1900 / 199 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Aug 1900 18:00:01 GMT) scan diff

der Vorsitzende zur vorläufigen Stundung auf Antrag des Steuerpflichtigen ermächtigt ist, wenn und soweit er nach vor⸗ gängiger Felfung und nach seinem pflichtmäßigen Ermessen den Ermäßigungsantrag bezw. die rechtzeitig eingelegte Be⸗ rufung für begründet erachtet.

Das außerdem in Abs. 4 zu b. a. a. O. erforderte Un⸗ vermögen des Steuerpflichtigen zur Entrichtung der zu hoch veranlagten Steuer soll also künftig nicht mehr die Voraus⸗ setzung der Stundung sein.

Den Vorsitzenden der Veranlagungskomn issionen ist hier⸗ von Kenntniß zu geben.

Berlin, den 15. August 1900.

Der Finanz⸗Minister. Im Auftrage: Burghart. An sämmtliche Königlichen Regierunge Sigmaringen).

Abschrift zur Kenntnißnahme und gleichmäßigen Beachtung. Berlin, den 15. August 1900. 6 8 Der Finanz⸗Minister.

Im Auftrage: 8 Burghart. 1

i die Königliche Direktion für die Verwaltung der

direkten Steuern in Berlin.

2 3 8 8

(ausschließlich

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegen heiten.

8 Der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fa fufkät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin, Professor Dr. jur. et phil. Bernhard Kübler ist zum außerordent⸗

lichen Professor in der juristischen Fakultät derselben Universität

ernannt worden.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Genthin ist der bisherige kommissarische Seminarlehrer Rößler als ordentlicher Seminar⸗ lehrer angestellt worden. 11““

Könhigliche Technische Hochschule zu Aachen mit angelehntem zweijährigen Kursus für Handelswissenschaften. Im Winter⸗Semester 1900/1901 beginnen die Immatrikulationen am 8. Oktober, die Vorlesungen am 15. Oktober. 1 Programme sind für 50 ₰, ausschließlich Porto für Zu⸗ sendung, vom Sekretariat zu beziehen. achen, den 17 A

8b

Angekommen: der Direktor im Reichsamt des Innern, Wermuth.

Abgereist: ddeer Ministerial⸗Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath Dr. Althoff, mit Urlaub nach dem Harz.

2

Die Personal⸗Veränderungen in der Armee ꝛc. befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen im Schlosse Wilhelmshöhe heute Vormittag die des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen aths Dr. von Lucanus und des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals Grafen von Schlieffen entgegen.

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin besuchten heute Vormittag mit Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Victoria Luise das Atelier des Prasesors Knackfuß und darauf die Königliche Gemälde⸗Galerie in Cassel.

*8

aut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigte S. M. S. „Möwe“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Dunbar, heute von nach Sydney in See zu gehen.

er Dampfer „Stuttgart“, Transportführer: Marine⸗ Stabs⸗Ingenieur Gehrmann, ist gestern in Port Said ein⸗ getroffen und beabsichtigte, an demselben Tage nach Neapel

in See zu

S. S. „Loreley“, Kommandant: Korvetten⸗ Kapitän von Levetzow, ist am 20. August in Galatz ein⸗ getroffen. 1

Seine Majestät der König von Griechenland ist, wie „W. T. B.“ meldet, nachdem Allerhöchstderselbe sich heute Nachmittag im Schlosse

Frankfurt a. M., 21. August.

Friedrichshof von Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich verabschiedet hatte, am Abend über Hamburg nach Nreebaich abgereisst. 3 1141''

Seine Königliche Hoheit der Prinz Georg hat sich, wie das „Dresdner Journal“ meldet, gestern nach Schlesien und Posen begeben, um verschiedenen Besichtigungen und Uebungen bei dem V. Armee⸗Korps beizuwohnen. Die Rück⸗ kehr nach Dresden erfolgt am 1. September.

Schwarzburg⸗Rudolstadt.

Der Geburtstag Seiner Durchlaucht des Fürsten wurde gestern im ganzen Lande in der herkömmlichen Weise festlich begangen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Khedive Abbas hat sich, wie „W. T. B.“ meldet, gestern von Budapest nach Triest begeben und wird sich dort nach Brindisi einschiffen. .

In Fiume hat die Polizei einen Anarchisten Namens Josef Sagnac aus Paris verhaftet, bei welchem auf falsche Namen lautende Pässe vorgefunden wurden. Sagnac stand im Begrisf, nach Wien abztreisetsh’t.

Frankreich.

Der Präsident Loubet hat sich gestern Nachmittag von Paris nach Rambouillet begeben.

Bei einem her in Bordeaux, im Cercle Voltaire, ab⸗ gehaltenen Bankett brachte der Marine⸗Minister Lanessan einen Trinkspruch aus, in welchem er, dem „W. T. B.“ zufolge, ausführte: Es werde der Republik zur Ehre gereichen, daß sie die Flotte vermehrt habe. Frankreich scheine durch seine vortheilhafte Lage mehr als irgend eine andere Nation dazu bestimmt zu sein, den großen Transitmarkt für ganz ö zu bilden. Wenn Frankreich seine Kriegs⸗ und Handels⸗ marine weiter entwickle, eine Politik kolonialer Ausdehnung d und den Frieden auf dem Kontinent anstrebe, werde es im Stande sein, unter den Nationen einen der vordersten Plätze,

und vielleicht sogar den ersten Platz, einzunehmen. Die französische

Demokratie werde in ganz entschiedener Weise eine Politik kommerzieller und industrieller Thätigkeit weiter verfolgen, welche allein ü angethan sei, die Vermehrung des National⸗ wohlstandes und eine fortschreitende Entwickelung des Landes sicher zu stellen.

