Lefsing⸗Theater.
Frau Eleonora Duse setzte am Sonntag und Montag ihr Gast⸗ spiel in Sardou's bekanntem Schauspiel „Fedora“ und in dem in Deutschland bisher noch nicht aufgeführten dramatischen Gedicht „Sogno d'un mattino di primavera“ („Traum eines Frühlings⸗ morgens“) von d' Annunzio als Isabella, sowie in der darauf folgenden bekannten Komödie „LaLocandiera“ von Goldoniin der Titelrolle fort. Ihr unnachahmliches, wie eine Offenbarung vornehmster Darstellungs⸗ kanst wirkendes Spiel in dem erstgenannten Sardou'’schen Stück hat das hiesige Publikum bereits bei ihrem vorjährigen Auftreten im Berliner Theater entzückt, und auch bei der jetzigen Wiederholung bestätigte sich aufs neue das schon damals über die unvergleichlichen Leistungen der gefeierten Künstlerin gefällte Urtheil rückhaltloser Anerkennung. Die gestern zur Aufführung gelangte Dichtung d'Annunzio's entbehrt, trotz ihrer schönen poetischen Worte und Bilder, jeder dramatischen Fees und vermag an den Zuhörer nur wenig zu fesseln.
rau Duse erst hauchte ihr Leben und Seele ein, und die Verkörperung der unglücklichen Isabella, die im Frühling ihres Lebens wahnsinni wird, weil man ihren Geliebten mordet, war eine bis in alle Einzel⸗ beiten fein ausgearbeitete Leistung. Mit welcher Anmuth, mit welcher Poesie stattet sie diese Gestalt aus! Sie umwebt sie förmlich mit einem Frühlingshauch in seiner vollen Lieblichkeit und Schönheit, der selbst dann nicht verfliegt, als ewige Geistesnacht Isabella umfängt und der Versuch, sie dieser zu entreißen, mißlingt. Auch dann noch bleibt die Bedauernswerthe, von der genialen Darstellerin ver⸗ körpert, eine liebreizende Gestalt, wie sie in Sprache, Geberde und Erscheinung nicht feiner gezeichnet werden kann, und der duftige Hauch des so jäh gestörten Frühlingstraumes umschwebt sie auch in ihrem vernichteten jungen Leben. — In einem ganz anderen Gebiete der dramatischen Kunst zeigte sich Frau Duse in der Rolle der schelmischen, zierlichen Locandiera. Die Meisterin der Tragik erzwang sich aber auch hier durch ihre graziöse, kecke und launige Darstellungsart die ungetheilte Bewunderung des gut besetzten Hauses. Anhaltender Beifall und wiederholte Hervorrufe dankten ihr, und auch den anderen Mit⸗ wirkenden, welche sie nach Kräften unterstützten, wurde Anerkennung
zu theil. Sezessions⸗Bühne.
Die „Sezessions⸗Bühne“, welche in der vergangenen Saison einige bemerkenswerthe Proben der von ihr angestrebten neuen, dem Naturalismus abholden Kunstrichtung im Neuen Theater abgelegt hatte, ist nun in ihr eigenes Heim im ehemaligen Alexanderplatz⸗ Töheater eingezogen, in welchem sie eine bleibende Stätte zu finden hofft. Die guten Wünsche aller wahren Kunstfreunde sind dem jungen Unternehmen unter der Leitung der Herren Paul Martin und Dr. Martin Zickel gewiß, welches nicht allein die weitere Entwickelung dichterischen Schaffens fördern, sondern auch die noch unerkannten Schätze des bereits Vorbandenen heben und durch Stileinheit der Darstellung und Inscenierung und liebevolles Herausarbeiten der darin enthaltenen Stimmung dem Verständniß der Zuschauer näher rücken will. Schon die einfache Ausschmückung des an sich recht schmucklosen Theatersaales und seiner Nebenräume, welche von der bekannten Kunsthandlung von Keller und Reiner bewirkt worden ist, beweist, daß man den her⸗ kömmlichen Zierrath von Flittergold und nach dem Ge⸗ schmack von Tapezierern angebrachten Draperien verschmäht und nach einer einfachen, würdigen und vornehmen Form ge⸗ strebt hat; freilich mußte man dabei die wenig an⸗ sprechende Gestalt des Raums mit in den Kauf nehmen und konnt⸗ darum das erträumte Ideal nicht verwirklichen. Aber die gute Akustik des Saales und seine für intime Wirkungen vorzüglich geeignete kleine Bühne lassen hoffen, daß wenigstens die Aufführungen das Ver⸗ sprochene ganz erfüllen werden. Zum theil hat das schon die Er⸗ öffnungsvorstellung gethan, welche Ibsen’'s fast vergessene Jugendarbeit „Die Komödie der Liebe“ in der Uebertragung Christian Morgenstern's brachte. Man hatte wohl das Werk gewählt, weil es gewissermaßen als Prolog zu dem anzu⸗ sehen ist, was die neue Bühne in Zukunft bieten will. Die Ver⸗ herrlichung einer aus dem Alltagsleben sich zu reinen Höhen empor⸗ ringenden Kunst, wie sie der junge Dichter Falk, der Held des Stücks, preist, ist wohl auch das Ziel, zu dem die Sezessions⸗Bühne, trotz ihres zu Mißverständnissen Anlaß gebenden Namens, ihre Anhänger führen möchte. Die Komödie mit ihren fein pointierten Versen ist im übrigen aber kein wirksames Bühnenstück, es hat viel Sinn, aber leider nur wenig Handlung; es fesselt den Literaturfreund, aber es läßt den unbefangenen Zuschauer kalt. Unter den Darstellern be⸗ fanden sich manche, denen man auf anderen hiesigen Bühnen bereits
