1900 / 289 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur.

Ginführung in die Militär⸗Strafgerichtsordnung om 1. Dezember 1898. Spstematische Darstellung der Militär⸗ chtsverfassung und des Militärstrafverfahrens unter Berück. chtigung der Ausführungshestimmungen von Professor Dr. Julius eiffenbach. SenatsPräsidenten beim Reichs⸗Militärgericht.

Zweite Auflage. 213 S. Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung

von E. S. Mittler u. Sohn, Berlin. Geh. 4 Wie schon nach seinem ersten Erscheinen am Anfang dieses Jahres berichtet wurde, giebt dieses von berufener Hand geschriebene Buch in klarer und übersichtlicher Weise ein anschauliches Bild der neuen Militär⸗ gerichtsverfassung sowie des neuen militärgerichtlichen Verfahrens und bezweckt, Allen, welche zur Mitwirkung an der Militärstraf⸗ rechtspflege, sei es als Gerichtsherren, Untersuchungsführer, Richter oder Vertheidiger, berufen sind, einen zuverlässigen Anhalt zu bieten. Ein solches Handbuch wird den Offizteren und Beamten des Heeres und der Marine um so mehr willkommen sein, als die Mündlichkeit und Oeffentlichkeit des Verfahrens und die damit zu⸗ sammenhängenden zahkreichen Formvorschriften erhöhte Anforderungen an alle an der Militärstrafrechtspflege Betheiligten stellen. In der b Auflage sind auch die seit dem Erscheinen der ersten erlassenen zusführungsbestimmungen für die Kaiserliche Marine sowie einige andere erst später ergangene Vorschriften erörtert. Ein sehr ausführ⸗ liches Sachregister erleichtert die Benutzung des tiefflichen Buches.

Schiller's Leben und Werke. Von Emil Palleske. 15. Auflage. 50 Bogen. Verlag von Carl Krabbe in Stuttgart. In Leinen geb. Pr. 6 ℳ, in Halblederband 7 ℳ. Der eirst berühmte Vorleser hat es wie kein Zweiter verstanden, dem deutschen Volke seinen Lieblingsdichter nach dessen Leben und Werken so darzustellen, daß Herz und Geist sich wahrhaft daran erbauen können. Auch nach dem Erscheinen der gründlicheren Biographie von Weltrich wird das Buch, wie Hermann Fischer, der die letzten Auflagen bearbeitet und auf Grurd der neueren Forschungen berschtigt und er⸗ gänzt hat, im Vorwort eirklärt, seinen Werth behalten. Denn jenes ist ein gelehrtes Wer?, das die allerspeziellsten Fragen ausführlich er⸗ örtert, während Palleske's Buch den Vorzug einer liicht fließenden und lebhaften Darstellung hat und sich an die weiteren Kreise des Volks wendet. In diesen kann auch die vorliegende neueste Ausgabe einer freundlichen Aufnahme sicher sein.

Farben und Feste. Kulturhistorische Studie von Louise von Kobell. 176 S. gr. 8 vo. mit 15 Illustrationen. Vereinigte Kunst⸗ anstalten A.⸗G. vorm. Jos. Albert. Kunstverlag in München. Pr. geh. 4 ℳ, eleg. geb. 6 Die Verfasserin hat sich die Aufgabe gestellt, die Art der Verwendung der verschiedenen Farben, ihre symbolische Bedeutung an Kleidung, Gezgenständen, Thieren, bei Festlichkeiten v. s. w., ihre wechselnde Ausdrucksfähig⸗ keit bei verschiedenen Völkern und zu verschiedenen Zeiten durch den ganzen Lauf der Geschichte zu verfolgen. Hand in Hand damit gebhen Darstellungen der höfischen, bürgerlichen und Volksfeste bis auf unsere Tage, und manches geschichtlich bedeutungsvolle Bild wird hierbei in glänzender Weise aufgerollt. Die Illustrationen sind nach wenig bekannten Originalen aus den betreffenden Zeiten reproduziert und erläutern den Text in angenehmer Weise.

3 Was ich als Kind erlebt. Von Tony Schumacher. Stuttgart, Deutsche Verlags⸗Anstalt. Eleg. geb. Pr. 5 als Schriftstellerin für die Jugend und das Haus bereits wohlbekannte Verfasserin ist eine Großnichte von Justinus Kerner, der in seinem Bilderbuch aus meiner Knabenzeit“ schreibt: „Ich betrachte mein eigenes Leben nur gls Faden, an dem sich Bilder aus dem merk⸗ würdigeren Leben Anderer anreiben sollen.“ Einen ähnlichen Gedanken hatte die Verfasserin, indem sie, wie es im Vorwort beißt, fußend auf gemeinsamer Abstammung und Liebe zu ihrem Geburts⸗ und Wohnort Ludwigsburg, den Buche ihres Großonkels mit dem ihrigen eine Fortsetzung geben wollte. Chronikartig reihte sie dabei Briefe, Tagebuchfragmente, Ueberliefertes und Erlebtes aneinander. Zu dem, was sie als Kind erlebt hat. zählt sie auch das, was sie in ihrer Jugendzeit von Eltern und Großeltern erzählen gehört hat. Der erste Theil spielt sich theils auf der Basis der großen Zahl der Befreiungskriege ab, theils enthält er die Erlebnisse einzelner Glieder der Familie in bürgerlichen, militärischen, diplomatischen und Hofbeziehungen bis zur Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Von da an, zu eigenem Bewußtsein er⸗ wacht, schildert die Verfasserin im zweiten Theil ihr persönliches Leben, so, wie es sich dem Kinderauge darstellte: schlichte, einfache Ereignisse im Rahmen einer kleinen Garnisonsstadt vor fünfzig Jahren. Die von feiner Beobachtung zeugende Kleinmalerei, die sie dabei anwendet, ihre humor⸗ und gemüthvolle Art zu schreiben, die in gleichem Maße Verstand und Herz bekundet, ““ auch diesem neuesten Buche der Verfasserin viele Leser ge⸗ winnen. .

Johann Kuny, der erste brandenburgisch⸗preußische Negerfürst. Erzählung von E. Steurich. Mit zahlreichen Ab⸗ bildungen von Hans W. Schmidt in Weimar. (Lohmeyer's Jugend⸗ bücherei, Band XII) Verlag von J. F. Lehmann in München.