Der Oberst Marchand ist zur Dienstleistung bei dem Generalstabe des Expeditionskorps für China bestimmt worden und wird am 2. September nach China abgehen.

Dem „Petit Journal“ zufolge ist der Deputirte Cluseret, seiner Zeit Mitglied der Pariser Kommune, gestorben.

Italien.

Der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee wurde, wie „W. T. B.“ meldet, 1 Vormittag auf der Durch⸗ reise in Florenz von dem Grafen von Turin und dem kommandierenden General des VIII. Armee⸗Korps, General⸗ leutnant Baldissera begrüßt. Die Ankunft in Rom, wo der Flügel⸗Adjutant des Königs General Brusati und die Herren der deutschen Potschaft auf dem Bahnhofe anwesend waren, erfolgte Wum 8 Uhr Abends. Heute Vormittag begab sich Graf Waldersee mit den Offizieren seines Stabes nach dem Pantheon und legte im Namen Seiner Majestät des Deutschen Kaisers einen Lorbeerkranz am Sarge des Königs Humbert nieder. Vom Pantheon begab sich der General⸗Feldmarschall nach dem König⸗ lichen Palais, wo er alsbald von Seiner Majestät dem König Victor Emanuel empfangen wurde. Der Stab des Grafen Waldersee, dem sich in Genua ein britischer, zwei russische und zwei österreichisch⸗ungarische Offiziere angeschlossen haben, begab sich gestern, nach der Ankunft in Genua, sofort an Bord des Dampfers „Sachsen“, der alsbald nach Neapel in See ging.

Der Papst hat, dem „W. T. B.“ zufolge, ein Schreiben an den Kardinal⸗Vikar gerichtet, in welchem er die Gefahr der uneingeschränkten Propaganda des Protestantismus in Italien und insbesondere in Rom hervorhebt. Er betont, daß die Propaganda gesetzlich gestattet sei, und setzt seine peinliche Lage gehenuͤber dieser Thatsache, der er nicht entgegentreten könne, auseinander. Der Papst empfiehlt dem Vikar, mit vermehrter Kraft für die Be⸗ wahrung des Glaubens einzutreten. Zum Schluß werden alle Katholiken ermahnt, ihre Bemühungen zu vereinigen, damit der durch diese sektiererische Propaganda angerichtete Schaden so gering als möglich sei. Gestern Vormittag empfing der Papst eine Abordnung katholischer Lehrer und Lehrerinnen

aus der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen.

Türkei.

Das Wiener „DTelegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ meldet aus Konstantinopel, daß der Sultan infolge der Vorgänge in Spaghank, den Militär⸗Kommandanten von Bitlis Ali Pascha mit der Einleitung einer strengen Untersuchung beauftragt habe. Die Unter⸗ suchungs⸗Kommission werde sich in den nächsten Tagen an Ort und Stelle begeben. Wenn sich die Aufreizungsmeldungen als begründet herausstellten, sollten die Schuldigen bestraft werden. 8

Rumänien. . Die . Roumaine“ meldet: Die bulgarische Re⸗ ierung erklärte in ihrer auf die zweite Note der rumäni⸗ scen Regierung ertheilten Antwort, welche in versöhnlichem Sinne gehalten sei, sie habe die Staatsanwaltschaft in Sofia beauftragt, wegen der Erpressungen, deren Opfer rumänische Unterthanen in Sofia geworden, die gerichtliche Untersuchung einzuleiten. Der bulgarische Minister des Aeußern füge hinzu, die Regierung in Sofia habe stets alles gethan, um die freund⸗ schaftlichen Beziehungen zu Rumänien aufrechtzuerhalten.

Dänemark.

Die Kaiserlich russische Nacht „Polarstern“ ist mit der Kaiserin⸗Wittwe von Rußland, dem Großfürsten⸗ Thronfolger und der Großfürstin Olga an Bord gestern Mittag in Helsingör eingetroffen. Zum Empfange waren, wie „W. T. B.“ berichtet, der König und die Königliche Familie erschienen. Nach halbstündigem Aufenthalt er

die Weiterreise nach Schloß Fredensborg.

Asien.

Von dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Ge⸗ schwaders ist, wie „W. T. B.“ meldet, das nachstehende Telegramm aus Taku vom 19. d. M. in Berlin eingetroffen:

Starke veigengüss haben den Vormarsch des Kapitäns Pohl aufgehalten, sodaß er erst am 16. von Matou vor⸗ gegangen ist. Aus unverbürgter Quelle in Tientsin höre ich, daß Pohl am 17. Abends in Peking eingetroffen sei. Der Generalmajor von Höpfner hat gemeldet, daß er am 17. das 1. Bataillon und einige Reiter voranschicken und am 18. mit dem 2. Bataillon folgen werde. Nantsun wird noch jetzt .n chinesische Truppen am Kaiser⸗Kanal bedroht an⸗ gesehen.

