1900 / 277 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

wünschten Hafen nicht im füdöstlichen China zu suchen, sondern einfach Kiautschou zu besetzen. Redner verbreitet sich des weiteren über die Thätigkeit der Missionare in China, denen er vor⸗

i den größten Theil der Schuld an den chinesischen

zu tragen. Innerhalb zweier Fahre habe man China

ausrichten können. ganze Nation würde aufstehen, um jeden Fuß breit Landes zu ver⸗ theidigen; und dieses natürlichste Recht sollte China nicht haben? Der Reichskanzler habe, als er noch Staatssekretär gewesen, von dem Platze an der Sonne, von dem Knuchen, der zu ver⸗ heilen war, gesprochen. Die erste Gährung sei dann auch schon nach dieser Rede entstanden; damals seien die sogenannten Schutztruppen für die Gesandtschaften geschaffen worden. Wenn der⸗ gleichen plötzlich von den fremden Staaten unternommen werde, so iege darin abermals eine schwere Provokation des Landes. Ohne Ge⸗ ehmigung des betreffenden Staats stelle sich das als ein Bruch des Völkerrechts dar. Völkerrechtlich zulässig wäre einzig die ö“ der Gesandtschaften und die Erklärung des Kriegszustandes gewesen, wenn den berechtigten Forderungen der Mächte nicht entsprochen worden wäre. ür die Ereignisse in Peking müsse man sich vergegenwärtigen, was dort die Schutztruppen gethan hätten. Sie hätten die Gesandtschaften gegen revolutionäre Ueberfälle zu schützen gehabt; statt dessen hätten e nach dem Zeugniß des Herrn von Brandt in der „Nation“ schon in der Zeit vom 14. bis 17. Juni zahlreiche Chinesen, angeblich Boxer, auf den Straßen und in den Tempeln niedergemacht, also Morde begangen in einem fremden Lande gegen Bewohner desselben. Der Dolmetscher Cordes und der Bericht der „Kölnischen Zeitung“ erklärten gleichmäßig, daß deutsche Soldaten von der Mauer der deutschen Gesandtschaft ohne jede Provokation in friedlich zusammen⸗ sitzende Chinesen hineingeschossen und sechs bis acht derselben getödtet hätten. In dem unmöglichen Falle, daß dergleichen in Berlin ge⸗ schehen wäre, hätte doch in zwei Stunden die Berliner Bevölkerung das betreffende Gesandtschaftshaus gestürmt, und die Revolte wäre fertig gewesen. Man habe also in ganz unerhörter Weise provoziert. Der deutsche Soldat hätte nicht geschossen und der deutsche Ofizier hätte nicht kommandiert, wenn er nicht des Einverständnisses des Herrn von Ketteler sicher gewesen wäre (Rufe: Pfui!), und Herr von Ketteler sei demnach der Verantwortliche für diese unerhörte Völkerrechtsverletzung. Nach längeren Ausführungen über die im Kriege angeblich von deutscher Seite begangenen Grausamkeiten kommt der Redner sodann auf die Hamburger Werstarbeiter⸗Aussperruug zu sprechen und sucht darzulegen, wie der kleine ursprüngliche Strike auf der Reiherstiegwerft sich nach und nach durch die Schuld des Werft⸗ besitzerverbandes zu einer Aussperrung von gegen 6000 Arbeitern ausgestaltet habe. Deswegen hätten einige für China bestimmte Dampfer auf der Werft in Wilbhelmshaven seereisetüchtig ge⸗ macht werden müssen. Infolge einer schlechten Information habe dann der Kaiser die bekannte Rede an die arbeitswilligen Werft⸗ arbeiter gehalten und Sein Bedauern ausgesprochen, daß durch den von Agitatoren geschürten Strike das Auslaufen der Chinaschiffe erschwert worden sei. Angesichts dieser Rede, die nicht gehalten worden wäre, wenn sich nicht ein verderblicher Einflaß geltend gemacht hätte, wolle er (Redner) nur konstatieren, daß das Auslaufen der Schiffe nicht durch strikende Arbeiter, sondern durch die Arbeitgeber verhindert worden sei und daß die betreffenden Stellen die Ver⸗ pflichtung gehabt hätten, dem Kaiser die Wahrheit zu sagen. Es werde ferner immer auf den deutschen Handel in China bin⸗ gewiesen. In erster Linie aber sei der englische Handel betheiligt; Deutschland habe nur 5,2 % vom chinesischen Handel, nicht mehr. Selbst die Vereinigten Staaten überholten Deutschland bezüglich ihres Handelsantheils bei weitem. Nach dem Friedensschluß würden ganz unzweifelhaft gerade die Amerikaner den Löwenantheil davontragen. Von den fremden Staatsangehörigen bildeten die Deutschen in China nur 6 %; vor den Wirren hätten sie 7 % betragen, sie seien also zurückgegangen. Im grellsten Mißverhältniß zu diesem wirthschaftlichen Interesse in China habe man Deutschland dazu gedrängt, dort eine erste Rolle zu spielen, und noch dazu durch die Uebernahme des Ober⸗Kommandos die ganze Verantwortung vor aller Welt für dieses Unternehmen zu tragen. Das Allerärgste, was vorgekommen, sei aber die Forderung, die Graf Bülow in seiner Note vom September aufstelle: die Auslieferung der Schuldigen, einiger Prinzen, welche dann hingerichtet werden sollten. Es sei das die richtige Hunnennote. Die „Kreuzzeitung“ habe die Namen der Ver⸗ fasser der sogenannten Hunnenbriefe verlangt; sie ständen zur Verfügung. Wären die Briefe nicht echt, so wäre längst der Staatsanwalt eingeschritten. Die Erschießung der Gefangenen, welche mit den Zöpfen an einander gebunden gewesen und vorher gezwungen worden seien, ein Loch zu graben, in welches sie nach der Erschießung hineinfielen, sei eine Scheußlichkeit, die den deutschen Namen brand⸗ marke. Ebenso seien in scheußlichster, barbarischer Weise Gefangene mit dem Bajonett erstochen worden. Redner zitiert weitere Stellen aus Briefen aus dem „Hannoverschen Courier“, dem ‚Fränkischen Courier“, dem „Berliner Lokal⸗Anzeiger“ und anderen Blättern und erklärt zum Schluß, daß er im Namen der Fraktion und im Namen der Menschlichkeit gegen dieses China⸗Unternehmen protestiere.

Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Goßler:

Der Beifall, welchen die äußerste Linke der Rede des Herrn Abg. Bebel gezollt hat, kann darüber nicht binwegtäuschen, daß diese Rede sich mehr durch Länge, als durch Tiefe auszeichnet. (Sehr richtig! rechts; Lachen links.) Herr Bebel verfährt bei seinen Reden jetzt so wie mit seinen Büchern. Sie bestehen aus einer Reihe von Zitaten, die lose miteinander verbunden sind und die man nicht kontrolieren kann. (Aha! links.) So entwickelt sich denn daraus das Bild einer mehrstündigen Rede. Um derartige Ausführungen beurtheilen zu können, müßten sie jedoch logischer gruppiert sein, denn es ist wirklich sehr schwer, aus dieser Menge von Zitaten (Lachen links) sich den eigentlichen Faden seiner Rede herauszusuchen.

Zunächst ist Herr Bebel davon ausgegangen, daß die verbündeten Regierungen einen Verfassungsbruch begangen hätten. Das ist ja eine bequeme Grundlage für eine längere Rede, aber ich würde ihm rathen, sich doch die Vorgänge erst einmal anzusehen, die ja auch Herr Dr. Lieber schon hier angeführt hat. Aehnliche Verhältnisse haben bereits wiederholt vorgelegen. Ich erinnere im Besonderen an den Vorgang vom Jahre 1884. Damals waren eine Reihe von Millionen im Interesse der Landesvertheidigung ausgegeben worden. Die Budget⸗ kommission sowohl wie das Plenum des Reichstags erkannten aus⸗ drücklich an, daß es Pflicht der verbündeten Regierungen bezw. der Militärverwaltung gewesen wäre, so zu verfahren, wie es geschehen. In dem einen Falle wurde die nachträgliche Genehmigung und in dem anderen Indemnität ertheilt, und zwar hier Indemnität deshalb, weil die Vorbereitungen zur Verstärkung der Besetzung der öftlichen Grenze hierum handelte es sich in einer Zeit getroffen wurden, in welcher der Reichstag noch versammelt gewesen war.

Die Frage, was mit den Formationen geschehen solle, aus denen das Expeditionskorps für China zusammengesetzt sei, ist insofern eine offene, als es auf einem besonders zu genehmigenden Kriegzetat steht und die Formation seiner Truppentheile nur für diesen Zweck erfolgt ist. Sollen diese Formationen später etwa in irgend einer Form dauernd beibehalten werden, so bedarf es dazu der gesetzlichen Regelung durch die gesetzgebenden Faktoren, den Bundesrath und den Reichstag.

Wenn darauf hingewiesen wurde, diesen Formationen seien auch

Fahnen verliehen worden, so ist das vom militärischen Standpunkt aus ganz selbstverständlich, denn alle Kriegsformationen führen Fahnen, die für sie mit den Waffen bereit gehalten werden. Natürlich mußten diese Truppentheile neue und zwar deutsche Fahnen erhalten, da sie einem einzelnen Bundeskontingent nicht angegliedert sind.

Der Abg. Bebel hat uns dann, nicht auf Grund eigener Kenntniß, sondern durch Studium der verschiedensten Schriften die chinesischen Zustände geschildert und wesentlich den Europäern die Schuld beigemessen, daß die Wirren dort entstanden sind. Im all⸗ gemeinen sollte man aber doch denken, die sozialdemokratische Partei stimme dem zu, daß durch Verträge mit anderen Staaten, durch Er⸗ öffnung von Freihäfen, wie es in China geschehen ist, der inter⸗ nationale Verkehr nur gewinnen könnte. Dazu gehört allerdings, daß beide Theile derartige Verträge auch halten. Geschieht das von dem einen Theile nicht, so muß dem andern die Möglichkeit geboten sein, die Erfüllung des Vertrages zu erzwingen.

Herr Bebel hat dann auch von den schönen Häfen in China ge⸗ sprochen, die wir genommen haben. Ich möchte ihm rathen, sich ein⸗ mal eine Beschreibung des Hafens von Kiautschou anzusehen, er würde daraus entnehmen können, in welcher traurigen Verfassung wir diesen Hafen übernommen haben und in welchem verbesserungs⸗ bedürftigen Zustande er sich noch jetzt befindet. Der ganze nördliche Theil der Küste Chinas befindet sich eben dank der vollständig mangelnden oder versagenden Verwaltung der chinesischen Behörden in einer unbeschreiblichen Verfassung.

Wenn nun der Abg. Bebel aus seiner China⸗Lektüre ferner geglaubt hat, feststellen zu können, daß namentlich die Missionen für die Zustände, wie sich diese jetzt gestaltet haben, verantwortlich zu machen seien, so möchte ich, ganz im Gegentheil, darauf hinweisen, was die Missionen zum Beispiel nur an Schulen und Krankenhäusern gestiftet haben, und was für eine großartige Thätigkeit von ihnen dort im Interesse der armen chinesischen Bevölkernng entwickelt worden ist. (Sehr richtig!)

