weite Beilage chen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. Berlin, Sonnabend, den 1 10. November 1900.
sehr schwieriger wurde. Namentlich die neue gesellschaftliche Einkaufs⸗
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
““ 8 gering V mittel gut Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
niedrigster höchster niedrigster höchster niedrigster höchster ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ ℳ
dSe Am vorigen Außerdem wurden Verkaufte Markttage böeaütah Menge Durch⸗ nach überschläglicher schnitts⸗ Cchaber vertech
dem Doppelzent Doppelzentner preis (Preis unbekann
Literatur.
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Allenstein Thorn. Sorau.. EA1111G“ Schneidemüh Kolmar i. P... Strehlen i. Schl. Schweidnitz.. Glogau. Liegnitz. Hildesheim. Emden. Mayen. Krefeld. Neuß. Landshut ö 8 opfingen. Mainz. Schwerin i. St. Avold. Jauer. Bruchsal Pirna.
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1. b “ Filehne .. Schneidemühl Kolmar i. P. .. Strehlen i. Schl.. Schweidnitz.. Glogan .. Liegnitz.. Emden.. Mayen.. ““ Landshut.. Augsburg. Bopfingen. IAeeee Schwerin i. M. “ 1““ Bruchsal. 1
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Augsburg
Bopfingen
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Altkirch.
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Pirna..
Bruchsal..
13,80 14,50
13,90 13,00 14,00 14,10
14,00 14,40 10,75 12,00 12,60 13 80 12,00
13,50 12,50 13,50
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13,80 14,50
14,10 13,00 14,50 14,10
14 20 14,60 11,83 12,80 12 60 13,80 12,30 14,00
12,50 14,00
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14,30 14,30 14,80 14,30 14,70 14.90 15,00 15 00 15,50 14,00 14,50 14,80 14,30 14,50 14,70 14,00 14,00 15,00 14,50 15,00 15,00 14,75 14,75 15,40 14,70 14,70 15,70
14 50 14,60 8 13,35 14,00 14,05 b8s bs 16,66 15,50 15,50 16,00 14,50 14,50 16,20 17,00 17,67 18,00 16,80 17,80 18,00 16,80 16,80 17,40 88 8 17,40 13,00 13,70 13,70
16,54 16,80 89 17,50
14,80 14,80 15,80 14,80 15,20 15,20 17,00 17,00 17,50
12,15 EII 13,00 13,20 13,50 14,00 14,00 14 30 13,30 13 50 13,60 13,20 13,40 13³,60 13,30 13,30 13,60 n — 13,25 13,75 13,75 14,50 14,10 14,50 14,50 14,80 14,80 15,00 13,50 13 50 14,50 14 50 14,60 — — 13 75
— 8 14,66 13,30 13 30 13,80 12,50 12,j50 13,90 15,36 15,36 15,71 15,40 15,60 15,80 16,20 16,20 16,40
88 15,30 12,50 13,00 13,00
88 8 15,80 14,20 14,20 15 20 15,00 15,00 16,00 14,50 14,80 14,80
Gerste. 11,25 11,25 12,00 12,80 13,00 13,20 14,00 14,00 14,50 13,20 13,40 13,40 13,10 13,30 13,50
— — 14,35 13,50 13,50 13,80
— — 12,50 13,25 13,25 14,50 13,60 14,40 14,40 14,00 14 00 14,30 14,50 14 50 15,00
— — 13,15
— — 14,00 12,50 12,50 13,00 14,23 15,77 16,15 14,80 15,80 16,00 16,00 16,00 16,60
— — 16,50
— — 13,00 15,00 15,00 16,00 15,20 15,50 15,50 16,00 16,00 17,00
Hafer. 11 60 11,60 12,00 12 80 13 00 13,20 13,50 13,50 14,00 14,00 14,30 — 12,60 12,80 13,00 13,50 13,50 14,00
— — 14,60 12,40 12,40 12,80 12,60 13,00 13,00
— — 13,60 12,40 12,40 13,40 13,50 13,50 — 11,00 11,80 12,00
— — 12 00 12,30 12,30 12,80
— — 14,00 — — 11 50 14,40 14,60 14,80 14,60 14,80 14,80 12,3 13,44 13,98 12,90 13,30 13,40 13,00 13,00 13,40
— — 14,75 12,30 12,50 12,50 14,40 14,80 — 14,40 15,00 15,20
13,00 13,00 13,50
14 00 14,50 14,50 14,00 14,00 15,00
Bemerkungen. Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark ab
Ein liegender Strich (—) in den Spalten für Prei utung, daß der betreffende Preis nicht vor
Weizen.
