1900 / 210 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Sep 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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und traf zumeist den rechten Ton. Herrn Holt

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Stagen ... NW 5 bedeckt

85

soll, ebenfalls auf zwei Abende vertheilt, später der Tragödie zweiter Theil folgen, sodaß die gesammte Dichtung vier Spielabende in An⸗ spruch nehmen wird. Der Direktion des Schiller⸗Theaters waren rr diese Vertheilung ursprünglich wohl weniger künstlerische als ökonomische Gründe ausschlaggebend, indessen stellte sich künstlerischer Ge⸗ winn durch diese Maßnahme von selbst ein, indem so die Möglich⸗ keit geboten war, das Werk vor den verstümmelnden Kürzungen zu bewahren, welchen es bei dem meisten Aufführungen sonst ausgesetzt ist. So kamen, außer dem für das Verständniß des Gesammtwerks durchaus unerläßlichen Prolog, auch die nur selten zur Darstellung gelangenden Walpurgisnachtscenen einmal zu ihrem Rechte, und zwar in einer Wiedergabe, die volle Anerkennung verdient. Ueberhaupt legten die Leistungen durchweg von dem ernsten künstlerischen Streben sowohl der Regie, wie der Darsteller Zeugniß ab. Daß hie und da eine Stimmung nicht intensiv genug zum Ausdruck kam, wie z. B. die Mystik bei der 8 des Erdgeistes und der Zauber der Ostermorgen⸗ scene im Studierzimmer, konnte dem Gesammibild keinen Abbruch thun, welches seine tiefe Wirkung auf die Zuschauer nicht verfehlte. Von den künstlerischen Einzeldarbietungen ist Herrn Gregori's Auffassung und Gestaltung des Faust in erster Linie hervorzuheben, namentlich kam der Grübler und Mystiker des ersten Abends vortreff⸗ lich zur Anschauung Herr Gregori vermied es hier besonders lücklich, in Patßos oder in Nüchternheit zu verfallen. ber auch als verjüngter Faust wurde er seiner aus eistung als Mephistopheles war ungleich, aber auch er erwies sich durchweg als vortrefflicher Sprecher, hätte sich nur mehr vor Ueber⸗ treibungen hüten müssen. Für die Rolle der Margarethe brachte Fräulein Wulff die anmuthige Erscheinung mit und sprach ihren hes mit der schlichten Innigkeit, die er erfordert, letder ließ sie sich aber in der Gebetseene zu einem Gefühlsüberschwang verleiten, der hier die Wirkung zerstörte. Unter den anderen Mitwirkenden verdienen die Damen Werner (Frau Schwerdtlein) und Wieke (Gabriel und böser Geist), die Herren Pategg (Schanspieldirektor und Erdgeist) und Patry (Valentin) besonders hervorgehoben zu werden. 89

Theater des Westens.

Die Charlottenburger Bühne eröffnete am Sonnabend v. W. ihre Winter⸗Spielzeit mit Lortzing’'s komischer Oper „Zar und immermann“, welcher am Sonntag die Operette „Der igeunerbaron“ von Johann Strauß und gestern die roman⸗

sische Oper „Der Freischütz“ von K. M. von Weber folgten. Diese drei ersten Theaterabende der Saison sind besonders beachtens⸗

werth, weil darin eine Reihe neuengagierter Kräfte sich dem hiesigen Publikum vorstellte. Ehewir auf die Einzelleistungen derselben jedoch näher eingehen, sei vorausgeschickt, daß sämmtliche Aufführungen einen vortrefflichen Gesammteindruck hinterlassen haben. Die Rezie des 8 Ehrl, fowie die musikalische Leitung des Herrn Kapellmeisters

änger standen durchaus auf der Höhe, und auch die Leistungen des Chors konnten allen billigen Anforderungen vollkommen genügen.

Hierzu kam noch ein frisches, abgerundetes Zasammenspiel

und eine geschmackvolle Ausstattung. Der allabendlich seitens des Publikums gespendete Beifall darf daher auch lediglich als ein Zeichen aufrichtiger Anerkennung gelten. Von den zu diesem Bühnen⸗ verbande neu hinzugetretenen Damen Hübsch, Salvi und von Szegheö

zeigte die erstgenannte als Marie bezw. Aennchen zwar ein recht

graztöses, aber stellenweise etwas zu manieriertes Spiel. Ihre Stimme

sst frisch und sympathisch, dem Vortrag fehlt es aber bisweilen an

tieferer Auffassung. auch ist die Tongebung nicht immer ganz sicher.

