1900 / 224 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 20 Sep 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Ergänzungsunterricht: Kunstgewerbliche Aufnahmen, Skizzierübungen, Zeichnen und Modellieren von Pflanzen ꝛc. Abendunterricht (5—9 Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen Schriftzeichnen Projektionslehre Architekturzeichnen Ornamentales und figürliches Gips⸗ eichnen Zeichnen nach dem Leben: Kopf und Akt ea er es Ornamentales und figürliches Modellieren Anatomie Stilgeschichte. Schüler⸗Aufnahmen vom 24. September ab (von 9 bis 2 Uhr). 8 Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt im 1. Jahre 108 ℳ, im 2. Jahre 60 ℳ, im 3. Jahre 30 Berlin, den 15. September 1900.

Der Direktor. Ernst Ewald.

vangelischer Ober⸗Kirchenrath.

Der Pfarrer und Superintendent Gallwitz in Sig⸗ maringen ist zum Superintendenten der Diözese Salza, Regie⸗

rungsbezirk Erfurt, bestellt worden. 6

Abgereist:

Seeine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten Freiherr von Hammer⸗ stein, nach der Provinz Hannover.

1 8 vo““

der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium für Landwirth⸗ schaft, Domänen und Forsten Sterneberg, vom Urlaub.

Nichtamtliches. 8 Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. September.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen estern nach der Ankunft in Kadinen den Vortrag des Chefs ben Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus entgegen. 3 84 ee Vormittag hörten Seine Majestät in Kadinen die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Pr. von Lucanus und des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten Grafen Wolff⸗Metternich. 8 1“ 9 8

. 1““

Der Königliche Gesandte in Oldenburg Graf Henckel von Donnersmarck hat einen ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Urlaub angetreten.

8

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Schwalbe“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Boerner, am 17. September in Schanghai eingetroffen und gestern nach Hankau in See gegangen. 8 8

S. M. S. „Bussard“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Bassewitz, ist gestern in Amoy angekommen.

1

8

2 1 8 8 ““ 8

Potsdam, 19. September. Seine Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit der Kronprinz ist heute Nachmittag von Plön wieder hier eingetroffen.

Gestern Vormittag fand, wie die „Allg. Ztg.“ berichtet, in München die kirchliche Einsegnung der Leiche Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Hessen und bei Rhein statt. Der Feierlichkeit wohnten Seine Königliche Hoheit der Prinz Rupprecht als Vertreter Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗Regenten, Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig Ferdinand, die Herzoge Siegfried und Christoph, ferner Seine Hoheit der Herzog Paul zu Mecklenburg, als Vertreter Seiner Königlichen Hohrit des Großherzogs von Hessen Höchstdessen Flügel⸗Adjutant Freiherr von Röder, vom diplomatischen Korps der sächs der großbritannische und der italienische Gesandte, der p Geschäftsträger Graf Bernstorff, sowie ein Vertreter des russischen Gesandten bei. Außerdem waren anwesend: der Staats⸗Minister Dr. Freiherr von Crailsheim, der Oberst⸗ Hofmeister Graf Castell, der Zeremonienmeister Graf Moy und verschiedene Mitglieder der Generalität und des Offizier⸗ korps. Gestern Abend wurde die Leiche des Prinzen nach Darmstadt übergeführt.

Sachsen.

Zu den ö für Seine König⸗ liche Hoheit den rinzen Albert sind im Laufe des Peftri en Tages, wie das „Dresdner Journal“ meldet, in

resden eingetroffen: Seine Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Heinrich von Preußen in Vertretung

Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, Seine Hoheit der Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg in Vertretung Seiner Hoheit des Herzog⸗Regenten von Mecklenburg⸗Schwerin, Seine Hoheit der Herzog 5 zu Mecklenburg und Seine Durchlaucht der

rinz Karl Anton von Hohenzollern.

Gestern Abend um 8 Uhr fand nach der feierlichen Ein⸗ segnung der Leiche des Prinzen Albert die Ueber⸗

ührung derselben nach der katholischen Hofkirche statt.

en Zug eröffneten, wie „W. T. B.“ berichtet, eine Eskaädron des Ulanen⸗Regiments „Kaiser Franz

Joseph von Oesterreich, König von Ungarn“” Nr. 17 und eine Kompagnie des Jäger⸗Bataillons Nr. 13. An der Spitze der Leidtragenden befanden sich Ihre Königlichen

oheiten die Prinzen Georg, Friedrich August,

ohann Georg und Max, denen die Generalität und die b der Garnison, sowie die Offiziere des Ulanen⸗

Regiments Nr. 17 und des Jäger⸗Bataillons Nr. 13 folgten. Den Schluß bildete ein Zug des Garde⸗Reiter⸗Regiments. Seine 8 Majestät der König erwartete mit den fremden Fürstlich⸗

des Verstorbenen), Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen

Unteroffizieren nach dem Hauptaltar getragen wurde. Der Enteroffiz Prinzen und die fremden Fürstlichkeiten schritten dicht hinter dem Sarge, während Ihre Majestät die Königin und die Prinzessinnen in den Oratorien der Feier bei⸗ wohnten. Sämmtliche Trauerzeremonien vollzog Seine König⸗ liche Hoheit der Prinz Max. Nach Schluß derselben wurde der Sarg in die Familiengruft gesenkt. Die Kompagnie des Jäger⸗Bataillons Nr. 13 gab währenddessen drei Ehren⸗

salven ab.