begegnet ist. Durchweg kann man von ihnen sagen, daß sie die schwierige Verssprache vollkommen beherrschten und natürlich vortrugen. Besonders gute Leistungen boten Frau Hedwig Pauly. die Herren Hofmeister und Thurner, recht Anerkennenswerthes auch die Herren Burgarth und Geisen⸗ dörfer. Sehr geschickt hatte die üeee ihre nicht leichte Aufgabe gelöst, die Gesellschaftsscenen auf der kleinen Bühne richtig zu gruppieren. Der feineren Abtönung der Kostüme und Dekorationen gegeneinander muß dagegen in Zukunft erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt und die Beleuchtung nicht so grell gewählt werden, daß die Illusion gestört wird. Vollkommene Harmonie läßt sich aber in dieser Hinsicht erst nach längeren Erfahrungen erreichen.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Richard Wagner's Oper “ unter Kapellmeister Dr. Muck's Leitung gegeben. Die Damen Heedler und Goetze und die Herren Kraus, Hoffmann, Mödlinger und Bachmann sind darin beschäftigt. — Am Donnerstag setzt Herr Theodor Bertram in der Titelrolle von Mozart's Oper „Don Juan“ sein Gastspiel fort. — Am Sonntag, den 23. d. M., beginnt eine Gesammtaufführung von Richard Wagner's Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ mit dem ersten Abend „Das Rheingold“; am Montag folgt „Die Walküre“.
Im Königlichen Schauspielhause geht morgen Goethe’'s Schauspiel „Iphigenie auf Tauris“ in folgender Besetzung in Scene: Iphigenie: Fräulein Poppe; Thoas: Herr Molenar; Orest: Herr Matkowsky; Pylades: Herr Christians; Arkas: Herr Kraußneck. — Am Donnerstag beginnt als Toinette in Molidre's Lustspiel „Der eingebildete Kranke“ Frau Paula Conrad ihr Gastspiel. Außerdem wird „Der Widerspenstigen Zähmung“ von Shakespeare mit Fräulein Poppe als Katharina und Herrn Matkowsky als Petruchio gegeben.
Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater gelangt morgen Arthur Sallivan’'s Operette „Der Mikado“ zur Aufführung.
Im Deutschen Theater haben die Proben zu der ersten Novität dieser Spielzeit: Otto Erich Hartleben’'s Schauspiel „Rosen⸗ montag“, begonnen; die erste Aufführung ist auf Mittwoch, den 3. Oktober, angesetzt.
Am Donnerstag, Abends von 7 bis 8 Uhr, veranstaltet der Organist Herr Bernhard Irrgang in der Heilig⸗Kreuz⸗ Kirche am Halleschen Thor einen Orgelvortrag unter Mitwirkung von Frau Agnes Schulz (Sopran), Herrn A. Niko. Harzen⸗Müller (Baßbariton) und Fräulein Marie Rodemann⸗Nielsen (Cello). Zum Vortrag gelangen u. a. Duette aus den Oratorien „Elias“ und „Die Schöpfung“ und eine Orgelsonate von Rheinberger.
Mannigfaltiges.
Berlin, den 18. September 1900
Am Sonnabend v. W. veranstaltete der Verein zur Förde⸗ rung der Kunst im Bürgersaale des Rathhauses eine Gedenkfeier für den verstorbenen Philosopben und Dichter Nietzsche. Eingeleitet und geschlossen wurde die in der Darstellung von Nietzsche’'s Entwickelungsgang und in Rezitationen aus seinen Werken bestehende -.⸗ durch Harmonium⸗Vorträge. Für den Gesang zweier von Herrn Conrad Ansorge komponierten Dichtungen war Herr Arthur van Eweyk gewonnen worden. Warme Anerkennung verdiente der Vortrag des Herrn Dr. Rudolf Steiner über „Friedrich Nietzsche, den Pbilosophen und Dichter“. Der Vortragende vermied mit Takt und Geschick eine Würdigung dessen, was der unglückliche Verstorbene der Wissenschaft und der Kunst hinterlassen hat. Er betonte mit Recht, daß in Nietzsche’'s Werken im wesentlichen kein Gedanke enthalten ist, der nicht schon vor ihm dagewesen wäre, daß er nicht ein Genius gewesen sei, der dem Menschengeist neue, unbekannte Bahnen gewiesen habe; er feierte ihn vielmehr als den Genius der poetischen Empfindung, als den Märtyrer der Erkenntniß. Er schilderte, wie bel Nietzsche die Lehre mit dem Leben im Wider⸗ spruch gestanden habe, wie er sich der zwei Seelen in seiner Brust voll bewußt gewesen sei; wie er zuerst in Schopenhauer und in Wagner die Verkörperung der Idealmenschen, die er suchte, ge⸗ sehen und seine Helden als solche gefeiert, dann aber wieder die Fehler seiner Ansichten erkannt und die Gefeierten bekämpft habe; er ent⸗ wickelte, wie Nietzsche vom Griechenthum zum Idealismus getrieben und dann fast unvermittelt zu einer Wirklichkeitsphilosophie über⸗ gegangen sei, die sich an die Entwickelungslehre anlehnte. Nicht in dem menschlichen Schicksal, für das er nach seiner eigenen Lehre kein Mitleid beanspruchen dürfe, sondern in dem Verhängniß, die treibenden Gedanken seiner Zeit an sich selbst kraft seines unge⸗
wöhnlich tiefen und lebhaften Empfindens durchleben zu müssen, liege die Tragik seines Lebens. Wohlverdienter Beifall lohnte dem fesseln⸗ den Vortrage; auch die Rezitationen aus „Also sprach Zarathustra“ und aus seinen Gedichten fanden berechtigten Anklang; der Versuch Nietzsche's Dichtungen zu komponieren, erscheint dagegen als sehr be⸗ denklich; schon die Wahl der Gedichte war verfehlt, und auf die ihnen entsprechend empfundene Musik würde gewiß das äußerst scharfe Ver⸗ dammungsurtheil, das Bülow über Nietzsche’'s eigene musikalische Versuche gefällt hat, in vollem Umfange passen.