Roggen.
14,80 15,10 15,50 15,20 14,90 15,00 15 50 15 40 15,70
14,95 16,66 16,00 16,20 19,00 18,40 17,40 17,40 14,20 18,00 15,80 15,40 17,50
12,50 13,80 14,30 13,80 13,80 13,60 13,25 14,50 14 90 15,00 14,50
13,75 14,66 13,80 13,90 16 07 16,00 16,40 15,30 13,40 16,40 15 20 16,00 15,20
12,00 13 50 14,50 13,50 13,70 14,35 13 80 12,50 14,50 15,20 14,30 15,00 13,19 14,00 13,00 17,69 16,40 16,60 16,50 13,30 16,00 16,00 17,00
12,00 13,40 14,00
13,20 14 00 14,60 12,80 13,40 13,60 13,40 12,60 12,00 12,80 15,00 12,50 15,00 15,00 15,05 14,00 13,40 1475 12,80
15,80 13,50 15,00 15,00
gerundet mitgetheilt. kommen ist, ein Punkt
2 316 175 144 405
2 500
1 680
2 093 657 2 212
15 992 4 254
6 923
13,38
13,55 13,18 13,30 13,25 14,00
14,80
14,53 13,75 14,66
13,08 15,82 15,50 16,20
13,14
13,40 13 50 12,50 14,00
13,95
13,15 14,00 15,17 15,40
16,10
6 11.
7. 11. 2. 11. 5. 11.
6. 11.
2. 11. 6. 11. 2. 11.
8.11. 2. 11. 2. 11.
26. 10.
6. 11.
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6 11. 1.-
ird aus den unabgerundeten Zahlen bae⸗ e
daß entsprechender Bericht f
in aleen betheiligten Keeisen.
Handbuch für die Ausübung der niederen Ge⸗ schtbarkeit in Friedenszeiten, herausgegeben von Professor 90 Zulius Weiffenbach. Senats⸗Präsidenten beim Reichz⸗ Mülitärgericht, und Friedrich Wolf, Geheimem Kriegsrath und gbef der Justiz⸗Abtheilung im preußischen Kriegs⸗Ministerium. Perlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sobr, Berlin. Geh. 4 % — Nachdem die neue Militär⸗Straf⸗ michtsordnung am 1. Oktober d. Js. in Kraft getreten ist, werden gejenigen Hilfsmittel, welche, von autoritativer Seite ausgehend, deren unmittelbare praktische Anwendung nach Möglichkeit erleichtern, lgemein willkommen und von hohem Nutzen sein. Das hier angezeigte Werk soll vornehmlich der Praxis dienen und ist für die Gerichtsherren der niederen Gerichtsbarkeit, für die Gerichtsoffiziere, für die Richter in den Stand, erichten und für die Militärgerichtsschreiber bei den Stäben der erichtsherren der niederen Gerichtsbarkeit bestimmt. die Vorschriften, welche nach der Militär⸗Strafgerichtsordnung für de niedere Gerichtsbarkeit gelten, finden sich in dem Gesetz an zahl⸗ richen Stellen zerstreut. Durch die Zusammenstellung der wesentlichen, uuf die Thätigkeit der genannten Personen bezüglichen Bestimmungen in Auszuge wird jenen die Erfüllung ihrer verantwortungsvollen Lufgaben nicht unerheblich erleichtert. Neben diesen Bestimmungen ist zuch die richtige Auslegung der Fens dencen Vorschriften, um deten Anwendung es sich in dem Strasverfahren handelt, von be⸗ onderer Bedeutung. Das Handbuch enthält desbalb eine Zusammen⸗ sellung der wichtigsten allgemeinen Vorschriften und Grundsätze des hürgerlichen und des Militär⸗Strafgesetzbuchs sowie der in Friedens⸗ jiten zur Zuständigkeit der niederen Gerichtsbarkeit gehörenden nilitärsschen und gemeinen Vergehen. Diese Vorschriften sind unter Berücksichtiaung der Rechtsprechung der Milttärgerichte und de Reichsgerichts erläutert. Von besonderem Werth und Nutzen werden die