6 Hessen.

Die feierliche Beisetzung Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Hessen und bei Rhein in dem Mausoleum bei Darmstadt fand, wie „W. T. B.“ be⸗ richtet, heute Vormittag unter Theilnahme Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs, des Grafen zu Nidda (des Sohnes

Alphons von Bagyern als Vertreters Seiner König⸗ lichen Hoheit des Prinz⸗Regenten Luitpold, des kommandierenden Generals von Lindequist in Vertretung Seiner Majestät des Kaisers, ferner des diplomatischen Korps, der Spitzen der Zivil⸗ und Militärbehörden und zahl⸗

reicher Standesherren statt. 1

8n Großherzogliche Hof hat für Seine Großherzogliche

Hoheit den Prinzen Heinrich Trauer bis zum 6 Oktober S 1 * 9 8 5

angelegt. ö14“ Hamburg. H“ 8 8 Der Senat hat, wie der „Hamb. Korresp.“ meldet, in seiner gestrigen Sitzung Dr. Hachmann zum Ersten Bürger⸗ meister und Dr. Mönckeberg zum Zweiten Bürgermeister für den Rest des Jahres 1900 gewählt.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser empfing heute Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, das Präsidium des Wiener Gemeinderaths mit dem Bürgermeister Dr. Lueger an der Spitze, welches anläßlich des 70. Geburtstages Seiner Majestät eine kunstvoll ausgestattete Huldigungs⸗Adresse der Stadt Wien überreichte.

Frankreich. er Kriegs⸗Minister, General André gab, wie, W. T. B.“ berichtet, gestern in Chartres den zu den Manövern kom⸗ mandierten fremdländischen Generalen und Offizieren ein Frühstück und brachte dabei ein Hoch auf den Präsidenten Loubet, die fremden Souveräne, die französische Armee und die ausländischen Offiziere aus, wobei er der Waffenbrüderschaft in China gedachte. Im Namen der fremdländischen Offiziere dankte der Chef der russischen Abordnung und trank auf den Präsidenten Loubet, die 58. Brugère und André und die französische rmee. Das Bureau des Munizipalraths hat den Seine⸗ Präfekten ersucht, den Maires der 20 Arrondissements 200 000 Fr. zu Vertheilung an Arme am 23. d. M fügung stellen zu wollen. M

Rußland 88

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird hat das dritte Sappeur⸗Bataillon, welches aus Wilna in Odessa eingetroffen war, um nach Ost⸗Asien abzugehen, dort den Befehl erhalten, nach Wilna zurückzukehren. Vor⸗ gestern Abend sind von Odessa die kombinierten Bataillone der neu gebildeten drei sibirischen Schützen⸗ Regimenter an Bord des britischen Dampfers „Sicilian“ 1s Ost⸗Asien abgegangen. 8 8

Italien.

Der König Victor Emanuel begab sich gestern früh, wie „W. T. B.“ aus Neapel meldet, mit dem Grafen von Turin, begleitet von einer Kürassier⸗Eskorte, vom Schloß Capodimonte aus den Stafettenreitern vom Ulanen⸗ Regiment Novara entgegen. In der Nähe von Marano traf Allerhöchstderselbe mit den Stafettenreitern zusammen, deren Führer, Leutnant Boselli, ein Handschreiben des Deutschen Kaisers überreichte. Der König wurde von der Bevölkerung lebhaft begrüßt. 1 .“

Türkei. 11 ““ 1 Der Zwischenfall in Haiffa ist, einer Meldung des „W. T. B.“ aus Konstantinopel vom gestrigen Tage zu⸗ folge, in einer die deutsche Botschaft zufriedenstellenden Weise beigelegt worden. Nahia Bey ist abberufen worden. .n- jüngst verhafteten beiden Deutschen wurden in Freiheit

1““

““ Fürst Ferdinand ist gestern nach Sofia zurück⸗ gekehrt.

Der Minister Natschowitsch hat, wie „W. T. B.“ erfährt, wegen eines leichten Schlaganfalls, den er vor einigen Tagen in Wien erlitt, auf ärztliches Anrathen sein Ent⸗ lassungsgesuch eingereicht.

Afien. ““

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Hongkong vom 18. d. M. meldet, hat der dortige deutsche Konsul geäußert, der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee habe sich, bevor er Hongkong verlassen, dahin ausgesprochen, daß er von dem ihm daselbst sowohl von der Kolonial⸗Regierung wie von der Bevölkerung Hongkongs bereiteten herzlichen Empfang sehr angenehm berührt worden sei.

Demselben Bureau wird aus Peking vom 12. d. M. telegraphiert: Die Kolonne des Generals von Höpfner griff am 11. September früh die Stadt Liang⸗hsiang an. Der Ort war voll von Boxern und Kaiserlich chinesischen Truppen und wurde zunächst von der Artillerie des Generals von Höpfner beschossen. Die Thore wurden mit Dynamit gesprengt, und entspann sich ein Straßenkampf. 500 Chinesen wurden getödtet.

Dem „Standard“ wird aus Schanghai vom 18. Sep⸗ tember gemeldet: Ein hoher Mandschu⸗Beamter der Provinz Hunan Hsi⸗Liang sei am 9. September mit 8000 Mann aus der EI in Tatungfu in der Provinz Schansi angekommen. Er habe der Kaiserin⸗Wittwe mitget eilt, daß noch größere Truppenmassen sich unterwegs besänden⸗ Die Kaiserin⸗Wittwe habe ihrem Danke für die ihr von den

Der „Times“ wird aus Schanghai vom 18. Septemh berichtet: Der Admiral Seymour werde sich nach Taka begeben. Man glaube, er werde mit dem Gesandten Sir

Claude Macdonald in Tientsin zusammentreffen.

Glaubwürdigen, chinesischer Quelle entstammenden Me dungen aus Nanking zufolge gewinnt dort die fremdenfeind⸗ liche Partei im Gegensatz zum Vize⸗König Liu⸗kun⸗yi an Einfluß. Der britische Gesandte in Tokio Sir E. M. Satow gehe an Stelle Sir Claude Macdonald's nach Peking letzterer geht an Stelle Sir E. M. Satow’'s nach Tokio. *

Afrika.

Der Feldmarschall Lord Roberts meldet aus Nelsprui vom 18. 8 M., daß die Brigade des Generals Stephensot am zuvor diesen Ort besetzt habe, ohne auf Widerstand u stoßen.

1 sichen. im Haag eingetroffenen Depesche des nieder⸗ ländischen Konsuls in Lourengo Marques zufolge hat, wie „W. T. B.“ meldet, der Präsident Krüger das Aner⸗ bieten der niederländischen Regierung, ihn auf einem Kriegs⸗ schiff nach den Niederlanden zu bringen, angenommen.