Das Zivil⸗Waisen⸗Amt in Potsdam giebt bekannt, daß die diesjährige Generalversammlung des Stiftungs⸗Vereinz des Zivil⸗Waisenhauses am Mittwoch, den 24. Oktober d. J, Nachmittags 4 Uhr, im Anstaltshause zu Potsdam, Neue König⸗
straße 122, stattfindet, und ladet die Mitglieder des Vereins zu derselben
für das Kalenderjahr 1899 für die stimmberechtigten Herren im Anstaltssaale in den Tagen vom 16. bis 23. Oktober und am Tage der Sitzung selbst vor und während derselben ausliegen en.
9
Köln, 17. September. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern Abend gegen 10 ¼ Uhr stieß auf dem Bahnhof Re⸗ magen der Personenzug 293 in Gleis 1 auf den da⸗ selbst haltenden Vorzug 293 a. Hierbei wurden 17 Reisende leicht verletzt, von denen 16 ihre Reise fortsetzen konnten, während eine Frau in einem Hotel untergebracht wurde. Es ent⸗ gleisten 4 Wagen, die sofort gehoben wurden. Beide Gleise sind seit 4 Uhr Morgens wieder fahrbar. Der Unfall ist dadurch herbeigeführt worden, daß der dienstthuende Telegraphist unbefugter Weise dem Personenzug 293 von Koblenz die Einfahrt in Gleis 1 gab, während der Vorzug 293 a noch in diesem Gleis stand.
Budapest, 17. September. (W. T. B.) Wie heute bekannt wird, konnten alle bei Duna⸗Földvar durch Umschlagen eines Kahns in die Donau gefallenen Arbeiter bis auf einen sich retten.
(Vgl. Nr. 221 d. Bl.)
8 Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.
Konstantinopel, 17. September. (Meldung des Wiener Telegr.⸗Corresp.⸗Bureaus.) In Uesküb ist es infolge von Kundgebungen der Bevölkerung gegen den Gendarmerie⸗ Kommandanten Mehmed Pascha zu Ruhestörungen ge⸗ kommen, wobei die Gendarmerie Schüͤsse auf die Volksmenge abgab. Die an den Kundgebungen Betheiligten erwiderten die Schüsse, sodaß auf beiden Seiten Verwundungen vorkamen. Jetzt herrscht wieder Ruhe. Spofta, 18. September. (Meldung des Wiener „Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureaus“.) Auf Verlangen Serbiens ist der Prä⸗ sident des macedonischen Comités Sarafow wegen gewisser ihm zugeschriebener Briefe, welche sich auf einen gegen den König von Serbien beabsichtigten Mordanschlag beziehen sollen, vor den Prokurator geladen worden. Sarafow hat die Beschuldigung zurückgewiesen und die Vorlegung der Briefe verlangt, die er für Fälschungen erklärt.
Hongkong, 18. September. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus“.) Nachrichten vom Westfluß zufolge sieht man daselbst in jeder Stadt chinesische Truppen eifrig exerzieren. Chinesische Kanonenboote fahren wieder den Fluß auf und ab. Der britische Flußdampfer „Sandpiper“ kreuzt im Flußdelta, der britische Flußdampfer „Robin“ ist nach Canton abgegangen.
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Wetterbericht vom 18. September 1900, 8 Uhr Vormittags.
Wind⸗ haus.
stärke, Wind- richtung
Name der Beobachtungs⸗ station
in Celsius.
Temperatur V
1.0 0 u. Meeres⸗ iveau reduz
dodoln
—2sBarometerst.
5 bedeckt balb bed. Dunst Regen heiter
2
SW SW SSW WNW SSO SSO wolkia g- Nebel WSW 1 wolkenlos OSO OSO SO
Stornoway.
Blacksod... auf Tauris.
1 wolkenlos Juan.
2 wolkenlos 2 halb bed. SO 2 wolkenlos SO 2 bedeckt
WNW 2 Nebel
SSW 4 wolkenlos Windstille balb bed. 2 bedeckt
1 wolkenlos 1 Füeh
4 halb bed. 2 2 2
Anfang 7 ½ Uhr.
von Wolf Graf
— Der
mburg.. Swinemünde Rügenwalder⸗
nutzung setzung. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues 7 ½ Uhr.
wolkenlos Dunst
SSO beiter Windstille bedeckt W 1 bedeckt SO 1 heiter Windstille Dunst 9SO Z beiter SW 1 wolkig
Windstille bedeckt SO 3 bedeckt Windstille Regen
Ein Maximum von über 769 mm liegt über Westrußland, ein Minimum unter 754 mm nord⸗ westlich von Schottland. In Deutschland ist das
Wetter ven und ziemlich warm, im Westen und Süden vielfach trübe, im Osten heiter. Ziemlich warmes, ruhiges Wetter, im Norden stellenweise mit Regen, wahrscheinlich.
