Zhrer Königlichen Hoheik
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Privatdozent Dr. Walther Schücking zu Göttingen ist zum außerordentlichen Professor in der e Fakultät der Universität zu Breslau ernannt worden.
Dem Privatdozenten in der philosophischen Fakultät der Universität Halle⸗Wittenberg Dr. Wilhelm Kähler ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. 8
Ober⸗Rechnungskammer.
Der bisherige Regierungs⸗Sekretär Wilhelm Georg “ aus Potsdam und der bisherige Kammergerichts⸗ ekretär Friedrich Eduard Robert Schulz aus Berlin sind zu Geheimen revidierenden Kalkulatoren bei der König⸗ lichen Ober⸗Rechnungskammer ernannt worden.
11“
Die Personal⸗Veränderungen in der Armee zc. befinden sich in der Ersten Beilagee.
Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußten. Berlin, 3. Oktober.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundes raths für e und Verkehr und für Justizwesen und die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr, für Justizwesen und für Eisenbahnen, Post und Telegraphen hielten heute Sitzungen.
Der Königliche Gesandte in Oldenburg Graf Henckel von Donnersmarck ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten kurzen Uͤrlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der mit der Gerenz des Kaiserlichen General⸗Konsulats
sh Egypten betraute Legations⸗Sekretär Freiherr von dem
ussche⸗Haddenhausen hat Alexandrien am heutigen
Tage verlassen, um seinen Amtssitz nach Kairo zurückzu⸗ verlegen.
Der Präsident des Oberlandeskulturgerichts, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath Rintelen hat mit Urlaub Berlin verlassen..
Der Regierungsrath Wolf in Schleswig ist der König⸗
lichen Regierung zu Hildesheim zur weiteren dienstlichen Ver⸗
wendung überwiesen worden. 1 1
Der Regierunge⸗Assessor von Schütz in Strelnow ist von Ende nächsten Monats ab dem Landrath des Landkreises
ü gagg- Hilfeleistung zugetheilt.
8 Die Regierungs⸗Referendare Mannkopff aus Marien⸗ werder, von Jordan aus Breslau, Brenske aus Gum⸗ binnen, Goldschmidt aus Stralsund, Negenborn aus Marienwerder und Bail aus Osnabrück haben die zweite Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst bestanden.
16“
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant: Kapitän zur See Kretsch⸗ mann, am 1. Oktober von Dartmouth nach Corusfia in See gegangen. — S. M. S. „Irene“, Kommandant: Fregattenkapitän Stein, ist am 29. September in Wusung angekommen.
8 S. M. Torpedoboote „S 90%„ „S 91“ und „S 92“ werden am 4 Oktober von Amoy in See gehen.
In München fand gestern Vormittag die Vermä lung der Herzogin Elisabeth in Bayern mit Seiner Königlichen Hohen dem Prinzen Albert von Belgien statt. Der standesamtliche Akt der Eheschließung wurde, wie die „Allg. Ztg.“ berichtet, durch en Staats⸗Minister Dr. Freiherrn von Crailsheim als Standesbeamten für das Königliche Haus vorgenommen. Die kirchliche Trauung vollzog der Erzbischof von München⸗Freising Dr. von Stein in der Allerheiligen⸗ Hofkirche, wohin sich Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗ Regent und Seine Majestät der König der Belgier it dem Durchlauchtigsten Brautpaar und sämmtlichen Höchsten Herrschaften in feierlichem Zuge begaben. Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin⸗Braut wurde Reerbei rechts von Seiner Majestät dem König der Belgier, links von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz⸗Regenten, Seine Königliche Hoheit der Prinz Albert von Belgien rechts von Seiner Majestät dem König von Rumänien und links von Höchstseiner Mutter, Ihrer König⸗ lichen Hoheit der Gräfin von Flandern, 11 9. Ihnen schlossen sich an: Ihre Königlichen Hoheiten der Graf von Flandern mit der Herzogin Karl Theodor, der Herzog Karl Theodor mit Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Erzherzogin Maria Annunciata, denen bie übrigen Fürstlichen Hochzeitsgäste paarweise folgten.
Nachmittags fand im Palais Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Karl Theodor Familientafel statt, an welcher sämmtliche Fürstlichen Hochzeitsgäste theilnahmen. Bei der Tafel brachte Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent einen Trinkspruch auf Seine Majestät den König der Belgier aus, Allerhöchstwelcher mit einem Trinkspruch auf Ihre Königlichen Hoheiten den Prinz⸗Regenten und die Hohen Neuvermählten erwiderte.
Die Abreise Seiner Majestät des Königs der Belgier und Ihrer Königlichen Se des Prinzen und der Prinzessin Albert von Belgien erfolgte nach dem Diner mit dem Orient⸗ Expreßzug in der Richtung nach Stuttgart. LE16
8 Oesterreich⸗Ungarn.
In Wien fand gestern Nachmittag, wie „W. T. B.“ berichtet, unter dem Vorsitz des Grafen Oswald Thun eine Konferenz der Vertrauensmänner des verfassungs⸗ treuen Großgrundbesitzes aus allen Kronländern statt. Einem über die Verhandlungen der Konferenz aus⸗ gegebenen Communiqué zufolge wurde die Haltung der Vertreter des verfassungstreuen Großgrundbesitzes im Reichs⸗ rath in vollstem Maße Fsh und der Wunsch aus⸗ gesprochen, daß die aus dieser Gruppe zu wählenden Ab⸗ geordneten auch im künftigen “ in gleichem Sinne wirken möchten. Nach eingehender Berathung über die politische Lage und über das Vorgehen bei den Wahlen wurde die Konferenz geschlossen. Großbritannien und Irland. Nach den bis heute früh 1 ½ Uhr vorliegenden Meldungen wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, bei den Unterhaus⸗ wahlen bisher 178 Ministerielle und 54 Mitglieder der Opposition gewählt. Unter den letzteren befinden sich 19 irische Nationalisten. Die Ministeriellen haben bisher sechs, die Oppositionellen sieben Sitze gewonnen. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour ist in Manchester mit 2454 Stimmen, also mit 776 Stimmen mehr als bei der letzten Wahl, gewählt worden. Die Liberalen haben de Sitz in Grantham gewonnen. “
Frankreich.