Pr. geb. 5 Der Held dieser Erzählung ist der treue Bundes⸗ genosse des Großen Kurfürsten bei seinen kolonisatorischen Unter⸗ nehmungen in Afrika, der Negerfürst Johann Kuny, der den Branden⸗ burgern gegen die Eugländer und Holländer Hilfe leistete, und als die Truppen zurückberufen wurden, die Festung Groß⸗Friedrichsburg noch zehn Jahre lang allein vertheidigte. Das Leben und Treiben der Neger wird darin ebenso fesselnd geschildert, wie das tapfere Ver⸗ halten der pflichttreuen Offiziere und Mannschaften, ihre Kriegszüge und die Erfolge, die sie durch Gerechtigleit und menschenfreundliche Be⸗ handlung der Eingeborenen erzielten. Das vorzüglich illustrierte und auch im übrigen gediegen ausgestattete Buch ist besonders zum Fest⸗ geschenk für die männliche Jugend bestimmt und wird unzweifelhaft

ihren Beifall haben. 1

Fritz Vogelsang's Kriegsabenteuer in China 1900. Eine Erzählung für die deutsche Jugend von Paul Lindenberg. Mit einem farbigen Titelbilde von Willy Stöwer, 4 Vollbildern von

F. Lindner, Ad. Obst, H. Prell, Willy Werner und 137 Abbildungen m Text. Berlin, Ferdinand Dümmler’'s Verlagsbuchhandlung. Eleg. geb. Pr. 4 Zua den erfolgreichsten Schriften für Knaben auf dem vorjährigen Weihnachtsbüchertisch gehörten die „Abenteuer eines deutschen Schiffsjungen in Kiautschou“ von demselben Verfasser. Man rühmte an ihr besonders, daß sie durchaus im Rahmen des Möglichen gebalten war und in ihrem Verlauf farbenprächtige Bilder fremder Länder und Völker entrollte. Der oben angezeigte, oeben erschienene neue Band weist dieselben Vorzüge auf und dürfte sich auch einer gleich guten Aufnahme zu erfreuen haben. Was den Jugendschriften Paul Lindenberg's einen besonderen Werth verleibt, ist der Umstand, daß sie durchaus auf dem Boden der Wirklichkeit erwachsen sind; sie bieten nichts Phantastisches, was den Sinn der Jugend verwirrt, sondern alles ist nach dem Leben, us eigener Anschauung gezeichnet und die Erzählungsweise flott und spannend. In dem neuen Buche tritt der jvgendliche Held seine Ausfahrt auf einem der großen Reichs⸗Postdampfer an, berührt Egypten und nimmt an fesselnden Jagden auf Ceylon theil, um

ann in Kiautschou seiner einjährigen Militärpflicht zu genügen. Er wohnt auf dem „Iltis“ dem Feuergefecht vor Taku bei und feblt

ch nicht bei den übrigen Kämpfen, bis er Peking erreicht. Zu em reichen Bilderschmuck hat auch das Reiche⸗Marineamt durch Flcess photographischer Originalaufnahmen aus China bei⸗ etragen.

gewerblichen wie Dilettanten⸗Kreisen den Wunscht geweckt, sich diese Technik zu eigen zu machen. Die Verbindung des flachen, bis⸗ herigen Holzbrandes mit dem Tiefbrand vermag in der That sehr gefällige Wirkungen zu erzielen, insbesondere dann, wenn die Farbe dabet zur Verwendung kommt. Für die neue Technik ist von dem Künstler noch ein besonders konstruirter Stift, der Universal⸗Platin⸗ messerstist, erfunden worden, mittels dessen, in Verbindung mit dem drei⸗ oder vierkantigen Durchbrennstift (zum netzartigen Durchbrennen des Hintergrundes), die Arbeiten leicht ausgeführt werden können. Die obige Schrift bietet dazu eine mit Vorbildern ausgestattete, genaue Anleitung, nach der auch in solchen Arbeiten gänzlich Ungeübte die Technik erlernen können. ö“

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Nachweisung über den Stand von Thierseuchen im Deutschen Reich am 30 November 1900.

(Nach den Berichten der beamteten Thierärzte zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts⸗ ꝛc. Bezirke) verzeichnet, in welchen Rotz, Maul⸗ und Klauenseuche, Lungenseuche oder Schweineseuche (einschl. Schweinepest) am 30. November herrschten. Die Zahlen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind letztere in Klam⸗ mern bei jedem Kreise vermerkt; sie umfassen alle wegen vorhandener Seuchenfälle oder auch nur wegen Seuchenverdachts gesperrten Ge⸗ höfte, in welchen die Seuche nach den geltenden Vorschriften noch nicht für erloschen erklärt werden konnte.

Rotz (Wurm).

Preußen. Reg.⸗Bez. Königsberg: Fischhausen 2 (2), Königs⸗ berg i. Pr. 1 (1), Heilsberg 3 (4). Reg⸗Bez. Gumbinnen: Oletzko 1 (1). Reg.⸗Bez. Marienwerder: Strasburg i. Westpr. 2 (2), Briesen 3 (3). Stadtkreis Berlin: 1 (7). Reg. Bez. Potsdam: Niederbarnim 1 (1), Rupvin 1 (1), Ostprignitz 1 (1). Reg.⸗Bez. Stettin: Stettin Stadt 1 (1). Reg.⸗Bez. Köslin: Dramburg 1 (1). Reg.⸗Bez. Posen: Schrimm 1 (1), Samter 1 (1), Gostyn 1 (1). Reg.⸗Bez. Bromberg: Bromberg 1 (1), Inowrazlaw 1 (1), Strelno 1 (1). Reg.⸗Bez. Breslau: Breslau Stadt 1 (1), Breslau 1 (1). Reg.⸗Bez. Liegnitz: Bunzlau 1 (1), Hoyerswerda 2 (2). Reg.⸗Bez. Oppeln: Zabrze 2 (2), Kattowitz 1 (1). Reg.⸗⸗ Bez. Hannover: Hannover Stadt 1 (1). Reg⸗Bez. Hildes⸗ heim: Peine 1 (1). Reg⸗Bez. Arnsberg: Brilon 1 (1), Dort⸗ mund 1 (1), Hagen 1 (1). Reg.⸗Bez. Düsseldorf: Rahr⸗ ort 1 (1). Bayern. Reg⸗Bez. Oberbayern: München Stadt 1 (1). Reg.⸗Bez. Niederbayern: Vilsbiburg 1. (1). Reg.⸗Bez. Pfalz: Kaiserslautern 1 (1). Reg.⸗Bez. Mittelfranken: Weißenburg 1 (1). Sachsen. Kreishauptm. Dresden: Dresden Stadt 1 (3). Kreishauptm. Leipzig: Leipzig 1 (1), Rochlitz 1 (1). Kreishauptm. Zwickau: Zwickau 1 (1). Baden. Landeskom.⸗Bez. Freiburg: Breisach 2 (3). Meckleu⸗ burg⸗Schwerin. Parchim 1 (1). Anhalt. Bernburg 1 (3). Elsaß⸗Lothringen. Bezirk Ober⸗Elsaß: Mülhausen 1 (3),

Zusammen: 58 Gemeinden und 77 Gehöfte.