8* Deutsche Seewarte.
kandidat.
Kinder.
Kinder.
zweiter Abend.
188. Vorstellung. Oper in 3 Akten von Richard Wagner. 7 ½ Uhr. — Preise der Plätze: Fremden⸗Loge 12 ℳ, Orchester⸗Loge 10 ℳ, I. Rang 8 ℳ, Parquet 8 ℳ, II. Rang 6 ℳ, III. Rang 4 Sitzplatz 2,50 ℳ, IV. Rang Stehplatz 1,50 ℳ
Schauspielhaus.
Wolfgang von Goethe. Neues Opern⸗Theater. Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. von Arthur Sullivan. von Balletmeister Gundlach. Anfang 7 ½ Uhr. Donnerstag: Opernhaus. 189. Vorstellung. Don Oper in 2 Akten mit Tanz von Wolfgang Amadeus Mozart. Text von Lorenzo Da Ponte. (Don Juan: Herr Theodor Bertram, als Gast.)
Schauspielhaus. speustigen Zähmung. von William Shakespeare.
deutsche Bühne bearbeitet von eingebildete Kranke. 3 Aufzügen von Jean Baptiste Molière mit Be⸗ der Wolf Graf Baudissin'schen Ueber⸗ (Toinerte: Frau Paula Conrad, als Gast.)
pern⸗Theater. Vorstellung Nr. 55.
8 Sigmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.
Deutsches Theater. Mittwoch: Der Probe⸗ Anfang 7 ½ Uhr.
Donnerstag: Fauft. 9
Freitag: Die Weber.
Herliner Theater. Mittwoch: Die lieben
Donnerstag: Prinz Friedrich von Homburg. Freitag: 3. Abonnements⸗Vorstellung. Die lieben
Schiller⸗Theater. Mittwech, Abends 8 Uhr: 5 Tragödie von Goethe, I. Theil, erster end.
Donnerstag, Abends 8 Uhr: Faust, I. Theil, Freitag, Abends 8 Uhr: Die Orieuntreise.
Theater des Westens.
Bettelstudent. 8 Donnerstag: Undine.
““ Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗
Lohengrin. Romantische Anfang Die weiße Dame. Preisen: Der Troubadour.
ℳ, IV. Rang 200. Vorstellung. Iphigenie Schauspiel in 5 Aufzügen von Anfang 7 ½ Uhr.
Der Mikado. Burleske⸗ Freitag:
Musik 2 Scenisches Arrangement Gioconda. 1
Eleonora Duse. Donnerstag: Die Ehre.
Freitag: Dritte Freitag⸗Abonnements⸗Vorstellung. Sonnabend: Volksthümliche Vorstellung zu halben
Lessing-Theater. Mittwoch: Gastspiel von Casa paterna.
Gastspiel von Eleonora Duse
5
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Olga Alsen mit Hrn. Leutnant Hans Stach von Goltzheim (Eellinghusen, Holstein —Güstrow i. Meckl.). — Frl. Anne⸗ Marie Ferno mit Hern. Oberleutnant Justus von Hagen (Hagen i. Pom. — Anklam). — Frl. Els⸗ beth Schroeder mit Hrn. Rittergutsbesitzer und
e. Leutnant d. R. Hans Dettmar (Etzdorf— Krottorf). — Verw. Fr. Elisabeth Halske, geb. Heller, mit Hrn. Major a. D. Hermann Frhrn. von und zu Egloffstein (Berlin — Beucha). — Frl. Klasina Agnes Humbert mit Hrn. Professor Dr. Liebich (Breslau).
Verehelicht: Hr. Max von Klitzing mit Frl. Alexandra Heermann (Köln). — Hr. Leutnant
Mittwoch: Der
(Heimath.) 8 La
von Ernst Koppel. du Parthe.) Lustspiel in 1 Akt Rostopchine.
201. Vorstellung. Der Wider⸗ Trochau.) Anfan
Lustspiel in 4 Aufzügen Nach der Uebersetzung Baudissin (SHIheh Stech für die obert Kohlrausch.
Lustspiel in
7 ½ Uhr.
Nackte Kunst.
burg.
Der Mikado. Anfang
von Georges Feydeau. von Benno Jacobson.
In Donnerstag: Die Dame von
Thalia-Theater. schlüssel.
Schönfeld. 7 ½ Uhr. Donnerstag und
schlüfsel. 1
Selave.
7 ½ Uhr. Donner
Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze.)
Mittwoch: Der Kirchgang. Schauspiel in 3 Akten Vorher: Revanche. (Le trait
(Deutsch von A.
Donnerstag; Dieselbe Vorstellung. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:
Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗
Mittwoch: Die Dame von Maxim. (La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten Uebersetzt und bearbeitet Scene gesetzt von
Mittwoch: Der Liebes⸗
Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Musik von Max Schmidt.
folgende Tage: Der Liebes⸗
Bentral⸗-Theater. Mittwoch: Der griechische (A Greek Slave.) Ausstattungs⸗ Overette in 3 Akten von Sidney Jones. Anfang
Fritz von Clausewitz mit Frl. Margot von Wedel (Berlin).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Intendanturrath von Knobloch (Frankfurt a. O.). — Hrn. Leutnant Fritz von Trotha (Potsdam). — Hrn. Leutnant Friedelch Frhrn. von Lindelof (Hofgeismar). —
rn. Oberleutnant Carl von Klencke (Oenigstedt). — Hrn. Leutnant Hilmar Frhrn. von Strombeck Berlin). — Eine Tochter: Hrn. Rudolf von yaw (Gienow). — Hrn. Georg von Behr⸗ Negendanck (Torgelow).
