1900 / 267 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Felcaen Geburtstage“ von

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Bemerkungen.

7.

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Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis

Roggen. 14,67 13,90 15,00

12,50 12,60 15,10 16,30 Gerste. 12,00 14,00 14,50 —— 15,50 14,60 14,40 14,75 14,80 13,80 13,60 13,40

Noch:

12,50 14,90 16,00

14,93 13,90 15,20

13,110 16,30

12 50 14,70 16,00 12,50 15,10

12,00 14,50 14,50 15,50

14,75 14,80 14,00 13,70 13,60 14,40 13,60 13,00 14,20 15,00 14 80 14,50 14 00 17,00 16,00 13,00 17,00 17,00 13,08 16,80 16,60 15,30

14,00 13,50

12,00 12,80 13,65 13,50 15,40 16,00

15,60 13,20

13,60 12,80 13,00 12,80 12,80 14,50 13,00 13,40 13,20 12,40 13,20 13,00 14,70 14,50 12,20 16,00 13,67 12,80 12 40 16,20 15,00 12,50 13,40 13,80 12,50 14,20

13,20 15,20 15,50 13,70 15,40

13,80

S

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12,80 12,40 14,20 12,80 13,10 12,90 11,60 12,70 12,40 14,30 14,00 12,10 15,00 13 33

13,50

14,40 13,40 13,50 12,50 13,00 13.60 14 20 13,50 14,00 14,10 14,80 14,00 14,25 13,60 13,80 16,00 16,00 15,00 16,00 12.90 13,00 16,00 16,10 16,76 16,76 13,08 16,30 16,40 15 40 14,60 15,30 Hafer.

[12,00 12,80 13,50

13,50

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12,90

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13,00

13,40

13,00

12,40

12,95

12,80

14,30

14,50

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12,40

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16,20 14,00 11,50 13,10 13 20 12,50

14,20

15,85

13,80 14,40

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16,85

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31. 10. 30. 10.

2 420

764 3 419 171 49 146 243 1 361 1 612 437

Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen beres net. nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den

etzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

Literatur.

Lexikon des deutschen Rechts. sammten Reichegesetzgebung zum praktischen Gebrauch, ünter Mit⸗ wirkung von Fachmännern bearbeitet von Joseph Kürschner. Mit einer Sammlung von 533 Formularen: Kontrakten, Klagen, Ge⸗ suchen, Eingaben, Liquidationen, einer Verwandtschaftstafel u. a. 2 Bände. Eisenach, Hermann Hillger's Verlag. Geb. 20 In zwei umfangreichen Bänden bietet der Heraus⸗ eber, der sich bereits auf verschiedenen Gebieten als Meister exikalischer Darstellung bewährt hat, ein Lexikon des esammten privaten und öffentlichen Rechts des Deutschen Reichs. Fn alphabetischer Anordnung aller Stichwörter ist der Inhalt der unter dieselben fallenden Bestimmungen des bürgerlichen Rechts, des Frndels. und Wechsel⸗, Straf⸗ und Prozeßrechts, der sozialpolitischen

esetzgebung, des Gewerberechts, der Fhec la nn des Staatsrechts, der Zoll⸗, Steuer⸗ und Stempelgesetzgebung, sowie der Gesetze über das Maß⸗, Münz⸗ und Gewichts⸗, Bank⸗ und Börsenwesen, über atente, Marken, Modelle, Gebrauchsmuster, Waarenschutz, geistiges igenthum, Verfälschungen, Pflanzenbau, Viehseuchen, Ver⸗ kehrswesen, Schiffahrt, Seerecht, Auswanderungswesen ꝛc., der Militär⸗ und Marinegesetzgebung, der die Reichsbeamten und die Organisation der Reichsbehörden betreffenden Gesetze, ja auch der Inhalt wichtiger landesgesetzlicher Bestimmungen, Kabinets⸗Ordres und ministerieller Verfügungen in kurzer, aber erschöpfender und leicht verständlicher Fassung von bekannten Juristen, wie dem Rechtsanwalt und Notar Böhm, den Rechtsanwälten R. Caro, Dr. jur. L. Fuld, Dr. jur. H. von Holtzendorff, Dr. jur. A. Osterrieth, P. Schmid und Dr. jur. F. Sehigsohn⸗ dem Amtsgerichtsrath C. Pannier, von dem Geheimen Po trath Dr. jur. . König und anderen Fachmännern dargestellt. Es handelt sich also nicht nur um eine Inhaltsangabe jedes Gesetzesparagraphen, sondern es sind aus der ganzen Gesetzgebung alle diejenigen Bestimmungen unter einem Stichwort vereinigt, welche unter den Begriff desselben fallen. Der Gefahr der Stoffzerreißung ist einmal durch zahlreiche Verweisungen in den einzelnen Artikeln, sodann in ganz bejonderem Maße und in sinnreicher Weise durch eine der lexikalischen Darstellung vorausgeschickte übersichtliche Zusammenfassung der behandelten Gesetze und Gesetzesgruppen mit Angabe der einschlägigen Artikel des Lexikons vorgebeugt. Zusammenstellung bringt auch Denjenigen, der nicht weiß, welches Stichwort er suchen soll, beim Ueberfliegen derselben auf den rechten Weg. Das dem Werk reichhaltige ormularmagazin erhöht den praktischen Werth des Buchs. So er⸗ cheint das Kürschner'sche „Lexikon des deutschen Rechts“ geeignet,