Wie „W. T. B.“ aus Paris meldet, hat, nach einer daselbst eingetroffenen Nachricht, der chinesische Gesandte in London der britischen Regierung ein Telegramm Li⸗Hung⸗Tschang's überreicht, worin dieser um die Er⸗ nennung von Bevollmächtigten zur Eröffnung von Verhand⸗ lungen ersucht, da die Gesandten in Peking nun befreit seien. Eine gleichlautende Note sei allen Mächten übersandt worden.

g g der Vereinigten Staaten hat das „Reuter'sche Bureau“ aus Washington erfährt, schlossen, das Gesuch Li⸗Hung⸗Tschangs, dem amerikan schen Gesandten Conger oder irgend einem anderen ameri. kanischen Beamten die Laümnach zu ertheilen, Friedens verhandlungen einzuleiten und die endgültigen Bedingungen einer Regelung der jetzigen Wirren festzustellen, abzulehnen Die werde damit begründet, daß China nicht die Bedingungen der früheren Erklärung der Vereinigten Staaten erfüllt habe. *

Nach einer Meldung desselben Bureaus aus vom gestrigen Tage ist das Blatt „The Chinese Reformer! in den Besitz der Abschrift eines Schriftwechsels zwischen Nung⸗lu und dem Befehlshaber der Kansu⸗ Truppen Tung⸗fu⸗hsiang gelangt. NYung⸗lu bittet darin Tunge fu tstang um seinen Beistand zur Vernichtung der Fremden, deren einzige Stärke in ihren Kriegs⸗ schiffen und Geschützen bestehe; China habe vollauf genügend Geschütze und ausgebildete Truppen. Tung⸗fu⸗bvsiang stellt in seiner Antwort die Kansu⸗Truppen zur Verfügung, um den Boxern bei der Vernichtung der Fremden beizustehen.

Dem „New York Herald“ wird aus Peking vom 17. August gemeldet: Die Befehlshaber der ruffischemn Truppen rückten vor und besetzten die erste Thür des öst⸗ lichen Thores am Morgen des 14. August, doch gelang es ihnen nicht, die zweite Thür su nehmen. Am 14. August um 2 Uhr Nachmittags drangen die britischen und amerikani⸗ schen Truppen in das Thor ein, welches sich in der Nähe der Gesandtschaften befindet, und trafen dort auf nur schwachen Widerstand. Die Japaner stießen auf ernsteren Widerstand am oberen östlichen Thore. Dort vertheidigten sich die Chinesen den ganzen Um Mitternacht sprengten die Japaner das Thor in die Luft und rückten in die Stadt ein. Viele Chinesen wurden getödtet. Der amerikanische Gesandte Conger theilte mit, daß die Chinesen am Tage vor dem der verbündeten Truppen in Peking versucht hätten, die Gesandten und die anderen Ausländer zu vernichten. Der 52.; Tsching habe zwar sein Wort gegeben, daß er seinen Offizieren den Befehl ertheilt habe, das Feuer gegen die Gesandtschaften einzustellen und zwar unter Androhung der Todesstrafe, doch würden die Gesandten wahrscheinlich ums Leben gekommen sein, wenn die Entsatztruppe nicht ein⸗ getroffen wäre. Conger theilte weiter mit: die ganze gegen die Fremden gerichtete Bewegung sei von der chinesischen Regierung ausgegangen, die Boxer hätten sie nur als Vorwand benutzt. Diese hätten nicht einmal Kanonen gehabt.

Einem Telegramm der „Daily Mail“ aus Schanghai vom gestrigen Tage zufolge kam es nach dem Ein⸗ dringen der Verbündeten in die äußere Stadt von Peking zu einem heftigen Kampfev; schließlich legten die Verbündeten aber eine Bresche in die Umwallung der „Heiligen Stadt“ und erstürmten dieselbe. 4000 wohlbewaffnete chinesische Christen leisteten den Ver⸗ bündeten wesentlichen Beistand, namentlich kam den letzteren deren Kenntniß der Stadt zu Gute. Jetzt flattern die der Verbündeten auf dem Kaiserlichen Palast. Der

ampf in den Straßen dauerte noch fort, die Chinesen leisteten noch immer hartnäckigen Widerstand.

Der Korrespondent des „Temps“ meldet aus Schanghai, die Kaiserin⸗Wittwe habe die llucht ergriffen und 50 Millionen Taëls mit sich genommen; sie sei von japanischer Kavallerie umzingelt.

Die „Times“ meldet aus Hongkong vom gestrigen Tage, daß der Schwarzflaggen⸗Häuptling Lanyi mit 3500 Mann auf dem Marsche nach Peking sei. Auf dem ganzen Wege würden drohende Plakate angeschlagen und das Eigenthum 8 von den Soldaten und den Eingeborenen zerstört.

Aus Tientsin vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter⸗ sche Bureau“, daß 5000 Mann chinesischer Truppen von Sungliuching nach Peitsang aufgebrochen seien; weitere 5000 rückten gegen Tung⸗tschou vor. Alle diese Truppen seien aus der Provinz Hunan gekommen. Der Gouverneur von Schantung Muanschikai sei gestorben.

Afrika.

Im Parlament der Kapkolonie erklärte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, der Minister des Schatzes bei der Erstattung seines Berichts über das Etatsjahr: Der Werth der im vergangenen Jahre ausgeführten rodukte sei um 1 176 000 Pfund niedriger als im Jahre 1898. Der Werth der Diamanten⸗Ausfuhr sei um 1 579 000 Pfund zurück⸗ gegangen, dafür FäPgbg Ausfuhr anderer Produkte aber eine

unahme von 834 fund. Dank der von vornherein geübten Sparsamkeit habe sich das Defizit von ursprünglich 333 000 Pfund auf 69 000 Pfund ermäßigt. Für das Ugifende Jahr rechne er auf einen Ueberschuß von 27 000 und.

Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ sind die Generale Paget und Baden⸗Powell auf dem Vormarsch nach Norden längs der Bahnlinie nach Pietersburg begriffen. Bei einer Rekognoszierung in der Nähe von Ventersburg hatte der Oberst Sitwell 31 Verwundete. Der General Paget hatte am Montag ein Gefecht mit der Nachhut der vereinigten Truppen de Wet's und Delarey's.