beigegebenen Beispiele sein; an diesen wird gezeigt, wie in einem gegebenen Falle die Vorschriften der Militär⸗Straf⸗ eichtsordnung und die gesetzlichen Strafbestimmungen anzuwenden und wie insbesondere die vorgeschriebenen Prozeßformulare dem ein⸗ elnen Falle anzupassen sind. Die Beispiele des Handbuchs bringen emgemäß nicht etwa nur eine Hauptverhandlung, sondern das ganze Verfahren, von seinem ersten Beginn an bis ju seinem end⸗ giltigen Abschluß, an der Hund der vorge chriebenen Prozeß formulare zur Anschauung. Zugleich sind den Formularen in Anmerkungen er⸗ liuternde Hinweise auf die in Frage kommenden gesetzlichen oder sonstigen Vorschriften beigefügt. Das Handbuch verdient Beachtung
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8
Afrikanische Skizzen von Oskar Baumann. Mit
1, 13 Lchtdruckdildern und 7 Bildern im Text. Verlag von Diettich
Reimer (Ernst Vohsen), Berlin SW. In elegantem Original⸗ Emnband Preis 8 ℳ — Mit der Herausgabe dieses Buches, das ein Jahr nach dem frühzeitigen Tode des Verfassers er⸗ schint, verwirklichen seine Freunde nachträglich einen persönlichen Wunsch, dessen Erfüllung den Verstorbenen fast bis an sein Lebens⸗ ende beschäftigt hat. Der kühne Reisende und Entdecker hat neben der wissenschaftlichen Darstellung der Ergebnisse seiner Forschungs⸗ nisen eine Reihe von novellistisch anmuthenden Skizzen und Sittenbildern geschrieben, welche den Leser einen interessanten Einblick nicht nur in das äußere Leben und Treiben der Reger, sondern auch in ihre Vorstellungen und seelischen Empfindungen tbun läßt. Die meisten Skizzen enthalten, wie er selbst im Vorwort versichert, bis ins einzelnste thatsächliche Ereignisse; sogar die Orts⸗ und Personen⸗Namen sind zum theil beibehalten. In der ersten Slime „Das Nachbarhaus“ schildert der Verfasser, was er von seinem igenen Dache aus über das häusliche Leben und Treiven seiner Nach⸗ barin, Bibt Fatme, erspähen konnte. Die Erzählung „Der Hut des mirals“ wirft grelle Streiflichter auf die afrikanische Sklavenfrage, in der Oskar Baumann wie wenig Andere bewandert war. Die novellistische Skuze „Mein Freund Saladschum“ handelt von einem eingeborenen lloten oder Stromführer, einer populären Figur, welche die auf dem Congo wrkehrenden Dampfer leitete und schon Stanley auf seinen Fahrten vgleitete. In „Salama“ entrollt der Verfasser ein erschreckendes Biüd von der früheren Araberwirthschaft in Ost⸗Afrika. „Risiki Condor“ dagegen ist eine lustige Herzensgeschichte, in der wir die afrikanischen Neger von einer durchaus harmlosen und freund⸗ lichen Seite kennen lernen. Die letzte Erzählung „Die weiße Sklavin“ st jedoch ganz dazu angethan, den Illusionen des europäischen Neulings von orientalischer Romantik ein jähes Ende zu bereiten. Die Ilustrationen sind, mit Ausnahme der Kopfleisten, nach Original⸗ hotographien hergestellt, welche Baumann selbst ausgewählt hat. en Reinertrag des auch im übrigen vornehm ausgestatteten Buches hat die Verlagsbuchhandlung zur Verwendung für ein Denkmal des Verstorbenen bestimmt.
