1900 / 291 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

d friedenstellen, daß er genau die Lage, in welcher die chinesische Frage sich befinde, auseinandersetze. Das Konzert bestehe, und die letzten Nachrichten zeigten, daß es eine sehr 1e ;. Ledensfähigkeit besitze. Er (Lord Salisbury) sei mehr im Zweifel über die Zeit, wann ein befriedigendes Resultat werde erreicht werden, als darüber, ob das europäische Konzert Erfolg haben werde. Die Regierung hoffe, alles zu erreichen, was sie sich vorgenommen habe. Weiteres könne er nicht sagen, ohne eigene Gebeimnisse oder, was überall als noch schlimmer angesehen werde, die Geheimnisse anderer Völker zu verrathen. Nach weiterer kurzer Debatte wurde die Adresse angenommen und das Haus bis Montag vertagt. 1 Im Unterhause sprach sich Sir Henry Campbell Banner⸗ man bei der Berathung über die Adresse in demselben Sinne über Süd⸗Afrika aus wie Lord Kimberley im Oberhause. Hinsi htlich Chinas verlangte er genauere Mittheilungen der Regierung. Er freue sich, daß man im Lande allgemein das Einvernehmen mit Deutschland gutheiße, welches nicht nur den Jateressen des Landes, sondern auch den Gefühlen des Volkes entspreche. Er hoffe jedoch, daß Großbritannien dadurch nicht zu einem isolierten Vorgehen, weitgehenden Expeditionen und außerordentlichen Maßregeln verpflichtet werde. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour äußerte sich bezüglich Süd⸗Afrikas in ähnlicher Weise wie Lord Salisbury im berhause und sügte hinzu, daß es die Pflicht der Regierung gewesen sei, die Kriegsoperationen mit aller Kraft, aber auch mit aller Mensch⸗ lichkeit zu führen, welche die Moral und staatsmännische Berücksichtigung der Zukunft geboten hätten. Im Verlaufe der Pebatte erklärte der Untersekretär im Auswärtigen Amt Loro Cranborne, in kurzem würden China betreffende Shriftstücke dem Hause vorgelegt werden, er könne jedoch nicht versprechen, daß sie vollständig sein würden. Es sei kein Zweifel, daß die Russen Niutschwang besetzt hätten. Die Unruhen hätten sih bis Niutschwang ausgedehnt, und der russische Befehlshaber habe daher den Platz besetzt. Odhne weitere Nachrichten sei es unmöglich, darüber ein ÜUrtheil zu fällen. Der russische Befehlshaber habe den Vertretern verschiedener Mächte erklärt, daß die Besetzung nur eine zeitweilige sein solle und daß die Rechte anderer Mächte in keiner Weise beeinträchtigt werden sollten. Hinsichtlich des deutsch⸗britischen Abkommens er⸗ klärte der Unter⸗Staatssekretär, die R⸗gierung sei überzeugt gewesen, daß die Interessen Deutschlands in China eng verwandt mit denen Großbritanniens seien, sie sei deshalb erfreut gewesen, das Ablommen mit Deutschland abzuschließen. Sobald dieses abgeschlossen gewesen sei, hätten beide Regierungen die übrigen Regierungen aufgefordert, bei⸗ zutreten; es sei also kein Verlangen nach einem isolierten Vorgehen bei England und Deutschland vorhanden gewesen. Und selbst wenn das Abkommen nichts Neues enthalte, so sei allein die Thatsache, daß es formuliert worden sei, ein diplomatischer Fortschritt. Weder Groß⸗ britannien noch Deutschland habe Konze sionen gemacht. Das Ab⸗ kommen sei ein diplomatischer Erfolg gewesen. Gegen den Schluß der Sitzung erhob sich der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain und erwiderte in entschiedenster Weise auf die vfel⸗ fachen Kritiken und Anklagen, die gegen ihn erhoben worden seien. Er vertheidigte das Verhalten der Regierung bei der Auflösung des Parlaments und der Veröffentlichung der in Bloemfontein gefundenen, von britischen .“ stammenden Briefe. Die Debatte wurde sodann vertagt. 1 Die Führer der Opposition sind, dem „W. T. B.“ ufolge, für die Einbringung eines Amendements zur Adresse, in welchem Folgendes erklärt wird: Zur Pazifizierung der eroberten südafrikanischen Gebiete und zur Herbeiführung künftiger guter Beziehungen zwischen den europaischen Volks⸗ stämmen in ganz Süd⸗Afrika würde es dienen, wenn so bald als möglich Maßnahmen angekündigt würden, durch welche Freiheit nd Eigenthum derjenigen, die zur Zeit noch gegen Groß⸗ britannien unter Waffen ständen, sich nunmehr aber unter⸗ werfen wollten, sichergestellt würden, und ferner Maßnahmen zur Regelung der Verhältnisse in den eroberten Gebieten und zur Förderung der Aussöhnung und der Wohlfahrt der Be⸗ vohner dieser Gebiete. 1“ 8 Die „Times“ bemerkt: Da es vielleicht nöthig sein werde, daß die Regierung noch vor dem im Februar erfolgenden Wieder⸗ usammentritt des Parlaments weitere Summen aufbringe, erde sie wahrscheinlich bei dem Parlament noch in der gegen⸗ wärtigen Session um die Ermächtigung zu weiteren Geldaufnahmen nachsuchen. Das Kriegsamt dürfte im aufe des nächsten Monats alles Geld aufbrauchen, das ihm

