London, 10. Januar. (W. T. B.) Einer Lloydmeldung zufolge kehrte der von Rotterdam nach New York bestimmte deutsche Dampfer „Helios“ nach Maasluis zurück, weil der Hochdruck⸗Zylinder gesprungen oder in Unordnung gerathen war. Der Dampfer ging ohne fremde Hilfe nach Rotterdam weiter, um dort zu reparieren.
Bremen, 9. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Prinzeß Irene“ v. Ost⸗Asien 8. Jan. in Hongkong ange⸗ ommen.
— 10. Januar. (W. T. B.) Dampfer „H. H. Meier“, 8S. kommend, 9. Jan. a. d. Weser angek. „Borkum“ 6. Jan. Reise v. New York n. Galveston und „Kaiser Wilhelm der Große“ 9. Jan. v. Cherbourg n. Southampton, sowie „Prinz Heinrich“ v. Penang n. Colombo fortges. „Darmstadt“, nach Australien best., 9. Jan. in Colombo angekommen.
Hamburg, 10. Januar. (W. T. B.) Hamburg⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Bulgaria“, v. New York n. Hamburg, 10. Jan. Curhaven, „Pennsylvania“, v. New York n. mburg, 9. Jan. Dover passiert. „Bolivia“, v. St. Thomas n. Hamburg, 9. Jan. v. Havre abgeg. „Andalusia“, v. Srhe n. Phüladelpbia, 9. Jan. Dover passiert. „Aragonia“ 9. Jan. v. Colombo n. Hamburg abgeg. „Kiautschou“ 9 Jan. v. Genua abgeg. „Savoia“ 9. Jan. in Yokohama und „Scotia“, v. Montevideo n. Genua, in Barcelona angek. „Sparta“, v. Montevideo n. Hamburg, 9. Jan. v. Funchal abgegangen.
London, 9. Januar. (W. T. B.) Union⸗Linie.
„Briton“ auf Ausreise Dienstag in Kapstadt angekommen.
Castle⸗Linie. Dampfer „Dunolly Castle“ auf Heimreise Montag v. Kapstadt abgegangen. „Rotterdam, 9. Januar. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Amsterdam“, v. New York n. Rotterdam, heute
Wight passiert.
Dampfer
Theater und Musik.
Frau Ingeborg 8188 Björnson ist wegen Indisposition ge⸗ nöthigt, den Hegirn ihres Gastspiels im Theater des Westens auf die nächste Woche zu verlegen. Die Gounod'sche Oper „Faust“ wird indessen morgen dennoch, und zwar in neuer Einstudierung, zur Aufführung gelangen. In den Rollen der Margarethe und des Mephistopheles treten Fräulein Mathilde Hoffmann vom Stadt⸗ theater in Danzig und der Großherzogliche Hof⸗Opernsänger Carl Bucha aus Weimar als Gäste auf. Den Faust wird Herr Desider Aranyi singen. Die anderen wichtigeren Rollen sind mit den Damen Brackenhammer und Detschy sowie den Herren Waschow und Gill⸗ mann besetzt.
Das Oratorium „Christus“ von Franz Liszt gelangt durch den Philharmonischen Chor (Dirigent: Professor Siegfried Ochs) am Montag, den 14. Januar, Abends 7 ½ Uhr, unter Mit⸗ wirkung der Damen Gesangvereins „Harmonie“ (Dirigent: M. Eschke), einer Anzahl von Mitgliedern des Erk’schen Männergesangvereins, sowie des verstärkten Philharmoni⸗ schen Orchesters in der Philharmonie zur Aufführung. Die Soli liegen in den Händen von Frau Emilie Herzog, Frau Marie Blanck, Fräulein Charlotte Huhn, der Herren Kammersänger C. Dierich und C. Scheidemantel, H. Grahl und N. Harzen⸗Müller. Den Orgelpart hat Herr B. Irrgang, denjenigen des Harmoniums Herr Direktor Max Eschke übernommen.
Eberhard König's Tragödie „Klytaimnestra“, deren Auf⸗ führung von der literarisch⸗dramatischen Abtheilung der „Berliner Finkenschaft“ bereits für Anfang Dezember geplant war, aber verschoben werden mußte, wird nunmehr am Mittwoch, den 16. Januar, Nachmittags 3 ½ Uhr, im Berliner Theater zur Dar⸗ stellung gelangen, und zwar in der bereits bekannt gegebenen Besetzung. Billets sind an der Kasse des Theaters käuflich. Anfragen sind an die Geschäftsstelle der „Finkenschaft“ (Dorotheenstraße 7) zu richten.
