1900 / 262 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 02 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

8

]

—— eae“

Auf Anregung von Mitgliedern der „Freien Vereinigung für Flottenvorträge“ hatte die Firma Breitkopf und Härtel in Leipzig einen Ehrenpreis im Werthe von insgesammt 1000 für Dichtung und Komposition eines Flotten liedes ausgeschrieben. Die Entscheidung über die Dichtung erfolgte im Februar d. I. jetzt ist nun auch die Prüfung der mehr als 900 Kompositionen von den Preis⸗ chtern Herren Eugen d⸗Albert, Felix Weingartner und Franz Wüllner beendet. Den durch die Preisausschreibung gestellten Anforderungen ent⸗ sprach am meisten das von dem Musiklehrer Th. Scharff in Frei⸗ burg (Schlesien) in Mustk gesetzte deutsche Matrosenlied „Hurrah! Ihr blauen Jungen“ von Reinhold Fuchs, und es ist deshalb Herrn Scharff der erste Ehrenpreis in Gestalt eines Schlffpokals zuerkannt worden. Mit je einem weiteren Preise wurden ausgezeichnet die Kompositionen „Hurrah! Ihr blauen Jungen“ von Ludwig Steinert, Königlichem Seminar⸗Musiklehrer in Aurich (Ostfriesland), „Breit’ aus die stolzen Schwingen“ von Simon Breu, Lehrer an der König⸗

lichen Musikschule und Dirigenten des Akademischen Gesangvereins in

und von Gabriel Neumarck in Leipzig.

3 Mannigfaltiges. 8 Berlin, den 2. November 1900.

Der Hauptverband deutscher Flottenvereine im Aus⸗ lande theilt,hdem „W. T. B.“ zufolge, mit: Seine Majestät der Kaiser hat aus dem Seiner Bestimmung unterliegenden Vermögen des Hauptverbandes deutscher Flottenvereine im Auslande die Summe von 15 000 der Gesellschaft „Seemannshaus“ zur Ver⸗ fügung gestellt. Die von dem Hauptverbande gesammelten Gelder belaufen sich zur Zeit auf mehr als ½¼ Million Mark.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten erstattete zunächst der Stadtv. Dr. Gerstenberg den Bericht des Ausschusses zur Vorberathung der Vorlage, betreffend die Errichtung der 6. städtischen Volksbadeanstalt im Stadttheil Wedding. Der Aus⸗ schuß empfahl, die Magistratsvorlage, nach der die Anstalt auf den städtischen Grundstücken Pankstraße 11/12 und Wiesenstraße 49/54 errichtet werden sollte, abzulehnen und den Magistrat schleunigst um eine neue Vorlage zu ersuchen, in der die Verwendung des Baum⸗ schulen⸗Grundstücks in der Gerichtsstraße für die Anstalt mit zwei Bassins vorgesehen ist. Ferner soll der Magistrat ersucht werden, nach Fertigstellung dieser Anstalt den Plan einer weiteren Badeanstalt mit zwei Bassins im Stadttheile Gesundbrunnen vorzulegen. Der Stadtv. Borgmann hielt die Magistratsvorlage für ausreichend und beantragte deren Annahme unter Ablehnung des Ausschußantrags. Der Stadtv. Fritsch beantragte als Ergänzung zum Ausschußantrage, den Magistrat zu ersuchen, der Ver⸗ sammlung schon im nächsten Etatsjahre einen Plan für eine Volksbadeanstalt mit zwei Bassins für den Stadttheil Gesundbrunnen vorzulegen. Nach kurzer Debatte gelangte der Antrag des Ausschusses mit dem Zusatz Fritsche zur Annahme. Es folgte ein Antrag der Stadtvv. Singer und Genossen: „den Magistrat zu ersuchen, mit der Versammlung in gemischter Deputation zu berathen: 1) durch welche Mittel die zur Zeit namentlich für die Arbeiter⸗ bevölkerung herrschende Wohnungsnoth zu beseitigen ist; 2) was städtischerseits zu geschehen hbat, um durch kommunale Maßnahmen den auf dem Gebiete des Wohnungswesens bestehenden Mißständen zu begegnen“. Der Vorsteher Dr. Langerhans wies darauf hin, daß nach Zeitungsberichten der Magistrat sich schon mit derselben rage beschäftigt habe und die Berathung bereits zu einem gewissen

bschluß gekommen sein solle. Er gebe deshalb zur Erwägung anheim, ob es nicht zweckmäßig sei, die zu erwartende Magistratsvorlage zu⸗ sammen mit dem Antrage Singer zu berathen und die Be⸗ rathung über den letzteren aufzuschieben. Die Versammlung beschloß darauf, den Antrag Singer von der Tagesordnung abzusetzen.

Wetterberich 8 U

om 2. November 1900,

t v Scene hr Vormittags. 7

7 ½ Uhr.

st.

Baromete a. 00 u. Meeres⸗ iveau reduz

S9,eeS ni

Sembrich. Direttore

82 1

Wind⸗ V .

Name der stärke, Wetter

Wind⸗ richtung

in Celsius.

