1900 / 235 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Oct 1900 18:00:01 GMT) scan diff

b——

11 Uhr

In der am nächsten Freitag im Lessing⸗Theater stattfindenden

eersten Aufführung von Hermann Sudermann's Schauspiel „Johannis⸗

feuer“ werden die Hauptrollen von den Damen Gertrud Eysoldt, Klara Kollendt, Marie Meyer sowie den Herren Ferdinand Bonn, Willy Grunwald, Adolf Klein und Carl Waldow dargestellt. Eine kesonders eigenartige und schwierige Episodenpartie hat Frau Rosa Bectens übernommen. Die Inscenierung liegt in den Händen des Ober⸗Regisseurs Witte⸗Wild.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 3. Oktober 1900.

A. F. Vor ungewöhnlich zahlreicher Zuhörerschaft sprachen am Montag Abend die Herren Berson und Dr. Süring im Deutschen Verein zur Förderung der Luftschiffahrt über die vereitelte Dauerfahrt vom 23. September. Wie bei Antritt der Fahrt den Luft⸗ schiffern schon völlig klar war, ließ die Wetterlage viel zu wünschen übrig. Zwar die Witterung war prächtig, sonnig und sommerlich warm; aber man wußte, daß der nicht erwünschte, schwache Südwest⸗Wind, welcher den Tags vorher wehenden günstigen West⸗Wind abgelöst hatte, mindestens bis zu 3000 m Höhe vorhanden war, und es bestand die später bestätigte Wahrscheinlichkeit, daß er auch noch in größeren Höhen wehte. Bei dieser Sachlage war es von vornherein ausgeschlossen, die etwa vermuthete geeignetere Windrichtung in größeren Höhen als 3000 m, etwa in 4000 m, aufzusuchen. Der Versuch hätte viel Ballast gekostet, und wenn es schon die von jedem Luftschiffer befolgte Regel ist, mit Ballast nach Möglichkeit zu sparen und ihn für die späteren Stadien der Fahrt und für die Landung aufzubewahren, wo die un⸗ vermeidliche Diffusion des Gases Vermehrung des Auftriebes erforder⸗ lich macht, wie viel nothwendiger war es, bei dieser auf längere Dauer berechneten Fahrt sich nicht gleich im Anfang mit Ballast zu veraus⸗ gaben behufs eines Versuchs vom unsichersten Erfolge. Dagegen füh te die gleiche Ueberlegung zur Anwendung der Schleppfahrt als eines erprobten Mittels, die Wirkungen des Ballastauswerfens zu erreichen, ohne doch den in Gestalt des Schlepptaus ausgeworfenen Ballast zu verlieren, die Wirkungen nämlich, daß der Ballon vom Eröboden in angemessener Entfernung bleibt und einer möglichst horizontalen Fahrt, ohne erhebliche vertikale Schwankungen, sicher ist. Im gegebenen Falle war auch noch die verlangsamende Wukung der Schleppfahrt in hohem Grade erwünscht. Denn man erwog, daß man nach Feststellung der Geschwindig⸗ keit des freifliegenden Ballons auf 20 ½ km binnen sechs Stunden bei der gegebenen Windrichtung am Stettiner Haff anlangen werde, also noch in der Nacht, was bei den alsdann zu treffenden Entscheidungen sehr ungünstig gewesen sein würde. So beschloß man im Kriegsrath der Luftschiffer, die Schleppfahrt während der Nacht mit aller gebotenen Vorsicht fortzusetzen. Diese Vorsicht bestand darin, daß man beim ö der Stettiner Eisenbahn durch Ballastauswerfen auf kurze Zeit in die Höhe und in gleicher Weise auch noch einigen anderen Hindernissen aus dem Wege ging. Der Wind hatte mittlerweile noch etwas abgeflaut und war, wie mit Befriedigung bemerkt wurde, südlicher geworden, der Ballon bewegte sich in Schleppfahrt sehr langsam, bis er mit einem Mal, ohne daß man einen erheblichen Ruck verspürte, stillstand. Die Ursache, das Einhaken des Schlepptaus an irgend einen Gegenstand, war den Luft⸗ schiffern alsbald klar. Dieses Einhaken zu beseitigen, war in dunkler

