1 1 —————j——————
Gerneral⸗Direktion der Königlich preußischen allgemeinen
Die Restanten für einen Termin werden hierdurch auf⸗ gefordert, im nächsten Termine, dem 1. Oktober 1900, den rückständigen Beitrag nebst der teetmea fic verwirkten Strafe und dem alsdann wieder fälligen Beitrage, also über⸗ haupt das Dreifache eines Beitrages zu entrichten.
Den Restanten für drei Termine wird bekannt gemacht, daß sie aus der Anstalt ausgeschlossen und ihre Aufnahme⸗ scheine ungültig geworden sind. v
Berlin, den 21. September 1900.
Wittwen⸗Verpflegungs⸗Anstalt Germar.
Verzeichniß b der Nummern der Aufnahmescheine derjenigen Inter⸗ I welche für die Termine 1. April 1900, 1. Oktober 1899 und 1. April 1899 mit ihren Wittwenkassen⸗
Beiträgen im Rückstande geblieben sind.
a. Restanten für einen Termin:
Nr. 77 912 (Wiegand),. Nr. 103 310 (Kempen).
b. Restanten für drei Termine:
Nr. 104 911 (Raydt), Nr. 110 021 (Dr Jacoby)
eute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 36
der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter
Nr. 10 231 die Verordnung über die den Justizbeamten bei Dienstgeschäften außerhalb des Gerichtsorts zu gewährenden Tagegelder und Reisekosten, vom 27. August 1900.
Berlin W., den 26. September 1900.
Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.
Bekanntmachung
Gemäß § 46 des Kommunalabgabegesetzes vom 14. Juli 1893 (Gesetz⸗Samml. S. 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der im laufenden Steuerjahr zu den Kommunalabgaben einschätzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1899/1900 bei der Krefelder Eisenbahn auf 96 000 ℳ festgestellt worden ist. 8
Elberfeld, den 22. September 1900. 8 „ Der Königliche eem gef G
eck.
* 8
Dasbevorstehende Studien⸗Semesterunserer Universität immt mit dem “ 15. Oktober d. J.
einen gesetzlichen Anfang. Indem wir dies hierdurch zur he he TE“ machen wir diejenigen, welche die Absicht haben, die hiesige Universität zu besuchen, darauf aufmerksam, daß sie sich pünktlich mit dem Beginne des Semesters hier einzufinden haben, um sich dadurch vor den Nachtheilen zu bewahren, welche ihnen durch das Versäumen des Anfangs der Vorlesungen unausbleiblich erwachsen müssen. Zugleich ersuchen wir hiermit die Eltern und Vor⸗ münder der Studierenden, auch ihrerseits zur Beobachtung dieses wichtigen Punktes der äakademischen Disziplin möglichst mitzuwirken. In Ansehung derjenigen Studierenden, welche auf Grund vorschriftsmäßiger Dürftigkeits⸗Atteste die Wohlthat der Stundung des Honorars für die Vorlesungen in Anspruch u nehmen beabsichtigen oder um ein akademisches Stipendium sich bewerben wollen, bemerken wir, daß nach den gesetz⸗ lichen Vorschriften derartige Gesuche bei Vermeidung der Nichtberücksichtigung, und zwar die Stundungs⸗ esuche innerhalb der ersten Woche und die Ge⸗ uche um Verleihung eines Stipendiums innerhalb der ersten vierzehn Tage nach dem gesetzlichen Anfange des Semesters von den Petenten in e eingereicht werden müssen, und daß von denjenigen Studierenden, welchen die Wohlthat der Stundung bereits zuerkannt worden ist, unter dem Präjudiz des Verlustes ihrer Berechtigung von dem er⸗ haltenen Stundungsscheine innerhalb der ersten Woche nach dem gesetzlichen Anfange des Semesters bei der Quästur Ge⸗ brauch gemacht werden muß. Bonn, den 24. September 1900.
Rektor und Senat der Rhesdiemn Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität.
Sieffert. II.
8 Die Immatrikulation für das bevorstehende Studien⸗ Semester findet vom 15. Oktober an bis zum 5. No⸗ vember d. J. statt. Später können nach den bestehenden Vorschriften nur diejenigen Studierenden noch immatrikuliert werden, welche die Verzögerung ihrer Anmeldung nach Nach⸗ weisunggültiger Verhinderungsgründe zu entschuldigen vermögen.
*. Immatrikulation haben 1) diejenigen Studierenden, welche die Universitäts⸗Studien beginnen, insofern sie Inländer sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugniß und, 6. sie Ausländer sind, einen Paß oder sonstige ausreichende Legitimationspapiere,
2) diejenigen, welche von anderen Universitäten kommen, außer
den vorstehend bezeichneten Papieren noch ein vollständiges
Abgangszeugniß von jeder früher besuchten Universität vor⸗
zulegen. Diejenigen Inländer, welche keine Maturitäts⸗Prüfung
bestanden, beim Besuche der Universität auch nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für die höheren Lebens⸗ kreise oder eine besondere Bildung für ein gewisses Berufsfach zu geben, ohne daß sie sich für den eigentlichen gelehrten Staats⸗ Scha oder Kirchendienst bestimmen, können auf Grund des § 3 der befunden Habe, und ben Wunsch ausfprach, daß Allerhbche⸗
Behufs
Vorschriften vom 1. Oktober 1879 immatrikuliert werden. 8 en 24. September 1900. .“ Die Immatrikulations⸗Kommission. Sieffert.
leihung des Enteignungsrechts an die Aktiengesellschaft „Kleinbahn
B e k a nn t m a ch u n g.