Nachschlagewer der ge⸗ 8

für die weitesten Kreise des Publikums ein Informations⸗ und Nachschlagewerk zu werden, welches jedem unentbehrlich sein wird, der es kennen gelernt hat.

Geschichte der Keramik von Friedrich Jaennicke. Mit Titelbild und 416 in den er gedruckten Abbildungen. Leipzig, Verlag von J. J. Weber. In Original⸗Leinenband Pr. 10 Des Verfassers etwa vor zwanzig Jahren erschienener „Grundriß der Keramik“ war in Fachkreisen bisder hoch geschätzt; inzwischen hat die Forschung jedoch vielerlei neue Thatsachen ergeben und die Berichtigung mancher nunmehr als trrig erwiesenen Ansichten nöthig gemacht, sodaß er sich zu der vorliegenden Neubearbeitung entschloß. In der Anlage ist dieselbe dem früheren Buche ähnlich, in einigen Kapiteln aber methodischer. Auch zeigt sich der Stoff, besonders soweit es sich um die neuere und neueste Zeit handelt, wesentlich gekürzt, wodurch das Ganze indeß keineswegs Abbruch erlitten hat, vielmehr lesbarer gestaltet werden konnte. Der Uebersichtlichkeit wegen sind aus der neueren Zeit nur die Vertreter der verschiedenen Hauptrichtungen aufgeführt, namentlich von der Einführung des Porzellans ab, dessen Ursprung und allmähliches Auftauchen eingehender behandelt ist; dasselbe gilt von der Majolika⸗ bezw. Fayence⸗Industrie. Die „Marken; sind wenigstens in der Hauptsache erwähnt bezw. angedeutet; eine voll⸗ ständige Wiedergabe derselben in Faksimile⸗Abbildungen verbot die Rücksicht auf den Umfang. Der Verfasser verweist daher die Interessenten auf den von ihm gänzlich umgearbeiten, in nächster Zeit in 9. Auflage erscheinenden „Guide de l'ama- teur de porcelaines et falences“ von Grässe, als das gegenwaͤrtig vollständigste Sammelwerk dieser Art. Dagegen hat er Werth auf eine geeignete Auswahl von Abbildungen gelegt, welche die verschiedenen Formen und Techniken zur Anschauung bringen und umständliche Beschreibungen ersparen. Das Buch bietet somit eine vortreffliche Anleitung zur Beurtheilung keramischer Erzeutnisse und Erkennung ihrer Für den Laten ist auch die der Ge⸗ schichte vorangeschickte Zusammenstellung der wichtigsten einschlägigen Thatsachen aus der Technologie der Keramik von Werth.

Der Deutsche Thierschutz⸗Verein zu Berlin (ge⸗ gründet am 6. Oktober 1841, Protektorin: Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich; Bureau: SW., Lindenstraße 74, 1) ließ schon sebt seinen Kalender für das Jahr 1901 erscheinen (Pr. * n Partien billiger). Das gefällig ausgestattete, mit Zeichnungen von idus, Ludwig Hirsch und Karl Neunzig illstrierte Heft enthält folgende Beiträge: Thierseele, Gedicht von Franz Everg; Aus dem Vogelleben Berlins, von Karl Neunzig; Rinaldo, von R. N.; Die Stallfrage in großen Städten, von Major Wagener; Vom Angeln, von W. Sprenger:

Dr. Karl Ruß, Nekrolog; Hausthiere in Marokko und ihre Be⸗ handlung, von Ahasver, mit Zeichnungen nach Originalphotographien von Rudolf Hedrich; Mein grüner Freund, von Josef von Plexyel; Der Sieg eines Verkannten, von R. N. (mit mehreren Abbildungen, darunter eine Photographie des Esel⸗Viererzuges des Peutschen Thier⸗ schutz⸗Vereins, welcher auf dem Concours hippique 1900 die goldene Medaille erhalten hat). Der Türmer. Monatsschrift für Gemüth und Geift. Herausgeber: Jeannot Emil Freiherr von Grotthuß. II. Jahr⸗ gang, 9. bis 12. Heft; III. Jahrgang, 1. Heft. Verlag von Greiner u. Pfeiffer in Stuttgart. Preis vierteljs rlich (3 Hefte) 4 Diese Rundschau über alle Gebiete des Wissenswerthen und Schönen blickt nunmehr auf ein zweijähriges Wirken zurück, während nehe sie durch ihre streng sachliche, vornehme Haltung, durch die elbst⸗ ständigkeit des Urtheils und die geistvolle Behandlung der mannigfachsten Tagesfragen Anerkennung in reichstem Maße gefunden hat. Auch in den vorliegenden Heften wird der „Türmer“ dur Inhalt und Ausstattung den Ansprüchen gerecht, die von einem wählerischen, dem Gewöhnlichen abholden Publikum gestellt werden können. Wir erwähnen nur die Aufsätze: „Zu Ehren Gutenberg von Fedor von Zobeltitz, „Ein deutsches Fürstenbild aus dem 16. Jahr⸗ hundert“ von Julius Franz, „Neuere Schriften aus Medinin, Pfpchologie und Dkkultlsmus“ von Fr. Mohr, „Aus der Thierwelt, von Dr. Friedrich Knauer, „England als Kulturstaat und Weltmacht von Dr. Ernst Seraphim, „Sprachliche Plaudereien“ von G. Traub, „Streitende Gedanken aus Hebbel's kritischen Schriften“ von Erich Schlaikjer, „Die Erdkunde im 19. Jahrhundert“ (Rückblick und Um⸗ schau) von Dr. Franz Violet, „Zur Berliner Schulkonferenz“ von Dr. Erich Meyer, „Zur Schulreformfrage“ von Dr. W. Schott, „Eduard Mörike als Pfarrer, ein Erinnerungsblatt zu des Dichterz 55. Todestage am 4. Juni 1900“ =von Dr. Harry Maync, „Musst⸗ dramatische Neuheiten der verflossenen Spielzeit“ von Dr. Karl Stord, „Neue Helden“ (von den Berliner Bühnen) von Rudolf Presber, „Johann Sebastian Boch“ von Dr. Karl Storck, „Das Lebenzwerk Fohann Sebastian Bach's“ von Philipp Wolfrum. „Andersenn Jugend, Gedenkblatt zum 4. August“ von Ottokar Stauf von dar March, „Neue Goethe⸗Schriften’“ von Professor Richard Marn Werner, „Weltausstellungs⸗Gedanken“ von Dr. F. Ranzow, „9 2. giöser Dilettantismus“ von Christian Rogge, „Vom Chinamann von P. S., „Königin Luise und die Kaiserinnen Maria Feodorowna und Elisabeth Alexejewna“ von P. Bailleu, „Marie von Ebner⸗Escha⸗ bach“ von Harry Maync, „In den Bergen von Tirol“ von den gemüthvollen steirischen Erzähler Peter Rosegger, „Nikolaus Lenal und Emilie von Reinbeck, zu Lenau's fünfzigstem Todaj tage“ von Otto Berderow, Philosophisches“ von Dr. Ka

setzung und Schluß des

Vogel, die Geschi

Fentzündung: Warsch

Gebert, „Das heilige Jahr“ von Emil Mauerhof, „Im schen des Rationellen“ von Otto Feeg, „Frederi Mistral, zu seinem T. Kellen. Das erste Heft des dritten gs eröffnet ein Aufsatz von 8 Lienbard über Friedrich ; dann folgen Studien von Christian Rogge über „Goethe ges Predigt“ und von Ernst Eckstein über „Tod und Jenseits im klassischen Alterthum“, ein Beitrag von F. Bettex über „Die ule der Zukunft . oder Amerikanismus“, eine „Lieb⸗ lUingsblumen⸗ überschriebene psochologische Charakterstudie von Georg Wurzen, in der die Deutung von Lieblingsblumen berühmter ichkeiten des 19. Jahrhunderts versucht wird, die Auf⸗ „Dichterwerthung“ (Gottfried Keller, Reuter, Lingg) von Dr. Harry Maynec, „General⸗Feldmarschall Helmuth Graf von Moltke“ von Professor Dr. Theodor Schiemann, „Ziele und Wege der modernen Biologie“ von Professor Dr. Otto Hamann, Sezession eoder Akademie?“ von Willv Pastor, „Dramatische Vor⸗ bostengefechte⸗ (Berliner Theater) von Erich Schlaikjer, „August der Starke als Romanschreiber“ von Paul Haake. Außer diesen und anderen in christlich⸗humanistischem Sinne geschriebenen, die Fragen der Zeit bebandelnden und neben dem Idealismus auch die praktischen Wissenschaften berücksichtigenden Beiträgen sind in den Heften Fort⸗ omans „Die Halben“ vom Herausgeber, sowie zahlreiche Gedichte, Skizzen, Erzählungen, literarische Be⸗ rechungen ꝛc. von bekannten Autoren des In⸗ und Auslandes veröffent⸗ m ersten Heft des dritten Jahrgangs eröffnet die Reihe der dichterischen Darbietungen in Vers und aaß der Anfang einer stimmungsvollen größeren Erzählung von Wilhelm Jensen, „Der goldene te eines Traumlebens“. An Kunstbeilagen, auf Kupferdruckpapier sauber gedruckten Photogravüren aus der Kunst⸗ anstalt von Bruckmann in München, enthalten die vorliegenden Hefte: „Das Buchgewerbe“ von Professor Woldemar Friedrich, ein Porträt Gutenberg's nach dem Hollschnitt eines unbekannten Meisters vom Jahre 1578, „So mutterseelenallein“ von Karl Raupp, „Sommer⸗ abend auf Rügen“ von Eugen Dücker, „Marie von Ehner⸗Eschen⸗ hach“ von Dr. Szökely und „Herbstgedanken“ von Arnold Böcklin.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 45 vom 7. November 1900.)