Nacht jedoch nicht möglich, man mußte den Morgen oder mindestens

die Morgendämmerung abwarten. Wie sich später herausstellte, wäre die Befreiung des Ballons in der That sehr leicht ewesen; denn nur das unterste Ende des Taus, das sich, obgleich mit umnäht, aufgefranzt hatte und das fünf Stränge, aus denen es

zusammengesetzt, frei fliegen ließ, war im Wipfel eines Baums hängen geblieben. Aber Aeolus wollte den Luftschiffern nicht gestatten,

die Morgendämmerung abzuwarten. Er machte sich gegen Mitter⸗ nacht so heftig auf, daß es wiederholt die heftigsten Stöße und gegen einen so gewaltigen Ruck gab, daß man nicht anders glaubte, als daß eine Reihe von Maschen des Netzes gerissen seien, zumal der Korb, an dem von 22 ihn

tragenden Leinen fünf sich als zerrissen herausstellten, sich bedenklich

schief stellte. Unter solchen Umständen wurde beschlossen, die Landung ohne alle Säumniß zu vollziehen. Die Erfabrung, daß im Walde Landungen ziemlich gefahrlos sind, weil die Bäume die Wucht des freien Falles verringern, ließ das Wagniß, aus 250 m Höhe herab⸗

zufallen, minder gefährlich erscheinen. Die Landung erfolgte denn auch ohne Fährlichkeit, der Korb blieb in geringer Höhe über dem Erdboden hängen, der Rest der Nacht wurde an Ort und Stelle verbracht. Als es Tag geworden, waren erst 3, später 7 und zuletzt 25 hilfreiche Kräfte vorhanden, der Forstbeamte dieses Theils der Woltersdorfer Forst kam herbei, es wurden, um Ballon und Netz möglichst unbeschädigt zu erhalten, drei Bäume gefällt. Nach diesem Bericht des

errn Berson erörterte noch Dr. Süring die Chancen der ahrt, falls der geschilderte Zwischenfall nicht eingetreten wäre.

an hatte sich schon vor Antritt der Fahrt das Wort gegeben, sie abzubrechen, falls sie die Richtung nach Holstein oder in der Längsachse der Ostsee nähme. Diese letztere Folge würde eingetreten sein und zum Abbruch der Fahrt geführt haben. Der Mißerfolg ist also nicht der angewandten Methode, sondern im wesentlichen der ungünstigen Wetterlage zuzuschreiben. Wie man künftig das Schlepptau vor der eingetretenen Zerfaferung schütze, wird Gegenstand eingehendster Er⸗ wägung sein. In jedem Fall wird bei einer Wiederholung der Fahrt das Wetter mehr Berücksichtigung finden müssen, als es unter dem Druck der Wünsche einer schaulustigen Menge diesmal geschehen ist. Hierfür besteht aber die triftige Entschuldigung, daß das Unternehmen ein privates und nur in dieser sportsmäßigen Form zu stande gekommen war. An diese Berichte schloß sich der Dank des Vorsitzenden und die ausdrückliche Anerkennung durch Hauptmann Groß, daß die vier V. und im besonderen die mit der Ballonleitung betrauten Herren Berson und Dr. Süring im vorliegenden Fall sich so benommen und saiche besonnenen Maßregeln gewählt hätten, wie der erfahrenste Luft⸗ schiffer es nicht besser hätte thun können. Eine besondere Anerkennung erfuhren die beiden Herren, welche zur Wiederholung der Fahrt bereit sind, dadurch, daß auf Antrag von Geheimrath, Professor Dr. Aßmann, nach langer und sehr eingehender Debatte, aus Vereins⸗ mitteln ein Beitrag von 1500 für die möglichst bald auszuführende zweite Fahrt einstimmig bewilligt wurde. Die Auffahrt soll jedoch nicht wieder öffentlich stattfinden.