ur Verausgabung noch zur Verfügung 1.“

Frankreich. 1u“ 8 Der Senat nahm gestern wie „W. T. B.“ meldet, die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Vermehrung 8 Flotte, wieder auf. Der Marine⸗Minister Lanessan trat für die Vorlage ein und erklärte, die Regierung sei, als sie die Vorlage eingebracht habe, von keinerlei Angriffs⸗ gedanken gegen irgend eine Nation beseelt gewesen, sondern habe sich nur von dem Wunsche leiten lassen, für Frankreichs eigene Sicherheit zu sorgen. Der Minister verbreitete sich dann über die Nützlichkeit der verschiedenen Schiffsgattungen und wies die Nothwendigkeit von Fanzeschifes nach, welche feindlichen Geschwadern eine Schlacht liefern, Häfen bombardieren, die Landung von Truppen schützen und die Küsten vertheidigen könnten. Der Minister erinnerte an den spanisch⸗amerikanischen Krieg und fragte, was wohl geschehen wäre, wenn Cervera’'s Ge⸗ eüe die Häfen der Vereinigten Staaten bombardiert hätte. Ein Kaperkrieg sei ohne einen Geschwaderkrieg unmöglich. Ein Vergleich der französischen Panzerschiffe mit denen es Auslandes falle zu Gunsten der ersteren aus; in Deutsch⸗ land und Großbritannien vernachlässige man zu sehr die Stärke der Panzerung in der Hoffnung, dadurch größere Geschwindig⸗ keit zu erzielen. Auch die gepanzerten Kreuzer seien den ent⸗ prechenden Schiffen des Auslandes überlegen. Der Minister schloß: „Wir sind eine Demokratie, die keinen anderen Wunsch hegt, als mit den Nachbarvölkern in Frieden zu leben; wir werden stark genug sein, daß niemand daran denken wird, uns anzugreifen.“”“ Die Generaldebatte wurde damit ge⸗ schlossen und die Sitzung aufgehoben. Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzun Deputirtenkammer stand die Berathung der über die Amnestie. Der Deputirte angte eine allgemeine Amnestie, namentlich ür Guérin, DérouléOde und Habert. Der die Regierung

eine

die ganze Sachlage beherrsche. nestie werde es macher u beweisen. Wenn Dreyfus schuldig sei, hn nicht begnadigen sollen. Esterhazy, ziere,

ene lasse und achtbare O Picard, auch weiter

in dem Verdachte aussetze.

klärte, über Urtheile einzulassen, die in eseznabhe⸗ Weise ergangen seien. Der Deputirte Deribére ver

herbeizuführen, die Amnestie eine allgemeine sein und daß nur für das Verhbrechen des Verraths eine Ausnahme gemacht werden solle. Sinne b Rousseau erklärte, er habe eine allgemeine Amnestie deshalb nicht beantragt, weil er das Land nicht einer neuen Erregung

311 gegen 232 Stimmen abgelehnt.

der orlage Drumont ver⸗ solche Deputirte te, suche einzig und allein

. br unbequeme Prozesse das Verfahren einzustellen, und warf der Regierung vor, daß sie die wegen politischer Ver⸗ hen Verurtheilten von der Amnestie ausschließe. Der Deputirte Buieysse erklärte, es sei die Dreyfus⸗Angelegenheit, welche

1 Die Vorlage über die Am⸗ Dreyfus unmöglich machen, ber⸗ Unschuld o hätte man

Der Redner sagte zum Schlusse, er lehne die Amnestie ab, da sie einen Fjpnere. 8 85 wie er Deputirte

Lasies meinte, Guieysse spreche von der Tribüne aus äber 1 daß der Kriegs⸗

seine Pflicht gehiete ihm, sich nicht

angte, daß, um Beruhigung

Die Regierung solle eine Vorlage in diesem

einbringen. Der Minister⸗Präsident Waldeck⸗

aussetzen wolle. Der Antrag Deribére wurde hiernach mit

Rußland.

Wie dem „W. T. B.“ aus Livadia vom gestrigen Vor⸗ mittag gemeldet wird, hatte der Kaiser die ganze Nacht über gut geschlafen. Das Befinden und die Gemüthsstimmung waren sehr gut, die Temperatur und der Puls normal.

Italien.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer er⸗ widerte, dem „W. T. B.“ zufolge, auf die Anfragen des Deputirten Luzzatti und einiger anderen Deputirten, ob es sich bestätige, daß die italienischen Mannschaften in China sich keine Ausschreitungen hätten zu Schulden kommen lassen, der Kriegs⸗Minister: es sei nach China um Mittheilungen telegraphiert worden, und die Antwort laute, daß die italienischen Mannschaften sich in keiner Weise unehrenhaft benommen, daß sie vielmehr immer ihrer Fahne Ehre gemacht hätten. Luzzattti und Genossen erklärten sich durch die Antwort für befriedigt. Der Papst empfing gestern den Kardinal Parocchi mit einer Deputation des Ordens vom heiligen Grabe. Heute gedenkt der Papst die St. Peterskirche zu besuchen. Die Pesundheie des Papstes ist, wie die „Agenzia Stefani“ meldet, durchaus gut, sodaß der Papst ohne die geringste Ermüdung seine zahlreichen Empfänge fortsetzen kann. Vor einem Monat sei dem Pavst ein ziemlich schwerer Gegenstand, den er betrachtete, aus den Händen gefallen und habe ihn an einer Zehe des linken Fußes getroffen. Der Papst habe sich hierüber zu niemander geäußert; erst in den letzten Tagen habe er einigen Schmerz beim Gehen verspürt und infolge dessen den Besuch der Aerzte Mazzoni und Lapponi empfangen. Gegenwärtig befinde sich der Papst vollkommen wohl.

Portugal. 8 Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Lissabon, der niederländische Gesandte daselbst van Weede habe seinen Posten verlassen; der portugiesische Gesandte im Haag Graf Selir sei ebenfalls abgereist. Es scheine, daß die Angelegen⸗ heit des niederländischen Konsuls Pott in Lourenço Marques, dem die portugiesische Regierung das Exequatur entzogen habe, hiermit zusammenhänge.

Schweiz.