e“ Pest. Groß ritannien. Im Londoner Hafen kam am 26. Ok⸗ tober ein englischer Dampfer mit einem Rekonvaleszenten an Bord an, bei welchem ärztlicherseits Pest festgestellt wurde. Der Kranke wurde im Hafenhospital untergebracht; Desinfektion und alle sonstigen Vorsichtsmaßregeln wurden angeordnet. Britisch⸗Ostindien. Während der am 5. Oktober abgelaufenen

Woche wurden in der Präsidentschaft Bombay 1587 Erkrankungen

(1225 Todesfälle) an der Pest festgestellt, d. h. 42 (20) weniger als in der Woche vorher. In der Stadt Bombhay sind während der am 6. Oktober endenden Woche 158 neue Erkrankungen und 88 Todes⸗ fälle an der Pest zur Anzeige gelangt; d. h. etwa ebensoviele wie im Durchschnitt der beiden Wochen vorher, aber die Gesammtzahl der Sterbefälle der letzten Woche betrug Sgan noch 1014 gegenüber 787 in der entsprechenden Woche des Vorjahres.

Japan. Auf Formosa, woselbst die Pest um die Mitte des Monats Oktober 1899 wieder heftiger aufgetreten war und bald einen epidemischen Charakter angenommen hatte, schien sie Ende August d. J. im Erlöschen zu sein. Zufolge einer Mittheilung vom 6. September waren von Mitte Oktober v. J. bis Ende August d. J. im Ganzen 1172 Pestfälle (darunter 844 Pesttodesfälle) auf Formosa gemeldet, im Monat August aber nur g. 4 (3). Von der Gesammtheit der Fälle waren 1028 (759) auf C inesen und 144 (85) auf Japaner entfallen, die Fremden sollen verschont geblieben sein; die Bevölkerung der Insel belaäuft sich angeblich auf 2 470 100 Chinesen und 30 956 Japaner. Betroffen wurden namentlich die Nord, und Süd⸗Präfektur Taipeh und Tainan, in geringerem Maße das dazwischen liegende Gebiet von Taichu, dagegen blieben wie auch bei bie. Epidemien der gebirgige Osten der Insel, die Wildengebiete sowie auch die Pescadores völlig frei. Bei weitem am stäͤrksten waren die Uete ar ne Pedte Taipeh und Tainan und die um diese herum jegenden Bezirke befallen; in Kaizanko, einer etwa 6 km von Twatutia entfernten Stadt, zeigte die Seuche einen besonders bösartigen Charakter. Von den erwähnten 1172 (844) Pestfällen kam fast der dritte Theil im Monat Mai, 801 (578) gelangten in den Monaten April bis Juni zur Anzeige. Uebrigens sollen von den unter der chinesischen Bevölkerung vorgekommenen Fällen sehr viele nicht zur Kenntniß der japanischen Behörden gekommen sein, da die Chinesen die vorgeschriebenen sanitären Maßregeln scheuen und namentlich nach ihren Glaubenssatzungen die obligatorische Verbrennung der Leichen der an Pest Verstorbenen fürchten. Nach Angabe japanischer Aerzte ist die Pest auf Formosa wahrscheinlich identisch mit einer von den Eingeborenen „Rattenkrankheit“ genannten Seuche, die seit Jahrhunderten auf der Insel geherrscht habe und alljährlich in stärkerem 88 zwei bis drei Monate lang, nie aber länger als sechs Monate auftrete, außerdem aber vereinzelt in Taipeh und Tainan ununterbrochen sich zeige. senschaftlch nachgewiesen sei die Pest als solche erst seit 1896 auf Formosa.

Madagaskar. Zufolge amtlicher Mittheilung sind vom 17. September bis 12. Oktober in Tamatave 6 Pestfälle, darunter 5 tödtlich verlaufene, festgestellt worden.