Aus Kapstadt vom heutigen Tage berichtet das Feas Bureau“, daß der General Carrington den Buren Vorräthe genommen habe. Lord Methuen habe bei Oltoshoop ein Gefecht mit dem Lichten erg⸗Kom⸗ mando gehabt. Es sei offenbar die Absicht de Wet's, sich nach Bushveldt zu wenden, und man habe Grund anzu⸗ nehmen, daß alle Buren, einschließlich des Botha'schen Kom⸗ mandos, sich bei Bushveldt zu konzentrieren beabsichtigten, indem sie Mochadodorp und Lydenburg ohne ernstlichen Widerstand räumten.

ongkong

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In einer gestern abgehaltenen Versammlung der ausständigen Kohlenarbeiter Berlins (vergl. Nr. 198 d. Bl.) wurde, wie die „Dt. W.“ mittheilt, nachstehender Vorschlag der Lohnkommission angenommen: Die Arbeit soll überall wieder aufgenommen werden, wo die Unternehmer Folainde be⸗ willigen: Wochenlohn für Kutscher 26 Tagelohn für Arbeiter 4 bei zehnstündiger Arbeitszeit. Für Ueberstunden 40, Sonntaßs 50 J. Für Ueberladen 4 ℳ, Absetzen 4,50 und Beförderung in die 1. Etage 5 ℳ, sowie für Abtragen an die Kundschaft 2,75 Die hiesigen Steinsetzer sowie diejenigen der Umgegend haben, der „Volks⸗Ztg.“ zufolge, beschlossen, der Innung einen neuen

1 1

at, wie Tarif vorzulegen. be⸗

wohlgepflegten Mähewiesen

30 Jahre.

freien Vereinbarung mit den Meistern überlassen bleiben. Ferner wurde beschlossen, gleichfalls vom 1. Januar 1901 ab auch einen neuen Arbeitsnackweis zu schaffen; dieser soll paritätisch geleitet werden und zur Regelung der Nachtarbeit beziehungsweise bebufs Einführung eines ordnungsmäßigen Schichtwechsels dienen, damit Arbeitslose mehr zur Arbeit herangezogen werden. Bis zu dem genannten Zeitpunkt gelten die vor dem Einigungsamt festgelegten Bestimmungen. Alle For⸗ derungen sind mit der Innung u beratben (vergl. Nr. 177 d. Bl.).

Zur Lohnbewegung der Berliner Kistenmacher (vergl. Nr. 196 d. Bl) berichtet veeela⸗ Blatt, daß nach Eintritt in den partiellen Ausstand bereits zwei Drittel derselben die Arbeit zu den neuen Be⸗ dingungen wieder aufgenommen haben.

Die ausständigen Münchener Schreiner (vergl. Nr. 156 d. Bl.) haben, wie die „M. N. N.“ berichten, ihre ursprünglichen

Fporderungen dahin abgeändert, daß auf den Mindestlohn verzichtet und bei denjenigen Meistern, die durch Unterschrift die neunstündige

Arbeitszeit bewilligen, die Arbeit aufgenommen wird; auch sollen die⸗ jenigen Meister, welche diese Unterschrift jetzt gewähren, von dem

8 beabsichtigten allgemeinen Ausstand nicht betroffen werden.

Aus Marseille meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß infolge Uebereinkommens der Schiffahrtsgesellschaften mit den

Heizern, Kohlenträgern und Matrosen der dortige Ausstand

(vergl. Nr. 194 d. Bl.) beendigt ist. Die Arbeit sollte heute wieder

aufgenommen werden.

Ein Wettbewerb für Bauentwürfe zu einem Gymnasium

in Myslowitz ist, wie das „Centralbl. d. Bauverw.“ meldet, für deutsche Architekten mit Frist bis zum 15. November d. J. ausge⸗

schrieben worden. An Preisen sollen vertheilt werden: ein erster

Preis zu 1200 ℳ, ein zweiter zu 600 und ein dritter m 400 Als Preisrichter werden fungieren: Baurath Blau in Beuthen O.⸗S.,

Baumeister Dame in Kattowitz, Direktor der Königlichen Baugewerk⸗ schule Meyer in Kattowitz und Maurermeister Schwirkus in Myvlowitz. Die Unterlagen können von dem Stadtbauamt in Myslowitz zum

Preise von 2 50 entnommen werden. 1

Einen Wettbewerb um Entwürfe zu einem Dienstgebäude für die Kreishauptmannschaft und Amtshauptmann⸗

schaft Chemnitz schreibt das Königlich sächsische Ministerium des

Innern unter den deutschen Architekten aus. Bedingungen und Bau⸗ ecgeceene sind bei der Kanzlei des genannten Ministeriums in Dresden u erhalten. AA““

Land⸗ und Forstwirthschaft. Stand der Kulturen in der Schweiz. 8 Die „Schweizerische Landwirthschaftliche Zeitschrift“ vom

17. August d. J. enthält folgende Berichte:

Zug, 12. August. Der Emdet hat bereits begonnen, es

scheint aber allgemein eine quantitativ geringe Ernte in Aussicht zu

sein. Auch die Hoffnung auf eine reichliche Zwetschgenernte ist be⸗ deutend geschwunden, da dieselben bereits zum größten Theil auf dem Boden liegen.

