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Deputirte Lockroy führte im Laufe der Verhandlung 8
das Meer hinwese.
ube nicht allein die Marine Englands, sondern auch diejenige
Minister, General André ist es, dem „W. T. B.“ zufolge, zu scharfen Auseinandersetzungen gekommen, in deren Verlauf
dem Mont Valérien interniert. daß dieser auf die Frage des Kriegs⸗Ministers, ob er dem
von der Kammertribüne verlas, übecemittelt habe, die Ant⸗ wort verweigert und erklärt habe, zer werde nur vor einem
aann den Mmjster⸗Präsidenten sich eines Vergehens gegen
stellt werden. Der Deputirte Lasies erklärte einem Bericht⸗
direkt von dem Major Cuignet erhalten und werde über dessen
Chanoine nachgewiesen, daß er der Enthüllung Lasies' durch⸗ aus fernstehe.
b Wie dem Stockholmer Journal „Aftonbladet“ aus Helsingfors gemeldet wird, hat der Vize⸗Präsident des
Der Lord Mayor von London und der Gou⸗]
verneur von Malta drückten ebenfalls durch diplomatysche Vermittelung zugleich im Namen der Londoner Bürgerschaft und der Garnison von Malta Seiner Maäjestät dem Kaiser ihre Sympathien aus.
8
Der Kaiserliche Gesandte in Bukarest von Kiderlen⸗ Waechter hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legationsrath Graf von Linden als Geschäftsträger.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Wörth“, Koöommandant: Kapitän zur See Borckenhagen, am 19. De⸗ zember von Nagasaki nach Tsingtau in See gegangen.
S. M. S. „Tiger“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Mittelstädt, ist am 19. Dezember in Weihaiwei ein⸗ getroffen und an demselben Tage wieder von doct in See
.
Baden.
Der Reichskanzler Graf von Bülow ist, wie dem „Schwäbischen Merkur“ telegraphiert wird, von Stuttgart end, gestern Mittag in Baden⸗Baden eingetroffen.
5 “
In der gestrigen Sizung der Zweiten Kammer brachte, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, der Abg. Köhler den dringlichen Antrag ein, die Regierung möge ihren Bevoll⸗ mächtigten zum Bundesrath beauftragen, den sofortigen Zu⸗ sammentritt des Ausschusses für auswärtige Angelegenh iten zu beantragen, damit dieser einen inter nationalen Schiedsspruch in dem britisch⸗südafrikanischen Kriege durch ein Schiedsgericht veranlassen möge. Der Antrag wird zur vorläufigen Berathung demnächst auf die Tagesordnung gesetzt werden. v
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Der Landtag ist, wie die „Weim. Ztg. 20. Januar einberufen worden.
SESchwarzburg⸗Sondershausen.
Der Landtag ist am 19. d. M. nach Erledigung des Gesetzes, betreffend die Staatsbeamten, im Auftrage Seiner Durchlaucht des Fürsten durch den Staats⸗ Minister Petersen geschlossen worden. -
Elsaß⸗Lothringen.
Der Landesausschuß hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in dritter Lesung den Gesetzentwurf, betreffend den Verkauf eines Theils des Bitscher Stadtwaldes an den Reichs⸗Militärfiskus für 5 ½ Millionen Mark, genehmigt. Auf dem Gelände soll ein großer Truppen⸗ übungsplatz für das XV. Armee⸗Korps angelegt werden. Die Uebernahme erfolgt am 1. April 1901.
Die Deputirtenkammer berieth gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, das Budget des Marine⸗Ministeriums. Der
aus, daß ein unwiderstehlicher Zug alle Mächte auf Der Redner beklagte sich über den minderwerthigen Stand der französischen Marine und die Langsamkeit des Schiffsbaus. Die Marine Frankreichs
Deutschlands zu Konkurrenten und könne die Stellung ver⸗ lieren, die sie jetzt einnehme. Lockroy brachte dann verschiedene Beschwerden vor und schloß damit, daß Frankreich jetzt weniger sicher vor einem Seekrieg sei, als vor einigen Jahren.
Bei dem Verhör des Majors Cuignet durch den Kriegs⸗
der Kriegs⸗Minister dem Major Cuignet Vorwürfe machte, weil er der Oeffentlichkeit ein geheimes Schriftstück übergeben habe. Cuignet wurde infolge der Auseinandersetzungen auf
Zur Verhaftung des Majors Cuignet wird noch gemeldet,
Deputirten Lasies jenes geheime Schriftstück, welches dieser
Offizier der militärischen Gerichtsbehörde sprechen. Der Kriegs⸗Minister, General André habe hierauf bemerkt, daß der Major Cuignet durch die Veröffentlichung seines Briefes
die Disziplin schuldig gemacht habe, und ihm be⸗
sich zur Verfügung des Platzkommandanten zu Dem Vernehmen nach soll der Major Cuignet wegen Insubordination und wegen Veröffentlichung eines geheimen Schriftstücks vor ein militärisches Disziplinargericht ge⸗
erstatter, er habe das von ihm verlesene Schriftstück nicht
Verhaftung in der heutigen Sitzung der Kammer die Regie⸗
rung interpellieren. Wie verlaute, habe der General Rußland.