— B. E. Crole’s illustrierte Geschichte der deutschen Post von ihren Anfängen bis zum Ableben Kaiser Wilhelm's I., dew. bis zum Tode Stephan’s, für Jedermann, insbesondere für Veckehrsbeamte, Philatelisten, Freunde der Geschichte ꝛc. von Bruno Enil König. Hritte, bedeutend vermehrte und verbesserte Auflage. Band 1 (Preis 6 ℳ). Verlag von Friedrich Luckhardt, Berlin und Leipzig. — Die erste Auflage dieses Werkes erschien im Jahre 1889 in Verlage der Hofbuchhandlung von Joh. Baemeister in Eisenach unter dem Pseudonym „B. C. Crole“. Erst infolge der Drämiferung des Buches gelegentlich der „Esposizione internationale postale“ in Mailand im Fahre 1894 rrat der Verfasser aus seiner Dseudonymitäͤt heraus, und die jetzt vorliegende dritte Auflage trägt nunmehr seinen wahren Namen. Das in vpolksthümlichem Ton ge⸗ chrjebene Buch will, wie es im Vorwort heißt, den Freunden der Ge⸗ scichte, der Volkswirthschaft und des Verkehrswesens, den National⸗ dfonomen und auch den Briefmarkensammlern thatsächliches Material und belehrende Uaterhaltung bieten. Außerdem soll der Inhalt enn abgeschlossenes Gesammtbild vor Augen fuͤhren, wie sich die deutsche
oft im Laufe von vier Jahrhunderten aus kleinen Anfängen und nach unzähligen Zersplitterungen zu ihrer jetzigen Höhe emporgearbeitet hat. Fse— wird dem Leser in anschaulicher Weise gezeigt, wie die weschichte des Postwesens mit der Kulturgeschichte des Volkes eng vatüügft ist, wie die gemeinnützige Einrichtung der Post in Handel P. Wandel sowie in das gesammte Geistesleben des Volkes tief 1 und eine nicht zu unterschätzende Kulturaufgabe 8 erfülen hat. Auch diese Neuausgabe des Werkes dürfte amentlich Postbeamten, aber auch Laien, die an der Entwickelungs⸗ secichte des deutschen Verkehrswesens Antheil nehmen, willkommen p Sie enthält, außer einem Vorwort, 344 Textseiten in Groß⸗ Fnh. Format, cin ausführliches Namen⸗ und Sachregister und dert afeln mit Wappen, verschiedenen Untformbildern aus den früheren banschen Postgebieten und Abbildungen von Briefmarken. Zahlreiche valischnitte sind in den Text eingefügt. Als Anhang findet man e Sisammenstellung deutscher Posthorn⸗Signale, und zum Titel⸗ verdi ist das Monument des um das deutsche Postwesen besonders n Büeggbereriei Slaatsserersrs des Reichs⸗Postamts Dr. Heinrich
n gewählt.
Ann. Praktische Blumenzucht und Blumenpflege im Praitifa; Von Robert Betten, ehemaligem Redakteur am ü Aüden Ratgeber im Obst⸗ und Gartenbau“. Dritte Auflage.
bildungen. Verlag von Trowitzsch u- Sohn in Frankfurt
8—
a. Oder. In Ganzleinen gebunden, Preis 4 ℳ — In dieser neuen dritten Auflage erscheint das Buch vollständig umgearbeitet und auch unter verändertem Titel. Der Inhalt und die illustrative Aus⸗ stattung sind bedeutend vermehrt, auch die Zahl der Ab⸗ bildungen (früher nur 115) hat sich dementsprechend mehr als verdoppelt. In praktischer Weise hat der Verfasser jetzt die Pflanzen eingetheilt in solche, die im Winter im Wohnzimmer, im mäßig warmen Zimmer und im kalten Zimmer gehalten werden können und sollen. Dadurch bewahrt er den Blumenfreund vor Mißgriffen bei der Auswahl der Pflanzen, die dieser pflegen will. Die Abbildungen ver⸗ dienen besonderes Lob; sie kommen dem Verständniß des Textes vor⸗ trefflich zu Hilfe. Das Handbuch wird allen denen, die auch im Winter gern ihre Wohnräume mit Blumen schmücken möchten, sich als praktischer Rathgeber erweisen. v1“
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie’.)
Einfuhr von gefrorenem Fleisch nach London
Im Monat August 1900 stellte sich die Zufuhr von gefrorenem Fleisch auf den Markt von London, wie folgt:
Von Australien: 33 865 Hammel, 34 558 weniger als im August 1899; Schafe wurden nicht eingeführt, gegen 3441 im ver⸗ gangenen August; Rinderviertel 32 107 Stück, 33 894 weniger als im August 1899. 8
Von Neu⸗Seeland: 268 951 Hammel, 97 131 mehr als im Vorjahr; 135 511 Schafe, 21 632 mehr als im August 1899; 15 573 Rinderviertel, 10 505 mehr als im Auaust des vergangenen Jahres.
Aus den La Plata⸗Staaten: 250 253 Hammel, 1166 weniger als im August 1899; 100 Schafe, 24 mehr als im Vorjahr; 17 776 Rinderviertel, 12 915 mehr als im vergangenen August. (The Na- tional Provisioner.) 8 1.