Herr Bebel meint dann, daß wir, und hierbei erwähnte er speziell die Oberbayern, ebenso verfahren würden wie die Chinesen, wenn ein Fremder unsere Kirchen beträte. Auch hierin irrt er, denn gerade darin ist die katholische Kirchenordnung, die Kirchen immer offen zu halten, besonders dankenswerth und noch nie habe ich es erlebt, daß einem Andersgläubigen beim Besuche einer Kirche irgendwelche Unannehmlichkeiten erwachsen wären. (Sehr richtig!) Im Gegentheil, alle sind willkommen, auch die, welche nur eintreten, um sich die Kirche anzusehen, und schon der Gedanke, daß wir Leute, die nicht unseres Glaubens sind, daß wir Missionare eines fremden Volkes in solch barbarischer Weise foltern und abschlachten könnten, wie es in China geschehen, ist unseres Volkes unwürdig. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Herr Bebel scheint von der merkwürdigen Auffassung auszugehen, daß das Vorgehen der Chinesen in dieser Form des Mordens, Marterns und der Abschlachtung der Fremden als der naturgemäße Ausgang der augenblicklichen Verwickelung anzusehen sei. Für uns Soldaten, und ich glaube, auch für jeden anderen denkenden Menschen, liegen die Verhältnisse doch wesentlich anders. Will man einen Staats⸗ vertrag nicht mehr halten, so kündigt man ihn. Wird die Kündigung nicht angenommen, oder nehmen die Differenzen einen größeren Umfang an, dann erklärt man den Krieg. So wird es unter allen zivilisierten Nationen, die unter dem Völkerrecht stehen, gehalten. Wenn aber der Krieg damit begonnen wird, daß zunächst alle An⸗ gehörigen des anderen Staates abgeschlachtet werden, dann tritt ein Zustand ein, der der Zivilisation und dem Völkerrecht Hohn spricht. Geht der Abg. Bebel von dieser Grundlage aus, dann wundere ich mich allerdings nicht, daß er für diese Verhältnisse ein relativ geringes Verständniß besitzt. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Ich mache mir einen anderen Schluß aus den Vorgängen in China daß Herr Bebel dieses nicht thut, ist mir erklärlich —, der allerdings von ernsterer Art ist. Ich schließe aus diesen Vorgängen, daß es das größte Unglück für eine Regierung ist, wenn sie in die Gewalt extremer politischer Parteien oder gar in die Hände von geheimen Gesellschaften geräth. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Ich habe keinen Grund, mich auf Scherze einzulassen. Ich kann nur mit allem Ernste betonen, daß eine jede Regierung zu Katastrophen geführt nden muß, die sich in dieser Weise beeinflussen läßt. Meines Erachtens hat eine starke Regierung, die sich auf die gemäßigten Elemente des Landes stützt, die besten Chancen, derartige Katastrophen zu vermeiden. (Wiederholte Zurufe bei den Sozialdemokraten.) (Glocke des Präsidenten.)

Es ist uns dann eine entsetzliche Schilderung von Mordthaten der in Peking eingerückten Schutzwachen gemacht worden. Ich kann das hier natürlich nicht kontrolieren; gebe aber Herrn Bebel zu be⸗ denken, daß die Ermordung der Fremden in und um Peking voraus⸗ gegangen war und daß rings um Peking die Kirchen und Nieder⸗ lassungen der Missionare und sonstiger Fremden bereits brannten, als die Schutztruppen herangezogen wurden. Ob die erwähnte Versamm⸗ lung der rothbeturbanten Männer so harmloser Natur gewesen ist, kann ich in diesem Augenblick nicht beurtheilen; ich nehme aber doch an, daß Veranlassung vorlag, gegen diesen Trupp mit der Waffe ein⸗ zuschreiten.

Der Abg. Bebel hat dann auch die V rhäcktnisse in Peking auf Berlin angewandt und sich dahin ausgesprochen, daß, wenn derartiges hier geschähe, sofort in Berlin eine Revolte ausbrechen würde. Er scheint anzunehmen, daß es in Berlin keine Regierung gebe, die gewillt und in der Lage sei, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Für Herrn Bebel handelt es sich hiernach nur um eine Revolution oder den Todt⸗ schlag unbequemer Menschen.

Die Entsendung der Expedition nach China ist meines Erachtens ein unbedingtes Erforderniß, will man sich überhaupt als große Nation noch fühlen. Für solche Verbrechen unter schwerster Verletzung des Völkerrechts muß doch eine Sühne stattfinden. Legt man, wie Herr Bebel das vorschlägt, die Hände in den Schoß, so ist Deutschland aus dem Bereich des internationalen Verkehrs gestrichen; wir treiben dann eine Politik der Impotenz, Deutschland wird das Land der Philister, und darauf wollen wir nicht herabsinken. (Heiterkeit links.) Eine andere Lehre noch, die wir schon jetzt aus der Entwickelung Chinas ziehen können, ist für mich sehr interessant, für die Sozial⸗ demokratie vielleicht viel weniger. Der Herr Abg. Bebel ist der Vertreter des Volksheeres und hat darüber die mannigfachsten Broschüren geschrieben. Diese Rezepte scheinen in China Anklang. gefunden zu haben, denn ähnlich seinen eigenen Vorschlägen sind in dem Lande Niederlagen von Waffen, Munition und auch von Ge⸗

8

schützen errichtet und die verschiedenen Banden, für die diese Nif bestimmt waren, gewissermaßen gruppiert worden. Mit 8 Schlage ist dann die große Volksbewaffnung, die Errichtung d Volksheeres in Scene gegangen. Und was ist nun dags Rejals der Sache? Einer ganz geringen Zahl regulärer Truppen - es gelungen, den Widerstand sofort über den Haufen wersen und den Marsch nach der Hauptstadt durchuflze Die Befestigungen wurden genommen, die feindliche Regierung jagt und große Massen von Vorräthen aller Art erbeutet. (Zwisch ruf links: Transvaal!) Wir sprechen augenblicklich von Chüin und ich habe keine Veranlassung, jetzt auf Transvaal einzugehen; 6 ich glaube: auch die Buren würden mit den Rathschlägen von 88 Bebel sehr wenig einverstanden gewesen sein.