Sie wurde jedoch ihrer Aufgabe sonst durchaus gerecht. Fräulein

Salvi sang die Agathe mit kräftiger, wohllautender, auch in der Höhe weicher Sopranstimme und temperamentvollem Vortrage. Ein nicht immer richtiges Athemholen und eine gewisse Befangenheit vermochten den günstigen Eindruck nur vorübergehend

sh beeinträchtigen. Fräulein von Szegbeö, welche als Saffi debutierte,

sellte dies naturwüchsige Zigeunerkind in Spiel und Maske

recht charakteristisch dar und fand Beifall, wenn es auch ihrer

sonst ausgiebigen Stimme an Schmiegsamkeit fehlte. Von den neuengagierten Herren trat als Zar Herr Waschow zum ersten

Male auf. Er sang diese Partie mit schöner, herzgewinnender

Bariton⸗Stimme und schlichtem, empfindungsvollem Vortrag. Be⸗ sonders trat diese natürliche, auf tiefer Vnnerlichkeit beruhende

Saängesart in dem Liede: „Sonst spielt' ich mit Scepter, mit Krone und Stern“ in die Erschemung und trug ihm rauschenden Beifall ein,

welchem er durch mehrfache Wiederholung dankte. Auch in seinem

8 Spiel verstand er es, die Gestalt des als Zimmeragesellen

verkleideten Zaren glaubhaft zu verkörpern. Herr Nowack bot als Jwanow bezw. Ottokar (im „Zigeunerbaron“*) mit seinem

frischen, metallischen Tenor gesanglich gleichfalls recht annehmbare Leistungen, während es seinem an und für sich recht flotten Spiel doch bisweilen an Natürlichkeit fehlte. Durch die nunmehr dauernde Zugehörigkeit des Herrn Wellhof hat das Operettenensemble einen vortheilhaften Zuwachs erfahren. Der von ihm dargestellte Schweine⸗ züchter Zsupan war eine Figur von unwiderstehlicher Komik. Herr Eduard Walter endlich fuͤhrte sich in der Rolle des Obergespan gleichfalls günstig ein.

Im Königlichen Opernhause findet morgen die Gesammt⸗ aufführung von Richard Wagner's Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ mit dem vierten Abend, „Götterdämmerung“, ihren Abschluß. Die Besetzung lautet: Siegfried: Herr Kraus; Gunther: Herr Berger; Hagen: Herr Mödlinger; Alberich: Herr Nebe; Brünnhilde: Fräulein Reinl; Gutrune: Fräulein Weitz; Waltraute: Frau Schumann⸗Heink; Rheintöchter: die Damen Herzog, Rothauser und Pohl; Nornen: die Damen Schumann⸗Heink, Herzog und Rothauser. Kapellmeister Walter dirigiert.

Im Königlichen Schauspiekhause wird morgen Shake⸗ speare’s Tragödie „Romeo und Julia“ in folgender Besetzung ge⸗ geben: Romeo: Herr Christians; Julia: Fräulein Sophie Wachner vom Deutschen Volks⸗Theater in Wien als Antrittsrolle; Mercutio zum ersten Male): Herr Pohl; Amme: Frau Schramm; Peter: 8 Vollmer; Lorenzo: Herr Oberlaender; Tybalt: Herr Keßler; Montague: Herr Nesper; Capulet: Herr Molenar.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater gelangt morgen Artbur Sullivan'’s Operette „Der Mikado“ zur Aufführung. Im Garten findet täglich Militär⸗Konzert statt.

Im Schiller⸗Theater geht am Sonntag Nachmittag zum ersten Mal in dieser Saison „Maria Stuart“ in Scene. Der Vor⸗ verkauf für diese Vorstellung beginnt am Donnerstag an der Kasse des Theaters. An allen Wochentagen bis einschließlich den 10. d. M. finden nur Wiederholungen von „Faust' statt.

Im Theater des Westens gelangt morgen I Oper „Der Barbier von Sevilla“ in neuer Einstudierung zur Auffübrung. Herr Steffens (Bartolo) und Fräulein Detschy (Marzelline) sind von früher bekannt. Von Debütanten werden sich Herr Desider Aranyi von der K. K. Hofoper in Budapest als Graf Almaviva, Herr Eduard Walter als Figaro und Fräulein Sophie Heimann als Rosine vorstellen. Die letztgenannte Sängerin gehörte früher holländischen und französischen Bühnen an und bat ihre musikalis che Ausbildung bei Madame Marchesi in Paris genossen.

Zu ihrem bevorstehenden Gastspiel am Lessing⸗Theater bringt Eleonora Duse auch diesmal ein eigenes künstlerisches Ensemble mit, dessen Mitglieder zum theil schon von früher her noch in guter Erinnerung stehen. Es sind dies die Damen Guglielmina Galliani und Evelina Paoli und die Herren Carlo Rosaspina, Luigi Bergonzio, Antonio Galliani und Ettore Mazzanti. Die Regie führt, wie bisher, Signor Alfredo Geri.

Das Thalia⸗Theater eroͤffnet, wie schon gemeldet wurde, am Sonnabend, den 8. September, mit einer neuen Ausstattungsposse, „Der Liebesschlüssel“, die Wintersaison. Die dritte Vorstellung des Stücks wird zu Gunsten der ostasiatischen Krieger in Scene gehen.