Der türkische General Osman Pascha, welcher be⸗ fürchtete, verhaftet zu werden, hat heimlich Konstantinopel verlassen und ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, auf einem französischen Dampfer in Marseille angekommen.s
Belgien. Cb11“
Wie dem „W. T. B.“ aus Brüssel gemeldet wird, in ganz Belgien aus Anlaß der gestern vollzogenen Cermählung des Prinzen Albert von Belgien mit der Herzogin Elisabeth in Bayern eine festliche Stim⸗ mung. Ueberall wehen Fahnen in den belgischen und baye⸗ rischen Farben, in allen größeren Kirchen wurden Dank⸗ gottesdienste abgehalten; am Abend fand in allen Garnisonen Papfenstreich statt. Der Prinz und die Prinzessin Albert werden am Sonnabend in Brüssel eintreffen; nach der An⸗ kunft des Prinzlichen Paares sollen während mehrerer Tage große offizielle und Volksfeste stattfinden.
Türkei.
. In Konstantinopel eingetroffenen Nachrichten aus Erzerum zufolge wurden, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗ Bureau“ berichtet, der Leiter des russischen General⸗ Konsulats und ein russischer Oberst sowie eine aus 22 Soldaten bestehende Eskorte bei Erzinghian von Kurden angegriffen, das Gepäck wurde geraubt. Von der Eskorte wurden zwei und auf Seiten der Kurden fünf Personen getödtet.
Bulgarien.
In einer an den Vertreter Rumäniens in Sofia gerichteten Note der bulgarischen Regierung werden, wie „W. T. B.“ meldet, die Ergebnisse der Untersuchung bezüglich der von Macedoniern an Rumänen verübten Erpressungen mitgetheilt. Von den vernommenen Zeugen hätten fuüͤnf er⸗ klärt, infolge von Drohungen an einen gewissen Murdjew Geld⸗ summen gezahlt zu haben. Die Untersuchung bezüglich der übrigen Beschuldigungen sei resultatlos geblieben. Gegen Murdjew sei eine Untersuchung eingeleitet worden
8“
Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser ist, wie „W. T. B.“ meldet, von Seiner Majestät dem Kaiser von China folgendes Telegramm zugegangen:
„Seine Majestät der Kaiser von China entbietet Seiner Majestät dem Kaiser seinen Gruß.
Daß Enrer Majestät Gesandter Freiherr von Ketteler als Opfer der plötzlich in China ausgebrochenen Empörung gefallen ist, ohn: daß unsere Beamten es verhindern konnten, und dadurch die freundschaftlichen Beziehungen getrübt sind, haben wir bereits auf das Tiefste beklagt und bedauert; durch Verordnung vom heutigen Tage verordnen wir, daß für den Verstorbenen an einem Altare geopfert wird, und haben den Großsekretär Kun⸗Kang angewiesen, an dem Altare ein Trankopfer darzubringen. Die Handels⸗Superintendenten der nördlichen und südlichen Häfen haben zugleich Befehl erhalten, bei der Ueberführung des Sarges in die Heimath alle nöthigen Vorkehrungen zu treffen. Bei der An⸗ kunft des Sarges in Deutschland verordnen wir die Darbringung eines zweiten Opfers an einem Altare und haben mit der Vollziehung desselben den Vize Präsidenten des Finanz⸗Ministeriums Lue⸗Hai⸗ Huan beauftragt. Es sol dadurch unser Schmerz und unser Gedenken an den Verstorbenen zum Ausdruck gebracht werden.
Deutschland hat mit China stets die füeundschaftlichsten Be⸗ ziehungen unterhalten. Wir hoffen daher fest, daß Eure Majestät vor allen Dingen die großen gemeinsamen Interessen Chinas und des Auslands schützen und deshalb allem Groll entsagen werden, damit sobald wie möglich der Friede vereinbart werden kann und eine all⸗ seitige Eintracht für ewige Zeiten ermößlicht wird. Das ist unsere sehnlichste Hoffnung und unser lebhaftester Wunsch.“
Seine Majestät der Kaiser und König hat mit nachstehendem Telegramm geantwortet:
30. September 1900. An den Kaiser von China.
Ich, der Deutsche Kaiser, habe das Telegramm Seiner Majestät des Kaisers von China erhalten.
Ich habe daraus mit Genugthuung ersehen, daß Eure Majestät bestrebt sind, die schändliche, jeder Kultur hohnsprechende Ermordung Meines Gesandten nach Gebrauch und Vorschrift Ihrer Religion zu sühnen. Doch kann Ich als Deutscher Kaiser und Christ diese Unthat durch Trankopfer nicht als gesühnt erachten. Neben Meinem er⸗ mordeten Gesandten ist eine große Zahl von Brüdern christlichen Glaubens, Bischöfe, Missionare, Frauen und Kinder, vor den Thron Gottes getreten, die um ihres Glaubens willen, der auch der Meinige ist, unter Martern gewaltsam gestorben sind und als Ankläger Eurer Majestät erscheinen. Reichen die von Eurer Majestät befohlenen Trankopfer für alle diese Unschuldigen aus?