In Lourenço Marques haben, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, die Portugiesen ein Comité welches die aus Transvaal ankommenden Flüchtlinge empfangen und mit Nahrungsmitteln versehen soll. Den fremden Konsuln wurde mitgetheilt, daß man erwarte, sie würden sich ihrer aus Trans⸗ vaal ankommenden Landsleute annehmen.

Nach einer dem französischen Ministerium für die Kolonien zugegangenen Depesche ist der Hauptmann Reibell mit zwei Offizieren und 140 algerischen Schützen in Brazzaville ein⸗ getroffen. Der Rest der Sahara⸗Expedition werde ebenfalls dort erwartet.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutsche Hagelversicherungs⸗Anstalten.

(Stat. Korr.) Nach dem „Deutschen Versicherungskalender“ für

das Jahr 1900 sind im Jahre 1899 innerhalb des Deutschen Reichs

24 Gesellschaften, denen sich die öffentliche (staatlich geleitete) für

Bayern anschließt, mit der Versicherung gegen Hagelschäden beschäftigt

gewesen. Nach ihrem Sitze ordnen sie sich folgendermaßen: 88 Si A 1 tbhätig

v Pe Firma (Aktiengesellschaft): that vfe1,5 Hagelversicherungs⸗

1) Breslau DOstdeutscher 1““ 2) Wriezen ZHagelschäden⸗Vg für den Oder⸗ 1““ 3) Schwedt. . . Schwedter Versicherungsgesellsch. 1826 202,9 4) Greifswald . Versicherungsgesellschaft in Greifs⸗ wald.. 11“ 5) Berlin Berliner Hagel⸗Assekuranzgesell⸗ schaft von 183332 . 1832 938 6) y. Deuutsche Hagelv.⸗G. für Gärt⸗ bböö11ö19 7) .. SHagelv.⸗Bank für Deutschland E1AA“ 8) . . Norddeutsche Hagelversicherungs⸗ Gefe 866869 7560 9) y. . Borussia, Hagelv⸗G. auf Gegen⸗ 1873 90,2 10) .. Allgemeine deutsche Hagelversich.⸗ 1 Gesellschaft 16161616 8,5 11) . „Ceres, deutsche V.⸗G. geg. Hagel⸗ schaden auf Gegenseitigkeit 1885 320 12)„ Preußische Hagelv.⸗G. (auf Aktien 1864) 1886 13) Magdeburg . 1853 1884 1878

8 „Magdeburger Hagelversicherungs⸗ 14) 1 . Patria, Hagelv⸗Gesellschaft auf Gegenseitigkeit . . . .. 15) Kiel Schl., Holst.⸗Lauenb. H.⸗Assek.⸗ 16) Hanerau. 1860 1833 1856

8“ ..

„Dithmarsischer Hagelvers.⸗Verein

17) Hannover . . CECI“ Hsch.⸗Vers.⸗

18) Elberfeld Vaterländische Hagelversich.⸗Ges.

19) Köln Kölnische Hagelversicher. Ges.. 1853 II. in Mecklenburg⸗Strelitz:

20) Neubrandenburg Mecklenburgische Hagelvers.⸗Ges. 1797

III. in Mecklenburg⸗Schwerin: 21) Schwerin . . .Grevesmühlener Hsch.⸗Versicher.⸗

EE111““ IV. in Oldenburg: 22) Oldenburg . Oldenburger Hagelversicher.⸗Ges. V. in Sachsen: 1 23) Leipzig. .Ges. zu gegenseitiger Hsch.⸗ *“ VI. in Sachsen⸗Weimar: 24) Weimar Die Union, allgemeine deutsche Hagelversicher.⸗Gesf. 1854 VII. in Bayern:

25) München . Kgl. bayer. Landes⸗Hv.⸗Anstalt . 1884 176,0.

Seitdem hat die mit Nr. 17 bezeichnete Anstalt am 24 November 1899 ihre Verschmelzung mit Nr. 8 beschlossen, wodurch die Ge⸗ sammtzahl der Gesellschaften auf 24 zurückging. Die gesammte Ver⸗ sicherungssumme der 5 Aktiengesellschaften betrug im Jahre 1898 1010 22, die der 11 gegenseitigen allgemeinen Anstalten 1357,88, die der 8 beschränkten (unter Annahme von 29 Mill. Mark Werth der 4 214 000 Ztr. bei Nr. 21) 163,7 und der der bayerischen öffentlichen Anstalt 176,02, zusammen 2706,8 Mill. Mark. Setzt man für jede Gesellschaft, unbekümmert um die häufigen Uebergäage der Ver⸗ sihherten von einer zur anderen Anstalt und um die Auflösung hier nicht genannter, die jeweils niedrigsten Werthe seit 1875 oder dem Jahre späterer Errichtung (für Nr. 16 seit 1885) an, so erhält man als Summe der pier Gruppen 409,53 bezw 428,32, 105,6 (die 1 809 000 Ztr. bei Nr. 21 = 12 ½ Mill. Mark gerechnet) und 11,14, zusammen 954,6 Mill. Mark; am häufigsten kommen bei dieser im starken Wechsel der Hagelversicherung unterhalb des wirklichen Mindestmaßes bleibenden Größe die Jahre 1875 (5 mal), 1876, 1879, 1886 und 1889 (je 3 mal) vor. Als Summe der höchsten erreichten Einzelwerthe findet man 1010,22 bezw. 1510,05, 173,7 und 176,02, zusammen 2870 Mill. Mark, welche sich wenig über die jüngste Werthhöhe erhebt; da thatsächlich neben 10 einzeln vor⸗