Bei dem morgen, Mittags 12 Ubr, in der Marienkirche stattfindenden Orgelvortrage des Musikdirektors Otto Dienel wird die Opernsängerin Fräulein Rosa Vernier aus Budapest „Die Allmacht“ von Schumann und „Sei still“ von Raff singen, Fräulein Marie Lindow eine Arie mit Violinbegleitung von Albert Becker und Herr Georg Lederer jun. den Gesang „Dein Heldenarm“ von Händel sowie eine Arie von Spohr zum Vortrag bringen. Außerdem wirken mit der Konzertmeister Hermann Gerlach, Herr Franz Alter und Herr Alexander Curth. Herr Musikdirektor Dienel spielt u a. über „Unsern Kaiser, Gott, erhalte“. Der Eintritt ist frei. 8 Mannigfaltiges.

Berlin, den 4. September 1900.

Das Königliche Polizei⸗Präsidium macht bekannt: Durch Entscheidung des biesigen Bezirksausschusses vom 26. Juni 1900, welche inzwischen die Rechtskraft erlangt hat, ist die allgeme ine Volkskrankenkasse, eingeschriebene Hilfskasse Nr. 126, geschlossen worden. Das Verfahren wegen Abwickelung der Geschäfte der Kasse nimmt daher unveränderten Fortgang. Das Geschäftslokal befindet sich bis auf weiteres Elsasserstraße 92 hier⸗ elbst.

Rendant Herr A. Mathes (Berlin N., Ackerstraße 5).

Die in Berlin im Jahre 1896 vS.e. Frau Stadtgerichts⸗ rath Caroline Anna Dietrich, geborene Ebert, hat letztwillig der städtischen Blindenanstalt ein Vermächtniß im Be⸗ trage von 25 262,98 ausgesetzt. Nach den Bestimmungen des

Testaments soll diese Anstalt die Zinsen und Nutzungen des

ihr zugefallenen Vermögens für ihre Stiftungszwecke verwenden. Das Kapital soll nicht angegriffen werden; dasselbe ist zum Andenken an die Tochter der Erblasserin Anna, unter der Bezeichnung: „Anna Dietrich’sche Stiftung“ gesondert von den übrigen Aktiven der Anstalt zu verwalten. DVer I hat beschlossen, die Erbschaft für die städtische Blindenanstalt anzutreten, und wird hi die Zustimm ung der Stadtverordneten⸗Ver I

Der „Verein Berliner Händler, Züchter und Lieb⸗ haber von Rasse⸗Hunden“ veranstaltet am 20. September eine unde⸗Schau, verbunden mit Prämtierung, in den Räumen des lexander. Gartens (Alexander⸗Straße 30). Auskunft erth ilt der

8 Antwerpen, 4. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Stuttgart“' mit 120 aus China zurückkehrenden deutschen Soldaten, darunter vier bei Taku verwundeten, ist heute früh 8 ½ Uhr hier eingetroffen. Die Damen der hiesigen deutschen Kolonie hatten ein Comité gebildet, welches an die Soldaten Taback, Zigarren und Chokolade vertheilte und den Offizieren Blumen⸗ sträuße überreichte.

8

Nach Schluß der Redaktion ein Depeschen.

““ 1““ .

Wien, 4. September. (W. T. B.) Der Kaiser empfing

heute Vormittag in besonderen Audienzen den ungarischen

Minister⸗Präsidenten von Szell und den hiesigen japanischen Militär⸗Attaché.

London, 3. September. (W. T. B.) Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, daß man über das Ausbleiben von Nachrichten aus Peking und über die Unmöglichkeit, mit den Gesandten in Verbindung sn treten, wofür man bis jetzt keine Erklärung habe, ernst⸗ lich besorgt sei. Die telegraphische Verbindung sei, wie man annehme, aufs neue von den Chinesen unterbrochen worden. Der Ernst der Lage werde durch die absolute Unkenntniß, welche bezüglich der Haltung der geflohenen chinesischen Behörden obwalte, nicht gemindert.

London, 4. September. (W. T. B.) Dem „Reuter⸗ schen Bureau“ wird aus Peking vom 21. August gemelder: Die verbündeten Truppen machten heute eine neue Re⸗ kognoscierung im Kaiserlichen Jagdpark, sahen aber nichts vom 1e;. der sich, wie man glaubt, in westlicher Richtung zurückgezogen hat.

Washington, 4. September. (W. T. B.) Eine halb⸗ amtliche Mittheilung besagt, daß die endgültigen Antworten auf die letzte Mittheilung der Vereinigten Staaten an die Mächte hinsichtlich des Rückzuges aus Peking noch nicht eingegangen seien. Die Ereignisse in Peking ermuthigten die Regierung zu der Hoffnung, ja sogar zu der Erwartung, daß Rußland dem, wie es scheine, allseitigen Wunsche der Mächte nachgeben und seine Absicht, sich aus Peking zurück⸗ zuziehen, aufgeben werde.

11

egangene

1““ 11“ E111““

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 4. September 1900, 8 Uhr Vormittags.