Gestorben: Hr. Major a. D. Conrad Kreuz⸗ wendedich von dem Borne (Berlin). — Hr. Major z. D. Carl von Gaertner (Groß ⸗Lichter⸗ felde). — Hr. Gymnasial⸗Oberlehrer, Professor Johannes Oertner (Groß⸗Strehlitz). — Ida Freiin von Massenbach (Posen).
von Lydia Gräfin J. Groß von
Maxim.
“
VPerantwortlicher Redakteur: J. V.: von Bojanowski in Berlin Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage),
Anfang
lichen Anzeigers (einschließlich der unter
Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen),
betreffend Kommanditgesellschaften auf Aktien
und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 10. bis 15. S 950
ieselbe Vor⸗
8 8 F.
mit dem Bemerken ein, daß die Rechnungen der Zivil⸗Waisenhauskasse
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗
aufwäarts bis zum Major oder Korvettenkapitän ausschließlich mittels portofreier Postanwe die Sendungen
lichen Dispositionsfonds bei der Reichs⸗
1
Wittwen⸗ und Waisengelder soll von der Beschei 8 daß die Wichven ssch en deln 2.
und Erziehungsbeihil 8 solcher e⸗ gsbeihilfen aus diesem Fonds an Hinterbliebene
Warte⸗, Wittwen⸗ Erziehungsbeihilfen, Monatsquittungen in den Besitz der treten folgende
Bekanntmachung,
betre ffend Erleichterungen des Zahlungsverk bei den öffentlichen Seib 8
Im Einverständniß mit dem Rechnungshofe soll versuchs⸗ weise und unter Vorbehalt des Wiͤerrufs 8” Hent uc 9e Pensionen, Warte⸗ und Wittwengeldern sowie fortdauernden Unterstützungen aus Reichsfonds im Inlande bis zum Monats⸗ betrage von 800 ℳ im Wege des Postaͤnweisungsverkehre ohne Monatsquittungen in Besegtse ällen zugelassen werden, in welchen die Erhebung der Beträge seitens der Bezugsberech⸗ tigten selbst — nicht durch einen Dritten e Pfleger, Bevollmächtigten) — erfolgt. Dieses Verfahren findet jedoch nur statt, wenn die Pensionen mittels Invalidenpensions⸗ Quittungsbuchs erhoben werden oder wenn zu den Jahres⸗
Bezüge nur Bescheinigungen 1 — sind, daß die Bezugsberechtigten noch leben, die Quittung eigenhändig 1be haben, hilfs⸗ bedürftig und würdig sind, sich nach dem Tode desjenigen, von welchem sie ihr Recht herleiten, nicht wieder verheirathet haben oder sich noch im Wittwen⸗ oder ledigen Stande befinden. Ferner soll auch die Zahlung von Waisengeldern und Erziehungsbeihilfen aus Reichsfonds im Inlande, ofern sie an die Mutter der Waisen zu leisten ist, nec. se Pos⸗ anweisungen ohne Monatsquittungen zulässig sein, wenn zu den Jahresquittungen über diese Bezüge nur Bescheinigungen darüber erforderlich sind, daß die Quittung von der Mutter eigenhändig unterschrieben ist, daß die Waisen noch leben hilfsbedürftig sind, von ihr unterhalten werden und die mehr als 16 Jahre alten Töchter noch unverehelicht sind, sowie darüber, ob die Waisen und zutreffendenfalls welche von ihnen in eine Militär⸗Erziehungsanstalt aufgenommen sind. 8n Fhe Fahlung 258 Bezüge EEE“ hat nur ichen Antrag der Berechtigten welgeht üt ülfen sein 89* ctig C1 ie Erklärung, daß die Zusendung und Aushändigun des Geldes auf Gefahr und, sofern die Empfänger 8 Wers sendung der Bezüge mittels portofrcier Postanweisung keinen Aesssa 2⁷ kauf vesten 85 Empfänger colge en Verzicht auf eine besondere Benachrichti der Ssegeung — Geldes, b “ e Verpflichtung, der zahlenden Kasse von jedem Wechsel des Wohnsitzes rechtzeitig Anzeige widrigenfalls die Zusendung mittels Postanweisung einge⸗ 1 Verpflich ie Verp lichtung, im Monat März die Jahresquittun welche mit den in diesem Antrag dussrh lch im einzelnen Falle erforderlichen Bescheinigungen, außerdem seitens der Pensionäre und Wartegeldempfänger mit der pflicht⸗ mäßigen Erklärung über ein etwaiges neues Diensteinkommen versehen sein muß, an die zahlende Kasse einzureichen, widrigen⸗ Absendung der nächsten Monatsrate vorläufig unter⸗ 5) die Verpflichtung lediger weiblicher Personen und Wittwen bei Bezügen, deren Zahlung die Fea b ledigen oder Wittwenstandes zur Voraussetzung hat, der dö Kasse unverzüglich von dem etwaigen Erngehen einer Ehe An⸗ zeige zu erstatten, und
6) die Verpflichtung der zum Empfange von Waisen⸗ geldern und Erziehungsbeihilfen berechtigten Wittwen, die zahlende Kasse von dem Ableben der berechtigten Waisen, von der Verheirathung noch berechtigter Töchter, von der Auf⸗ nahme der Waisen in eine Militär⸗Erziehungsanstalt und bei Erziehungsbeihilfen von dem Aufhören der Unterhaltung der Waisen durch die Mutter sofort in Kenntniß zu setzen.