Der Ständerath genehmigte, dem „W. T. B.“ zufolge, mit 28 gegen 9 Stimmen das Gesetz wegen Errichtung einer entralen Notenbank und bestimmte mit 24 gegen 16 Stimmen Püͤrich als Sitz der Bank.

Niederlande.

Der Präsident Krüger traf gestern Mittag, wie „W. T. B.“ meldet, in Zevenaar ein und wurde auf dem Bahnhofe vondem Konsul der Südafrikanischen Republik in Amsterdam, von Mitgliedern des niederländischen Buren⸗Comités undeiner großen Menschenmenge empfangen. Von Deputirten der benachbarten Gemeinden wurden Begrüßungsansprachen gehalten. Der Bürger⸗ meister von Zevenaar hieß den Präsidenten in den gastlichen Niederlanden willkommen. Seine Ansprache wurde vom Beifall der Menge vielfach unterbrochen; er sprach den Wunsch aus, daß Krüger's Reise den gewünschten Erfolg haben und daß das Ende des Krieges nahe sein möge. Der Präsident Krüger dankte für diesen Beweis der Sympathie und sagte, er halte die Sache der Buren für eine gerechte, und er danke dem nieder⸗ ländischen Volke. Die Niederlande seien stets Kämpen für die Gerechtigkeit gewesen. Er sei überzeugt, daß die Sympathie der Niederländer aus dem Herzen komme. Nur ein Schieds⸗ gericht könne den Buren helfen. Krüger schloß: „Brüder und Schwestern! Bittet alle Gott, daß er die Herzen der Staatsoberhäupter bewege, kämpfet mit uns durch Gebet, und Gott wird uns erhören!“ Der Wagen des Präsidenten war mit Blumen und Kränzen angefüllt. Als derselbe aus der Bahnhalle fuhr, folgte der laute Beifall der Menge dem Präsidenten, der an der Wagenthür stehend grüßte. Die Lokomotive war mit zwei Fahnen von Transvaal geschmückt. Von Zevenaar aus sandte der Präsident Krüger eine De⸗ pesche an die Königin Wilhelmina. Auf der Weiterfahrt nach dem Haag wurden dem Präsidenten in Arnheim und Utrecht üübhahte Ovationen dargebracht.

Am 3 Uhr 50 Minuten traf der Zug des Präsidenten im Haag ein. Viele Vertreter der Behörden und Mitglieder beider Kammern sowie zahlreiche Vereine waren auf dem Bahnhofe versammelt. Ein Sängerchor stimmte den 72. Psalm an. Der Bürgermeister hieß den Prä⸗ sidenten Krüger im Namen der willkommen, und der Vorsitzende des Süd⸗Afrika⸗Vereins im Haag be⸗ grüßte ihn im Namen des niederländischen Volkes. Der Präsident Krüger dankte zunächst für die an ihn ge⸗ richteten Ansprachen und Adressen und zog dann einen Vergleich zwischen dem jetzigen Kriege in Süd⸗Afrika und dem Ksriege, welcheh die Niederlande gegen Spanien zu führen hatten. Der Unterschied sei der, daß Trans⸗ vaal einer großen Macht gegenüber ein kleines Kind sei. Der Einfall Jameson's sei der Anfang eines ungerechtfertigten Angriffs auf die Freiheit der Republiken gewesen. Von An⸗ fang an sei die Vernichtung der Republiken und ihrer Existenz als freie Völker beschlossen gewesen, und sie hätten deshalb nichts Anderes thun können, als ihre Grenzen zu vertheidigen. Sie hätten sich für einen Kampf bis slum Ende in Gottes Hände gegeben. Er vertraue dem Einflusse eines Volkes, wie des niederländischen, und hoffe, daß mit solcher Unterstützung der Tag der Gerechtigkeit kommen werde. Er werde alle Mittel anwenden, um zu seinem Ziele zu gelangen. v. Schluß sprach der Präsident die Hoffnung aus, daß die gesammten Niederlande, deren Sprache dieselbe wie die seines Volkes sei, sich mit ihm zu dem Werke der Befreiung vereinen würden. Sodann wurde der Präsident in feier⸗ lichem Zuge nach dem Hôtel des Indes geleitet, vor welchem eine gewaltige Manschenmenge verblieb. Die⸗

ß verstärkten Sympathiekundgebungen gab. Die Menschenmenze 11 trotz unaufhörlichen Regens den ganzen Abend vor

em Hotel aus. Die Ordnung wurde durch die Polizei auf⸗ recht e rhalten. Bald nach seiner Ankunft im Hôtel des Indes empfing der Präsident Krüger die Besuche mehrerer Minister, unter denen sich indessen der Pierson und der Minister des Auswärtigen de Beaufort nicht befanden. Der Gesandte Dr. Leyds machte gestern Abend dem Minister des Auswärtigen amtlich Mittheilung von der Ankunft des Präsidenten.

Die Erste Kammer nahm gestern eine Resolution an, in welcher sie, ähnlich wie in einem gleichen Beschluß die Zweite Kammer, den Präsidenten Krüger in den Nieder⸗ landen herzlich willkommen heißt.

Bulgarien. 1 Der Fürst hat, wie „W. T. B.“ meldet, Radoslawow, der über die Mehrheit in der Sobranje verfügt, mit der Neu⸗

bildung des Ka binets beauftragt.

Amerika.

Dem Repräsentantenhause ist gestern die Vorlage, betreffend die Herabsetzung der Steuern, zugegangen.

Asien.