Also auf diese Weise ist die gesammte erste Periode der Openg tionen dieses Volksheeres gescheitert. Dazu kommt noch, daß auch 8 ganze Norden Chinas trotz dieses Aufgebots eines Volksheerct hr russische Hände fiel. Die Operationen können mithin nicht m⸗ günstiger für ein Volksheer begonnen haben, als es hier der sFäl gewesen.

Was die von Herrn Bebel erwähnten Grausamkeiten betrifft, habe ich ihm bereits früher einmal vorgehalten, daß durch den Volke, krieg der Krieg einen grausamen Charakter annimmt, und daß 8 Soldaten einen solchen Krieg sehr ungern führen, denn auf dic Weise werden die Verbältnisse, wie sie sich zwischen regulären Truppm ergeben, vollständig verschoben. Im übrigen ist unser Verhalten nicht dem Belieben überlassen. Unsere Gesetzgebung giebt vielmehr in dieser Hinsicht ganz bestimmte Vorschriften. Der § 91 des Stref⸗ gesetzbuches für das Deutsche Reich bestimmt ausdrücklich, daß vexen Ausländer im Kriege wegen verrätherischer Handlungen, bei Wider⸗ stand gegen die deutschen Truppen oder deren Bundesgenosse, ia sogar wenn sie diesen nur Nachtheil zufügen, nach Kriegs⸗ gebrauch zu verfahren ist. Der Kriegsgebrauch ist aher von alten Zeiten her der, daß Mörder und Verräther, wenn sie u frischer That betroffen werden, sterben. (Lebhafte Unterbrechungen von den Sozialdemokraten. Glocke des Präsidenten.) Jede Willkür st dabei ausgeschlossen, denn durch Kaiserliche Verordnung vom 28. De⸗ zember 1899, gegengezeichnet durch den Herrn Reichskanzler, ist auf Grund des § 3 des Einführungsgesetzes zur Militärstrafgeriötz⸗ ordnung das kriegsgerichtliche Verfahren gegen Ausländer genau ge⸗ regelt. Diese Verordnung trägt den Titel: „Kaiserliche Verordnung über das außerordentliche kriegerechtliche Verfahren gegen Auslända und die Ausübung der Strafgerichtsbarkeit gegen Kriegsgefangene. Nach dieser durch Seine Majestät beim Expeditionskorps sofott eir⸗ geführten Verordnung wird die Strafrechtspflege bei diesem verwaltet. Dem Strafgesetzbuch entsprechend ist allerdings in § 18 dieser Ver⸗ ordnung noch Folgendes gesagt:

Durch vorstehende Bestimmung wird die Befugniß der komman⸗ dierenden Offfziere nicht ausgeschlossen, Ausländer, die im Kriege verrätherischer Handlungen gegen die Deutschen oder verbündeten Truppen sich schuldig machen, wenn sie auf frischer That betreffn werden, ohne vorhergegangenes gerichtliches Verfahren nach dem bit⸗ herigen Kriegsgebrauche zu behandeln. Hier ist also die sofortige Bestrafung mit dem Tode für diejenigen vorgesehen, welche auf frischer That betroffen werden. Die Va⸗ ordnung entspricht im wesentlichen dem Gesetze über den Belagerungz⸗ zustand vom 4. Juni 1851. In diesem für Deutschland geltenden Gesetz ist festgesetzt, daß in denjenigen Bezirken, welche in Belagerungz⸗ zustand erklärt sind, derjenige, der sich des Angriffs oder des Wide⸗ standes gegen die bewaffnete Macht oder gegen Abgeordnete von Zivil⸗ und Militärbehörden in offener Gewalt oder mit Waffen und gefährlichen Werkzeugen versehen, schuldig macht, mit dem Tode bestraft wird. Das sind dieselben Verhältnisse, die auch in Chim allein maßgebend sind.

Nun hat Herr Bebel eine Reihe von Briefen angeführt, die ic im besonderen im „Vorwärts“, aber auch in anderen Zeitungen, zun theil bereits gelesen habe. Die darin geschilderten Grausamketten decken sich mit unserer Gesetzgebung und unseren Bestimmungen vickt. Ich würde daher Herrn Bebel, wie er ja auch in Aussicht gestelt hat, ersuchen, mir diese Briefe au szuhändigen; denn es anterlieg keinem Zweifel, daß, wenn der Inhalt dieser Briefe sich bewahrheiten sollte, gegen diese Leute kriegsrechtlich eingeschritten werden müßte (Zurufe links.) Ich mache darauf aufmerksam, es handelt sich bie um Plünderung und Tödtung; hierauf steht nach dem Milttäꝛstms, gesetzbuch der Tod. (Hört! hört!) Die Sache würde mithin für die Betreffenden eine sehr ernste Wendung nehmen könnan Eine Depesche des Kommandeurs des Expeditionskorps, die auf Anfrage gestern oder vorgestern eingegangen ift, enthicl übrigens die Auskunft, es werde auf Grund der gesetzlichen 2 stimmungen verfahren, vorgekommene wenige Ausschreitungen warn unnachsichtlich geahndet worden. (Hört, hört!) Endlich hat sich, wi das leider oft geschieht, Herr Bebel, statt sich an die Sache zu halte. mit der Person Seiner Majestät des Kaisers beschäftigt. Ich bedaun⸗ jedesmal, wenn von den Reden Seiner Majestät einzelne Bruchstic hier oder in der Presse zur Diskussion gestellt werden. Das deutsc Volk kennt doch seinen Kaiser gut genug, um ihn richtg zu schätzen in seiner ganzen Persönlichkeit. Ich kem keinen Monarchen, dem Grausamkeit so fern liegt, wie unserm Kaisa. Er lebt und sorgt nur für sein Volk soweit er das kann, Tag und Nacht. Wenn dann der Allerhöchste Kriegsherr, der seine Truppen zum letzten Abschied vor sich sieht, die Truppen, die auf sein Geheß ins Feld ziehen er ist besser orientiert als Sie warnt, sie v manche Verhältnisse dort aufmerksam macht, dann muß man 4 sagen: eine derartige Bewegung ist menschlich erklärlich, ist menschl schön. (Lebhafte Zurufe von den Sozialdemokraten.)