56
Versuche mit Torfheizung von Maschinen in Lodz.
Infolge der Theuerung der Steinkohlen wurden in einer Fabrik in Lodz kürzlich Versuche mit Torfbeizung gemacht, wobei die Heizung gleichzeitig in mehreren Oefen mit Torf aus verschiedenen Stellen der Umgegend von Lodz versucht wurde, um festzustellen, welcher Torf am geeignetsten sein würde. Die Versuche zeigten, daß der beste Torf
von dem Gute Dombrowa stammte. (Warschauer Kurier.)
Spanien.
Transportsteuer. Bausteine in natürlichem Zustande unter⸗ liegen der Pos. 1 in der Schiffahrt I. Klasse (0,15 Peseta für 1000 kg) und der Pos. 4 in der Schiffahrt II. und III. Klasse (0,50 Peseta für 1000 kg). (Erlaß des Finanz⸗Ministers [Real orden] bee 22. September d. J. — Gaceta de Madrid vom 3. Oktober.
Nach Art. 16, 5 Nr. 4 des Transportsteuer⸗Reglements ist die Transportsteuer auch bei bloßen Umladungen zu entrichten, es sei denn, daß die Ueberladung von Schiff zu Schiff unmittelbar oder unter Benutzung kleiner Fahrzeuge ohne Berührung des Landes und ohne daß die Waaren länger als von Sonnenaufgang bis zu Sonnenaufgang daselbst verbleiben, erfolgt. — Nach einem Erlaß (Real orden) des Finanz⸗Ministers vom 29. September d. J. Füles aus dem Ausland auf dem Seewege eingetroffene, in einem spanischen e nach einem anderen spanischen Hafen umgeladene Waaren, ofern sie transportsteuerpflichtig sind, in dem Umladehafen nur dem für die Schiffahrt 1. Klaffe (Küstenschiffahrt) bestehenden Satze, in dem Bestimmungshafen jedoch dem für den ausländischen Herkunfts⸗ bafen maßgebenden Satz unterliegen. (Gaceta de Madrid vom 9. Oktober.) 8 Die Ausfuhr von Steinkohlenbriquets aus Belgien in
den ersten neun Monaten der Jahre 1900 und 1899.
Die Mengen der aus Belgien in den ersten neun Monaten der Jahre 1900 und 1899 nach den wichtigsten Bestimmungsländern ausgeführten Steinkohlenbriquets betragen: 8
ch 1900 1899 b Tonnen
FrnkewW 11616X“ 211 178 JEEI “ 38 460 25 960 Peutad. 34 356 Vereinigte Staaten
1166“*“ 27 400 Schweiz.. 15 310 Niederlande.. 12 618 Congostaat . 10 029 Spanien.. 7 376 Britisch Indien 7 050 Portugal.. 5 055 d 3 950 Rußland.. 3 610 Argentinien. 3 127 Brasilien.. 1 920 Großbritannien 1 640 “ 1 050 eö“ 8 1 000 Eaypten. .. . 510 ““ 410
Zusammen eeinschließlich nicht genannter Länder. 439 341 398 024. Die Zunahme belief sich demnach auf 41 317 t oder 10 %.
Eine vermehrte Ausfuhr fand statt nach Deutschland um 16 000 t, Chile 2000 t, Spanien 1000 t, Congostaat 3000 t, Frankreich 50 000 t, Luxemburg 13 000 t und den Niederlanden 5000 t. Dagegen nahm die Ausfuhr nach folgenden Ländern ab: nach Großbritannien „um 9000 t, Brasilien um 1000 t, China um 2000 t, Egypten um 1000 t, den Vereinigten Staaten von Amerika um 19 000 t, Italien um 2000 t, Portugal um 2000 t, Argentinien um 8000 t, Rußland um 5000 t, Schweiz um 1000 t. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
Die chemische Farbstoff⸗Industrie in der Schweiz.
Die Technik der chemischen Farbstoff⸗Industrie wurde im Jahre 1899 erheblich ausgedehnt, sodaß die Pflanzenfarbstoffe wiederum erheblich zurückgedrängt worden sind. Dagegen sind infolge des großen Wettbewerbs auf diesem Gebiete die Preise der Fabrikate neuerdings gewichen und zum theil sogar auf einem so niederen Preisstand an⸗ gelangt, daß trotz der Vermehrung der Produktion der Werth der⸗ selben gegen das Vorjahr zurückgegangen ist.