Ich mache nicht Eure Majestät persönlich verantwortlich für die Unbill, welche gegen die bei allen Völkern für unantastbar geachteten Gesandtschaften verübt, noch für die schwere Kränkung, welche so vielen Nationen, Konfessionen und den Unterthanen Eurer Majestätk, die Meinem christlichen Glauben angehören, zugefügt worden ist. Aber die Rathgeber des Thrones Eurer Majestät, die Beamten, auf deren Häuptern die Blutschuld des Verbrechens ruht, das alle christ⸗
lichen Nationen mit Entsetzen erfüllt, müssen ihre Schandthat büßen,
und wenn Eure Majestät sie der verdienten Strafe zuführen, so will Ich dies als eine Sühne betrachten, die den christlichen Nationen genügt. Wollen Eure Majestät Ihren Kaiserlichen Arm dazu leihen und hierbei die Unterstützung der Vertreter aller beleidigten Nationen genehmigen, so erkläre Ich Mich Meineeseits damit einverstanden. Auch würde Ich die Rückkehr Eurer Majestät nach Ihrer Hauptstadt Peking zu diesem Zweck gern begrüßen. Mein General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee wird den Befehl erhalten, nicht nur Eure Majestät nah Rang und Würde ehrenvoll zu empfangen, sondern auch Eurer Majestät jeden militärischen Schutz gewähren, den Sie wünschen und dessen Sie vielleicht auch gegen die Rebellen bedürfen.
Auch Ich sehne Mich nach Frieden. Aber nach dem Frieden, der die Schuld fühnt, das begangene Unrecht in vollem Umfang und
nach jeder Richtung wieder gut macht und allen Fremden in China
volle Sicherheit bietet an Leib und Leben, an Hab und Gut, be⸗
sonders aber zu freier Ausübung ihrer Religion. Wilhelm, I. R
Eine am gestrigen Tage in Berlin eingegangene amtliche Meldung aus Peking vom 23. September berichtet, wie „W. T. B.“ meldet, über das vorläufige Ergeb niß der wegen der Ermordung des Gesandten Freiherrn von Ketteler aneaestellten Untersuchung Folgendes: Nachdem der chinesische Unteroffizier, welcher den tödt⸗ lichen Schuß auf den Freiherrn von Ketteler abgegeben hatte, bei dem Versuch, die Uhr des Ermordeten zu verkaufen, erkannt und von japanischen Soldaten festgenommen war, wurde er auf Antrag der deutschen Vertretung unseren Truppen ausgeliefert. Am 21. September fand seine letzte Vernehmung statt. Dabei sagte der Verhaftete aus, am 19. Juni Nachmittags hätten er und seine Leute von einem Prinzen den Befehl erhalten: „Schießt die Fremden nieder, wenn Euch welche zu Gesicht kommen!“ Der Mörder bestreitet, daß der Befehl gelautet habe, auf einen Gesandten oder im besonderen auf den deutschen Gesandten zu schießen. Ebenso will der Mörder nicht angeben können, von welchem Prinzen der Befehl, auf die Fremden zu schießen, ertheilt worden sei.
Aus Schanghai vom gestrigen Tage berichtet „Ws T. B.“ ferner, der bisherige Gouverneur der Provinz Schansi Yüsien sei durch ein Kaiserliches Edikt vom 26. v. M. seines Amtes enthoben worden. Das Edikt ordne ferner die Besetzung einiger wichtigen Posten mit Personen an, die, soviel man wisse, an der Boxerbewegung nicht betheiligt gewesen seien.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Washington vom 2. d. M. gemeldet, der chinesische Gesandte Wu -ting⸗ fang habe eine amtliche Bestätigung von dem Erlaß des Edikts erhalten, durch welches der Prinz Tuan und andere hohe Beamte degradiert worden seien.
Eine in New York eingetroffene Depesche aus Tientsin vom 29. September meldet: Li⸗Hung⸗Tschang habe seine Absicht, nach Peking zu gehen, aufgegeben. Es verlaute, daß er Unterhandlungen mit dem russischen Gesandten beginnen werde, sobald der letztere in Tientsin angekommen sei.
Dem „Standard“ wird aus Tientsin vom 29. Sep⸗ tember telegraphiert, die öffentliche Meinung daselbst pflichte entschieden der Haltung Deutschlands bezüglich der ge⸗ forderten Bestrafung der Urheber des Ausbruchs der fremden⸗ feindlichen Bewegung in China bei.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Peking vom 26. September gemeldet, der General von Höpfner sei am 25. v. M. mit 2000 Mann und einer Feldbatterie zu einer Strafexrpedition nach dem südlichen Theil des Kaiserlichen Jagdparks abgegangen, da dort am Tage vorher eine Patrouille angegriffen worden sei. Die Deutschen hätten mehrere Dörfer in Brand gesteckt, in denen Waffen gefunden worden, und seien bis nach Nan⸗hung⸗tsun vorgerückt. Die Boxer, welche außerhalb der Stadt angetroffen wurden, seien nach einem kurzen Kampfe zersprengt worden. Die feindlichen Truppen seien theils mit Gewehren, theils mit Piken und Schwertern bewaffnet gewesen. Einige chinesische Soldaten, die sich bis auf 20 Schritt den deut chen Truppen genähert hätten, seien niedergemacht worden. Vier Deutsche seien ver⸗ wundet worden.
Demselben Bureau wird aus Taku vom 29. Sep⸗ tember telegraphiert: Die Expedition nach Pao⸗ting⸗fu sei bis zum 6. Oktober hinausgeschoben worden. Die daran theilnehmenden Truppen aus Peking würden von dem General Gaselee, die aus Tientsin von einem deutschen General befehligt werden. — Die Zahl der amerikanischen Truppen, die unverzüglich nach Manila zurückkehren sollen, belaufe sich auf 4000 Mann. — Die Russen hätten Taug⸗schan besetzt, ohne auf Widerstand zu stoßen. — Chinesische Blätter berichteten, Li⸗Hung⸗Tscha ng werde binnen kurzem die vizeköniglichen Siegel von Tschili übernehmen; in den Kreisen der Fremden messe man dieser Meldung aber keinen Glauben bei.