Bei der Zahlung der Pensionen mittels Invaliden⸗ Pensions⸗Aütttungsbucher haben sich die Empfänger bei dem 85 an Stelle der Nummern 3 und 4 zu verpflichten,
) die mittels Postanweisung übersandten Beträge ent⸗ woeeder selbst im Quittungsbuch in die Spalte „Geld⸗ betrag“ der Zahlungsordnung einzutragen oder ihre Eintragung von dem die vorgedruckte Verhandlun
mit dem Invaliden aufnehmenden Beamten na Maßgabe der Angaben auf dem Umschlag des
Quittungsbuchs bewirken zu lassen,
das Quittungsbuch der Zahlstelle nicht nur bei einem Wechsel des Wohnsitzes und halbjährlich im Sep⸗ tember und März jedes Jahres nach Aufnahme und Vollziehung der vorgedruckten Verhandlung, sondern auch bei jeder Aenderung im Pensionsbezuge einzu⸗ reichen, widrigenfalls die Absendung der nächsten Monatsrate vorläufig unterbleibt oder die Zusendung mittels Postanweisung nicht weiter erfolgt. 1. Die Uebersendung der Pensionen der Militärpersonen
sowie der Invaliden⸗Unterstützungsgelder hat gemäß Artikel 8 Ziffer 2 d und 4 b des 9. über die Portofreiheiten
sungen zu erfolgen. Ebenso sind der auf Grund des Allerhöchsten Erlasses vom bewilligten E“ gus dem vr.ge auptkasse an ehemalige Unteroffiziere und Mannschaften sowie der Unterstützungen
22. Juli 18
ersonen portofrei, zu befördern. Die Portofreiheit erstreckt sich indessen nicht auf Sendungen an erlpfetafre bei und Landbestellbezirk des Aufgabe⸗Postorts.
Hinsichtlich der aus Reichsfonds zu zahlenden Pensionen, und Waisengelder, Unterstützungen und welche nicht mittels Postanweisungen ohne mpfänger gelangen, f e Aenderungen ein:
Für die im Inlande ausgestellten Monatsquittungen über
Tode desjenigen, von dem sie
eutschen Reichs⸗Anz
3.
Berlin, Dienstag, den 18. September
eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Waisen noch leben, daß die mehr als 16 Jahre alten Töchter noch unverehelicht sind, sowie darüber, ob die Waisen und welche von ihnen in eine Militär⸗Erziehungsanstalt aufge⸗ nommen sind, unter der Bedingung abgesehen werden, daß die Quittungen von den Bezugs⸗ oder Empfangsberechtigten selbst mit der pflichtmäßigen Versicherung über das Vorhandensein der vorgenannten, bei der Zahlung vorausgesetzten Erfordernisse “ werden. 8 ie gleiche Erleichterung soll bei Zahlungen von Unter⸗ stützungen an weibliche Personen und dBe nnena negahen hinsichtlich der innerhalb des Deutschen Reichs ausgestellten Monatsquittungen mit der Maßgabe eintreten, daß der Ver⸗ sicherung über das Leben der Waisen auf den Monats⸗ quittungen noch diejenige über ihre Unterhaltung beziehungs⸗ weise über die Verwendung des Geldes zu ihrer Unterhaltung durch die Bezugs⸗ oder Empfangsberechtigten hinzuzufügen ist. Ferner kann bei der Zahlung der sämmtlichen vorgenannten Hinterbliebenen⸗Bezüge wie der Pensionen und Wartegelder von der Bescheinigung des Lebens und der eigenhändigen Unterschrift auf den Monatsquittungen auch in den Fällen abgesehen werden, in denen die Zahlung an Dritte ohne Bei⸗ bringung einer Vollmacht nur auf Grund einer ihnen von den Berechtigten anvertrauten Quittung erfolgt, sofern dem zahlenden Beamten bekannt ist, daß die Bezugs⸗ oder Empfangsberech⸗ tigten die Quittung selbst unterschrieben haben und daß die betreffenden Pensionäre, Warte⸗ und Wittwengeldempfänger am Tage der Fälligkeit noch gelebt haben. Auch sind die Kassen versuchsweise ermächtigt, den Empfängern von Wittwen⸗ und Waisengeldern, im voraus zahlbaren Unterstützungen und Erziehungsbeihilfen die Bezüge, wenn der erste Tag des Monats auf einen Sonn⸗ oder Festtag fällt, schon am letzten Werktage des vorhergehenden Monats zu zahlen. Zur weiteren Erleichterung hat in den Monats⸗ wie in den Jaß ee (Haupt⸗) Quittungen über die Pensions⸗ und interbliebenenbezüge, Unterstützungen und Er iehungsbeihilfen die Aufführung der sämmtlichen Vornamen der Berechtigten zu unterbleiben und ist an Stelle der Vornamen nur noch der Rufname anzugeben. Ebenso sind in den Monats⸗ und Jahres⸗ (Haupt⸗) Quittungen über Be⸗ soldungen, Wartegelder, Dispositionsgehälter und Pen⸗ sionen die Angaben über die Anrechnung von Wittwen⸗ kassenbeiträgen u. s. w. fortan nicht mehr erforderlich. Ferner wird den Vormündern und Pflegern die Erklärung darüber, ob der von ihnen vertretene Pensionär oder Wartegeld⸗ empfänger ein neues Diensteinkommen bezogen hat, sowohl in den Monats⸗ wie in den Jahres⸗ (Haupt⸗) Quittungen erlassen. Die vorstehenden Bestimmungen finden au für die Rentenzahlungen auf Grund des Haftpflicht⸗- und Unfall⸗ fürsorgegesetzes gleichmäßige Anwendung. Berlin, den 13. September 1900. Der Reichskanzler. 8 In Vertretung: Freiherr von Thielmann.