Lungenseuche. 16

Reg. Bez. Liegnitz: Goldberg⸗Hainau 1 (1). Reg.⸗

Wanzleben 4 (5). Reg.⸗Bez. Merseburg:

Saalkreis 1 (1), Eckartsberga 1 (1). Reg.⸗Bez. Erfurt: Weißen⸗

see 1 (1). Reg. Bez. Hannover: Springe 1 (1

Reg.⸗Bez. Niederbayern: Wolfstein 1 (1). 85 Zusammen: 10 Gemeinden und 11 Gehöfte.

Maul⸗ und Klauenseuche und Schweineseuche 8 (einschl. Schweinepest).

Maul⸗ Regierungs⸗ ꝛc. Bezirke, 8 1 auen⸗ sowie seuche Blundesstaaten, welche nicht in Regierungs⸗Bezirke getheilt sind.

Thann 7 (12).

1 Preußen. Bez. Magdeburg:

Preußische Provinzen, ferner Bundes⸗ staaten, welche in Regierungs⸗ Bezirke getheilt sind.

Laufende Nr. Gemeinden

2. Gehöfte

Kreise ꝛc.

1

db0

Königsberg. Gumbinnen Danzig 1 Marienwerder. Berlin . Fotabam rankfurt Stettin. 9 Köslin. Stralsund Posen Bromberg Breslau. Liegnitz Oppeln .. Magdeburg. Merseburg . Erfurt . Schleswig Hannover Hildesheim üneburg Stade. Osnabrück Auri 8 Münster. Minden. Arnsberg. Cassel . Wiesbaden Koblenz. Düsseldorf Köln. Trier. Aachen Sigmaringen Oberbayern. Niederbayern Pfalz.. berpfalz. Oberfranken.. Mittelfranken Unterfranken Schwaben

Ostpreußen Westpreußen

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Brandenburg 9

Pommern

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Hohenzollern

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Konstanz.

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Mannheim . 18 Starkenburg . 8 Oberhessen.. Rheinhessen..... Mecklenburg⸗Schwerin Sachsen⸗Weimar . . Mecklenburg⸗Strelitz.

4% yOldenburg Lübeck.. Birkenfeld Braunschweig Sachsen⸗Meiningen Sachsen⸗Altenburg 1X“ ““ Schwarzburg⸗Sondersh. Schwarzburg⸗Rudolstadt E“ Reuß älterer Linie Reuß jüngerer Linie. Schaumburg⸗Lippe

Bremen . 1 1“ Elsaß⸗ 8n lsaß

Lothringen V

Sachsen⸗ Cob.⸗Gothg

IIIIIIIIIIII1

HIILeIIe lIIIIIIII

Maul⸗ und Klauenseuche.

Betroffene Kreise ꝛc. ¹)