1854 1866

1823

weitere Ausdehnung der Hagelversicherung sehr wahrscheinlich. Das Ges vaßt

(ohne Agenten) und 10—12 nicht verzeichnet, für 8, 9 und 18 das Deutsche Reich, für 7 dieses nebst angrenzenden Ländern ohne Bayern, für 13 Deutschland ohne Elsaß⸗Lothringen und für ohne Bayern, für 19 Nord⸗ und Mitteldeutschland nebst Lothringen, Luxemburg und Holland, für 3, 5—6 und 23 24 Nord⸗ und Mitteldeutschland, für 1 die sechs östlichen Provinzen nebst Mecklen⸗ burg und Schleswig⸗Holstein, für 17 Schlesien ꝛc. bis Hessen⸗Nassau, für 2 hauptsächlich das linke Oderbruch von Lebus bis Freienwalde, für 15 Hernse Heltatn nebst der mecklenburgischen Ostserküfte, Ratzeburg, Lübeck, Eutin und Hamburg (in 15 Sektionen), für Dithmarschen, für 20 ein Umkreis von 400 km um den Hauptsit,

Vize⸗Königen und Gouverneuren bewiesene Loyalität Ausdruck

keiten am Hauptportal der Kirche den Sarg, welcher von zwölf

gegeben.

für 21 Mecklenburg (in 9 Distrikten), für 22 (eine Abtheilung

242,9

kommenden Jahren 1898 mit 15 Höchstzahlen auftritt, so ist eine sgebiet ist für die Gesellschaften unter Nr. 4

nburger landwirthschaftlichen Gesellschaft) das Herzogthum 38- für 25 das Königreich Bayern. Die Magdeburger Aktiengesellschaft unterhält den Hagelversicherungs⸗Verband „Mittel⸗ hein“ für sechs Kreise des Casseler Bezirks, den Regierungsbezirk Wsiesbaden, den Kreis Wetzlar und das Großherzogthum Hessen; der zurch einen Ausschuß vertretene Verband ist von Nachschußverbind⸗ nchkeit befreit und empfängt nach glücklichen Ergebnissen einen Rabatt uf die Prämie. Für jeden der 101 Becirke der Norddeutschen glesso ist ein Bezirksverein gebildet, der das Recht hat, Schätzer und einen Vertreter zur Generalversammlung mit Vergütung der Reisekosten durch die Gesellschaft zu wählen. Die Schwedter Gesellschaft betreibt zugleich Feuerversicherung, und der Mecklenburgischen stt die gleichnamige Feuerve sicherungs⸗Gesellschaft verpflichtet.

Als Bürgschaftsmittel dient an erster Stelle den Aktien⸗ isellschaften das Aktienkapital: der Berliner 3, der Magdeburger 6, be Vaterländischen 3. der Kölnischen 9 Mill. und der Union 7 528 500, ufammen 28 528 500 ℳ; darauf siad 20 bezw. 33 ½2, 331 3, 20 8 20 vom Hundert, zusammen 6 905 700 eingezahlt. Von den gegenseitigen Gesellschaften besitzen noch: die Ostdeutsche einen Garantiefonds von 180 000 einschl. ungezahlter 150 000 ℳ, Patria einen Dispositionsfonds von 330 274 einschl. 5000 Schuld der Zeichner, und Legegelder der Mitglieder werden sovwohl vei ersterer wie bei der mecklenburgischen geführt; die Königlich bayerische Anstalt verfügt über 1 Mill. Mark Stammkapital aus der Staatskasse. Hierzu kommen die Reserpefonds, theilweise unter besonderen Be⸗ jeichnungen. Den weitaus höchsten besitzt Union mit zusammen 4826 797 ℳ, die Aktiengesellschaften überhaupt (nach Abzug eines Fehlbetrags) 7 711 506, die 11 gegenseitigen Anstalten mit allgemeiner Organisation 1 689 363 (nach Abzug von 28 202 noch zu deckenden Organisationskosten bei Nr. 1), ferner 6 enger begrenzte 1 108 655, die sachlich beschränkte 438 888 und die öffentliche 1 745 489, insgesammt 12 693 901 Weil jedoch beträchtliche Abschretbungen nöthig werden, hätte man die Forderungen an Versicherte (Prämienrückstände) als zweifelhafte Aktivposten zu betrachten; sie machen bei fünf allgemeinen Anstalten auf Gegenseitigkeit (Nrn. 7—9, 12 und 14) 286 661 aus, und ihnen schließt sich (bei 1, 3, 10 11, 17 und 23) ein Theil der nicht näher bezeichneten Forderungen (Debitoren) von 885 983, sowie bei einer örtlich beschränkten (Nr. 20) von 86 341 und bei der fachlich begrenzten (Nr. 6) von 12 770 an. Nachschuß⸗ verbindlichkeit bei den gegenseitigen und Verpflichtungen auf fortlaufende Versicherungen bei allen Gesellschaften bilden eine weitere, nicht in Zahlen darstellbare Bürgschaft.

Besuch der schweizerischen Universitäten und Akademien.

(Stat. Korr.) Das eidgenössische statistische Bureau veröffent⸗ licht in der „Zeitschrift für schweizerische Statistik“ auf Grund der amtlichen Studentenverzeichnisse zum theil mit Rückblick bis auf den Winter 1896/97 die Zahl der Studenten und Zuhörer an den schweizerischen Universitäten und Akademien. Danach betrug diese

im Halbjahre davon weiblich

vom Hundert Sommer 1899. 8 Winter 1898/99 Sommer 1898. Winter 1897/98 66“ 4* Winter 1896 97

Es studierten 6 K b protest. kathol. Juris⸗ Theologie prudenz Sommer 1899

insgesammt 775

937 676 843 555 728

*

*.