Mannigfaltiges. Berrlin, den 10. Januar 190b1. Zu dem Anfang April beginnenden Jahreskursus im Kinder⸗
“
eigret ind Frauen und Töchter aus gebildeten Ständen mit guter Schulbildung. 888 den Unterricht in wöchentlich etwa 20 Stunden und die Uebungen im Kindergarten werden die Schülerinnen
mit allen Seiten der Theorie und Praxis des Berufs bekannt ge⸗
macht, sodaß sie dann in Kindergärten und Familien wirken können. Später können 9 ihre Kenntnisse in dem seit zwei Jahren be⸗ stehenden Winter⸗Fortbildungskursus erweitern. Der Besuch ist auch solchen Damen gestattet, welche, ohne ein Zeugniß erwerben zu wollen, für einzelne Fber z. B. Kleinkindererziehung, Fröbel'’'sche Beschäfti⸗ gungen und Gesundheitslehre, Interesse haben. Das Besuchen der sechs Kindergärten des Vereins ist diesen Hospitantinnen wie auch jedem, der die⸗ elben kennen lernen will, gestattet. — Für junge Mädchen, welche eine Gemeindeschule mit Erfolg besucht haben und sich das Zeugniß einer Fröbel'schen Kinderpflegerin erwerben wollen, um danneine Familien⸗ stellung anzunehmen, ist die seit dem Jahre 1864 bestehende Kinder⸗ pflegerinnen⸗Schule des Vereins (Stallschreiberstraße 54) mit ebenfalls einjährigem Kursus eingerichtet. Die Schülerinnen dieser Anstalt verbringen im zweiten Halbjahr die Vormittagsstunden in einer Familie, in der sie auch zu wirthschaftlicher Thätig⸗ keit angeleitet werden und für ihre Hilfeleistungen freie Be⸗ köstigung erhalten. Der neue Kursus beginnt gleichfalls anfangs April. Nähere Auskunft ertheilt der Leiter des Seminars und der Kinderpflegerinnen⸗Schule, Gymnasial⸗Oberlehrer, Professor Dr. Pappenheim (Alexandrinenstraße 70), bei welchem auch die Anmeldungen zur Theilnahme an den Kursen in der Zeit von 1 bis 2 Uhr zu be⸗ wirken sind.
In der „Urania“ (Taubenstraße) wird heute Herr Dr. Naß einen Kursus „Technologie des täglichen Lebens“ mit dem Vortrag „Irdisches und künstliches Licht“ beginnen. In dem ge⸗ nannten Cyelus, welcher zehn Vorträge umfassen soll, wird Herr Dr. Naß ein Bild von der Entstehung und Fabrikation jener Dinge eben, die den Bedarf und den Komfort des modernen Lebens bilden. An die auch einzeln verständlichen Vorträge werden sich Exkursionen nach den verschiedenen Werken, z. B. nach einer Gas⸗ anstalt, einer Kerzen⸗ und Seifenfabrik, der Königlichen Porzellan⸗ manufaktur, einer Glashütte u. s. w., zur genaueren Demonstration anschließen. Diese Exkursionen sollen in der Hauptsache Sonnabends Nachmittags bezw. Sonntags Vormittags stattfinden.
Die Königliche Hof⸗ Buch⸗ und Steindruckerei von Wilhelm Greve, Berlin SW. (Ritterstraße 50), London W. und Paris, hat einen Wandkalender für das Jahr 1901 erscheinen lassen, der zur Erinnerung an das bevorstehende zweihundertjährige Jubiläum des Königreichs Preußen besonders glänzend hergestellt ist. Der nach einer Originalzeichnung von Professor Doepler d. J. in farbiger Lithographie und Golddruck ausgeführte Obertheil über dem Kalendarium zeigt, von Lorbeerkränzen umrahmt, die Medaillon⸗Brustbilder des Königs Friedrich I. und Seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II., darunter die Namen und die Jahreszahlen 1701 — 1901 und dazwischen die Insignien der Königswürde: Krone, Scepter, Reichs⸗ schwert, Reichsapfel und Hermelinmantel. Der Kalender empfiehlt sich als ein ebenso gefälliger wie praktischer Wandschmuck.
Der Billetverkauf zu dem für Sonnabend, den 26. Januar, an⸗ gekündigten Ballfest des Vereins „Berliner Presse“ in der Philharmonie beginnt am Montag, den 14. d. M., und findet dann täglich durch Herrn Dr. Wasner in den Klubräumen des Vereins (Charlottenstraße 37), Nachmittags von 5 bis 7 Uhr, statt.
Breslau, 10. Januar. (W. T. B.) In den schlesischen Gebirgen wurde, wie die „Schlesische Zeitung“ meldet, in der ver⸗ gangenen Nacht um 3 Uhr 32 Minuten eine heftige, 1 ½ Sekunden andauernde Erderschütterung wahrgenommen. Uebereinstimmende Berichte liegen aus Hayn im Riesengebirge, aus Friedland bei Waldenburg, aus Gottesberg, von der böhrischen Gebirgsseite und aus Glatz vor. Die Richtung des Erdbebens war: Süd⸗Süd⸗Ost nach Nord⸗Nord⸗West.