Der Mehr Export beträgt 5 %, der Minderwerth 3 %. Diese Beträge, an sich nicht sehr bedeutend, werden bedenklicher, wenn in Betracht gezogen wird der gewaltige Preisaufschlag auf alle Roh⸗ materialien, hesonders auf Metalle und Kohlen, welche zum theil um 10 bis 20 % theurer geworden sind.
Von den Absatzgebieten muß zunächst Englands gedacht werden, da dort trotz
u
der großen Thätigkeit in der Industrie der Absatz ein
methode der „associations“ hat eine derartige Konkurrenz der Farben⸗ fabrikanten hervorgerufen, daß die Preise äußerst gedrückt worden sind. Solche v„associations“ bestehen schon jetzt für die Färbereien von Yorkshire, für die Nähfäden⸗Fabrikanten unter Führung von Coats u. Clark, für die „Lancashire & Scotland Printers“ und neuestens für die „Britischen Baumwoll⸗ und Woll⸗ färbereien“. Von der Macht dieser Vereinigungen giebt den besten Vegriff das in denselben angelegte Kapital, welches für die „Printers“ allein 224 Millionen Fr. betragen soll und für die „Coats u. Clark“ 187 Millionen Fr. Es ist einleuchtend, daß gegenüber solchen Käufern die Stellung der Lieferanten eine andere sein muß und daß dementsprechend die Verkausseinrichtungen geändert werden müssen; der bisher sehr einflußreiche englische Zwischenhändler wird bihehbes und den Agenturen der Großfabrikanten Platz machen müssen.
Eine bessere Situation bestand im verflossenen Jahr in den Vereinigten Staaten von Amerika. Dort ist der Konsum von Farb⸗ stoffen in stetem Wachsen begriffen; die schweizerische Fabrikation war hieran laut Statistik der Konsulate 1899 mit 4 288 000 Fr. gegen 3 763 000 Fr. im Vorjahr betheiligt.
Aus dem Verkehr mit den Ländern des europäischen Kontinents und mit Asien sind keine besonderen neuen Verhältnisse zu erwähnen. (Schweizerisches Handelsamtsblatt, im Anschluß an den Bericht des Vororts des Schweizerischen Handels⸗ und Industrie⸗Vereins für 1899.)
Türkei.
Legalisierung der Ursprungszeugnisse. Wie die Handels⸗ abtheilung des türkischen Ministeriums des Aeußern hat veröffentlichen lassen, sind die Konsuln des Reichs dahin mit Weisung versehen worden, daß die Legalisierungen der Ursprungszeugnisse auf diese selbst zu setzen sind, nicht aber, wie es in einer Reihe von Fällen vorge⸗ kommen war, unter Einbehaltung der zur Legalisierung vorgelegten Ursprungszeugnisse besondere Atteste ausgestellt werden 2 da diese von den Zollbehörden nicht als beweiskräftig angesehen werden könnten. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Botschafters)
Direkter Stahlexport von den amerikanischen Binnenseen nach Europa.
Um sich von den Eisenbahnen unabhängig zu machen, beabsichtigen die Carnegie Co. sowie die American Steel & Wire Co. ihre Produkte mit Dampfschiffen durch den Wellandkanal und auf dem St. Lorenzfluß direkt nach Europa zu bringen. Die erste Gesellschaft hat zu diesem Zweck bereits vier englische Dampfschiffe gechartert, während die Steel & Wire Co. zu ihren zwei Dampfschiffen im nächsten Frühjahre noch vier neue Dampfschiffe für diesen Verkehr in den Dienst stellen will. Die gesammte Entfernung, welche auf dieser neuen Route von Pittsburg nach Liverpool zurückzulegen ist,
ist um 158 Meilen kürzer als die Entfernung zwischen New York
und Liverpool. Dafür beansprucht die Durchschleusung des Welland⸗ kanals längere Zeit. 8
Die Bedeutung dieser neuen Verkehrsstraße ist eine nicht zu unterschätzende. Sie ist dazu bestimmt, die amerikanischen Stahl⸗ fabrikanten in den Stand zu setzen, sich noch energischer als zuvor um die Kundschaft der europäischen Konsumenten zu bewerben. Und größerer Export selbst zu niedrigeren, als den im Inlandsgeschäft üblichen Preisen, gewährt den Fabrikanten Gelegenheit, ihre Fabriken im vollen Betriebe zu erhalten, was wiederum niedrigste Produktions⸗ kosten ermöglicht. 1 8
Augenscheinlich ist es die Absicht der Stahlgesellschaften, ihre Ueberproduktion in größeren -; als je auf den europäischen Markt zu werfen. (Nach der New Yorker Handelszeitung.)