Wind⸗

88,8 Wetter.

richtung

Naͤme der Beobachtungs⸗ station

Temperatur V in Ceisius.

iveau reduz.

bedeckt wolkig wolkig wollig wolkenlos wolkenlos dalb bed. halb bed. Regen wolkig

Stornoway W Blacksod.. SW Shields.. WSW Scilly.. 2,9 O Isle d'Aix NO

—2—2 Barometerst. S sa. 00 u. Meeres⸗

Sdoln —— SoFESSSFESROʒNʒ boʒ

—,—

Vlissingen.. NO Helder.. W bristiansund W

Skudesnaes. NNW

—— CSDcCe R do 00

SSPSPEPbsnberoen

d”o 29

Kopenhagen W 3 Regen Karlstad.. 9 W 2 bedeckt Stockholm 7 WSW L heiter Wisby .. WSW A wolkenlos Haparanda 751,3 S bedeckt

Borkum 770,8 NW wolkig Felix

(Die Gräfin:

—S 00

Feitum 768,2 W bedeckt Fnbar . 7999 MMs Jserect Gegeh, wnnfeng, n8 Lbr.

winemünde 767,1 WNW Zwolkig Rügenwalder⸗ münde. 765,2 NW halb bed. Neufahrwasser 7644 WSW 3 bedeckt Memel 761,7 WNW 3 bbalb bed.

771,8 W 2 wolkenlos 771,0 Windstille halb bed.

772,2 WSW 1 balb bed. 769,6 WSW 2 sbedeckt 8.... 772,0 0 4 heiter Frankfurt

(Main) .. 772,1 D L wolki 1 Karlsruhe .. 772,2 RD 4 Nebe Löwin. München. 772,0 Windstille heiter

ein Minimum von 745 mm über Nordnorwegen. In Deutschland ist das Wetter ruhig, wolkig und kühl. Ruhiges, vielfach heiteres, ziemlich kühles Wetter ohne erhebliche Niederschläge wahrscheinlich. 38 Deutsche Seewarte.

8*

Königliche Al- haus. 174. Vorstellung. Der Ring des Nibe⸗ Abend. lungen. Bühnenfestspiel von Richard Wagner. Bierter Abend: Götterdämmerung in 3 Akten und 1 Vorspiel. Loge 12 ℳ, Orchester⸗Loge 10 ℳ, I. Rang 8 ℳ, Barbier von Sevilla. Parquet 8 ℳ, II. Rang 6 ℳ, III. Rang 4 ℳ, [V. Rang Sitzplatz 2,50 ℳ, IV. Rang Stehplatz 1,50 Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus.

Anfang 7 ½ Uhr.

Mittwoch: Neues Overn⸗Theater. Der Mikado. Burleske⸗Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. 7 ½ Uhr. Musik von Arthur Sullivan. Scenisches Arrange⸗ ment von Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Ubr. stellung.

Donnerstag, Abends 7 ½ Uhr: Die Fledermaus. Vorstellung Nr. 41.

kandidat. Anfang 7 ½ Uhr. 2 1es. Donnerstag: Der Biberpelz. Freitag: Gespenster.

Donnerstag: Ueber unsere Kraft.

Freitag: Erste Abonnements⸗Vorstellung. Prinz

Ein Maximum von 774 mm liegt über Irland, Friedrich von Homburg. abend, 8. September. Novität!

““ e-gen 8 en ee.h mt, sang 3 und Tanz in en von Jean Kren un re

Schiller⸗Theater. Mittwoch, Abends 8 Uhr: Schönfeld. Musik von Mar. Schmidt. Anfang und die ofsizielle Gewinnliste der zweiten

.—5 von Goethe, der Tragödie I. Theil, zweiter 7 ½ Uhr.

erster Abend.

Preise der Plätze: Fremden. Theater des Westens.

Freitag: Der Troubadour.

z. 186. Vorstellung. Romeo und Preisen. Der Waffenschmied. ulia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Galather. Shakespeare. Uebersetzt von Auaust Wilhelm von 8 Schlegel. (Julia: Fräulein Sophie Wachner, vom deutschen Volkstheater in Wien, als Antrittsrolle.) Seh hn Ppembens, 176 Wrsstelma . onnerstag: Opernhaus. „Vorstellung. er ¹ Wildschütz, oder: Die Stimme der Natur. in 5 Aufzügen von Henrik Ibsen. Komische Oper in 3 Akten (Dichtung frei nach August von Kotzebue) Musik von Albert Lortzing. rau Schumann⸗Heink, als Gast.) von Eleonora Duse.

Schauspielhaut. 187. Vorstellung. Ein Sommer⸗ nachtstraum von William Shakespeare, übersetzt von Auzuft Wilhelm von Schlegel. Musik von

Freitag: Im weißen Röß'’lI.

1 von Benno Jacobson. In

Thalia⸗Theater.

Donnerstag, Abends 8 Uhr: Faust, I. Theil, Freitag, Abends 8 Uhr: Faust, I. Theil, zweiter

Mittwoch: Der

Donnerstag: Der Zigeunerbaron. Sonnabend: Volksthümliche Vorst. zu halben

Lessing⸗Theater. Mittwoch: Die Ehre. Donnerstag: Der Bund der Jugend. Komödie

Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze.) end 32 vv. Mittwoch: Der weiße Hirsch. Schwank in 3 Akten ET“ von Carl Pander. Vorher: Ein Interview. Schwank in 1 Akt von Edela Rüst. Anfang

Donnerstag und folgende Tage: Dieselbe Vor⸗

Residenz⸗Theuter. Direktion: Sigmund Lauten⸗

Deutsches Theater. Mittwoch: Der Probe⸗ burg. Mittwoch: Die Dame von Maxim. (La sches Th . dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten Druck der Norddeutschen Buchdruckeret und Verlags⸗

von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet eene gesetzt von

Siamund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr. G

Donnerstag und folgende Tage: Die Dame von

Berliner Theater. Mittwoch: Die arme Maxim.