Temperatur

Loge 20 ℳ,

SW 4 bedeckt SSW F5 bedeckt WSW I bedeckt

SW 2 wolkig

2ö2ö22 Æ £ O. O. +⁸ + SSS”SS 0S8g

1

8S8g

Windstille Nebel Windstille Nebel OSO bedeckt SO bedeckt SO bedeckt heiter

halb bed. 773,5 N bedeckt 772,1 NO

⏑—8

—S9 2S,—

2

SOEgeS

wolkig 774,5 Windstille bedeckt 764,8 Windstile Nebel 765,8 O 2 bedeckt amburg 765,6 O 2 Nebel winemünde 768,5 OSO 4 wolkig ügenwalder⸗ münde. 769,8 9SO. I beiter 769,6 Windstille heiter 769,0 NO 1 Nebel

900DS;SS

+SnCnnnsS

Requiem für und Orchester

bo Iceh

des Königlichen

764,2 Nebel Muck und

W 1 764,6 Windstille Regen 766,1 OSO A bedeckt 765,5 Windstille Regen 766,3 O 2 bedeckt 765,1 SW 2 bedeckt

765,/1 SW Zböedeckt 764,9 SW 4 Regen 767,0 SW 26bedeckt

Der Luftdruck ist hoch und gleichmäßig vertheilt.

A D

hoben.

K oo 00 -—

—S

Lappland bis Südschweden, Depressionen von unter 88 mum 85 78 C“ eutschland ist das Wetter rubig, mild und mei 1 trübe. Ruhiges, zunächst im Norden aufklarendes, Finsterniß. kühleres und trockenes Wetter wahrscheinlich. Deutsche Seewarte.

11.“*“ Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Overn⸗ haus. 231. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten von Ludwig van Beethoven. Text nach dem Fran⸗ zösischen von Ferdinand Treitschke. Zu Beginn: „Ouverture Leonore (Nr. 3)“. Anfang 7 ½ Uhr. Schauspielhaus. 244. Vorstellung. Zum ersten Male: Meine Schwiegertochter. (Ma Bru.) Lustspiel in 3 Aufzügen von Fabrice Carré und I Bilhout. Deutsch von Paul Block. In

Herren. Sonntag,

Herren.

Pohl.

Der Zutritt ist unentgeltlich.

Eine weitere Vorlage des Magistrats betraf die Verleg Friedrichs⸗Werderschen Gymnasiums nach Moabit. Hiermit wurde ein Antrag der Stadtpv. Perls und Genossen verbunden, der folgender⸗ maßen lautete: „Die Versammlung ersucht den Magistrat, ihr eine Vorlage zu machen betreffs Errichtung einer höheren Lehranstalt (Voll⸗ gymnasium) in den Bezirken vor dem Halleschen Thor, bezw. betreffs eines schwach besovchten Gymnasiums aus einem anderen Stadttheile in die genannten Bezirke.“ Nach längerer Debatte, an welcher sich die Stadtvv. Perls, Ladewig, Kreitling, Dr. Schwalbe Sachs II. sowie der Ober⸗Bürgermeister Kirschner und der Stadts chulrath Fürstenau betheiligten, wurden die Magistratsvorlage und der Antrag Perls einem Ausschusse zur Vorberathung überwiesen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Umbau der Feuerwache in der Mauerstraße genehmigt, ebenso die Gewährung von Ehrenpreisen und eines Bei⸗ trags von zusammen 2500 an den Auesstellungsvorstand der 1 Brandenburgischen Provinzial⸗Ausstellung für Geflügelzucht, sowie die Bewilligung von Ehrenpreisen im Betrage von 500 an den deutschen Thierschutzverein hierselbst für eine Eselausstellung. Ferner stimmte die Versammlung der Vorlage zu, betreffend die Be⸗ seitigung des sogenannten Kohlengleises auf der Strecke vom Lausitzer Platz bis zum Schlesischen Bahnhof und die Herstellung eines neuen Anschlusses an den Görlitzer Bahnhof. Für die Zwecke der allgemeinen Vieh⸗ und Obstbaumzählung wurden die geforderten Summen bewilligt. Zum Schluß erklärte sich die Versammlung mit der Miethung von Räumen im Hause Wallstraße 55/56 zu Bureau⸗ und Zeichenzwecken für die städtische Hochbau⸗Verwaltung einverstanden. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Die städtische Sparkasse hat in dem Vierteljahr Juli/ Sep⸗ tember d. J. mehr an die Einleger zurückzahlen müssen, als eingezahlt worden ist. Es wurden eingezahlt 12 353 938,71 ℳ, zu⸗ rückgezahlt 13 065 774,51 ℳ, also mehr abgehoben als eingezahlt 711 835,80 ℳ, wodurch sich das Guthaben der Interessenten von Ende Juni bis Ende September d. J. von 241 507 904 89 auf 240 796 069,09 verminderte. Das Ge⸗ sammtvermögen der Sparkasse betrug Ende September 263 829 687,85 Im Berichts⸗Vierteljahr ist zum Ankauf von Wechseln, deren Bestand sich Ende September auf 13 270 634 98 belief, die Summe von 15 316 345,03 verausgabt worden. .

Die Normal⸗Uhr am Potsdamer Thor, bei welcher die Sekundenregulierung durch eine Beschädigung des dieselbe mit der Sternwarte verbindenden Kabels mehrere Wochen hindurch unter⸗ brochen und demgemäß das Sekunden⸗Zifferblatt verhüllt worden war, ist jetzt wieder in geordnetem Gange, nachdem die Repa⸗ ratur des Kabels, welcher mannigfache Schwierigkeiten entgegentraten, beendigt worden ist.