Wenn mir der Ausspruch entgegengehalten worden istt 88 fangene werden nicht gemacht“, so habe ich Ihnen die gesetzlichen - stimmungen bereits vorgetragen, welche auf Befehl des Kaiserk den nach Ost⸗Asien entsandten Truppen zur Einführung g. auf Allerhöchsten Befehl auf dem langen Transport nach 8 den Truppen zur eingehenden Instruktion gemacht worden sind. Fölla⸗ wie sie Herr Bebel hier zur Sprache gebracht hat, n s wenn die Rede Seiner Majestät zu einem Mißverständniß bätte f können, völlig ausgeschlossen.

5

v Zweite Beilage um Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Sta

16

Im „Vorwärts“ spielen die „Hunnenbriefe“ jetzt fast täglich ine große Rolle, und der Ausdruck „Hunnen“ ist auf ine Rede Seiner Majestät in Bremerhaven zurückgeführt worden. Ja, wenn man diese Kritiken liest, dann kann man doch nur sagen: Das ist eine rein äußerliche Betrachtung der Welt⸗ geschichte. (Zurufe links.) Dem Gedanken muß man nachgehen. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Die Herren Sozialdemokraten lachen. Ich habe mich veranlaßt gesehen, auch Geschichtsbücher zu lesen, die von Parteigenossen der Sozialdemokraten verfaßt worden sind, so z B. „Die Römische Geschichte der Kaiserzeit“, von dem verdienten Parteigenossen Most in den letzten drei Monaten ge⸗ schrieben. (Zurufe bei den Sozialdemokraten.) Das ist allerdings das ver⸗ rückteste Buch, von einem verrückten Menschen geschrieben, das mir jemals in die Hand gekommen ist. Ich meine aber, man muß die Weltgeschichte im Ganzen betrachten. Der Vorgang, daß vor anderthalb Jahrtausenden die Mongolen, die Ostasiaten in Europa einfielen und ganze Reiche über den Haufen warfen, bis sie schließlich durch den Rest der europäischen Pölker geschlagen wurden und Europa räumten, ist doch von größtem Interesse. Jahrhunderte lang haben wir unter diesem furchtbaren Einfall gelitten. Jetzt nach anderthalb Jahrtausenden die Ver⸗ geltung der Weltgeschichte schreitet sonst schneller vereinigen sich indlich die Völker Europas (große Heiterkeit), nicht um den Hunnen nachzuahmen, sondern um Recht und Gesetz in Ost⸗Asien wieder auf⸗ zurichten.

Zum Schluß seiner Ausführungen hat Herr Bebel sich nicht ent⸗ halten können, auch noch die Scherze über den „Weltmarschall“ dem hohen Hause vorzutragen. Ich muß sagen, über einen abwesenden, verdienten Mann in der Weise herzuziehen, ist nicht angemessen. Der Feldmarschall Graf Waldersee verdient nach seiner ganzen Vergangen⸗

heit und nach dem, was er für das Deutsche Reich in den ver⸗

schiedensten Stellungen geleistet hat, die allgemeinste Achtung, und wenn er sein schweres Amt im Alter von 68 Jahren mit dieser Frische angetreten, wenn er mit dem vollen Bewußtsein der Verant⸗ wortung nach China gegangen ist, so danke ich ihm das von Herzen, und ich glaube, auch ein Jeder, der für solche Männer ein Ver⸗ ständniß und Interesse hat. (Lebhaftes Bravo! rechts.).

Wer ihm die verschiedenen Ovationen und dergleichen, welche er entgegennehmen mußte, zur Last legt (Heiterkeit), der, meine Herren, kennt den Feldmarschall nicht, der solcher Reklame durchaus abhold ist. (Sehr wahr! rechts. Na! na! links. Heiterkeit.) Er ist seiner ganzen Person nach die Einfachheit selbst, und wenn von anderer Seite ihm Ovationen bei seiner Abreise nach Genua dargebracht worden sind, so ist das nur ein Zeichen der Verehrung, die er verdientermaßen in der Armee und im Volke genießt.

Der Herr Bebel hat dann noch die Befürchtung ausgesprochen, daß diejenigen Leute, welche nach China geschickt worden wären, der Verrohung anheimfallen würden. Ich hege eine solche Befürchtung nicht. Nach meinen militärischen Gefühlen ist es insofern vielmehr ein Glück für die Armee und die Angehörigen derselben, daß der Ernst des Krieges uns einmal wieder klar wird, und ich hoffe, daß dijenigen, die zurückkommen, die Welt ernster ansehen werden als die, die nach China gegangen sind. (Heiterkeit links.)

Um 6 ¾ Uhr wird die weitere Berathung auf Dienstag 1 Uhr vertagt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗

Maßregeln.

Nachweisung

iber den Stand von Thbierseuchen im Deutschen Reich

am 15. November 1900.

(Nach den Berichten der beamteten Thierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts⸗ ꝛc. Bezirke) Pzüichner. in welchen Rotz, Maul⸗ und Klauenseuche, Lungenseuche oder Schweineseuche (einschl. Schweinepest) am 15. November herrschten. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind letztere in Klam⸗ bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vorhandener

Zeuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts gesperrten Ge⸗

höfte, in welchen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch

nicht für erloschen erklärt werden konnte. 8 Rotz (Wurm). ue“

Preußen. Reg.⸗Bez. Königsberg: Fischhausen 2 (2). Reg.⸗

Sr Gumbinnen: Oletzko 2 (2). Reg.⸗Bez. Marienwerder: Snrasburg 1. Westpr. 1 (1), Briesen 4 (4). Stadtkreis Berlin: 100 Reg.⸗Bez. Potsdam: Niederbarnim 1 (1). Reg.⸗Bez. Köglin Reamburg) (1). Reg.⸗Bez. Posen: Schrimm 1 (1), Samter 1 (1). 8 9⸗Bez. Brom berg: Inowrazlaw 4 (4), Strelno 1 (1). Reg.⸗Bez. Areslau: Breslau Stadt 1 (1), Breslau 1 (1). Res.⸗Bez. 1 cgnit: Hoyerswerda 1 (1). Reg.⸗Bez. Oppeln: Tarnowitz 800) Zabrze 2 (2), Kattowitz 1 (1) Reg⸗Bei. Magdeburg: 8 1 (1). Reg.⸗Bez. Erfurt: Worbis 1 (1). Reg.⸗Bez.

unnover: Hannover Stadt 1 (1). Reg⸗Bez. Hildesbeim:

ühe 1 (1). Reg⸗Bez. Arnsberg: Dortmund 1 (1), Hagen 1 (1).