ZBentral-Theater. Mittwoch, Abends 7 ½ Uhr:

Die Geisha. Donnerstag und folgende Tage: Die Geisha.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Hildegard Freiin von Erffa mit Hren. Regierungs⸗Assessor Wolf von Trotha a. d. H. Hesninden eeirbars. hesrebgeh) ba. A.

1 Gräfin von Merveldt mit Hrn. Rittergutsbesitzer

Die schöͤne und Oberleutnant d. R. Erich Grafen von Hacke

((lt.-Warthau —-Altranft). Frl. Marianne Gut⸗

knecht mit Hrn. Eugen von Zitzewitz a. d. H.

Techlipp (Berlin— Techlipp). Frl. Elisabeth

Hedemann mit Hrn. Gerichts⸗Assessor Dr. Arthur

Brand (Berlin). Frl. Hertha Heinisch mit

Hrn. Regierungs⸗Assessor Max Schütze (Breslau-—

Posen). Frl. Elisabeth Münter mit Hrn.

(Ratibor).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann Reo von Schlieben (Peneew). Eine Tochter: Hin. Henry Edler von Paepke (z. Zt. Berlin).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Emil von Fhansnhe und Ludwigsdorf (Nieder⸗Schüttlau), Hr. Rittmeister a. D. Otto von Kahlden (Heiligendamm). Hr. Geheimer Sanitätzbrath Dr. Moritz Marcuse (Berlin).

Am 10., II., 13., 14, 16. September: Gastsp Bankvorsteher und Leutnant d. R. Franz Müller

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

e- Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 88 3 CSechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),

sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (eiuschließlich der unter

Wiedereröffnung Sonn⸗ Nr. 2 verössentlichten Bekanntmachungen),

betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 27. August bis 1. September 1900,

Der Liebes⸗

Geld Lotterie zur Erhaltung des Sieben gebirges. 8

8 1 88

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußi

8

Berlin, Dienstag, den 4. September

Königreich Preußen. Finanz⸗Ministerium.

Die Bekanntmachung vom 13. Februar 1896, betreffend die Ausführung des Stempelsteuer⸗ gesetzes*), wird von dem Finanz⸗Minister im Einverständniß mit den Ministern der öffentlichen Arbeiten, der Justiz, für

Handel und Gewerbe, der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten und dem Minister des Innern ab geändert,

wie folgt: 8 16“

8 1 88 2 99

Zu § 6 des Gesetzes.

erhäͤlt folgende Fassung:

* „Anmerkung. Nach dem Bundesrathsbeschluß vom 9. März 1899, beziehentlich 21. Juni 1900, sind folgende Mittel⸗

werthe zu Grunde zu legen: ““ 1 Frank, Lira, Peseta (Gold), Löu, finnische 111A4224A*“ österreichischer Gulden (Gold) ... 8 „(Währung) österreichisch⸗ungarische Krone . Gulden holländischer Währung skandinavische Krone . . . . alter Gold⸗Rubel . . Rubel alter Kredit⸗Rubel türkischer Piaster 285 (Gold) . . öZ11“ alter japanischer Gold⸗Yen ““ 1 deutsch⸗ostafrikanische oder indische Rupie

Zu §§ 14 und 15 des Gesetzes.

1— 2) An Stelle des zweiten Absatzes der Ziffer 14 C Nr. 1

(amtl. Ausgabe S. 78) tritt folgende Bestimmung:

„Außerdem werden zu Genehmigungen der Veranstaltung von Lustbarkeiten in der vorgedachten Art abgestempelte und mit dem Vordruck „Genehmigung zur Veranstaltung einer Lustbarkeit“ versehene Bogen und zu Genehmigungen der Veranstaltung. von Tanzlustbarkeiten in gleicher Weise ab⸗ gestempelte Bogen mit folgendem Aufdruck:

Genehmigung zur Veranstaltung einer Tanzlustbarkeit.

20,40 ℳ,

0,80 2,00 1,70 0,85 1,70 1,125 3,20

2,16

0,18 4,00 4,20 420 2,10 1,35

IIIIl-

1UIIII-

Dem Gastwirth auf das Gesuch vom Mts. hierdurch die poli⸗ zeiliche Genehmigung ertheilt, in seinem Lokale ten 1 chmittags bis . . . . Uhr Nachts eine öffentliche Tanzlustbarkeit zu veranstalten. An Lustbarkeitssteuer sind . . .. 1“ Beginn der Lustbarkeit an die zu zahlen. das Stück zum Preise von 1 ½ und ½ von den be⸗ zeichneten Steuerbehörden und auch von den Stempel⸗ vertheilern zum Verkauf gestellt (Tarifstelle 39). Die Bogen zum Preise von ½ enthalten außerdem einen Vordruck für die Gründe, aus denen sich die Versteuerung mit nur 50 rechtfertigt“

3) Der letzte (vierte) Absatz der Ziffer 14 C Nr. 1 (amtl.