Herne, 9. Januar. (W. T. B.) Heute Morgen um 6 Uhr
— Metz, 9. Januar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der Schnellzug 122 Koblenz — Metz fuhr heute Nachmittag 3 Uhr 28 Minuten mit solcher Geschwindigkeit unter die Bahnsteighalle daß die Maschine den Prellbock überfuhr und durch die Mauer⸗ wand 7,5 m tief in den Wartesaal dritter Klasse drang. Die Ursache war zu spätes Bremsen; die Luftbremsen waren in Ordnung. Der Postassistent Rösener aus Metz erlitt im Wartesaal eine Verrenkung des rechten Fußgelenks und ein den Bahnsteig passierender Arbeiter aus Nilvingen eine leichte Haut⸗ abschürfung an der linken Hand. Fahrbeamte und Reisende wurden nicht verletzt, Maschine und Packwagen sind beschädigt. Der Betrieb ist nicht gestört.
London, 10. Januar. (W. T. B.) Wie der „Daily Telegraph“ aus New York von gestern meldet, brach am Vormittag in Brooklyn eine Feuersbrunst aus, durch welche ein amerikanischer Dampfer zerstört und ein englischer Dampfer beschädigt wurden. Mehrere Gebäulichkeiten sind theilweise vernichtet. Der Schaden wird auf 500 000 Dollars geschätzt.
Marseille, 10. Januar. (W. T. B.) Nach den der „So⸗ ciété Générale des Transports maritimes“ zugegangenen Nachrichten aus Faraman wurde der gestrandete ampfer „Russie“ (vgl. Nr. 7 d. Bl.) die ganze Nacht vom Dienstag zum Mittwoch hindurch von der See mitgenommen. Das Mitteldeck und ein Theil des Vorderdecks ragten allein aus dem Wasser hervor. Eine Verbindung mit dem Schiffe herzustellen, war zunächst unmöglich. Die Botsenbocte, welche gestern früh abgegangen waren, um dem Dampfer Hilfe zu bringen, konnten gegen die Heftig⸗ keit der Wellen nicht aufkommen und mußten in den Ln von Marseille zurückkehren. Hierauf versuchten Torpedoboote aufs neue auszufahren, waren aber angesichts der Vergeblichkeit ihrer Anstrengungen ebenfalls genöthigt, zurückzukehren. Die Kanonen, mittels deren Rettungsseile nach dem Schiffe geworfen wurden, konnten nur zweimal abgeschossen werden, wie es heißt, aus Mangel an Munition. Slieneh gelang es, mit der „Russie“ durch den optischen Telegraphen in Ver⸗ bindung zu treten. Die gesammte 54 Mann starke Besatzung und die an Bord befindlichen 46 Reisenden sind am Leben. Alle Passagiere und das nicht seemännische Personal sind der Vorsicht halber im Zwischen⸗ deck untergebracht, alle Seeleute sind auf ihren Posten, der Kapitän und die Offiziere verlassen die Kommandobrücke nicht. Der hintere Theil des Schiffes ist noch um einen Meter gesunken; dadurch ist der vordere Theil in die Höhe gegangen, welcher sich infolge dessen außerhalb des Bereiches der schweren Wellen befindet. Aus Toulon sind der Kreuzer „Galilée“ und der Schlepper „Travailleur“, welcher einen geringen Tiefgang hat, hierher abgegangen, um die Rettungsarbeiten aufs neue zu versuchen. Sie trafen heute Morgen in Sicht von Faraman ein. Zwei andere Schiffe gehen ebenfalls in See, um sich an dem Rettungsversuch, der trotz der noch immer hochgehenden See statt⸗ finden sollte, zu betheiligen.
St. Petersburg, 10. Januar. (W. T. B.) In der Um⸗ gebung von Odessa konnten fünf Perfonenbs e infolge von Schneeverwehungen nicht weiterfahren, wodurch etwa 200 Per⸗ sonen in eine schlimme Lage kamen. Es wurden 4000 Soldaten und Arbeiter entsandt, um den Schnee von den Linien wegzuschaffen. — In Riga ist infolge eines Schadens in den Leitungen das städtische Haupt⸗Fernsprechamt abgebrannt. Der Schaden beträgt 300 000 Rubel.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene
Cronberg, 10. Januar. (W. T. B.) Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich befindet sich fortdauernd wohl und macht täglich während der Mittagszeit Ausfahrten im Park und
in dessen nächster Umgebung.
88
Depeschen. 83
gärtnerinnen⸗Seminar des im Jahre 1862 gegründeten „Ber⸗ (Johanniterstraße 9) werden schon jetzt Zur Aufnahme ge⸗
liner Fröbel⸗Vereins Anmeldungen neuer Schülerinnen angenommen.
8 Uhr
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fand auf der Zeche „Shamrock“ und II durch verbotswidriges en ei Rollkastens mit Dynamit eine Explosion statt. Vier Bergleute wurden verletzt.