hr Recht herleiten, nicht wieder verheirathet haben, daß die
Königreich Preußen.
Finanz⸗Ministerium.
b I. Die nach den Verfügungen vom 2. Oktober 1897 g. 12 246), 9. Juni 1898 (I. 6561) und 22. April 1899 I. 3747, II. 3636, III. 4862) unter Vorbehalt des iderrufs nachgelassene Zahlung der staatlichen Zivilpensionen und Wartegelder bis zum Monatsbetrage von 800 ℳ im Post⸗ anweisungsverkehr ohne Monatsquittungen soll bis auf weiteres beibehalten und versuchsweise auf
die Wittwen⸗ und Waisengelder und die Wittwen⸗ und b Wetsenrencen,
ie ittwenpensionen (allgemeine Wittwen⸗Verpflegungs⸗ anstalt in Berlin, Pensionskassen der ö theile und Pensions⸗Aussterbefonds), sowie
die bah aeraus zahlbaren Unterstützungen und Erziehungs⸗ eihilfen
für die Fälle ausgedehnt werden, in denen die Erhebung dur den Bezugsberechtigten selbst — nicht durch 88 darch (Vormund, Pfleger, Bevollmächtigter) — erfolgt. Bei Waisengeldern gilt hierbei die wittwengeldberechtigte Mutter als .sh erech ge
ie Zusendung erfolgt nur auf schriftlichen Ant Here Fiihiee Fi ahi nanseen muß: sae . 88 ie Erklärung, daß die Zusendung und Aushändigun des .- 121 Geführ fun 8 8a Tae- befinges geschleht een Verzicht auf eine besondere Benachrichti
der vhsendan des — Svö
ie Verpflichtung, der zahlenden Kasse von jedem
Wechsel des Wohnsitzes (bei Vermeidung der apehun⸗ der Zusendung mittels Postanweisung) rechtzeitig Anzeige zu machen,
4) die Verpflichtung, der zahlenden Kasse von dem Ab⸗ leben eines waisengeldberechtigten Kindes und, sofern Waisen⸗ geld über 16 Jahre alter Töchter in Frage kommt, von deren etwaiger werheiratßung, sowie von dem etwaigen Eingehen oder Wiedereingehen einer Ehe seitens der Empfangs⸗ berechtigten selbst unverzüglich Anzeige zu erstatten,
8 5) die Verpflichtung, im Monat März vorschriftsmäßige Jahresquittung an die zahlende Kasse einzureichen, andernfalls die Absendung der nächsten Rate unterbleibt. Gedruckte Formulare zu solchen Anträgen sind bei den betheiligten Kassen vorräthig zu halten und den Empfängern auf Wunsch unent⸗ geltlich zu verabfolgen.
Sind die Bezüge bei einer Kasse nur für einen Theil des Jahres 2. seblair gelangt, so hat die zahlende Kasse nach Möglichkeit für Beibringung einer Jahresquittung über den von ihr gezahlten Jahrer⸗heilbefrag zu sorgen.
Damit die Empfänger rechtzeitig in den Besitz des Geldes
elangen, hat die Einlieferung der Postanweisung bei der
„Im öübrigen finden auf die Zahlung und Buchung die in den vorbezeichneten Erlassen 8 2,8Oklober ncee vom 9. Juni 1898 wegen der Pensionen und Wartegelder ge⸗ troffenen Anordnungen Anwendung. .Es ist eine Vereinfachung der Quittungen über Pensionen, Hinterbliebenenbezüge ꝛc. durch Wegfall der Be⸗ zeichnung der rechnunglegenden Kasse und theilweisen weiteren Erlaß der im Laufe des Jahres beizubringenden Be⸗ scheinigungen, sowie die unentgeltliche Lieferung von Formularen zu diesen Quittungen an die Empfangsberechtigten in Aussicht genommen. Das Nähere ergiebt die in drei Abdrücken hier beigeschlossene v der Ober⸗Rechnungskammer vom 11. Juli d. J. (Nr. G. 698). III. Es wird versuchsweise nachgelassen, daß die Wittwen⸗ und Waisengelder und die Wittwen⸗ und Waisen⸗ renten, sowie die Wittwenpensionen und die im voraus zahl⸗ baren nntecsgfücgen und Erziehungsbeihilfen, welche nicht im Wege des2 ostanweisungsverkehrs zur Zahlung gelangen, wenn der Fälligkeitstag ein Sonntag oder Festtag ist, schon am letztvorhergehenden Werktage gezahlt werden, wie solches in der Verfügung vom 20. Juni 1894 (I. 9672, II. 8323, III. 8572) für die im voraus zahlbaren Dienst⸗ bezüge der Beamten und die eanen⸗ ange⸗ ordnet worden ist. Die zahlenden Kassen sind zur Beanstandung der verfrühten Zahlung befugt, wenn — z. B. bei Erkrankung des Bezugsberechtigten — die Gefahr eines Verlustes vorliegt. Sollte der Fall eintreten, daß ein Bezugsberechtigter nach Ab⸗ des Geldes vor Beginn des Fälligkeitstages stirbt, so st von der zahlenden Kasse für Wiedereinziehung des Betrages zu tra 8 3 er vorstehende Erlaß und die beiliegende Verfügun der Ober⸗Rechnungskammer werden im ⸗Reschs⸗ und — Anzeiger“ zum Abdruck gelangen. Die Königliche Regierung wolle für weitere Veröffentlichung derselben in den zu amt⸗ lichen Bekanntmachungen bestimmten Blättern sorgen und das zur Durchführung der neuen Anordnungen sonst Erforderliche veranlassen. “ Berlin, den 30. August 1900. Der Finanz⸗Minister. 