1 (1). 2: Lötzen 3 (3), Sensbur Johannisburg 1 (1). 4: Stuhm 6 (8), 9 w 1 (1), Graudenz 2 (2), Flatow 1 (I1), Deutsch⸗Krone 1 (1). 6: Prenzlaun 3 (8), Oberbarnim 1 (1), Niederbarnim 3 (3), Teltow 1 (1), Ostbavelland 12 (33), Westhavelland 7 (22), Ruppin 5 (6), Ostprignitz 17 (121), Westprignitz 9 (30). 7: Soldin 1 (1). 8: Anklam 8 (10), Usedom⸗Wollin 1 (1), Ueckermünde 3 (3), Randow 1 (1), Naugard 1 (1). 9: Schivelbein 1 (1), Schlawe 2, (2). 10: Rügen 2 (3). Franzburg 3 (3), Greifswald 1 (1), Grimmen 11 (13). 11: Jarotschin 1 (1), Bomst 1 (1), Fraustadt 1 (1), Schtldberg 2 (2)†. 12: Schubin 1 (1), Inowrazlaw 1 (1), Wongrowitz 3 (4). 13: Wobhlau 2 (2), Neumarkt 1 (2), Breslau 2 63)4 Schweidnitz 3 (5), Striegau 1 (1), Habelschwerdt 1 (2). 14: Liegnitz 1 (1), Jauer 3 (3), Schönau 2 (4), Bolkenhain 1 (1). 15: Oppeln 1 (1), Lublinitz 2 (3). 16: Salzwedel 3 (3), Garde⸗ legen 13 (32), Stendal 4 (19), Jerichow I 3 (5), Jerichow II 6 (14), Kalbe 8 (11), Wanzleben 8 (12), Magdebufg Stadt 1 (1), Wolmirstedt 13 (20). Neuhaldensleben 15 (53), Oschersleben 3 (4), Halberstadt 3 (7). 17: Torgau 1 (1), Wittenberg 3 (4), ben2,sahh 4 (4), Halle a. S. Stadt 1 (1), Saalkreis 6 (14), Delitzsch 5 (6), Mansfelder Seekreis 8. 99 Sangerhausen 1 (4), Querfurt 1 (1), Merseburg 4 (4), Weißenfels 2 (2). 19: Stormarn 1 (G 20: Hannover 2 (2), Springe 1 (1). 21: Peine 2 (2), Hildesheim 2 (3), Marienburg i. Hann. 4 (10), Goslar 1 (1), Einbeck 4 (10). 22: Celle 2 (10), Gifhorn 2. (4), Uelzen 2 (3), Lüchow 7 (16), Bleckede 21 (40), Lüneburg 1 (1), Harburg 1 (2). 23: Rotenburg i. Hann. 1 (1), Ziven 1 (1). 24: Meppen 1 (2), Bersenbrück 1 (4). 26: Ahaus 1 (1), Borken 1 (1), Recklinghausen 1 (1). 22: Halle i. W. 2 (2). 28: Hattingen 1 (1). 29: Cassel 1 (1), Melsungen 1 (3), Mar⸗ burg 1 (4), Ziegenhain 2 (10), Hünfeld 7 (19), Gelnhausen 2 (2), Gersseld 1 (64). 30: Biedenkopf 1 (1), Oberwesterwaldkreis 1 (3), Rheingaukreis 1 (1), Usingen 2 (14). 31: Adenau 1 (1), Ahr⸗ weiler 2 (7), Wetzlar 2 (18). 32: Kleve 1 (1), Rees 1 (8), Krefeld 3 (3), Duisburg Stadt 1 (1), Efsen 1 (1), Geldern 1 (1), Kempen 2 (3), Gladbach 1 (1), 33: Mülbheim a. Rh. 1 (1). Euskirchen 1 (1), Rbeinbach 1 (1), Bonn 1 (1). 34: Daun 1 (1). 35: Aachen 1 (1), Schleiden 1 (5), Malmedy 1 (8) 36: Sigmaringen 1 (1), Haigerloch 2 (4). 37: München Stadt 1 (2), Rosenheim Stadt 1 (2), Traunstein Stadt 1 (2), Aibling 5 (5), Ebersberg 3 (3), Freising 1 (I), Landsberg 2 (10), Laufen 1 (1), Miesbach 4 (5), München 1 3 (6), München II 1 (5), Pfaffenhofen 2 (6), Rosen⸗ heim 4 (6), Tölz 2 (3), Traunstein 1 (4). 38: Landehut Stadt 1 (1), Kötzting 1 (1). 39: Neustadt a. H. 1 13). 40: Amberg 3 (5), Burglengenfeld 1 (4), Cham 4 (8), Kemnalb 3 (3), Nabburg 5 (12), Tirschenreuth 1 (1). 41: Bamberg I1 1. (1), Berneck 1 (2), Forchheim 2 (2), Hof 3 (10), Münchberg 2 (2), Naila 2 (3), Pegnitz 1 I. Wunsiedel 2 (3). 42: Rothenburg a. T. Stadt 1 71), Ans⸗ bach 1 (1), Fürth 1 (3), Hersbruck 2 (12), Rothenburg a. T. 1 (1). 43: Gerolzhofen 3 (5), Karlstadt 1.(6), Kitzingen 1 (1), Neustadt a. S. 1 (1), Ochsenfurt 1 (1), Schweinfurr 1 (1). 44: Günzburg Start 1 (1), Kempten Stadt 1 (1), Memmingen Stadt 1 (1), Dillingen 1 (1), Donauwärth 1 (4), Füssen 4 (12), Günzburg 9 (13), Illertissen 4 (6), Kaufbeuren 3 (6), Kempten 11 (24), Krumbach 3 (3), Lindau 9 (22), Memmingen 21 (37), Mindelhein 4 (6), Neu⸗ Ulm 2 (2), Oberdorf 6 (21), Schwabmünchen 1 (1). Sonthofen 10 (15). 45: Löbau 1 (1). 47: Leipzig 1 (1). 49: Auerbach 1 (1), Glauchau 1 (1). 50: Backnang 1 (3), Stuttgart 1 (1

51: Freudenstadt 3 (3), Herrenberg 1 (1), Nürtingen 1 (1), Rottweil 1 (3), Sulz 1 (2), Urach 2 (3). 52: Gmünd 1 (2). 53: Biberach 2 (2) Ehingen 2 (5), Geislingen 2 (3), Göppingen 1 (1), Kirchheim 1 (1), Leutkirch 11 (38), Münsingen 1 (1), Tettnang 3 (4), Wange

7 (12) 55: Freiburg 1 (1), Lörrach 1 (4), Müllheim 1 (1). 58

Dieburg 1 (1). 59: Gießen 2 (12), Alsfeld 2 (5), Büdingen 1 (1

Lauterbach 2 (3, darunter 1 Schafherde). 61: Boizenburg 4 (21

Ludwigslust 1 (9), Parchim 24 (40), Güstrow 5 (5), Rostock 4 (5

Malchin 6 (6), Waren 2 (2). 69: Dermbach 1 (1). 64: Vare

1 (1), Cloppenbu g 2 (12), Friesoythe 2 (3). 67: Braunschwei

2 (11), Wolfenbüttel 1 (2), Helmstedt 6 (10), Gandersbeim 1 (1

72: Dessau 1 (1), Cörhen 7 (9), Bernburg 3 (3), Ballenstedt 1 (1). 75: Kreis des Fisenbergs 3 (12). 81: Bremen 1 (1

83: Straßburg 2 (4), Erstein 1 (1). 85: Metz 1 (22), Bolcher

Zusammen: 684 Gemeinden und 1518 Gehöfte ꝛc.

b. Schweineseuche (einschließlich Schweinepest).

1: Königsberg i. Pr. 1 (1), Labiau 4 (4), Wehlau 1 (1) Pr. Eylau 1 (1), Neidenburg 1 (1), Osterode i. Ostpr. 2 (2) 3: Marienbuarg i. Westpr. 3 (3), Karthaus 1 (1). 4: Stubm 2 (2), Rosenberg i. Westpr. 2 (2), Thorn 1 (1), Tuchel 2 (2), Flatow 1 (1), Deutsch⸗Krone 2 (2). 5: Stadtkreis Berlin 1 71). 6: Oberbarnim 1 (1), Niederbarnim 3 (4), Teltow 1 (1), Beeskow⸗ Storkow 4 (8), Ruppin 2 (2). 7: Soldin 3 (3), Landsberg 1 (1) eg a. hs s 1 (1), Krossen 1 (1). 8: Greifenhagen 2 (2), Saatzig 3 (3), Kammin 1 (1), Regenwalde 2 (2). 9: Neusteuin 1 11), Stolp 1 (2), Bütow 2 (2), 10: Grimmen 2 (2). 11: Jarotschin 4 (8). Schroda 2 (2), Posen West 4 (4), Obornik 1 (1), Birnbaum 2 (2), Bomst 5 (6), Fraustadt 2 (2), Lissa 1 (1), Krotoschin 1 (1),

1: Mohrungen (1)

Strasburg f. Westpr.

1 (1), Chateau⸗Salins 2 (11).

8 1 (1), Rotbenburg i. O. L.

