 Vor⸗ schriften der Venediger Sanitätskonvention vom Jahre 1897 ersetzt. Nach der neuen Verordnung gelten als verseucht die Schiffe, welche Pest an Bord haben oder während der letzten 12 Tage gehabt haben, als 1 die Schiffe, auf welchen während der Fahrt oder in dem Abgangsbhafen ein Pestfall vorgekommen ist, welche aber seit den letzten 12 Tagen frei von Pest sind. Jedes ver⸗ seuchte oder verdächtige Schiff, ferner aber auch jedes von einem ver⸗ seuchten Hafen kommende Schiff darf bei der Ankunft mit keinem Schiff oder Hafen oder Oct der Sansibarinseln in Verkehr treten, bevor es freie Praktika in dem Hafen von Sansibar erhalten hat. Verseuchte Schiffe haben sich nach der Sanitätsstation zu begeben und sich dort be⸗ stimmten gefundheitspolizeilichen Maßnahmen zu unterziehen (Aus⸗ 1, Isolierung der kranken, Beobachtung der übrigen Per⸗ sonen, Desinfektion des Schiffs und der Kleidung, Bettwäsche ꝛc., Auspumpen des Bilgewassers und Ersatz des Trinkwassers). Ver⸗ dächtige Schiffe werden ebenfalls nach der Sanitäts⸗ station geleitet und dort der Desinfektion ꝛc. unter⸗ worfen. Passagiere und Mannschaften können einer Ueberwachung während zehn Tagen nach der Ankunft des Schiffs unter⸗ zogen werden. Bei denjenigen Schiffen, welche im Sinne der Ver⸗ ordnung weder als verseucht noch als verdächtig anzusehen sind, die aber aus einem verseuchten Hafen kommen oder die sonst die Möglich⸗ keit einer Verschleppung der Seuche bieten, kann eine Desinfektion der Kleider, Bettwäsche und Gebrauchsgegenstände und das Aus⸗ pumpen des Bilgewassers und der Ersat des Trinkwassers an⸗ geordnet werden. Passagiere und Mannschaften solcher Schiffe können so lange unter Ueberwachung gestellt werden, bis 10 Tage seit der Abfahrt des Schiffes vergangen sind.

Die Einfuhr von getragenen Kleidern, gebrauchten Säcken und Bettzeug sowie von Häuten, welche nicht mit Arsenik behandelt oder

verboten. 1I

Oesterreich.

1. August, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn⸗Direktion in Triest Lieferung für das Juhr 1901 von etwa 500 t prima Stückkoks und etwa 30 t feinkörniger Schmiedekohle. Näheres bei der bezeichneten

diesem Jahre in der Zeit vom 16. bis 19. September Lübeck seüensde Am Sonntag, den 16. September, köͤnnen Kongreßkarten

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen (Rheinl.) ist die zweite englische Post über Vlissingen vom 19. und 20. Juli wegen verspäteter Abfahrt des Schiffes ausgeblieben.

21. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd mpfer „Preußen“, n. Ost⸗Asien best., und. „Karlsruhe, v. Australien kommend, 19. Juli Gibraltar passtert. „Werra“, n. New York 20. Juli in Neapef, „Weimar’, n. Ost⸗Asien best., 19. Juli in Singapore angekommen.

Hamburg, 20. Juli. [W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗

Linie. Dampfer „Palatia“ 20. Juli in New York angekommen.

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und der Privatdozent Stiehl⸗Berlin über „die Ansätze zu mittel⸗

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