finischen Senats Linder sich entschieden geweigert, an den Zerhandlungen über die Wehr pflichtsfrage im russischen Reichsrath als Vertreter des Senats theilzunehmen. „Ritzau's Bureau“ berichtet aus Helsingfors, daß das Erscheinen des Blattes „Christinestads Tidning“ sowie der Helsingforser Wochenschrift „Isanmaan Istave“ füͤr immer, das Erscheinen des Blattes „Pojoiskarjala Jvensun“ auf vier Monate verboten worden sei 86 8 b Die „Agenzia Stefani“ meldet, der König habe heute das Entlassungsgesuch des Schatz⸗Ministers Rubini angenommen und den FinanzMinister Chimirri mit der vorläufigen Führung der Geschäfte des Schatz⸗Ministeriums
Die Deputirtenkammer hat in ihrer gestrigen Sitzung, wie „W. T. 8.⸗ meldet, der Botschaft, betreffend die Ver⸗ mählung der 8 von Asturien, mit 184 gegen 84 Stimmen zugestimmt. “ b
Wie aus Se berichtet wird, ist dort gestern die Leiche des Schiffsjungen Becker an den Strand gespült worden. — Ein Matrose von der „Gneisenau“, welcher den Arbeiten der Taucher an dem gestrandeten Schiffe zusah, fiel von dem felsigen Gestade herab und verletzte sich schwer. — Der britische Kreuzer „Pioneer“ ist gestern in Malaga ein⸗ getroffen. b 8 b “ Niederlande. 8 8 868 Zweiten Kammer sind gestern, wie „W. T. B.“ meldet, vier Gesetzentwürfe zugegangen, in welchen beantragt wird: 1) der Vermählung der Königin die Zustimmung zu ertheilen und einige Fragen, welche sich aus dieser he ergeben, zu regeln; 2) den Herzog
einr zu Mecklenburg in den niederländischen
taatsverband aufzunehmen und einige hieraus folgende
unkte zu regeln; der Herzog soll, nachdem er vor der Funtte aus seinem bisherigen Staatsverband ausgeschieden, alsbald als niederländischer Staatsangehöriger angesehen werden; 35 den Betrag einer dem Herzog während seiner etwaigen ittwerschaft auszusetzenden Zivilliste auf 150 000 Gulden festzusetzen; 4) das Marinebudget für 1901 zu erhöhen.
Der hescsda Krüger begab sich gestern Vormittag nach dem Industriepalast in Amsterdam, wo 3000 Schäüler bei seinem Erscheinen einen Begrüßungsgesang anstimmten. So⸗ dann wurden zahlreiche Abordnungen aus allen Kreisen der Bevölkerung dem Präsidenten vorgestellt. In der Neuen Kirche fand am Vormittag eine große Versammlung statt, in welcher der Präsident des Buren⸗Comités eine Rede hielt. Nachmittags um 3 Uhr kehrte der Präsident Krüger nach dem Haag zurück. Der Bürgermeister von Amsterdam und die Spitzen der Be⸗ hörden begleiteten ihn zum Bahnhofe. Beim Abschiede dankte der Präsident für den warmen Empfang; das Publikum be⸗ grüßte ihn lebhaft.
Türkei.
An Bord des deutschen Stationsschiffs „Loreley“ fand gestern, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, eine Trauerfeier für die bei der Katastrophe der „Gneisenau“ ums Leben gekommenen Seeleute statt, welcher der deutsche Botschafter Freiherr Marschall von Bieberstein mit dem Personal der Botschaft und des deutschen General⸗Konsulats sowie Vertreter der deutschen Kolonie und die Kommandanten der fremdländischen Stationeschiffe beiwohnten.
Serbien. Der Metropolit von Prizrend Dionysius ist, wie dem „W. T. B.“ aus Belgrad vom gestrigen Tage gemeldet wird, gestorben. 8 8
Amerika. “
Washington vom gestrigen Tage hat der Senat weitere Abänderungsanträge zum Hay⸗Pauncefote⸗Vertrag. angenommen, durch welche bestimmt wird, daß dieser Ver⸗ trag den Clayton⸗Bulwer⸗Vertrag aufhebe, und die Klausel 3 des Vertrages gestrichen wird, nach welcher den anderen Mächten von dem Abkommen Mittheilung gemacht und dieselben zum Beitritt aufgefordert werden sollten. So⸗ dann genehmigte der Senat mit 55 gegen 18 Stimmen den ganzen Vertrag in der abgeänderten Form. Asten.
Von dem General⸗Feldmarschall Grafen von Waldersee ist, wie „W. T. B.“ erfährt, heute folgende Meldung aus Peking vom 19 d. M. in Berlin eingetroffen: „Das im Anmars von Schan⸗hai⸗kwan befindliche De⸗ tache ment es Oberstleutnants Gündell hat am 14. Dezember Tung⸗ling, nahe den östlichen Kaiser⸗ Gräbern erreicht nach einem glücklichen Gefecht gegen Boxer, welche 15 Todte und 3 Verwundete verloren. Etwa 1000 Mann reguläre Truppen, die nach ihrer Vertreibung aus Lutai bei Chinyung (2 Fengjunghsien) unter dem General Fangdoling gesammelt waren, sind bei dem Anmarsch des Detachements in die nordwestlichen Berge geflüchtet.“ Aus Peking vom gestrigen Tage berichtet die „Agence Havas“, daß die Gesandten gestern die gemeinsame Note an China mit dem von Großbritannien beantragten Zusatz, die Räumung von Peking und Petschili so lange ab⸗ zulehnen, bis China sich den Forderungen der Machte gefügt habe, unterzeichnet hätten. Der amerikanische Gesandte Conger sei durch ein Telegramm seiner Regierung, welches ihn aufgefordert habe, auf eine nochmalige Abänderung der Note zu dringen, an der Unterzeichnung derselben verhindert worden. Ec habe demnach seine Unterschrift noch verschoben, glaube indessen, daß die Regierung in Washingion nicht auf ihrem Verlangen bestehen werde. Die „Times“ meldet aus Kalkutta vom 19. d. M., es sei dort amtlich zur Kenntniß gebracht worden, daß de Klemm zum russischen Konsul in Bombay ernannt worden sei. Es sei dies das erste Mal, daß Rußland einen Konsular⸗ Vertreter in Indien habe. 11“
vtttttz. 8
Wie ein Telegramm Lord Kitchener's aus Pretoria vom 19. d. M. meldet, ist eine Burenabtheilung von 500 vis 800 Mann bei Rhenosterhoek über den Oranjefluß gegangen; eine zweite Abtheilung soll in der Nähe von Sanoͤdrift den Fluß üͤberschritten haben. ritische Truppen folgen ihnen, und Lord Kitchener hat eine beträchtliche Abtheilung berittener Truppen abgesandt, welche sie zu umzingeln suchen. Den vom Rhenoster⸗ hoeck kommenden Buren folgten britische Truppen bis Venter⸗ stad dicht auf dem Fuße. Die Buren verließen Venterstad am 18. d. M., Nachmutags um 3 Uhr, in der Richtung auf Steiinsburg. Die wichtigen Punkte der Bahnlinie in der Nähe dieses Platzes werden sorgfältig bewacht, und Lord Kitchener hofft, daß diese Buren⸗Abtheilungen bald wieder nach Norden würden zurückgetrieben werden.
Aus Standerton vom 19. d. M. meldet das „Reuter'sche Burau“, die Buren hätten am 18. d. M. eine Farm in dem dortigen Distrikt geplündert und 200 Stück Vieh dabei erbeut t. Es verlaute, ein starkes feind⸗ liches Kommando lagere bei Robertsdrift in einer Ent⸗
beauftragt.
fernung von 14 Meilen. Ein kleiner Trupp Buren sei am
Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus
18. d. M. bei einer anderen Farm. vier Meilen mzan.. gesehen worden; zwei Granatschüsse hätten denselbene nördlich Die Familien von Buren, die sich ergeben häͤteen verscheucht 9 einem Umkreise von wenigen Meilen in die Slabtseien aug needas. berichtet gebracht asselbe Bureau berichtet aus Kapsta 1b Tage: Die Lage in der Kapkolonie ernitegetrigen nehme an, daß volle 2000 Buren über den Oranjefl F Man Kapkolonie eingedrungen seien. Obgleich man wegen luß in die lichen Ausgangs keine Befürchtungen hege, so bestehe dschlie⸗ schwere Besorgniß, daß die holländischen Burenfreunde — dies Kolonie sich den Buren anschließen könnten und der Auß de sich ausbreiten werde. Der Mangel an ausgebildeten be⸗ ufstand Truppen werde schwer empfunden. Die besten Kenne Landes betonten die Nothwendigkeit, alle verfügbaren beritt — Truppen nach Süd⸗Afrika zu entsenden. Am Mittwoch Abenh seien 1000 Mann von Kapstadt nach dem Norden abgega 89
Das „Reuter'’sche Bureau“ meldet ferner aus Kar saüeh Eine Kundgebung der Kapregierung von gestern 9 8 besagt: Die Buren, die über den Rhenosterhoek mn
edrungen sind, werden jetzt aufgehalten, da Steijnshuor⸗ suert besetzt ist. Die Eindringlinge können sich jetzt nur mig großer Schwierigkeit bewegen; sie wurden zuletzt auf 88 Zuurbergen zwischen Steijnsburg und Venterstad beobachtet Die Buren, welche die Sanddrift überschritten, zählen etwa 2000 Mann; sie schienen auf Colesberg vordringen zu wollen! als ihnen aber Truppen entgegengesandt wurden, schwenkten sie in der Richtung auf Philipstown ab und besetzten es am 19. d. M. Bisher kam es nur zu Plänkeleien, da die Eindringlinge jedesmal vor den britischen Truppen zurückgingen. In Ventersdorp nahmen sie die aus 20 Mann bestehende Garnison gefangen. In H. amelfontein, im Distrikte von Colesberg, wurde die Garnison zur Kapitulation aufgefordert; auf die Weigerung erfolgte ein mehrstündiger Frach Die Angreifer wurden schließlich mit beträchtlichen Verlusten vertrieben. In mehreren Distrikten ist das Stand⸗ recht proklamiert worden.
Nach einer Depesche der Londoner Blätter ist das Ein⸗ dringen der Buren in die Kapkalonie in weiterer Ausde nung begriffen. Die Buren halten den Bezirk Colesberg esetzt Am Mittwoch früh wurde nördlich von Krügersdorp heftiges Geschützfeuer gehört. 1
Der „Daily Mail“ wird aus Kapstadt vom 20. d. M. telegraphiert: In Colesberg sollten in den Tagen bis Sonn⸗ abend Hochverrathsfälle abgeurtheilt werden. Da aber die Buren inzwischen bis auf 7 englische Meilen an das Gerichts⸗ gebäude herangekommen seien, habe das Gericht nach einem ceeszen Ort verlegt werden müssen. Die Mitglieder des Gerichtohofs seien in Kapstadt eingetroffen.
Aus Wellington (Neuseeland) vom 20. d. M. erfährt die „Times“, es 8 sicher, daß Neuseeland dem Ansuchen Lorod Kitchener’s, ein sechstes Kontingent nach Süd⸗Afrika zu senden, entsprechen werde. Das Kabinet verhandle zur Zeit über die Angelegenheit.
Das Brüsseler Journal „Petit Bleu“ meldet, dem
„W. T. B.“ zufolge, die mit dem Dampfer „Ville de Bruxelles“ in Antwerpen eingetroffene Post vom Congo bringe beunruhigende Nachrichten über Ereignisse im Su⸗ sambo⸗Distrikt. Die eingeborenen Soldaten hätten sich empört, und man habe eine Expedition zur Unterdrüͤckung der Meuterei organisieren müssen. Die Congo⸗Regierung habe auch gegen die Handelsgesellschaften vorgehen muͤssen, welche gewaltthätige Mittel bei der Einsammlung des Kautschuks ge⸗ brauchten. Der Handelsagent Lemmens solle von Ein⸗ geborenen getödtet worden sein. Aus Tanger vom gestrigen Tage meldet die „Agence Havas“, daß die Regierung von Marokko der Familie Marcos 25 000 Fr. als Sühnegeld für die Ermordung des Staatsangehörigen der Vereinigten Staaten von Amerika Marcos, der in einem französischen Handelshause in Fez ar⸗ gestellt gewesen sei, gezahlt habe.
rittenen
Statistik und Volkswirthschaft.
““ Zur Arbeiterbewegyne 11“
In Falkenau (Böhmen) haben, wie „W. T. B.“ vom gestrigen Tage neldet, auf dem Unionschacht 450 Mann die Arbeit nieder⸗ gelegt; sie verlangen eine Lohnerhöhung für die schwächeren Berz⸗ arbeiter, Wohnungsgeldbeiträge für die ledigen und Einführung von Sicherheitsmaßregeln. (Vergl. Nr. 87 d. Bl.)
Ebenso ist in Komotau (Böhmen) unter den Bergarbeitern des Eliasschachts ein Ausstand wegen Nichtbewilligung der geio⸗ derten Achtstundenschicht ausgebrochen (vergl. Nr. 87 d. Bl).
Nach einer weiteren Meldung desselben Bureaus aus Genua sind die dortigen Metallarbeiter in den Ausstand getreten.
Kunst und Wissenschatt.
Die Ausstellung von Werken neuerer graphischer Kunst im Königlichen Kupferstichkabinet ist nach viet⸗ mogatiger Dauer geschlossen worden. Eine neue Aus⸗ stellung wird vorbereitet. 11“
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1ö1.““ v““ 8
In der Gesammtsitzung der Akademie der Wissenschaften vom 6. Dezember (vorsitzender Sekretar: Herr Diels) las Herr Koser „über eine ungedruckte Redaktion der „Memoires depuis la paix de Hubertusbourg jusqu'à la n du partage de Pologne“ Friedrich's des Großen.“ Nach Be⸗ merkungen über die Adfassungszeit (1773 bis 1775) werden in der Abhandlung die Abweichungen von der gedruckten, 1779 Redaktion nach Gruppen gekennzeichnet und die statistischen Argaben der Abschneitte über die Staatsverwaltung an der Hand der Akten gerrit. — Hert Dümmler leate den dritten Band der von der Zentral⸗Direkttemn der Monumenta Germaniae herausgegebenen „Deutschen Könmgt⸗ Urkunden“ vor, welcher die von Herrn Bießlau in bearbeiteten Diplomata K. Heinrich’s II. und Arduin ², noch ohne Register und Einleitung, umfaßt; ferner die zwe 2 des dritten Bandes der „Deutschen Chroniken“, den Ab dir Werke Jas Enikel's von Herrn Strauch in Halle nebst dem der Herrn Lampel in Wien hinzugefügten österreichischen Landbacer. — der Vorsitende legte das Werk vor: Elemente der Gestetr Kerher⸗ zweite Auflage, von H. Rosenbusch, korrespondierendem Maglude der Akademie, Stuttgart 1901.
In der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasst der Akaemie der Wissenschaften vom 13. Dezember las Herr dem . Kopitel aus der Geschichte Biemarc's.“ Er schilkerte dir Ee⸗⸗ wickelung Bismarck’s, als deren Grundelement das der preußischen Machtidee bestimmt wurde, von R treten im Vereinigten Landtage bis zum Vertrage von Dlimict. Herr Köbler überreichte eine Abhandlung „über mwei Irsschatn
z1m„
aus der Zeit Antiochos IV. Epiphanes.“ — Herr Totler Fhrer im Auftrage des Herrn Hofratbs, ven,nenr Dr.
*
zeigt,
na den von diesem in Gemeinschaft mit Herrn Th. Linschmann und mit Unterstützung der Kafserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien veranstalteten Wiederabdruck der 1571 veröffentlichten Baskischen Bücher J. Leigarraga's (eines Neuen Testaments, eines Kalenders und eines A B C). Dieser Druck ist im Verlage von 8. J. Trübner in Straßburg 1900 erschienen. Eine eingehende Ein⸗ seitung ist dem Texte vorangestellt.
In der Sitzung der physikalisch,mathematischen Klasse der Akademie von demselben Tage las Herr Fischer „über die Syn⸗ these der a, 4. Diaminovaleriansaͤure.“ In der Mittheilung wird ge⸗
daß die künstlich gewonnene Diaminovaleriansäure dem Oruithin sehr ähnlich und höchst wahrscheinlich die optisch inaktive Form des⸗ elben ist. — Herr Koenigsberger, korrespondterendes Mitglied, über⸗ andte eine Abhandlung „über das erweiterte Newton'sche Potential“. Im Anschluß an Arbeiten, welche in den Sitzungsberichten vom Zahre 1898 enthalten sind, wird darin für das Weber'sche Potential eine Beziehung hergeleitet, welche der für das Newton⸗ sche Potential beim Darchgang durch eine mit Masse belegte Fläche stattfindenden entspricht. — Herr Klein überreichte eine Mit⸗ theilung des Herrn Professors Dr. G. Cohen in Greifeswalt, in welcher der Verfasser die Ergebnisse seiner mit Unterstützung der Akademte ausgeführten Untersuchungen über Metzoreisen niedergelegt hat. Die⸗ selbe ist betitelt: „Zusammenfassung der bei der Unter⸗ suchung der köͤrnigen bis dichten Meteoreisen erhaltenen Resultate.“ Es hat sich danach ergeben, daß in den meisten Fällen die Ataxfte bei ähnlicher Struktur eine gleiche chemische Zusammensetzung besitzen. Wahrscheinlich finden ähnlich⸗ Beziehungen auch bei den übrigen Meteoreisen statt. — Herr Engel⸗ mann legte eine Mittheilung aus dem physiologischen Institut der hiesigen Universität vor. Dieselbe ist betitelt: „Ueber die Automatie des sympathischen Systems nach am Auge angestellten Beobachtungen“ und verfaßt von Herrn Dr. Max Lewandowsky. Derselbe gelangte zu folgenden Ergebnissen: Die automatische Kontraktion der vom Sym⸗ bathicus innervierten glatten Muskeln des Auges wird beim intakten Thier vom Zentralnervensystem aus geleitet. Es gewinnen jedoch die von allen nervösen Verbindungen losgelösten Muskeln selbst die Fähigkeit, automatisch durch den Blutreiz erregbar und thätig zu werden. Die Aus⸗ bildung dieser muskulösen Automatie wird durch die Erhaltung des Ganglion supremum sympathici verlangfamt und abgeschwäͤcht. Diese FeftsteKungen geben eine Erklärung für die Ausgleichs⸗ erscheinungen, wesche nach Durchschneidung des Sympathicus und Erstirpation des Ganglion supremum eintreten. — Vorgelegt wurden das mit Unterstützung der Akademte bearbeitete und herausgegebene Werk: „Das vizentinische Triasgebirge, eine geologische Studie“ von Professor Dr. A Tornquist, Stuttgart 1901, und ein Separatabdruck einer Mittheilung des Herrn Dr. L. Ascher in Bern: „Untersuchungen über die Eigenschaften und die Entstehung der Lymphe“,
88
Der Ehren⸗Präsident der hiesigen Königlichen Akademie der Künste, Professor Karl Becker, welcher erst vor einigen Tagen unter zahl reichen Ehrungen von seiten der hiesigen Künstler das Fest seines achtzigsten Geburtstages begehen konnt⸗e (vgl. Nr. 300 d. Bl.), ist gestern Nachmittag infolge einer Lungenentzündung gestorben. Er war am 18. Dezember 1820 in Berlin geboren, studierte zuerst unter A. von Klöber an der Akademie und nahm im Jahre 1841 an der Ausführung der Fresken in der Vorhalle des Alten Museums unter Cornelius und im Jahre 1843 an der Aus⸗ malung der Basilika in München unter Heß theil. Im Jahre 1844 ging er nach Paris und von da nach Italien, wo er drei Jahre ver⸗ weilte. Nach Berlin zurückgekehrt, führte er eine Reihe von Want⸗ gemälden aus der antiken Mythologie im Niobidensaal des Neuen Museums aus und versuchte sich dann als Geschichtsmaler, ohne jedoch auf diesem Gebiet besondere Anerkennung zu finden. Seine Begabunz wurde erst durch eine im Jahre 1853 unternommene Reise nach Venedig in die richtige Bahn gelenkt. Unter dem Einflu der venezianischen Meister, insbeondere Veronese's, entwickelte si sein Kolorit zu großer Kraft und blübender Schönheit, und er schuf von da ab eine lange Reihe von Genrebildern aus dem altsenezianischen Leben, auf welchen er mit Vorliebe durch novellistischen Inhalt fesslnde Scenen mit großem Reichthum der Farben, außer⸗ ordentlicher Virtuosität in der Behandlung der Stoffe und mit glücklich entwickeltem Schönheitsgefühl, wenn auch ohne tiefere Charakteristik, darstellte. Die bedeutendsten seiner Ge⸗ mälde sind: „Schmuckhändler beim Senator“ (1855), „Besuch des Senators beim Nobile“ (1857), „Sitzung des Dogen im Geheimen Rath“, „Der Bravo“ (1864), „Karneval von Venedig“, „Venezianische Balkonscene“, „Gnadengesuch beim Dogen“, „Karl V. bei Tizian’, „Dürer bei Tizian“, „Dürer in Venedig“ (1872), „Karneval beim Dogen in Veredig“ (1884, in der Berliner National⸗Galerie), „Oihello, der Desdemona seine Abenteuer erzählend“ (1886, im Museum zu Breslau), „Othello vor dem Dogen“. Außerbalb dieses Stoffkreises liegend, aber in gleicher, auf den farbigen Schein aus⸗ gehender Weise behandelt sind: „In der Gemälde⸗Galerie“ (1860), „Karl's V. Besuch bei Fugger: (1866, in der Berliner National⸗ Galerie), „Viola und Olivia“ aus „Was ihr wollt“, „Figaro's Focheit⸗ (1874), „Hutten’'s Dichterkrönung“ (1876) und andere.
öf seinen letzten Gemälden machte sich eine Neigung zu dekorattver Behandlung bemerkbar. Seine kolorist.schen Tendenzen haben —
g 2. starken Einfluß eans dt rürstsh Srr der beees Schule ausgeübt
8
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Im Königlichen Fgenee sind für die
Weihnachtswochen die Schülerarbeiten der Koͤniglichen Kunstschule und der Klassen des Kunstgewerbe⸗Museums zur Ausstellung gelangt. Damit ist wieder einmal eine reichhaltige Ueberschau über alle Gebiete, in denen die jungen Leute unterrichtet werden, gewährt. Die Arbeiten der Königlichen Kunstschule be⸗ stehen hauptsächlich aus Zeichnungen nach Gips, Studten · fen nach lebenden Modellen, Blumen⸗ und Stillleben⸗ ag arellen und anderem mebr. Groͤßeres Interesse nehmen die Schüler des Kunstgewerbe⸗Museums in Anspruch, die schon um theil mit recht sicheren eigenen Entwürfen und Aus⸗ führungen vertreten sind, aus denen man eesieht, daß in den einzelnen Klassen sehr Tächtiges geleistet wird. Die Arbeiten in Metall und Holz zeigen nicht nur viel techuisches Geschick, sondern auch einen gesunden Formensinn, der sich besonders in der Holzbildnerei bemerkbar macht. Interrssant ist es, daß hier durch undollendet gebliebene Hfücke dem Laien ein Einblick in das allmähliche Werden der Arbeit gewährt wird. Ein Gleiches ist bei den Blättern mit den selbständig entworfenen Pflanzenarabesken der Fall. Zunächst hat der Schüler die Pflanze hier lebdensgetreu nach⸗ sucht nun darauz organisch das Arabeskenmotiv zu ickeln. Bedenken könnten vielleicht die dekoratlven Arbeiten der Eckmann⸗
schen Klasse erregen, die dafuͤr, daß sie von Schülern entworfen gind, 1
tinen zu phantastischen und manierlerten Eindruck machen, um Ver⸗ rauen für die gesunde Weiterentwickelung der Lernenden zu erwecken. Die berechtigte Art und Eigenthümlichkeit eines reifen Künstlers ist nicht ohne weiteres für die Jugend, die sich mit ihren Mitteln erft vertraut machen muß, geelgnet. An diese Ardesten schließen sich die künft⸗ lertschen Stickereien, die unter Leitung von Fräulein Seliger entworfen und msgeführt sind, und die sehr schönen und durchgeführten Aktstudien der Schüler 2 Geliger au. Viel Können und Selbständigke t
auch in den Entwürfen und Plakaten der Doepler'schen Klasse zu
en. Die Zeichnung in diesen Arbeiten ist recht floit, die Ideen
d zum theil origtngell und geschlckt ausgeführt, die Farben einfach und wirkungsvoll.
Die reine Kunst ist in den bilpneelschen Versuchen der Schüler von Professor Manzel vpertreten. Hier ist es interessant, die ver⸗ sviedenen Arbeiten gach demselben Modell zum Vergleich neben⸗
aander gestellt zu sehen. Befonders bemerkenswerth sin) darunter
Mann, der in gebückter Stellung mit angespannter Kraft einen Strick herauswindet, und per eaec der mit beiden Händen eine
Schale an die Lippen hebt. Auch Schülerinnen sind in dieser Klasse mit recht anmuthigen und talentvollen Arbeiten vertreten.
Zu erwähnen bleiben noch die archifektonischen Zeichnungen, die Möbelentwürfe, die Tapeten und die Emailmalerei. In Allem ist viel Fleiß und Studium bemerkbar. Die Tapeten zeigen zum theil recht gefällige Muster, die nur manchmal ein wenig zu selsständig wirken und die Ruhe der Fläche beeinträchtigen. Die Emallmalereien bieten nichts Besonderes, sondern bewegen sich in ziemlich althergebrachten Bahnen, ebenso die Porzellanmalerei.
Zum Schluß sei noch des dekorativen Bildes, das als Stirnb'ld für das Lepraheim in Memel bestimmt ist, gedacht. Es ist nach dem Entwurf eines Schülers gefertigt und stellt Christus dar, der einem Aussätzigen die helfende Hand entgegenstreckt. Die Flguren sind aber famn⸗ konpentionell und ausdruckslos ausgefallen. Hier hat augenschein⸗ ich die Kraft zur Verti fung des Bildes noch nicht ausgereicht, son⸗ dern sich nur fähig erwiesen, die technischen Schwierigkeiten geschickt zu überwinden. .“ u 1
K. Handbuch der Kunflgeschichte von Dr. Erich Frantz, Professor an der Universität Breslau. Mit Titelbild und 393 Av⸗ bilbvungen im Text XII und 448 S. Freiburg, Herder' sche Verlags⸗ handlung. Pr. 9 ℳ, in Halbfranzband 11 ℳ — Das Handbuch der Kunstgeschichte von Professor Dr. Frantz, dessen im Jahre 1895 erschienene dreibändige Geschichte der christlichen Malerei früber an dieser Stelle besprochen wurde, soll in erster Linie der akademischen Jugend als Führer dienen. Daneben soll es nach de Verfassers Wunsch auch in Haus und Familie zum Studium und zur Pflege der Kunst anregen. Das Werk behandelt in sieben Abschnitten die alte Kunst im Orient, die klassische Kanst des Mittelalters, die neuere christliche Kunst in Italien, die neuere Kunst außerhalb Italiens, die Kunst des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts und endlich die Kunst in neantehnten Jahrhundert. Die Darstellung ist bei aller Knappheit übersichtlich und, dem Zweck eines in das Kunststudium einführend⸗n Handbuches entsprechend, leicht verständlich. Das Buch hält sich ebenso von trock⸗ner Aufzählung wie von phrasenreichem Aesthetisieren fera. Die neuesten Ernebnisse der Kunstforschung sind im wesentlichen borück⸗ sichtigt. Der letzte Abschnitt über die Kuast im neuazehnten Jahr⸗ hundert ist dagegen etwas dürftig. Künstler wie Feuerbach, Lenbach, Böcklin, Leibl, Klinger u. A hätten nicht übergaagen werden sollen, während weniger bedeutende Künstler, zum theil über Gebühr be⸗ werthet, angeführt sind. Ebenso werden die Angaben über neuere Küastler und deren Arbeiten im einzelnen mehrfach zu berichtigen sein. Auch in anderen Abschnitten des Werkes begegnet man mitunter einer gewissen Einseitigkeit in der Auffassung. So wird beispiels⸗ weise die Wärdigung unseres grösten deutschen Malers Albrecht Dürer kaum auf allgemeine Zustimmung rechnen dürfen. Trotz dieser Ausstellungen, denen bei einer Neuauflage wird Rechnung getragen werden können, darf das mit warmer Liebe für das Schöne ge⸗ scriebene Buch aber dennoch als eine brauchbare Einführung in das Kunststudinum empfohlen werden. Die Ausstattung ist vornehm, die den Text erlänternden, gut ausgeführten Abbilrungen sind mit Geschick ausgewählt. Unter den Abbildungen besinden sich mehrere nach bemerkenswerthen Gemälden aus der Sammlung des Verfasserz.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗
Maßregeln.
Rumänien.
Das ruwänische Ministerium des Innern bat bestimmt, daß für aus England kommende englische Erzeugnisse an den gesundheitspolizeilichen Beobachtungsstationen der rumäntschen Grenze keine Herkunfts⸗ und Ursprangszeugnisse mehr gefordert werden sollen.
Dagegen werden derartige Zeugnisse gefordert für Waaren, wie gebrauchte Säcke, rohe Wolle, Früchte u. w., die aus Indien, Egyypten, Arabien oder anderen pestverseuchten TLändern kommen.
Was diese Waaren anlangt, so sollen die Ursprungszeugnisse mit
den Schiffspapieren und Konnossementen verglichen werden.
Handel und Gewerbe.
In der heutigen Sitzung des Zentralausschusses der Reichsbank hob der Vorsitzende, Präsident des Reichsbank⸗ Direktoriums, Wirkliche E Rath Dr. Koch im Anschluß an die letzte Wochenübersicht hervor, daß die Anlage wieder
im Steigen begriffen sei. Indessen betrage dieselbe doch 80 Millionen weniger als im Vorjahre. Der 1s übersteige den des — um 56 Millionen, das
Gold allein um 62 illionen. Die fremden Gelder
seien um 6 Millionen geringer, der steuerpflichtig Notenumlauf um 41 Millionen kleimer. Die Lage
der Bank sei also, obschon der Diskont um 2 Provzent niedriger.
doch stärker als im Jahre 1899. Allerdings werde die Reichs⸗ bank voraussichtlich noch his zum Jahresschluß stark in Anfpruch genommen werden: insbesondere stüänden auch, mie gewöhmlich beim Ende des Vierteljahrs, große Goldentziehumgen seitens der Staatskassen bdevor. Dennoch bheabsichtige die Reichsdank⸗ verwaltung einstweilen keine Diskonterhöhung. Der Zentral⸗ ausschuß war hiermit einverstanden.
(Weitere Nachrichten über „Handel und Gewerbe“ s. k d. Ersten Beilage.)
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Köln englische Post über Ostende 8 unbekanntem Grunde ausgebliebden.
Vom 1. Januar 1901 ab sfind die Worttaren für den Telegrammverkehr mit den nachstehenden Ländern, wie folgt, herabgesetzt worden: 1
mit Deutsch⸗Südwestafrika. von 4 ℳ 30 ₰ auf 3 ℳ 80 ₰
mit der Kap⸗Kolonie, Natal, dem
Oranje⸗Freistaat und Transvaal „ 4 „ 10 „ 3 „ 60
mit Nord⸗Rhodesia und Nyassa⸗
land E’“— —
mit Süd⸗Rhodesia . 8
mit Aecension und St. Helena, Insel „ 4 10 5
mit Süd⸗ und Wesft⸗Australien,
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Schanghai, 21. Dezember. (W. T. B.) Die Kabellinie von hier nach Tsingtau ist fertiggestellt und betriebsfähig. 88
Blremen, 20. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Trave“ 19. Der. v. Southampten n New York und „Mark“ v. Funchal n. d. La Plata abgeg. „Bapern“, d. Oft⸗ Asien, 19. Dez. Hurst. Castle paff. „Weimar“ 19 D 9 und „Lahn’“ 20. Dez. v. New Perk in Bremerharen angek. „Preußen“ 20. Deß. v. Penang n. Ost⸗Asien abgeg. „Kaiser Wilbelm der Große“ 19. Dez. v. Bremen in New York und „Roland“ v. Ost⸗Asien in Mogt angek. „Frankfurt“ 19. Dez. p. Tsingtau abgegangen.
— 21. Deiember. (W. T. B.) Dampfer „Hogland“, n. Brasilien best., 19. Dez. in Oporto angek. „Lwland“ 19 Deqz. heim⸗ kommend v. Santos abgeg. „Stuttgart“, v. Ost⸗Asten kommend, 20. Dez. in Suez angek. „Darmstadt“, n. Australten beff., 19. Der.
Gibraltar, „Dretden“, v. Ost⸗Asien kommend, 20. Dez. Galle
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passiert. „Werra“, n. New Pork best., 20. Dez. in Neapel und Stolberg“, n. Brasilien best, in Antwerpen anger. „Bayern“ 20. Pez. Reise v. Southampton n. Antwerpen und „Norderney“ 18 Dez. v. Tsingtau n. Schanghai fortges. „Aller“, n. New Vork best., 20. Dez. die Azoren pafsiert.
Hamburg, 21. Dezember. (73. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗
Linte. Dampfer „Columbia“ 20. Dez. in Genua, „Bulgaria“ und „Fürst Bismarck“ in New Pork, sowie „Patricia“ a. d. Elbe
„Francia“ 21. Dez. in Hamburg angek. „Hercvnia“, v. Hamburg über Lissabon u. Oporto n. Para u Manao?, 20. Dez. v. Havre, und „Bosnia“ v. Singapore n. Saez abgeg. „Hollatia“ 20. Dez. in
Port Said und „Sambia“ in Hongkong angek. „Balsivia“ 21. De
v. Tsingtau n. Tschifu abgegangen.
Rotterdam, 20. Deiember (W. T. B) Holland⸗Amerika⸗
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11ge Dampfer „Staatendam“ v. Rotterdam heute n. New Bork a
Tvheater und Musit.
— Schiller⸗Theater. Ein bewährtes Wilbrandt'sches Schauspiel: „Die Tochter
des Herrn T 8 e2. welches um 1883 entstanden, u. a. in Wien seiner †
dieser Bühne zum ersten Male in Scene. Als Geundgedanke zieht sich zer Spruch „Richtet nicht, auf daß Ihr nicht gerichtet werdet!“ durch die Handlung des Stückes. Ein aus kem Gefängniß gelaäutert heimkehrender Familienvater Namens Fabricius, dessen Gattin Jra, eine berühmt ge⸗
wordene Künstlerin, die ihn schnöde verlassen und dadurch aaf die abschü si.
eit mehrfach aufgeführt worden ist, ging gestern auf
Bahn getrieben hat, beider Tochter Agathe, welcher sich die unnatür⸗ liche Mutter gleichfalls entäußerte und um deren verscherzte Liebe sie spater förmlich betteln muß, sind die Hauptpersonen. Zu diesen teit
noch der reiche Fabrikant Rolf, der um Agathe's, seiner Buchhalterin Hand wirbt, und dessen Liebe in schwerem seelischen Konflikte das aafkeimende Vorurtheil gegen die Tochter des entlassenen Sträflings siegreich überwindet. Neben den vielfach natürliche, poetische Kraft atgmenden Secnen finden sich bei der Durchführung des angeveuteren Motios freilich auch zahlreiche Momente, die mebr auf den äußerlichen Bähneneff k: und die Gefühlzerregung des Pablikums berechnet sind. Pis letzteren versagten auch ihre Wirkuag nicht, soraß ein Zustand tiefer Ergriffenheit daz vollbesetzte Haus beherrschte
uand aus diesem heraus der warm gependete Beifall ent⸗
sprang, welcher dem Schauspiel, dessen Darstellern und dem au⸗ wesenden Autor gezollt wurde. Namentlich schuf Herr Pategg in seiner schlichten, überzeugenden Verkörperung des Fabricius eine äaßerst charakreristische Figur und Fräulein Wulf war iöm in der Roll⸗ der bedingungslos zu ihrem Bater baltenden Agathe eine ebenbürtige Partnerin. Auch Fräul⸗ein Scholtz als Jra und Har Gregori als Rolf boten treffliche Lerst 8.
denen sich in ihren klemeren, mehr lomischen Rollen Herr Sch und Frau Gundrs würdig aareihten. Herr Benecey fand hingegen
als unterfuchungfübrender Gerichtsrath nicht den rechten Ton und sprach außerdem auffallend undeutlich, während Herr Geyer als sein Protckollführer in den wenigen Warten, die er zu sagen hatte, über⸗- Belle⸗Alliance⸗Theater.
Das Gastfpie ⸗Ensemble der Tegernseer, w scheidenden Jahre Bertmaverläßt, brachte gestern als legte Navität „Die Pafsionsspteler von Oberammergau“, ein Vosksstück mit Gesang in vier Alten von Richard Mang, zur Aurführung. Das Stück fesselt besongers durch seinen kulturhistorisch interessanten Hintergrund, der, affenbar nach der Natur gezeichnet, den Zuschauer
mit manchen Einzelheiten des weltberühmten Ammergauer Passions⸗
piels bekannt macht und im allgemeinen wohl ein zutreffendes Bild
von dem giebt, was die Darsteller desselben im bürgerlichen Leben be⸗
wegt und beschäftigt. Im übrigen birter das Werk die in Volksstücken dieser Gattung üdliche Herzensgeschichte
eines jungen Paares, das nach manchen Schwiertakeiten und nach Aus⸗
deckung einer Intrigue, welche dazu angaezettelt warden war.
entzweien, sich Aücklich zulammenfindet. Fiugetreute Besände, Schab⸗
vpfartler. Jodler und Zithervortrage tragen noch das Ihrige zur Be⸗ lebung und Vervollständigung der Stenen bet. Die Mitmwerkenden
waren wieder mit anertennenswerthem Eifer bet der Sache, obmohl,
vermuthlich infalge des rafchen Wechsels des Syielplans in zer legtem Zeit. Emplne nicht ganz fo sicher schtenen wie sonst. Besonderg
bdervorprhehen sind die Damen Mayerhofer und Triebenbacher, die Herren Pletthner. Wengg. Hertl, Sachs. Busch und Werner. Dag Pusl kem war recht zahlreich erschienen und spendere lebvaften Beifulk.
Berliner Theater mwirg morgen das vieraktige Lustscies¶ Die vetarn Lernaren“ zum ersten Male gegeben werden. Die Pamgbd⸗ ailen ltegen in den Händen der Damen Frauendorfer, er rren Haßt Rathlaad und Tauber. m Lesstug⸗Theater geht am ersten Werhnachtgfeiertag Dytm drriaftige Tor⸗ödie „Flachsmann als Erzfebder“ pum ersten Die Haurtrollen lmggen in den Händen der Damen somie der Derren Frunmald. bg. Pfeil, Schünfeld. Seut er⸗Regzisseur Fruz
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der Mode“ komponiert, das im dritten Alt zur Mannigfaltiges. * in, den 21. Dezember 190 0
Ja der Sitzung der Stadtzeroedneten afftmttmm mnächst der Stadtp. Glaßel den des Auaschuffes zurn Var⸗ berat der Vorlage, betreffend dee affenen Arnumne rflege. im Pusschusse gestellter Antrag, die zu Me eciner Armenkommission wähldaren Perfcuen m ntgstens ein Jahhn Berlin ansässig sein müßten, ist vom Ausfchugahglahntmorden. Dassalbe
widerfuhr einem zweiten Antrag, 2ᷣ2 nung vun
Frauen zu —2, — dem Ei
Kommission abhängig sein sodte. Enzlich munde ein
5— der — —
nicht auf drei Jahre festzusegen“ abgelehat.
der Ausschuß dem Antrage des Magrstrarg .
idn zur Annahme. Darnach sind mwähldar za Mmaglkedern
Armenkommifsion, ohne Uaterschten des Geschleches, alle groszuüh
Angehörgen eines deutschen Bundesstaatee. die sich im
bürgerlichen Chremechte desi den ud in
m * „ werden —
remnen dezeichnet. 2 tadauer 1
Eurichtung der Armenkrrise werden die destehenden Aumenämter nicht
berüd. Di: Wasam erklärze sich odas Erörterung für die
Annadme der Ausschuß⸗Anträge. — Ss folgte sodang die Berathung
der Vorlage, detreffend den eines Ortzstatuts bezüglich
der Auedehnung der Krankendersicherung auf die Haus⸗Gewerdetreibenden.
Das Wzsentliche der Porlage desteht darin, daß d ften
§ 1 des Krankendersicherungsgefetzes auch auf
trerbende, welche in . ’ eftra
Rechnung anderer eibenden mit der Herstellung und
Bearrettung g⸗ Grzeugzisse deschäftigt sind,
werden sollen. Die Borlage des Magistrats wurde angenommen. —
Mit den daulichen Veränderungen zus dem Geundstücht deg
Beiliner Waisenhaufes erklate sich die B. einderstanden v111164“” 6 8 1.“ “
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