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über den britischen Inseln und dem Norwegischen Deutschland herrscht ruhiges, meist
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heiteres Frostwetter.
westdeutschland theilweise?
Aenderung, in Nord⸗
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Deutsche Seewarte
Theater.
Königliche Schauspiele. Freitag: Opern⸗ baus. 10. Vorstellung. Lohengrin. Romantische
Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Preise der lätze: Fremden⸗Loge 12 ℳ, Orchester⸗Loge 10 ℳ, rster Rang 8 ℳ, Parquet 8 ℳ, Zweiter Rang
6 ℳ, Dritter Rang 4 ℳ, Vierter Rang Sitzplatz
2 ℳ 50 ₰, Vierter Rang Stehplatz 1 ℳ 50 ₰.
Anfang 7 ½ Uhr.
Schauspielhaus. 11. Vorstellung. Sonder⸗Abonne⸗ ment B. 2. Vorstellung. Der Burggraf. Histori⸗ sches Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Nachspiel von Josef Lauff. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Opern⸗Theater. Festspiel: 8.
Sonnabend: Opernhaus. 11. Vorstellung. Der Barbier von Bagdad. Komische Oper in 2 Auf⸗ zügen von Peter Cornelius. — Die rothen Schuhe. Tanzlegende in 4 Bildern von H. Regel und 3. ssetet Musik von Raoul Mader. Anfang 4 ½ hr.
Schauspielhaus. 12. Vorstellunz. Agnes Bernauer. Ein deutsches Trauerspiel in 5 Aufzügen von Friedrich Hebbel. Anfang 7 ½ Uhr.
Neues Opern⸗Theater: Geschlossen. “ Deutsches Theater. Freitag: Rosenmontag. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend: Michael Kramer.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die Abends 7 8 Uhr: Rosenmontag. ½
“
Berliner Theater. Abonne⸗
ments⸗Vorstellung): Frauenherrschaft. Sonnabend: Die strengen Herren.
Sonntag, Nachmittags 2 ½ Uhr: Die deutschen
Kleinstädter. Abends 7 ½ Uhr: Die beiden
Leonoren.
Schiller⸗Theater. Freitag, Abends 8 Uhr:
Der Raub der Sabinerinnen. wank in 4 Akten von Franz und Paul von Schönthan. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Die Tochter des Herrn Fabricius. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ephraim’es Breite. — Abends 8 Uhr: Die Drientreise.
Theater des Westens. Freitag (19. Abonne⸗ ments⸗Vorstellung): Mit gütiger Erlaubniß der Kön 1n General⸗Intendantur. Zum ersten Male⸗
Faust (Margarethe). Sonnabend, Nachmittags: Sneewittchen bei
den sieben Zwergen. Abends: Volkskhümliche Vorstellung 2 halben Preisen: Der isches. Sonntag, Nachmittags: halben Preisen: Zar
und Zimmermann. — ds: eo und
Lessing-Theater. Freitag: Wie die Blätter..
Sonnabend: Flachsmann als Erzieher.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen
reisen: Sylvesternacht. Abends 7 ¼ Uhr: Flachsmann als Erzieher.
Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze.) Freitag: Die Liebesprobe. Schwank in 3 Akten von Thilo von Trotha und Julius Freund. Anfang 7 ½ Uhr. Hierauf um 10 Uhr: Die Hand. (La main.) Mimodrama in 1 Aufzug. Handlung und Musik von Henri Berény.
Sonnabend und folgende Tage: Die Liebesprobe. Hierauf: Die Hand.
Residenz-Theater. (Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg.) Freitag: Frauen von heute. Schwank in 3 Akten von Benno Jacobson (mit Benutzung einer Idee von Franz Wagner.) Anfang 7 ½ Uhr.
z Sonnabend und folgende Tage: Frauen von eute.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die
Hälfte ermäßigten Preisen: Nora.
Seressionsbühne. (Alexanderplatz 40.) Frei⸗ tag: Der Leibalte. Komödie in 3 Akten von Lothar Schmidt. v1““
Thalia-Theater. Freitag: Amor von eute. Große vPeottanve post⸗ mit Gesang und
anz von Jean Kren und Alfr. Schönfeld. usik von Gust. Wanda. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Amor von heute.
Zentral⸗Theater. Freitag: Die Schöne von New York. (The belle of New Vork.) Burleske Operette in 3 Akten von Benno — (mit Benutzung der Grundidee von H. Morton). Musik von Bustav Kerker. Anfang 7 ½ Uhr.
Sonnabend und folgende Tage: Die Schöne von New YPork.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Geisha. Abends 7 ½ Uhr: Die Schöne von New Pork.
““
Konzertee. Sing⸗-Akademie. Freitag, Anfang 8 Uhr:
Hirschberg (Klavier).
(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtl
Andreas Mosfer (Violine) und (BVioloncelloh r
8
Konzert von Käte Ravot (Gezanch und — ng: or
ichen in der Erst Zweiten und Dritten Beilage.)