2* * * *

Medizin Philosophie

2009 (405) 2148 (562) 1825 (359) 2052 (514)

.166 150 750 (11) 1206 (359) Winter 1898/99 165 (1) 165 689 819 1232 (364) Sommer 1898 193 176 746 (13) 1150 (304) Winter 1897/98 180 180 681 (6) 1223 (323) Sommer 1897 220 151 696 (5) 1076 (251) 1730 (299) Winter 1896/97 227 152 580 (4) 1140 (241) 2082 (483).

ist im Ganzen der Sommerbesuch stets schwächer gewesen als die vorhergehende Winterfrequenz, im letzten Sommer (1899) aͤllerdings nur noch um 157 gegen 226 im Sommer 1898 und 308 im Sommer 1897. Andererseits hat der Sommerbesuch von 1897 bis 1899 um 408, also durchschnittlich fährlich um 5,1 a. H., die Winterfrequenz dagegen von 1896/97 bis 1898/99 nur um 257, d. i. 3,0 a. H. im Jahresdurchschnitt, zugenommen.

sich die Studenten und

Im Sommerhalbjahr 1899 vertheilten Zuhörer auf die einzelnen Hochschulen und Fakultäten, wie folgt:

Universität bezw. Zahl der mehr (+) bezw. weniger (—)

9 Studenten u. gegen

Akademie Zuhörer Winter 1898/99 Sommer 1898 Basel. .586 (27) + 27 (— 8) + 57 (+ 19 Zürich. . 825 (209) 49 (— 22) + 21 82 15 Bern. . 903 (166) + 31 (— 6) + 133 (+ 36) Genf.. . 902 (229) 46 (— 63) + 32 (+ 13) Lausanne. .556 (96) 45 (— 34) 28 (+ 12) Freiburg. .353 (5) 48 (— 20) 31 (— 4) N chätel . 156 (43) 27 (— 9) + 7 (+ 12)

Zahl der Studenten und Zuhörer der

Theologie prudenz L11“ 49 134 (3) 361 (24) 109 (6) 356 (126) 351 (77) 207 (3) 249 (87) 407 776) 145 (1) 314 (101) 396 (127) sanne .. .. 142 (1) 153 (42) 244 (53) reiburg... 142 73 138 (5) seuchätel ... 25 112 (43). Unter den Zuhörern der medizinischen Fakultät zu Genf befanden ih 30 (1) Schüler der Zabnarztschule daselbst. Freiburg und uchatel haben keine medizinische Fakultät. Abgesehen von den 644 2) Zuhörern, deren Nationalität nicht angegeben ist, befanden ich unter den 3 637 (543) Studenten des Sommerhalbjahres 1899 1965 (78) Schweizer und 1672 (465) Ausländer. unter letzteren 2 5 (60) Deutsche, 501 (321) europatsche Russen, 187 (28) Bulgoren, 76 (9) Oesterreicher, 57 Franzosen, 40 Italtener, 35 Rumänen, je 18 (6 bez. 7) Ungarn und Nord⸗Ameritaner, je 17 Griechen und Türken, 16 Serben u. s. w. Insbesondere von den Deutschen studierten hprotestantische und 65 katholische Theologie, davon allein 64 in reiburg, 151 (2), hauptsächlich in Lausanne 73 und enf 58 —, Rechtswissenschaft, 63 (30), namentlich in Zürich 38 (26) —, Medizin und 287 (28) Pbilofophie, von letzteren in Hesel 65, Zürich 56 (11), Genf 55 (8), Bern 42 (3), Lausanne 89 (1), Freiburg 25 und Neuchzatel 15 (5). In Freiburg machten die 25 den philosophischen Studien obliegenden Reichzangehörigen mit den 64 reichsdeutschen Studierenden der katholischen Theologie mehr als ein Viertel des gesammten Besuches dieser Universität aus (die Hörer ücht mitgerechnet). Dies ist bemerkenswerth; denn man erinnert sich, die reichsdeutschen Professoren sich s. 3. von der Dominikaner⸗ niversität zurückgezogen haben, und daß diese Anstalt einer Universität nicht gleich erachtet wird. nn Das hervorstechendste Kennzeichen des Besuchs der schweizerischen niversitäten ist der große Antheil der Ausländer und der Frauen in der Studentenschaft.

111“

6 Zur Arbeiterbewegung. Die Lohnbewegung der Speicherarbeiter und Getreide⸗ tiger Berlins (vergl. Nr. 217 d. Bl. hat, der „Dt. W.⸗

*) Die Zahl der weiblichen Studierenden und Sabörer ist hier

vie im Folgenden in Klamm gesetzt, aber auch in der je davor sezenden Zahl einbegriffen. 18

zufolge, das Ergebniß gehabt, daß die Direktion des Viktoria⸗ Speichers sowie der Spediteurverein deecesgeloß⸗ von 2 ½ für die Stunde und von 5 für die Ueberstunde bewilligten.

Die Berliner Glaser haben, wie hiesige Vlätier berichten, nachdem die seitens des Gesellenausschusses geführten Verhandlungen keine Einigung mit den Arbeitgebern erzielt hatten, eine allgemeine Lohnbewegung beschlossen. Sie haben den Prinzipalen ihre Forderungen nochmals unterbreitet, welche im wesentlichen folgende sind: Abschaffung der Accordarbeit, Minimalstundenlohn von 56 bei neunstündiger Arbeitszeit; über die Güte der Arbeit hat der Meister mit Hinzuziehung des Gesellen⸗Vertrauensmanns, welcher von den Arbeitnehmern be⸗ stimmt wird, zu entscheiden; Lohnzahlungen finden am Sonnabend um 5 Uhr, an Tagen vor den hohen Festen um 4 Uhr statt, unter Zahlung des vollen Tagelohnes. Im Falle der Nichtbewilligung soll die Arbeit eingestellt werden (vergl. Nr. 243/1899 d. Bl.).

Die Ausstandsbewegung der hiesigen Baudrechsler (vergl. Nr. 216 d. Bl.) ist nach der „Volks⸗Zkg.“ so gut wie beendet, nach⸗ dem von 18 Werkstätten, in denen Forderungen gestellt wurden, 17 mit 885 8 Arbeitern dieselben bewilligt haben; eine Werkstatt bleibt gesperrt.

Aus Mainz berichtet die „Rh.⸗Westf. Ztg.“, daß der Ausstand in den Lederwerken (vgl. Nr. 194 d. Bl.) durch Vermittelung des Regierungsvertreters beendet wurde. Heute sollte die Arbeit wieder aufgenommen werden. Bewilligt wurden zehnstündige Arbeitszeit vom 1. April ab, Bildung eines Arbeiterausschusses und 10 % Aufschlag für Ueberarbeit. 1

Zur Ausstandsbewegung der Hamburger Werftarbeiter (vergl. Nr. 223 d. Bl.) meldet „W. T. B.“ vom heutigen Tage, daß der Verband der dortigen Essenindustriellen sich bereit erklärt hat, die ausständigen Arbeiter zu den alten Bedingungen wieder einzustellen. Falls dieselben damit einverstanden sind, sollen die Wiedereinstellungen direkt bei den Werften am Sonnabend, den 22. d. M., beginnen und in längstens einer Woche beendigt werden.