9n Dr. von Miquel. n sämmtliche Königliche Regierungen und an die König⸗ Ministerial⸗, Militär⸗ Bau⸗Kommission 5 erlin. 8
Albschrift zur Nachachtung mit Bezug auf die V 8 vom 25. Februar 1886 (I. 1216, 18 2,a9f II. Lecg Min.⸗Bl. f. d. innere Verwaltung Seite 35 J]J.“ Berlin, den 30. August 1900. Der Finanz⸗Minister. r. von Miquel.s
An die Königliche Direktion für die Verwaltung der direkten Steuern in Berlin, die sämmtlichen Herren Provinzial⸗Steuer⸗Direktoren und den Herrn General⸗ Direktor des Thüringischen Zoll⸗ und Steuervereins, die Königliche Feünpeeval. n der Staatsschulden, die Königliche General⸗Direktion der Seehandlungs⸗ Sozietät, die Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion, die Königliche Münz⸗Direktion, die Königliche General⸗ Direktion her allgemeinen Wittwen⸗Verpflegungs⸗ Anstalt, die Zentral⸗Genossenschaftskasse und die General⸗Staatskasse;
unter Mitzeichnung des Herrn Ministers des Innern an die sämmtlichen Herren Ober⸗Präsidenten und Re⸗ gierungs⸗Präsidenten und an den Herrn Polizei⸗ Präsidenten in Berlin;
unter Mitzeichnung des Herrn Ministers für Landwirtha schaft ꝛc. an die sämmtlichen Königlichen Rentenbank⸗ Direktionen. “
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Zur leichteren Zahlbarmachung der Pensionen ꝛc. für Beamte und für Hinterbliebene von Beamten, sowie zur Ver⸗ einfachung der Besoldungs⸗ ꝛc. Quittungen bestimmen wir im 8 88 dem 858 Finant⸗Hinister und — zu 4 — auch unter Zustimmung der anderen Herren Depa 8 Eless hermü Folgendes. 8 vESenmbeNg as in Anl. 2a der Bestimmungen vom 5. Juni 1882 — Min.⸗Bl. S. 100 — vorgeschriebene, durch * KS ee 2 8 82G 1882 — Min⸗Bl. S. 171 — ergänzte und dur en Min.⸗Erlaß vom 14. Febru — Centr.⸗Bl. d. Abg.⸗Verw. S. 8 de diessc80 Vorschrift vom 10. April 1894 abgeänderte Formular zu Quittungen über ivilpensionen und Wartegelder wird dahin vereinfacht, daß d e Bezeichnung der zahlenden Kasse fortfällt und dafür gesetzt wird „aus der Staatskasse“. Dasselbe gilt in Bezug auf die Quittungen über Wittwen⸗ und Waisen⸗ seerunene Renten, Wittwenpensionen und Unterstützungen hhs h I vom 5. Dezember 1898).
2) Die Vorschrift im § 16 der diesseitigen Anweisung zur Legung der Zivilpensions⸗Rechnungen vom 31. Januar 1873, nach welcher, wenn der Quittungsaussteller zum Schreiben unfähig ist, die Quittung einer Bescheinigung dahin bedarf, daß der dem bescheinigenden Beamten von Person bekannte Aussteller der Quittung diese nach be⸗ wirkter vesteaegh ats richtig anerkannt habe, wird aufgehoben; in Zukunft genuͤgt eine Bescheinigung der Quittungen schreibunfähiger Personen dahin, die Quittung mittels See e vollzogen haben.
3) Vormündern und Pflegern wird die Erklärun darüber, ob der von ihnen vertretene Pensionär oder rtegeld⸗ empfänger ein neues Diensteinkommen bezogen hat, erlassen. 4) Nach den diesseitigen Vorschriften vom 29. Oktober 1885 — Min⸗Bl. d. i. Verw. 1886 S. 35, Ctr.⸗Bl. d. Abg.⸗ Verw. 1886 S. 55, Ctr.⸗Bl. d. Unterr.⸗Verw. 1886 S. 313, Just.Min.⸗Bl. 1886 S. 48, Eis.⸗V.⸗Bl. 1886 S. 293 — he⸗ durften bisher die „Monatsquittungen über Pensionen, Wartegelder, Unterstützungen und Ecziehungsbeihilfen, sowie
— sowie die diesseitige
daß sie
ostanstalt an dem dem Fälligkeitstage vorhergehenden Werk⸗ tage zu erfolgen.
Wittwen⸗ und Waisengelder
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