Ostschweiz, 12. August. Nachdem die Emdernte in den in den Thalschaften zum größten Theil schon vorbei ist, hat dieselbe diese Woche auch in den Berggegenden ihren Anfang genommen. Es werden durchweg befriedigende Erträge in Aussicht gestellt, und die schöne Witterung bürgt dafür, daß auch hinsichtlich der Qualität ein vorzügliches Futter eingesam⸗ melt werden kann. Infolge der anhaltenden, überaus fruchtbaren Witterung entwickelt sich auf den Wiesen ein sehr reichlicher Gras⸗ bestand; wo die Emdernte rechtzeitig stattfinden konnte, dürfte ö noch ein ergiebiger dritter Schnitt zu erwarten sein.

as Weidgras auf den Alpen ist vielerorts schon etwas spärlich vorhanden, wohl infolge dessen, daß eine Anzahl Alpen und Weiden mit Vieh überfüllt sind. Leider ist in letzter Zeit auf einigen Alpen in der Ostschweiz dte Maul⸗ und Klauenseuche neuerdings aug⸗ ebrochen, sodaß eine große Zahl von Alpvieh verseucht ist.

ie wir vernehmen, soll jeroch die Seuche einen verhältniß⸗ 2 günstigen Verlauf nehmen, und gegen eine Weiterverbreitung derselben sind alle nöthigen Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Mit der Ernte der Riedstreue wird demnächst begonnen; dieselbe weist einen sehr dichten Bestand auf und wird sehr ergiebig aus⸗ fallen. Das Getreide, wenn auch mittelmäßig ergiebig in Stroh, liefert ein ausgezeichnetes Korn, dessen Qualität dem ausländischen Getreide nicht wesentlich nachstehen wird, vorausgesetzt, daß es zur rechten Zeit und bei günstigem Wetter eingesammelt und in Scheune und Fruchtschütte gut gelagert wiro. Die Ernte der rühkartoffeln ist in vollem Gange; die Erträge befriedigen edoch nicht überall, indem zufolge der sich geltend machenden Kartoffel⸗ rankheit die Stauden in vielen Aeckern zu früh abgestorben sind. Nachdem die Zeit der Reife unserer Baumfrüchte immer näher rückt, kann man sich jetzt ein ziemlich sicheres Bild machen über die Aus⸗ sichten auf den diesjährigen Obstertrag. Obwohl der Sturmwind große Mengen von unreifem Obst von den Bäumen geschüttelt hat, ist gleichwohl eine sehr gesegnete Obsternte zu erwarten; besonders sind es die Apfelbäume, die schwer behangen sind mit Früchten. Die Obstpreise werden voraussichtlich keine hohen werden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Die aus Anlaß des Pestfalls in ses hurg unter ärztliche Beobachtung gestellten Personen sind sämmtlich . entlassen worden. Die Hoffnung, daß der Fall ank der energisch durchgeführten Maßregein vereinzelt bleiben werde, ist iernach in Erfüllung gegangen

. 8 8* 8

Verdingungen im Aunslande.

Spanien. 8

5. September.

Ayuntamiento in Madrid: Vorlegung von Modellen für Hydranten

unter Beifügung von Beschreibungen, Kostenvoranschlag u. s. w. An⸗ gebote auf spanischem Stempelpapier.

Rumänien. 2. November. Stadtverwaltung von Piatra Neamtz: Vergebung der Konzession für Beleuchtung der Stadt mit elektrischem Licht auf Näheres täglich an Ort und Stelle.

8 Verkehrs⸗Anstalten.

Das soeben im Verlage der Buchhandlung Georg Reimer in Berlin erschienene „Hand buch für die deutsche Handels⸗ Marine auf das Jahr 1900 hat folgenden Inhalt:

I. Verzeichniß der auf die Seeschiffahrt bezüglichen Reichsgesetze, „Verordnungen u. s. w.

II. Verzeichniß der im deutschen Reiche amtlich oder im amt⸗ lichen Auftrage berausgegebenen, ausschließlich auf die Seeschiffahrt bezüglichen Bücher, Zeitschriften und Karten.

III. Verzeichniß derjenigen auswärtigen Staaten, mit denen vom Deutschen Reiche, vom früheren Norddeutschen Bunde, vom früheren Deutschen Zoll⸗ und Handelsverein und von einzelnen deutschen Bundesstaaten ee über die Auslieferung desertierter Matrosen abgeschlossen sind, nebst Bezeichnung dieser Verträge.

IV. Die Seebehörden innerhalb des Reichsgebiets.

A. Technische Kommission für Seeschiffahrt.

B. Reichskommissare für das Auswanderungswesen.

C. Reichs⸗Inspektoren für die Seeschiffer⸗, Seesteuermanns⸗ und

edampfschiffs⸗Maschinisten⸗Prüfungen.

D. Lema sgüsge⸗ für die Prüfung der Seesch

i „Seesteuerleute und Seedampfschiffs⸗Maschinisteeea.

Alle nicht bierin enthaltenen Arbeiten sollen der

Negociado de Obras de la Secretaria del-

E. Untersuchungsstellen und Untersuchungskommissionen für die Untersuchung der Seeleute auf Farbenblindheit.

F. Die zur Ausfertigung der Befähigungszeugnisse für Seeschiffer, 21 und Seedampfschiffs⸗Maschinisten zuständigen Be⸗

rden.

G. See⸗Berufsgenossenschaft. b b 8i Die Seemannsämter und die denselben vorgesetzten Landes⸗ ehörden.

J. Behörden für die Vermessung der Kauffahrteischiffe.

K. Die Eeni für, dig hemesuns

L. Deutsche Seewarte zu Hamburg.

M. Küstenbezirks⸗Aemter.

N. Behörden sür die Untersuchung von Seeunfällen.

0. Die Strandbehörden.

V. Verseichniß der deutschen Konsulate und der mit konsularischen Bekegnätten beasebgen 8 den, ene Sschutehiegen. 1

Verzeichni er deutschen Konsulate (abgeschlossen

Mai 1900). g Ses

B. Schutzgebiete.

C. Alphabetisches Verzeichaiß der Orte, an denen die Konsular⸗ behörden und die mit konsularischen Befugnissen versehenen Behörden in den Schutzgebieten ihren Sitz haben.