Aus New York theilt dasselbe Bureau mit, daß die Zahl der im Anthracit⸗Kohlengebiet ausständigen Arbeiter (vergl. Nr. 218 d. Bl.) auf 126 000 Mann angewachsen ist. Auch mehrere Hundert Eisenbahnarbeiter sind beschäftigungslos, weil keine Kohlen⸗ züge verkehren.

Kunst und Wissenschaft

Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen. XXI. Band, 2. und 3. Heft. Berlin, G. Grote' sche Verlags⸗ ““ Jährlich vier Hefte, Pr. 30 für den Jahrgang. Im zweiten Heft des neuesten Bandes der Museums⸗Jahrbücher berichtet der Direktor des Königlichen Kupferstichkabinets Dr. Lippmann über ein durch Schenkung neu erworbenes werthvolles Blatt aus Albrecht Dürer's „niederländischem Skizzenbuch“. Dieses bildet ein Seitenstück zu dem öfter zitierten Tagebuch, das der Künstler auf seiner am 12. Juni 1520 in Begleitung seiner Frau und einer Magd nach den Niederlanden unternommenen Reise geführt hat. Auf den Blättern des Skizzenbuches hat Dürer Porträts, malerische Gebäude, Ansichten und verschiedene Merkwürdigkeiten, die er im Bilde fest⸗ halten wollte, mit dem Silberstift sorgfältig und scharf gezeichnet. Zwölf davon sind, in verschiedenen Sammlungen zerstreut, noch jetzt nachzuweisen und an dem gleichen kleinen Querquartformat, dem gelblichweiß grundierten Papier und der Behandlungsweise der Zeich⸗ nung als zusammengehörig erkennbar. Die meisten dieser Blätter sind auf beiden Seiten benutzt, zwei nur auf einer Seite, sodaß sie im Ganzen 22 Zeichnungen tragen. Das Berliner Kupferstichkabinet besaß bisher drei dieser kostbaren Blätter und gelangte durch das Vermächtniß des unlängst hier verstorbenen Kunstsammlers Herrn Valentin Weisbach neuerdings in den Besitz eines vierten, besonders interessanten Blattes, von dem eine sorgfältige Nachbildung in Originalgröße dem Hefte beigegeben ist. Dasselbe wurde von dem Verstorbenen bei der Versteigerung der Sammlung Holford in London im Jahre 1893 für den Betrag von 635 Lstrl. erworben. Man sieht darauf die Brustbilder zweier Nürnberger Bürger, Paulus Topler (ein Mann mit langem Bart im Alter von 51 Jahren) und Merten Pfinzing (ein bartloser jüngerer Mann im Alter von 20 oder mehr Jahren). Die beiden außerordentlich lebensvollen Porträtzeichnungen sind in den Tagen vom 7. bis 20. Oktober 1520 in Aachen entstanden. Von den übrigen bekannten Blättern des niederländischen Skizzenbuches hat nur vn. die Sammlung von Chantilly die gleiche Zabl vier, wie Berlin, aufzuweisen; je eines befindet sich im Britischen Museum, in der Wiener Hof⸗Bibliothek, in der Kunsthalle zu Bremen und im Privatbesitz zu Braunschweig. Durch das Weisbach'sche Vermächtniß ist die Zahl der echten Zeichnungen von Dürer's Hand im Berliner Kupferstichkabinet auf achtzig gestiegen, ein Besitz, der an Umfang und Bedeutung nur noch von der Wiener Albertina übertroffen wird. In einem weiteren Beitrage untersucht Max Lehrs die Herkunft des „Meisters der Berliner Passion“. „Es handelt sic dabei um das Werk eines ganz 82ö niederrheinischen Kupferstechers, der, unter dem Einfluß des Meisters mit der Marke E'S stebend, in der Zeich⸗ nung mehr Berührungspunkte mit Israel van Meckenem zu er⸗ kennen giebt. Seine Stichweise, in den Konturen kräftig und sicher, zeigt in den Schattenpartien ein System äußerst zarter, geradliniger Schraffierungen, die in den guten Drucken den Eindruck von Tuschtönen machen und den Blättern eine von anderen gleich⸗ zeitigen Stechern nicht erreichte Farbigkeit verleihen. Seinen jetzt allgemein üblichen Namen hat ihm der Verfasser gegeben, und zwar nach einem niederrheinischen Gebetbuch im Berliner Kupferstichkabinet, das sieben eingeklebte Blätter aus der Passtonsfolge enthält. Lehrs meint, man werde ihn wohl jenen Künstlern beizuzählen haben, die, von der großen Heimstätte alter Kunst im nordwestlichen Flandern ausgehend, auch den Kupferstich nach Osten trugen. Dem mit mehreren Licht⸗ drucken, darunter eine Reproduktion der „Himmelfahrt Mariae“ in den Uffizien zu Florenz, ausgestatteten Aufsatze ist ein Verzeichniß der dem unbekannten Meister zugeschriebenen Stiche angehängt. Henry Thode bringt in dem Heft seine Untersuchung über die Malerei am Mittelrhein im 15. Jahrhundert und den Meister der Darmstädter Passionsscenen unter Beigabe zahlreicher Textbilder, die als Beleg seiner Ausführungen dienen, zum Abschluß. Ein Aufsatz von Hans Graeven handelt von den Fragmenten eines Siegburger Tragalters mit Ematlplatten im Kestner⸗Museum zu Hannover, und C. von Fabriczy macht auf ein Jugendwerk Bernardo Rossellino's he.--n spätere, bisher unbeachtete Schöpfungen seines Meißels auf⸗ merksam. 8