Saal Bechstein. Freitag, Anfang 7 ½ Uhr: Klavier⸗Abend von Hedwig Wiszwianski.
Beethoven-Saal. Freitag, Anfang 8 Uhr: Klavier⸗Abend von Anton Foerster.
Zirkus Schumann. Freitag, Abends präzise 7 ½ Uhr: Große außerordentliche Vorstellung. Außerdem sämmtliche neu engagierten Spezialitäten. U. a.: Neu: Die Familie Nagels. Mlle. Mar⸗ guerite. Mlle. Lina. Ferner Auftreten der besten Kunstkräfte. Damen und Herren in ihren Glanz⸗ leistungen, sowie sämmtliche Clowns und Auguste mit ihren neuesten Entrées und Intermezzos. Vorführung der neuesten Original⸗Dressuren des Direktors Alb. Schumann. Zum Schluß: Das große Mandgen⸗ und Wasserschaustück China. Der Krieg in Ost⸗Asien. Sämmtliche neuen Ein⸗ lagen. Darstellendes Personal: 600 Personen.
Sonntag: Zwei große Vorstellungen: Nach⸗ mittags 3 ½ Uhr und Abends 7 ½ Uhr. Nachmittags: Zum 7. Male: Die große Kinder⸗Pantomime Das Märchen von Goliath und David. Zum 112. Male: China. Nachmittags ein Kind frei.
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Verehelicht: Hr. Oberleutnant Heinrich von Schoenberg mit Marie Edlen von der Planitz (Dresden).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Generalmajor von Schubert (Lugano). — Hrn. Hauptmann Erich von Warburg (Schweidnitz). — Hrn. Hauptmann a. D. Carl von Chappuis (Waldenburg i. Schles.). — dnr Professor Ernst Gaupp (Freiburg i. B.). — Eine Tochter: Hrn. Hauptmann von Wris⸗ berg (Berlin). — Hrn. Oberleutnant Willy von Livonius (Berlin).
Gestorben: Hr. General⸗Arzt a. D. Dr. Wüste⸗ feld (Hannover). — Hr. Alexander Frhr. von der Schulenburg⸗Altendorf (Stade). — Hr. Regierungs⸗ rath Alfred Benckendorff (Lüneburg). — Hr. Amts⸗ gerichtsrath a. D. Max Bigalke (Berlin). — Fr. Landgerichtsrath Hermine Thalheim, geb. Ruelberg (Oels). — Hrn. Hauptmann von Griesheim Sohn Günther (Stade).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗
Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 33.
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Jan. ggeschrieben Januar Dezbr. 1. Januar
1901.
Davon Ausfuhr dz
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Dezbr. Januar 2. bis Hälfte Dezbr.
a. a freiem Verkehr s1bbb. a. Mühlenlagern
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bis Dezbr.
12995343 9678390 55954³³3 7725109
7743464 6503310 3927002 — 319823 c288344 4706 13936601 623400 10743549]ꝙ—0 370360 ( 4549 (-257294 — 18386 ( 6 (t 589 —
588862 294036 111960 420974 720349 8684 867
330347 170775
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Ueberschuß 2. Hälfte bis Dezember 441 642 dz 9 75 238 dz 238 269 „ 8 484 417 28 920 „ 3 583 465 403 309 „ 7 317 915 726 074 „ 13 829 084
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Berlin, den 9. Januar 1901.
’ 2171 v402 e;tsta 15900 902724 107361
1201 10974
— 106949 1950 “ 1
Außerdem zollfrei für Bewohner des Grenzbezirks: Dezember 2. Hälfte: . Januar bis Dezember: 8
Januar
2. Dezbr. Hälfte 1
18128
5181467 2272356 1667230 1347019 3193052
62800
850
73654 5106638
6690 771 27
73708 1450172 g
695311 1436489
3097716
50218
V 8310 96445
29191 63722
608 23184 1
8
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3003 dz (f 861 1z 48 316 „ († 15 346 „
Weizenmehl
Dezember 2. Hälfte 8
a. 4. Nl. .. 924 dz 88 541
seit 1. Juli 33 231 dz
8 278
4 848 70 213 3 ,390 51 721 15 41742
1 333 680
5 810
16 474
in Verschlußlagern, reinen
20725 1093 6521
99808
38159 6517 24028 3062 4262
969309 433057 951992 103512
107073 27189
3920105 1193973
a. 107061 a. 49250 2011968 2. 59012 407194 [2. 14603 107517 13 347530 2. 9918
807 937379 13722 9 8
145220 55767 93040 17665
4275 110⁵59 23635
2950796 760916 1059976 303682 444 270178 50163
424291 510945
9912
** Ausbeuteklasser
Roggenmehl Dezember 2. Hälfte öö 1“ 4 167 „ ohne Vergütung .. 4 „ “ b. 1 K 8 673 „ 1““ 1 239. „ Roggenschrotmehl ²) .8 — dz
seit 1. Juli 120 624 dz
58 738 „ 5 8 „ 182 429 „ 35 666 „
1) Für Roggenschrotmehl wird das, Ausbeuteverhältniß in den einzelnen Betriebse nstalten besonders festgesetzt.