Der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee hat, wie „W. T. B.“ erfährt, aus Peking vom 5. d. M. gemeldet, daß die Kolonne des Generalmajors von Gayl am 4. d. M. in Peking eingetroffen sei, nachdem die zugetheilten Italiener unter dem Oberstleutnant Salsa eine besondere Strafexpedition ausgeführt hätten. Die Beisetzung der Leiche des Obersten Grafen Yorck von Wartenburg habe am 5. d. M. unter Theilnahme des owplomatischen Korps und aller Offizierkorps stattgefunden. Der Sarg sei in einem der Tempel aufgestellt worden, die sich auf dem Terrain des Palastes der Kaiserin⸗Wittwe be⸗ fänden, und werde dort bis zum Frühling bleiben, um dann nach Deutschland gebracht zu werden. 8

Durch die Expedition nach Kalgan ist, wie das „Reuter’'sche Bureau“ berichtet, der sichere Beweis erbracht worden, daß die Tortur und Hinmordung des britischen Leutnants Watts Jones, welche im Juli d. J. zu Kiehsüatscheng geschah, nicht nur mit vollem Wissen, sondern sogar auf direkten Befehl des obersten chinesischen Beamten des betreffenden Distrikts verübt worden sei.

Aus Tientsin vom 5. d. M. meldet dasselbe Bureau, daß die erste Lokomotive an diesem Tage nach Peking ab⸗ gegangen sei; man erwarte, daß Passagiere binnen drei Tagen wuͤrden befördert werden können. Die provisorische Regierung habe befohlen, den Boxerführer Tangwenhuang am Freitag vor dem Nordthor von Tientsin zu enthaupten.

Dem „Standard“ wird aus angeblich guter Quelle aus Schanghai gemeldet, daß in Singanfu Vorbereitungen zur sofortigen Abreise des Kaiserlichen .Eg. Fatroszen würden. Der Hof komme unter dem Schutze Tschang⸗tschi⸗ tung's wahrscheinlich nach Wutschang.

Alle Truppen der Vereinigten Staaten, mit Aus⸗ nahme der Wache für die Gesandtschaft, haben, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Washington mitgetheilt wird, China jetzt verlassen und sich nach den Philippinen begeben.

In einem gestern in St. Petersburg veroöffentlichten Berichte, welcher dem russischen Generalstab zugegangen ist, wird, dem „W. T. B.“ zufolge, mitgetheilt: In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober hatte eine reitende Patrouille der Primorskischen Dragoner, bestehend aus 13 Mann unter dem Kommando des Stabsrittmeisters Wolkow, einen Zusammenstoß mit einer überlegenen feind⸗ lichen Abtheilung in der Nähe von Ijugunt⸗ schou (2). Die Patrouille vertheidigte sich 6 Stunden lang, um sich nach Daguschan durchzuschlagen. Ihr Verlust be⸗ der Stabsrittmeister Wolkow. 1“

Afrika.

Der Feldmarschall Lord Roberts fand in Durban, wie das „Reuter’'sche Bureau“ berichtet, einen glänzenden Empfang, an welchem sich auch Mitglieder des dortigen irischen Vereins betheiligten. Lord Roberts hielt eine Rede, in welcher er die Hoffnung aussprach, daß man, wenn der Krieg vorüber sei, denjenigen die Bruderhand reichen werde, die Englands Feinde gewesen, daß man dieselben ehren werde für den Kampf, den sie gekämpft, und daß man vor⸗ bereitet sein werde, die Privilegien, die jeder Engländer soch halte, auf sie auszudehnen. Er glaube, den aus den Republiken Feftohenen werde die Rückkehr in ihre Heimstätten in nicht langer Zeit gestattet werden können.

Lord Kitchener meldet aus Bloemfontein vom 6. De⸗ zember: 500 Mann von den Truppen unter Delarey machten am 3. Dezember einen heftigen Angriff bei Buffelsport auf einen von Pretoria nach Rustenburg gehenden Convol. Die Eskorte desselben nahm auf einigen Hügeln Stellung und focht mit großer Tapferkeit. Es gelang den Buren, einen Theil des Convois in Brand zu stecken, der andere Theil plieb unversehrt. Am folgenden Tage trafen Vei⸗ stärkungen ein, und die Buren wurden zersprengt, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten hatten. Auf britischer Seite wurden 15 Mann getödtet, ein Offizier und 22 Mann verwundet. De Wet übe schritt am 5. Dezember den Caledon und ging nach Odendal vor. Der General Knox folgte ihm mit einem Theil seiner Truppen und sandte den hes über die Bethulie⸗Brücke. Die Odendaldrift wird von einem Garde⸗Regiment besetzt gehalten. Der Fluß ist jetzt im Steigen begriffen. 8

Aus Aliwal North meldet das „Reuter’'sche Bureau vom 6. d. M., daß in der vorhergehenden Nacht eine von dort entsandte Patrouille nahe bei der Stadt auf die Vorposten von de Wet's Hauptmacht gestoßen sei, welche dort gelagert 5 Die Patrouille habe einen Gefangenen gemacht.

e Wet sei hart bedrängt und scheine unter dem fort⸗ gesetzten Trekken zu leiden. Der Gefangene berichte, de Wet habe nahe bei dem Südufer des Caledonflusses ein Ge⸗ schütz zurücklassen müssen. Alle gefangenen Engländer, welche nach Dewetsdorp gebracht worden waren, seien, mit Aus⸗ nahme der Offiziere, befreit worden. Der Kommandant von Aliwal North habe alle Vorbereitungen für den Fall eines Angriffs getroffen. 8 b

Der Afrikander⸗Kongreß ist gestern in Worcester abgehalten worden. Es nahmen etwa 3000 Delegirte an dem⸗

86*

erledigte Angelegenheiten an, und -ve2;S Minister darauf antworte. Der Kriegs⸗

inister André er⸗

11“

selbe sang Lieder und n. „Es lebe Krüger!“ „Es leben die Buren!“ „Hoch das Schiedsgericht!“