Im dritten Heft bespricht Ferdinand Laban die der Berliner Galerie von Herrn Rudolph Ph. Goldschmidt geschenkte Farbenskizze zu einem Repräsentationsgemälde des spanischen Malers Francisco de Goya, eine Sitzung der Philippinen⸗Kompagnie unter dem Präsidium des Königs Ferdinand VII. darstellend, und weist nach, daß sie als Vorstudie zu einem großen Bilde gedient hat, das jetzt im Städtischen Museum zu Castres (im französischen Departement Tarn) aufbewahrt wird. Ferner enthält das Heft Beiträge von Paul Schubring über den viel umstrittenen, von Vasari „Giottino“ genannten Maler und seine Werke, von Berthold Daun über eine bisher unbeachtete Arbeit des Veit Stoß (sechs aus Lindenholz geschnitzte Reliefe mit Dar⸗ stellungen aus den Zehn Geboten, früher im Schlosse Ambras in Tirol, jetzt im bayerischen National⸗Museum zu München) und endlich Beiträge zur Kenntniß des Holzschnittwerks Jörg Breu's, von Campbell Dodgson. Sämmtliche Aufsätze auch dieses Heftes sind mit Lichtdruckabbildungen im Text und auf besonderen Tafeln reich ausgestattet 1“

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Vor kurzem erschien im Verlage von Franz Vahlen zu Berlin „Das deutsche bürgerliche Recht für Forstmänner“ von Dr. Karl Dickel, Amtsgerichtsrath und a. o. Professor der Rechte in Berlin, Lehrer an der Forstakademie zu Eberswalde (564 Seiten, ungeb. 10, geb. 11 ℳ). Dieses Buch ist auf Anregung der preußischen Forstverwaltungs⸗Behörde geschrieben worden. Die bers männer werden sehr oft vor juristische 1. und namentlich auch vor

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solche des bürgerlichen Rechts gestellt. Es ist deshalb sehr wichtig, daß ihnen Gelegenheit geboten wird, sich die Kenntniß des neuen bürgerlichen Rechts, soweit dies für sie von Werth ist, zu verschaffen. Das Buch 8 von Dickel soll zur Einführung in das neue bürgerliche Recht dienen und insoweit ein Lehrbuch sein. Es bezeichnet sich aber auch gleich⸗ zeitig als Handbuch; denn es soll den Forstbeamten 88 die Möglichkeit gewähren, sich über eine Rechtsfrage, vor welche sie i der Praxis gestellt werden, möglichst schnell zu orientieren. Das Buch enthält eine Darstellung des neuen deutschen bürgerlichen Rechts, soweit es für Forstmänner von Interesse ist, und zwar der allgemeinen Lehren der Schuldverhältnisse, des Sachenrechts und speziell des Jagdrechts die einschlägigen Bestimmungen des neuen Handelsgesetzbuchs und anderer Reichsgesetze haben in derselben gleichfalls Berücksichtigung gefunden. Familien⸗ und Erbrecht sind gelegentlich berührt. Der Verfasser giebt in den einzelnen Fällen auch Antwort auf die Frage, wieweit das Landesrecht noch fortbesteht. Für Preußen sind meistens die noch geltenden Landesgesetze in An⸗ merkungen angeführt, eine vollständige Darstellung des noch fort⸗ eltenden Landesrechts ist vermieden. Das Wert behandelt alle wichtigen eese des Landwirthschastsrechts. Ein Inhaltsverzeichniß, ein aus⸗ 8 ührliches Sachregister und ein Gesetzesregister erleichtern den Gebrauch des Buches. Dickel hat seit einer Reihe von Jahren Forst⸗ recht an der Forstakademie in Eberswalde gelehrt. Sein Buch ist ausgezeichnet durch zweckmäßige Auswahl und Anordnu ig des Stoffs, sowie durch klare, auch den Laien verständliche Darstellung. Es bildet einen fast unentbehrlichen Rathgeber zur Einführung der deut⸗ schen Forst⸗Verwaltungsbeamten in das seit dem 1. Januar 1900 geltende deutsche bürgerliche Recht.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn.

12. Oktober, 4 Uhr. K. und K. See⸗Arsenals⸗Kommando in ola: Lieferung folgender Gegenstände für das Jahr 1901: Loos II laggen; Loos IV Lederwaaren; Loos VI Leinöl; Loos VIII graue

Waschseife, Unschlittkerzen und Stearinkerzen; Loos IX. Pinsel; Loos XIV Rosetten⸗Kupfer, Barren, Draht, Bleche und Nägel aus Kupfer; Loos XVa. Kupferröhren; b. Muntzmetallröhren; Loos XVI Barren, Scheuerbleche, Beschlagbleche und Beschlagnäͤgel aus Muntzmetall; Loos XVIII Messing in Barren, Stangen und Blechen, Messingdraht; Loos XXIV dünne Tausorten, sowie sonstige derlei Erzeugnisse aus Hanf; Loos XXV Trossen⸗ und kabelartig ge⸗ schlagene Tausorten; Loos XXVI Spagate aus ungetheertem Hanf; Loos XXVII Kotzen (Decken); Loos XXX Flexible Stahldrahttaue

und Patent⸗Stahldrahttaue.

5. Dezember 1900, 4 Uhr. Ebenda: Lieferung für das Jahr 1901 von: Loos V. Olivenöl. Näheres bei der obenbezeichneten Be⸗ hörde, sowie bei der Kanzlei⸗Direktion der Marine⸗Sektton des K. u. K. Reichs⸗Kriegs⸗Ministeriums in Wien und dem K. u. K. Seebezirks⸗ Kommando in Triest

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Post über Ostende vom 19. September in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim wegen Zug⸗ verspätung in Belgien nicht erreicht.