Bestand und gemischten Transitlagern, Mühlen⸗
lagern und Freibezirken*) nach den Abschlüssen der Lagerregister am 31. Dezember 1900.
1 315 073 dz 719 921 „
Weizen Roggen
29 437 dz 95 308 „
Weizenmehl. Roggenmehl.
*) Brake, Bremen, Stettin, Neufahrwasser.
Kaiserliches Statistisches Amt. von Scheel.
1 Deutscher Reichstag. Zl1. Sitzung vom 9. Januar 1901. 1 Uhr.
Die erste Lesung der Gesetzentwürfe, betreffend das erken der Literatur und der Ton⸗ kunst und betreffend das Verlagsrecht, wird fortgesetzt. .Dr. Oertel (d. kons.): Wir begrüßen die Vorlagen als erwünschte Fortschritte der Gesetzgebung auf einem wichtigen Ge⸗ biete. Herr Dietz hat die Regelung des Verlagsrechts für überflüssig erklärt und die Schriftsteller zum Zwecke der Wahrung und Förderung ihrer Interessen auf den Weg der Organisation gewiesen, wobei er den bestehenden Schriftsteller⸗Vereinigungen ein sehr wenig schmeichelhaftes Zeugniß ausstellte. Ohne selbst einem Ver⸗ band dieser Art anzugehören, kenne ich viele solche Vereinigungen von Schriftstellern, die ersprießlich und segensreich wirken; auch sind diese Vereinigungen keineswegs nur hurrahpatriotisch gesinnt. Daß die Organisation nicht alles erreicht, beweist doc j t das Beispiel der so starken und ausgedehnten Organisation der Buchdrucker, der es nicht gelungen ist, den im Hause des Herrn Schönlank ausgebrochenen Streit zu schlichten. Herr Dietz steht mit dieser seiner Anschauung auch wohl elbst in seiner Fraktion ziemlich vereinzelt da. Die Vorbereitung der Vorlage ist durch die ausgiebige Befragung von Sachverständigen, durch die rechtzeitige Berssentlichung des Entwurfs und durch die Ermöglichung einer gründli öffentlichen Kritik sehr gefördert worden. Das Urheberrecht wird hier zum ersten Male von Reichs wegen kodifiziert; der Urheberrechtsentwurf hat schon im Gesetz von 1870 einen Vor⸗ läufer. Letteres schied die literarische Veröffentlichung nach ihren einzelnen Kätegorien; dies ist in dem gegenwärtigen Entwurf nicht mehr der Fall, und es ist mir zweifelhaft, ob damit ein Fortschritt gemacht worden ist. Ich vermisse ferner in dem Entwurf einen Schut für Privatbriefe, Tagehuchblätter und sonstige persönliche Aufzeichnungen. Ursprünglich hatte man es anders beabsichtigt; in m endgültigen Entwurf fehlt es aber an einer solchen Bestimmung. Die Veröffentlichung von Privatbriefen, die man auf stillen Oert⸗ lichkeiten gefunden hat, oder die durch den sprichwörtlich ge⸗ wordenen günstigen Wind auf den Redaktionstisch geweht worden sind, ist ja zu einem wahren Unfug geworden, und die verbündeten Regie⸗ rungen werden sich ihrer Pflicht, diesem Mißbrauch auf irgend eine Weise zu steuern, wieder bewußt werden müssen; denn Fundunter⸗ schlagung, hlerei und ähnliche unmoralische Dinge spielen unter allen Umständen in jedem dieser Fenl mit. Die Hinderung der wider⸗ rechklichen Veröffentlichung amtlicher Erlasse, so wünschenswerth sie an sich ist, dürfte sich allerdings mit der Struktur des Gesetzes nicht recht tragen. Im übrigen ist die Tendenz der Vorlage die Verstärkung des Rechtgschutzes für den wirthschaftlich Schwächeren, für den Urheber, nut zu billigen. Etwas zu weit scheint mir der Entwurf zu gehen im Punkte schtung zur Quellenangabe. Diese ist ein nob le officium der Zeitungen; jede anständige Zeitung wird darauf halten. Wenn nun der Entwurf feststellt, dcß auf Antrag jedes Einzelnen, der sich als Quelle fühlt, der unglückliche Fetunghshree wegen unterlassener Angabe in Geldstrafe bis zu 150 ℳ verurtheilt werden kann, so hat das sehr erhebliche Bedenken, denn die vermischten Nachrichten that⸗ sächlichen Inbalts stammen meistens von Korrespondenzfabrikanten, welche Duzeude von Zeitungen gleichzeitig bedienen. Man tann doch nicht etwa bei der Mittheilung jedes Voltszählungs⸗ resultats die Quelle angeben. Würde sich der Staakssekretär nur einmal ein paar Tage in einer Redaktion aufhalten, . würde er sich bald davon überzeugen, daß diese Quellenanga die reine Farge sein würde; denn man kann a unendlich oft nicht die unmittelbare Quelle, sondern nur diejenige Stelle angeben, wo man die 122. zuerst gelesen hat. Nicht weit genug geht der Schutz Ur ts bei der Veranstaltung von Sammlungen, ins⸗ besondere pon üchern. Kleine Gedichte, die ich verbrochen habe, kann ein Schulbuchautor, ohne mich zu fragen, übernehmen; das will