1 (1). 15: Kreuzburg 2 (2), Beuthen 1 61), Zabrze 4 (8), Kattowitz 4 (7), Pleß 1 (1), Rybnik 1 (1), alkenberg 3 (3), Neisse 5 (5), Grottkau 1 (2). 16: Palber⸗ adt 2 (2). 17: Schweinitz 1 (1), Querfurt 1 (1). 19: Süder⸗ ritbmarschen 1 (1), Segeberg 1 (1). 20: Nienburg 1 (1), Springe 1 (1), Hameln 2 (3). 21 Marienburg i. Hann. 1 (1), Gronau 3 (4). 22: Burgdorf 1 (1) 24: Bersenbrück 1 (1). 28: Soest 1 (l), Hamm 1 (1), Hattingen 1 (1). 29: Cassel Stadt 1 (1), Cassel 1 (1). 30: Oherwesterwaldkreis 5 (5), Frankfurt a. M. Stadt 1 (1). 32: Kleve 1 (1), Mörs 2 (2), Geldern 1 (1), Kempen 2 (2), Mettmann 1 (1). 33: Köln Stant 1 (1). 34: Trier Stadt 1 8 Saarbrücken 1 (1), Ottweiler 1 (1). 37: München Stadt 1 (1). 38: Landshut Stadt 1 (1). 39: Germersheim 2 2). 41: Teuschnitz 3 (8). 46: Dippoldiswalde 1 (1). 47: Oschatz 1 (1) 48: Föha 1 (1). 49: Oelsnitz 1 (1). 61: Boizenburg 1 (1), Güstrow 1 (1), Rostock 1 (1). 64: Varel 1 (1). 75: Kreis des Eisenbergs 2 (5). 79: Dertmold 4 (8). 82: Hamburg Stadt 1 (1). Geestlande 1 (1). 8 Zusammen: 207 Gemeinden und 251 Gehöfte.

8

Schweden.

Die Königlich schwedische Regierung hat durch Bekanntmachung vom 23. November d. J. Kobe in Japan für von Pest ver⸗ seucht, dagegen Glasgow, Port Said und Rosario für pest⸗ frei erklärt. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 33 vom 5. Februar, Nr. 126 vom 28. Mai und Nr. 212 vom 6. September d. J) 6

Norwegen.

Durch Königlich vorwegische Verordnung vom 29. v. M. ist die Start Kobe in Japan für pestverseucht erklärt und sind gegenüber den Herkünften dieses Ortes die Quarantänevorschriften (Gesetz vom 12 Juli 1848 und Verordnung vom 13. Oktober d. J.) „R.⸗Anz.“ Nr. 260 vom 31. Oktober d. J.) in Kraft gesetzt worden.

Durch die gleiche Verordnung sind die Städte Glasgow, Smyrna und Sydney, die Häfen in Paraguay, sowie Neu⸗Caledonien für pestfrei erklärt worden. (Vgl. „R.⸗Anz.“ Nr. 71 vom 21. März, Nr. 100 vom 26. April, Nr. 177 vom 27. Juli und Nr. 215 vom 10. September d. J.)

Handel und Gewerbe.

im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie’“.)

Deutsches Reich.

Zolltara für Rosinen. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 8 November d. J. beschlossen, für Rosinen anderer Art als Traubenrosinen in Kisten die für die Gewährung des ver⸗ schiedenen Taraabzuas von 10 und 16 % entscheidende Gewichtsgrenze von 15 kg auf 14 kg herabzusetzen. (Centralbl. f. d. D. R.)

Abänderungen und Ergänzungen des amtlichen Waarenverzeichnisses zum Zolltarif und der Instruktion für die zolltechnische Unterscheidung des Talgs u. s. w. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 20. November d. J. be⸗ schlossen, einer Reihe von Abänderungen und Ergänzungen des amt⸗ lichen Waarenverzeichnisses zum Zolltarif und der Instruktion für die zolltechnische Unterscheidung des Talgs u. s. w. mit der Maßgabe die Zustimmung zu ertheilen, daß die neuen Bestimmungen mit dem 1. Januar 1901 in Wirkung gesetzt werden. Die Abänderungen ꝛc. sind im „Centralblatt für das Deutsche Reich Nr vember d. J. veröffentlicht. u“

Betreibung des Speditionsgewerbes durch aus⸗ ländische Juden. Ausländische Juden, die bei den Zollämtern Speditionsgeschäfte betreiben, wie überhaupt alle ausländischen Juden, die Handel und Gewerbe betreiben, müssen gemäß Anmerkung 2 zu Artikel 828 des Ständegesetzes (Ges.⸗S. Bd. IX, Ausg. 1899) hierzu die Erlaubniß der Minister der Finanzen, des Innern und der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten haben und Gewerbescheine für Handels⸗ unternehmungen der I. Kategorie entnehmen. (Zerkular des Zoll⸗ departements vom 6. Oktober 1900. Nr. 21 046.)

Die Prsduktion alkoholischer Getränke in der Türkei.

Aus dem Bericht über die Verwaltung der ottomanischen Schuld ergeben sich folgende interessante Einzelheiten über die Produktion und den Konsum alkoholischer Getränke in der Türkei in dem am 28. Februar 1900 beendeten Jahre 8

Die Traubenernte fiel sehr gut aus; nach amtlicher Fest⸗ stellung betrug die im verflossenen Jahre produzierte Weinmenge 94 399 268 kg gegen 56 039 148 kg im Vorjahre. Hiervon gingen 55 843 311 kg in den inländischen Konsum über, 12 761 130 kg wurden ausgesührt, und der Rest blieb steuerfrei für den Bedarf der Weinproduzenten. Von dem ausgeführten Quantum empfingen die eigzelnen Bezugsländer folgen de Mengen: Frankreich 4 509 662 kg, Italien 3 499 039 kg, Deutschland 1 360 397 kg, Oesterreich 1 039 790 kg, Egypten 953 571 kg, Großbritannien 106 133 kg. Ein Theil der Ausfuhr nach Italien und Oesterreich geht über Genua und Fiume nach der Schweiz weiter.

An Spiritus wurden in dem oren erwähnten Zeitraum 11 137 394 kg produziert, von denen 211 787 kg in das Ausland gingen. Außerdem gelangten 11 639 182 kg Alkohyol zur Einfuhr.