Das Preisgericht, welches über die Plakatentwürfe für die „Internationale Ausstellung für e; und Feuer⸗ rettungswesen Berlin 1901‧ zu urtheilen hat, wird am Sonntag, den 4. November, seine Entscheidung treffen. Die Plakat⸗ entwürfe bleiben während der Tage vom 5. bis 8. November, von 9 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags, in der Turnhalle der Hauptfeuerwache, Lindenstraße 41, Hof links, öffentlich ausgestellt.

1 Eine Gutenbergfeier, welche ein Bild von der Bedeutung er christlichen Presse und des christlichen Buchhandels geben soll, findet am 8. November, Abends 8 Uhr, im Stadtmissionsbause (Johannistisch 6) statt. Die Herren Hosprediger Ohly, Missions⸗ Inspektor D Merensky, Pastor Hennig, Verlagsbuchhändler Meyer und Warneck werden kurze Ansprachen halten. Ein Männerquartett aus dem Pfannschmidt'schen Chor hat seine Mitwirkung zugesagt und

g des

gesetzt vom Regisseur Droescher.

Neues Opern⸗Theater. Italienische Oper Marcella 6. Vorstellung: I11 Barbiere di] Erster Abend. Opera in 3 atti del Rossini. d'orchestra: Anfang 7 ½ Uhr. Preise der Plätze: Fremden⸗ Mittel⸗Balkon und Logen 12 ℳ, Mittel⸗Parquet 10 ℳ, Seiten⸗Parquet 6 ℳ, Seiten⸗ Balkon 1. und 2 Reihe 6 ℳ, 3.—5. Reihe 5 ℳ, baron. Tribüne 1. und 2. Reihe 5 ℳ, 3.—5. Reihe 4 ℳ, Stehplatz 2 Der Billet⸗Verkauf findet täglich weiße Dame. im Königlichen Schauspielbhause am Abendkassen⸗ schalter statt. Billetreserpesatz 45.

Sonntag: Opernhaus. 232. Vorstellung. Fra Diavolo. Komische Oper in 3 Akten von Auber. mann’s Erzählungen. nn naan. bearbeitet von Carl Blum. Vergißmeinnicht. 8 (3 Bildern) von Heinrich Regel und Otto Thieme. Lessing. Theater. Sonnabend: Zum 25. Male: Musik von Richard Goldberger. Anfang 7 ½ Uhr.

Schauspielhaus. Schwiegertochter. (Ma Bru.) Lustspiel in 3 Auf⸗ zügen von Fabrice Carré und Paul Bilhout. Deutsch von Paul Block.

38 Opern⸗Theater. Die Fledermaus. Anfang

8 r.

Mittwoch, den 21 November (Bußtag), Abends 7 ½ Uhr, im Königlichen Opernhause: Konzert des Königlichen Operuchors. Soli, Chor und Orchester von J. Brahms. 2) Ouvertüre und Arie für Tenor Nackte Kunst.

3) Parsifal (1. Akt Verwandlung) für Solt, Chor und Orchester von

Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die versunkene Glocke. Abends 7 ½ Uhr: Die Macht der der Liebe.

Montag: Rosenmontag.

Berliner Theater. Sonnabend: Die strengen

Nachmittags 2 ½ Ulr: Die lieben Schönfeld. Kinder. Abends 7 ½ Ühr:

Montag: Die strengen Herren.

Schiller⸗Theater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Freudlose Liebe. G. Giacosa, deutsch von Otto Eisenschitz. Hierauf: Die Schulreiterin. Lustspiel in 1 Alt von Emil Die Geisha. Abends 7 ½ Uhr:

————————

Anfang

Signor Bevignani.

Theater des Westens. Sor

zählungen. Montag: Undine.

Tanzmärchen in 1 Akt

Johannisfeuer.

245 Vorstellung. Meine

feuer. Montag: Johaunisfeuer.

Anfang 7 ½ Uhr. Neues Theater. (Direktion:

1) Ein deutsches von Arthur Pserhofer.

aus „Messias“ von Händel. Lehfels.

R. Wagner. Unter Leitung Mitwirkung der

von Benno Jacobson. In

Sigmund Lautenburg.

Aufgeld wird nicht er. Maxim.

zügen von Friedrich Jacobsen.

Anfang 7 ½ Uhr. abend: Der Thor und der Tod.

Sonntag, Nachmittaas 3 Uhr: Daheim. Der Bär.

Tanz in 3 Akten von

Die streugen 7 ½ Uhr. streng Sonntag und folgende Tage:

schlüssel.

Schauspiel in 3 Akten von 7 ½ Uhr. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Das Glück im Winkel. Abends 8 Uhr: Die goldne Eva. Montag, Abends 8 Uhr: Faust, erster Theil.

thümliche Vorstellung zu halben Preisen: Erstes Gastspiel von Frau Selma Schoder: Der Zigeuner⸗ Lieder⸗Abend von Niuna Faliero⸗Daleroze.

Sonntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Die Abends: Hoffmann’s Er⸗

Dienstag: 10. Abonnements⸗Vorstellung.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu vokksthümlichen neu engagierten Kunstkräfte. en Preisen: Die Ehre. Abends 7 Uhr: Johannis⸗ ihren Glanzleistungen. Nur noch einige Tage: Die

Sonnabend: Die Butterseite. Schwank in 3 Akte Anfang 5 Uhr. 8 in 3 Abtheilungen vom Hof⸗Balletmeister A. Siems.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: In Scene gesetzt und mit ganz neuen Wassereffekten Schwank in 3 Akten von Georg versehen vom Direktor Alb. Schumann.

1 Residenz⸗Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ Ee Herrn burg. 1““ E“ Löwen⸗Baron. lichen Sängerin Frau Gradl, der Königlichen Sänger dame de chez Maxim sehk K Ieh rsmFvefxiwrsüscmnhsnm Smmkhrxanswixrenermmsenrmstäümann Herren Hoffmann, Knüpfer, Krasa und Sommer von Georges Feydeau. Uebersetzt

und der Königlichen Kapelle. Der Billetverkauf findet vom 5. November ab täglich von 9 bis 6 Uhr bei Bote u. Bock, Leipzigerstr. 37, zu den üblichen Opernhaus⸗Preisen statt.

Scene Anfang 7 ½ Uh Sonntag und folgende Tage: Die Dame von

Sonntag, Mittags 12 Uhr: Literarische Matine. 8 Zum ersten Male: Sturm. Schanspiel in 4 Auf⸗

Deutsches Theater. Sonnabend: Zum ersten

Male: Die Macht der Finsterniß. Drama in

Ein Maximum von über 770 mm erstreckt sich von 5 Akten von Tolstoi Seresstonsbühne. Alexanderplatz 40. Sonn⸗

Hockenjos. Die Komödie Abends 7 ½ Uhr: Die Bildschnitzer.

Thalia-Theater. Sonnabend:

schlüssel. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Jean Kren und Alfred Musik von Max Schmidt.

Bentral⸗Theater. Sonnabend: Overette in 3 Akten von Sidney Jones. Anfang Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ balben Preisen:

Boccaccio. Montag und Dienstag, Abends 7 ½ Uhr: Boccaccio.

wird u. a. eine für diese Feier von Frau Renata Pfannschmidt⸗Beutner

gedichtete und von Heinrich Pfannschmidt komponierte „Festhymne“ zum Vortrag bringen. Ferner wird ein kleines, ebenfalls für diesen Abend verfaßtes Festspiel „Gutenberg's Traum“, von M. führung gelangen.

Elbing, 31. Oktober. (W. T. B.) Am Sonntag, den 18. No⸗ vember, Vormittags, soll in Gegenwart von Vertretern der Staats⸗ und Kommunal⸗Behörden hier das Denkmal enthüllt werden, welches die Beamten und Arbester der Schichau⸗Werke deren verstorbenem Begründer, dem Geheimen Kommerzienrath Schichau, errichtet haben. Das Denkmal soll auf dem altstädtischen Lustgarten, gegenüber dem Haupteinzang der Schichau⸗Werft, Aufstellung finden. Die überlebensgroße Figur Schichau's hat der Bildhauer Professor Haverkamp modelliert, der Bronzeguß ist in der Erz⸗ und Kunstgießerei von Schäffer u. Walcker in Berlin angefertigt worden. Die Figur erhält als Untergrund ein höheres aus roth⸗ poliertem Granit und zu beiden Seiten am Fu e des Sockels zwei lebensgroße Gestalten, die „Technik' und die „Arbeit“ darstellend.

Wien, 1. November. (W. T. B.) Auf dem Friedhofe zu Prerau erfolgte heute in Anwesenheit von Vertretern der Militär⸗ und Zivilbehörden sowie von Deputationen der Kriegervereine und eines zahlreichen Publikums die feierliche Einweihung des Kriegerdenkmals, das zum Andenken an die im Jabre 1866 theils auf dem Schlachtfelde gebliebenen, theils der Cholera

erlegenen preußischen Soldaten errichtet wure.

Budapest, 1. November. (W. T. B.) Zwischen den Stationen Erd und Promontor stieß ein Personenzug mit einem Güter⸗ zuge zusammen. Neun Wagen wurden zertrümmert. Ein Bahn⸗ beamter und ein Passagier sind todt, mehrere Personen verletzt, darunter eine Person schwer. 8

ö“ 6

Paris, 1. November. (W. T. B.) Eine über New York hier eingetroffene Depesche aus Hongkong meldet, der „Agence Havas“ zufolge, daß Annam durch einen Taifun verwüstet worden sei; 1600 Personen hätten dabei den Tod gefunden, gegen 5000 Per⸗ sonen seien obdachlos. Der Minister der Kolonien habe keine Be⸗ stätigung dieser Nachricht, jedoch am 24. Oktober ein Telegramm erhalten, in welchem gemeldet wurde, daß die telegraphische Ver⸗ bindung zwischen Saigon und Tonkin infolge von Beschädigungen der Leitungen durch einen Taifun unterbrochen sei.

Rom, 1. November. (W. T. B.) Zum Gedächtniß des Königs Humbert, welcher die in der Nähe von Ostia bei den Drainierungsarbeiten in der Campagna beschäftigten Arbeiter aus Ravenna zu unterstützen pflegte, hat Seine Majestät der König

Biector Emanuel für diese Arbeiter 150 000 Lire gestiftet. 88

Tunis, 1. November. (W. T. B) Außer den 50 Kabylen, die infolge der Erdrutschungen in den Phosphatlagern von Metlaui bei Gafsa (vgl. Nr. 261 d. Bl.) verletzt worden sind, werden noch 31 verschüttete Arbeiter vermißt. An der Möglichkeit ihrer Rettung wird gezweifelt. Die Rutschungen dauern noch fort. 8

(Fortsetzung des

““

Konzerte.

Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr:

Lieder⸗Abend von Johaunes Messchaert unter Mitwirkung von Julius Röntgen (Klavier).

abend: Volks⸗ 1— 1 8 Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 7 ½ Uhr:

Beethoven⸗Snal. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: II. Konzert von Véra Maurina (Clavier) mit den Philharmonischen Orchester. Dir. J. Rebicek.

Hoff⸗

7 ½ Uhr: VI. Grande Soirée High-Life. Gala⸗Programm. Neue Debuts. U. a.: I. Debut des Löwen⸗Baron. Ferner Auftreten sämmtlicher Damen und Herren in

Liliputaner⸗Hofkünstler Les 9 Colibris. Die kleinsten Menschen der Welt als Künstler ersten Ranges in jedem Genre. Schumann's neueste Original⸗Dressuren. Zum Schluß: Das größte Mandgen⸗ und Wasserschaustück

Nuscha Butze.) der Gegenwart: China. Bilder aus der Gegenwart

Sonntag: Zwei großt Vorstellungen: Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr. In beiden Vorstellungen: Letztes Sonntags⸗Auftreten der 9 Colibris. In beiden Vorstelldngen: Der Nachmittags ein Kind frei.

d bearbeit Famrilien⸗Nachrichten.

8 Verlobt: Frl. Amélie Herstatt mit Hrn. Leut⸗ nant Karl Rabert von Westrell (Köln Deutz). Anna Freiin von Puttkamer mit Hrn. Forst⸗ Assessor und Lentnant i. reit. Feldjäger⸗Korps Hermann von Ploetz (Eberswalbe).

Verehelicht: Hr. Professor Dr. Peters mit Frl. Angelika Baumann (Breslau). Hr. Amts⸗ richter Dr. Hermann Sennewald mit Frl. Meta Mahnkopf (Königshütte, O.⸗S.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major von der Marwitz (Potsdam). Hrn. Hauptmann Karl von Strenge (Bremen). Eine Tochter: Hrn. Staßsanh Hej Frfasschig) 8 Hrn.

8 erichts⸗Assessor Dr. Pau r Berlin).

Der Liebes⸗ Hrn. Hauptmann von Nußbaum (Altona).

Gestorben: Hr. Generalmajor z. D. Ernst Frhr. von Senden⸗Bibran (Berlin). Hr. Ehren⸗ landesältester Hugo von Zimmermann (Grün⸗ berg). Frl. Julie von Duve (Schweidnitz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Anfang

Der Liebes⸗

Die Geisha.

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32, Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

111““ 8

8

venaig, gur Aaf.

zum Deutschen Reichs⸗Anz

8

88

Berlin, Freitag, den 2. November

Berichte von deutschen Fruchtmärkten

nenemaaieunue eeunnwen.

Qualität

mittel gut Verkaufte

Marktort

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster

höchster

niedrigster höchster niedrigster höchster Doppelzentner

.

Außerdem wurden am Markttage (Fpalta nch

nach überschläglicher

Shalbe verkauft

Doppelzentner

(Preis unbekannt)

Am vorigen

Verkaufs⸗ nreis

Birkus Schumann. Sonnabend, Abends präzise

Direktor Alb.

14,20 13,2 15,00

13,00 16,00

Angermünde. Landsberg a. W. Hirschberg. Göttingen..

Bielefeld Döbeln. 1 Langenau i. Wttbg. 6616“

bvöö 8 Zö—“ „9„ ““ .“ . eöö— vE

rOoe àa 2a 2à2àa .

Angermünde. Landsberg a. W. Kottbus. . Hirschberg. 13,70 Göttingen. 8 Bielefeld.. 8 14,00 Döbeln.. Breslau.. 13,10

EAÜNAV——

12,50

1280 13,50

Angermünde. Landsberg a. W. Eö66 1dbd. 8Se.J.6 Langenau i. Wttbg.. bbb1““

15,40 12,50

12,80

14,50 13,00

14,67

Angermünde. Landsberg a. W u““] Hirschberg.. Göttingen Bielefeld 8 1I““ A“ Langenau i. Wttbg. 1 Iö6 Bemerkungen. Die verkaufte M Ein liegender Strich (—) in den

1320 . 12,30

nüSe188“¹ 111“

dd0e à 2 2 2 a2 2

n

1111““”“

balten für Preise hat die Bed

eizen.

14,40 14,46 14,46 14,00 15,00 15,00 14,20 15,80 16,30 14,25 14,50 14,50 15 50 1 15,83 16,50 14,20 14,60 14,60 16,72 17,20 17 20

14,20 13 70 15,25

13,60 16 00

13,60 13,90 14,90 15,60

13,30 13 50 13,70. 13,70 13,40 1 13,80 13,80 14,30 . 14,40 14,40

13,70 15,10 15,10

14,60 15,00 15,00

14 08 14.83 15,17 15,58 14,50 14,90 14 90

13,70

14,00 14,30 14,60

G st e.

13 50 14,50 14,50

14 00 14,40 14,40

15,80 15,80

14,17 14,42 14 83

15,00 16,00 16,00 15,00

15,84 16 20 16,20 13,770 14,20 15,20

Hafer. 13,20 15,50 1551 13,60 14,20 14,20 14,60 14,60 14,80 14 80 13,10 13 20 13,30 13 40 12,50 12,50 13 00 13,00 15 25 15,42 15,50 16,33 13,50 13,80 14,00 14,00 12,00 13,40 13,60 13,60

12 50

12,80 13,58

13,50 14,00

14,00 15,00 14,40 15,84 13,40

15,40 13,00

13,20 13,60

12,80

14 50 13,10

13,20

13,36 13,36 12,50 12,70 12,90 V 13,00 13,20 ¹2

eutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.)

1 8 . . . . ge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Literatur.

Die Gefängnisse der Justizverwaltung in Preußen, ihre Einrichtung und Verwaltung. Ein Handbuch für den praktischen Gebrauch von C. Wulff, Ober⸗Staatsanwalt beim Oberlandesgericht in Marienwerder. Zweite, vollständig umgearbeitete Auflage. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei vormals J. F. Richter, A.⸗G. Geh 16 Die Verwaltung der preußischen Justizgefängnisse hat durch den Erlaß der Gefängnißordnung rom 21. Dezember und der Ausführungsverfügung vom 27. De⸗ zember 1898, zu dem die Grundsätze des Bundesraths für den Vollzug gerichtlich erkannter Frreiheitsstrafen führten, eine durchgreifende Aenderung erfahren, die den Verfasser zu einer Umarbeitung seines Werkes veranlaßt hat. Es sind in der neuen Auflage die neben der Gefängnißordnung geltenden Vor⸗ seten mit allen erheblichen vor und nach dieser ergangenen Ver⸗ ügungen wiedergegeben und sehr eingehend erläutert, auch die in der Praxis hervorgetretenen Zweifelsfragen erörtert. Die Ausfübrungen des Verfassers, welche sich auf die in der Gefängnißverwaltung gemachten Erfahrungen stützen, geben den in dieser thätigen Beamten an der Hand der Praxis einen Anhalt für die Erfüllung ihrer Dienst⸗ pflichten und erleichtern ihnen dieselbe. In einem Nachtrag sind einzelne Ergänzungen gemacht und die während des Drucks ergangenen Bestimmungen zusammengestellt, während in einem Anhang die er⸗ wähnten Grundsätze des Bundesraths, die Gefängnißordnung mit der Ausführungsverfüsung, das Bekleidungsreglement, sowie andere umfangreichere Verfügungen und praktische Anleitungen für den Ver⸗ waltungsbetrieb wiedergegeben sind. Das Werk, dem außer einem sorgfältig bearbeiteten Sachregister noch ein Verzeichniß der in Bezug genommenen Gesetze, Verordnungen, Verfügungen ꝛc. nach Jahrgängen beigegeben ist, wird auch in seiner neuen Fassung ein bewährtes Handbuch für den praktischen Gebrauch bleiben.

Deutsche Juristen⸗Zeitung, herausgegeben von Professor Dr. Laband, Reichsgerichtorath a D. Dr. Stenglein und Rechts⸗ anwalt, Justizrath Dr. Staub. Heft 13 bis 21. Verlag von Otto Liebmann, Berlin. Abonnementspreis vierteljährlich (6 Hefte) 3,50 Im 13. Heft wird zunächst die Veröffentlichung der Antworten fortgesetzt, welche anläßlich einer von der Redaktion der „Deutschen Juristen⸗Zeitung veranstalteten Enquste über die Frage, ob das Rechtsstudium den Realgymnasiasten zugänglich gemacht werden soll, von den hervorragendsten Vertretern der verschiedenen Zweige der theoretischen und praktischen Jurisprudenz

eingegangen waren; abgesehen von zweien (dem Ober⸗Verwaltungs⸗

erichtsrath Schultzenstein und dem Rechtsanwalt und Notar, Ge⸗ eimen Justizrath Wilke in Berlin, von denen der erstere zur Fach⸗ bildung der Durchschnittsjuristen eine humanistische Schulbildung nicht für durchaus erforderlich hält, der letztere die Zulassung der Real⸗ gymnasial⸗Abiturienten zum Rechtsstudium als Ausnahme einräumen will), wenden sie sich sämmtlich dagegen, mit dem bewährten Grundsatze der humanistischen Vorbildung der Juristen zu brechen An diese Antworten schließt sich ein Aufsatz von Mofessor Dr. Lenel⸗ Straßburg über „Fragen des Immobiliarsachenrechts“ an, in welchem er gegen mehrere zum B. G.⸗B. ergangene Entscheidungen des Ober⸗ landesgerichts Colmar polemisiert. Im 14. Heft bespricht der Wirk⸗ liche Geheime Legationsrath z. D. Dr. von Buchka die im Herzog⸗ thum Anhalt und im Fürstenthum Reuß j L. erlassenen Landesgesetze, welche den Kontraktbruch der landwirthschaftlichen Arbeiter zum Gegen⸗ stand haben, sowie die Polizeiverordnung der Freien und Hansestadt Lübeck, durch welche das sog. Strikepostenstehen unter Strafe gestellt wird. Der Amtsgerichtsrath Samter⸗Brandenburg a. H. erörtert das Wesen der nach § 21 des B. G.⸗B. eintragungsfähigen Vereine im Anschluß an den Fall des Vereins „Kreditreform“, deßsen von ihm nachgesuchte Eintragung das Amtsgericht Hanau, das Amts⸗ und das Landgericht Köln, das Amtsgericht Brandenburg und das Landgericht Potsdam

abgelehnt haben, während das Landgericht Hanau und das Oberlandes⸗

gericht Stuttgart ihn für eintragungsfähig erachteten. Nachdem der Krieg in Süd⸗Afrika die Aufmerksamkeit der jaristischen und nicht juristischen Welt in ganz ungewöhnlichem Maße völkerrechtlichen Fragen zugewendet hat, veröffentlicht Professor Dr. von Rohland⸗ Freiburg i. B. einen Beitrag über das „Völkerrecht im Barenkriege“. Im 15. Heft macht der Geheime Justizrath, Professor Dr. R. Leon⸗ hard⸗Breslau von den Erfahrungen unter der Herrschaft des neuen Studienplans Mittheilung. Der Geheime Justizrath, Professor Dr. E. Zitelmann⸗Bonn erörtert die Aufgaben und die Bedeutung der Rechtsvergleichung, und Professor Dr. Laband⸗Straßburg giebt einen Ueberblick über die neue Literatur des Handelsrechts. Das 16 Heft eröffnet der erste Theil eines Berichts des Professocs Dr. A. von Tuhr⸗ Straßburg i. E. über die neue Literatur zum B. G.⸗B Sovann werden vom Geheimen und Ober⸗Bergrath. Professor Dr. Arndt⸗Halle einzelne wichtige Bestimmungen des preußischen Komptabilitätsgesetzes vom 11. Mai 1898 mitgetheilt und besprochen, und der Landgerichtsrath Dr. Meisel⸗Darmstadt erörtert die Grundsätze des Abkommenz zur Regelung von Fragen des internationalen Prioatrechts. Im Hoppel⸗ heft 17/18 sind von berufener Seite vornehmlich Fragen behandelt, die Gegenstand der Berathung des diesjährigen Deutschen Juristen⸗ tags waren, so in den Aufsätzen „Gemeinsame Ausbildung der Justiz⸗ und Verwaltungsbeamten“ von dem Oberlandesgerichts⸗Prästoenten Dr. Hamm⸗Köln, „Zur Frage der reichsrechtlichen Regelung des Rechtsunterrichts von Professor Dr. Krückmann⸗Greifswald, „Die Einschränkung der strafrechtlichen Verfolgung auf wissentliche Urheber⸗ rechtsverletzungen“ von Professor Dr. Schufter⸗Prag, „Soll der Verleger berechtigt sein, das, Verlagsrecht ohne Zustimmung des Autors zu übertragen?“ von Verlagsbuchhändler Dr. Kirch⸗ hbeim⸗Mainz, „Adlige Familiennamen“ von dem Senats⸗ Präsi⸗ denten beim Reichsgericht Dr. Freiherrn von Bülow⸗Leipzig. Aus dem übrigen Inhalt dieses Heftez verdient noch der Aufsatz „Anarchismus und Strafrecht“ von dem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗ rath von Massow⸗Potsdam hervorgehoben zu werden, in welchem eine Reihe von Präventiv⸗ und Repressivmaßnahmen befürwortet und auch der Wortlaut eines die Vorschläge des Verfassers enthaltenden Gesetz⸗ entwurfs mitgetheilt wird. Der Geheime Rath, Senats⸗ Präsident a. D. Dr. J. von Staudinger⸗München hat einen Beitrag über die „Rechtsnatur der nichtrechtsfähigen Vereine im Bürgerlichen Gesetzbuch“ geliefert, und Professor Dr. von Thur⸗Straßburg i. E. beendet seinen Bericht über die neue Literatur zum B. G.⸗B. In den Heften 19 und 20 ver⸗ öffentlicht Professor Dr. Jellinek⸗Heidelberg einen interessanten Aufsatz über „China und das Voͤlkerrecht“, Landgerichtsrath a. D. Dove⸗ Berlin erörtert die Vorschläge zur Revision des Börsengesetzes, der Regierungsrath Dr. Damme⸗Berlin behandelt die wichtigsten Be⸗ stimmungen des Reichsgesetzes, betreffend die Patentanwälte, vom 21. Mai 1900, der Geheime Rath, Professor Dr. Wach⸗Leipzig und der Reichsgerichtsraih Dr. Spabn⸗Leipzig berichten über die neue Literatur über das Z wilprozeßrecht und die Konkursordnuag. Am 20 November d. J. bringt das preußische Ober⸗Verwaltungs⸗ gericht die ersten 25 Jahre seiner Wirksamkeit zu einem chrenvollen Abschluß. Aus diesem Anlaß schildert im 21. Heft der Wirkliche Grheime Rath A. W Jebens, Senats⸗Präsident des Ober⸗Verwal⸗ tungsgerichts a. D., den äußeren Gang und legt den inhaltlichen Kern jener Gesetzgebung über die Reform der Verwaltungsrechtspflege in Preußen dar, um dann in eine Würdigung der Wirksamkeit dieses Gerichtshofs einzutreten. In einem „Juristische Kliniken“ über⸗ schriebenen Aufatze befürwortet Professor Dr. Georg Frommhold⸗ Greifswald, daß, wie der junge Mediziner unmittelbar am kranken Körper der Hilfesuchenden lernt, so auch der Versuch gemacht werden soll, den Rechtsbeflissenen in unmittelbare Beziehung mit tem Rechtsuchenden zu bringen, daß also ihm schon auf der Untversität, nicht erst in der dem Theoretischen folgenden „Praxis“, in dem prak⸗ tischen Vorbereitungsdienst, das Recht im vathologischen Zustande gezeigt werden soll. Der Landrichter Dr. P. Siméon⸗Landsberg a. W.

erörtert sodann die wichtigeren Bestimmungen der neuen Gerichtsvolzieherordnung und der Geschäftsanwetsung für die Gerichtsvollzieher, und der Reichsgerichtsrath Dr. von Schwarze⸗ Leipzig berichtet über die neue Literatur zum Rescchsgesetz über die Zwangsversteigerug und die Zwangsverwaltung. Neben diesen Aufsätzen enthält jedes Heft noch eine Anzahl kürzerer Artikel über Fragen aus allen Rechtsgebieten, eine Zusammenstellung der neuen Gesetze und Verordnungen des Reichs und sämmtlicher Einzelstaaten, eine nach Materien geordnete Literaturübersichi, Personalnotizen und in einer Beilage (Spruchpraxis) gedrängte Auszüge aus den bemerkens⸗ werthesten Entscheidungen des Reichsgerichts, des Reichs⸗Verficherungs⸗ amts, des Kammergerichts, der deutschen Oberlandesgerichte, des

preußischen Ober⸗Verwaltungsgerichts sowie ausländischer Gerichte.

Die vorliegenden Hefte sind ein neuer Beleg 8 dienstlichen Thaͤtigkeit der Redaktion dieser Zeitschrift, die, überall von großen und allgemeinen Gesichtspundten aus gehend und an den gesammten deurschen Juristenstand sich wendend durch die Aufnahme zahlreicher Aufsätze der hervorragendsten Kräfte aus allen Rechtsgebieten, über Fragen des Zivil⸗ und Straf rechts sowohl, wie des öffentlichen Rechts und der Justizverwaltung, durch die Mitthetlung und Erörterung jeder wichtigen Erscheinung de Gesetzgebung, Literatur und Rechtsprechung, durch die Vereinigun von Theorie und Praxis, sowie durch die Wahrnehmung der gemein samen Standesiateressen weitgehenden Anforderungen in vollem Um fange entspricht. 8

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammen „Nachrichten für Handel und Industrie.)

Die Entwickelung des deutschen Spezialhandels im Ver⸗ gleich mit dem Spezialhandel anderer Großstaaten.

Der deutsche Spezialhandel (ausschließlich des Edelmetallverkehrs) ist seit dem Jahre 1894 in steter Zunabme begriffen; er ist von 6 899 705 000 im Jahre 1894 auf 9 690 145 000 im Jahre

1899 gestiegen. Setzt man den Spezialhandel des Jahres 1894 gleich

100, so ergiebt sich für die letzten 6 Jahre im Vergleich mit dem Jahre 1894 eine prozentuale Vermehrung von 8 % im Jahre 1895 von 14 % im Jahre 1896, von 21 % im Jahre 1897, von 28 % im Jahre 1898 und von 40 % im Jahre 1899.

Die Bedeutung dieser zunehmenden Steigerung des deutschen Außenhandels tritt noch mehr hervor, wenn man die Handels⸗ entwickelung anderer Großstaaten zum Vergleich heranzieht. Die

Waarenumsätze sind zwar in allen Großstaaten gestiegen, am meisten

jedoch in Deutschland, das mit der relativen Zanahme von 40 % gegen das Jahr 1894 unter den Großstaaten an erster Stelle stehr. Um vergleichbare Zahlen zu erhalten, sind auch aus den Statistiken

der übrigen Staaten die Ziffern für den Spezialhandel ohne Ein⸗

schluß des Edelmetallverkehrs, also nur für den Waarenumsat, ausgezogen. Da der Begriff des Spezialhandels der englischen Statistik fremd ist, so ist als Spezialausfuhr dieses Landes nur der Export englischer Produkte in Ansatz gebracht worden, während zur Ermittelung der Spezialeinfuhr der Werth der wiederausgeführten fremden und kolonialen Produkte von der Gesammteinfuhr abgezogen worden ist. Die so für Großbritannien gewonnenen Zahlen nähern sich den Zahlen über den Spezialhandel anderer Länder derartig, daß sie zutreffende Vergleichungen ermöglichen.

Die folgende Tabelle giebt den Spezialhandel der zum Vergleich berangezogenen Länder in seinen Gesammtsummen für die Jahre 1894 bis 1899; die Handelsbewegung in den auf das Jahr 1894 folgenden 5 Jahre ist in Indexzahlen ausgedrückt, wobei der Werth

8 1

des Spezialhandels für das Jahr 1894 jedesmal gleich 100 gesetzt ist, 8

88