2 1“

eer Präsident er⸗

selben theil, die 120 000 Afrikander vertraten. Auf den die Stadt

2*

schien auf einige Minuten auf dem Balkon, was den Anla

trug 5 Todte und 5 Verwundete, unter letzteren befindet sich

anna Roggen

umgebenden Bergen waren 8000 Mann Soldaten mit Artillerie postiert, es kam jedoch zu keinen Ruhestörungen. Der Bruder des Oberrichters der Kapkolonie de Villiers führte, wie „W. T. B.“ meldet, den Vorsitz auf dem Kongreß. Einer der Delegirten, welcher nach England entsandt gewesen war, theilte mit, daß von den britischen Liberalen, so wie sie jetzt seien, nichts zu erwarten sei. Es wurden dem Kongreß sodann drei Re⸗ solutionen vorgelegt. Die eine verlangt die Beendigung des Krieges, nimmt Bezug auf die Verwüstung des Landes und die Ausrottung eines weißen Stammes, erklärt, daß dies und die Behandlung, welcher die Frauen und Kinder der Buren ausgesetzt seien, beständig ein Gefühl der Erbitterung weiter vererben müßte, und spricht sich schließlich dahin aus, daß die Unabhängigkeit der Republiken allein den Frieden in Süd⸗Afrika sichern könne. Die zweite Resolution kritisiert die und die Haltung des Gouverneurs der Kapkolonie Sir Alfred Milner und tritt für das Recht der Kolonie ein, ihre Angelegenheiten selbst zu verwalten. Die dritte Resolution be⸗ simmt, daß eine Abordnung entsandt werde, welche der Reichsregierung die Anschauungen des Kongresses zur genntniß bringen solle. Nachdem eine Anzahl von Reden gehalten war, in denen eine sehr heftige Sprache geführt wurde, alle Redner aber jeden Gedanken an einen Aufstand von sich wiesen, wurden die drei Resolutionen unter lautem Beifall angenommen. Der Kongreß wurde sodann geschlossen. a“

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage. ““

In der heutigen (15.) dügungdes Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky, der Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen, der Minister für Handel und Ge⸗ werbe Brefeld und der Steaatesekretär des Reichs⸗ Schatzamts Dr. Freiherr von Thielmann beiwohnten, wurde zunächst in dritter Lesung der Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Kontrole des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß⸗Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete für 1900, ohne Debatte un⸗ verändert angenommen.

Der Bericht der Reichsschulden⸗Kommission und die endgültige Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des ostafrikanischen Schutzgebietes für 1897/98 und der Schutzgebiete von Kamerun und Togo sowie des südafrikanischen Schutzgebietes für 1898 wurden der

Rechnungs⸗Kommission überwiesen.

Zun ersten Berathung stand sodann der Gesetzentwurf, betrefftend die Ausübung der freiwilligen Gerichts⸗ barkeit und die Leistung von Rechtshilfe im Heere.

Abg. Gröber (Zentr.) beantragte, den Entwurf einer be⸗ sonderen Kommission von 14 Mitgliedern zu überweisen.

Abg. Hofmann⸗Dillenburg (nl) ging zunächst auf einige Be⸗ stimmungen des Entwurfs näher ein und erklärte sich zum Schluß mit der Kommissionsberathung einverstanden.

Abg. Lenzmann (fr. Volkep.) schloß sich diesem Vorschlag an. Haus überwies die Vorlage an eine Kommission.

6 Darauf wurde die Besprechung der Interpellation der Abgg. Dr. Heim und Müller⸗Fulda (Zentr.), betreffend die Kohlentheuerung, fortgesetzt.

Bis zum Schluß des Blattes nahmen das Wort die Abgg. Dr. Böckel (b. k. F.), Müller⸗Fulda und der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky.

Kunst und Wissenschafft.

In der Sitzung der physikalisch⸗mathematischen Klasse der Akademie der Wissenschaften vom 29. Nodemder las Herr Munk eine dritte (Schluß⸗) Mittheilung „über die Ausdehnung der Sinnessphären in der Großhirnrinde“. Experimentalkritisch werden darin die abweichenden Angaben erörtert, die auf ana⸗ tomischer, experimenteller und pathologischer Grundlage über den Gyrus angularis und die Stirnlappenrinoe gemacht worden sind. Herr ischer las über die Ester der Aminosäuren“. Durch eine Verbe erung in der Darstellung der Ester wird es, wie er nachwies, möglich, dieselben für die Isolierung der Säuren aus den kompli⸗ zierten Gemischen, welche bei der Spaltung der Peoteinstoffe ent⸗ stehen, zu benutzen. Ferner wurden sie als geeignetes Material für die Synthese von Derivaten der Aminosäuren erkannt. Herr van't Hoff legte eine Arbeit von Herrn E. E. Basch, betreffend die „künstliche Darstellung des Polyhalits“, vor. Dem Verfasser ist es gelungen, wie er mittheilt, den Polyhalit unter Benutzung der Kofan. welche dem Meerwasser im Stabium der Polvhalttbildung entspringt, aus dessen Bestandtheilen künstlich darzustellen. Ferner wurde vorgelegt das mit Unterstützung der Akademie von Herrn Pro⸗ fessor Dr. Johannes Walther in Jena herausgegebene Werk „Das 8 der Wüstenbildung in EE und Vorzeit“ (Berlin 1900).

n der Sitzung der philosophisch⸗bistorischen Klasse von demselben Tage besprach Herr Erman den Papyrus P 3027 des egyptischen Museums. Dieser Papyrus, der etwa aus dem 16. Jahrhundert v. Chr. stammt, enthält eine Sammlung von Zaubersprüchen zum Schutz von Mutter und Kind und gewährt mehr⸗ fach Einblicke in die volksthümlichen Vorstellungen der Egypter. Herr Vahlen überreichte das Manuskript feiner am 1. März vor⸗ Plegten Untersuchung über die Versschlüsse in den Komödien des erentius“. Der Vorsitzende legte vor: Themistii Analyticorum posteriorum paraphrasis ed. M. Wallies (Berolini, G. Reimer, 7 Derselbe uberreichte ferner im Auftrage des Verfassers: . Ll. Griffith, Stories of the high priests of Memphis, mit tlas in gr. Fol. (Oxford, Clarendon Preß, 1900). 8 Land⸗ und Forstwirthschaft. 3 H11“ rnteergebniß, Saatenstand und Getreidehandel

in Rußland. Das Kaiserliche Konsulat in Rostow a. D. berichtet unter dem v. M. Folgendes: Das diesjährige Ernteergebniß ist amtlichen Nachrichten zufolge ernd folgendes gewesen: 29 inter⸗ Sommer⸗

weizen weizen Hafer

in Tausend Pud 5 484 32 302 8 489 31 639 17 640 9 603 4 125 310 714

26.