Die Bierproduktion ergab 1 879 590 kg, also 266 889 kg mehr als im Vorjahre. Unter den Produktionsorten nimmt Kon⸗ stantinopel mit 1 099 687 kg die erste Stelle ein. Es folgen Salo⸗ niki mit 660 205 kg. Smyrna mit 101 252 kg, Beirut mit 12854 kg und Trapezunt mit 5586 kg. Die Zunahme der Bierproduktion ist um so bemerkenswerrher, als die Brauindustrie von der Regierung nicht ermuthigt wird und schwer gegen den ausländischen Wettbewerb anzukämpfen hat. (Nach der Revue de Statistique und dem Board of Trade Journal.)

Handel und Industrie des Vilajets Angora im Jahre 1899.

Der Außenhandel des Vilajets Angora bewerthete sich im Jahre 1899 auf 35 257 100 Franken, wovon auf die Einfuhr 15 378 500 Franken, auf die Ausfuhr 19 878 600 Franken entfallen. Die Ein⸗ fuhr hat sich in den letzten beiden Jahren fast garnicht verändert, dagegen ist die Ausfuhr gegen 1898 um fast 17 Millionen Franken zurückgegangen. Dieser Rückgang ist theils auf die große Ausfuhr von Getreide im ersten Halbjahr 1898, theils auf die niedrigen Ge⸗ treidepreise des Jahres 1899 zurückzuführen. b

An der Einfuhr waren hauptsächlich folgende Länder betheiligt:

Franken 11I18A“” 7 032 500 Großbritannien .. 2 831 500 Oesterreich⸗Ungarn.. . 2 505 000 J 32 G Rußland Italien 463 000

15 X Werth der hauptsächlichsten Artikel der Einfuhr stellte sich, gt: Baumwollene Gewebe 2 600 000 Franken, darunter aus Groß⸗ britannien für 1 900 000 Franken, Italien 300 000 Franken, Ver⸗ einigte Staaten von Amerika 200 000 Franken, Deutschland 100 000 Franken; Indiennes und bedruckte Baumwollstoffe zusammen für 800 000 Franken, darunter aus Großbritannien 300 000 Franken, Deutschland 250 000 Franken; wollene Tuche für 1 000 000 Franken, darunter aus Oesterreich⸗Ungarn 900 000 Franken; Wollengarn 100 000 Franken, darunter aus Großbritannien 52 000 Franken, aus Deutschland 48 000 Franken; Fez (Tarbusch) für 140 000 Franken, ausschließlich aus Oesterresch⸗Ungarn; Gewebe aus Baumwolle mit Seide für 2 270 000 Franken aus Alepvo und Damaskus; Zucker wird von Oesterreich⸗Ungarn für 748 000 Franken, von Rußland für 54 000 Franken geliefert; Kaffee für 396 000 Franken, ausschließlich aus Oesterreich; Metalle, roh und bearbeitet für 965 000 Franken, darunter Zinn, Kupfer in Platten, Weißblech aus Großbritannien für 432 000 Franken; Zink, Nägel, Gußeisen, Bleche, Schaufeln, Hacken, Eisen in Barren aus Belgien für 120 000 Franken, Hufeisen und Nägel aus der Türkei für 230 000 Franken; Eisen in Barren und Stahl aus Schweden für 95 000 Franken; Bleiröhren, Jagdblei aus Oesterreich für 56 000 Franken; Eisen in Barren und Hämmer aus Rußland für 32 000 Franken; Häute und Felle für 230 000 Franken, darunter aus Frankreich 113 000 Franken, aus Deutschland 13 000 Franken; Alkobol für 62 000 Franfen aus Oesterreich; Konserven für 118 000 Franken, hauptsächlich aus Konstantinopel; Quincaillerien für 230 000 Franken, darunter aus Deutschland für 120 000 Franken; Petroleumlampen für 115 000 Franken, darunter aus Oestetreich für 80 000 Franken, aus Deutschland für 25 000 Franken; Uhren aus der Schweiz für 80 000 Franken, aus Deutschland für 12 000 Franken; Nähmaschinen für 115 000 Franken, aus den Vereinigten Staaten von Amerika; Fensterglas für 35 000 Franken aus Belgien; Pharmazeutische Artikel, aus Frankreich für 46 000 Franken, aus Deutschland für 23 000 Franken. Aus anderen türkischen rovinzen wurde eingeführt: Taback für 2 300 000 Franken, lebende hiere 1 150 000 Franken, Seilerwaaren 230 000 Franken, Seesalz 230 000 Franken, Seife 131 000 Franken, Oele, Konserven ꝛc.

211 000 Franken, getrocknete Früchte 111 000 Franken,

Die Ausfuhr richtete sich nach folgenden Ländern: Franken 9 382 300 8 298 600 916 200 396 500 363 600 246 500 113 400 111 500

61 1 Großbritannien . . . . . Vereinigte Staaten von Amerika Deutschland ““ Frankreich 1 Oesterreich Ungarn Rußland.. Griechenland 111X“ ööööe1A1*“¹]; 50 000 Zusammen. . 19 878 600 Die hauptsächlichsten Artikel der Ausfuhr sind folgende: Getreide. Die Gesammtausfuhr von Getreide betrug 30 400 000 kg m Wertbe von 3 680 000 Franken. Der Durchschnittspreis frei Bahnbof Angora belief sich auf 2,20 Franken per Yarim von 15 kg. Die Eisenbahn⸗Trankportkosten machten 356 Franken per Waggon von 15 000 kg nach den Stationen Ismid und Haidar⸗Pascha gegen⸗ über von Konstantinopel aus.

An Gerste wurden 2 158 300 kg im Werthe von 232 560 Franken ausgeführt, die ungefähr zu gleichen Theilen nach Deutschlaud, Groß⸗ britannien und der Türkei gingen. Die Gerste von Angora wird zur bevorzugt und erzielte Preise von 1,20 bis 1,30 Franken für 13 kg.

Mohairwolle (Tiftik). Die Ausfuhr betrug 2 120 500 kg im Werthe von 7 633 800 Franken und ging zum größten Theil nach Großbritannien. Die Türkei nahm für 480 000 Franken. Der Preis stellte sich im Durchschnitt auf 3 3,25 Franken per Kilogrammy die Eisenbahnfracht auf 12,75 Franken für 100 kg von Angora bis Haidar⸗Pascha.

Der Werth der Teppichausfuhr betrug 2 300 000 Franken, davon empfingen Großbritannien für 350 000 Franken, die Vereinigten Staaten von Amerika für 800 000 Franken, Deutschland für 250 000 Franken, Frankreich für 150 000 Franken, Oesterreich⸗Ungarn für 200 000 Franken, Griechenland für 50 000 Franken und Konstantinopel für 500 000 Franken.