„VI. Verzeichniß der für die Hafenplätze des Deutschen Reichs cehdigen Konsularbeamten fremder Staaten (abgeschlossen im Mai

VII. Verzeichniß der Dienstfahrzeuge der Bundesseestaaten nach dem Bestande am 1. Januar 1900.

„VIII. Alphabetisches Verzeichniß der deutschen Kauffahrtei⸗Segel⸗ schiffe nach dem Bestande vom 1. Januar 1900.

IX. Alphabetisches Verzeichniß der deutschen Kauffahrtei⸗Dampf⸗ schiffe nach dem Bestande am 1. Januar 1900.

X. Verzeichniß derjenigen deutschen Kauffahrtei⸗Dampfschiffe, welche für die Fabet durch den Suezkanal vermessen sind.

XI. Verzeichniß von deutschen Kauffahrteischiffen, welchen von 5 Seiserlicen Konsular⸗Behörden Flaggenzeugnisse ertheilt worden sind.

XII. Alphabetische Liste der deutschen Heimathshäfen mit Fetcgbeang der Schiffsregister⸗Behörden, in deren Bezirk die Häfen

egen.

XIII. Statistische Uebersichten.

a. Der Bestand der deutschen Kauffahrteischiffe am 1. Januar der Jahre 1890, 1895 und 1900.

b. Die Seereisen deutscher Schiffe zwischen außerdeutschen Häfen in den 86 . 885 8 18987. Hafenpl für die Jah

c. Der Seeverkehr in den deutschen Hafenplätzen für die Jahre 1890, 1895 und 1898. g

d. Die in den Jahren 1895, 1896 und 1897 verunglückten deutschen Seeschiffe.

e. Die Schiffsunfälle an der deutschen Küste während der Jahre 1896, 1897 und 1898.

XIV. Nachträge.

Das unter VIII aufgeführte Verzeichniß giebt für jedes einzelne Kauffahrtei⸗Segelschiff an: 8

1) Das Unterscheidungs⸗Signal. 8

2) Den Namen.

3) Den Heimathshafen. 8 8

bestimmte Gattung (Bauart) nach der landesüblichen Benennung.

5) Den Brutto⸗Raumgehalt in Kubikmetern, den Netto⸗Raum⸗ gebalt in Kubikmetern und in Registertons auf Grund der Ver⸗ messung nach der Schiffsvermessungsordnung vom 5. Juli 1872 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 270), vom 20 Juni 1888 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 190) oder vom 1. März 1895 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite 160); insoweit eine solche Vermessung noch nicht stattgefunden hat, ist dies erkennbar gemacht.

6) Das Jahr der Erbauung, d. h. das Jahr, in welchem das Schiff zuerst vom Stapel gelaufen ist; erforderlichen Falls auch das Jahr eines etwa vorgenommenen neuen Aufbaues.

7) Das Hauptmaterial, aus welchem das Schiff erbaut ist; ob:

a. von Eisen oder Stahl,

b. von Holz, und zwar: 89

aa von hartem (z. B. Eichen⸗, Teak⸗) Holz,

bb. von weichem (z. B. Föhren⸗) Holz. 3

8) Die Verbolzung; ob das Schiff verbolzt ist mit:

a. Bolzen von Kupfer oder von irgend einer Kupferlegierung (Muntzmetall, Metall in engerem Sinne),

b. Bolzen aus verzinkrem (galvanisiertem) Eisen,

c. Bolzen aus unverzinktem Eisen.

9) Den Beschlag; ob der äußere Schiffsboden beschlagen ist mit:

a. Platten von Kupfer oder von irgend einer Kupferlegierung (Muntzmetall, Metall in engerem Sinne),

b. Zinkplatten.

10) Die Zahl der Schiffs⸗ (Box⸗) Chronometer, welche das Schiff führt.

11) und 12) Den Namen und (soweit nicht mit dem Heimaths⸗ hafen zusammenfallend) den Wohnort des Rheders bezw. des Schiffers (Schiffsführere, Kapitäns). Bei getheiltem Eigenthum ist Name und Wobnort des Korrespondent⸗Rheders angegeben.

13) Die Zahl der regelmäßigen Besatzung, einschließlich des Schiffers (Schiffsführers, Kapitäns), sowie des ärztlichen, Ver⸗ waltungs⸗ und Dienstpersonals.

Ueber die deutschen Kauffahrtei⸗Dam pfschiffe enthält das unter IX aufgeführte Verzeichniß Folgendes:

1) Das Unterscheidungs⸗Signal.

2) Den Namen. (Räder⸗Dampfschiffe sind mit †, Doppel⸗ schrauben⸗Schiffe mit ** vor dem Namen bezeichnet; alle übrigen Schisfe sind Einschrauben⸗Schlffe.)

3) Den Heimathshafen.

4), 5), 6) Den Brutto⸗Raumgehalt in Kubikmetern, den Netto⸗ Raumgebalt in Kubikmetern und in Registertons auf Grund der Vermessung nach der Schiffsvermessungsordnung vom 5. Juli 1872 (Reichs Gefetzblatt Seite 270), vom 20. Juni 1888 (Reichs⸗Gesetz⸗ lg. 78z 190) oder vom 1. März 1895 (Reichs⸗Gesetzbla

Die Raumgehaltsangaben der bis zum 1. Januar 1900 nach der Schiffsvermessungsordnung vom 1. März 1895 noch nicht vermessenen Dampfschiffe sowie die Angaben, denen eine Vermessung nach den deutschen Vorschriften nicht zu Grunde liegt, sind mit besonderem Zeichen versehen.