UAiBer Düsseldorf: Rahrort 1 (1), Essen Stadt 1 (1), Essen Reg.⸗ Bayern. Reg.⸗Bez. Oberbayern: Friedberg 2 (2). Dredes. Niederbayern: Vilsbiburg 1 (1). Sachsen. Kreishauptm.

en: Dresden Stadt 1 (3). Kreishauptm. Leipzig: Leixzig

I 80), Rochlitz 1 (1). Kreishaupim. Chemnitz: Marienberg 1 (1).

kreige m. Zwickau: Zwickau 1 (1). Württemberg. Donau⸗ Hrisa h Wenfen 1 (1). Baden. Landeskom.⸗Bez. Freiburg: Par 1 (1), Emmendingen 1 (1) Mecklenburg⸗Schwerin.

mrchim 1 (1). Anhalt. Bernburg 1 (2). Elsaß⸗Lothringen.

veict ber⸗Elsaß. Mülhausen 1 (2), Thann 7 (12) zusammen: 56 Gemeinden und 71 Geböfte.

Preuß 8 Lungenseuche. Ber. ußen. Reg.,Bez. Liegnitz: Goldberg⸗Hainau 1 (1). Reg.⸗ Feeesshenes dhe eee 1ch. he Be : Saalkreis „Eckartsberga 8 Zusammen: 8 Gemeinden und 9 Geböfte. 8 6

Berlin, Dienstag, den 20. November

Maul⸗ und Klauenseuche und Schweineseuche (einschl. Schweinepest).

Preußische Provinzen, Regierungs⸗ zc. Bezirke,

ferner Bundes⸗ sowie staaten, Bundesstaaten, welche in welche nicht Regierungs⸗ in Regierungs⸗Bezirke

Bezirke getheilt sind. getheilt sind.

Laufende Nr.

Gemeinden

Königsberg. Gumbinnen e“ Marienwerder. Berlin . 1 Frankfurt . Stettin . Köslin. Stralsund Posen 2 Bromberg. S iegnitz. Oppeln. 3Magdeburg. Merseburg. vIö“ Schleswig 9„ Hannover. Hildesheim 3 Hannover „5t Wasbneg 7724 Osnabrück. 25 Aurich . 26 Münster. Minden Arnsberg.. Cassel . Wiesbaden. Koblenz 32 Düsseldorf. Rheinland 4[33 Köln ... 34 Trier. . Aachen. Sigmaringen Oberbayern. Niederbayern alh. berpfalz Oberfranken. Mittelfranken 33 Unterfranken 2 24 Schwaben. b 1 119 451 Bautzen. 8 22 1““ G Leipzig. 8 5 Chemnitz. vö“ Neckarkreis.. Schwarzwaldkreis. Jagstkreis. 8 Donaukreis. Konstanz. 55 Freiburg. Karlsruhe. Mannheim . 58 Starkenburg ““ Rheinhessen.. Mecklenburg⸗Schwerin Sachsen⸗Weimar.. Mecklenburg⸗Strelitz. V ve“

do

1.

—D

Ostpreußen Westpreußen

ISPbornchonöbbO

2

S81S12,=s Gemeinden

Brandenburg

Pommern

SoahSchchg—eede— SII“

SOEEESlreoPESGRSAE2ASONNDE GUÖSOOS

o —,J2ö2

b0

boe

3 148 16 11 2

1 21 2 42 1

38

O do OSbodo 2— bo

Sbe

Hohenzollern

Sbobobocde

—2

Sbo Z

90 OSeEeöNeee

80‿

O bo —☚

I“ Birkenfeld.. Brabenee he Sachsen⸗Meiningen . Sachsen⸗Altenburg 1 W1*“ 3 ““ 3/ Schwarzburg⸗Sondersh. 4 Schwarzburg⸗Rudolstadt 11X“ Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie. Schaumburg⸗Lippe. ““ h““ e““] 1 A* 3 Unter⸗Elsaß. 8 1 3

Oldenburg

Sachsen⸗ Cob.⸗Gotha

Elsaß⸗ 1 „Elsaf

Betroffene Kreise ꝛc. ¹)

aa. Maul⸗ und Klauenseuhcehe.

1: Mohrungen 1 (1). 2: Lötzen 1 (1), Sensburg 5 (7), Johannisburg 1 (3). 4: Stuhm 7 (14), Strasburg i. Westpr. 1 (1), Thorn 1 (1), Graudenz 1 (1). 6: Prenzlau 3 (6), Ober⸗ barnim 2 (3), Niederbarnim 2 (2), Teltow 2 (2), Spandau Stadt 1 (1), Osthavelland 11 (31), Westhavelland 11 (26), Ruppin 7 883), Ostprignitz 21 (125), Westprignitz 8 (30)0. 7: Königsberg i. Nm. 1 (1), Soldin 1 (1), Lebus 1 (1). 8: Anklam 10 (16), Usedom⸗ Wollin 1 (1), Ueckermünde 4 (4), Naugard 1 (1). 9: Schivelbein 1 (1), Schlawe 3 (4) 10: Rügen 2 (4), Franzburg 2 (2), Greifswald 4 (4), Grimmen 9 (9). 11: Weeschen 2 (3), Samter 1 (1), Bomst 1 (1). 12: Schurin 1 (1), Inowrazlaw 1 (1), Poexgsee 3 (4). 13: Trebnitz 1 (1), Wohlau 1 (1), Neumarkt 1 (2), Breslau 1 (1), Schweidnitz 3 (3), Pabelschwerdt 1 (2). 14: Glogau 2 (2), Jauer 1 (1), 15: Oppeln 1 (1), Lublinitz 1 (1). 16: Osterburg 37 (168),

¹) An Stelle der Namen der Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke ist die entsprechende lfde. Nr. aus der vorstehenden Tabelle aufgeführt.