Qutensland. Während der am 22. September endenden Woche ist nur aus Townsville eine neue Erkrankung gemeldet.

Nach dem amtlichen Ausweise der Zentralgesundheitsbehörde der Kolonie sind während der am 15. September abgelaufenen Woche 3 Personen neu erkrankt (in Brisbane) und 1 ebendaselbst gestorben. Am 15. September befanden sich, ebenso wie am 8. September, in der Kolonie noch 16 Kranke in Behandlung.

Cholera.

Britisch⸗Ostindien. Nach einer Mittheilung vom 8. Ok⸗ tober sind in Bombay während der vier Wochen vom 5. September bis 2. Oktober d. J. 121 103 64 54, zusammen 342 Personen, an der Cholera gestorben. Die Krankheit soll noch immer vorzugs⸗ weise Hindus befallen und Europäer verschonen. Von den insgesammt 4109 Todesfällen jenes vierwöchigen Zeitraums in Bombay waren Frcr 530 durch „Unterleibsleiden“, 444 durch „Fieber“ und 4 durch Pocken verursacht.

Verschiedene Krankheiten. „Pocken: Glasgow, Odessa je 2, Paris 9, Warschau 18 Todes⸗ fälle; Reg.⸗Bez. Hannover 4, Paris 60, St. Petersburg 37, Warschau Krankenhäufer) 20 Erkrankungen; Flecktyphus: St. Peters⸗ urg 3, Warschau (Krankenhäuser) 2. Erkrankungen; Genick⸗ starre: New York 5 Todesfälle; Milzbrand: New York 1 Todesfall; Varizellen: Budapest 35, Wien 40 Er⸗ krankungen; Brechdurchfall: Nürnberg 24 Erkrankungen; Influenza: Berlin, Moskau je 2, London 4 Todesfälle; Keuch⸗ usten: Hamburg 31, Wien 24 Erkrankungen; Lungen⸗ . au (Krankenhäuser) 25 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Scharlach (Durch⸗ schnitt aller deutschen Berichtsorte 1886/95: 0,91 %): in Elbing, ssen Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 48, im Reg.⸗Bez. Düsseldorf 110, in Hamburg 88, Budapest 61, Edinburg 29, Kovenhagen 36, London (Krankenhäuser) 320, New Vork 70, Paris 59, St. Petersburg 87, Stockholm 33, Wien 59 desggl. an Diphtherie und Croup (1886/95: 4 27 %); in Koltbus Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 92, im Reg.⸗ Bez. Düsseldorf 98, in Nürnberg 25, Hamburg 37, Kopenhagen 21, bondon (Krankenhäuser) 230, New York 179, Paris 52, St. Peters⸗ kurg 112, Stockbolm 54, Wien 69. desgl. an Unterleibs⸗ vphus (1886/95: 0,75 %) in Duiebur Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin 24, London ( user) 40.

8

und zwar 123 Millionen für die Industrie,

York 129, Paris 71, St. Petersburg 155, Warschau (Kranken⸗

häuser) 23; ferner kamen Erkrankungen an Masern zur Anzeige in

Berlin 56, in den Reg.⸗Bezirken Düsselvorf 161, Königsberg 110, in

64, Budapest 102, Edinburg 50, St. Petersburg 73. n 1

Im Monat September (für die deutschen Orte) sind nach⸗ stehende Todesfälle gemeldet worden: Pocken: Bottrop, Genf je 1, Madrid 214, Katro 7, New Orleans 13, Mexiko 53, Buenos Aires 10, Rio de Janeiro 23; Flecktyphus: Malstatt⸗Burbach 1. Alexandrien 2, Kairo 16, Mexiko 39; Rückfallfieber (einschl. bilissen Typhords): Alexandrien 2, Kairo 25; Genickstarre: Athen 2, Baltimore, Buffalo je 3, Detroit 8, Indianapolis 10, Minneapolis 1. New Orleans 2; Influenza: Berlin 3, Breslau 2, Naumburg, Braun⸗ schweig je 1, Madrid 11, Cincinnati 2. Mexiko, Buenos Aires je 3, Rio de Janeiro 10; Lepra: Rio de Janeiro 2,