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ich ihm konzedieren; er kann das Gedicht aber auch nach Belieben, dem Zweck des Buches entsprechend, abändern, ohne mich zu fragen, so daß event. unter einer möglichsten Verballhornisierung mein Name prangt. Ich erinnere nur an die entsetzliche Verböserung des alten Volksliedes, in dem anstatt des Liebchens der Onkel verschwunden war. Komponieren lassen müssen wir uns unter allen Umständen, wir werden vertont, ohne uns dagegen wehren zu können. Ein ganz ernstes Lied wird von einem Coupletfabrikanten in parodistischem Sinne vertont; auch das muß sich der Autor gefallen lassen. Dabei geht auch materiell dem Urheber manches verloren, denn diese Kom⸗ positionen bringen dem Komponisten oft Tausende ein, während der Dichter leer ausgeht. Das soll jetzt auch rechtlich so sein; aber ein Grund für eine solche Benachtheiligung des Autors ist nicht abzusehen. Auch für die Honorarfrage sollten im Gesetze schärfere Bestimmungen getroffen werden; ich bemerke nur in Parenthese, daß ich für mein Erstlings⸗ werk noch bis heute keinen Pfennig Honorar erhalten habe. Die Ueber⸗ tragbarkeit des Verlagsrechts ist auch nach meiner Ueberzeugung in der Unbeschränktheit, wie sie die Vorlage will, nicht nothwendig und ledig⸗ lich eine Maßregel im einseitigen Interesse der Verleger; jedenfalls sollte die Uebertragung nur von Gesammtausgaben, nicht aber für irgend ein beliebiges Werk eines Autors gestattet sein. Nach der Berner Konvention ist der Nachdruck von Tonwerken durch die Walze gestattet, die Technik hat seitdem die auswechselbaren Platten, Bänder und Scheiben erfunden, und diese wurden wie die Walzen behandelt, bis das Reichsgericht dieser Gleichstellung ein Ende machte. Die Vor⸗ lage will nun diesen Automaten auch gesetzlich die gleiche Stellung mit den Leierkasten, Drehorgeln und Spieldosen gewährleisten. Es sprechen ja wohl manche Gründe dagegen; wenn aber die Komponisten so ungeheuerlich übertreiben, wie Herr Loülr der in seiner Eingabe an den Reichstag sagt, eine solche Bestimmung könne nur in absolutistischen Staaten denkbar sein, so wird man gegen solche Gegenausführungen sehr harthörig. Andererseits sind auch die Komponisten schlimmer daran als die reproduzierenden Künstler, die Sänger und Darsteller, die große Summen für ihre Vorträge beziehen, während der Komponist oft leer ausgeht. Mindestens sollten die Wohlthätigkeits⸗ und Vereins⸗ vorstellungen keine Ausnahmestellung erfahren. Wir stimmen * die Ueberweisung der Vorlage an eine Kommission von 21 Mitgliedern. Auch wir wollen die geistige Arbeit vor unlauterem Wettbewerb schützen und neben den materiellen die ideellen Interessen zur Geltung kommen
lassen. 1 ““ Schrader (fr. Vgg.) spricht sich im
Abg. zu der Korlage, betreffend das Urheberrecht,
allgemeinen zustimmend aus und hält ebenfalls Kommissionsberathungen für unumgänglich. Was den Abdruck von Zeitungsartiteln betreffe, so sei er mit dem Abg. Oertel darin ein⸗ verstanden, daß ein erhöhter Schutz sehr wünschenswerth wäre, die Schwierigkeiten aber, die sich der sachgemäßen Quellen⸗ angabe entgegenstellen, seien doch so groß, daß eine befriedigende Lösung dieser Aufgabe unthunlich erscheine. Redner hält ferner die Herbeiführung eines Ausgleichs zwischen den Komponisten und den Herstellern von mechanischen Musikinstru⸗ menten für keineswegs so schwierig, als bisher dargestellt worden sei; natürlich sei nicht Nines erreichbar, was die Komponisten verlangt hätten; sie könnten sehr wohl mit dem zufrieden sein, was ihnen durch die Vorlage geboten werde. Früher seien oftmals Komponisten erst lange nach ihrem Tode zur Geltung und Anerkennung gelangt, aber das gelte für heute nicht mehr; dennoch wolle er an der Liberalität, mit der man die 30 Jahre Schutzfrist für die Aufführung auch von Tonwerken auf 50 Jahre verlängert habe, keinen Anstoß nehmen. Das Verlagsrecht sei als subsidiäres Recht annehmbar, obwohl es nicht leicht vorkommen werde, daß ein Verleger auf Grund des Gesetzes allein mit einem Urheber kontrahiere. Die Uebertragbarkeit des Verlagsrechts sei bestehendes Recht, und bisher seien auch Be⸗ schwerden darüber von Autoren nicht laut geworden; erst bei der Be⸗ rathung des Entwurfs auf dem Juristentage seien Bedenken aufgetaucht. Redner kann die ganz besondere Bedeutung dieser Frage nicht an⸗