Der Werth der Ausfuhr von Traganthgummi erreichte 345 000 -8S. und zwar empfingen Großbritannien für 170 000 Franken, die Vereinigten Staaten von Amerika und Deutschland je für 50 000 Franken, Rußland für 25 000 Franken, Oesterreich⸗Ungarn für 30 000 Franken, Frankreich und die Türkei je für 10 000 Franken.

An Fellen wurden für 539 600 Franken ausgeführt.

Außerdem gingen nach anderen Provinzen der Türkei Waaren im Werthe von 2 837 400 Franken, u. A.: Hammel für 1 594 800 Franken, Kühe für 230 000 Franken, Angoraziegen 299 000, Lederwaaren 172 000, Mohairgewebe 115 000, Baumwollene Gewebe 188 500, Walkererde

138 240 Franken.

Industrie. Die Hauptindustrie des Vilajets ist die Fabrikation von Teppichen, von denen es zwei Sorten giebt: sammetartige Teppiche und glatte Teypiche. Dieselben sind bekannt wegen ihrer Dauerhaftigkeit und der Haltbarkeit ihrer Farben.

Die bekannten Gewebe aus Mohairwolle werden in Istanos, einem Dorfe bei Anaora, hergestellt. Die Produktion beläuft sich auf ungefähr 1500 Stück zu je 25 m, im Preise von 110 bis 115 Franken das Stück Ferner beschäftigt man sich mit der Herstellung von wollenen Strüͤmpfen und getrocknetem Kuhfleisch, die in beträchtlichen Mengen nach anderen Provinzen der Türkei gehen.

Bergwerke. Die bhauptsächlichsten Bergwerke des Vilajets Angora befinden sich in Denek⸗Maden, Akdagh⸗Maden, Milhalitch und Clma⸗DPagb. In den beiden ersteren wird silberhaltiges Blei, in dem dritten Kupfer und in dem letzten Kupfer und silberhaltiges Blei gewonnen. 8

In Mikhalitch wird außerdem Chrom gewonnen, von dem 1899 an 1500 t ausgeführt wurden.

An zablreichen Orten dieser Provinz befinden sich Steinsalzlager, die an 3 000 600 kg Salz produzieren. Das bekannteste Lager ist in Hadji⸗Bektasch, welches jährlich allein an 2 000 000 kg Salz liefert. Pferde tragen eine Last von 130 bis 145 kg zum Preise von 0,08 Franken per Kilometer. Eine Wagenlast wiegt 450 bis 500 kg und kostet 0,30 Franken per Kilometer. Je nach der Jahreszeit und dem Zustande der Wege ändern sich die vorstehenden Preise. In Angora besteht nur ein einziges Bankunternehmen. Dasselbe ist eine Finale der Kaiserlichen Ottomanbank. (Nach einem Bericht des französischen Vize⸗Konf veröffentlicht im „Moniteur officiel du Commerce“)

Winke für die Einfuhr von Fahrrädern nach Smyrna.

Noch vor 7—8 Jahren waren Fahrräder in Smyrna kaum bekannt. Aber während der letzten 3 4 Jahre hat ihr Gebrauch stark zugenommen, trotzdem die Straßen in und um Smyrna in schlechtem Zustande sind. Die Vereinigten Staaten liefern gegen⸗ wärtig ungefähr 50 Prozent des Bedarfs, Großbritannien ungefähr 25 Prozent, der Rest kommt aus Deutschland, Belgien und Frank⸗ reich. Die deutschen Fabrikanten verkaufen meist auf Konsignation, während Amerikaner und Franzosen gerne Zahlungstermine von 3—6 Monaten gewähren, dagegen verlangen die britischen Firmen

den bisherigen Geschäftsergebnissen zu schließen, drei Punkte von Wichtigkeit: Lieferung auf Konsignation oder längere Krebite, kosten⸗ freie Fugabe der Verpackung und schnelle Ausführung der erhaltenen Aufträge. (Aus dem Handels⸗Museum.)

Die Seidenproduktion in der Levante im Jahre 1899. 1 Die Seidenproduktion in der Levante hatte im Jahre 1899 einen merklichen Fortschritt im Vergleich zu den vorbergehenden Jahren aufzuweisen. In den letzten fünf Jahren stellte sich die Produktion an Rohseide in den einzelnen Gebieten, wie folgt:

1 1898 1899

895 1896 1897 Menge in Tonnen 8

Anatolien (Brussa) 300 415 316 412 486

8611up“* 456

Saloniki, Adrianopel 155 170 115 210

Balkanprovinzen, Bulgarien 45 37

Griechenlanndd. . 46

RKankn, . .8— 250 240

8 1093 1346

Nach dem Economiste Européen und der

Neue Schmuckmünzen. Die Kaiserliche Münze in Konstantinopel ist zur Zeit damit beschäftigt, nene Goldmünzen zu 12 ½, 25, 50, 100, 250 und 500 Piaster zu prägen, welche bestimmt sind, als Schmuck für die türkischen Fraue zu dienen. Das Gold hierzu liefert die Ottomanbank. Diese Münzen werden zum Selbstkostenpreise von der Regierung verkauft. ie Einfuhr ähnlicher Münzen aus dem Ausland ist untersagt, hier an⸗ getroffene werden zerschnitten und dann dem Eigenthümer zurück⸗ gegeben. (Konstantinopler Handelsblatt.)

Die Waldbestände in den europäischen Staaten im Ver⸗ hältniß zur Kopfzahl ihrer Bevölkerung. Die nachfolgende Zusammenstellung giebt eine Uebersicht über das Verhältnitz der Waldbestände in den einzelnen europäischen Staaten zur Kopfzahl ihrer Bevölkerung: ha Wald ha Wald pro Kopf pro Kopf der der Bevölkerung 4,32 in Deutschland. der Schweiz.. rankreich.. T11““ 8 Portugal .. Spanien. Dänemark ... Oesterreich.. Belgien .. Griechenland.. Niederlande Rumänien. 0,37 Großbritannien. (Aus einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats

in Norwegen Schweden . 9.

e“ . Ungsamn ö.. . Serbien.. 8

iga.)

Vereinigte Staaten von Amerika.