Im übrigen war in nachstehenden Orten die Sterblichkeit an einzelnen Krankheiten im Vergleich zur Gesammtsterblichkeit eine besonders große, nämlich höber als ein Zehntel: an Masern (1886/95 erlagen denselben 1,15 von je 100 in sämmtlichen deutschen Berichtsorten Gestorbenen): in Celle, Hamm, Schönebeck; an Scharlach (1886,95: 0,91 % in allen deutschen Orten): in Allen⸗ stein, Beuthen, Elbing. Gnesen, Rathenow, Stralsund, Zaborze; an Diphtherie und Croup (1886,95: 4 27 % in allen deutschen Orten): in Wald; an Unterleibstyphus (1886/95: 0,75 % in allen deutschen Orten): in Zerbst. Mehr als ein Fünftel aller Gestorbenen ist ferner nachstehenden Krankheiten erlegen: der Lungenschwindsucht (1886/95: 12,38 % in allen deutschen Orten): in Kreuznach, Neustadt O.⸗S., Solingen, Thorn, Passau, Delmenhorst, Basel, Bern, Brünn; akuten Erkrankungen der Athmungsorgane (1886/95: 11,98 % in allen deutschen Orten): in Mühlhausen i. Th., Schalke, Stendal, Ueckendorf, Greiz, Haag; akuten Darmkrankheiten (1886/95: 11,72 % in allen deutschen Orten): in 192 deutschen Orten darunter noch mehr als ein Drittel in 59 Orten, sogar die Hälfte aller Gestorbenen und mehr in Burg, Hameln, Erlangen, Regens⸗ burg, Döbeln, Löbtau, Wolfenbüttel außerdem in Utrecht, Alexan⸗ drien, Kairo, Baltimore, Buffalo, Detroit, Indianapolis, Minneapolis, St. Louis, Mexiko.

Von den 277 deutschen Orten hatten 16 im Berichtsmonat eine verhältnißmäßig hohe Sterblichkeit (über 35,0 auf je 1000 Ein⸗ wohner und aufs Jahr berechnet). Ueber 40,0 betrug dieselbe in Wanne 41,5, Inowrazlaw 42,0 (1891/95: 25,0), Annaberg 42,2 (1895/97: 20,2), Alt⸗Zabrze 50,2, Rotthausen 52,6 Im Vormonat betrug das Sterblichkeitsmaximum 72,9,0,00.

„Die Säuglingssterblichkeit war in 80 Orten eine be⸗ trächtliche, d. h. böher als ein Drittel aller Lebendgeborenen. 500 und mehr von je 1000 derselben starben in: Gr.⸗Lichterfelde, Halber⸗ stadt je 500 (Gesammtsterblichkeit 23 2 und 24,4), Landshut 510 (33 7), Meerane 512 (35,5), Düren 514 (27,9), Apolda 528 (29,0), Kolberg 529 (23 0), Stargard 532 (28,7), Chemnitz 546 (31,2), Döbeln 569 (29,5). Ingolstadt 603 (30,1), Amberg 608 (39 7), Wolfenbüttel 611 (30,4), Regensburg 679 (29,3), Greifswald 727 (36 8), Mittweida 897 (37,3), Annaberg 1057 (42,2).

Die Gesammtsterblichkeit war während des Berichtsmonats eringer als 15,0 (auf je 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet) n 27 Orten. Unter 13,0 blieb dieselbe in Landau 12 8, Kottbus, Wesel je 12,7 (1886/95: 24,1 und 17,4), Neisse 12,2 (21,6), Schöne⸗

berg 12 2 (1888/97: 15 4). Thorn 11,8 (1886/95: 21,0), Jena 11,0 (1896,98: 14,7), Zerbst 10,8 (1886/95: 23,0), Hagenau 10,8 (1895/97: 15,1), Wilbelmshaven 99 (1891/95: 15,1).

Die Säuglingssterblichkeit berrug in 4 Orten weniger als ein Zehntel der Lebendgeborenen. Unter einem Siebentel derselben blieb sie außerdem in 9, unter einem Fünftel in 37 Otten.

Im Ganzen scheint sich der Gesundheitszustand gegenüber dem Vormonat wesentlich gebessert zu haben. Eine höhere Seerblich⸗ keit als 35,0 % hatten 16 Orte gegen 66 im August, eine geringere als 15,0 % 27 gegen 11. Mehr Säuglinge als 333,3 auf je 1000 Lebendgeborene starben in 80 Orten gegen 186, weniger als 200,0 in 50 gegen 18 im Vormonat.

Bremen, 7. November. (W. T. B.) „Bösmann's telegraphi⸗ sches Bureau“ meldet: „Zu dem bier vorgekommenen Pestfall (vgl. Nr. 266 d. Bl.) wird uns mitgetheilt, daß sämmtliche in Hamburg und hier abgemusterten Seeleute des Dampfers „Marienburg“, zu dessen Besatzung der an der Pest gestorbene Matrose Kunze ge⸗ hörte, ermittelt sind und hier unter fortgesetzter ärztlicher Beob⸗ achtung stehen bis auf zwei, die in Hamburg abgemustert wurden und sich nach ibrer Heimath begeben haben. Die Heimathsbebörden der letzteren sind entsprechend benachrichtigt. Die unter Beobachtung Gestellten befinden sich bis jetzt wohl.“

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie’“.)

Getreide⸗Ein⸗ und Ausfuhr Ungarns im Jahre 1899.