Der französische Konsul in Canton meldet unter dem 1. d. M., daß der französische Vize⸗Konsul und das Kanonenboot „Avalanche“ nach Kanton zurückgekehrt seien, nachdem mit Unterstützung von chinesischen Truppen die Unruhen unterdrückt worden seien, welche in dem Gebiete des Westflusses ausgebrochen waren. Eine Rnga der Haupt⸗ schuldigen sei zum Tode verurtheilt worden. Der durch diese Bewegung verursachte materielle Schaden sei beträchtlich, doch seien L dabei nicht ums Leben gekommen.
Dem „W. T. B“ wird aus St. etersburg gemeldet: nach Berichten, welche dem russischen Generalstabe gestern zu⸗ gegangen seien, habe eine Schwadron des Arguner Kosaken⸗ Regiments Qmosso am 19. September verlassen, um die Ver⸗ bindung mit dem Detachement des Generals Orlow auf der Straße wischen Omosso und Tschung⸗tschun aufrecht zu halten. An dem Passe über die Charbalin⸗Gebirg skette sei dieselbe auf eine Abtheilung von 2500 Chinesen gestoßen. Die Ko⸗ saken hätten sich zunächst mit dem Gewehr an den Feind herangearbeitet und dann denselben attackiert. Die Chinesen hätten unter großen Verlusten die Flucht ergriffen und dabei sechs Fahnen, sechs Geschütze und ihren Proviant verloren. Auf russischer Seite seien die Verluste nicht nemnenswerth.
“ Afrika.
Nach einem Telegramm des „Standard“ aus Durban vom gestrigen Tage hat der General Dartnell an den Gouverneur von Natal telegraphiert, daß ein von Natal⸗Frei⸗ willigen geführter Convoi am 1. Oktober 6 Meilen östlich vo De Jagers⸗Drift von den Buren genommen sei. De Offizier und 4 Mann seien verwundet, zwei Farbige getödte
nommen worden.
und mehrere Soldaten der Begleit annschaft gefangen ge⸗
Eine Depesche des „Daily Telegraph“ berichtet aus Lourengo Marques vom 2. Oktober, daß die Nieder⸗ ländisch⸗Südafrikanische Eisenbahn von Komatipoort nach Pretoria jetzt bie Bezeichnung „Reichs⸗Militär⸗Bahn“ führe.
Der Feldmarschall Lord Roberts hat dem Lord⸗ Mayor von London mitgetheilt, daß er nicht rechtzeitig zu dem Bankett in der Guildhall, am 9. No mber, in London eintreffen könne. 11““
Nr. 42 des „Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 28. September, hat
8 folgenden Inhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennungen. — 2) Marine
und Schiffahrt: Gebührenerhöhung für die ohne vorgängige Neu⸗ vermessung erfolgende Ertheilung wiederholter Ausfertigungen von Meßbriefen für Seeschiffe. — 3) Eisenbahn⸗Wesen: Verzeichniß der zur Ausstellung von Leichenpässen in den einzelnen Bundesstaaten zur Zeit zuständigen Behörden und Dienststellen. — 4) Zoll⸗ und Steuer⸗
Wesen: Erweiterung des hamburgischen Freihafengebtets und Ver⸗ legung der Zollgrenze. — 5) Polizei⸗Wesen: Aug eisung von Aus⸗ bhrdeen ues demn Reichszebieirt.
Deutschlands auswärtiger Handel.
Von dem Kaiserlichen Statistischen Amt ist mit den jetzt veröffent⸗ ichten Heften XX und XXIV der Band 128 der „Statistik des Deutschen Reichs“ (Verlag von Puttkammer u. Mühlbrecht, Berlin), er Deutschlands auswärtigen Handel des Jahres 1899 nach erkunsts⸗ und Bestimmungsländern darstellt, zum Abschluß ge⸗ bracht worden Das Heft XX enthält die Ziffern über den Handel mit Bolivien, Columbien, Ecuador, Mexiko, Venezuela und den fünf zentrolamerikanischen Republiken Costarica, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Salvador, Nach der Höhe des Gesammtwertbs der Waaren ergiebt sich für die einzelnen Bezugs⸗
8 känder die nachstehende Reihenfolge:
Einfuhr aus
Guatemala 22,408 Mill. Mark (roher Kaffee 21,233 Mill. Mark).
Mexiko 11,835 Mill. Mark (Aloe und Agavefaser 2,754 Mill. Mark, Tabackvlätter 2,088 Mill. Mark, Farbhölzer 1,755 Mill. Mark, rohe Erzeugnisse zur Bürstenfabrtkation 1,163 Mill. Mark, Buchs⸗ baum., Ebenholz 1,007 Mill. Mark).
Ecuador 10 007 Mill. Mark (roher Kakao 7,831 Mill. Mark, Steinnüsse 1,544 Mill. Mark).
Venczuela 9 439 Mill. Mark (roher Kaffee 4,855 Mill. Mark, roher Kakao 1,930 Mill. Mark, Kautschuk 1,406 Mill. Mart).
Columbien 8 275 Mill. Mark (Tabackblätter 3 116 Mill. Mark, roher Kaffee 2 572 Mill. Mark).
Bolivien 5 712 Mill. Mark (Silbererze 2,820 Mill. Mark, andere Erze 2,014 Mill. Nark).
Costa ica 4,070 Mill. Mark (Buchsbaum⸗, Ebenholz 2,251 Mill. Mark. roher Kaffee 1,766 Mill. Mark)
Honduras, Nicaragua, Salvador 3,110 Mill. Mark (roher Kaffee 1,360 Mill. Mark, Gold und Platinaerze 0 590 Mill. Mark).