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das Gleiche berührt, und gestern
doch in der Lage sein, die übernommenen einen Anderen leisten zu lassen; neben dem neuen Verleger solle ja nach wie vor der ursprüngliche haften. Die abschreckenden Beispiele, die gestern vorgeführt seien, um die Uebertragbarkeit zu bekämpfen, könnten nicht durch⸗ schlagen; denn der Verlagsvertrag sei doch auf Treu und Glauben abgeschlossen und der Autor gegen derartige Mißbräuche vollkommen geschützt. Durch die Beschränkung der Uebertragbarkeit würden die Verlagsartikel und das ganze Verlagsgeschäft entwerthet und in soweit auch mittelbar eine Beschränkung der Kreditfähigkeit der Ver⸗ leger herbeigeführt. Redner befürwortet eine Kommission von 21 Mitgliedern, damit beide Interessentengruppen ausreichende Ver⸗ tretung finden können.
Staatssekretär des Reichs⸗Justizamts Dr. Nieberding
Meine Herren! Der Standpunkt, den die Herren Redner der einzelnen Parteien des Hauses bis jetzt zu den vorliegenden Entwürfen eingenommen haben, giebt mir zu ausführlichen Gegenbemerkungen, die in die allgemeine Diskussion hineingehören könnten, eigentlich keine Veranlassung. Die Beurtheilung der Entwürfe im allgemeinen ist derart, daß die verbündeten Regierungen für diese Stellungnahme dem hohen Hause dankbar sein dürfen. Sie erweckt die Hoffnung, daß wir über Meinungsverschiedenheiten, die im einzelnen bestehen, uns in dem weiteren Verlauf der Berathungen einigen werden.
Die Einzelheiten, die von den verschiedenen Herren Rednern vor⸗ gebracht worden sind, können naturgemäß in diesem Augenblick im Namen der verbündeten Regierungen nicht erörtert werden; sie können eine solche Erörterung erst dann in Anspruch nehmen, wenn sie in der Form bestimmter Abänderungsanträge vorliegen. Es sind deshalb auch nur wenige allgemeine Bemerkungen, die ich zu machen habe zu den Ausführungen der verschiedenen Herren Redner, soweit diese eben reflektieren auf die Bedeutung der Entwürfe im Ganzen.
Da hat zunächst der Herr Abg. Oertel zu dem Entwurf über das Urheberrecht den Wunsch ausgesprochen, daß die Struktur dieses Gesetzentwurfs geändert werden möge in der Art, wie sie in dem bestehenden Gesetze von 1870 uns vorliegt. Ich will gern zugeben, daß in dem Augenblick, wo wir von dem einen Gesetz, das in der einen Weise konstruiert ist, übergehen ju einem zweiten Gesetz, das eine andere Struktur besitzt, für die Betheiligten das Verständniß schwer ist; lich habe aber keinen Zweifel darüber, — und ich glaube, im Laufe der Verhandlungen, die wir mit den — verständigen Kreisen gehabt haben, ist diese Ueberzeugungauch beiden Sach⸗ verständigen mehr und mehr durchgedrungen —, daß, je länger man sie mit einem Gesetz in der Ihnen vorgeschlagenen Struktur befassen wird, umsomehr man sich in dem Geschäftsverkehr des täglichen Leobens, wie auch bei den Gerichten mit der neuen Struktur befreunden wird. Will die Kommission, die dieses Haus zu ernennen gedenkt, den Versuch machen, eine andere Form zu finden, wir werden ihr gern dabei behilflich sein. Ich fürchte aber, nach den Vorarbeiten, die hinter uns liegen, würde der Versuch vergeblich sein, er würde der Kommission wahrscheinlich viel kostbare Zeit kosten (sehr richtig!) und voraussichtlich nur die Gefahr erzeugen, daß das Gute nicht erre wird um eines vermeintlich Besseren willen. A
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erkennen. Der Velloper mösse Gegenleistungen auch durch
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Dann hat der Herr Abg. Schrader, —zauch Herr Oertel hat vörl
haben einige Redner Aehnliches