Der Getreideverkehr Ungarns hat sich im Jahre 1899 wesentlich günstiger gestaltet als im vorhergegangenen Jahre, aber es ist immer⸗ hin noch eine stattliche Einfuhr verblieben. Nachstehende Ziffern ver⸗ anschaulichen die Entwickelung des Verkehrs von Getreide, Hülsen⸗ früchten und Mahlprodukten innerhalb der letzten fünf Jahre:

Einfuhr Ausfuhr

dz Werth in Kronen dz Werth in Kronen 2 840 566 35 242 000 20 316 295 337 026 000 2 121 060 26 430 000 27 142 586 440 722 000 3 149 653 47 806 000 21 321 125 408 092 000 1898.. 7 186 583 95 857 000 18 549 782 390 851 000 1899 3 466 032 49 995 000 22 393 648 397 865 000.

In der Emfuhr spielt Weizen mit 1 676 289 dz im Werthe von 23 227 107 Kronen die Hauptrolle, dann kommen Maits mit 491 363 dz im Werthe von 4 609 412 Kronen, Gerste mit 122 946 dg im Werthe von 1 313 324 Kronen. Die Ausfuhr stellt sich auf 3 695 315 d⸗2 Weizen im Werthe von 70 210 985 Kronen, 2 062 271 dz Roggen im Werthe von 28 871 794 Kronen, 4 240 460 dz Gerste im Werthe von 61 062 624 Kronen. 2 436 349 dz Hafer im Werthe von 29 236 188 Kronen, 2 991 580 dz Mais im Werthe von 33 505 696 Kronen, 426 914 dz Bohnen im Werthe von 6 659 858 Kronen, 221 010 dz Malz im Werthe von 5 437 584 Kronen, 234 404 dz Reis im Werthe von 6 797 716 Kronen, 5 669 821 dz Mehl im Werthe von 146 961 760 Kronen. Unter den Einfuhrländern steht Oesterreich obenan; der Werth des dahin gesandten Getreides und Mehles bezifferte sich auf 314,5 Millionen Kronen. G (Pester Lloyd.)

1895. . 1896. . 1897 .

Zur Lage der Kohlenproduktion in Großbritannien.

Nach einem kürzlich erschienenen Artikel der National Review über die Kohlenfrage war die Produktion in Großbritannien im letzten Jahre um 18 Millonen Tonnen größer als im Jahre 1898, die größte Zunahme, welche je in einem einzelnen Jahre eintrat. Die Ausfuhr und diejenige Menge, welche von Dampfschiffen eingenommen wurde, stieg in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres nur um 1 Million Tonnen oder um 2 ½ % den entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr des Jahres 1899 übertraf diejenige des Jahres 1898 um 6 Millionen Tonnen oder um 17 %. Die Textil⸗ und die Metallindustrie konsumteren allein 60 % aller Kohlen, und die große Entwickelung dieser Industrien ist als der hauptsächlichste Grund für die Steigerung der Kohlenpreise anzusehen.

Im laufenden Jahre wird die Produktion vermuthlich nicht

rößer werden als im Jahre 1899, aber es ist zu erwarten, daß die Ausfahr auf 45 Millionen Tonnen gteigt, odaß 175 Millionen Tonnen für den Verbrauch in Großbritannien und für Bunkerkohlen, 40 Millionen

für den

und 12 Millionen Tonnen für Dampfschiffe übrig bleiben werden.

Die amerikanische Produktion war neuerdings etwas größer als die britische. Hierbei ist der Umstand von Bedeutung, daß die Preise in Amerika stetig zurückgehen, während sie in Großbritannien steigen. Im letzten Jahre stand z. B. der Preis in Großbritannien auf 7 sb. 6 d., in den Vereinigten Staaten von Amerika nur auf 4 fh. 8 ½ d. (The Journal of Commerce and Commercial Bulletin.)

8

Großbritanniens Papierhandel in den ersten 9 Monaten des Jahres 1900. 1899 1900 Einfuhr. Werth in Pfund Sterling

421 065 468 021 341 053 367 156 219 105

243 532 2'367 22

Unbedrucktes Papier: aus Schweden. Norwegen.. Deutschland. den Niederlanden Belgien.. den Vereinigten Amzerika zusammen einschl. anderer Länder cktes Papier: aus Deutschand

234 953 256

51 357

den Niederlanden.. 1““; 1““ den Vereinigten Staaten vo ööö“; z zusammen einschl. anderer Länder Strohpappe, Buchbinderpappe und Holz⸗ DV1e4*“ Baumwollene und leinene Lumpen.. Esparto und andere vegetabilische Fasern Ausfuhr. Schreib⸗, Druckpapier und Umschläge: nach Frankreich den Vereinigten Staaten Amerikg ..„ Brsitisch⸗Südafrika Britisch⸗Ostindien Austral⸗Asien. ETEI1ö1ö1“ .

zusammen einschl. anderer Länder Andere Papierwaaren, außer Tapeten und Waaren aus Papiermaché: 8nach Frccc... den Vereinigten Staaten Armerika Britisch⸗Südafrika .. Britisch⸗Ostindien.. metwal vlien .. Canadͤa.. zusammen einschl. anderer Länder 257 685 262 179 Lumpen (außer wollenen) und anderes HPüplurmäaleriuk 161* 334 938 300 819. (Nach The Paper Maker’s Monthly Journal).