Die 1899er Tabackernte der Insel Cuba.
Die 1899er Tabackernte der Insel Cuba, welche nach dem Um⸗ fange und nach der Entwickelung der Pflanzungen eine überaus reiche zu werden versprach, ist in Bezug auf den Ertrag an verwendbarer Tabackmenge hinter einer Mittelernte zurückgeblieben. Die Pflanzer
waren nicht im stande, den reichen Erntesegen mit dem zur Ver⸗
fügung stehenden Arbeitspersonal abzuernten und unterzubringen, sodaß ein großer Theil der Ernte auf den Feldern verblieb und verdarb. Der Taback ist im Durchschnitt schlecht gepflegt, und be⸗ sonders die Farben lassen zu wünschen übrig. Die Regengüsse der Monate Januar und Februar waren insofern schädlich, als sie den Taback zum theil auswuschen und den Blättern Saft und Kraft nahmen, während das Aroma weniger gelitten hat. Der Taback soll, wenn auch reichlich milde, von angenehmem Geschmack und gutem Brand sein und den Kenner, der nicht auf Farbe sieht, immerhin be⸗ friedigen. Im allgemeinen überwiegt die Mittelwaare; es fehlt an gutem hellen Deckmaterial. b
Die Vuelta abajo⸗Ernte lieferte etwa 130 000 Ballen. 25 % htervon sind jedoch so kleine Blätter, daß sie nur zum Schneiden für Zigaretten und Pfeifentaback verwandt werden können. Von den etwa verbleibenden 100 000 Ballen werden noch weitere 20 % für solche Tabacke in Abzug zu bringen sein, welche Brand haben oder infolge Gehaltlosigkeit oder unrichtiger Behandlung un⸗ brauchbar werden. Für den Export werden daher nicht ganz 80 000 Ballen übrig bleiben, die zum größten Theil zu sehr hohen Preisen Abnehmer gefunden haben. 1
Die Semionella⸗ und Partido⸗Ernte brachte insgesamm t 70 000 Ballen, von denen jedoch 20 000 Ballen nur zum Schneiden für Zigaretten verwendbar sind. Der Prozentsatz wirklich guter Partidotabacke, welche wegen ihres hellen Heckmaterials sehr gesucht sind, ist sehr gering.
Die Remedio⸗Ernte ergab 170 000 Ballen. Die Remedio⸗ tabacke sind durchschnitilich besser ausgefallen als die Tabacke der übrigen Distrikte. Die Decken haben nur mäßigen Markrwerth und gehen größtentheils nach Deutschland. Kräftige gehaltreiche Waare wird zur Ausfuhr nach den Vereinigten Staaten bevorzugt, während leichte Remediowaare nach Deutschland verkauft wird. Die letztere Waare ist nicht stark vertreten. 1
Die Taback⸗Ausfuhr aus Havanna belief sich im Jahre 1899 auf 226 286 569 Zigarren im Werthe von 11 669 683 Doll., 11 529 668 Packete Zigaretten 8 Werthe von 322 181 Doll., 14 957 368 Pfund Blättertaback im Werthe von 8 648 115 Doll. und 408 084 Pfund ge⸗ schnittenen Taback im Werthe von 163 802 Doll. Die gesammte Taback⸗ ausfuhr bewerthete sich auf 20 803 781 Doll. Nach der amtlichen Statistik richtete sib die Tabackausfuhr mit 153 261 823 Zigarren, 4 979 264 eten Zigaretten, 13 989 776 Pfund Blättertaback und 124 485 Pfund geschnittenem Taback im Werthe von insgesammt 15 969 011 Doll. nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Nach den Schätzungen der Tabackinteressenten wurden 72 Millionen Zigarren nach Deutschland, Oesterreich Ungarn, Italien und Ruß⸗ land, 38 ¼ Millionen nach den Vereinigten Staaten, 64 Millionen nach Großbritannien und 11 ¾ Millionen nach Frankreich und Spanien ausgeführt. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsul Havanna.)
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