Salzwedel 3 (16), Gardelegen 14 (38), Stendal 9 (24), Jerichow 1 3 (4), Jerichow II 6 (12), Kalbe 6 (9), Wanzleben 6 (9), Wolmir⸗ stedt 15 (27), Neuhaldensleben 13 (58), Oschersleben 3 (4), Aschers⸗ leben 1 (1), Halberstadt 5 (9). 17: Torgau 1 (1), Wittenberg 3 (4), Bitterfeld 4 (4), Halle a. S. Stadt 1 (1), Saalkreis 7 (16), Delitzsch 3 (3), Mansfelder Seekreis 12 (12), Sangerhausen 2 2), Querfurt 1 (1), Merseburg 6 (10), Weißenfels 1 (1), Naum⸗ burg 1 (1). Zeitz 1 (2). 18: Erfurt 1 (1). 19: Stormarn 1 (1). 20: Springe 2 (2). 21: Hildesbeim 2 (3), Marien⸗ burg i. Hann 4 (12), Goslar 4 (6), Einbeck 4 (5), Zollerfeld 1 (133). 222: Celle 2 (10), Gifhorn 3 (4), Burgdorf 1 (1), Uelzen 2 (2), Lüchow 5 (7), Dannenberg 1 (12), Bleckede 13 (18), Lüneburg 1 2), Harburg 3 (4). 23: Rotenburg i. Hann. 1 (1). 24: Meppen 1 (2), Bersenbrück 1 (1). 26:ü Borken 1 (1), Recklinghausen 1 (2). 27: Halle i. W. 1 (1). 28: Dortmund 1 (1), Bochum 1 (2). 29: Cassel 1 (1), Eschwege 1 (8), Melsungen 1 (3), Rotenburg i. H.⸗N. 1 (2), Marburg 4 (8), Z egenhain 2 (9), Fulda 1 (7), Hünfeld 8 (30), Hanau 3 (9), Gelnhausen 3 (5), Schlüchtern 1 (2), Gersfeld 1 (64). 30: Biedenkopf 2 (2), Oberwesterwaldkreis 2 (5), Limburg 3 (6), Unterlahnkreis 1 (1), Rheinqaukreis 1 (1), Usingen 2 (19), Höchst 1 (1). 31: Wetzlar 3 (16). 32: Kleve 1 (1), Rees 1 (3), Krefeld 2 (2), Duisburg Stadt 1 (1), Essen 1 (1), Geldern 1 (1), Kempen 2 (2). 33: Mülheim a. Rb. 1 (1), Rhein⸗ bach 1 (1). 34: Daun 1 (1), Prüm 3 (6). 35: Schleiden 2 (21). 36: Sigmaringen 1 (1), Haigerloch 1 (1). 37: München Stadt 1 (1), Arbling 1 (1), Ebersberg 1 (1), Landsberg 1 (7), Miesbach 1 (1), München 11 2 (11), Pfaffenhofen 3 (7), Rosenheim 2 (3), Tölz 2 (3), Traunstein 1 9, Weilheim 3 (3). 38: Kötzting 1 (1). 40: Amberg 2 (5), Burglengenfeld 2 (5), Cham 3 (5), Kemnath 3 (3), Nabburg 6 (20). 41: Bamberg II 1 (1), Bayreuth 3 (3), Berneck 1 (1), Forchheim 1 (1), Hof 5 (13), Kulmbach 1 (1), Münchberg 2 (4), Naila 1 (2), Pegnitz 1 (1), Rehau 2 (2), Wunsiedel 8 (23). 42: Fürth 1 (1), Hersbruck 3 (32). 43: Gerolzhofen 4 (7), Karlstadt 1 (12), Nenstadt a. S. 1 (1), Ochsenfurt 1 (1), Schweinfurt 2 (3). 44: Kaufbeuren Stadt 1 (1), Kempten Stadt 1 (1), Memmingen Stadt 1 (2), Donauwörth 1 71), Füssen 3 (34), Günzburg 9 (15), Illertissen 11 (22), Kaufbeuren 5 (38), Kempten 7 (20), Krumbach 8 (35), Lindau 14 (51), Mem⸗ mingen 25 (81), Mindelbeim 8 (26), Oberdorf 8 (41), Schwabmünchen 1 (4), Sonthofen 16 (79). 45: Löbau 1 (1), Bautzen 1. (1). 47: Leivzig Stadt 1 (Schlachthof), Leipzig 2 (2), Borna 1 (1), Grimma 1 (1). 49: Plauen 2 (2), Auerbach 1 9 50: Backnang 1 (5), Cannstatt 1 (1), Stuttagart 1 (1). 51: Freudenstadt 3 (3), Nürtingen 1 (1), Rottweil 1 (4), Sulz 1 (2), Urach 1 (2). 52: Gerabronn 1 (1), Gmuͤnd 1 (2), Heidenheim 1 (1). 53: Biberach 2 (3), Ehingen 1 (1). Geislingen 2 (2), Göppingen 1 8 Kirchheim 1 (1), Leutkirch 7 (67), Münsingen 4 (5), Wangen 6 (14). 54: Stockach 1 (2). 55: Lörrach 1 (4). 58: Offenbach 2 (2). 59: Gießen 6 (26), Alsfeld 6 (23), Büdingen 4 (5), Fried⸗ berg 1 (6), Lauterbach 7 (92, darunter 2 Schafherden). 61: Boizen⸗ burg 3 (20), Gadebusch 1 (2), Ludwigslust 3 (16), Parchim 18 (30), Rostock 2 (2), Malchin 3 (3), Waren 2 (12). 62: Avolda 1 (1), Dermbach 1 (40). 64: Cloppenbu’g 2 (10)0. 67: Braun⸗ schweig 7 (10), Wolfenbürtel 4 (6), Helmstedt 8 (9), Gandersbeim 1 (5), Blankenburg 2 (11). 68: Saalfeld 3 (31). 71: Walters⸗ bausen 2 (3). 72: Dessau 1 (1), Cöthen 8 (10), Bernburg 3 (3), Ballenstedt 2 (2). 75: Krets des Fisenbergs 3 (10), Kreis der Twiste 1 (1). 77: Schleiz 2 (2). 81: Bremen 1 (1). 83: Straßburg