Als Absatz gebiete für die Ausfuhr des Zollgebiets, nach der böhe der ausgefuhrten Waarenwerthe geordnet, sind die einzelnen Länder in nachfolgender Reihenfolge aufzuführen, wobei bei jedem Land die dem Weith nach hervorragendsten Waaren verzeichnet werden:
Ausfuhr nach
Mex ko 22,300 Mill. Mark (Baumwolle und Baumwollwaaren 2 575 Mill. Mark, grobe und feine Eisenwaaren 2,336 Mill. Mark, Wollenwaaren 2,151 Mill. Mark).
Columbien 4,974 Mill. Mark (geschälter Reis 0,893 Mill. Mark, Baumwollwaaren 0 828 Mill. Mark).
Venezuela 4,021 Mill. Mark (geschälter Reis 0,640 Mill. Mark, Baumwollwaaren 0 855 Mill. Mark). 18
Ecuador 3,471 Mill. Mark. .“
Bolivien 2,762 Mill. Mark. hu6“
Honduras, Nicaragua, Salvador 1,778 Mill. Mark.
Costarica 1,201 Mtll. Mark. 1 1
Guatemala 1,075 Mill. Mark.
Die nach den fünf - genannten Handelsgebieten ausgeführten dewoenogendsten Waaren sind Kleider, Textilwaaren, Eisenwaaren und Bier.
Eine steigende Tendenz in den Einfuhrwerthen ergiebt sich bei allen diesen Ländern mit Ausnahme von Venez zela. Eine steigende Tendenz der Ausfuhr zeigt sich bei den Ländern Bolivien, Ecuador, Honduras nebst Nicaragua und Salvador, Mexiko, eine 8.⸗ meübecen bei den Ländern Columbien, Costarica, Guatemala,
enezuela.
Heft XXIV enthält die Hauptergebnisse des Spezial⸗ handels und des Gesammteigenhandels, geordnet nach Erd⸗ theilen sowie nach den Ländern, ferner eine Tabelle über den Antheil der einzelnen Länder an dem Spezialhandel, sowie eine Tabelle über die auf den Kopf der Bevölkerung des Zollgebiets entfallende Werth⸗ summe des Spezialbandels. Auch sind Erläuterungen über die Grund⸗ lagen der Statistik des auswärtigen Handels und die Ermittelung der Werthe gegeben.
Der zweite Band für das Jahr 1899 — Band 129 der „Statistik des Deutschen Reichs“ — wird in der hergebrachten Weise den Handel nach Waatengattungen geordnet darstellen und eine Reihe von Spezialnachweisen bringen.
11“
Prämien und Schäden in der deutschen Hagel
versicherung.*) 6. Stat. Korr.) Die Einnahme an Prämien (nebst - zum Reservefonds oder zu den Verwaltungskosten, aber abzüglich des von den Rückversicherungsanstalten an drei Gesellschaften gezahlten Schadenantheils) betrug im Jahre 1898 bei den Aktiengesellschaften 9 251 321, bet den allgemeinen Anstalten auf Gegenseitigkeit 14 793 470, bei fechs beschränkten (außer Schwerin und ldenburg) 987 465 und bei der öffentlichen 2 202 025, zutammen 27 234 281 ℳ gleich 10,19 vom Tausend der Versicherungssumme. Sie hielten sich bei den einzelnen Anstalten der vier Gruppen auf 0,87 — 0,96 bezw 0,90 — 1,86, 0,50 — 1,32 und 1,25 vom Hundert. Als niedrigste Durchschairtsbeiträge innerhalb der 24 Jahre 1875 — 93 erscheinen bei den Aktiengesellschaften r0,83 — 0 96 v. H (meistens 1880), bei den allgeme nen gegenseittgen 042 0,91 v H. (namentlich 1878, 79, 88 und 93), ber den be⸗ schränkten 0,06 — 0,96 v. H. (auch für 1892) und bei der bayerischen 0,98 v. H. (für 1893). In denselben Gruppen waren die höchsten Jahresdurchschnitte 1 09- 1,33 v. H. (überall 1875) bezw. 0,98 — 4 33 v. H. (namentlich 1891 und 96, einzeln 1880, 84 89 und 97 — 98), 158— 3,43 v. H. (1881 — 82, 84 — 85, 90 und 97) und 1,29 p. H. 1887 und 927‧. Der Gesammtdurchschnitt beträgt 0 88 — 1,03 bezw. 777 1,33, 0,69 — 1,25 und 1,20 von Hundert der jeweiltgen Ver⸗ cherungssumme.
Schäden nebst Regulierungkosten haben im Jahre 1898 Lusüzlich der entrichteren Rückoersicherungsprämien bei den fünf tiengesellschaften 8 443 279, bei den elf all meinen Gegenseitigketts⸗ Fnstalten 12 597 464, bei den sieben örtlich beschränkten 1 049 824, 22¼ der für Gärtnereien 74 920 und bei der öffentlichen Aastalt Ne9 255, zusammen 24 488 742 ℳ gleich 9,05 vom Tausend der ersicherungssumme erfordert. Innerhalb jener Gruppen hielten sie
vom 20. September d. J
Jahre 1896 gegenüber 1 92 Sch den).
gewährt wurde, zur Behandlung kamen.
antheiligen Verwaltungskosten sih auf 40 den Kosten trugen die Werkseigenthümer 7 965 744 ℳ bei.
Sachsen
nicht beurtheilen kann.
Dem Beruf nach waren 166 Handlanger,
Lieske hat einen Steinbruch und Teiche, die
alten Laster. Ausnahmen gut.
in einer freien Anstalt, in der ihnen Liebe gebracht wird; namentlich träzt aber hierzu wein erhält.
gemeinden, 382
an Mitteln nicht Folge geben.