7) Den Unterschied zwischen dem Brutto⸗ und dem Netto⸗Raum⸗ gehalt in Prozenten des Brutto⸗Raumgehalts.

8) Das Jahr der Erbauung, d. h. das Jahr, in welchem das Schiff zuerst vom Stapel gelaufen ist, oder auch das Jahr eines etwa vorgenommenen neuen Aufbaues.

9) Das Hauptmaterial, aus welchem das Schiff erbaut ist; ob:

a. von Eisen oder Stahl, Hee.

b von Holz, und zwar:

aa. von hartem (z. B. Eichen⸗, Teak.) Holz,

bb. von weichem (z. B. Föhren⸗) Holz.

10) Die Zahl der Schiffs⸗ (Box) Chronometer, welche das Schiff führt.

11) Die Maschinenkraft der Dampfschiffe ausschließlich in indi⸗ zierten Pferdestärken.

12) 13) 14) 15) Die nach § 22 der Schiffsvermessungsordnung vom 5 Juli 1872 oder nach § 25 der Schiffsvermessungsordnung vom 20. Juni 1888 bezw. vom 1. März 1895 behufs Feststellung der Identität der Schiffe ermittelte Hauptmasse.

16) 17) Die Zahl und die Bauart der Fortbewegungsmaschinen der Schiffe und der zugehörigen Kessel.

18) 19) Den Namen und (soweit nicht mit dem Heimathshafen zusammenfallend) den Wohnort des Rheders und Schiffers (Schiffs⸗ führers, Kapitäns). Bei getheiltem Eigenthum ist der Name des Korresvondent⸗Rheders angegeben.

2o) Die Zahl der regelmäßigen Besatzung, einschließlich des

b

4 Die durch die Takelung und die Form dee Schiffskörpers

Schiffers (Schiffsführers, Kapitäns) sowie des ärztlichen, Maschinen⸗, Verwaltungs⸗ und Dienstpersonals.

Die beiden Verzeichnisse VIII und IX sind nach dem Namen der Schiffe alphabetisch geordnet. Schiffe gleichen Namens sind nach der alphabetischen Reihenfolge ihrer Heimathshäfen aufgeführt. Kennt man daher den Namen oder den Namen und den Heimathshafen eines Schiffes, so wird man das Unterscheidungs⸗Signal, die Ladungs⸗ fähigkeit, den Namen und Wohnort des Rheders und Schiffers sowie die hstigen Angaben über das Schiff den Verzeichnissen leicht ent⸗ nehmen können.

Die alphabetische Anordnung, sowie die größere Zahl und Reich⸗ haltigkeit der Angaben über jedes einzelne Schiff Unterscheiden die Verzeichnisse von der als Anbang zum internationalen Signalbuche herausgegebenen Schiffsliste. Die letztere weist die Schiffe nach der systematischen Reihefolge ihrer Unterscheidungssignale nach und be⸗ schränkt sich, unter Beibehaltung des Schemas der britischen bezw. französischen Signalbuch⸗Schiffeliste, auf die Angabe des Unterscheidungs⸗ Signals, des Namens, des Heimathshafens, der Ladungsfähigkeit und der Maschinenkraft des einzelnen Schiffes. Während die Signalbuch⸗ Schiffsliste daher vorzugsweise Signalisierungszwecken dient, sind die asphabetischen Verzeichnisse wesentlich zum allgemeinen Gebrauch für Behörden, Kaufleute, Schiffer u. s. w. bestimmt.

Diejenigen Dampfschiffe, welche Suezkanal⸗Meßbriefe erbalten haben, sind in dem Verzeichnisse X noch besonders nachgewiesen. Dieses Verzeichniß enthält die Angaben über den nach den Vorschriften, betreffend die Vermessung der Schiffe für die Fahrt durch den Suez⸗ kanal, ermittelten Brutto⸗ und Nettoraumgehalt sowie den Unter⸗ schied zwischen Brutto⸗ und Nettoraumgehalt in Prozenten des Brutto⸗ raumgehalts.

Die Postverwaltung der Vereinigten Staaten von Amerika läßt neuerdings Sendungen mit zugenähter oder zuge⸗ klebter Umhüllung wieder als Postpackete zur Veförverung zu. Da⸗ gegen bleiben alle versiegelten Sendungen auch ferner von der Be⸗ fchlerung als Postpackete nach den Vereinigten Staaten ausge⸗

ossen.

Nach Mittheilung der „Hamburger Beiträge“ finden die näch Abfahrten der Hamburger Post⸗und Passagier⸗Dampfer von Hamburg, wie folgt, statt:

a. FSrshasa.AZerifa⸗Linte.

Nach New York 25. August Schnellpostdampfer „Deutschland“, 26. 5 Postdampfer „Patricia“, 30. August Schnellpostdampfer „Auguste Victoria“, 2. September Postdampfer „Graf Waldersee“, 6. September Schnellpostdampfer „Fürst Bismarck“, 9. September Felbampfer „Bulgaria“, 13. September Schnellpostdampfer „Kaiser

riedrich’, 16. September Postdampfer „Pennfylvania“. Nach Boston 26. August Postdampfer „Guernsey“, 5. September Post⸗ dampfer „Bengalia“. Nach Baltimore 26. August Postdampfer „Guernsey“, 5. September Postsampfer „Bengalia“. Nach Phila⸗ delphia 12. September Postdampfer „Bethania“. Nach Montreal 13 September Postdampfer „Frisia“, 22. September Postdampfer „Westphalia“. Nach New Orleans 20. September Postdampfer „Numidia“. Nach Jamaika und Columbien 25. August Post⸗ dampfer „Hungaria. Nach Cuba und Puerto Rico 28. August Postdampfer „Polaria“. Nach Ost Asien 31. August Postdampfer

„Suevia“. b. Deutsche Ost⸗Afrika⸗Linie.