Der Fahrplan für den Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Halle a. S. vom 1. Oktober 1900 enthält folgende wichtigeren Aenderungen: A. Neue Züge: Abth. 1/2: Zug 423 Leipzig Dessau. Abth. 8: Züge 398 u. 399 Leipzig —Pegau. Abth. 18: Züge 727 u. 728 Leipzig —-Taucha. Abth. 31: Zug 874 (neue Nr. 872), der jetzt nur Sonnabends verkehrt, soll ab 1. Oktober täg⸗ lich verkehren. Abth. 33: Züge 471 u. 472 Leipzig Schkeuditz. B. Ausfall von Zügen. Abth. 3: Die Züge D 5 u. 29, D 6 u. 22, und 7 u. 25 werden zwischen Berlin Und Bitterfeld wieder vereinigt. Schnellzüge 9 u. 10 Halle Berlin. Personenzüge 213 u. 214 Eisenach Corbetha. Sonntagszüge 217 u. 220 Weißenfels Halle. Abth. 4: Sonntagszüge 267 270 Corbetha-— Leipzig. Abth. 9: Sonntagszüge 531 u. 532 Merseburg Mücheln. Abth. 10: Sonntags⸗ züge 849 u. 850 Merseburg Schafstädt. Abth. 11: Sonntagszüge 639 u. 640 Lauchstädt —Schlettau. Abth. 12: Schnellzüge D 65 un. D 66 Berlin.-Karlsbad. Abth. 17: Personenzug 748 Sagan —Sorau. Abth. 18: Sonntagszüge 723 u. 724 Leipzig —Eilenburg. Abth. 19: Sonntagszüge 672 u. 685 Cöthen Dessau. Abth. 20: Personenzüge 761 u. 774 Sonntagszüge 784 u. 785 Kottbus Lübbenau. Sonntagszug 788 Kottbus Berlin. Abth. 24: Sonntags⸗ züge 829 u. 830 Frankfurt a. O. Kottbus. Abth. 28: Sonntagszug 649 Weißwasser Forst. Abth. 29: Sonntagszüge 593 u. 594 Halle Nordhausen. Abth. 31: Gemischter Zug 872 Oberröblingen —Quer⸗ furt (Oberröblingen ab 1212). „C. Wesentliche Zugver⸗ schiebungen. Abth. 1: Zug 405 fährt ppn Bitterfeld 10 Min. früher ab. Abth. 3: Zug 4 kommt 11 Min. früher in Weißenfels an Zug D 39 verkehrt 2 Stunden früber. Zug 241 fährt von Bitter⸗ feld 10 Min. früher ab. Zug 242 fährt von Berlin 10 Min. früher ab. Abth. 4:; Zug 95 verkehrt 2 Stunden früher. Abth 7: Zug 859 hält in (Saale). Abth. 8: Zug 372 kommt in Zeitz 16 Min. früher an. üge 366, 371, 386 und 387 halten in Gr.⸗Dalzig. Abth. 15: Züge 831 u. 832 verkehren 40 bezw. 50 Min. später. Abth. 16: Zug 502 fährt von Guben 10 Min. früher ab. Abth. 17: Zug 748 von Glogau trifft schon 7,25 in Sagan ein zum Anschluß an Zug 740 nach Sorau. Der jetzt 9,22 von Sagan abgehende Zug 748 fällt fort. Abth. 18: Züge 712 u. 714 verkehren 1 Stunde später. Abth. 19: Zug 1798 fährt von Hoyerswerda 10 Min. früher ab und bekommt in Ruhland Anschluß an Zug 961 na Senftenberg —Kottbus. Abth. 20: Zug 1801 fährt von Kottbus 20 Min. später ab und bekommt Anschluß in Kottbus an Zug 101 von Halle und in „Weißwasser an Zug 644 von Forst. Abth. 22: Zug 961 fährt von Großenhain 74 Min. später ab und hat unmittelbaren Anschluß von Dresden (Dresden Abf. 6,00).. Zug 983 trifft in Kottbus 13 Min. früher ein und be⸗ kommt Anschluß an Zug 739 nach Sagan. Abth. 26: Zug 935 ver⸗ kehrt in Senftenberg 15 Min. früher. Zug 936 fährt von Camenz 10 Min. später ab und trifft in Senftenberg 15 Min. früher ein. Abfahrt von 54 Min. später, in Kalau Anschluß an Zug 503, Ankunft in Lübbenau 20 Min. später mit unmittelbarem Anschluß nach Berlin. Zug 939 kommt in Senftenberg 42 Min. früher an. Zug 940 fährt 62 Min. später von Senstenberg ab und kommt in Lübbenau 11 Min. später an. Zug 941 kommt in Lübbenau 25 Min. früher an. Abth. 29: Zug 574 hält in Erdeborn. Abth. 32: Zug 901 verkehrt 40 Min. später. Zug 902 verkehrt zwischen Wittenberg und Pretzsch 40 Min. später. Abth. 33: Zug 444 bekommt in Halle Anschluß an Zug 2078 nach Sangerhausen. Zug 463 hält in Lützschena und Wahren.

Der Fahrplan für den Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Hannover vom 1. Oktober 1900 enthält folgende wichtigeren Aenderungen: I. Ausfallende Sommerzüge. Abth. 1. a. Die Schnellzüge Nr. 81 und 82 zwischen Hamburg und Elze (Göttingen) über Hildes heim: Zug Nr. 81 Göttingen ab 2, 48 Nm., Hildesheim an 4,21, ab 4,32 und Hamburg H. an 7,21 Nm. Zug 82 Hamburg H. ab 9,35 Vm, Hildesheim an 12,51, ab 1 10 Nmr, Göttingen an 3, 01 Nm. b. Die Personenzüge Nr. 523 und 536 zwischen Hannover und Hildes⸗ heim (über Barnten): Nr. 523 Hannover ab 6,20, Hildesheim an 6,59 Vm., Nr. 536 Hildesheim ab 9,22 und Hannover an 10,22 Nm. Abth. 2, 3 und 19. Die Schnellzüge Nr. 101 und 102zwischen Hremen⸗ haven und Berlin: Zug Nr. 101 Bremerhaven ab 2,50 Nm., Bremen an 4,00, ab 4,18, Uelzen an 6.,44, ab 6,292, Stendal an 8,2½, ab 8,12, Berlin L. an 9, 22 Nm.; Fns Nr. 102 Berlin L. ab 11,24 Nm., Stendal an 1,24, ab 1,14, Uelzen an 3,414, ab 3,22 8 8 8