“
bergischen Fabrik
geben nachstehende Uebersicht über gewesenen verheiratheten ꝛc. Frauen: Gewerbegruppe
Textilindustrie . ..3175 Bekleidung und Reinigun 8 Nahrungs⸗ u. Genußmitte Papier und Leder ... Metallverarbeitung .. . Polyaraphische Gewerbe. Industrie der Steine und XX“ Chemische Industrie und forstwirthschaftliche Nebenprodukte. Holz⸗ und Schnitzstoffe Maschinen, Werkzeuge. Bergbau, “ öö“
durchschnitt ergeben sich in denselben Gruppen 0 0,48 — 1,10, 0,10 — 1,14, 0 56 und 1,17 vom Hundert.
darin finden, daß die Kolonisten das Gefühl haben,
n die Zahl der Industrien des Königreichs Württemberg im Jahre
sich bei den einzelnen Gesellschaften auf 0,51 — 1 00 bezw. 0,41 — 1,47, (ohne die Oldenburger), 0,07 — 0,97, 0 73 und 1,31 (Eatschädigungen
gegenüber 1,54 % wirklichen Schaden) vom Hundert. A waren sie während der 24 Jahre mit 0,16 und 93) bezw. mit 0,18— 0,39 v. H. (namentlich 1888 und 76), mit 0— 0,40 v. H. (zweim d 1892), mit 0,07 v. H. (1888 0,45 v. H. (1887). Der Höchstbetraa erreichte 1,39 — 2,77 (für 1880 und 91) beziehungsweise 0 81 — 4 13 (nameatlich 1891 und 96), 0 55 — 473 (bei zwei Anstalten 1884), 1 67 (1877) und 1,54 (im Als allaemeiner Jahres⸗ 64 — 078 bezw.
FKyarypsche“
In den Kaappschaftskassen war (nach der Veröffentlichung im dritten „Vierteljahrsheft der Statistik des Deutschen eine durchschnittliche Belegschaft von 555 665 versichert (1897: 528 566), bei welchen 259 601 Erkrankungsfälle mit 4 146 820 Krankheitstagen, für die Krankengeld oder Krankenhauspflege Die aufgewendeten Krank⸗
heitskosten beliefen sich aaf 11 972 117 ℳ, wovon 1 724 472 auf
ärztliche Behandlung, 1 888 459 auf Acznei. 1 895 786 auf Kranken⸗
haugpflege und 6 113 977 ℳ auf Kranke naeld entfielen, während die
0 247 ℳ berechneten.
.“ ℳ, die Mitglieder 8 *
2
Der Verein für Arbeiterkolonien im Königreich 1
hat vor kurzem den Bericht über den Beteieb seiner beiden Kolonien im Laufe des verflossenen Jahres veröffentlicht. Vergleiche mit dem Besuch der Kolonien in den früheren Jahren angestellt worden, sodaß man den Einflaß der guten G in Industrie und Handel auf ein⸗ etwaige Vernin In Schneckengrün im 177, in Lieske in der Oberlausttz 241 Personen Aufnahme. Uanter diesen waren zum 1. Mal Gäste 186, zum 2. Mal 96, zum 3. Mal 59, einer kam zum 12. Mal nach Schaeckengrün. waren 275, unbestraft 72, bestraft 346, darunter 27 mit Zuchthaus. ebenfalls 166 gelernte Ar⸗ beiter, darunter 45 aus der Textilindustri“, nur 2 Bergleute und einige Kaufleute. Obwohl die überwiegende Mehrzohl im Alter zwischen 31 und 50 Jahren stand, waren doch nur 22 Verheirathete unter den 418 Gaͤsten, dagegen 294 Ledige, 54 Voerwittwete und 49 Geschiedene. Unter den Stammgästen war in Schneckengrün einer in Lieske 525 Tage da. Die Arbeit ist landwirths.
Finanziell werden die Kolonien erhalten durch die Erträge ihrer Landwirthscaft, durch Beiträge der Mitglieder des Vereins von 1907 ℳ, durch einen Jahreszuschuß des Staats von 8000 ℳ, durch Zuschüsse von 4 Kreisständen, 18 Bezirksverbänden, 83 Stadt⸗ Landgemeinden ꝛc. Die Liegenschaften sind mit 222 000 ℳ Hypotheken belastet, welche meist zu 3 ¼, verzinst werden müssen. Der Anregung, ähnlich den Arbeiterkolonien eine ländliche Arbeitsanstalt für schiffbrüchige Existenzen aus den „besseren“ Kreisen ins Leben zu rufen, konnte de
Die Beschäftigung verheiratheter Frauen in württem⸗
en.
Die „Mittheilungen des Königlichen Statlstischen Landesamts“ in den einzelnen 1899 beschäftigt
Ver⸗ Ver⸗ Geschiedene heirathete wittwete G 93
etrennte 80 3 748 19 1 151 16 1 070 18 811 11 668 368
274
25⁵6
31 .“
Salinenwesen.. 10 3 13
m niedrigsten — 0,32 v. H (1887 —83
) und mit
Reichs“) im Jahre 1898 Personen gegen Krankheit
Leider sind keine
eschäftslage derung im Zuspruch Voigtlande fanden
Ohne Domitzil
schon 630 Tage, sschaftlicher Natur; 1 ez schlämmen läßt. Der Arbeitslohn wurde zum theil in Kleidungsstücken im Werth von 4180 ℳ, Taback im Werth von 880 ℳ, Briespapier und Marken im Werth von 91 ℳ und 3829 ℳ baar ausgezahlt. ließen die Anstalt mit Schulden im Betrage von bis Ende des Jahres 39 ℳ freiwillig zurückerstattet worden sind.