’“

Die große Sanitätsübung, welche von den Berliner

Unfallstationen in Gemeinschaft mit den Vereinen vom Rothen

Kreuz und den Sanitätswachenvereinigungen am Sonntag, den 7. d. M., im Landes⸗Ausstellungspark veranstaltet wird und im ersten Theil die freiwillge Hilfe im Kriege, im zweiten Theil diejenige im Frieden darstellt, beginnt pünktlich um 12 Uhr Mittags vor geladenem Publikum. Der Eingang ist in der Straße Alt⸗ Moabit 1an das Portal hinter der Stadtbahn⸗Ueberführung. Bei Regenwetter wird für b heche ein Zelt aufgestellt. Interessenten, welche den Vereinen nahestehen, können Eintrittskarten, soweit solche ins sind, von Direktor Max Schlesinger (Wilhelmst ,

8 ““ 8 Auf der Treptower Sternwarte hält der Direktor Archenhold am Sonnabend, Abends 8 ½ Uhr, vor dem „Naturwissenschaftlichen Verein Humboldt“ einen mit zahlreichen Licht⸗ und Drehbildern aus⸗ gestatteten Vortrag: „Der Mond im Treptower Riesenfernrohr“. Die Beobachtung des Mondes findet schon von 5 Uhr Nachmittags an statt; derselbe bleibt während der ganzen Nacht sichtbar. Die er⸗ mäßigten Vereinsbillets haben zu diesem Vortrag Gültigkeit.

München, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Hinterbliebenen des verstorbenen Rentiers Mathias Pschorr haben dem hiesigen Magistrat eine Million Mark übergeben zur Errichtung einer Stiftung. welche den Namen „Mathias Pschorr⸗Stiftung Hacker⸗ bräu“ führen soll. Die Zinsen sind zu verschiedenen Wohlthätigkeits⸗ zwecken und zur Verschönerung der Stadt bestimmt.

Rom, 3. Oktober. (W. T. B.) Wie die Agenzia Stefani“ meldet, haben Diebe im Vatikan einen Geldschrank erbrochen und aus demselben 357 000 Lire in Rententiteln und 3000 Lire in baarem Gelde entwendet. Der Geldschrank befindet sich im zweiten Stock des Vatikans und gehört der Verwaltung der päpstlichen Paläste. Es stellte sich heraus, daß die Diebe mit den Oertlichkeiten wohl vertraut waren und den Diebstahl sorgfältig vorbereitet hatten. Der Untersuchungsrichter des Vatikans Zingarelli stellte Nach⸗ forschungen nach den Dieben an, die bis jetzt erfolglos geblieben sind.

————

Der Vatikan hat der italienischen Polizei keine amtliche Mit⸗ theilung von dem Diebstahl gemacht. Den Banken ein Verzeichniß der gestohlenen Rententitel mit den Nummern der⸗ selben zugestellt. Infolge des Diebstahls wurden Vatikan Vor⸗ sichtsmaßregeln bezüglich anderer Geldschränke getroffen, welche sich in der Nähe der Treppe befinden, die zu den Gemächern des Papstes führt.

Brüssel, 2. Oktober.

zwischen neu ausgehobenen Rekruten, die einer sozialistischen Versammlung beiwohnen wollten, und den Soldaten der Gar⸗ nison, welche dies nicht zulassen wollten. Nachdem zur Unterstützung der letzteren eine Truppenabtheilung herbeigeeilt war, gelang es dieser, die Rekruten wieder nach der Kaserne zu bringen. Sieben Rekruten wurden in Arrest abgeführt. 8

Eine neue Kriegskarte von China, bearbeitet von P. Krauß, ist soeben im Verlage des Bibliographischen Instituts in Leipzig erschienen (Preis 80 J). Jeder Zeitungsleser verfolgt mit wachsendem Eifer die im Vordergrunde des politischen Interesses stehenden Vorgänge in China, und oft genug mag ihm der Wunsch nahegetreten sein, eine Karte des Kriegsschauplatzes zur Hand zu nehmen, um den Zeitungsberichten intensiver nachzugehen. Die Krauß'sche Orientierungskarte von Ost⸗China nebst Sperialdarstellungen der Pro⸗ vinzen Tschilt und Schantung, des unteren Peiho⸗Laufes sowie Plänen von Peking, Tientsin, Taku, Tsingtau, Schanghai, Kanton und Hong⸗ kong bietet daher ein willkommenes Auskunftsmittel. Sie ist mit besonderer Rücksicht auf die gegenwärtige Lage in China nach den neuesten Quellen entworfen; die Darstellung ist klar und Übersichtlich, der Druck, wie man es von den Erzeugnissen des bekannten Verlags gewohnt ist, mustergültig.

Nach Schluß der Redaktion

Depeschen.