Zolltarifentscheidungen. Blaubeeren

eigenen Saft in Blechbüchsen unterliegen nach § 263 des Tarifs (in ihrem eigenen Saft konservierte Früchte, nicht besonders aufgeführt) einem Zoll von 1 Cent für das Pfund und 35 % vom Werth. Die Worte „in irgend einer Weise präpariert“ in § 262 des Tarifs (Früchte, einschließlich Beeren 2 Cent für das Pfund —) müssen auf ähnliche Zubereitungen, wie darin erwähnt, nämlich „ge⸗ trocknet, gedörrt, gedünstet“ beschränkt werden.

Bänder aus Seide und Baumwolle, Seide dem Werth nach vorherrschend, roh im Stück, das nach dem Färben an den durch das Fehlen von Schußfäden sich markierenden Stellen nur zerschnitten zu werden braucht, um ee Bänder herzustellen, sind nicht als Webewaaren im Stück, sondern als Bänder (Besatzartikel Trimmings) nach § 390 des Tarifs mit 60 % vom Werth zu verzollen. (Treasury Decisions under tariff etc. laws.)

Der Zuckerverbr in den Vereinigten Staaten Amerika im Jahre 1899.

Im Jahre 1899 hob sich der Zuckerverbrauch der Vereinigten Staaten von Amerika auf 2 094 610 t, wovon 160 400 t Rohrzucker und 79 368 t Rübenzucker in der Union selbst produziert wurden. Die Einfuhr von raffiniertem Rübenzucker hat sich um 6000 t ver⸗ mindert, während an Rohzucker 273 000 t mehr eingeführt wurden. Mehr als drei Viertel der Gesammteinfuhr an Zucker besteht in rohem Rohrzucker, während der raffinierte Rübenzucker nur 3,1 % des Gesammtverbrauchs ausmacht. (Nach dem Bulletin commercial.)

Bergwerksproduktion Canadas im Jahre 1899.

1899 Menge Werth Doll 8

483 299 633 291

1898 Menge Werth Doll.

23 785 491 197 250 209 397 580

4 172 582 8 222 878] 5 046 508 9 992 086 87 600 286 000% 9100 820 350 022

17 747 136 2 134 980/ 15 078 475 2 655 319 666445,13 775 420 21 260 437 219 256 232 515] 244 566 257 329 1“ 58 343 152 788 87 158 248 372 . Pfund 31 915 319 1 206 399 21 862 436 977 250 1“] 115 375 163 000 . Pfund 5 517 690 1 820 8381 5 744 000 2 067 840 Barrels 758 391 1 061 747 808 570 1 202 020 Tons 32 218 128 872 27 687 110 748

57 142 248 639 57 095 234 520

4 452 333

25 285

Tons 396 753

Barrels Tons 3 Pfund Unzen Tons

Asbest Zement .. Steinkohlen. Koks . Kupfer. Gold.

Gips Eisenerz Blei

Mica Nickel. Petroleum Schwefelkies. Salz. b Silber Terracotta

Gesammtwerth der Mi⸗ neralproduktion, ein⸗ schließlich aller anderen ““

2 593 929] 3 078 837]1 834 371

Unzen 167 902

38 661 01 (Statistical Yearbook of Canada.)

Guatemala.

Erhöhung des Ausfuhrzolls auf Rindvieb. Dur Dekret vom 9. Juni d. J. ist der Ausfuhrzoll auf Rindvieh auf 60 Pesos für das Stück erhöht worden. (El Guatemalteco.)

Vergünstigungen für Bergbau⸗Unternehmungen. Ein Dekret Nr. 459 vom 2. Mai d. J. lautet: 8 8

Einziger Artikel: Die Bergbau⸗Unternehmungen, welche gegründet sind oder binnen zwei Jahren gegründet werden, sollen von dem

SRUSISgnIngeb’bheseseeee

Pleschen 4 (4). 12: Czarnikau 2 (2), Kol i. ö v“ Wongrowitz 2 (2). 13: Militsch 3 8 Wohlau 7 1 a.1,12 S Staaten von Amerika 2 (2), Breslau 2 (2), Nimptsch 1 (2), Münsterberg 3 (9), Franken⸗ stein 4 (5), Reichenbach 1 (1), Glatz 1 (1), Neurode 1 (1), Habel⸗ v161A4AAA“; 263 000 12 29 1.5 9 1 d1) Freistadt 1 (1), Glogan . ““ . Se 2 , r „1 8 (2), . F15* b Phecae Ksicheeern 932 acter 8 68), 89,7, eh hen 19 500 ¹) An Stelle der Namen der Re Zusammen einschließlich nicht entsprechende lfde. N genannter Länder I

Anleitung zur Ausführung der Tiefbrenntechnik on Adolf Richter, Maler in Stuttgart. Verlag von Otto Maier in Rapensburg. 40 Seiten und 25 Tafeln. 80. Elegant artoniert Preis 2 50 ₰. Der Brandmalerei mit dem Hohl⸗ tift ist in neuester Zeit ein Rival in dem Tiefbrand“ entstanden, er mittels eines kantigen Stiftes ausgeführt wird. Auf den Aus⸗ stellungen im Landes⸗Gewerbemuseum zu Stuttgart und in der Sport⸗ ausstellung zu München 1899 haben die Tiefbrandarbeiten des Er⸗ finders, Malers A. Richter in Stuttgart, Aufsehen erregt und in kunst⸗

JEEW113““

Bautzen. Dresden. Leipzig... Chemnitz.. wickau. eckarkreis.. Schwarzwaldkreis. Jagstkreis .. Donaukreis..

heutigen Tage ab für den Zeitraum von fünfzehn Jahren folgende Vergünstigungen genießen: 1 1) Völlige Freiheit von Staats⸗ und Gemeinde⸗Abgaben für die Einfuhr von Maschinen und Geräthen, welche die einheimis Industrie nicht herstellen würde, für Entdeckung und Bearbeitung von Minen und für die Herbeischaffung und Bearbeitung von Berg⸗ ut. Die Fakturen werden durch das Sekretariat der öffentli Arbeiten vistert.

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ti Baarzahlung. Auch berechnen die amerikanischen und 287 500 sofortige zahlung ch

kontinentalen Firmen keine besondere Zahlung für die Verpackung wie die englischen. Da sich die englischen Firmen überdies durch einen Mangel an Coulanz in der Lieferung und Veranschlagung des Zubehörs auszeichnen, ist es dazu gekommen, daß aus England, welches ursprünglich den Theil des Fahrradbedarfs lieferte eegenwärtig nur mehr ein Viertel der Zweiräder kommen. Um das Abf biet in Smyrna zu behaupten oder zu gewinnen, sind, nach

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