Ausg. S. 78) wird aufgehoben. 1 4) In Nr. 2 der Ziffer 14 C (amtl. Ausg. S. 79) tritt ie Vorschrift unter Buchstabe e infolge des Gesetes über das Auswanderungswesen vom 9. Juni 1897 (R.⸗G.⸗Bl. S. 463), die Vorschrift unter f infolge des Reichsstempelgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 14. Juni 1900 (R.⸗ G.⸗Bl. S. 275) und die Vorschrift unter g infolge des Weg⸗ falls der Bestätigung oder Anstellung vereidigter Mäkler außer Anwendung. 1

5) In der Ziffer 15 A II Nr. 2 Abs. 1 (amtl. Ausg. S. 85) sind in der ersten Zeile hinter den Worten „Behörden und Beamten“ die Worte:

„zu denen auch die Provinzial⸗Steuerdirektionen und

Stempelsteuerämter gehören“ einzuschalten.

6) Ebendaselbst unter b (amtl. Ausg. S. 85) sind in der letzten Zeile des ersten Absatzes hinter den Worten „umgebende Papier“ die Worte:

„nach beiden Seiten“ 88 8 einzuschalten. 8 8 ““

7) In derselben Ziffer A II Nr. 3 Ausg. S. 86)

erhält der bisherige Absatz 1 folgende Fassung:

„Die Entwerthung von Stempelmarken ist in derselben Weise vorzunehmen, wie sie für Beamte, welche einen amtlichen Stempel, aber kein Geschäftsverzeichniß führen, unter A II Nr. 2 vorgeschrieben ist. Bei der Versteuerung solcher Urkunden, welche nach den gesetzlichen Vorschriften in das Notariatsregister einzutragen sind, ist auch die

Nummer des Notariatsregisters in der Marke einzutragen. (Art. 95 des preußischen Gesetzes über die freiwillige E eee vom 21. September 1899 Gesetz⸗Samml. 89) In derselben Ziffer A II Nr. 3 Abs. 4 (amtl. Ausg. S. 87) wird der erste Satz durch folgende Vorschrift ersetzt: „Außerdem sind die Notare befugt zur Verwendung von Stempeln zu Privaturkunden, zu denen sie die Ent⸗ würfe nicht angefertigt, die sie aber hinsichtlich der Unter⸗ schriften beglaubigt haben, ferner zu allen auf sie aus⸗ gestellten Vollmachten und zu Vollmachten, in denen dritte Personen als Bevollmächtigte bezeichnet sind und die den Notaren vorgelegt werden, um auf Grund derselben rechtsgeschäftliche Beurkundungen vorzunehmen. Die Be⸗

*) S. Nr. 44, 1896, des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“, Erste Beilage.

1) Die Anmerkung zur Ziffer 3 (amtl. Ausg. S. 72)

fugniß erstreckt sich insbesondere auf Vollmachten, die zu den von Notaren über den Hergang von Generalversamm⸗ lungen aufgenommenen Verhandlungen von den Betheiligten vorsfelont de ffüchen ffer A II Nr. 3 Abs

9) In derselben Ziffer r. 3 Abs. 5 (amtl. Ausg. S. 87) werden die Miffer „§ 9 Abs. 2 des Gesetzes ge8 1 228 1890 (Gesetz⸗Samml. S. 229)“ ersetzt durch die

orte:

„Artikel 60 Abs. 2 des preußischen Gesetzes über die frei⸗ willige Gerichtsbarkeit vom 21. September 1899 (Gesetz⸗ Samml. S. 249)“.

10) In derselben Ziffer B Abs. 1 unter a (amtl. Ausg. S. 89) kommen die Worte: „Kuxscheinen (Tarifstelle 34);“ infolge des Reichsstempelgesetzes in der Fassung der Bekannt⸗ machung vom 14. Juni 1900 (R⸗G⸗Bl. S. 275) in Wegfall.

11) Dieselbe Ziffer erhält zu B Abs. 1 unter b (amtl. Ausg. S. 89) infolge des § 125 des preußischen Gesetzes über die freiwillige Gerichtsbarkeit vom 21. September 1899 (Gesetz⸗Samml. S. 249) folgende Fassung:

„Auktionatoren hinsichtlich der Beurkundungen der von ihnen abgehaltenen Versteigerungen (Tarifstelle 9). Auf die beeidigten Auktionatoren in Ostfriesland und Harlinger⸗ land sowie im Regierungsbezirk Osnabrück finden die Vor⸗ schriften unter AI und II Nr. 2 dieser Ziffer Anwendung.“

12) Dieselbe Ziffer erhält unter B Abs. 3 Nr. 3 (amtl. Ausg. S. 90) folgenden Zusatz:

„zwischen den unter einander aufgeklebten Marken ist ein Zwischenraum nur dann frei zu lassen, wenn die Ent⸗ werthungsvermerke statt der handschriftlichen Eintragung durch Stempelabdrücke hergestellt werden, weil, wie unter 4 vorge⸗ schrieben ist, der Stempelabdruck des Gesellschafts⸗ bezw. Ge⸗ schäftsnamens theils auf dem oberen Theile der Marke, cheüs auf dem die Marke umgebenden Papier zu stehen kommen muß, der Abdruck der unteren Marke die obere Marke aber nicht berühren darf.“ b

13) In derselben Ziffer sind unter B Abs. 3 Nr. 4 (amtl. Ausg. S. 90) in der zehnten Zeile hinter den Worten „das umgebende Papier“ die Worte:

„nach beiden Seiten“

einzuschalten.