Die Erkundigungen der Verwaltung von Schneckengrün nach der Entlassung der Kolonisten ergaben meist ungünstige Resultate. bald die Leute Geld in die Hinde bekamen, verfi In der Anstalt war die Führung bis auf weazige Eine Erklärung dieser Thatsache läßt sich sie befinden sich und Vertrauen entgegen⸗ bei, daß niem and Brannt⸗
t. 28 Mann ver⸗ 55 ℳ, von denen
1 So⸗ elen sie wieder in die
3 % und 4 %
Verein aus Mangel
oder Zusammen
Die Zahl der hauptberuflich erwe überhaupt aus allen Erwerbsgebieten
96 094, unter denen sich 48 696 verheirathete, geschtedene befanden. Nach den Ergebnissen 14. Juni 1895 und den Aufnahmen durch im Jahre 1899 scheint eine Zunahme der v
1“
Der Ausstand der Glaser Berlins
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werden. Der Stundenlohn soll bei neunstü
Lohn bewilligt. Ueber
schädigen.
Arbeit muß spätestens am 4. d. Aus New York meldet „W. T. B.“ im Anthrazit-Kohlenrevier 4 Gruben von den 39, welche der Philadel
bahn⸗Gesellschaft gehören, gearbeitet wird.
in den Fabriken stattgefunden zu haben.
Zusammen. 7205 1 388 169 8 762.
rbsthätigen Frauen und Berufsstellungen in
Württemberg ist natürlich weit größer, sie belief sich am 14. Juni 1895 einschließlich der bierher gehörigen weiblichen Dienstboten auf
47 398 verwittwete oder
der Gewerbestatistik vom die Gewerbe⸗Inspektoren erheiratheten F
Zur Arbeiterbewegung. 8
(vergl. Nr. 225 d. Bl.)
ist, wie hiesige Blätter berichten, auf Grund folgender Vereinbarungen beendet: „Accordarbeit zu übernehmen, soll kein Geselle gezwungen
ndiger Arbeitszeit 56, 50
bezw. 45 ₰, je nach der Leistungsfähigkeit, betragen. Der Lohn muß am Sonnabend bis 5 Uhr Nachmittags gezahlt werden. An Tagen vor den hohen Festtagen wird bei 7stündiger Arbeitszeit der volle Fendes werden mit 25 % Zuschlag für Arbeit bis 10 Uhr Abends, mit 50 % von 10 Uhr Abends bis 7 Uhr Morgens und für Sonntagsarbeit bezahlt. Bei Montage ist die Fahrzeit im Lohn zu berechnen und das Fahrgeld 3. Klasse vom Arbeitgeber zu vergüten. Uebernachten ist von 3 ℳ aufwärts pro Nacht zu ent⸗ Maßregelungen finden infolge der Lohnbewegung nicht statt. Zur Beilegung etwaiger Differenzen wird eine ständige Kom⸗ mission von fünf Arbeitgebern und fünf Arbeitnehmern gebildet. Die M. wieder aufgenommen werden. vom gestrigen Tage, daß (vergl. Nr. 234 d. Bl.)
nur in phia and Reading⸗Eisen⸗
und For wirthschaft. Stand der Kulturen in der Schweiz.
Zentralschweiz, 23. September. Nur wenigen Landwirthen gelang es, ihre Emdernte vor Mitte August einzuheimsen. Den meisten verzögerte die ungünstige Witterung diese Arbeit bis in den September hineig. Immerhin wurde vorsichtig weiter
das meiste ziemlich gut unter Dach gebracht. Da fast durchweg groß. Der Herbstgraswuchs wurde durch die wechselnd feucht⸗warme Witterung sehr efördert und ist, wo nicht gar spaͤt ge⸗ emdet wurde, sehr üppig Einige Frübemder konnten sogar zweites Emd dörren. Die Kartoffeln erkrankten infolge starker Gewitterregen etwas früh, doch befriedigt auch diese Ernte fast allgsmein. Erbsen, Bohnen und Gartengemüse brachten reiche Erträge. Der Obstsegen ist so enorm, daß seine Bergung und Verwerthung viel Mühe kostet. Der Handel und Verkehr mit Mostereien, Fässern, Brenn⸗ und Dörraparaten war noch nie so lebhaft. Kleine Transportfässer sind sehr theuer, 10 bis 13 Cts per Liter. Große Einleg⸗ und Lagerfässer gelten statt 4 bis 5 Fr. jetzt 6 bis 8 Fr. per Hektoliter. Die Aepfel und Birnen sind noch ordentlich ausgewachsen, wenn auch viele gespaltene und schwarz⸗ fleckige unter letzteren vorhanden sind. aumen und Zwetschgen giebt es auch in Fülle. (Schweizer landwirthschaftliche Zeitschrift.)
Aus dem Kanton St. Gallen schreib! man über die Obst⸗
ernte 1900 der „Allg. Schweiz. Ztg.“: In der Schweiz verzeichnet außer dem Thurgau namentlich auch der Kanton St. Gallen eine Reihe vorzüglicher Obstlagen, die qualitativ erstklassige Produkle in Most, Wirthschafts⸗ und Tafelobst erzielen. Der konsequenten Thätigkeit des kantonalen Obstbauvereins ist es auch zu verdanken, daß die Obstkulturen seit 15 bis 20 Jahren ganz wesentlich gefördert wurden und einwandfreie Sortimente zum Verkauf gestellt werden können, für den Gebrauch im Inland sowohl, wie für das Ausland. Die diesjährige Obstertragsstatistik rückt mit hohen Ziffern auf, die dem flärtsten Bedarf bei äußerst mäßigen Preisen zu genügen vermögen. Einige Stichproben mögen dies beweisen. Es notieren für den Verkauf nach auswärls Quarten 15 000, Mörschwil 10 000, Waldkirch 6000, Muolen 5000, Nieder⸗ belfenswil und Eichberg je 4000, Goßau 3500, Gams 3200, Tübach, Tablat und Benken je 3000, Vilters 2700, Bera, Henau, Rorschacherberg und St. Margarethen je 2000 Doppel⸗ zentner. Eine große Zahl von Gemeinben weist ähnliche Zahlen auf, und das gesammte freie Verkaufsquantum darf approximativ auf mindestens 130 000 Doppelzertner veranschlagt werden. Hierbei ist zu beachten, daß nach übereinstimmenden Berichten sämmtliches Obst wohl noch nie so kräftig und ungehindert zur Entwickelung und Reife kam, wie in diesem Jabre. Von Krankheiten und Schädlingen ist auf der ganzen Linie keine Spur. (Schweizer Handelszeitung Nr. 113.) „ UAus einer Mittheilung der waadtländischen Weinbaugenossenschaft über die Weinernte im Kanton Waadt geht hervor, daß die⸗ selbe im laufenden Jahre sehr reichlich sein wird, ohne jedoch die Er⸗ gebnisse des Jahres 1893 zu erreichen. Die Qualität des Weins wird ebenfalls infolge des schönen Monats September eine vorzügliche sein. Aus der Ostschweiz laufen bereits große Bestellungen ein. Die Preise stellen sich, wie folgt: Petite Cöte und Umgebung von Lausanne (Weißwein) 25 Cts., Grande Côte 25 big 88, Lavaux 35 bis 40. Basler Spekulanten haben bereits große Ankäufe effektuiert. (Allgem. Schweizer⸗Zeitung Nr. 451.)
Gesundheitswesen Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ 8 Maßregeln.
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Brastlien. Die aus Anlaß der Pest seiner Zeit für Schiffe, welche aus Rio de Janeiro mit der Bestimmung nach S brahltcheisaus Häfen auslaufen, angeordnete Quarantäne ist seit dem 29. p. M wieder aufgehoben, und es tritt an deren Stelle Desinfektion. (Verg „R.⸗Anz.“ Nr. 149 vom 25. Junt d. J.) 8
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
22. Oktober. Direcciön general del Ordenaciön general de
hefte bei der Adm ini
in Madrid erhältlich.
30. Oktober. Einrichtung und Betrieb elektrischer Beleuchtung in Palma (Balearen). Angebote (auf spanischem Stempelpapl
8* “ „ de v in Madrid oder an das Kyuntamiento in Palma. Kostenvoranschlag 22 500 eseten jähr⸗ lich; Kaution 1125 2250 Peseten. b c gx
Niederlande.
9. Oktober. 2 Uhr. Gesellschaft für den Betrieb der Staats⸗ bahnen, Zentralbureau, Moreelse Park in Utrecht: Lieferung von Eifen⸗ bahnschwellen.
Rumänien.
12. Oktober, 10 Uhr. Distrikts⸗Präfektur in Jassy, Putna und
genannten Stelen einzusehen.
Norwegen.
24 Oktober, 7 Uhr Nachm. Staatsbahnen, Christiania: Lieferun von 2 Bogie⸗Post⸗, und Gep ckwagen für Normalspur. Angebote A der Aufschrift: „ ostvogne“ werden im Expeditionsbureau der Eisen⸗ ahnverwaltung, Jernbanetorvet 8/9, Christiania, entgegengenommen. Zeichnungen und Bedingungen im Bureau des Direktors der Maschinen⸗ Abtheilung ebenda.
8 Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Meyerbeer’'s Oper „Die Afrikanerin“ in folgender Besetzung gvnS 5 err Moödlinger; Don Diego: Herr Krasa; Ines: Frau Herzog; 8 asco de Gama: Herr Sylva; Grobinquaisitor: Herr Knüpfer; Don Alvar: Herr Sommer; Oberpriester: Herr Nebe; Nelusco: Herr Bulß; Selica: Fräulein Destinn. Kapellmeister Walter dirigiert. — Am Sonnabend findet eine Aufführung von Auber’s Oper „Das eherne Pferd“ unter Leitung von Kapellmeister Strauß und in nachstehender Besetzung statt: Yang⸗Yang: 125 Grüning; Tsing⸗sing: Herr Bachmann; Taochin: Frau Herzog; Tschinkao: Herr Knüpfer; eki: Fräulein Rothauser; Yanko: Herr Philipp; Stella: Fräulein Dietrich; Helianthe: Fräulein Sperr. Im Königlichen Schauspielhause gehen morgen die Ein⸗ akter „Johannisnacht“, „I 10v Néou“ und „Bei Buchholzens“ unter Mitwirkung der Bamen Schramm, von Mayburg, Abich, Sandow. Hausner, Wienrich, Cerigioli und der Herren Vollmer, Kraußneck, Keßler, Christians und Hertzer in Scene. — Die am Freitag und Sonnabend zur Aufführung gelangende „Wallenstein*⸗Trilogie ist folgendermaßen besetzt: Wallenstein: Herr Molenar; Max Pieco⸗ lomini: err Chriftians; Octavio Pieccolomini: Herr Füanhnas. Buttler: err Pohl; Illo: Herr Keßler; Isolant: Herr Vo Thekla: Fräulein Lindner; Gräfin Terzky: r Poppe.
m Neuen Koͤniglichen Opern⸗Theater gelangt morgen „Die Fledermaus⸗ zur Aufführung.
Im Schiller⸗Theater wird am Sonntag Rec⸗nstaa neu einstudiert und zum ersten Mal in dieser Saison, „Amphitryon“ Lustspiel nach Mollore in drei Akten von Heinrich von Kleist, in Verbindung mit dem einaktigen Lustsplel „Die Schulreiterin“ von Emtl Pohl Peeäben. In Lastspiel „Amphitryon“ sind in den Haupt⸗ rollen di amen Wiecke und Seitz, die Herren Patry, Gregori,
mer;
Schmasow und Paeschke beschäftigt.
Dolj, Domänen⸗Ministerium in Bukarest: Verkauf von 100 Staats. waldungen bezw. Waldparzellen. Nähere Bedingungen für die ein. zelnen zur Versteigerung gelangenden Waldflächen sind bei den oben⸗
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