551 200 129 267 593 645

652 014

25 683

21 821 35 757 24 793 7 423 6 240

Ausfuhr von Alkali und Bleichstoffen aus Großbritannie im Monat September 1900. 8b 8 Bestimmungsländer

Kustanh. Schweden und Norwegen Deutschland 8 3 426 2 793 1 658 Niederlande.. 7 964 2 794 2 194 Frankreich. . 960 1 808 Spanien. 11 199 8 220 Italien ... 8 8 969 6 260

Vereinigte Staaten von 13 760 11 346

Iö1ö1“ Austral⸗Asien. 9 193 3 989 3 797 4 771

6*“

Zusammen einschließlich aller anderen Länder 351 593 247 878 97 781 Bleichpulver und dergleichen.

Vereinigte Staaten von 69 232 47 576

ö““ 42 049 28 659 11 737 9 482

Andere Lèänder.. 28 Zusammen . 111 281 76 235 27 144 22 635. (Nach The Chemical Trade Journal.)

in Pfund Sterling 7 090s8 2 462 2 618 2832

78 913

15 407 13 153

Kohlenproduktion Rußlands im ersten Halbjahr 1900. „Nach den Angaben des Conseils der Montanindustriellen wurden während des ten Halbjahres 1900 in Rußland insgesammt 476 584 577 Pud Kohlen gefördert. Im Donez⸗Bassin wurden 331 000 000 Pud oder 70,5 % der Gesammtprodukrion gefördert, im Dombrowa⸗Bassin 121 792 260 Pud oder 24,5 %, im Ural 12 593 452 Pud oder 2 5 %, in Zentralrußland 9 113 812 Pud oder 2 % und im Kaukasus 2 085 043 Pud oder 0,5 %. Diese Angaben würden erhöhten Werth haben, wenn ihnen Daten über die Förderung in der entsprechenden Periode der vorhergehenden Jahre gegenübergestellt worden wären.

Neue Fundorte von Maänganerzen im Kankasus und Ausfuhr von Manganerzen in den ersten drei Monaten des Jahres 1900.

Die Manganerz⸗Industrie des Kaukasus, ohnehin schon die bei weitem ausgedehnteste der Welt in der Gegenwart, verspricht für die Zukunft anscheinend eine noch weitere Entwickelung. Die Ge⸗ winnung dieser Erze konzentriert sich bekanntlich in dem Gouvernement Kutais im westlichen Kaukasus, und zwar bei Tschiaturv. Kreis Scharopan. Der „Bote für Bergbau und Bewässerung des Kaukasus“ weist in einer seiner letzten Nummern auf neue Pvarstärten für Manganerz im Gouvernement Jelisawetpoli, Kreis Kasach, hin. Die⸗ selben, erst unlängst entdeckt und bis jetzt noch nicht untersucht, sind an folgenden Orten gelegen: 1) in der Umgegend des Dorfes Klitschkent, 12 Werst südwestlich der Stadt Kasach, auf Kron⸗ ländereien, welche den Bauern des Dorfes zur Nutznießung übergeden * 2) in der Umgebung des Dorfes Tatlu, etwa 3 Werst süstwest⸗ ich desselben und 5—6 Werst entfernt von der gleichnamigen Station theils auf strittigem, theils auf dem Grunde der örtlichen Agalare, theils endlich auf in bänerlicher Nutznießung befindlichem Grunde; 3) in der Umgebung des Dorfes Karadasch, sowohl auf freiem wie auch auf Kronsgrund, der den Bauern des Dorfes zur Nutznießung überlassen ist; 4) in der Um. Ehung des Berges Gond, auf Weidegrund der Beke des Dorfes Schichilu und anderen Anstedelungen, und bei Tschemtscht auf Ländereien, welche sich in Benutzung der Bauern des Dorfes befinden, etwa 15 20 Werst von der Station Ssadachlo der Kars sich abzweigenden Eisenbahn und in etwa gleicher Entfernung von der Transkaukasischen Bahn. Besser als die anderen ist die Lagerstätte von Klitschkent dekannt, welche mit ihren bedeutenden Erzvorräthen bei oberflächlicher Betrachtung auf einen ausfichts⸗ vollen Gewinn schließen läßt. Die Ausgänge des Grzes liegen zu

der transkaukasischen Bahn,