.14) Ebendaselbst (amtl. Ausg. S. 91) tritt an Stelle des fünften Satzes, beginnend mit der dritten Zeile der Seite, folgende Vorschrift:

„Versicherungsgesellschaften, öffentliche Sparkassen, Ge⸗ werkschaften und Genossenschaften sind befugt, statt der handschriftlichen Eintragung den Entwerthungsvermerk ganz oder zum theil jedoch mit Ausnahme der laufenden Nummer des Stempelsteuerbuches durch einen Stempel⸗ abdruck, zu dem nur schwarze Stempelfarbe verwendet werden danf herzustellen. Der Abdruck des Gesellschafts⸗ oder Geschäftsnamens muß theils auf dem oberen Theile der Marke, theils auf dem die Marke umgebenden Papier zu stehen kommen.“

15) Ebendaselbst (amtl. Ausg. S. 91) sind in der dritten unteren Zeile der Seite hinter den Worten „bezw. den Ge⸗ schäftsnamen“ die Worte:

„sowie das Datum, das Nummerzeichen (N.) und den Ent⸗

werthungsort“ einzuschalten.

16) In der Ziffer 15B Abs. 3 Nr. 6 (amtl. Ausg. S. 92) erhält der Anfang des ersten Satzes bis zu den Worten: „nur durch die Urkundenaussteller“ folgende Fassung:

„bei Verfügungen von Todeswegen darf die Entwerthung

der Stempelmarken“.

.17) In der Ziffer 18 Abs. 1 (amtl. Ausg. S. 95) werden

in der letzten Zeile die Worte: „in doppelter Ausfertigung“ ersetzt durch die Worte:

„in einfacher Ausfertigung“. .“

Zu 8 91 vdee Geseee“

18) Die Ziffer 25 (amtl. Ausg. S. 97) erhält folgenden

Zusatz: „Diese Geschäftsbezirke haben die in der Beilage bezeichneten Aenderungen erfahren.“ 1u1“

Zur Tarifele 882..— 8 19) In der Ziffer 28 Abs. 1 (amtl. Ausg. S. 99) werden die Worte „vom 25. Juni 1895, § 11a der In⸗ struktion für die Verwaltung der Kassen bei den Justizbehörden in der Fassung der allg. Verfügung des Justiz⸗Ministers vom 18. September 18955 zu 11a Just.⸗Min.⸗Bl. S. 278 —“ ersetzt durch die Worte:

„in der Fassung der Bekanntmachung vom 6. Oktober 1899 Gesetz⸗Samml. S. 326 —; § 13 der Ordnung für die Verwaltung der Kassen bei den Justizbehörden vom

8

31. März 1900 Just.⸗Min.⸗Bl. S. 103 —. Zur Tarifstelle 8. 11““ 20) Die Ziffer 30 Buchst. a Abs. 2 (amtl. Ausg. S. 101) erhält folgenden Zusatz:

„Privatschriftliche Grundstücksveräußerungsverträge sind trotz § 313 Bürgerl. Gesetzbuchs in an sich stempelpflichtiger Form abgefaßte Urkunden, da diese Verträge gültig und stempelpflichtig werden, sobald die Auflassung und Ein⸗ tragung erfolgt ist.“

21) In derselben Ziffer Buchst. a Abs. 3 (amtl. Ausg.

S. 101) ist statt „S 579 zu 8

b „S 5 7 und ebenda Buchst. b (amtl. Ausg. S. 102) ist statt: „§ 55“ zu setzen: 56 22) In derselben Ziffer üchst. a Abs. 4 ist der letzte Satz (amtl. Ausg. S. 102) zu streichen.

Zur Tarifstelle 48. 23) Hinter dem ersten Satz des zweiten Absatzes der

Ziffer 45 (amtl. Ausg. S. 111) ist folgender Satz einzuschalten: „Jedoch kann auch über jedes einzelne Grundstück ein

besonderes Verzeichniß geführt werden.“

1

24) Das Pacht⸗ (Mieth⸗, Antichrese⸗) Verzeichniß (amtl.

vorgeschriebene Fassung. Beerlin, den 28. August 1900. Der Finanz⸗Minister. von Miquel.

Beilage 1. 1 (Zu Ziffer 18 des Nachtrags.) 8

ämter.