Brüssel, 3. Oktober. (W. T. B.) Nach Meldungen hiesiger Blätter kam es in Gent bei dem Zapfen⸗ streich anläßlich der ermählung des Prinzen Albert zu sozialistischen Demonstrationen gegen das Ab⸗ singen der Brabangonne. Die zahlreich anwesenden Sozialisten verursachten zuerst großen Lärm und stimmten dann die Marseillaise an. Vor der Kaserne, nach welcher sich die Militärkapelle nach beendetem Zapfenstreich zurückbegab, ver⸗ suchten einige Trupps von Sozialisten, den Zug der Musiker zu durchbrechen, wurden aber alsbald durch herbeigerufene Verstärkungen der Mannschaften zurückgedrängt, worauf sich die Menge zerstreute.

London, 3. Oktober. (W. T. B.) Das ‚Reuter'sche Bureau“ meldet aus Wei⸗Hai⸗Wei vom 1. d. M.: Die britischen Kreuzer „Terrible“ und „Arethusa“ sowie die dritte indische Brigade sind unmittelbar nach erhaltenem Befehl von hier nach Taku abgegangen.

Johannesburg, 28. September. (Meldung des

„Reuter'schen Bureaus“.) Der Militär⸗Gouverneur benach⸗

richtigte das Hauptquartier, daß er Veranstaltungen für die Rückkehr von Flüchtlingen zu je 3000 bis 4000 wöchentlich

vom 10. Oktober ab getroffen habe. 8

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

(W. T. B) Der Zeitung „Etoile Belge“ zufolge kam es in Vilverde zu einem heftigen Streit

Wetterb

Blacksod.. Shields ..

1

Studezgnaes. Kopenhagen.

Borkum..

Raägenwalder⸗ 8 Neufahrwasser Muͤnster

8

vom 3. Oktober 1900, Vormittags.

2 902 N 8 —‿

Wind⸗ V stärke, Wind⸗ richtung

Name der Beobachtungs⸗ station

Wetter.

Temperatur in Celsius.

a. 00 u. Meeres⸗ iveau reduz.

Sdoeln

WNW 36ẽalb bed. WNW 2 halb bed.

4 wolkig

Stornoway

22] Barometerst. œ D [a⸗ do

—2 ◻Ꝙ 88 8 b0 00

Sececlyhy... Isle d'Aix Paris .. . Vlissingen.. b5 Christiansund

*

1

dedeckt wolkig bedeckt bedeckt 3 bedeckt

bedeckt halb bed. bedeckt wolkenlos

bedeckt SO bedeckt

W Regen Windstille wolkig

SO 2bedeckt SO 1 Dunst ONO 2 Nebel

(Westf). W 1 bedeckt annover. Windstille Regen Berlin... SSO I bedeckt Chemnitz. SSW 2 beiter Breslau.. SO 3 bedeckt BI1“ NW 3 bedeckt

2

5

1

88; —2 SboUgS OO2ggA

80C

8 ZEöö

Skagen ..

dbEE SboPSbSSGOS dodooecoh GUS SdoOoen

Karlstad... Stockholm. Wisby.. Haparanda.

—-6

886 8G G 2

Keilum.. eee. 1 winemünde

8 APefbeebdde

,nI

münde...

—,—

Memel

758,9 759,6

757,7

doEEnS”Ug œSFEU YDUOFPE

Frankfurt

(Main).. SW Regen 15,8 Karlsruhe.. 758,7 SW Regen 15,6 München 761 3 NW wolkig 15,4

Ein Maximum liegt über Südost⸗Europa, eine Depression erstreckt sich vom Ozean im Nordwesten bis Zentral⸗Europa, mit einem Minimum von unter 750 mm über der nördlichen Nordsee. In Deutsch⸗ land ist das Wetter mild, regnerisch und ruhig. Wenig Aenderung wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

6 Theater. Künigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern⸗

haus. 202. Vorstellung. Die Afrikanerin. Große

Oper in 5 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text von Eugoͤne Scribe, deutsch von Ferdinand Gum⸗ bert. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus 215. Vorstellung. Johannisnacht. Ein Märchenspiel von Marx Möller. Die zur Handlung gehörende Musik von Ferdinand Hummel. I love you. Lustspiel in 1 Aufzug von Theodor Herzl. Bei Buchholzens. Ein Töö in 1 Aufzug von Julius Stinde.

nfang 7 ½ Uhr.

Neues Opern⸗Theater. Die Fledermaus. Komische Operette mit Tanz in 3 Akten von Meilhac und Halévy. Bearbeitet von C. Haffner und Richard Genée. Musik von Johann Strauß. Tanz von Emil Graeb. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Opernhaus. 203 Vorstellung. Die Meister singer von Nürnberg. Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 216. Vorstellung. Sonder⸗ Abonnement B. 29. Vorstellung. Wallenstein’s Lager. Schauspiel in 1 Aufzug von Friedrich von Schiller. Die Piecolomini. Schauspiel in 51 dufbügen von Friedrich von Schiller. Anfang

r. Neues Opern⸗Theater. Der Mikado. Anfang 7 ½ Uhr. Vorstellung Nr. 70.

Deutsches Theater. Donnerstag: Rosen⸗ montag. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag: Der Probekandidat.

Sonnabend: Rosenmontag.

Berliner Theater. Donnerstag: Der Pfarrer von Kirchfeld. Ueber

Freitag: 5. Abonnements⸗Vorstellung. unsere Kraft.

Sonnabend: Zum ersten Male: Die streugen Herren.

Schiller⸗Theater. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Orientreise. Schwank in 3 Akten von Oskar Blumenthal und Gustay Kadelburg. ne nen. Abends 8 Uhr: Faust, I. Theil. Erster

end.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Faust, I. Theil. Zweiter Abend. b

Theater des Westens. Donnerstag: Undine. Freitag: 5. Freitag⸗Abonnements⸗Vorstellung. Di lustigen Weiber von Windsor. ag. 8 Sonnabend: Volksthümliche Vorstellung zu halben

Preisen: Die weiße Dame. Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Der

Freischütz. Abends: Der Bettelstudent. Montag: Undine. üi 8

Lessing⸗Theater. Donnerstag: Die Sklavin. Freitag: Zum ersten Male: Johannisfeuer.

Schauspiel in 4 Aufzügen von Hermann Sudermann. Sonnabend: Johannisfeuer.

Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze.) Donnerstag: Der weiße Hirsch. Schwank in 3 Akten von Carl Pander. Vorher: Revanche. (Le trait du Parthe.) Lustspiel in 1 Akt von Lydia Gräfin Rostopchine. Anfang 7 ½ Uhr.

Freitag und folgende Tage: Der weiße Hirsch. chmittags 3 Uhr: Zu h

onntag, Nachmittags r: Zu halben Preisen: Nackte Kunst.

Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Donnerstag: Die Dame von Maxim. (La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Siagmund Lautenburg. Anfang 7 ½ Uhr.

6.2 und folgende Tage: Die Dame von] m. 1 Sonntag, Uacmittase 3 Uhr: Bei bis über die

Hälfte ermäßigten Preisen: Trilby.

Thalia-Theater. Donnerstag: Der Liebes⸗ chlüffel. Große Ausstattungsposse mit Gesang und anz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Fhanten. Musik von Max Schmidt. Anfang r. Freitag und folgende Tage: Der Liebes⸗ schlüssel. 8 8

Bentral⸗Theater. Donnerstag: Der griechische Sklave. (A Greek Slave.) Ausstattungs⸗ Opverette in 3 Akten von Sidney Jones. Anfang 7 ½ Uhr. Nachmittags 3 Uhr: Bei halben Preisen: Auf vielseitiges Verlangen: Kindervorstellung.

Die Puppe. Freitag und folgende Tage: Der griechische Nachmittags 3 Uh onntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Geisha. üg seg

Beethoven⸗Saal. Donnerstag, Anfang Uhr:

Lieder⸗ und Duett⸗Abend von Marie und Emma Greup.

Birkus Alb. Schumann. Donnerstag, Abends präzise 7 ½ Uhr: Elite⸗Abend. Gala⸗Programm. U. a.: Original 5 Jockeys auf einem Pferd. Original Troika ohne Zügel. Neue Debuts, sowie Auftreten der neu engagierten Spezialitäten. Zum Schluß: Allabendlich stürmischer Beifall:

hina. Große Ausstattungs⸗Pantomime. Der Krieg in Ost⸗Asien. Demnächst Gastspiel der Königlichen Liliputanischen Hof⸗Künstlertruppe Les Colibris, die 9 kleinsten Menschen der Welt, mit ihren prachtvollen Gala⸗Equtipagen und 6 Liliput⸗Pferden.

Sonntag: 2 großte Vorstellungen: Nachmittags 4 Uhr und Abends 7 ½ Uhr. In beiden Vor⸗ stellungen: Les Colibris.

Fanmilien⸗Nachrichten. Verlobt: leutnant Wätjen (Bremen). Frl. Käte Rocholl mit Hrr. Leutnant Scupin (Breslau —Sprottau).

Verehelicht: Hr. Oberarzt Dr. Richard Geige mit Frl. Else Geldner (Potsdam). Hr. Leutnant Hermann von Reden mit Frl. Marga⸗ rethe von Hartwig (Bützow i. M.). Hr. Ober⸗ leutnant 3 S. Oswald von Studnitz mit Frl. Johanna von Bulmerineq (Warschau). Hr. Stabsarzt Dr. Keyl mit Frl. Margarethe Micke (z. Zt. Weimar).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oscar von Schweinitz (Conradsdorf). Hrn. Hauptmann Robert Grafen von Rhoden (Mainz). Eine Tochter: Hrn. Rittergutsbesitzer Georg Lemke (Passentin). Hrn. Amtsrichter Dr. Drobnig (Myslowitz).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Wilhelm von Weltzien (Schwerin i. M). Fr rofessor Dr. Rudolf Arndt (Greifswald). Fr. Charlotte Pringsheim, geb. Sachs (Breslau).

me————

Konzerte.

Sing⸗Akademie. Donnerstag, Anfang 7 ½ Uhr: Konzert von Martha Malte (Gesang) und dem Königlichen Kammervirtuosen Aug. Gentz (Viola).

Saal Bechstein. Donnerstag, Anfang 8 Uhr: Lieder⸗Abend von Ella Müller⸗Rastatt.

Verantwortlicher Redakteur: 8 J. V.: von Bojanowski in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ nstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 88,0

Sechs Beilagen 8

Frl. Betty Kellner mit Hrn. Ober⸗

Erste Beilage Anzeiger und Königlich Preußis Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 3. Oktober

1900.

1900

Oktober

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

gering

mittel

gut

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

niedrigster

höchster

Verkaufte Menge

Doppelzentner

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) vech berschläg icher S ätung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Allenstein.. Marggrabowa. Fües 1“ Breslau.. Freiburg i. Schl. ELEööö11“¹ Grünberg.. Neustadt O.⸗S. Hannover.. Emden. Hagen i. W.. e1I1“”“ EE1I11I11131“ Schwerin i. M. Mülhausen i. E.. EIöI““

Allenstein. Marggrabowa 1““ Schneidemüh E1I16“ Breslau. . Fhibung i. Schl. aß. .

. 5 1—“n . * KK KRRRRͤR&Z1114 - ZQt III1“

. . nbnoß 111111

6 5 5

* à „x 5353 .

Grünberg .. Neustadt O.S. Hannover. Emden. Hagen i. W. EE1ö16““ 11* Schwerin i. M. Köslin . Posen.

Allenstein Marggrabowa I“ Schneidemüh “* Breslau.. Freiburg i. Schl. EE11u“”“ Grünberg.. Neustadt, O.⸗S. Hannover. Emden Hagen i. W.. Waldsee i. Wttbg. Schwerin i. M. . Mülhausen i. E. Köelin6.

Allenstein . Marggrabowa Eivrwum Schneidemüh eö“ Breslau. 2..

Freiburg i. Schl. 1““ Grünberg. Neustadt O.⸗S. Hannover. Emden. Hrgen i W.

vZ Neu

Waldsee i. Wrtbg. Schwerin i. MNM.... Mülhausen i. E.. . Demmin. Köslin 2* 9 2 8 * 28

Bemerkungen. Ein liegender Strich (—) in den Spa

eeö

90l & .,ena⸗

2 . g . 2 . 2. . 2. . . 2 2 A . . 8 2. 2. . 2. -⸗ 2. 2. . 2. . 11114““

b*

“”“; 111““ 111114“ „9.„„„ 11“*“

11e..“;

5 1114“

Z ..

ö1““ 8

ter uer

COoe auauaaaatasa22uauarrnne 8

EEö5. vcm-

!14““

14,00

14,50 12,70 14,70 14,20 14,70 14,50

11,35 16,00 16,68 14,00 13,00 16,00 14,80

12,20

13,90 13,30 13,80 14,10 14,30 14,70

14,50 14,69 12,00 12 00 13,20

7

11,50 10,80

13,20 14,10 12,80 14,30 12,90 14,00 12,70 13,60

15,00 14,80

15,00 13,60

11,60 10,40

13,40 15,10 13,00 12,30 12,20 11,30 14,00 11,60

10,80 I1I1“ 11,00

EEEEE“ —,— 8

MC555-5

85

fer afer 12,90 12,00 15,00

12,40

14,00

14,50 13,70 14,90 14 70 14,70 14,60

13,20 16,50 16,68 14,00 14 00 16,00 14,80

12,20

13,90 13,90 14,00 14,60 14,30 14,80

15,00 14 69 12,00 13,00 13,20

11,50 10,80

13,20 14,10 13,30 14,50 13,40 14,00 12,80 14,00

15,50 14,80

15,00 13,60

11,60 10,80

13,40 15,10 13,10 12,50 12,40 11,80 14,00 11,80

10,80 14,50 11,00

12,90 12,30 15,00

12,40

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der V sten für Preise hat die Bedeutung, daß der

14,30 14,00 14,00 14,70 14,00 15,00 14,70

14,90 14,60 13,35 17,00 16,96 15,00 14,00 18,00

12,48 11,25 13,20

14,10 14,20 14,10 14,60

15,70 14,60 13,35 15,50 15,00 13,00 13,00

11,65 11,50 13,00 13,50 14,50 13,60 14,60 13,40

13,30 11,50

16,00 15,20 14,20 16,00

12,2

2,J

10,80 12,70 13,90 15,30 13,20 12,70 12,50 11,80

12,00 13,50 11,60 15,00 11,50

13,34 12,30 17,00 13,00

Weizen.

14,30 14,40 14,40 14,70 14,40 15,20 15,20

15,00 14,80 14,65 17,50 16,96 15,00 14,40 18,00

R o 12,48 11,75 13,40

14,10 14,40 14,30 15,10

15,80 14,80 13,60 16,00 15,00 13,00 13,60

14/,60 14,80 14/,60 14,90 15,00 15,30 15,20 15,30 15,30 15,00 14,80 18,00 17,24 16,70 14,40

15,20 ggen. 12,75 12,00 13,70 14,00 14,30 14,50 14,40 15,10 14,50 16,70 15,00 13,75 16,00 15,31 14,40 13,60 13,60 13,70

Gersfe.

11,65 11,50 13,20 13,50 14,50 13,90 14,80 13,90 13,40 15,50 16 50 15,20 14,20 16,00

H a 12,20 11,20 13,00 13,90 15,30 13,40 12,90 12,70 12,30

12,20 15,00 12,10 15,50 11,50

13,34 12,70 17,00 13,00

1 erkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Pegthh ens wird aus den unabgerundeten Zahlen betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den

11,80 11.80 13,50 13,80 14,70 14,40 15,00 13,90 14,30 13,90 17,00 13,35 17,00 15,40 15,50

14,40 12,80

13,20 14,40 15,50 13,70 13,00 12,90 12,30 14,60 12,40 15,50 12,20 15,50 12,00 14,00

2,80

14,60 14,80 14,90 14,90 15,70 15,70 15,70 15,30 15,40 15,20 15,35 18,50 17,24 1670 14,80

15,20

12,75 12,50 13,90 14,00 14,30 14,80 14,80 15,60 14,50 16,80 15,30 14,00 16,50 15,31 14,40 14,10 13,60 14,20

11,80 12,55 13,70 13,80 14,70 15,40 15,30 14,40 14,30 14,00 18,00 13,35 17,50 15,40 15,50

14,40 12,80

13,40 14,40 15,50 13,90 13,20 13,20 12,80 14,60 12,60 16,50 12,20 16,00 12,00 15,00 12 80 13,80 13,00

12,80

8*

25. 9. 28. 9.

25. 9. 1. 10. 1.10. 25. 9.

25. 9. 26. 9. 29. 9.

11,87 12,00

11,25 14,57 12,40 13,67

16,20 13,40 12,59

12,20 12,00

11,50 14,58 12,22 13,31

16,00 13,00 12,63

berechnet. etzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Großhandels⸗Durchschnittspreise von Getreide an außerdeutschen Börsen⸗Plätzen

8

für die Woche vom 24. bis 29. September 1900 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.

Zusammengestellt im Kaiserlichen Statistischen Amt.

1000 kg in Mark.

R 1““ hester B 1 W i en. 6 gen, Pester Boden Weben. Pnn 2 EE1616595 Hefr. ungarischer, prima

erste, slovakische

Budapest.

20 0 2 9 9 28 2* 9 *

St. Petersburg.

bbb 111131“3““

Färn, Saxonka. Odessa.

Roggen, 71 bis 72 bg, pe 1“

Weizen, Ulka, 75 bis 76 kg per hl.

Riga. Roggen, 71 bis 72 kg per hl... Weizen, 75 bis 76 kg per hl.

11116

Woche 24/729.

Seprt. woche

1900

130,02 130,85 143,53 144,36 97,93

98,78 157,04 157,02

117,78 127,24 89,50

114,98 125,28 89,49 93,70 128,47 80,82

94,65 117,49

92,75 133,19 82,42

93,85 117,36

98,90 98,82

123,96

(Preise für prompte [Loco⸗] Waare, soweit nicht etwas Anderes bemerkt.)

Roggen Weizen

8 Lond a. Produktenbörse

Australier

lieferbare Waare des laufen Antwerpen.

Paris.

Donau, mittel ..

Red Winter Nr. 2 Kansas.. 1“ Walla Walla .. La Plata, mittel . Kurrachee, roth..

2. b % 2 2

Amsterda

Afow⸗ ..

St. Petersburger.

Odessa⸗

amerikanischer Winter⸗

engl. wei 11

on.

AEE“

E1“ 8

(Mark Lane).

90 20 9

9 2 2 9

b. Gazette averages.

englisches Getreide, Mittelpreis aus 196 Mar

6 Liverpool. (Russischer eee“¹“]

Western Winter⸗ ..

Northern Duluth Nr. 1

ard Kansas Nr. 2 .

Manitoba Nr. 1

a Plata.

1“

E8bq.e.·“—

den M. 8

ktorten V

585

onats

122,73 163,37

142,20 144,39 143,42 141,55 141,96 140,99

111,84 105,00 133,77 136,94

144,17 143,43

134,95 123,97 146,92

139,88 147,39 141,76 149,74 140,82 154,44

142,48

123,05 166,18

141,73 143,92 143,75 142,30 140,92 141,32

112,14 108,53

138 92

140,38 138,89

132,93 123,31 146,38

139,82 146,38 141,22 148,04 140,75 153,42 140,75

149,67

. 124,13] 125,11 S 109,52 107,39 . 133,59 134,15 . 115,41 115,72

engl. weißer 1X“ 1*“

Hafer Gerste

Californier Brau⸗ Canadische..

Chicago.

Weizen, Lieferungs⸗Waare Monat.

York.

120,15 122,52

11882 121,10

New Red Winter Nr. 2 .

Weien Lieferungs⸗Waare gs 88.

8 Bemerkungen.

1 Tschetwert Weizen ist 163,80, Roggen = 147,42, Hafer = 98,28 kg angenommen; 1 Imperial⸗Quarter ist für die Weizen⸗ Notiz an der Londoner Produktenbörse = 504 Pfund engl. gerechnet; für die Ganette averages, d. h. die aus den Umsätzen an 196 Markt⸗ orten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Getreide, ist 1 Imperial⸗Quarter We⸗ 312,

Gen ee⸗ engl.; Dengl. = 2400 kg.

Hei der Umreczung der Peeise in Reschewahenag. sud d aus den einzelnen Tages⸗Notierungen im „Deutschen Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnitts⸗ elkurse an d Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London,

r Chicago und New York die Kurse auf New Pork, für St. Peterz⸗ urg, Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris Antwer d Amsterdam die Kurse auf diese Plätze.

129,01 126,76 130,29

127,89 125,64 129,01