Gerste

Dongebiet. . uͤbangehiet . . . Gouv. Stawrovol. Im Amtsbezirk sind also, da das Schwar⸗ meergebiet nicht in etracht kommt, geerntet zusammen: 25 126

. 17 186 5 635 2 305

23 332 15 984 1 286

50 252 18 806

1 Antwerpener Getreidemarkt im November Der Kaiserliche General⸗Konsul in Antwerpen berichtet unter dem 1. d. M. Folgendes:

Seit Ende Oktober d. J. haben sich die Weizenpreise bei ziemlich bedeutenden Zufuhren an Donauweizen und bei nur mäßiger Nachfrage

Weizenmehl: inländisches. Die Vorräthe

Quarantänebeschränkungen sind seit dem 24. v.

e“ im Vorjahre. u“ Winter⸗ Sommer⸗ weizen weizen Hafer 11““ in Tausend Pud 1“ 11 784 23 060 22 321 31 524 8 Die diesjährige Ernte stellt sich daher, da auch die vorjährige im allgemeinen das Mittel nicht erreichte, im Verhältniß zum Purch⸗ bei den wichtigsten Getreidearten bei weitem als unter el.

In den ersten Novembertagen trat Frostwetter eln, das bei einer niedrigsten Nachttemperatur von 50 R. bis jetzt angebalten hat Felder sollen, sowen ihre Bestellung mit Wintersaat infolge der früheren ungünstigen Witterungsverhältnisse überhaupt hat erfolgen können, aut stehen, und wenn nicht unvorhergesehene ungünstige Be⸗ 13 eintreten, hofft man auf eine gute Ueberwinterung der

gaten.

Das Rostower Getreidegeschäft ist im laufenden Monat, ab⸗ gesehen von einigen nicht erheblichen Preisschwankungen, im allgemeinen ruhig verlaufen. Nur Roggen und Gerste haben einen vergleichsweise nicht unbedeutenden Preisfall von ca. 40 Kopeken pro Tschetwert zu verzeichnen. Von größeren Abschlüssen hat man sich mit Rücksicht auf den herannahenden Schiffahrtsschluß zurückgehalten. Die Zu⸗ und Ausfuhr hat sich bisher wenig verändert und auch die Vorräthe sind nur geringen Schwankungen unterworfen gewesen.

Die Zufuhr Rostows betrug im Oktober (alt’en Stils):

eizen Roggen Gerste ain⸗ 8 Pud 880 000 Pud. usgeführt wurden seit Beginn Schiffahrt 23/10. November: 8 Weiien Roggen Gerste 8 18 869 000 Pud 19 323 000 Pud 9 493 000 Pud Die Vorrätbe beliefen sich am 14./1. November auf: Weizen Roagen Gerste 1 450 000 Pud 180 000 Pud 90 000 Pud.

Im Noworossysker Getreidegeschäft haben erhebli Schwankungen nicht bemerkbar deeg sc b fic Die Marktstimmung ist bei gegen den Vormonat wenig ver⸗ änderten Preisen wenig unternehmend. Im Hinblick auf den für Rostow voraussichtlich in Kürze zu erwartenden Schiffahrtsschluß beginnt die Ausfuhr sich zu verstärken, und zwar ist eine größere Zu⸗ nahme derselben für Hartweizen, Gerste und Roggen zu verzeichnen. Hartweizen ist auch in größerer Menge zugeführt worden. Die Vor⸗ räthe weisen nur geringfügige Schwankungen auf. Die Zufuhr Noworossysks belief sich im Oktober (alten

Stils) auf:

Wiinterweizen 186 139 Pud

Hartweizen . 519 694 402 132

und die Ausfuhr während desselben Zeitraums auf: Wiinterweizen . 140 971 Br 8 359 782 .551 516 Geisten ve“ An Vorräthen waren am 31. Oktober (alten Stils) vorhanden: Winterweizen 600 528 Pud Hartweizen 749 063 Roggen 597 683 8 11141411AAAX“ e Preise stellten sich am 23./10. November pro zehnpudige Tschetwert, wie folgt: 1“ 1äööö in Rostow am Don

23./10. Novbr.