Die Reichzpostdampfer „General’ 25. August (umfährt ganz Afrika, Ausfahrt westlich, Rückfahrt östlich), ferner auf der Ostlinie (Port Said bis Durban) „Admiral“ 29. August, „Kaiser“ 12. Sep⸗ tember, „König“ 26. September.

c. Woermann⸗Linie. 11u“

25. August Postdampfer Anna Woermann“ nach Swakopmund, Walfischbay, Lüderitzbucht, Port Nolloth; 31. August Postdampfer „Kurt Woermann“ nach Teneriffe, Las Palmas, Cape Mount, Monrovia, Grand Bassa, Sinoe, Cape Patmas, Lagos, Kamerun, Landana, Cabinda, Banana, Boma, Matadi, Noqui, Sao Antonio, Muculla, Ambrizette, Mussera, Kinsembo, Ambriz, Loanda, Benguela Swakopmund; 10. September Postdampfer „Eduard Bohlen“ nach Kamerun, Fernando Poo, Rio del Rey Bibundi, Victoria, Kriegs⸗ schiffshafen, Malimba, Klein Batanga, Longji, Plantation, Kribi, Groß Batanga, Campo, Bata, Eloby, Botila Point, Gabun, Kap Lopez, Sette Cama, Nyanga, Mayumba, Loango. 2

d. Hamburg⸗Südamerikanische Dampfschiffahrts⸗

Gesellschaft. .“

Nach Brasilien (Pernambuco, Bahia, Rio de Janeiro und Santos) 29 August Postdampfer „Itaparica“, 5. September Post⸗ dampfer „Buenos Aires“, 12. September Postdampfer „Patagonia“, 19. September Postdampfer „Santos“.

Nach Süd⸗Brasilien: 31. August Postdampfer „Babitonga“, 15. September Postdampfer „Taquary“, 29. September Postdampfer

„Guahyba“. Nach den La Plata⸗Staaten: 1. September Postdampfer „7. September Postdampfer „Rio“, 14. September Post⸗ dampfer „Pelotas“, 21. September Postdampfer „Cordoba“*. e. Rhederei Rob. M. Sloman. .

Nach New York und Newport News: 29. August Postdampfer „Albano“*, 12. September Postdampfer „Milano“, 26 September Postdampfer Barcelona.

f. Deutsche Levante⸗Linie.

Rach Algier, Malta, Piräus, Smyrna, Konstantinopel und Odessa 31. August Expreß⸗Dampfer „Pera“. Nach Syca, Salonik, Dedeagh, Bourgas, Varna, Kustendje, Galatz/ Braila 8. September Dampfen „Pyrgos“. Nach Odessa, Novorossisk, Batum, Samsun und Trapezunt 10. September Dampfer „Tinos“. Nach Taganrog und Mariopul 25. September Dampfer „Skyros“.

g. Deutsch⸗Australische Dampfschiffs⸗Gesellschaft.

Nach Kapstadt, Algoa Bay., Melbourne, Wharf und Sydney Dampfer „Varzin“ 15. Septemder.

Nach Kapstadt, Algoa Baͤy, Fremantle, Adelaide, Batavia, Samagrang, Soerabaya, Tilatjap: 1. September Dampfer „Bergedorf“.

Nach Algoa Bay, Sydney Brisbane, Townsville, Soerabaya und Padang: 8. September Dampfer „Itzehoe“.

h. Deutsche Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft Kosmos. Nach Chile (Punta Arenas, Corral, Coronel, Talcahuano, Val⸗ paraiso, Coquimbo, Ankofogasta, Jqu que und Arica) Dampfer „Theben“ 25. August, Dampfer „Livorno“ 8 September (bis Callao), nach Ecuador und Zentral⸗Amerika Dampfer „Osiri“ 30. August; nach Valparaiso, Guay quil, Manta, Corinto, La Unions, La Libertad, Alajutla, San José de Guatemala, Champerico, Ocos, San Benito, Anjel, Acapulco, Manzanillo, San Blas, Mazatlau und San rancisco Daͤmpfer „Neko“ 6. September.

Kopenhagen, 21. August. (W. T. B.) Die Great Northern Telegrapben⸗Compagnie theilt mit, daß das neue Kabel Taku⸗ Tschifu eröffnet worden ist.

New York. 21. August. (W. T. B.) Das Kabelschiff „Anglia“ hatte his gestern Mittag 1242 Meilen Kabel gelegt.

Bremen, 21. August. (W. T. B.) Norddeutscher Llopd. Dampfer „König Albert, v. Ost⸗Asien kommend, 20. Aug. in Colombo angek. „Ems“ 20. Aug. v. Gibraltar n. New Pork und „Trave* v. New York n. Southampton abgeg. „Karlsruhe“, n. Australten best., 21. Aug. Quessant passiert. „Gera’ 21. Aug. v. Port Said n. Ost⸗Asien abgegangen.

22. August. (W. T. B.) Dampfer „Australia“ 20. Ang. v. Oporto n. Madeira abgeg. „Borkum“, v. Galveston kommend, 21 Aug. Dover passiert. „Coblenz“, v. Brasilien, 21. Aug, in Rotterdam angek. „Bayern⸗ 21 Aug. pen u. Bremen abgegangen.