Aenderungen eingetreten:

Zu V. Provinz Posen. Die Kreise Samter und Meseritz sind von dem Bezirk des

III 4797). Zu VI. Provinz Schlesien. J11“ Das Stempel⸗ und Erbschaftssteueramt, Abtheilung I, II, III und IV in Breslau, für die Provinz Schlesien. (Bekanntmachung vom 18. Juli 1898 Centralb 1898 Seite 331 —.)

Zu VII. Provinz Sachsen. Das Stempel⸗ und Erbschaäftssteueramt, Abtheilung 1. II und III in Magdeburg, für die Provinz Sachsen.

att für

Es umfaßt:

M1) die Abtheilung I den Regierungsbezirk Magdeburg mit Ausnahme der Kreise Aschersleben, Kalbe a. S. und Jerichow I, ferner den Bezirk des früheren Amts Elbingerode im Kreise Ilfeld und die Revisionsstellen in Braunschweig;

2) die Abtheilung II den Regierungsbezirk Merse⸗ burg mit Ausnahme der Kreise Mansfelder See⸗ kreis, Mansfelder Gebirgskreis und Sangerhausen, ferner den Kreis Weißensee und die Revisionsstellen in Anhalt, Altenburg und Gera;

3) die Abtheilung III den Regierungsbezirk Erfurt mit

leben, Kalbe a. S., Jerichow I, Mansfelder Seekreis, Mans⸗ felder Gebirgskreis, Sangerhausen, Schmalkalden und Ilfeld mit Ausnahme des Bezirks des früheren Amts Elbingerode, sowie die Revisionsstellen in Coburg, Gotha, Hildburghausen, Meiningen, Rudolstadt, Sondershausen und Weimar. 8 vom 12. März 1897 Centralblatt 959 Zu X. Provinz Westfalen. Das Stempel⸗ und Erbschaftssteueramt, Abtheilung I. und II in Münster, für die LesG Westfalen. Die 8 er beiden Abtheilungen entsprechen denen der und II. (Bekanntmachung vom 22. August 1896 Centralblatt S. 579—.) d ü 1 Beilage 2. (Zu Ziffer 24 des Nachtrags.)

Straße (Platzes)

Bemerkungen.

1) Der Eintragung in das Verzeichniß unterliegen alle Pacht⸗ und Afterpachtverträge, Mieth⸗ und Aftermiethverträge, sowie antichretische Verträge, welche innerhalb eines Kalender⸗ jahres in Geltung gewesen sind, auf Grund

eines förmlichen schriftlichen Vertrags,

eines durch Briefwechsel zu stande gekommenen Vertrags,

einer in einem Vertrage der vorbezeichneten Art enthaltenen

Bestimmung: 1 daß das Pacht⸗, Afterpacht⸗, Mieth⸗ u. s. w. Ver⸗

hältniß unter gewissen Voraussetzungen (z. B. im Falle einer innerhalb einer bestimmten Frist nicht

88 erfolgten Kündigung) als verlängert gelten soll, sofern der Zins (bezw. die Nutzung), wenn er nach der Dauer eines Jahres berechnet wird, mehr als 300 be⸗ trägt. Trifft letztere Voraussetzung zu, so sind die Ver⸗ träge auch alsdann steuerpflichtig, wenn der auf die Geltungsdauer ds Vertrags während des betreffen⸗ den Kalenderjahres entfallende Zins⸗ oder Nutzungs⸗ betrag 150 oder weniger (vergl. § 4a des Stempelsteuer⸗ gesetzes vom 31. Juli 1895) beträgt, sodaß z. B. ein während der Dauer eines halben Monats in Geltung gewesener Mieth⸗ vertrag, in dem der monatliche Miethzins auf 30 verabredet ist, der Eintragung in das Verzeichniß und der Versteuerung 85 0,50 ℳ) bedarf, während andererseits ein 10 Monate in Geltung gewesener Miethvertrag, in dem der monatliche Mieth⸗ zins 8 25 festgesetzt ist, steuerfrei bleibt.

Mündlich geschlossene Pacht⸗, Mieth⸗ u. s. w.

Verträge sind nicht steuerpflichtig und deshalb in das Verzeichniß nicht aufzunehmen. 2) Derjenige Zeitraum, hinsichtlich dessen eine Versteuerung der Pacht⸗, Mieth⸗ u. s. w. Verträge, welche vor dem 1. April 1896 geschlossen worden sind, bereits stattgefunden hat, bleibt für die en in das Verzeichniß außer Betracht.

3) Wenn Verträge der unter Hiffer 1 Abs. 1 bezeichneten

88

Art vor Ablauf der vertragsmäßig festgesetzten Zeit Ende

Ausnahme des Kreises Weißensee, ferner die Kreise Aschers⸗

Ausg. S. 123) erhält die in der Beilage 2 dieses Nachtrages

Geschäftsbezirke der Stempel⸗ und Erbschaftssteuer⸗

In den Geschäftsbezirken und Bezeichnungen sind folgende

Stempel⸗ und Erbschaftssteueramts II in Posen abgezweigt und dem Bezirk des Stempel⸗ und Erbschaftssteueramts I da⸗ selbst zugetheilt worden (F. M. E. vom 29. April 1900

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8

. 1

rüheren Stempel⸗ und Erbschaftssteuerämter I.