8 . a. W eizen 7,70 bis 8,90 Rbl. b. Hartweizen . 7,20 9,00

Roggen.. 11“

Gerste. 6,420 5,50

in Noworossyok: Weizen: . 1“

a. Winterweizen 6,50 bis 8,90 Rbl.

b. Hartweizen 8,20 9,15

C. irka. 7 11“ „J.“ Roggen EEE EE1“ Gerste EE6q 90. 6,15 Die zuletzt bekannt gewordenen Frachtangaben von der Tagan⸗ roger Rhede nach London und Rorterdam lauten: Parcel 14 ½ 15 fh., whole steamer bis 15 ½ sh., nach Marfeille 17 Fr 88

Roggen Gerste

der

dagegen am 30 /17. Oktober

7,70 bis 8 90 Rbl. 1IA“ 7,40

8,80 5 95

6 15 5,85 5,90

8,60

dagegen am 30./17. Oktober

650 bis 8,55 Rbl. 8,30 „9,20

8 * 11“ 11““

1900.

für den Mühlenbedarf 888* verändert. Die verhältnißmäßig be⸗ deutenden Vorräthe in den Vereinigten Staaten von Amerika ließen die Unternehmungslust nicht aufkommen, und Lieferungswaare fand selbst zu ermäßigten Preisen wenig Beachtung. Auch nach Futter⸗ stoffen war infolge der bisherigen milden Witterung wenig Nachfrage. Die Getreidepreise stellten sich Ende November 1900 un⸗ Pläbr, wie folgt: eizen: noordamerikanischer 16 ¾ 17 ½ E1“ 17 Wa a Walla. laaauftralischer Kurachee, weißer. hhhgh x . . je nach Güte PEAEöö 8 8 Donau und nordamerikanischer inländischer. 1u“ S zu Futterzwecken. b-8858 russischer und nordamerikanischer Odessa und Donau . nordamerikanischer und Plata

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wurden Ende November 1900, wie folgt Weizen: 325 000 ds 1 Recoggen: 10 000

Gerste: 50 000 1ö.6“ .““ Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch und das Erlöschen der Maul⸗ und Klauenseuche unter den Rindern ist dem Kaiserlichen Gesund⸗ heitsamt gemeldet worden vom Schlacht⸗ und Viehhofe zu München am 6. Dezember. e 144“A“”

S Malta.

111“ für Herkünfte von Glasgow angeordneten

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Die s. Zt.

36 910 72 573 50 330

Mithin diesjähriger Minderertrag gegen das Vorjahr:

Die

in St. Petersburg.

Terni: Lieferung von Fein.Eisen in Stangen. [2 Loos 50 000 kg;

Portugal. 8.

Durch eine im „Diario do Governo“ veröffentlichte Verfü zun

des Königlich portugiesischen Ministeriums des 29. No. vember d. J. wird bestimmt, daß Herkünfte aus Paraguay den durch die Verfügung vom 14 April 1897 eingeführten Maßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Beulenpest zu unterwerfen sind. (Vergl. „R.⸗Anz.“ Nr. 97 vom 26. April 1897.)

Z1“

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn.

Ohne Datum. Ungarisches Handels⸗Ministerium, Budapest: 1) Anlage eines Handelshafens in Budapest. 2) Bau eines 185 zwischen Donau und Theiß und zwischen Donau und Save. Die Pläne und Anschläge für den Hafen von Budavpest sind bereits fertig⸗ gestellt und liegen in dem obengenannten Ministerium aus.

„10 Dezember, 12 Uhr. Direktion der priv. österr.⸗ungar. Staats⸗ eisenbahn⸗Gesellschaft: Lieferung von Baumwolldochten für das Jahr 1901 Näheres bei der Abtheilung für Materialwesen der priv. östecr.⸗ ungar. Staatseisenbahn⸗Gesellschaft in Wien, X/2, hintere Südbahnstraße A. 1, und beim „Reichs⸗Anzeiger“.

Rußland. 31. August 1901, Mittags. Stadtverwaltung von St. Peters⸗ burg: Preisausschreiben für den Entwurf eines Kanalisationssystems 6 3 Preise 12 000, 8000 und 5000 Rubel für die drei besten Entwürfe. 11144“]

Direz d'artigl fabbrica d'armi in 1. Loos 35 000 kg; Kaution 10 %; Lieferungszeit 75 Tage.

Loo⸗ Anschlag 25 000 Fr.; Kaution 10 %; Lieferungs⸗ zeit 75 Tage. b

10. Dezember, 11 Uhr. Direz. arsen, costruz. artigl. in Neapel: Lieferung von Stahl in Stangen; 22 000 kg Fein⸗Eisen in Stangen und 25 000 kg gewöhnlichem Eisen in Stangen; Anschlag 21 250 Fr; Kaution 10 %; Lieferungsfrist 30 Tage.

Direz. officina costruz. artigl. in Genua:

1) 10. Dezember, 3 Uhr. Lieferung von 50 000 kg Blei in Blöcken; Anschlag 30 000 Fr.; Kaution 10 %; Lieferungszeit 40 Tage.

2) 11. Dezember, 3 Uhr. Lieferung von 10 000 kg Antimon; Anschlag 14 000 Fr.; Kaution 10 %; Lleferungs eit 30 Tage.

3) 12. Dezember, 3 Ugr. Lieferung von 1000 kg Kupferdraht und 3300 kg Kapfer in Stangen; Anschlag 11 610 Fr.; Kautton

10 %; Lieferungszeit 30 Tage.

4) 14. Dezember, 3 Uhr. Lieferung von 19 500 kg Stahl in

SSteggen: Anschlag 12 420 Fr.; Kaution 10 %; Lieferungszeit e.

5) 15. Dezember, 3 Uhr. Lieferung von 4450 kg Eisen in Stangen und Eisendraht; Lieferungszeit 40 58 b

0. Dezember, 11 Uhr. Marine⸗Ministerium und General⸗ Direktion der Arsenale in Rom: 1) Lieferung von getheerten l inenen und Hanfgeweben. 1. Loos 189 425 Fr.; Kaution 18 900 Fr. 2. Loos 114 314 Fr.; Kaution 11 400 Fr. 2) Lieferung von Kattun; Anschlag 134 686 Fr.; Kaution 13 400 Fr.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom:

1) 12 Dezember, 10 Uhr. Lieferung von Klein⸗Eisenwaaren, als Winkellaschen aus Flußstahl; eisernen Zwischenleg⸗Platten, Bolzen und Klammern, Anschlag 6297,50 Fr.; Kaution: vorläufige 350 Fr., definitive 700 Fr.