1 (2). 85: Metz 1 (25), Chateau⸗Salins 1 (9), Diedenhofen 1 (9).

Zusammen: 787 Gemeinden und 2461 Gehöfte ꝛc.

b. Schweineseuche (einschließlich Schweinepest).

1: Köniasberg i. Pr. 1 (1), Labiau 5 (5), Neidenburg 1 (1), Osterode i. Ostpr. 2 (2), Pr. HPolland 1 (1). 3: Marienburg i. Westpr. 5 (5), Karthaus 1 (1). 4: Stuhm 2 (2), Rosenberg i. Westpr. 2 (2). Tuchel 2 (2), Deutsch⸗Krone 2 (2). 5: Stadtkreis Berlin 1 (1). 6: Oberbarnim 1 (1), Niederbarnim 2 (6), Char⸗ lottenburg Stadt 1 (1), Beeskow⸗Storkow 2 (4), Ruppin 1 (1). 7: Landsberg 1 (1), Züllichau⸗Schwiebus 1 (1), Krossen 1 (1), Kalau 1 (1). 8: Anklam 1 (1), Greifenhagen 2 (2), Pyritz 1 (1), Saatzig 3 (3), Regerwalde 2 (2). 9: Neustertin 2 (2), Batow 2 (3). 10: Grimmen 2 (2). 11: Jarotschin 4 (8), Schroda 1 (1), Schrimm 1 (1), Posen West 3 (3), Obornik 1 (1), Birn⸗ baum 1 (1), Bomst 5 (7), Fraustadt 1 (1), Lissa 1 (1), Ra⸗ witsch 1 (1), Krotoschin 1 (1), Pleschen 4 (5). 12: Filehne 1 (1), Czarnikau 2 (2), Kolmar i. Pos. 1 (1), Se 2 (2), Gnesen 1 (1). 13: Trebnitz 2 (2), Militsch 1 (1), Wohlau 8 (10), Neumarkt

5 (5), Breslau 1 (1), Ohlau 1 (1), Strehlen 1 (1), Nimptsch 3 (5),

Münsterberg 2 (6), Frankenstein 7 (8), Reichenbach 1 (1), Glatz 2 (2), Neurode 2 (2). 14: Grünberg 4 (4), Freistadt 1 (1), Glogau 1 (1), Bunzlau 1 (1), Goldberg⸗Hainau 2 (2), Liegnitz Stadt 1 (1), Liegnitz 1 (1), Jauer 3 (3), Hirschberg 1 (1), Löwen⸗ berg 1 (1), Rothenburg i. O.⸗L. 1 (1). 15: Kreuzburg 1 (1), Zabrze 1 (1), Kattowitz 5 (9, Pleß 1 (3), Rybnik 1 (1), Falkenberg 1 (1), Neisse 4 (4), Grottkau 3 (5). 16: Aschersleben 1 (1). 17: Schweinitz 1 (1). 18: Grafschaft Hohenstein 1 (2). 19: Tondern 1 (1). 20: Nienburg 1 (1), Springe 1 (1), Hameln 2 (2). 21: Gronau 2 (3), Duderstadt 1 (1). 22: Bargdorf 1 (1). 23: Neuhaus a. O. 1 (1). 26: Ahaus 1 (1). 28: Soest 1 (1), Hamm 1 (1), Hattingen 4 (7). 30: Oberwesterwaldkreis 1 (1), Unterlahnkreis 1 (1). 32: Kleve 1 (1), Geldern 1 (1). 33: Wipperfürth 1 (1). 37: München Stadt 1 (1). 38: Landshut Stadt 1 (1). 39: Germersheim 1 (1). 41: Teuschnitz 4 (24). 43: Neustadt a. S. 1 (1). 44: Nörolingen Stadt 1 (1). 47: Oschatz 1 (1). 48: Marienberg 1 (1). 49: Oelsnitz 1 (1). 61: Schwerin 1 (1), Güstrow 1 (1). 64: Varel 1 (1). 69: Westkreis 1 (1). 75: Kreis der Eder 1 (1). Kreis des Eisenbergs 2 (2). 79: Brake 1 (1), Detmold: 8 (22). Zusammen: 205 Gemeinden und 275 Gehöfte.

Seitens der Sanitätsbehörde in Dünkirchen ist der Hafen von Glasgow für rein von Pest erklärt, und sind infolge dessen die für die von England, Schottland und Irland ankommenden Schiffe angeordneten Vorschriften aufgehoben worden. (Vergl.

„R.⸗Anz.“ Nr. 219 vom 14. September d. J.)

Türkei.

Der Internationale Gesundheitsrath in Konstantinopel hat für Herkünfte von Alexandrien von neuem eine Beobachtungs⸗ quarantäne von 48 Stunden mit De krio⸗ angeordnet. (Vergl. R.⸗Anz.“ Nr. 266 vom 7. d. M.) 1

öUͤͤͤͤͤͤaͤqͤaͤaͤaͤaqZͤͤͤͤaͤaͤaͤͤaͤaͤaaaom†.†¼“