Nach Vorschrift des L183 vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. . 357) sind bekannt gemacht: 8 vnG- am 13. Jumi 1900 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungs⸗Genossenschaft Kleinweidelbach II zu Kleinweidelbach im Kieise Simmern durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung
zu Koblenz Nr. 40 S. 261, ausgegeben am 6. September 1900;
2) das am 2. Jult “ A “ 11 twässerungs⸗Genossenschaft zu Wallecsheim im Kreise Pr. 88 vüsservhae der .“.“ Regierung zu Trier Nr. 34 S. 371,
24. ust 8 1 6 auscf eten ennns 7. Juli 1900 Allerhöchst vollzogene Statut für die Uchte⸗Ent⸗ und Bewässerungs⸗Genossenschaft im Kreise Stendal zu Stendal durch das Amtsblatt der Königlichen Rehfjerung zu Magdeburg Nr. 33 S. 405, ausgegeben am 18. August 1900;
4) das am 9. Juli 1900 Allerböchst vollzogene Statut für die Drainage⸗Genossenschaft zu Dorf Konarzewo im Kreise Krotoschin durch das Amtsblatt der 1““ zu Posen Nr. 33. ⸗ m 14. Augu 2
88 899p annigeden s Erlaß vom 12. Jali 1900, betreffend die Ver⸗
— Kalbe a. M. — Beetzendorf“ zu Kalbe im Kreise Salzwedel vismart 86 lhan und Berthen einer Kleinbahn von Bismark über Kalbe nach Beetzendorf mit Verbindungsgleis nach dem Kornhause Beetzendorf erforderlichen Grundstücke, durch das Amtsblatt der Könsglichen Reaierung zu Magdeburg Nr. 33 S. 405, ausgegeben am
8 1900; 1 88 whadte Allerhöchste Erlaß vom 25. Juli 1900, betreffend die Verleihung des Enteignungsrechts ꝛc. an den Kreis Goldberg⸗Haynau für die von demselben zu bauende Chaussee von Haynau bis zur Grenze mit dem Landkreise Liegnitz in der Richtung auf Langenwaldau, durch das Amtzblatt 858 “ zu Liegnitz Nr. 35
5v egeben am 1. September 1 8 22! 8 serbo bste Erlaß vom 30. Juli 1900, betreffend die Verleihung des Rechts zur dauernden Beschränkung des Grundeigen⸗ thums an die Stadt Frankfurt a. M. behufz Anbriagung von Rosetten an den Straßenseiten von Häusern zwecks Befestigung von Quer⸗ drähten für den elektrischen oberirdischen Straßenbahnbetrieb in den⸗ jenigen Straß’n der Stadt Frankfurt a. M., in welchen die Auf⸗ stellung von Masten für solche Querdrähte nicht gestattet werden kann, durch das Amtsblatt für den Stadtkreis und für den Landkreis Frankfurt a. M. Nr. 37 S. 463, ausgegeben am 3. September 1900; 8) das am 30. Juli 1900 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainage⸗Genossenschaft zu Sponsberg im Kreise Trebnitz durch das Amtsblatt der vea ö zu Breslau Nr. 35 S. 325,
sgegeben am 1. September — 28 1 8 8 das am 30. Juli 1900 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungs⸗Genossenschaft Eisliethen im Kreise Fischhausen durch das Amtsblatt der Koöniglichen Regierung zu Königsberg Nr. 35 S. 459, ausgegeben am 30. August 1900; “ 10) das am 30 Juli 1900 Allervöchst vollzogene Statut für die Entwässerungs⸗Genossenschaft zu Sellerich im Kreise Prüm durch das Amtsblatt der Königiichen Regierung zu Trier Nr. 35 S. 379, aus⸗ gegeben am 31. August 1900.
Angekommen:
Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister der tlichen Arbeiten von Thielen, von Paris.
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Die Personal⸗Veränderungen in der befinden sich in der Ersten Beilage.
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Nichtamtliches. Deutsches Reich. “
Der Wirkliche Geheime Ober⸗Baurath im Reichs⸗Eisenbahn⸗
amt Streckert ist von Paris zurückgekehrt.
Der Regierungs⸗Assessor von Oppen in St. Goars⸗ hausen ist dem Königlichen Ober⸗Präsidium zu Posen zur weiteren dienstlichen Verwendung und der Regierungs⸗Assessor Dr. Dyckerhoff in Hagen i. Westf. dem Königlichen Polizei⸗ Präsidium zu Berlin zur Beschäͤftigung bei den Schieds⸗ gerichten der Arbeiterversicherung überwiesen worden. 8
Im Monat August d. J. haben 3645 Schiffe (gegen 2665 Schiffe im August 1899) mit einem Netto⸗Raumgehalt von 420 145 Registertons (1899: 330 864 Registertons) den Kaiser Wilhelm⸗Kanal benutzt und, nach Abzug des auf die Kanalabgabe in Anrechnung zu bringenden Elblootsgeldes, an Gebühren 201 333 ℳ (1899: 171 785 ℳ) entrichtet 8
11“ “
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, heute von La Guaira nach Puerto Cabello in See gegangen.
Der Lazarethdampfer „Gera“, Detachementsführer: Kapitänleutnant Begas, ist am 24. September in Hongkong eingetroffen und beabsichtigt, am 29. September wieder in See zu gehen. 114“.“
vXX“ Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser empfing gestern “ wie „W. T. B.“ meldet, die italienische Mission, welche die Thron⸗ besteigung des Königs Victor Emanuel III. notifizierte, in feierlicher Audienz.
fetzelicher, besfe hn Felashe⸗ in Budapest sprach der Schah von Persien seinen Dank für die ihm sowohl in Wien wie in Budapest bewiesene Gastfreundschaft aus und trank auf das Wohl des Kaisers Franz Joseph. Der Erzherzog Joseph August erwiderte mit einem Trink⸗ spruch, in welchem er seiner Freude darüber Ausdruck gab, daß der
c. sich in der österreichisch⸗- ungarischen Monarchie wohl
derselbe die Monarchie recht bald wieder mit seinem Besuche beehren möge. Der Erzherzog fügte hinzu, er werde die Wünsche des Schahs dem Kaiser übermitteln.
Das „Militär⸗Verordnungsblatt“ veröffentlicht die Er⸗ Zoll. und Steuerstellen; Ermächtigung des Hauptzollamts zu Plauen nennung des Hauptmanns im Generalstab Grafen Herbert
Großbritannien und Irla
deutsche Botschafter Graf von Hatzfeldt hatte haut⸗ dn euscch T. Fefad. im Auswärtigen Amt eine Besprechung mit Lord Salisbury. V ““
Frankreich. “
Der Präsident . hat sich gestern auf einige Tage 8 télimar begeben. 88 Araich wird ein Schrelben des Kriegs⸗Ministers, Generals André an den Präsidenten Loubet veröffentlicht, in welchem eine gründliche Reorganisation der Kriegsschule von Saint⸗Cyr beantragt wird. Unter anderem nimmt der Kriegs⸗Minister das Recht für sich in Anspruch, die Lehrer der Kriegsschule selbst zu wählen, während die Wahl bisher V lag der Armee⸗Inspektoren
8
ͤa1“”“ ö In Nules in der Pcovinz Castellon de la Plana sind, wie „W. T. B.“ meldet, Unrahen ausgebrochen, welche durch Auflegung des Octrois auf die Reisernte veranlaßt wurden. Die Gendarmerie griff ein und machte von den Waffen Gebrauch. Ein Gendarm und mehrere Zivilpersonen wurden verletzt. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Die Gendarmerie ist konsigniert.
Rumänien.
Der Kriegs⸗Minister hat, laut einer Meldung des „W. T. B.“, den Korps⸗Kommandanten den Befehl ertheilt, die Entlassung der Linientruppen des Jahrgangs 1898 sowie der Territorialtruppen der Jahrgänge 1896 und 1897 für den 1. Oktober d. J. vorzubereiten.
Amerika. Der „Globe“ meldet aus New York, daß am 24. d. M. dem amerikanischen Gesandten in Peking Conger telegraphisch die Weisung übermittelt worden sei, nicht nur über einen unabhängigen Friedensvertrag zwischen Amerika und China zu verhandeln, sondern auch die Vermittelung der amerikanischen Regierung zwischen den anderen Mächten und China anzubieten. Wenn die Befehle des Kriegs⸗Depar⸗ tements an den General Chaffee durchgeführt würden, so dürften die amerikanischen Truppen am 1. Oktober aus Peking zurück⸗ gezogen werden. Vier Transportschiffe seien von Nagasati nach Taku abgegangen, um bereit zu sein, die amerikanischen Truppen nach Manila zu bringen. — Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Washington berichtet: Einer amtlichen Mittheilung zufolge sei dem General Chaffee der Befehl zugegangen, daß während der verhandlungen als ache der Gesandtschaft ein Regiment Infanterie, viec Abtheilungen Kavallerie und eine leichte Batterie in Peking unter seinem Befehle verbleiben, die übrigen Truppen aber nach Manila geschickt werden sollen.
Asien. Der französische General Voyron hat, dem „W. T. B.“ zufolge, 88 Pöfische Nenfter Lanessan in einem Telegramm aus Taku vom 22. d. M. mitgetheilt, daß er sein Haupt⸗ quartier in Tientsin aufgeschlagen habe, und daß die französischen Truppen zwischen Peking und Tientfin lägen. Eine aus Tientsin in New York eingetroffene Depesche vom 23. September meldet, wie dem „Reuter’'schen Bureau berichtet wird, Li⸗Hung⸗Tschang werde sich in einigen Tagen nach eking begeben. Er ver⸗ bleibe unter strenger russischer Bewachung. Es sei schwer, zu ihm Zutritt zu erlangen. Im Laufe einer Unter⸗ redung habe Li⸗Hung⸗Tschang gesagt, er glaube nicht, daß eine baldige Regelung wahrscheinlich sei, in Anbetracht der zahlreichen Nationen, mit denen verhandelt werden müsse. Seiner Ansicht nach sei bie Lme des den Angriff auf die Peitang⸗Forts nicht verwickelter geworden. 3 v. Sobtennac meldet aus Peking vom 10. d. M., von russischer Seite sei die Absicht kundgegeben worden, 2500 Mann während des Winters in Peking zu belassen. Der chinesische Hof befinde sich noch an der Nordgrenze der Provinz Schansi und warte die Entwickelung der Dinge in Peking ab. Der „Standard“ meldet aus Schanghai vom 24. d. M.:
Wie dortige chinesische Beamte berichteten, habe der Prinz Tuan im Namen der Kaiserin⸗Wittwe ein Geheimedikt er⸗ lassen, in welch m allen hohen Behörden im ganzen chine⸗ sischen Reiche mitgetheilt werde, daß der Kaiserliche Hof be⸗ schlossen habe, den Krieg gegen die fremden Mächte um jeden Preis fortzusetzen. Das Edikt drohe jedem die Mandschus nicht unterstützenden Beamten an, daß er als Verräther werde geröpft, seine ganze v vernichtet und die Gräber seiner Ahnen würden zerstört werden. b lonenh dem b T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, ist gestern bei dem russischen Generalstab die Nachricht ein⸗ gelaufen, daß der General Ssacharow am 12. September die Stadt Chulantschen am Sungariflusse eingenommen habe. Es seien sechs Geschütze und eine Anzahl Gewehre er⸗ beutet worden. Die russischen Truppen häten keine Verluste gehabt. 2 “ 8111““
8 1111““ 88
as „Reuter'sche Bureau“ —
Ine e e⸗ vom gestrigen Tage, daß bei dem Sabiefluß an der Gienze von Transvaal ein Gefecht stattgefunden habe.
Eine in London eingetroffene amtliche Depesche aus Kumassi berichtet: Mehrere äuptlinge ergaben sich einer Kolonne, welche auf dem Marsche nach Kintempo begriffen ist. Eine große Abtheilung Aschantis griff eine andere Truppenkolonne von 900 Mann 25 Meilen nördlich von Kumassi an, wurde aber mit großen Verlusten zurück⸗ geschlagen. Eine dritte Kolonne kehrte nach Kumassi zurück, nachdem sie die östlichen Stämme streng bestraft und zur Ruhe gebracht hatte. 1““
r. 41 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, ö' im Reichsamt des Innern, vom 21. September, br folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennung; — Ermächti⸗ gung zur Vornahme von Ziotlstands⸗Akten; — Exequatur⸗Getheilungen. — 2) Finanz⸗Wesen: Nachweisung der Einnah nen des Reichs vom 1. April 1900 bis Ende August 1900 — 3) Zoll⸗ und Steuer. Wesen: Veränderungen in dem Stande oder den Befugnissen de ur Erhebung der Reichsstempelabgabe von Aktien ꝛc. sowie zur Ab⸗ Uieser Urkunden. — 4) Polizei⸗Wesen: Ausweisung von
Ferkerie g zum Militär⸗Attaché bei der Botschaft in aris
Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Nr. 75 des „Centralb s der Bauverwaltung“, heraus⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 22. September 8 folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst⸗Nachrichten. — Nicht⸗ amtliches: Wildbach Verbauungen und Korrektionen im baverischen Algäu. — Die architektonischen Handzeichnungen in den Uffizien in Florenz (Schluß). — Neues Tachymeter mit Tangentenschraube. — 25. Jahresverwaltung des deutschen Vereins für öffentliche Gefund⸗ heitspflege. — Vermischtes: Preisbewerbung für Pläne zu einem Sparkassengebäude in Salzuflen. — Wettbewerb um Pläne für ein „Deutsches Vereinshaus“ in Mährisch⸗Schöneberg. — Abschiedsfeier zu Ehren des Regierungs⸗ und Bauraths Daub in Saarbrücken. — Afrikanische Eisenbahnen in den deutschen Schutzgebieten. — Brand einer Scheune mit Eiskeller. — Güterbewegung auf der sibirischen Eisenbahn. — Patente.
Statistik und Volkswirthschaft.
Gewerbliche Kinderarbeit außerhalb der Fabriken.
Im Frühjahr 1898 wurde auf Veranlassung des Reichskanzlers eine Erhebung über die gewerbliche Kinderarbeit außerhalb der Fabriken in den einzelnen Bundesstaaten vorgenommen. Die Er⸗ gebnisse dieser Erhebung hat das Kaiserliche Statistische Amt alsbald bearbeitet und in Form einer Denkschrift nebst Tabellen dem Reichsamt des Innern vorgelegt, in welchem inzwischen Vorschläge über die Regelung der gewerblichen Kinderarbeit außerhalb der Fabriken ausgearbeitet worden sind. Die Ergebnisse der genannten Erhebung werden nunmehr in den „Vierteljahrsheften zur Statistik des Deutschen Reichs“ (Heft III dieses Jahrgangs) veröffentlicht. Sie behandeln nehben dem Umsang der außerbalb der Fabriken stattfindenden gewerblichen Kinderarbest — über eine halbe Million derartige Kinder wurden 1898 in Deutschland gezählt — auch Art, Dauer dieser Be⸗ schäftigung Alter der betreffenden Kinder, Beschaffenheit der Arbeits⸗ räume, Arbeitslöhne der Kinder, endlich polizeiliche Bestimmungen über diese Kinderarbeit. Auch sind die wesentlichen Bestimmungen, welche im Ausland bezüglich der gewerblichen Beschäftigung von Schulkindern gelten, mitgetheilt.
Konkursstatistik.
Nach der vorläufigen Mittheilung des Kajserlichen Statistischen Amts zur Konkursstatistik gelangten im zweiten Vierteljahr 1900 im Deutschen Reiche 2145 neue Konkurse zur Zählung gegen 1980 im zweiten Vierteljahr 1899.
Es wurden 207 Anträge auf Konkurseröff ꝛung wegen Mangels eines auch nur die Kosten des Verfahrens deckenden Massebetrags ab⸗ gewiesen und 1938 Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte in “ Süss der Gemeinschuldner ausschließlich die Konkurseröffnung beantragt.
Beendet wurden im zweiten Vierteljahr 1900: 1689 (2. Viertel⸗ jahr 1899: 1699) Konkursverfahren, und zwar durch Schlußvertbheilung 1118, durch Zwangsvergleich 419, infolge allgemeiner Einwilligung 46 und wegen Massemangels 106. In 556 beendeten Konkursver⸗ fahren war ein Gläubigerausschuß bestellt.
Von den 2145 neuen und den 1689 beendeten Konkursverfahren betrafen:
physische Perfonen ... „ 1214 1490 I111““ 123 Handelsgesellschaften. 689 1u66“ Genossenschaften ... 8 1“““ andere hemeinschuldner 8 20 J11I1q“
Dampfkessel⸗Explosionen. Nach den Mittheilungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im dritten „Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs“, Jahr⸗ ang 1900, fanden während des Jahres 1899 im Deutschen beich 14 Dampffessel⸗Explosionen bei einem Bestande von rund 140 000 Dampfkesseln statt. Die Zahl der dabei getödteten oder binnen 48 Stunden nach dem Unfall verstorbenen Personen betrug 13, die Zahl der Schwerverwundeten 11; leicht verletzt wurden 11 Personen. Als muthmaßliche Ursache der Explosion gilt in 7 Fällen Wassermangel, meist auch nachlässige Wartung, nur in 3 Fällen war mangelhafte Konstruktion, Ausführung, Reparatur oder mangelhaftes Blech die Ursache. In 2 Fällen war zu hohe Dampfspannung und in je einem Falle örtliche Blechschwächung, Alter die Veranlassung. Für jeden einzelnen Fall enthalten die Nachweisungen eine genaue, durch Zeichnung und Maße erläuterte Beschreibung des Kessels und eine Darlegung vor und nach der Explosion.
Eine deutsche Fabrikgenossenschaft mit Spar „Konsum⸗
und Bauverein.
In Deutschland besteht schon eine stattliche Reihe von muster⸗ haften Großbetrieben, welche erfolgreich bestrebt sind, ihre Arbeiter nicht nur zu Lobnempfängern, sondern auch zu Kapitalisten zu machen und ihnen das Sparen, Haushalten und gesunde Wohnen auf jede Weise zu exleichtern. Zu diesen deutschen Musterbetrieben gehört die Fabrikgenossenschaft von P. C. Turck Wve. in Lüdenscheid.
In den Statuten des im Jahre 1864 für die Arbeiter dieser abrik gegründeten Konsum⸗Vereins, spaͤter auch ausgedehnt auf einen par⸗ und Bauverein, wurde als Zweck des Vereins aufgenommen:
a. billige Beschaffung der Lebensbedürfnisse, b. Anstrebung von
Kapitalvermögen durch: 1) regelmäßige Einzahung von Arbeitslohn, durch sonstige mögliche Ersparnisse, 3) durch den Bau von Arbeiter⸗ obnhäufern.
In der Zeit von 1864 bis 1899 ist die Zahl der Mitglieder dieser Fabrikgenossenschaft von 93 auf 825 gestiegen. Der Vorstand des Vereins hat in seinem vor kurzem verö entlichten 36. Rechen⸗ schaftsberichte die Genugthuung, konstatieren zu unen, daß die Kapital⸗ ansammlung ein Gesammtergebniß von 1 114 399 ℳ aufweist gegen 1 045 602 ℳ im vergangenen Jahre, mithin eine Zunahme von 68 797 ℳ im letzten Jahre. Die Beschaffung billiger und guter Lebensmittel ermöglichte im Jahre 1899 einen Umschlag von 135 562 ℳ mit einem Netto⸗Gewinn von 13 414 ℳ. welcher den Abnehmern zu gute kam. Die vom Verein gebauten Häuser bieten den Mitgliedern gesunde und preiswerthe Wohnungen, daher ein be⸗ hagliches Heim und tragen wesentlich zu geordneten Verhältnissen der Familien bei, indirekt zur Kapital⸗Ansammlung, wenn auch die Häuser nicht dazu dienen, dem Verein direkten Geldnutzen zuzuwenden.
Von den 825 Mitgliedern dieser Fabrikgenossenschaft von P. C. Turck Wwe. besaßen nach dem Theilhaber⸗Konto 98 Mitglieder ein Guthaben in A S. bis zu 30 ℳ, 133 ein Guthaben von 30 — 75 ℳ, 155 ein Guthaben von 75 — 150, 176 Mitglieder 150 bis 300 ℳ, 72 Mitglieder 300 — 450 ℳ, 45 Mitglieder 450 — 600 ℳ, 51 Mitaglieder 600 — 900, 46 Mitglieder 900 — 1500, 18 Mitglieder 1500 — 2100, 11 Mitglieder 2100 — 3000, 10 Mitglieder 3000 — 4000, 5 Mitglieder 4000 — 5000 und 5 Mitglieder 5000 — 6000 ℳ 1aac e von der v 1.. eehen 3n Jahre
e Höhe von 570 ℳ und in den verflossenen 36 Jahren den Betrag von 15 793 ℳ erreicht. hge
8 Zhur Arbeiter hawegung. „Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Berliner Buch⸗ bindereien haben, wie bi sige Blätter berichten, ihrem Verfamm⸗ lungsbeschlauß vom 23. d. M. (vergl. Nr. 228 d. Bl.) entsprechend, gestern überall die Arbeit wieder aufgenommen. — Im Drechsler⸗
bewegung in den übrigen Berufszweigen mit Ausnahme des Ga⸗ lanteriefachs entstanden, und es haben etwa 250 Mann die Arbeit niedergelegt.
In Leipzig haben die Heizungsmonteure, der „Lpz. Ztg.“ zufolge, ihren Arbeitgebern durch einen besonderen Ausschuß folgende neuen Forderungen vorgelegt: neunstündige tägliche Arbeitszeit, aus⸗ schließlich der Pausen; 55 ₰ Mindeststundenlohn für selbst⸗ ständige Monteure, 45 ₰ für Hilfsmonteure, 35 ₰ für Helfer; 50 % Lohnzuschlag und Bezahlung der Pausen bei Nacht⸗ und Sonntagsarbeit; thunlichste Vermeidung der Accordarbeit; 10 ₰ Bauzulage pro Stunde bei Arbeiten außerhalb der Betriebswerkstelle, aber innerbalb der Stadtgrenze; 2 bez. 3 ℳ tägliche Auslösung oder Gewährung von Kost und Wohnung und 1 bez. 1,50 ℳ Auslösung für Hilfsmonteure bezw selbständige Mon⸗ teure bei auswärtigen Arbeiten (außerhalb des Stadtbezirks).
Aus Bord eaux meldet „W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß etwa 1000 Stauerleute beschlossen haben, in den Ausstand zu treten. Sie e verlangen Lohnerhöhung.
88
Kunst und Wissenscha
t. Im Jahre 1896 wurde die bis dahin in der Königlichen National⸗Galerie bewahrte Sammlung von deutschen graphischen Arbeiten des neunzehnten Jahrhunderts dem König⸗ lichen Kupferstich⸗Kabinet einderleibt, dem damit auch die Auf⸗
abe zufiel, diesen Bestand zu ergänzen und zu vermehren. Von den Ankäufen, die seither aus Mitteln des Landeskunstfonds bewirkt wurden, ist eine — durch den verfügbaren Ausstellungsraum aller⸗ dings beschränkte — Auswahl zur Zeit im Oberlichtsaal des Königlichen Kupferstich Kabinets vereinigt. Kapferstiche und Radierungen füllen drei Wände, während eine Längswand den Litho⸗ graphien eingeräumt ist. Nach Möglichkeit ist eine lokale Gruppierung der Ausstellungsobjekte festgehalten worden. Unter den Arbeiten in Berlin wirkender Künstler — an der Südwand des Saales — sind neben zwei Portraftradierungen von Hans Meyer DOriginal⸗ radierungen von Karl Köpping, Max Liebermann, Walter Leistikow, Franz Skarbina, Wilhelm Feldmann, Arthur Kampf, Käthe Kollwitz, Joseph Sattler, Her⸗ mann Hirzel, Hans Hermann und Weyl zu erwähnen. Ein Schabkunstblatt von Okto Reim nach A. Stäbli, sowie zwei Radierungen nach Dürer und Donatello von Albert Krüger ver⸗ treten die reproduktive graphische Kunst. Das im vorigen Frühjahr vollendete große Rembrandtblatt von Köppin g — Prediger Ansloo — und die in minutiöser Grabstichelarbeit durchgeführte Nachbildung der Primavera Botticelli's von Ernst Moritz Geyger reihen sich dieser Gruppe an.
Die Reihe der Münchener Arbeiten beginnt mit Wilhelm Leibl, dessen Radiertechnik bei aller Subtilttät im einzelnen doch eine zielbewußte Dynamik der Ausdrockemittel vermissen läßt. Ein höchst gewandter Techniker der⸗ Münchener Schale ist Heinrich Wolff, dessen fizürliche Studien zugleich eine überraschende Treff⸗ sicherheit im Ausdruck und Bestimmtheit der Zeichnung offenbaren. Franz Stuck spielt gelegentlich mit der Radiernadel in grazlöser und geschmackvoller Weise, während Emil Orlik die verschiedenen Arten der vervielfältigenden Kunst zum Gegenstand eindringlichsten Studiums ge⸗ gemacht hat und durch neue Kombinationen die Ausdrucksfähigkeit der Schwarzweißtechnik in staunenswerther Weise zu steigern versteht. Scharfer Blick für das Charakteristische und Flottheit des Vortrags zeichnen überdies seine zahlreichen Arbeiten von anderen vortheilhaft aus. Bernhard Pankok sucht die Schabkunsttechnik in den Dienst der modernen Skizzenkunst zu stellen und erzielt damit gefällige Stimmungseffekte. 98 Sinne Whistlei's arbeitet Peter Halm mit spitzer und lockerer Nadelführung; seine landschaftlichen Veduten sind Meisterstücke einer wohlüberlegten Geiffelkunst. Mehr im Sinne Max Klinger's arbeitet Max Dasio auf strenge Zeichnung und geistreiche Vertiefung des Gegenständlichen hin. Ein dritter Theil⸗ rahmen vereinigt die Radierungen der Worpsweder Schule — Mackensen, Overbeck, am Ende und Vogeler — mit den höchst interessanten Arbeiten der Hamburger Illies und Olde sowie Wiger Proben der Dresdner Künstlerschaft, unter denen neben Otto Fischer, Hans Unger und Pietschmann namentlich die technisch erstaunlich abgeschliffenen Grabstichelblätter von Richard Müller hervorzuheben sind.
Wie in Berlin, Dresden und Dässeldorf, hat sich auch in Karls⸗ ruhe neuerdings eine Vereinigung von Graphikern gebildet, deren Hauptstärke zwar auf dem Gebiet der Lithoagraphie zu suchen ist, die aber auch bemerkenswerthe Leistungen der Radiernadel aufweist. Es seien nur die Namen von Gustav Schönleber, Hans von Volkmann, Carlos Grethe, Gattiker und Gampert genannt. Der unlängst von Karlsruhe nach Stuttgart übergesiedelte Graf Leopold von Kalkreuth hat zu den Gaben der Karlsruher Vereinigung ebenfalls bemerkenswerthe Blätter beigesteuert, ebenso Franz Hoch, der gegenwärtig seinen Wohnsitz in München auf⸗ geschlagen hat. Mit den Karlsruher Arbeiten sind auf der Nord⸗ wand des Saales, ferner vereinigt einige Landschaftsradierungen von Meyer⸗Baäul und Ludwig von Gleichen⸗Rußwurm, sowie ein in kräftiger Aquatinta geätzter Studienkopf von Otto Graf und vier an die holändischen Altmeister und ihre fein abgewogene Licht⸗ führung gemahnende radierte Blätter von Ferdinand Schmutzer in Wien, der zweifellos zu den reichstbegabten Graphikern der Donau⸗ stadt gebört. 1—
An der östlichen Läagswand des Ausstellungsraums kommt die farbig vervielfältigende Kunst der Gegenwart zu ihrem Recht. Hans Thoma, der einer der ersten war, die einer künstlerischen Rehabilitierung der lange vernachlässigten farbigen Steindrucktechnik den Weg bahnten, verwendet allerdings meist einen konventionellen Ton zur Belebung seiner religiösen und phantastischen Kompositionen, aber in einer kleinen Schwarzwaldlandschaftdurchbricht er diese Schranke in glücklicher Weise. Wie schon erwähnt, erfreut sich namentlich in Karlsruhe die Lithographie lebhafterer Aufmerksamkeit der künstle⸗ rischen Kreise, und einzelne Leistungen, wie z. B. die von Volkmann, Carlos Grethe, Kampmann, legen von der Rührigkeit, die in der badischen Hauptstadt auf diesem Gebiete herrscht, beredtes Zeugniß ab. Auch in Dresden und Hamburg hat sich die Künstlerlithographlie neue Adepten erobert: Georg Lührig, Paul Baum, Emilie Mediz⸗Pelikan, Otto Fischer, E. Eitner und Julius von Ehren seien genannt. Eine der markantesten Persönlichkeiten unter den lebenden Vertretern der Steindruckkunst ist vielleicht Otto Greiner, von dem einige Federzeichnungen auf Stein die Ausstellung schmücken. Der schon erwihnte Emil Orlik beherrscht die liüthographische Technik nicht minder virtuos, wie Radiernadel und Holzschneidemesser; er zählt zu den graphischen Technikern par excellence. In Berlin ist Cornelia Paczka mit einer Reihe von Algraphien an die Oeffentlichkeit getreten — bei denen die Steinplatte durch eine folche aus Aluminium ersetzt wird. Ferner haben Franz Skarbina, Arthur Kampf und Max Liebermann gelegentlich einige Studien auf Stein gezeichnet, die edenfalls in der Ausstellung zu finden sind.
Bei der gesteigerten Brachtung, die in unseren Tagen die ver⸗ vielfältigende Kunst in Künstler⸗ und Laienkreisen wieder genießt, wird die Ausstellung des Kupferstich⸗Kabinets sicherlich vielen einen er⸗ wünschten Ueberblick über den gegenwärtigen Stand der Produktion in
Deutschland bieten. augd “ ““ er Profeffor der Chlrurgie an der Wiener Universität, Hof⸗ rath Dr. Eduard Albert ist, wie „W. T. B.“ meldet, in der ver⸗ gangenen Nacht in Senftenberg in Böhmen am Herzschlag ge⸗ storben. Er war daselbst im Jahre 1841 geboren, studierte in Wien, wurde im Jahre 1873 Professor in Innsbruck und 1881 Pro⸗ fessor und Subdirektor der Wiirurgischen Klinik in Wien. Er ver⸗ faßte eine Anzahl wissenschaftlicher Werke über Diagnostik, Mechanik
gewerbe Berlins ist, nachdem der Ausstand in der Bau⸗
der Gelenke und operative Chemie.
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branche beendet worden ist (vergl. Nr. 224 d. Bl.), eine neue Lobn⸗
Land⸗ und Forstwirthschaft. Anbauflächen und Ernteschätzung Rumäniens.
Das Kaiserliche Konsulat in Galatz berichtet unter dem 17. d. M.
Folgendes:. Das rumänische Ackerbau⸗
Angaben der 1899/1900 angebauten Ackerflächen auch die Schätzung
des Erträgnisses der einzelnen Getreidearten ꝛc. veröffentlicht, wie aus
nachstehender Tabelle ersichtlich:
Angebaute Fläche ha
. . 1 589 980 19 897 406 . . 164 2909 2 109 924 . . 439 735 5 136 201 . . 254 891 3 060 172 v 248 494 2 715 303 6 13 240 91 567.
Die entsprechenden Zahlen der Vorjahre sind die folgenden: eizen Roggen Gerste
S hl ha hl ha hl
1895 1 438 000 24 139 900 217 560 3 261 100 552 650 7 889 600 1896 1 505 210,25 088 700 243 400 4 305 100 607 700 11 201 700 1897 1 595 090 12 844 300 225 770 2 394 300 677 220 7 479 700 1898 1 453 600,20 600 100 193 080 2 688 300 654 850 10 450 800 1899 1 661 360 9 184 930 189 340 7500 700 638 670 1 600 920 1900 [1 589 980ʃ19 897 406 164 299 2 109 924 439 735 5 136 201
Hafer Raps Leinsaat ha hl ha hl h1 1895 270 520 3 656 000 93 900 1 180 700 — — 1896 281 870 5 187 300 31 810 384 700 26 160 237 460 1897] 288 140 3 471 900 58 160 475 800 29 940 238 100 1898] 305 950 6 135 300 13 650 123 150 25 450 162 450 1899 310 210 2 204 410]/ 38 260 160 280 20 860 12 1900] 254 831] 3 060 172] 248 434 2 715 303 13 240 91 567.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Oesterreich.
Zufolge Rundschreibens der K. K. österreichischen Seebehörde in Triest vom 17. d. M. sind die gegen Herkünfte von dem Golf von Smyrna angeordneten Maßnahmen wieder aufgehoben worden. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 145 9 2 d. h)
ürkei.
Durch Beschluß des Internationalen Gesundheitsrathes in Kon⸗ stantinopel ist für die von Smyrna und Beyrut abgehenden Schiffe die ärztliche Visite sowie die Desinfektion von Lumpen und dee Lbö der Passagiere und der Schiffsmannschaft aufgehoben worden.
Nach einem weiteren Beschluß der genannten Behörde unterliegen die unmittelbar von Glas gow tommenden Schiffe einer 48 stün⸗ digen Beobachtung und der Desinfektion in einem Lazareth des Reichs. Die ebendaher kommenden Schiffe, die indessen unterwegs in einem fremden seuchenfreien Hafen nach vorheriger vorschriftsmäßiger Des⸗ infektion zur freten Praktika zugelassen worden sind, unterliegen in dem ersten türkischen Hafen nur einer ärztlichen Besichtigung durch den Sanitätsbeamten. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 223 vom 19. d. M.)
b Bulgarien.
Die bulgarische Regierung hat die im November v. J. erlassenen Bestimmungen wieder aufgehoben, wonach die Einfuhr von alten Säcken, welche aus nicht verseuchten Ländern stammen, und von solchen Säcken verboten war, welche, nachdem sie mit Waaren gefüllt, aus dem Fürstenthum ausgeführt waren, dorthin ohne Plomben zurückgelangten. Alte, sowie neue Säcke, welche aus nicht verseuchten Orten stammen, unterliegen in Zukunft den unter dem 14. und 27. Juni und im Oktober v. J. erlassenen Vorschriften. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 178 vom 31. Juli und Nr. 303 vom 23. Dezember v. J., sowie Nr. 23 vom 25. Januar d. L
Glasgow, 25. September. (W. T. B.) Ein neuer Todes⸗ fall an der Pest ist vorgekommen. (Vgl. Nr. 227 d. Bl.)
8 Theater und Mufik. b
Im Königlichen Opernhause geht morgen Mozart's komis Oper „Figaro's Hechzeit“ in folgender Besetzung in Scene: 2 Almaviva: Herr Hoffmann; Gräfin: Fräulein Hiedler; Figaro: Herr Knüpfer; Susanne: Frau Herzog; Cherubin: Fräulein Rothauser; Marzelline: Fräulein Kopka; Bartolo: Herr Nebe; Basilio: 1 Lieban; Bärbchen: Fräulein Weitz. Kapellmeister Strauß dirigiert.
Im Königlichen Schauspielhause werden morgen die Ein⸗ akter „Johannisnacht“, „I love you“ und „Bei Buchholzens“ ge⸗ geben. — Am Sonnabend gelangt Victorien Sardon’s Schauspiel Madame SansGêne“ mit Frau Paula Conrad als Cathérine Hübschér zur Aufführung. Den Napoleon 1. giebt Herr Kraußneck, den Marschall Lefobre Herr Molenar, den Herzog Fouché Herr Grube, den Grafen Neipperg Herr Christians.
Im Neuen Königlichen Overn⸗Theater findet morgen eine Aufführung der Operette „Die Fledermaus“ statt.
Im Lessing⸗Theater gelangt Hermann Sudermann's neues Schauspiel „Johannisfeuer“ am Freitag, den 5. Oktober, zum ersten vr;- Auffübrung. 8 fses
ermann Sudermann hat das Aufführungsrecht seines Schau⸗ spiels „Das Glück im Winkel“ dem Schiller⸗Theater überlassen. Die erste Aufführung ist für den 12. Oktober in Aussicht genommen.
Morgen Abend von 7 bis 8 Uhr veranstaltet der Organist Herr Bernhard Irrgang in der Heili „Kreuz⸗Kirche am Halleschen Thor einen Orgelvortrag unter Mitwirkung von Fräulein Betsy Schot (Sopran) und Herrn Heinrich Beyer (Celloc). Zum Vortrag gelangen u. a. eine Orgelsonate von Edg. Tinel, Gesänge von Beethoven, Havdn, César Franck, Irrgang und Pfannschmidt. Der Eintritt ist frei. 1
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Berlin, den 26. September 1900. Das Königliche Polizei⸗Präsidium giebt bekannt, daß nach dem neuen 8 75 a der Gewerbeordnung, welcher am 1. Oktober in Kraft tritt, die Gesindevermiether und die Stellen⸗ vermittler einschließlich der Theater⸗Agenten verpflichtet sind, a. Taxen für ihre gewerblichen Lelstungen aufzustellen, b. das Verzeichiß der von ihnen aufgestellten Taxen der 8 polizeibehörde einzureichen, c dieses Verzeichniz in ihren Geschäftsräumen an einer in die Augen sallenden Stelle anzu⸗ schlagen und „d dem Stellesuchenden vor Abschluß des Ver⸗ mittelungsgeschäfts die für ihn zur Anwendung kommende Taxe mit⸗ zutheilen. Dem Gewerbetreibenden ist freie Bewegung in den An⸗ sprüchen für seine Dienstleistungen gestattet. Die nach eigenem Er⸗ messen aufgestellte Taxe ist weder der Genehmigung noch der Ab⸗ änderung durch die Behörde unterworfen. Sie kann von dem Gewerbetreibenden auch jederzeit abgeändert werden. Der Gewerbe⸗ treibende ist aber so lange an die alte Taxe gebunden, bis die Ab⸗ eh Polizeibehörde angezeigt und das abgeänderte Verzeichniß in den Geschaͤftsräumen angeschlagen ist. Mit Geldstrafe bis zu 150 ℳ und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 4 Wochen wird bestraft, wer bei dem Betriebe seines Gewerbes die durch Anzeige bei der Ortspolizei⸗ behörde eägssgte⸗ Taxen überschreitet oder es unterläßt, das vor⸗ geschriebene Verzeichniß einzureichen. Mit Geldstkafe bis zu 30 ℳ und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 8 Tägen wird bestraft, wer es unterläßt, das nach § 75 a der Gewerbeordnung aufgestellte und eingereichte 15 anzuschlagen oder dem Stellesuchenden vor Aoschluß des Vermittelungsgeschäfts die für ihn in Anwendung kommende Taxe mitzutheilen.