2) 17. Dezember, 10 Uhr. Lieferung von 124 t 602 kg Schienen aus Bessemer Gußstahl für die Station Pugio Rusio an der Strecke Bologna Verona; Anschlag 37 754 Fr.; Kaution: vorläufige 1900 Fr.,

definitive 3800 Fr. Ministerium der öffentlichen Arbeiten in

10. Dezember, 3 ½ Uhr.

Anschlag 17 500 Fr.;

13. Dezember, 1 Uhr. Rom uad Präfektur von Neapel: Befestigungsarbeiten im Hafen von Neapel; Anschlag 4 000 000 Fr.; Kaution 200 000 Fr.

Spanien. Für Neu⸗Anschaffung von Telegraphenmaterjal, Druckerschwärze u. j. w. ist durch Königliches Dekret vom 18. Oktober der spanischen Telegraphenverwaltung ein Betrag von 100 000 Peseten bewilligt worden. Die in Nr. 233 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 1. Oktober . . angekündigte Verdingung der Lieferung von Metalltheilen für 5 verschließbare Güterschuppen u. s. w. im Hafen von Valencia ist

auf den 21. Dezember neu festgesetzt wordenn.

. Niederlande. G

11. Dezember, 2 Uhr. Gesellschaft für den Betrieb der Staats⸗ bahnen, Zentralbureau in Moreelse Park in Utrecht: Bau eines zweiten Schienengleises zwischen den Stationen Zwolle und Herfte, Ausführung jechnischer Arbeiten und Bau eines provisorischen Schupvens. Anschlag 22 100 Gulden.

12. D zember, 11 Uhr. Verwaltung der Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke in Rotterdam: Lieferung von Röhren aus gestrecktem Eisen,

ubehörtheilen aus Eisen und Kupfer, Röhren aus berzinntem Blei, Laternen, Röhren aus Kupfer und Messing, Holzschrauben, Pariser Stiften Schaufeln, Oel, Fett, Lichten, Farben, Wischlappen, Putz⸗ wolle, Schwämmen, saͤmischgarem Leder, Bürsten⸗ und Seilerwaaren, Flacheisen, Bandeisen, schmiede⸗ und gußeisernen Artikeln, Kalk, Jute⸗ säcken und verschiedenen anderen Artikeln.

14. Dezember, 11 Uhr. Ministerium für Wasserbau, Handel und Industrie, in den Räumen der Provinzial⸗Verwaltung in Middel⸗ burg: Anlage einer Schleuse mit Thoren und Ausführung der Neben⸗ arbeiten, westlich von Terneuzen. Anschlag 2 025 000 Gulden. Be⸗ dingungen bei Gebr. van Cleef, Buchhändler, Sput 28 a, im Haag.

19. Dezember. Kolonial⸗Ministerium im Haag: Lieferung von 10 Wagengestellen mit 3 Achsen, System Cleminson; Gestellen nebst Zubehörtheilen für geschlossene Güterwagen mit Bremsen; aufgezogenen Achsen; gußeisernen Schmierbüchsen mit Zubehör für Güter⸗, Personen⸗ 8”Hnen Zugapparaten und Puffern; Metalltheilen für zwei Brücken.

11. Dezember, 11 Uhr. Lieferung von Drucksachen und Registern städtischen Verwaltungszweige auf 3 Jahre. 8

19. De embder, 11 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Linoleum für die Staatsmarine in Ostende. 2610 Fr. Kautton 200 Fr. Spezial⸗Lastenheft Nr. 26. Lieferung von gedrechselten un gebohrten Dillen und Dauben aus Prckholz für die Staatsschiffe i Ostende 5007,75 Fr. Kaution 500 Fr. Speztal⸗Lastenheft Nr. 22. Lieferung von 17 500 Ringen aus Schmiedeeisen für die Staatsmartn 8 in Ostende 6125 Fr. Kaution 600 Fr. Spezial⸗Lastenheft Nr. 29 20. Dezember, 12 Uhr. Statton Charlerot: Errichtung eiserne Schutzgitter auf den Brücken und Tunnels der Linie Ber, é⸗— Virev u. s. w. 50 522,65 Fr. Kaution 5000 Fr. Spezial⸗Lastenhest Nr. 281. Angebote bis 16. Dezember. 8

22. Dezember. Hôötel communal in Seraing (Lüttich): Ver gebung der Konzession einer eleknischen Kommunal⸗Trambahn. läufige Kaution 50 000 Fr., definitive 100 000 Fr. Das Lastenhef ist für 5 Fr. im Bureau des travaux erhälttich (in Serain).

27. Dezember, 10 Uhr. Direction du service special de la côte, 1, Square Stéphanie in DOstende: Bau zweier Dämme am Strand von Middelkerke. 275 349,78 Fr. Kaution 20 000 Fr. 84 Laftenhest Nr. 166 ist für 40 Cts. und der Plan für 6 Fr. in Brüssel, Rue des Augustins 15, erbältlich Nächstens. Börse in Brüssel; Ergänzung zweier gußeiserner Viadult⸗ Beläge durch Stahlschienen⸗Beläge. Linie Löwen —Wavre. 5939,89 Fr. Kaution 600 Fr. Preis des Planes 2,50 Fr.

Dergl. Station Lüttich⸗Gutllemins: Ergänzung der Zinkdächer auf den Stationen. 11 181,24 Fr. Kaution 1000 82 Nächsteng. Börse in Brüssel: Lieferung von 63 700 Pfropfen füur- Oel⸗ und Schmiergefäße. . . 18 u. 19. vaftenheft Nr. 662. erbien.

29. Dezember, Mittags. Koͤnigliche Staatsdruckeret in Belgrad:

Belgien.

für die verschiedenen

M. wieder aufge⸗ vom 2. v. M.)

hoben worden R.⸗Anz.“ Nr. 2

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Maison communale in Schaerbeck: